Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PNEUMATIC VEHICLE TYRE WITH ELECTRICALLY CONDUCTIVE SIDEWALL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/149957
Kind Code:
A1
Abstract:
Pneumatic vehicle tyre comprising a tread (6), which has a contact area (7) with respect to the carriageway and tread grooves (71) with a groove base (72), and a sidewall (3) made of at least one electrically conductive rubber compound, wherein the sidewall (3) forms a radially and axially outer region of the tread (6) and part of the contact area (7) of the pneumatic vehicle tyre with respect to the carriageway, wherein the minimum axial dimension (9) of the sidewall (3) along the periphery (12) of the tread is at least 5% of the axial width of said tread (6), wherein the sidewall (3) is connected to the rim by way of at least one further electrically conductive component, and wherein, across its full minimum axial dimension from the tread periphery (12) radially inward, the sidewall (3) extends at least to a point located 1 mm radially outside the tread depth (17) of the tread (6).

Inventors:
KLEFFMANN JENS (DE)
SCHRAMM JOACHIM (DE)
GUARDALABENE JOE (DE)
KRAMER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/051057
Publication Date:
October 08, 2015
Filing Date:
January 21, 2015
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
CONTINENTAL REIFEN DEUTSCHLAND (DE)
International Classes:
B60C19/08
Foreign References:
DE820543C1951-11-12
EP1738935A22007-01-03
Attorney, Agent or Firm:
FINGER, KARSTEN (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Fahrzeugluftreifen mit einem Laufstreifen (6), welcher eine Kontaktfläche (7) zur Fahrbahn sowie Profilrillen (71) mit Rillengrund (72, 72') aufweist, mit einer Karkasse (2), die vom Zenitbereich des Fahrzeugluftreifens über die Seitenwände (3) bis in die Wulstbereiche (4) reicht und dort durch Umschlingen zugfester Wulstkerne (5) verankert ist sowie mit einem zwischen Karkasse (2) und

Laufstreifen (6) angeordneten Gürtelpaket (8),

• wobei eine Seitenwand (3) aus zumindest einer elektrisch leitfähigen

Gummimischung gebildet ist,

• wobei die Seitenwand (3) einen radial und axial äußeren Bereich des

Laufstreifens (6) bildet oder mitbildet, wobei die Seitenwand (3) einen Teil der Kontaktfläche (7) des Fahrzeugluftreifens zur Fahrbahn bildet,

• wobei die axiale Mindesterstreckung (9) der Seitenwand (3) entlang der

Laufstreifenperipherie (12) mindestens 5 % der axialen Breite des Laufstreifens (6), jeweils gemessen entlang der Lauf Streifenperipherie (12), beträgt und

• wobei die Seitenwand (3) über zumindest ein weiteres elektrisch leitfähig

ausgebildetes Bauteil elektrisch leitfähig mit der Kontaktfläche (16) des Fahrzeugluftreifens zur Felge verbunden ist

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s

• sich die Seitenwand (3) im gesamten Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung (9) von der Lauf Streifenperipherie (12) nach radial innen mindestens bis 1 mm radial außerhalb der Profiltiefe (17, 17') des Lauf Streifens (6) erstreckt,

• wobei die Profiltiefe (17, 17') durch eine parallel zur Lauf Streifenperipherie (12) im Laufstreifen (6) verlaufende, den radial innersten Rillengrund (72, 72') von radial innen berührende Einhüllende gegeben ist.

2. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Mindesterstreckung (9) mindestens 10 % der axialen Breite, bevorzugt mindestens 15 % der axialen Breite, des Lauf Streifens (6) beträgt.

3. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schulterrippe (11) des profilierten

Laufstreifens (6) ganz oder teilweise durch die Seitenwand (3) gebildet ist und dass die axiale Mindesterstreckung (9) mindestens die halbe axiale Breite der

Schulterrippe (11), bevorzugt mindestens die gesamte axiale Breite der

Schulterrippe (11), besonders bevorzugt mehr als die gesamte axiale Breite der Schulterrippe (11), mindestens aber 8 mm, beträgt.

4. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenwand (3) im Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung (9) in radialer Richtung von der Lauf Streifenperipherie (12) mindestens bis zur Profiltiefe (17, 17'), bevorzugt mindestens bis 1 mm über die Profiltiefe (17, 17') hinaus, oder über die gesamte radiale Ausdehnung des

Laufstreifens (6), erstreckt.

5. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufstreifen (6) eine Nachschneidereserve (18) mit einem maximaltief nachschneidbaren Rillengrund (72') aufweist, das der Rillengrund (72') der maximaltief nachschneidbare Rillengrund (72') ist, wodurch die Profiltiefe (17') durch eine parallel zur Lauf Streifenperipherie (12) im

Laufstreifen (6) verlaufende, den radial innersten maximaltief nachschneidbaren Rillengrund (72') von radial innen berührende Einhüllende gegeben ist.

6. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass axial innerhalb und / oder axial außerhalb der Seitenwand (3) ein an die Seitenwand (3) angrenzender Seitenstreifen (19) aus einer elektrisch nicht leitfähigen Gummimischung angeordnet ist.

7. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die weitere(n) elektrisch leitfähig ausgebildete(n) Bauteil(e) durch ein Hornprofil (14) oder durch ein Hornprofil (14) und ein Wulstpolster (15) gebildet ist(sind), welche jeweils aus einer elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet sind.

8. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass nur die Seitenwand (3) und das Hornprofil (14) oder nur die Seitenwand (3) und das Hornprofil (14) und das Wulstpolster (15) eine elektrisch leitfähige Gummimischung aufweisen.

9. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummimischung(en) des nicht durch eine Seitenwand (3) gebildeten Teils des Laufstreifens (6) und/oder der Karkasse (2) und/oder des Gürtelpakets (8) elektrisch nicht leitfähig ausgebildet ist(sind).

10. Fahrzeugluftreifen nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Nutzfahrzeugreifen oder einen Reifen für einen Personenkraftwagen, bevorzugt um einen Nutzfahrzeugreifen, handelt.

Description:
Beschreibung

Fahrzeugluftreifen mit elektrisch leitfähig ausgebildeter Seitenwand

Die Erfindung betrifft Fahrzeugluftreifen mit einem Laufstreifen, welcher eine

Kontaktfläche zur Fahrbahn sowie Profilrillen mit Rillengrund aufweist, mit einer

Karkasse, die vom Zenitbereich des Fahrzeugluftreifens über die Seitenwände bis in die Wulstbereiche reicht und dort durch Umschlingen zugfester Wulstkerne verankert ist sowie mit einem zwischen Karkasse und Laufstreifen angeordneten Gürtelpaket, wobei eine Seitenwand aus zumindest einer elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet ist, wobei die Seitenwand einen radial und axial äußeren Bereich des Laufstreifens bildet oder mitbildet, wobei die Seitenwand einen Teil der Kontaktfläche des Fahrzeugluftreifens zur Fahrbahn bildet, wobei die axiale Mindesterstreckung der Seitenwand entlang der

Laufstreifenperipherie mindestens 5 % der axialen Breite des Laufstreifens, jeweils gemessen entlang der Lauf Streifenperipherie, beträgt und wobei die Seitenwand über zumindest ein weiteres elektrisch leitfähig ausgebildetes Bauteil elektrisch leitfähig mit der Kontaktfläche des Fahrzeugluftreifens zur Felge verbunden ist.

Fahrzeuge können sich während des Fahrbetriebes elektrisch aufladen. Um

Entladungsvorgänge zu vermeiden, ist für eine ausreichende Ableitung der

elektrostatischen Ladungen Sorge zu tragen. Um die elektrostatische Ladung ableiten zu können, sind Reifenbauteile elektrisch leitfähig gestaltet, so dass ein elektrisch leitfähiger Pfad von der Kontaktfläche des Fahrzeugluftreifens zur Fahrbahn bis zur Kontaktfläche des Fahrzeugluftreifens zur Reifenfelge vorliegt. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung elektrisch leitfähiger Gummimischungen erfolgen.

Nun geht die Entwicklung dahin, den Rollwiderstand des Reifens zu reduzieren. Ein Ansatz, den Rollwiderstand zu reduzieren, ist der Einsatz roll wider Stands armer Gummimischungen. Die Hysterese dieser roll wider Stands armen Gummimischungen lässt sich vor allem durch den Einsatz niedrigaktiver Füllstoffe, geringerer Mengen an Füllstoff oder durch den Austausch von Ruß durch Silika verringern. Der Einsatz dieser

rollwiderstandsarmen Gummimischungen führt jedoch zu einer Erhöhung des elektrischen Widerstandes dieser Gummimischungen, so dass die elektrische Leitfähigkeit sinkt. Der geforderte elektrische Widerstand des Gesamtreifens von üblicherweise höchstens 1x10 Ω zur Ableitung der elektrostatischen Ladung muss dennoch sichergestellt werden.

