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Title:
PNEUMATIC MOTION SPLINTS AND ORTHOSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/003440
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to pneumatic motion splints and orthoses displaying a known combination of devices to measure blood pressure comprising a manually operated pump (1 or 2) with a manually controlled air outlet valve (3) and a manometer (4) in a shunt. The central unit enables various peripheral air cushions (10) and novel 'joint play pads' to be inflated and deflated. Said air cushions and pads are placed appropriately in conventional, modified or novel splints and orthoses and induce movements of the spinal column and extremity joints using proprioreceptive regulation which is superior to electronic and mechanical regulation. The following peripheral motion splints and orthoses are described: conventional fixed neck supports supplemented by four air cushions in addition to the pneumatic variation of a cube used to exert traction upon the cervical or lumbar vertebrae, an air cushion which is integrated into conventional straight holders and cross-support bandages and provides end springing, a novel 'joint-play' splint and 'motion orthosis' used for chirotherapy, and pneumatic variations of a shoulder and leg splint for passive and active functional movements.

Inventors:
STOHR ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/003803
Publication Date:
January 28, 1999
Filing Date:
July 16, 1997
Export Citation:
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Assignee:
STOHR ALEXANDER (DE)
International Classes:
A61F5/055; A61H1/02; A61H23/04; (IPC1-7): A61H1/02; A61F5/01
Domestic Patent References:
WO1995010998A11995-04-27
WO1996029040A11996-09-26
Foreign References:
US5033457A1991-07-23
FR2665631A11992-02-14
FR2535968A11984-05-18
US5529573A1996-06-25
US4867140A1989-09-19
DE918770C1955-02-07
US3483862A1969-12-16
US3595223A1971-07-27
DE9217225U11993-04-01
DE3328856A11984-02-16
DE3340811A11984-05-24
Attorney, Agent or Firm:
Pöhner, Wilfried (Postfach 63 23, Würzburg, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Pneumatische Bewegungsschienen undorthesen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem vom Benutzer selbst regelbaren zentralen Pumpenund Ablaßventil system (1 bis 3) verbunden sind, das für alle peripher vorgesehenen Luftkissen (10) und die im Unteranspruch 4 beschriebenen"JointplayPelotten" (11) identisch ist.
2. Die der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossene Nackenstütze ist dadurch gekennzeichnet, daß herkömmliche Formvarianten dieser Orthese aus festem Kunststoff durch vier Luftkissen (10/1 bis 10/4) ergänzt werden, die variabel in der Stütze eingeklettet und über ein Verteilerstück (7) unterschiedlich stark auf gepumpt bzw. entspannt werden können.
3. Der der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossene Traktionswürfel ist dadurch gekennzeichnet, daß er aus fünf Luftkissen (10/5 bis 10/9) in der Höhe variabelzusammengesetzt werden kann.
4. Die der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossenen zur Chirotherapie vorgesehenen"JointplayPelotten" (11) sind dadurch gekennzeichnet, daß Luft kissen (10/11) fest mit gleichgroßen kantenstabilen Gummioder Plastscheiben (18) verbunden sind und in dafür vorgesehenen Schienen und Orthesen variabel fixiert und aufgeblasen bzw. entspannt werden können.
5. Die der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossene"Mobilisationsorthe se"der Wirbelsäule (16) ist dadurch gekennzeichnet, daß sich die unter Anspruch 4 angeführten"JointplayPelotten" (11/1 bis 11/4) darin variabel verankem lassen.
6. Die der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossenen zur Chirotherapie der Extremitätengelenke vorgesehenen"JointplaySchienen"sind dadurch gekennzeichnet, daß sich zwei miteinander verschnürbare Schienen (19 und 20) mit Hilfe von Schamiergelenken (21 und 22) in verschiedener Winkelstellung arretieren lassen und dabei für Luftkissen (10/12,10/13 und 10/14) und die unter Anspruch 4 angeführten"JointplayPelotten" (11/5 bis 11/8) variable Verankerungsmöglich keiten bieten.
7. Die der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossene Schulterschiene ist dadurch gekennzeichnet, daß vier zu Keilen aufpumpbare Luftkissen (10/15 bis 10/18) mit trapezoidförmiger Grundfläche, wenig flexiblen Zwischenwänden (29) und schlaffen Anund Auflage flächen (30 und 31) miteinander verbunden sind, den äußeren Kissensegmenten vom und hinten weitere regulierbare Luftkissen (10/19 und 10/20) angeschlossen werden können und außen Ktemmvorrichtungen (33) für Haltegurte, elastische Bänder und ein angegurtetes Luftkissen (10/26) angebracht sind, hinten an der Schiene ein weiteres Luftkissen (10/21) befestigt und die Einheit Pumpe/Ablaßventil (1/3) direkt auf der Schiene variabel verankert werden kann.
8. Die der im Anspruch 1 genannten Zentraleinheit angeschlossene Beinschiene ist dadurch gekennzeichnet, daß ein rollenförmiges Luftkissen (10/22) mit einer Schamierschiene (35) verbunden ist, an der Klemmvorrichtungen (43) für Halte gurte, elastische Bänder und ein aufgurtbares Luftkissen (10/26) angebracht sind und die Schienenlänge durch Ausund Ineinanderschieben im Ober (39) und Unter schenkelteil (40) verändert werden kann.
9. Die in den Ansprüchen 7 und 8 genannten Luftkissen (10/26) sind dadurch gekenn zeichnet, daß sie aus wenig flexiblem Material sind, auf feste Gurte geschnallt und direkt mit dem im Anspruch 1 genanntem Manometer (4) verbunden werden können.
Description:
Pneumatische Beweaunosschienen und-orthesen Die Erfindung betrifft orthopädische Hilfsmittel, die unter der Rubrik"Therapeutische Bewegungsgeräte"eingeordnet werden sollten. Diese sind gewissermaRen die Hardware für die Software krankengymnastischer, chirotherapeutischer und sportmedizinischer Bewegungsbehandlungen.

