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Title:
POLYAMIDE COMPOSITION FOR THE PRODUCTION OF WELDABLE MOULDED BODIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/101851
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a polyamide composition, containing a) 30 to 99.9 wt% of a polyamide mixture, as component A), of aliphatic polyamide A1) and aliphatic copolyamide or terpolyamide A2), the weight ratio of A1) to A2) being 55:45 to 95:5, b) 0 to 60 wt% glass fibres as component B), c) 0 to 2 wt% nigrosin as component C), d) 0.1 to 10 wt% of at least one polyvalent alcohol having more than two hydroxyl groups and a numerical average of the molecular weight (Mn) of less than 2000 as component D), e) 0 to 20 wt% of additional additives as component E), the constituent amounts, the sum of which is 100 wt%, relating to the overall composition.

Inventors:
WAGNER SEBASTIAN (DE)
MOCHEV STEFAN (DE)
ROTH MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/082201
Publication Date:
May 31, 2019
Filing Date:
November 22, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
C08L77/02; C08G69/36
Domestic Patent References:
WO2016202577A12016-12-22
WO2010014801A12010-02-04
WO2013139802A12013-09-26
Foreign References:
US20170137622A12017-05-18
EP3034554A12016-06-22
EP1041109A22000-10-04
EP1060216B12003-01-22
DE102017100932A12017-07-20
EP0584567A21994-03-02
DE102004049342A12006-04-13
FR1025E1903-05-18
DE102004050025A12006-04-20
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, Columbus, Ohio, US; abstract no. 8005-02-5
CHEMICAL ABSTRACTS, Columbus, Ohio, US; abstract no. 12237-23-91
CHEMICAL ABSTRACTS, Columbus, Ohio, US; abstract no. 56386-64-2
"Einfärben von Kunststoffen", VDI-VERLAG
CHEMICAL ABSTRACTS, Columbus, Ohio, US; abstract no. 126-58-9
CHEMICAL ABSTRACTS, Columbus, Ohio, US; abstract no. 110-30-5
Attorney, Agent or Firm:
FÉAUX DE LACROIX, Stefan (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Polyamid-Zusammensetzung, enthaltend

a) 30 bis 99,9 Gew.-% einer Polyamid-Mischung als Komponente A) aus aliphatischem Polyamid A1) und aliphatischem Copolyamid oder Terpolyamid A2), wobei das Ge- wichtsverhältnis von A1) zu A2) 55 : 45 bis 95 : 5 beträgt,

b) 0 bis 60 Gew.-% Glasfasern als Komponente B),

c) 0 bis 2 Gew.-% Nigrosin als Komponente C),

d) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines mehrwertigen Alkohols mit mehr als zwei Hyd- roxylgruppen und einem Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von weniger als 2000 als Komponente D),

e) 0 bis 20 Gew.-% weitere Zusatzstoffe als Komponente E),

wobei sich die Mengenangaben, deren Summe 100 Gew.-% ergibt, auf die gesamte Zu- sammensetzung beziehen.

2. Polyamid-Zusammensetzung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Kompo- nente D) ausgewählt ist aus: Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Tripentaerythrit, Di- Trimethylolpropan, D-Mannit, D-Sorbit und Xylit.

3. Polyamid-Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das aliphatische Polyamid A) ausgewählt ist aus PA 4, PA 5, PA 6, PA 7, PA 8, PA 9, PA 10, PA 11 , PA 12, PA 46, PA 66, PA 69, PA 610, PA 612, PA 96, PA 99, PA 910, PA 912,

PA 1212.

4. Polyamid-Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

aliphatische Polyamid A) ausgewählt ist aus PA 6, PA 66 und Gemischen davon.

5. Polyamid-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich- net, dass das aliphatische Copolyamid oder Terpolyamid aufgebaut ist aus den Monome- ren von zwei oder drei Polyamiden, ausgewählt aus PA 4, PA 5, PA 6, PA 7, PA 8, PA 9, PA 10, PA 1 1 , PA 12, PA 46, PA 66, PA 69, PA 610, PA 612, PA 96, PA 99, PA 910,

PA 912, PA 1212.

6. Polyamid-Zusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das

aliphatische Copolyamid ein PA 6/PA 66-Copolymer ist.

7. Polyamid-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich- net, dass 0,1 bis 2 Gew.-% Nigrosin als Komponente C) vorliegen.

8. Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durch Vermischen der Inhaltsstoffe unter Erwärmung auf eine Temperatur im Be- reich von 160 bis 340 C.

9. Verwendung einer Polyamid-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung von schweißbaren Formteilen oder geschweißten Formkörpern.

10. Schweißbare Formteile oder geschweißte Formkörper aus einer Polyamid-Zusammen- setzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.