Oftmals werden zur Abhilfe sogenannte leitfähige Ruße in geringsten Konzentrationen verwendet. Diese haben allerdings eine verstärkende/versteifende Wirkung und wirken sich auch negativ auf das Hystereseverhalten und somit negativ auf den Rollwiderstand aus. Zudem ist eine solche Maßnahme basierend auf leitfähigen Rußen teuer. Die

Entwicklung geht somit dahin, den Einsatz an elektrisch leitfähiger Gummimischung im Fahrzeugluftreifen zu reduzieren.

In der EP 1 738 935 A2 ist ein Fahrzeugluftreifen offenbart, dessen äußere Seitenwand aus einer elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet ist und sich von radial und axial außen bis in den Laufstreifen erstreckt, wobei die Seitenwand einen Teil der Kontaktfläche zur Fahrbahn mitbildet und ihre axiale Erstreckung über 5 % der axialen Breite des Laufstreifens beträgt. Die radiale Ausdehnung der äußeren Seitenwand im Bereich des Laufstreifens beträgt 0,7 mm. Hieraus ergibt sich das Problem, dass durch fortwährenden Abrieb, insbesondere bei einem ausgeprägten Abrieb der Reifenschulter bzw. der

Schulterkante, der Kontakt des Bandes zur Fahrbahnoberfläche nicht über das gesamte Nutzungsdauer des Laufstreifenprofils gewährleistet ist. Somit ist die elektrische

Leitfähigkeit des Reifens bei starkem Abrieb nicht zuverlässig sichergestellt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, auf einfache Art und Weise einen Fahrzeugluftreifen mit profiliertem Laufstreifen zur Verfügung zu stellen, dessen elektrische Leitfähigkeit auch bei starkem Abrieb und bei unterschiedlichen Abriebsbildern bei gleichzeitig gutem Rollwiderstand zuverlässiger gewährleistet ist. Die Aufgabe wird gelöst, indem sich die Seitenwand im gesamten Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung von der Laufstreifenperipherie nach radial innen mindestens bis 1 mm radial außerhalb der Profiltiefe des Laufstreifens erstreckt, wobei die Profiltiefe durch eine parallel zur Lauf Streifenperipherie im Laufstreifen verlaufende, den radial innersten Rillengrund von radial innen berührende Einhüllende gegeben ist.

Im Laufe der Nutzung eines Laufstreifenprofils eines Fahrzeugluftreifens verringert sich die Tiefe der Profilrillen des Lauf Streifens durch Abrieb. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei einer erfindungs gemäßen Reifenkonstruktion auch bei unterschiedlichen

Abriebsbildern im Reifenleben, also auch für den Fall ausgeprägten Mittenabriebs oder Schulterabriebs, insbesondere der Reifenschulter bzw. der Schulterkante, eine elektrisch leitfähige Kontaktfläche zur Fahrbahn auch bei starkem Abrieb des Laufstreifenprofils zuverlässiger gewährleistet ist. Bedeutend ist es, dass sich die elektrisch leitfähige

Seitenwand im Bereich des Laufstreifens von radial außen mindestens bis 1 mm radial außerhalb der Profiltiefe erstreckt. Die Seitenwand erstreckt sich also von der

Laufstreifenperipherie mindestens bis zu einer Ebene, welche im Abstand von 1 mm radial außerhalb der Profiltiefe parallel zur Profiltiefe verläuft. Die minimale Tiefe der