Es wird unterschieden zwischen Funktionsbewegungen und Bewegungen, die nicht muskelgeführt werden können wie Traktion und joint play (s. u.).

Funktionsbewegungen werden differenziert in aktive und passive Bewegungen.

Passive Bewegungen werden durch Fremdkraft geführt (A) oder erzwungen-Quengeln bzw. endgradiges Fedem (B).

Aktive Bewegungen werden in isokinetische (C), dynamische (D) und isometrische (E) Bewegungen unterteilt.

Als Traktion (F) wird das passive Auseinanderziehen von Gelenkflächen und Bandschei- benverbindungen und als Gelenkspiel s. joint play (G) das passive Parallelverschieben von Gelenkflächen bezeichnet.

Bewegung als Lebensfunktion ist ohne nervale Steuerung nicht denkbar. Ein entschei- dendes Kriterium ist dabei die Propriozeption-ein Feedbackmechanismus.

Schienen werden seit Menschendenken zur Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen angelegt. Sie dienen zur Ruhigstellung bzw. Teilimmobilisation von Körperteilen in einer gewünschten Position und gewährleisten dadurch die Ausheilung.

Die Erfindung bezieht sich nur auf Schienen und Orthesen, die Bewegungen vermitteln.

Den Orthesen integrierte Pelotten können bestimmte Bewegungsrichtungen verhindem oder begrenzen, aber auch passive Bewegungen bewirken. Die Erfindung bezieht sich nur auf die letztgenannte Funktion.

(A) Standard für passive Bewegungen sind motorisierte Bewegungsschienen. Diese wer- den im Rahmen der frühfunktionellen Behandlung nach Gelenkoperationen eingesetzt, um Verklebungen zu vermeiden und den Stoffwechsel im Operationsgebiet zu verbessem. Sie sind teuer, schwer und somit nahezu ortsgebunden.