1 1. Verwendung von mehrwertigen Alkoholen mit mehr als zwei Hydroxylgruppen und einem Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von weniger als 2.000 in Polyamid-Zusammen- setzungen, die mindestens ein Polyamid und mindestens ein Copolyamid oder Terpoly- amid enthalten, zur Erhöhung der Schweißnahtfestigkeit nach Wärmealterung von durch Verschweißen mindestens zweier Formteile aus der Polyamid-Zusammensetzung herge- stellten Formkörpern.

12. Verfahren zur Erhöhung der Schweißnahtfestigkeit nach Wärmealterung von aus Poly- amid-Zusammensetzungen, die mindestens ein Polyamid und mindestens ein Copolyamid oder Terpolyamid enthalten, durch Verschweißen mindestens zweier Formteile hergestell- ten Formkörpern, bei dem man der Polyamid-Zusammensetzung vor dem Herstellen der Formteile und Formkörper 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Polyamid- Zusammensetzung, mindestens eines mehrwertigen Alkohols mit mehr als zwei Hydro- xylgruppen und einem Zahlmittel des Molekulargewichts (Mn) von weniger als 2000 zu- setzt.

13. Verwendung nach Anspruch 1 1 oder Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich- net, dass die Polyamid-Zusammensetzung wie in einem der Ansprüche 1 bis 7 definiert aufgebaut ist.

14. Polyamid-Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder Verwendung oder Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kris- tallisationspunkt der Mischung aus dem mindestens einen Polyamid und dem mindestens einen Copolyamid oder Terpolyamid in der Polyamid-Zusammensetzung unter den Kris- tallisationspunkten des mindestens einen Polyamids und mindestens einen Copolyamids oder Terpolyamids liegt.

Description:
Polyamid-Zusammensetzung für die Herstellung schweißbarer Formkörper

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Polyamid-Zusammensetzung, die zur Herstellung geschweißter Formkörper geeignet ist, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung sowie Verfahren zur Erhöhung der Schweißnahtfestigkeit nach Wärmealterung von aus Polyamid-Zusammen- setzungen hergestellten Formkörpern.

Polyamide gehören zu den weltweit in großem Umfang hergestellten Polymeren und dienen neben den Hauptanwendungsbereichen Folien, Fasern und Formkörpern (Werkstoffen) einer Vielzahl weiterer Verwendungszwecke. Unter den Polyamiden sind das Polyamid 6 (Polycapro- lactam, PA 6) und das Polyamid 66 (Nylon, Polyhexamethylenadipinsäureamid, PA 66) die am meisten hergestellten Polymere. Die meisten technisch bedeutsamen Polyamide sind teilkristal- line thermoplastische Polymere, die sich durch eine hohe Temperaturbeständigkeit auszeich- nen.

Formkörper aus Polyamiden können beispielsweise durch Verschweißen, wie Reibungsschwei- ßen, Heißgasschweißen oder Laserdurchstrahlschweißen, hergestellt werden.

EP-B-1 060 216 betrifft eine Polyamid-Zusammensetzung für reibungsschweißbare Formkör- per, wobei die Zusammensetzung (A) 100 Gewichtsteile eines Polyamidgemischs aus (a) Poly- amid 6 und (b) einem aliphatischen Polyamidcopolymer und/oder einem aliphatischen Poly- amidterpolymer, wobei das Gewichtsverhältnis von (a) zu (b) gleich 95 : 5 bis 50 : 50 ist, und (B) 10 bis 100 Gewichtsteile eines anorganischen Verstärkungsmittels, bezogen auf das Ge- wicht des Polyamidgemischs, aufweist. Zusätzlich werden bevorzugt 0,1 bis 6 Gewichtsteile eines Weichmachers mitverwendet. Beim Weichmacher handelt es sich um niedermolekulare Poly(ethylenglykol)ester, die keine freien Hydroxylgruppen oder Carboxylgruppen aufweisen, und um langkettige Alkylpolyester, die eine endständige Carboxylgruppe und eine endständige Hydroxylgruppe aufweisen. Bevorzugte Weichmacher sind 2-Ethylhexansäure-terminierte (N=9) Poly(ethylenglykol)ester und langkettige Alkyl polyester. Als Copolymer wird ein Polyamid 66/6- Copolymer oder ein Polyamid 6/66/610-Terpolymer eingesetzt.

Ferner ist es aus WO 2010/014801 bekannt, wärmebeständige Polyamidformkörper herzustel- len, bei denen dem Polyamid mehrwertige Alkohole, wie Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Tripen- taerythrit, Di-Trimethylolpropan, D-Mannit, D-Sorbit oder Xylit, beigemischt werden. Auch Poly- amidmischungen können eingesetzt werden. Gemäß den Ausführungsbeispielen enthalten die Polyamidmischungen einen größeren Anteil eines zumindest teilaromatischen Polyamids und einen geringeren Anteil eines aliphatischen Polyamids.