Profilrillen, bis zu der ein Fahrzeugluftreifen genutzt werden darf, ist gesetzlich vorgeschrieben. Bekannt sind beispielsweise gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefen von 1 mm bis 1,6 mm. Zusammen mit der axialen Mindesterstreckung der Seitenwand gewährleistet also die geforderte radiale Erstreckung der Seitenwand, dass die elektrisch leitfähige Seitenwand im Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung auch bei starkem Abrieb und bei unterschiedlichen Abriebsbildern während der gesamten Nutzungsdauer des Laufstreifenprofils noch zuverlässiger einen Teil der Kontaktfläche des Laufstreifens zur Fahrbahn bildet. Somit ist, auch bei ausgeprägtem Abrieb sowie bei unterschiedlichen Abriebsbildern, ein zuverlässigerer elektrisch leitfähiger Pfad von der Kontaktfläche der Seitenwand zur Fahrbahn über die Seitenwand und über das zumindest eine weitere elektrisch leitfähig ausgebildete Bauteil, welches das Kontaktbauteil zwischen Seitenwand und der Felge darstellt, bis zur Kontaktfläche zur Felge gegeben.

Es ist zudem ein Fahrzeugluftreifen geschaffen, der mit lediglich der Seitenwand aus elektrisch leitfähiger Gummimischung sowie dem zumindest einen weiteren elektrisch leitfähig ausgebildeten Bauteil, die elektrische Leitfähigkeit des Fahrzeugluftreifens gewährleistet. Alle anderen Bauteile des Fahrzeugluftreifens können auf andere

Eigenschaften hin, wie z.B. den Rollwiderstand, optimiert werden. Die elektrisch leitfähige Kontaktfläche zur Fahrbahn ist durch die Seitenwand realisiert. Es ist somit kein zusätzliches Bauteil zu Seitenwand und dem weiteren elektrisch leitfähig ausgebildeten Bauteil erforderlich. Bei der Herstellung eines solchen Fahrzeugluftreifens ist somit keine bzw. nur eine minimale Anpassung der Produktions schritte und / oder der Produktionsmaschinen erforderlich, wodurch ein einfacher Reifenbau ermöglicht ist.

Somit wird auf einfache Art und Weise ein Fahrzeugluftreifen zur Verfügung gestellt, dessen elektrische Leitfähigkeit auch bei starkem Abrieb und bei unterschiedlichen Abriebsbildern bei gleichzeitig gutem Rollwiderstand zuverlässiger gewährleistet ist. Eine Kontaktfläche zur Felge oder zur Fahrbahn ist dabei ein Teilbereich der Außenfläche des Fahrzeugluftreifens, der beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des Fahrzeugluftreifens mit der Felge oder der Fahrbahn in Kontakt tritt. Geometrische Angaben beziehen sich auf den Neureifen. Axiale Erstreckungen sind entlang der bzw. parallel zur

Laufstreifenperipherie gemessen, wobei der axiale Rand des Laufstreifens jeweils durch den Schnittpunkt von Laufstreifenperipherie und schulterseitigem Flankenabschnitt gegeben ist. Radiale Erstreckungen sind senkrecht zur Lauf Streifenperipherie gemessen.

Eine Gummimischung eines Reifenbestandteils wird als elektrisch leitfähig bezeichnet, wenn der Reifen, der dieses Reifenbestandteil aufweist, einen elektrischen Widerstand von höchstens 1x10 Ω aufweist. Bevorzugt weist eine elektrisch leitfähige Gummimischung einen spezifischen elektrischen Widerstand kleiner gleich 1x10 Ω-cm, besonders bevorzugt kleiner gleich lxlO 6 Ω-cm, gemessen nach ISO 2878:2011, auf. Die elektrische Leitfähigkeit einer Gummimischung, welche beispielsweise auf Naturkautschuk,

Isoprenkautschuk, Butadienkautschuk oder Styrol-Butadienkautschuk oder einer

Kombination daraus basiert, kann beispielsweise durch Rußmengen größer als 45 phr vom Rußtyp N 339 oder durch Zugabe von Graphit erreicht werden. Ein Material wird als nicht ausreichend elektrisch leitfähig bezeichnet, wenn sein spezifischer elektrischer Widerstand größer als 1x10 Ω-cm ist.