Auch pneumatische Fremdkraftvorrichtungen, die zugleich aktive Bewegungstherapie erlauben, sind entwickelt worden (G 88 12 286.7/G 92 17 225.3). Diese sind bereits durch ein Mehrkammersystem mit Ventilen, keilförmige Kissen und den Hinweis auf Handbedienung mit einem Blasebalg gekennzeichnet. Die Konstruktionen sind kompli- ziert und gestatten keine exakt dosierbare Bewegungstherapie. Der"Controller

Especially For Continous Passive Motion Devices" (PCT/GB94/02293) soll eine exakte apparative pneumatische Dosierung erlauben. Unter PCT/EP96/01209 wird ein Thera- pie-und Trainingsgerät beschrieben, bei dem das geschädigte Kniegelenk über das mechanisch gekoppelte gesunde Kniegelenk bewegt wird.

(B) Standard für Quengelschienen sind Federkräfte, die über das Dreipunkteprinzip wirken. Aber auch pneumatische Quengelsysteme für Funktionsbewegungen (DE 3328 856 C2) und intermittierende Traktionen (DE 3340 811 A1) der Extremitätengelenke wurden beschrieben. Die"Vorrichtung zum Bewegen von Glied- maßen" (DE 40 11 203 C1) enmöglicht zusäklich ein aktives Üben. Das Dreipunkte- Prinzip wird auch beim sog. Endfedem in der Chirotherapie genutzt. Eine milde Dauer- extension der Brustwirbelsäule wird mit Hilfe sog. Geradhalter ausgeübt. Entsprechen- der Korrekturdruck wird über den"Postural Bra" (PCT/BR95/00064) mit Hilfe einer Pelotte übertragen. Pneumatische Kissen werden zum Lagem, Entlasten und Stützen der Hals-und Lendenwirbelsäule genutzt (DE 37 27 353 C2/PCT/US 95/01946).

(C) Isokinetische Bewegungen können nur mit Hilfe komplizierter, teurer Geräte vermittelt werden und sind demnach kein Anliegen der Erfindung.

(D) Schienen, die bestimmte aktive Funktionsbewegungen für dynamisches Üben freigeben, unterscheiden sich nur in Details voneinander. Neben der oben bewerteten pneumatischen Bewegungs-und Lagerungsvorrichtung sind zur Kennzeichnung der eigenen Erfindung zu würdigen : Die"Universal-Schulterbandage mit pneumatischem Abduktions-Vorhaltekissen" (DE 42 10 692 C1). Hier liegen der Oberarm und das Handgelenk nicht dem Kissen an. Die Handgelenkauflage mit Faustschlußmöglichkeit und das Tragegurtsystem sind beim"Shoulder Abduction Pillow"der Firma BREG ideal gelost. Eine optimale Oberarmauflage ist beim"Armstützkissen" (DE 296 14 223 U1) garantiert. Bewegungen gegen dosierten Widerstand erlauben die"Dynamische Schulterabduktionsorthese" (G 84 07 242.3) und die Knie-"Orthese mit therapeutischer Wirkung" (DE 43 29 673 A1).

(E) Spezielle schienenähnliche, pneumatische Vorrichtungen für ein annahemd isometrisches Training gibt es für die Beckenbodenmuskulatur (DE 32 18 938 C2 und DE 27 37 771 C2). Die dabei entwickelte Muskelkraft kann über eine EMG-Ableitung eingeschätzt werden. Für die Muskulatur der Extremitäten wurden DE 37 29 008 C2 und DT 24 36 018 B2 patentiert, die ohne Meßsystem auskommen.

(F) Pneumatische Traktionsorthesen wurden für alle Wirbelsäulenabschnitte entwickelt.

Die"Medizinische Halskrawatte" (DE 296 13 213 Ut) soit zur Stabilisierung dienen, wirkt dabei jedoch auch traktierend. Für die Brust-und Lendenwirbelsäule wurden die

Stütz-und Streckmanschette" (DE 44 46 926 A1) mit Systemcharakter patentiert und der"Brust-und Lendenwirbelextensor" (GM 77 29 834 bzw. GM 78 26 224) sowie das pneumatische"Lendenextensionskorsett" (G 94 16 615.3) als Gebrauchsmuster eingeführt. Mit dem"Appareil pneumatique d'elongaton pour traitement des deformations de la colonne vertebrale" (O 154 690) wird über eine pneumatische Pelotte traktiert. Traktionsgeräte für die Lendenwirbelsäule von Würfelform finden sich unter DE 33 26 801 A1 und G 88 039.8.