Die aus den Polyamiden hergestellten Formkörper sollen auch nach längerer Wärmealterung bei hohen Temperaturen gute mechanische Eigenschaften aufweisen. Die DE-A-10 2017 100 932 betrifft hydroxyfunktionelle dentritische Polymere als Haftvermittler. Diese Dendrimere, die eine Vielzahl von endständigen Hydroxylgruppen aufweisen, werden als Haftvermittler unter anderem für Polyamide eingesetzt, um die Haftkraft für einen Klebstoff, ins- besondere einen Isocyanatgruppen aufweisenden Klebstoff, auf der Oberfläche zu erhöhen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Polyamidzusammensetzungen, die zur Herstellung verschweißter Formkörper geeignet sind, welche eine erhöhte Schweißnaht- festigkeit nach Wärmealterung zeigen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Polyamid-Zusammensetzung, enthaltend a) 30 bis 99,9 Gew.-% einer Polyamid-Mischung als Komponente A) aus aliphatischem Poly- amid A1) und aliphatischem Copolyamid oder Terpolyamid A2), wobei das Gewichtsver- hältnis von A1) zu A2) 55 : 45 bis 95 : 5 beträgt,

b) 0 bis 60 Gew.-% Glasfasern als Komponente B),

c) 0 bis 2 Gew.-% Nigrosin als Komponente C),

d) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines mehrwertigen Alkohols mit mehr als zwei Hydro- xylgruppen und einem Zahlenmittel des Molekulargewichts (M n ) von weniger als 2000 als Komponente D),

e) 0 bis 20 Gew.-% weitere Zusatzstoffe als Komponente E),

wobei sich die Mengenangaben, deren Summe 100 Gew.-% ergibt, auf die gesamte Zusam- mensetzung beziehen.

Die Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung der Polyamid-Zusammen- setzung durch Vermischen der Inhaltsstoffe unter Erwärmung auf eine Temperatur im Bereich von 160 bis 340 °C.

Die Aufgabe wird zudem gelöst durch Verwendung der Polyamid-Zusammensetzungen zur Herstellung von schweißbaren Formteilen oder geschweißten Formkörpern sowie durch schweißbare Formteile oder geschweißte Formkörper aus dieser Polyamid-Zusammensetzung.

Die Aufgabe wird zudem gelöst durch die Verwendung von mehrwertigen Alkoholen mit mehr als zwei Hydroxylgruppen und einem Zahlenmittel des Molekulargewichts (M n ) von weniger als 2000 in Polyamid-Zusammensetzungen, die mindestens ein Polyamid und mindestens ein Co- polyamid oder Terpolyamid enthalten, zur Erhöhung der Schweißnahtfestigkeit nach Wärmeal- terung von durch Verschweißen mindestens zweier Formteile aus der Polyamid-Zusammen- setzung hergestellten Formkörpern.

Die Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfahren zur Erhöhung der Schweißnahtfestigkeit nach Wärmealterung von aus Polyamid-Zusammensetzungen, die mindestens ein Polyamid und mindestens ein Copolyamid oder Terpolyamid enthalten, durch Verschweißen mindestens zweier Formteile hergestellten Formkörpern, bei dem man der Polyamid-Zusammensetzung vor dem Herstellen der Formteile und Formkörper 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Polyamid-Zusammensetzung, mindestens eines mehrwertigen Alkohols mit mehr als zwei Hyd- roxylgruppen und einem Zahlmittel des Molekulargewichts (M n ) von weniger als 2000 zusetzt.

Es wurde erfindungsgemäß gefunden, dass eine Kombination aus aliphatischem Polyamid A1 ) und aliphatischem Copolyamid oder Terpolyamid A2) mit einem mehrwertigen Alkohol der Komponente D) zu Polyamid-Zusammensetzungen führt, aus denen vorteilhafte verschweißte Formkörper hergestellt werden können, in denen die Bruchdehnung oder Zugfestigkeit auch nach längerer Wärmebehandlung bei hohen Temperaturen erhalten bleibt, beispielsweise bei einer Temperaturbehandlung bei 180 °C für 500 Stunden.

Beim Einsatz eines (aliphatischen) Polyamids oder einer Polyamidmischung aus (aliphati- schem) Polyamid und Copolyamid werden oft unzureichende mechanische Eigenschaften für einen Formkörper erhalten, die sich durch Wärmealterung nochmals deutlich verschlechtern.

Durch Einsatz von mehrwertigen Alkoholen in Polyamid-Zusammensetzungen verschlechtern sich typischerweise die mechanischen Eigenschaften, insbesondere bei geschweißten Form- körpern. Dies ist zum einen auf einen chemischen Abbau des Basispolymers durch den Alkohol zurückzuführen (Reduktion der Viskositätszahl), zum anderen neigen kurzkettige Alkohole bei bestimmten Konzentrationen und Kombinationen zu Migration.