In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die axiale Mindesterstreckung mindestens 10% der axialen Breite, bevorzugt mindestens 15% der axialen Breite, des Lauf Streifens. Die axiale Breite ist die Gesamtbreite des Laufstreifens. Für einen solchen

Fahrzeugluftreifen ist bei starkem Abrieb im Schulterbereich die elektrische Leitfähigkeit noch zuverlässiger gewährleistet. Entsprechende Vorteile ergeben sich, wenn eine Schulterrippe des profilierten

Laufstreifens ganz oder teilweise durch die Seitenwand gebildet ist und wenn die axiale Mindesterstreckung mindestens die halbe axiale Breite der Schulterrippe, bevorzugt mindestens die gesamte axiale Breite der Schulterrippe, besonders bevorzugt mehr als die gesamte axiale Breite der Schulterrippe, mindestens aber 8 mm, beträgt. Eine Schulterrippe ist eine axial außenseitig angeordnete Umfangsrippe, welche nach axial innen durch eine in Umfangsrichtung verlaufende Profilrille begrenzt wird.

In einem Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Seitenwand im Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung in radialer Richtung von der Laufstreifenperipherie mindestens bis zur Profiltiefe, bevorzugt mindestens bis 1 mm über die Profiltiefe hinaus, oder über die gesamte radiale Ausdehnung des Lauf Streifens, erstreckt. Durch eine solche radiale Dicke kann die elektrische Leitfähigkeit auch bei sehr starkem oder sehr asymmetrischem Abrieb noch zuverlässiger sichergestellt werden. Erstreckt sich die axiale Mindesterstreckung bis in die an die Schulterrippe angrenzende Umfangsrippe, so ist eine radiale Erstreckung der Seitenwand in diesem Bereich bis über die Profiltiefe hinaus vorteilhaft.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Laufstreifen eine Nachschneidereserve mit maximaltief nachschneidbarem Rillengrund auf, wobei der Rillengrund der maximaltief nachschneidbare Rillengrund ist, wodurch die Profiltiefe durch eine parallel zur Laufstreifenperipherie im Laufstreifen verlaufende, den radial innersten maximaltief nachschneidbaren Rillengrund von radial innen berührende Einhüllende gegeben ist. Die Nachschneidereserve ist eine Gummischicht des Lauf Streifens, welche radial innen an die Einhüllende angrenzt und in die die Profilgeometrie des weitgehend abgefahrenen profilierten Bereichs nachträglich eingeschnitten werden kann. Die maximale

Nachschneidtiefe und somit die radiale Dicke der Nachschneidreserve ist die gesetzlich vorgeschriebene, vom Reifenhersteller anzugebene Nachschneidtiefenempfehlung bei nachschneidbaren Reifen. Es sind Nachschneideempfehlungen bis zu einer Tiefe von 4,5 mm bekannt. Beispielsweise weist der Continental Nutzfahrzeugreifen HDR der Größe 11.00 R 22 eine empfohlene Nachschneidetiefe von 4,0 mm, der HSR der Größe 12.00 R 24 eine empfohlene Nachschneidetiefe von 2,5 mm und der HSR 11.00 R 22 eine empfohlene Nachschneidetiefe von 3,5 mm auf.

Durch eine der Nachschneidereserve angepasste radiale Erstreckung der Seitenwand kann die elektrische Leitfähigkeit des Fahrzeugluftreifens über die gesamte Nutzungsdauer, auch bei einem Nachschneiden des Profils und bei unterschiedlichen Abriebsbildern, noch zuverlässiger gewährleistet werden. Bevorzugt erstreckt sich die Seitenwand im gesamten Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung von der Laufstreifenperipherie nach radial innen mindestens bis 1 mm radial außerhalb, bevorzugt mindestens bis zu, oder mindestens bis 1 mm raxial innerhalb, der durch den maximaltief nachschneidbaren Rillengrund bestimmten Profiltiefe des nachschneidbaren Laufstreifens oder über die gesamte radiale Erstreckung des Lauf Streifens. Es sind insbesondere LKW-Reifen bekannt, die durch die Anordnung einer Nachschneidereserve nachschneidbar sind, um die Kilometerleistung des Reifens zu erhöhen.

Zweckmäßig ist es, wenn beide Seitenwände des Fahrzeugluftreifens erfindungsgemäß ausgebildet sind. Auch die zweite Seitenwand ist dann aus einer elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet, erstreckt sich bis in den Laufstreifen und stellt einen elektrisch leitfähigen Pfad von der Kontaktfläche zur Fahrbahn über elektrisch leitfähig ausgebildete Bauteile bis zur Kontaktfläche zur Felge her. Die elektrische Leitfähigkeit eines solchen Fahrzeugluftreifens ist, insbesondere bei stark asymmetrischem Abrieb, besonders zuverlässig sichergestellt.