(G) Programmierte Fremdkraft kann nur annähemd lokalisiert und in der jeweils notwendigen Intensität übertragen werden. Somit konterkarieren sich derartige Hilfsmittel zur Chirotherapie selbst (EP 0 058 858 A1 und G 89 35 182.2). Diesem Erfindungspart kommt die oben gewürdigte Traktionspelotte (O 154 609) am nächsten. Vorrichtungen, die Rotationsbewegungen über lange Hebel übertragen, widersprechen der chirothera- peutischen Lehrauffassung (295 01 423.7).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, orthopädische Hilfsmittel einzuführen, die diverse funktionelle Behandlungen ermöglichen und gleichzeitig schädigende Bewegun- gen verhindern sollen. Bewegungsausmaß und Kraft sollen dabei sicher dosiert und Vorgaben des Arztes oder Krankengymnasten fehlerfrei umgesetzt werden können.

Einfache Handhabung, hygienische Materialien, geringes Gewicht und druckarme Auflageflächen sind zu gewährleisten.

Erfindungsgemäß wird ein vom Benutzer selbst geregeltes zentrales Pumpen- (1 und 2) Ablaßventil- (3) System mit speziellen pneumatischen Schienen, Orthesen und Pelotten bzw. durch Luftkissen oder-pelotten ergänzten herkömmlichen Schienen und Orthesen über Luftschläuche (6) direkt oder über ein Verteilerstückstück (7) verbun- den. Durch Aufpumpen bzw. Luftablassen der jeweiligen peripheren Teile (10 und 11) werden passive Bewegungen übertragen bzw. die Voraussetzungen für aktive Bewe- gungsbehandlungen geschaffen. Das Prinzip ist von Blutdruckmeßgeräten bekannt.

Wie bei diesen Geräten ist ein Manometer (4) eingefügt. Bei den Bewegungsschienen und-orthesen la (3t es sich jedoch auch an den Luftkissen direkt oder über einen Ver- bindungsschlauch anschließen. Pumpe/Ablaßventil, Manometer, primär angeschlossene Luftkissen und die zentrale Verbindung des Verteilerstückes haben identische An- schlüsse (5), die als Rückschlagventile angelegt sind. Das Verteilerstück hat vier Abgänge, deren angeschlossene Luftschläuche (9) über eigene Sperrvorrichtungen (8) reguliert werden können. Die Luft wird über leicht regelbare hand- (1) oder batteriebe- triebene (2) Pumpen vom Patienten selbst in die Kissen und Pelotten gepumpt (Fig. 1).

Je nach Körperregion und Therapieschwerpunkt variiert der periphere Anteil.

-Herkömmliche Nackenstützen aus festem Kunststoff (Fig. 2,3,4) werden durch vier flache Luftkissen ergänzt. Diese werden innerhalb der Orthese unter dem Kinn (10/1), am Hinterkopf (10/2) und beiderseits am Rumpf (10/3 und 10/4) einklettbar befestigt.

Die optimalen Rumpfpositionen sind die Schultem. Um die Luftkissen etwas variabel fixieren zu können, sind in die Orthese Aussparungen (12) zum Durchziehen der vier Luftschläuche eingelassen. Jedes Luftkissen ist mit der Handpumpe über das Verteiler- stück verbunden. Über dessen Sperrvorrichtungen kann geregelt werden, welche Kissen wie prall aufgepumpt werden sollen. Behandlungsmöglichkeiten sind die (intermit- tierende) Traktion und annahemd isometrische Bewegungen der tiefen Halsbeuge- muskulatur.

-Die pneumatische Variante des bekannten Traktionswürfels (Fig. 5 bis 8) setzt sich aus zwei etwa 15 cm (10/5 und 10/6) und zwei etwa 20 cm hohen Kissen (10/7 und 10/8) aus undehnbarem Plast zusammen. Jedes Kissen läßt sich isoliert aufpumpen.