Erst durch Kombination von Polyamiden mit Copolyamiden oder Terpolyamiden und mehrwerti- gen Alkoholen werden Polyamid-Zusammensetzungen erhalten, die gute mechanische Eigen- schaften zeigen, die auch bei längerer Wärmealterung nicht zu stark nachlassen. Zudem zeigen geschweißte Formkörper eine hohe Bruchdehnung vor und nach Wärmealterung. Diese Effekte treten insbesondere bei einer Kombination von aliphatischem Polyamid mit aliphatischem Copo- lyamid oder Terpolyamid auf.

Durch Zusatz von Nigrosin können die mechanischen Eigenschaften nochmals verbessert wer- den, da Nigrosin die Kristallisation stört und damit verlangsamt.

Die erfindungsgemäßen Polyamid-Zusammensetzungen enthalten 30 bis 99,9 Gew.-%, vor- zugsweise 40 bis 99,5 Gew.-%, insbesondere 50 bis 98,5 Gew.-% der Komponente A).

Sie enthalten zudem 0 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, insbesondere 0 bis 30 Gew.-% der Komponente B). Sofern Komponente B) vorliegt, beträgt die Mindestmenge vor- zugsweise 5 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 10 Gew.-%, insbesondere mindestens 15 Gew.-%. In diesem Fall ergeben sich Bereiche von 5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 15 bis 30 Gew.-% der Komponente B).

Komponente C) wird in einer Menge von 0 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 1 Gew.-%, beson- ders bevorzugt 0 bis 0,5 Gew.-% eingesetzt. Sofern Komponente C) mitverwendet wird, beträgt die Untergrenze vorzugsweise 0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,15 Gew.-%, insbesondere 0,2 Gew.-%. In diesem Fall ergeben sich somit Mengenbereiche von 0,1 bis 2 Gew.-%, vor- zugsweise 0,15 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 0,5 Gew.-%.

Die Komponente D) wird in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis

5 Gew.-%, insbesondere 1 ,5 bis 3 Gew.-% eingesetzt.

Komponente E) wird in einer Menge von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, ins- besondere 0 bis 5 Gew.-% eingesetzt. Sofern Komponente E) mitverwendet wird, beträgt die Untergrenze vorzugsweise 0,1 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 0,2 Gew.-%, insbe- sondere mindestens 0,3 Gew.-%. In diesem Fall ergeben sich Bereiche von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,3 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,3 bis 2 Gew.%.

Beim Vorliegen der Komponenten B), C) und/oder E) verringert sich die maximale Menge der Komponente A) entsprechend um die Mindestmengen der jeweiligen Komponenten bzw. die Summe dieser Mindestmengen. Beim Vorliegen der Komponente B) in einer Mindestmenge von 5 Gew.-% erniedrigt sich damit beispielsweise die Maximalmenge der Komponente A) auf 94,9 Gew.-%.

Liegen zusätzlich die Mindestmengen an Komponenten C) und E) von jeweils 0,1 Gew.-% vor, verringert sich die Maximalmenge der Komponente A) entsprechend auf 94,7 Gew.-%. Bei den anderen Mengenbereichen wird entsprechend verfahren, so dass sich die Gesamtmenge der Komponenten A) bis E) immer auf 100 Gew.-% ergänzt.

Die vorliegende Erfindung betrifft spezielle Polyamid-Zusammensetzungen, die auf aliphati schen Polyamiden und Copolyamiden/Terpolyamiden basiert. Zudem betrifft die Erfindung all- gemein die Verwendung von mehrwertigen Alkoholen der Komponente D) in Polyamid-Zu- sammensetzungen, die mindestens ein Polyamid und mindestens ein Copolyamid oder Terpo- lyamid enthalten. Nachfolgend werden für die Verwendung und das Verfahren geeignete Poly- amide allgemein als synthetische Polyamide der Komponente A) beschrieben. Dabei werden sowohl Polyamide als auch Copolyamide/Terpolyamide beschrieben. Anschließend werden die in den Polyamid-Zusammensetzungen enthaltenen aliphatischen (Co)Polyamide beschreiben.