Ein Ausführungsbeispiel ist dadurch gegeben, dass axial innerhalb und / oder axial außerhalb der Seitenwand ein an die Seitenwand angrenzender Seitenstreifen aus einer elektrisch nicht leitfähigen Gummimischung angeordnet ist. Ein axial äußerer

Seitenstreifen kann hierbei eine Schutzfunktion gegenüber Beschädigung ausüben. Zudem erlaubt eine solche Konstruktion die Reduzierung an elektrisch leitfähiger

Gummimischung der Seitenwand im Bereich radial innerhalb des Lauf Streifens. Dies wirkt sich positiv auf den Rollwiderstand aus.

Vorteilhaft ist es, wenn das oder die weitere(n) elektrisch leitfähig ausgebildete(n)

Bauteil(e) durch ein Hornprofil oder durch ein Hornprofil und ein Wulstpolster gebildet ist(sind), welche jeweils aus einer elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet sind. Hierdurch lässt sich auf einfache Art und Weise ein zuverlässiger elektrisch leitfähiger

Pfad von der elektrisch leitfähigen Seitenwand zur Kontaktfläche zur Felge zur Verfügung stellen.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn dabei nur die Seitenwand und das Hornprofil oder nur die Seitenwand und das Hornprofil und das Wulstpolster eine elektrisch leitfähige Gummimischung aufweisen. Alle anderen Bauteile können auf andere Reifeneigenschaften hin, wie beispielsweise Rissfestigkeit und/oder Rollwiderstand hin, optimiert werden. Die Gummimischungen der anderen Bauteile können mit einem hohen Silikaanteil aufgebaut sein, wobei der Rußanteil beispielsweise kleiner als 15 phr ist.

Vorteilhaft ist es auch, wenn die Gummimischung(en) des nicht durch eine Seitenwand gebildeten Teils des Laufstreifens und/oder der Karkasse und/oder des Gürtelpakets elektrisch nicht leitfähig ausgebildet ist(sind), insbesondere wenn die Gummimischungen des nicht durch eine Seitenwand gebildeten Teils der Lauffläche und der

Laufflächenunterplatte eines in radialer Richtung zweiteilig ausgebildeten Laufstreifens elektrisch nicht leitfähig ausgebildet sind. Ein solcher Reifenbestandteil kann dann auf andere Reifeneigenschaften hin, insbesondere auf den Rollwiderstand hin, optimiert werden. Die Gummimischung eines solchen Reifenbestandteils kann mit einem hohen Silikaanteil aufgebaut sein, wobei der Rußanteil beispielsweise kleiner als 15 phr ist.

Insbesondere kann der spezifische elektrische Widerstand des Reifenbestandteils größer als

1x10 8 Ω-cm, bevorzugt größer als 1x109 Ω-cm, ausgebildet sein. Besonders geeignet ist solcher Fahrzeugluftreifen, wenn es sich um einen Nutzfahrzeugreifen oder einen Reifen für einen Personenkraftwagen, bevorzugt

Nutzfahrzeugreifen, handelt.

Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen, die schematische Ausführungsbeispiele darstellen, näher beschrieben. Dabei zeigt die:

Fig. 1 einen Teilradialschnitt durch einen erfindungs gemäß ausgeführten

Fahrzeugluftreifen,

Fig. 2 bis Fig. 4 jeweils einen Abschnitt eines Teilradialschnitts durch einen weiteren erfindungsgemäß ausgeführten Fahrzeugluftreifen.

Die Fig. 1 zeigt die rechte Hälfte eines Querschnittes durch einen Fahrzeugluftreifen für einen Nutzfahrzeugwagen. Die wesentlichen Bauteile, aus welchen sich der dargestellte Fahrzeugluftreifen zusammensetzt, sind eine weitgehend luftundurchlässige Innenschicht 1, eine zumindest eine Festigkeitsträgerlage beinhaltende Karkasse 2, die in

herkömmlicher Weise vom Zenitbereich des Fahrzeugluftreifens über die Seitenwände 3 bis in die Wulstbereiche 4 reicht und dort durch Umschlingen zugfester Wulstkerne 5 verankert ist, einen radial oberhalb der Karkasse 2 befindlichen profilierten Laufstreifen 6 und ein zwischen dem Laufstreifen 6 und der Karkasse 2 angeordnetes, vier

Festigkeitsträgerlagen beinhaltendes Gürtelpaket 8.