Dazu eignet sich eine batteriebetriebene Luftpumpe besser als die Handpumpe. Zweck- mäßig sind übereinander klett-oder schnallbare Kissen, deren Abschluß ein Keilkissen mit einem Winkel von 15 Grad (10/9) bildet, das sowohl im spitzen (Fig. 5 und 6) wie im stumpfen Winkel (Fig. 7) aufgelegt oder ganz weggelassen werden kann (Fig. 8). Klemmvorrichtungen (13) für Gurte (14) zum Fixieren der Unterschenkel sind an je einem der 15 bzw. 20 cm Kissen angebracht. Zweckmäßig ist eine am Kissen- boden zu befestigende Unterlage (15), auf die sich der Patient legt und damit den Würfel fixiert. Die Unterlage kann so gestaltet werden, daß sie auch als Hülle für das orthopädische Hilfsmittel dient. Vor der Behandlung werden entsprechend der Ober- schenkellänge die dafür erforderlichen Kissen ausgewählt und aufgepumpt. Zur Therapie wird ein Kissen, das sich zwischen den bereits luftgefüllten Kissen befindet, aufgepumpt bzw. entspannt. Der Würfel dient ausschließlich der (intermittierenden) Traktion der Lendenwirbelsäule inclusive der unteren Brustwirbelsäule.

-Herkommliche Geradhalter (Fig. 9) und Kreuzstützbandagen (Fig. 10) werden durch ein 14 x 10 x 8 cm Luftkissen (10/10) ergänzt, das in dem zu behandelnden Wirbelsäulenabschnitt zwischen den Körper und den hinteren Orthesenteil geklemmt und mit der Handpumpe aufgepumpt und entspannt wird. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist das mobilisierende Endfedem.

-Die"Mobilisationsorthese" (Fig. 11,12,13) besteht aus einer festen Matte (16) mit Rillen für Luftschläuche (17), auf welcher vier spezielle Pelotten-"Joint-play- Pelotten" (11/1,11/2, 11/3 und 11/4) verstellbar fixiert werden, so daß zwischen ihnen ein kreuzförmiger Raum von variierbarer Breite verbleibt (Fig. 13). Zweckmäßig und individuell anpaßbar ist eine Klettverankerung. Jede Pelotte ist mit der Handpumpe über das Verteilerstück verbunden. Die Länge und Breite der Pelotten sollte etwa 6 x 4 cm betragen und im aufgepumpten Zustand eine Höhe bis zu 3 cm erreichen.

Die"Mobilisationsorthese"wird zwischen den zu behandelnden Wirbelsäulenabschnitt und eine relativ feste Untedage gelegt. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist das Gelenkspiel s. joint play an der Brust-und Lendenwirbelsäule.

Die"Joint-play-Pelotten"sind dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftkissen aus wenig flexiblem Plast (10/11) und eine flexible Gummi-oder Plastscheibe von gleicher Größe (18) zusammengefügt werden (Fig. 12). Die aufpumpbaren Teile können auf der je- weiligen Unterlage verankert werden. Die festen Teile werden über dem zu behandeln- dem Gelenk angelegt. Diese Konstruktion gewährleistet Kantenstabilität, die für das Gelenkspiel unerläßlich ist.

-Bei den"Joint-play-Schienen"für Extremitätengelenke (Fig. 14 und 15) schließen zwei verschnürbare Schienen (19 und 20) ein Schamiergelenk sandwichartig ein. Die Schienen sind jeweils selbst mit einem stufenlos arretierbaren Schamier (21 und 22) versehen, das etwa zwischen minus 30 und plus 45 Grad einstellbar sein sollte. An der Schiene ist ein Winkelmesser (23) angebracht. Zweckmäßig sind Schamiere, auf die je nach erforderlicher Größe unterschiedliche Halbschalen gesteckt werden können. Diese bestehen aus einer festen Außen- (24) und einer plastischen Innenschicht (25), in die Luftkissen (10/12,10/13,10/14) bzw. kleine Variationen der o. g."Joint-play-Pelotten" (11/5,10/6,10/7,10/8) variabel eingeklettet werden können. Die Innenschicht muß auf der festen Hülle etwas verschieblich sein, um ein Klaffen oder Ineinanderschieben des plastischen Belages bei größeren Winkeln zu verhindem. Zum Durchziehen der Luft- schlauche sind in den Schienen Schlitze (26) eingelassen.