Die erfindungsgemäße Polyamid-Zusammensetzung, enthält als Komponente A1 und A2 we nigstens ein synthetisches Polyamid. Der Begriff„synthetisches Polyamid“ wird im Rahmen der Erfindung breit verstanden. Er erfasst ganz allgemein Polymere, die wenigstens eine zur Poly- amidbildung geeignete Komponente eingebaut enthalten, die ausgewählt ist unter Dicarbonsäu- ren, Diaminen, Salzen aus wenigstens einer Dicarbonsäure und wenigstens einem Diamin, Lactamen, w-Aminosäuren, Aminocarbonsäurenitrilen und Mischungen davon. Neben den zur Polyamidbildung geeigneten Komponenten können die erfindungsgemäßen synthetischen Po- lyamide auch damit copolymerisierbare Monomere einpolymerisiert enthalten. Der Begriff„syn- thetisches Polyamid“ umfasst keine natürlichen Polyamide, wie Peptide und Proteine, z. B. Haa- re, Wolle, Seide und Eiweiß. Zur Bezeichnung der Polyamide werden im Rahmen der Erfindung zum Teil fachübliche Kurz- zeichen verwendet, die aus den Buchstaben PA sowie darauffolgenden Zahlen und Buchstaben bestehen. Einige dieser Kurzzeichen sind in der DIN EN ISO 1043-1 genormt. Polyamide, die sich von Aminocarbonsäuren des Typs H2N-(CH2) x -COOH oder den entsprechenden Lactamen ableiten lassen, werden als PA Z gekennzeichnet, wobei Z die Anzahl der Kohlenstoffatome im Monomer bezeichnet. So steht z. B. PA 6 für das Polymere aus e-Caprolactam bzw. der co-Ami- nocapronsäure. Polyamide, die sich von Diaminen und Dicarbonsäuren der Typen H2N-(CH2) x - NH2 und HOOC-(CH2)y-COOH ableiten lassen, werden als PA Z1Z2 gekennzeichnet, wobei Z1 die Anzahl der Kohlenstoffatome im Diamin und Z2 die Anzahl der Kohlenstoffatome in der Di- carbonsäure bezeichnet. Zur Bezeichnung von Copolyamiden werden die Komponenten in der Reihenfolge ihrer Mengenanteile, durch Schrägstriche getrennt, aufgeführt. So ist z. B.

PA 66/610 das Copolyamid aus Hexamethylendiamin, Adipinsäure und Sebacinsäure. Für die erfindungsgemäß eingesetzten Monomere mit einer aromatischen oder cycloaliphatischen Gruppe werden folgende Buchstabenkürzel verwendet:

T = Terephthalsäure, I = Isophthalsäure, MXDA = m-Xylylendiamin, IPDA = Isophorondiamin, PACM = 4,4'-Methylenbis(cyclohexylamin), MACM = 2,2'-Dimethyl-4,4'-methylenbis-(cyclohexyl- amin).

Im Folgenden umfasst der Ausdruck„Ci-C4-Alkyl“ unsubstituierte, geradkettige und verzweigte Ci-C 4 -Alkyl gruppen. Beispiele für Ci-C 4 -Alkyl gruppen sind insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl (1 ,1-Dimethylethyl).

Bei den im Folgenden genannten aliphatischen Dicarbonsäuren, cycloaliphatischen Dicarbon- säuren, aromatischen Dicarbonsäuren und Monocarbonsäuren können die Carboxylgruppen jeweils in nicht derivatisierter Form oder in Form von Derivaten vorliegen. Bei Dicarbonsäuren kann keine, eine oder beide Carboxylgruppe(n) in Form eines Derivats vorliegen. Geeignete Derivate sind Anhydride, Ester, Säurechloride, Nitrile und Isocyanate. Bevorzugte Derivate sind Anhydride oder Ester. Anhydride von Dicarbonsäuren können in monomerer oder in polymerer Form vorliegen. Bevorzugte Ester sind Alkylester und Vinylester, besonders bevorzugt Ci-C 4 - Alkylester, insbesondere die Methylester oder Ethylester. Dicarbonsäuren liegen bevorzugt als Mono- oder Dialkylester, besonders bevorzugt Mono- oder Di-Ci-C 4 -alkylester, insbesondere Monomethylester, Dimethylester, Monoethylester oder Diethylester, vor. Dicarbonsäuren liegen weiterhin bevorzugt als Mono- oder Divinylester vor. Dicarbonsäuren liegen weiterhin bevorzugt als gemischte Ester, besonders bevorzugt gemischte Ester mit unterschiedlichen Ci-C 4 -Alkyl- komponenten, insbesondere Methylethylester, vor.

Bevorzugt sind die zur Polyamidbildung geeigneten Komponenten ausgewählt unter

pA) unsubstituierten oder substituierten aromatischen Dicarbonsäuren und Derivaten von un- substituierten oder substituierten aromatischen Dicarbonsäuren,

pB) unsubstituierten oder substituierten aromatischen Diaminen,

pC) aliphatischen oder cycloaliphatischen Dicarbonsäuren,

pD) aliphatischen oder cycloaliphatischen Diaminen, pE) Monocarbonsäuren,

pF) Monoaminen,

pG) mindestens dreiwertigen Aminen,

pH) Lactamen,

Pl) w-Aminosäuren,

pK) von pA) bis pl) verschiedenen, damit cokondensierbaren Verbindungen.