Der dargestellte Teil des Laufstreifens 6 weist die Kontaktfläche 7 zur Fahrbahn sowie zumindest zwei Profilrillen 71 in Umfangsrichtung mit Rillengrund 72 auf, wobei die Profilrillen 71 den Laufstreifen in Umfangsrippen untergliedern. Die Schulterrippe 11 ist die axial äußerste Umfangsrippe. Die Seitenwände 3 erstrecken sich jeweils von einem Wulstbereich 4 axial außenseitig entlang der Karkasse 2 bis in den Laufstreifen 6. Die dargestellte Seitenwand 3 ist aus einer elektrisch leitfähigen Gummimischung mit einem spezifischen elektrischen Widerstand von in etwa lxlO 6 Ω-cm gebildet. Die Seitenwand 3 bildet einen radial und axial äußeren Bereich des Laufstreifens 6, wobei die Seitenwand 3 einen Teil der Kontaktfläche 7 des Fahrzeugluftreifens zur Fahrbahn bildet. Insbesondere ist die Kontaktfläche 7 des Laufstreifens 6 zur Fahrbahn ganz oder teilweise aus der elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet. Die axiale Mindesterstreckung 9 der Seitenwand 3 beträgt 5 % der axialen Breite des Lauf Streifens 6. Axiale Erstreckungen bzw. Breiten sind entlang der Lauf Streifenperipherie gemessen, wobei der axial äußerste Punkt durch den Schnittpunkt von Lauf Streifenperipherie 12 und schultersei tigern

Flankenabschnitt 13 gegeben ist. In der Fig. 1 ist die halbe axiale Breite 10 des

Laufstreifens 6 dargestellt.

Der Fahrzeugluftreifen weist im dargestellten Wulstbereich 4 ein Hornprofil 14 sowie ein Wulstpolster 15 auf. Das Hornprofil 14 ist aus einer elektrisch leitfähigen Gummimischung gebildet und verbindet als weiteres elektrisch leitfähig ausgebildetes Bauteil die

Seitenwand 3 elektrisch leitfähig mit der Kontaktfläche 16 des Fahrzeugluftreifens zur Felge. Somit ist ein elektrisch leitfähiger Pfad von der Kontaktfläche 16 zur Felge bis zur Kontaktfläche 7 zur Fahrbahn über das Hornprofil 14 und die Seitenwand 3 gegeben. In einer anderen Ausführungsform ist auch das Wulstpolster 15 elektrisch leitfähig ausgebildet. Im Laufstreifen 6 erstreckt sich die Seitenwand 3 im gesamten Bereich ihrer axialen

Mindesterstreckung 9 in radialer Richtung von der Lauf Streifenperipherie 12 mindestens bis 0,95 mm radial außerhalb der Profiltiefe 17. Der Abstand der elektrisch leitfähigen Seitenwand 3 zur Profiltiefe 17 beträgt in diesem Bereich also weniger als 1 mm und erstreckt sich somit von der Laufstreifenperipherie 12 nach radial innen mindestens bis 1 mm radial außerhalb der Profiltiefe 17 des Laufstreifens 6. Die Profiltiefe 17 ist durch eine parallel zur Lauf Streifenperipherie 12 im Laufstreifen 6 verlaufende, den radial innersten Profilgrund 72 von radial innen berührende Einhüllende gegeben. Die Gummimischung des nicht durch eine Seitenwand 3 gebildeten Teils des Laufstreifens 6, der Karkasse 2 und des Gürtelpakets 8 ist elektrisch nicht leitfähig ausgebildet und weist einen spezifischen elektrischen Widerstand von jeweils größer als lxlO 9 Ω-cm auf. In einer Ausführungsform ist die nicht dargestellte zweite Seitenwand elektrisch nicht leitfähig ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform ist der Fahrzeugluftreifen weitgehend symmetrisch aufgebaut und auch die nicht dargestellte Seitenwand ist elektrisch leitfähig ausgebildet.