Je nach Behandlungsziel werden die Luftkissen oder die"Joint-play-Pelotten"über das Verteilerstück mit der Pumpe verbunden und in den Schienen verankert. Diese werden im optimalen Winkel fixiert und mit Gurten (27) festgezogen. Beim Endfedem (Fig. 14) liegt auf der einen Seite ein Luftkissen am Drehpunkt. Auf der Gegenseite befinden sich zwei Luftkissen am Ende der zu bewegenden Glieder. Die drei Kissen werden gleichzeitig und gleichmäßig mit der Handpumpe aufgepumpt und entspannt. Beim Gelenkspiel

(Fig. 15) werden vier"Joint-play-Pelotten"möglichst gelenkspaltnah in beiden Schienen verankert. Dabei werden in zwei Behandlungsabschnitten die jeweils gekreuzt gegenüberliegenden Pelotten gleichzeitig aufgepumpt und entspannt. Die am jeweiligen Gelenk möglichen Bewegungsrichtungen sind in der chirotherapeutischen Fachliteratur zu finden.

-Die Bewegungsschiene für das Schultergelenk besteht aus einem keilförmigen (Fig. 16) Luftkissen mit fußwärts befindlicher Basis. Die größte FI ; Ache bildet ein Trapezoid (Fig. 18), das eine sichere Auflage sowohl für die unteren zwei Drittel des Oberarms, als auch für den gesamten Unterarm und die Hand gewährleistet (Fig. 17).

Die Schiene wird zwischen den Rumpf und den zu behandelnden Arm über ein bekanntes Trägersystem (28) geschnallt. Die Gurte können je nachdem, ob das linke oder das rechte Schultergelenk behandelt werden soll, an dem Kissen befestigt werden, das dem Rumpf anliegt. Die Schiene wird durch drei relativ starre Wände (29) in vier Segmente unterteilt. Zum Rumpf bzw. Arm hin sind die Seitenwände (30 und 31) verformbar, was durch Materialüberschuß und unvollständiges Aufpumpen erzielt wird.

Die Vorder-, Rück-und Unterseiten bestehen aus straffem Plast, was eine ausreichen- de Formstabilität garantiert. Die Außensegmente (10/15 und 10/16) sind jeweils mit eigenen Anschlüssen (5/1 und 5/2) versehen und werden soweit aufgepumpt, bis sich eine Keilform von 10 bis 20 Grad enffaltet. Die beiden zentralen Segmente (10/17 und 10/18) haben zusammen einen Anschluß (5/3) und sind durch ein Überdruckventil (32) verbunden. Sie lassen sich zu Keilen von jeweils 30 Grad aufpumpen. Somit kann der Arm passiv bis zu 100 Grad abgespreizt werden.

Auf den beiden Außensegmenten lassen sich jeweils vom und hinten zylinderförmige Luftkissen (10/19 und 10/20) variabel verankem. Sie sind mit den Standardanschlüssen versehen und dienen der passiven Drehung im Schultergelenk. Das Vor-und Rückführen des Oberarms kann nur über die verstellbaren Träger-also nicht pneumatisch-verändert werden. (In der Regel sollten die Träger so eingestellt werden, daß der Oberarm etwa 30 Grad nach vom gerichtet ist.) Alle Anschlüsse befinden sich vom. Der Komlex Hand- pumpe/Ablaßventil (1/3) wird ohne Manometer so auf dem Außensegment befestigt, daß er mit der Hand der zu beübenden Seite bedient werden kann. Er dient damit gleichzeitig als Halt für die Hand. An dem oben liegenden Segment sind Klemmvorrich- tungen (33) zum Angurten bzw. zum Befestigen von Übungsbändem jeweils für den Ober-und Unterarm angebracht. An der Hinterfläche befinden sich Schnallen (34), an denen ein zusätzliches Luftkissen (10/21) befestigt werden kann, das die optimale

Vorhaltestellung des Armes in Rückenlage gewährleistet. Diese Bewegungsschiene dient zur passiven, dynamischen und nahezu isometrischen Behandlung des Schultergelenkes aus den unterschiedlichsten Positionen heraus. Die Einstellungsvariabilität ist unabhängig von den Bewegungsmöglichkeiten hervorzuheben.