Eine geeignete Ausführungsform sind aliphatische Polyamide. Für aliphatische Polyamide vom Typ PA Z1 Z2 (wie PA 66) gilt die Maßgabe, dass mindestens eine der Komponenten pC) oder pD) vorhanden sein muss und keine der Komponenten pA) und pB) vorhanden sein darf. Für aliphatische Polyamide vom Typ PA Z (wie PA 6 oder PA 12) gilt die Maßgabe, dass mindes- tens die Komponente pH) vorhanden sein muss.

Eine weitere geeignete Ausführungsform sind teilaromatische Polyamide. Für teilaromatische Polyamide gilt die Maßgabe, dass mindestens eine der Komponenten pA) oder pB) und min- destens eine der Komponenten pC) oder pD) vorhanden sein muss.

Die aromatischen Dicarbonsäuren pA) sind bevorzugt ausgewählt unter jeweils unsubstituierter oder substituierter Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäuren oder Diphenyldicarbonsäuren und den Derivaten und Mischungen der zuvor genannten aroma- tischen Dicarbonsäuren.

Substituierte aromatische Dicarbonsäuren pA) weisen vorzugsweise wenigstens einen (z. B. 1 , 2, 3 oder 4) Ci-C 4 -Alkylrest auf. Insbesondere weisen substituierte aromatischen Dicarbonsäu- ren pA) 1 oder 2 Ci-C 4 -Alkylreste auf. Diese sind vorzugsweise ausgewählt unter Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl und tert-Butyl, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl und n-Butyl, insbesondere Methyl und Ethyl und speziell Methyl. Substituierte aromatische Dicarbonsäuren pA) können auch weitere funktionelle Gruppen tragen, welche die Amidierung nicht stören, wie beispielsweise 5-Sulfoisophthalsäure, ihre Salze und Derivate. Bevorzugtes Beispiel hierfür ist das Natriumsalz des 5-Sulfo-isophthalsäuredimethylesters.

Bevorzugt ist die aromatische Dicarbonsäure pA) ausgewählt unter unsubstituierter Terephthal- säure, unsubstituierter Isophthalsäure, unsubstituierten Naphthalindicarbonsäuren, 2-Chloro- terephthalsäure, 2-Methylterephthalsäure, 5-Methylisophthalsäure und 5-Sulfo-isophthalsäure.

Besonders bevorzugt wird als aromatische Dicarbonsäure pA) Terephthalsäure, Isophthalsäure oder ein Gemisch aus Terephthalsäure und Isophthalsäure eingesetzt.

Bevorzugt weisen die teilaromatischen Polyamide einen Anteil von aromatischen Dicarbonsäu- ren an allen Dicarbonsäuren von wenigstens 50 mol%, besonders bevorzugt von 70 mol% bis 100 mol%, auf. In einer speziellen Ausführungsform weisen die teilaromatischen Polyamide einen Anteil an Terephthalsäure oder Isophthalsäure oder einem Gemisch aus Terephthalsäure und Isophthalsäure bezogen auf alle Dicarbonsäuren von wenigstens 50 mol%, bevorzugt von 70 mol% bis 100 mol%, auf.

Die aromatischen Diamine pB) sind bevorzugt ausgewählt unter Bis-(4-amino-phenyl)-methan, 3-Methylbenzidin, 2,2-Bis-(4-aminophenyl)-propan, 1 ,1 -Bis-(4-aminophenyl)-cyclohexan, 1 ,2-Di- aminobenzol, 1 ,4-Diaminobenzol, 1 ,4-Diaminonaphthalin, 1 ,5-Diaminonaphthalin, 1 ,3-Diamino- toluol(e), m-Xylylendiamin, N,N'-Dimethyl-4,4'-biphenyl-diamin, Bis-(4-methyl-aminophenyl)- methan, 2,2-Bis-(4-methylaminophenyl)-propan oder Gemische davon.

Die aliphatischen oder cycloaliphatischen Dicarbonsäuren pC) sind vorzugsweise ausgewählt unter Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Kork- säure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Undecan-a,co-dicarbonsäure, Dodecan-a,co-dicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure, cis- und trans-Cyclohexan-1 ,2-dicarbonsäure, cis- und trans-Cyclohexan-1 ,3-dicarbonsäure, cis- und trans-Cyclohexan-1 ,4-dicarbonsäure, cis- und trans-Cyclopentan-1 ,2-dicarbonsäure, cis- und trans-Cyclopentan-1 ,3-dicarbonsäure und Mischungen davon.

Die aliphatischen oder cycloaliphatischen Diamine pD) sind vorzugsweise ausgewählt unter Ethylendiamin, Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Heptamethylendiamin, Hexamethylendi- amin, Pentamethylendiamin, Octamethylendiamin, Nonamethylendiamin, Decamethylendiamin, Undecamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, 2-Methylpentamethylendiamin, 2,2,4-Trime- thylhexamethylendiamin, 2,4,4-T rimethylhexamethylendiamin, 5-Methylnonamethylendiamin, 2,4-Dimethyloctamethylendiamin, 5-Methylnonandiamin, Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan, 3,3'- Dimethyl-4,4'diaminodicyclohexylmethan und Mischungen davon.