Die Fig. 2 zeigt einen Abschnitt eines Teilradialschnitts durch einen weiteren

erfindungsgemäß ausgeführten Nutzfahrzeugreifen. Der Fahrzeugluftreifen unterscheidet sich von dem in der Fig. 1 gezeigten Fahrzeugluftreifen in der Profilierung des

Lauf Streifens 6 und der Ausführung der Seitenwand 3. Die axiale Mindestausdehnung 9 der Seitenwand 3 erstreckt sich über die gesamte axiale Breite der Schulterrippe 11, was mindestens 10 % der axialen Breite des Laufstreifens 6 entsprechen kann. Im Laufstreifen 6 erstreckt sich die Seitenwand 3 im Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung 9 in radialer Richtung von der Lauf Streifenperipherie 12 mindestens 2 mm über die Profiltiefe 17 hinaus, sie erstreckt sich also bis radial innerhalb der Profiltiefe 17.

Die Fig. 3 zeigt einen Abschnitt eines Teilradialschnitts durch die rechte Hälfte eines weiteren erfindungs gemäß ausgeführten Nutzfahrzeugreif ens. Der Fahrzeugluftreifen ist weitgehend wie in Fig. 1 ausgeführt, unterscheidet sich jedoch in der Profilierung des Laufstreifens 6 und weist eine Nachschneidereserve 18 mit maximaltief nachschneidbarem Rillengrund 72' auf. Die Profiltiefe 16' ist durch eine parallel zur Lauf Streifenperipherie 12 im Laufstreifen 6 verlaufende, den radial innersten maximaltief nachschneidbaren

Rillengrund 72' von radial innen berührende Einhüllende gegeben. Die empfohlene

Nachschneidetiefe beträgt dabei 3,5 mm. Die axiale Mindestausdehnung 9 der Seitenwand 3 nimmt wie in Fig. 1 in etwa die Hälfte der axialen Breite der Schulterrippe 11 ein, was mindestens 5 % der axialen Breite des Laufstreifens 6 entspricht. Im Laufstreifen 6 erstreckt sich die Seitenwand 3 im gesamten Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung 9 über die gesamte radiale Ausdehnung des Laufstreifens 6.

Die Fig. 4 zeigt einen Abschnitt eines Teilradialschnitts durch einen weiteren

erfindungsgemäß ausgeführten Nutzfahrzeugreifen mit einer Nachschneidereserve 18. Der Fahrzeugluftreifen unterscheidet sich von dem in der Fig. 3 gezeigten Fahrzeugluftreifen im Wesentlichen in der Profilierung des Laufstreifens 6 und der Ausführung der

Seitenwand 3. Die axiale Mindestausdehnung 9 der Seitenwand 3 erstreckt sich über mehr als die gesamte axiale Breite der Schulterrippe 11, was 15 % der axialen Breite des Laufstreifens 6 entspricht. Die Seitenwand 3 ragt also in die axial nächste Umfangsrippe. Im Laufstreifen 6 erstreckt sich die Seitenwand 3 im gesamten Bereich ihrer axialen Mindesterstreckung 9 in radialer Richtung von der Lauf Streifenperipherie 12 mindestens bis zur Profiltiefe 17', wobei die Profiltiefe 17' durch den radial innersten maximaltief nachschneidbaren Rillengrund 72' bestimmt ist. Die empfohlene Nachschneidetiefe beträgt dabei 4 mm. Axial innen angrenzend an die Seitenwand 3 ist ein Seitenstreifen 19 aus einer elektrisch nicht leitfähigen Gummimischung mit einem spezifischen elektrischen

Widerstand von größer lxlO 9 Ω-cm angeordnet.

Bezugszeichenliste

(Teil der Beschreibung)

I Innenschicht

2 Karkasse

3 Seitenwand

4 Wulstbereich

5 Wulstkern

6 Laufstreifen

7 Kontaktfläche zur Fahrbahn

8 Gürtelpaket

9 axiale Mindesterstreckung der Seitenwand

10 halbe axiale Breite des Lauf Streifens

I I Schulterrippe

12 Laufstreifenperipherie

13 schulterseitiger Flankenabschnitt

14 Hornprofil

15 Wulstpolster

16 Kontaktfläche zur Felge

17 Profiltiefe

17 ' Profiltiefe

18 Nachschneidereserve

19 Seitenstreifen

71 Profilrille

72 Rillengrund

72' (maximaltief nachschneidbarer) Rillengrund aR axiale Richtung

rR radiale Richtung