Für annähemd isometrische Übungen wird ein aufgepumptes Luftkissen mit Schlaufen (Fig. 22) über feste Bänder so an der Schiene fixiert, daß es beim Bewegungsversuch etwas eingedrückt wird. Das Material darf nicht zu elastisch sein, da Rückfedereffekte medizinisch unerwünscht sind. Das angeschlossene Manometer (4) zeigt Referenzwer- te der aufgebrachten Kraft an. Für dynamische Übungen werden elastische Bänder an der Schiene festgeklemmt.

-Bei der"Beinschiene" (Fig. 19,20,21,) wird eine herkömmliche, mit einem Schamier (35) versehene Schiene mit einem darunter gelagerten zylinderförmigen Luftkissen (10/22) über einen Gurt (36) verbunden. Beim Aufpumpen des Luftkissens mit der batteriebetriebenen Pumpe wird das Scharnier bewegt und damit das aufliegende Bein im Knie-und Hüftgelenk gebeugt. Am stufenlos arretierbaren Schamier ist ein Winkel- messer (37) angebracht. Der Durchmesser des Luftkissens beträgt etwa 30 cm. Diesem liegt schienenwärts ein Reservekissen (10/23) auf, das mit der Luftrolle durch ein Überdruckventil (38) verbunden ist. Es wird für eine ausreichende Kniebeugung bei besonders langen Beinen benötigt. Die Schienenlänge läßt sich sowohl am Oberschen- kel- (39) als auch am Unterschenkelteil (40) durch Ineinanderschieben und Arretieren individuell einstellen. In den längenangepaßten, konkaven Schienenteilen werden Auflagepolster (41) fixiert. Am Fußende der Schiene sind zwei Räder (42) angebracht, deren Achse breiter als die Schiene ist. Sie gewähneisten Standfestigkeit und reibungs- arme Lageänderung der Schiene. Im letzten Drittel des Unterschenkelteils ist ein Luft- kissen (10/24) verankert, das beim Aufpumpen Knieüberstrecken bewirkt und am oberen Ende der Schiene ist ein Luftkissen (10/25) angeschlossen, das aufgepumpt Hüftüberstreckung verursacht. Am Oberschenkel-und am Unterschenkelteil der Schie- ne befinden sich Klemmvorrichtungen (43) zum Befestigen von Übungselementen.

Diese Schiene dient zur passiven, dynamischen und nahezu isometrischen Beugung und Streckung des Knie-und Hüftgelenkes in Rückenlage. Dabei werden die passive Beugung und Hüftüberstreckung pneumatisch und die passive Knie-und Hüftstreckung durch die Schwerkraft bewirkt.

Bewegungsschienen und-orthesen vervolikommnen und erleichtern die Kranken- gymnastik. Sie werden dem Patienten vom Arzt oder Krankengymnasten zunächst angepaßt und angelegt. Danach übt der Patient unter Anleitung und Kontrolle des Krankengymnasten und wird von diesem auch während der weiteren Behandlung geführt. Der Hauptvorteil gegenüber bisherigen Methoden ist die Selbstregulierung- sog. Propriozeption. Die gesunde menschliche Hand ist jedem motorisierten und mechanischen Regulationssystem überlegen. Sie ist lemfähig. Vom Wissen und Können abgesehen, ist das Gefühl für den eigenen Körper sicherer, als das Gefühl des Krankengymnasten für den Körper des Patienten. Furcht vor der Behandlung entfällt ; der Patient kann sich sanft und spielerisch an die geforderten Bewegungen herantesten.