Besonders bevorzugt ist das Diamin pD) ausgewählt unter Hexamethylendiamin, 2-Methylpen- tamethylendiamin, Octamethylendiamin, Nonamethylendiamin, 2-Methyl-1 ,8-octamethylendi- amin, Decamethylendiamin, Undecamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, Bis-(4-amino- cyclohexyl)-methan, 3,3'-Dimethyl-4,4'diaminodicyclohexylmethan und Mischungen davon.

In einer speziellen Ausführung enthalten die teilaromatischen Polyamide wenigstens ein Diamin pD) einpolymerisiert, das ausgewählt ist unter Hexamethylendiamin, Bis-(4-aminocyclohexyl)- methan (PACM), 3,3'-Dimethyl-4,4'diaminodicyclohexylmethan (MACM), Isophorondiamin (IPDA) und Mischungen davon.

In einer speziellen Ausführung enthalten die teilaromatischen Polyamide als Diamin pD) aus- schließlich Hexamethylendiamin einpolymerisiert.

In einer weiteren speziellen Ausführung enthalten die teilaromatischen Polyamide als Diamin pD) ausschließlich Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan einpolymerisiert.

In einer weiteren speziellen Ausführung enthalten die teilaromatischen Polyamide als Diamin pD) ausschließlich 3,3'-Dimethyl-4,4'diaminodicyclohexylmethan (MACM) einpolymerisiert. In einer weiteren speziellen Ausführung enthalten die teilaromatischen Polyamide als Diamin pD) ausschließlich Isophorondiamin (IPDA) einpolymerisiert.

Die aliphatischen und die teilaromatischen Polyamide können wenigstens eine Monocarbonsäu- re pE) einpolymerisiert enthalten. Die Monocarbonsäuren pE) dienen dabei der Endverkappung der erfindungsgemäß hergestellten Polyamide. Geeignet sind grundsätzlich alle Monocarbon- säuren, die befähigt sind, unter den Reaktionsbedingungen der Polyamidkondensation mit zu- mindest einem Teil der zur Verfügung stehenden Aminogruppen zu reagieren. Geeignete Mo- nocarbonsäuren pE) sind aliphatische Monocarbonsäuren, alicyclische Monocarbonsäuren und aromatische Monocarbonsäuren. Dazu zählen Essigsäure, Propionsäure, n-, iso- oder tert.- Buttersäure, Valeriansäure, Trimethylessigsäure, Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pe- largonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Palmitin- säure, Stearinsäure, Pivalinsäure, Cyclohexancarbonsäure, Benzoesäure, Methylbenzoesäu- ren, a-Naphthalincarbonsäure, ß-Naphthalincarbonsäure, Phenylessigsäure, Ölsäure, Ricinol- säure, Linolsäure, Linolensäure, Erucasäure, Fettsäuren aus Soja, Leinsamen, Rizinus und Sonnenblume, Acrylsäure, Methacrylsäure, Versatic ® -Säuren, Koch ® -Säuren und Mischungen davon.

Werden als Monocarbonsäuren pE) ungesättigte Carbonsäuren oder deren Derivate eingesetzt, kann es sinnvoll sein, in Gegenwart von handelsüblichen Polymerisationsinhibitoren zu arbei- ten.

Besonders bevorzugt ist die Monocarbonsäure pE) ausgewählt unter Essigsäure, Propionsäure, Benzoesäure und Mischungen davon.

In einer speziellen Ausführung enthalten die aliphatischen und die teilaromatischen Polyamide als Monocarbonsäure pE) ausschließlich Propionsäure einpolymerisiert.

In einer weiteren speziellen Ausführung enthalten die aliphatischen und die teilaromatischen Polyamide als Monocarbonsäure pE) ausschließlich Benzoesäure einpolymerisiert.

In einer weiteren speziellen Ausführung enthalten die aliphatischen und die teilaromatischen Polyamide als Monocarbonsäure pE) ausschließlich Essigsäure einpolymerisiert.

Die aliphatischen und die teilaromatischen Polyamide können wenigstens ein Monoamin pF) einpolymerisiert enthalten. Dabei enthalten die aliphatischen Polyamide nur aliphatische Mono- amine oder alicyclische Monoamine einpolymerisiert. Die Monoamine pF) dienen dabei der Endverkappung der erfindungsgemäß hergestellten Polyamide. Geeignet sind grundsätzlich alle Monoamine, die befähigt sind, unter den Reaktionsbedingungen der Polyamidkondensation mit zumindest einem Teil der zur Verfügung stehenden Carbonsäuregruppen zu reagieren. Geeig- nete Monoamine pF) sind aliphatische Monoamine, alicyclische Monoamine und aromatische Monoamine. Dazu zählen Methylamin, Ethylamin, Propylamin, Butylamin, Hexylamin, Heptyl- amin, Octylamin, Decylamin, Stearylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin, Dibutyla- min, Cyclohexylamin, Dicyclohexylamin, Anilin, Toluidin, Diphenylamin, Naphthylamin und Mi- schungen davon.