Für die beschriebenen"Joint-play-Schienen"und die"Mobilisationsmatte"ist im Gegensatz zu Hilfsmitteln auf motorisierter und mechanischer Basis der Begriff "chirotherapeutisch"zutreffend. Die Schienen und Orthesen ersetzen den Therapeuten nicht. Sie versetzen ihn vielmehr in die Lage, den Patienten zur Behandlung zu befähigen und optimale Zeiten für das Bewegungsprogramm zu bestimmen. Nicht zu unter- schätzen ist der positive psychologische Effekt der Selbstbehandlung und-kontrolle.

Trotz geringeren personellen und materiellen Aufwandes gegenüber der herkömmlichen Krankengymnastik und den derzeit gebräuchlichen motorisierten Bewegungsschienen ist durch die Behandlung mit den pneumatischen Bewegungsschienen und-orthesen ein größerer Nutzen zu erwarten. Es sind alle technischen Möglichkeiten vorhanden, die beschriebenen Hilfsmittel zu konstruieren.

Fig. 1 zeigt schematisch die Verbindung der zentralen Pumpen-Ablaßventil-Einheit (1/3) und ihrer ebenso handregelbaren batteriebetriebenen Variation (2) mit den peripheren Luftkissen (10) und"Joint-play-Pelotten" (11), welche bei einigen Schie- nen und Orthesen über ein Zwischenstück (7) erfolgt.

Die Fig. 2 bis 4 zeigen, wo die Luftkissen in herkömmlichen festen Nackenstützen fixiert werden-Fig. 2 von vom ; Fig. 3 von hinten ; Fig. 4 von der linken Seite.

Die Fig. 5 bis 8 zeigen die pneumatische Variante des Traktionswürfels jeweils von der rechten Seite-Fig. 5 Ausgangsstellung vor Traktionsbeginn ; Fig. 6 bei voll aufgepump- tem Traktionskissen (10/7) mit stumpfem Kniewinkel ; Fig. 7 bei geringer Beinlänge mit spitzem Kniewinkel ; Fig. 8 bei geringer Beinlänge mit 90 Grad gebeugtem Kniegelenk.

Fig. 9 zeigt die Lage des Luftkissens unter herkömmlichen Geradhaltem von hinten.

Fig. 10 zeigt die Lage des Luftkissens unter herkömmlichen Kreuzstützbandagen von der rechten Seite.

Fig. 11 zeigt die Form der"Mobilisationsorthese"von oben ohne"Joint-play-Pelotten".

Die Fig. 12 und 13 zeigen die Positionierung und die Form der"Joint-play-Pelotten"am Beispiel eines Brustwirbelsäulensegments-Fig. 12 von der linken Seite, wobei die obere Pelote (11/1) nicht aufgepumpt und die untere Pelotte (11/3) aufgepumt ist ; Fig. 13 von hinten mit aus didaktischen Gründen durchscheinend gezeichneten Pelotten (11/1 bis 11/4) und ohne Auflagematte.

Die Fig. 14 und 15 zeigen am Beispiel eines Fingermittelgelenkes eine angelegte"Joint- play-Schiene"von der linken Seite-Fig. 14 bei endgradigem Federn in der Funktions- bewegung ; Fig. 15 beim Gelenkspiel mit aufgepumpten Pelotten (11/6 und 11/7) und nicht aufgepumpten Pelotten (11/5 und 11/8).

Die Fig. 16 bis 18 zeigen die Schulterschiene-Fig. 16 von hinten mit vollständig aufge- pumpten zentralen Segmenten (10/17 und 10/18) ; Fig. 17 von vom mit unvollständig aufgepumpten Luftkissen ; Fig. 18 von schräg rechts mit unvollständig aufgepumpten Luftkissen.

Die Fig. 19 bis 21 zeigen die Beinschiene-Fig. 19 von oben ; Fig. 20 von der rechten Seite mit überstrecktem Kniegelenk ; Fig. 21 mit rechtwinklig gebeugtem Kniegelenk.

Fig. 22 zeigt das auf einem Gurt befestigte Luftkissen inclusive Manometer (4), das für annähemd isometrische Bewegungen an den Schulter-und Beinschienen befestigt werden kann.




 
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