Zur Herstellung der aliphatischen und der teilaromatischen Polyamide kann zusätzlich wenigs- tens ein mindestens dreiwertiges Amin pG) eingesetzt werden. Hierzu gehören N'-(6-aminohe- xyl)hexan-1 ,6-diamin, N'-(12-aminododecyl)dodecan-1 ,12-diamin, N'-(6-aminohexyl)dodecan- 1 ,12-diamin, N'-[3-(aminomethyl)-3, 5, 5-trimethyl-cyclohexyl]hexan-1 ,6-diamin, N'-[3-(aminome- thyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexyl]dodecan-1 ,12-diamin, N'-[(5-amino-1 ,3,3-trimethyl-cyclohexyl)- methyl]hexan-1 ,6-diamin, N'-[(5-amino-1 , 3, 3-trimethyl-cyclohexyl)methyl]dodecan-1 ,12-diamin, 3-[[[3-(aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexyl]amino]methyl ]-3,5,5-trimethyl-cyclohexanamin, 3-[[(5-amino-1 ,3,3-trimethyl-cyclohexyl)methylamino]methyl]-3,5,5-trimethy l-cyclohexanamin, 3- (Aminomethyl)-N-[3-(aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexyl] -3,5,5-trimethyl-cyclohexanamin. Bevorzugt werden keine mindestens dreiwertigen Amine pG) eingesetzt.

Geeignete Lactame pH) sind e-Caprolactam, 2-Piperidon (d-Valerolatam), 2-Pyrrolidon (g-Bu- tyrolactam), Capryllactam, Önanthlactam, Lauryllactam und Mischungen davon.

Geeignete w-Aminosäuren pl) sind 6-Aminocapronsäure, 7-Aminoheptansäure, 1 1 -Aminounde- cansäure, 12-Aminododecansäure und Mischungen davon.

Geeignete von pA) bis pl) verschiedene, damit cokondensierbare Verbindungen pK) sind we nigstens dreiwertige Carbonsäuren, Diaminocarbonsäuren, etc.

Geeignete Verbindungen pK) sind weiterhin 4-[(Z)-N-(6-Aminohexyl)-C-hydroxy-carbonimido- yl]benzoesäure, 3-[(Z)-N-(6-Aminohexyl)-C-hydroxy-carbonimidoyl]benzoesäure , (6Z)-6-(6-Ami- nohexylimino)-6-hydroxy-hexancarbonsäure, 4-[(Z)-N-[(5-Amino-1 ,3,3-trimethyl-cyclohexyl)- methyl]-C-hydroxy-carbonimidoyl]benzoesäure, 3-[(Z)-N-[(5-Amino-1 ,3,3-trimethyl-cyclohexyl)- methyl]-C-hydroxy-carbonimidoyl]benzoesäure, 4-[(Z)-N-[3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclo- hexyl]-C-hydroxy-carbonimidoyl]benzoesäure, 3-[(Z)-N-[3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclo- hexyl]-C-hydroxy-carbonimidoyl]benzoesäure und Mischungen davon.

Bevorzugt ist das Polyamid A ausgewählt unter PA 4, PA 5, PA 6, PA 7, PA 8, PA 9, PA 10,

PA 1 1 , PA 12, PA 46, PA 66, PA 666, PA 69, PA 610, PA 612, PA 96, PA 99, PA 910, PA 912, PA 1212, PA 6.T, PA 9.T, PA8.T, PA 10.T, PA 12.T, PA 6.I, PA 8.I, PA 9.I, PA 10.1, PA 12.1, PA 6.T/6, PA 6.T/10, PA 6.T/12, PA 6.T/6.I, PA6.T/8.T, PA 6.T/9.T, PA 6.T/10T, PA 6.T/12.T, PA 12.T/6.T, PA 6.T/6.I/6, PA 6.T/6.I/12, PA 6.T/6.1/6.10, PA 6.T/6.1/6.12, PA 6. T/6.6,

PA 6.T/6.10, PA 6. T/6.12, PA 10.T/6, PA 10.T/1 1 , PA 10.T/12, PA 8.T/6.T, PA 8. T/66,

PA 8.T/8.I, PA 8. T/8.6, PA 8.T/6.I, PA 10.T/6.T, PA 10.T/6.6, PA 10.T/10.I, PA 10T/10.I/6.T,

PA 10. T/6.1, PA 4.T/4.I/46, PA 4.T/4.I/6.6, PA 5.T/5.I, PA 5.T/5.I/5.6, PA 5.T/5.I/6.6,

PA 6.T/6.I/6.6, PA MXDA.6, PA IPDA.I, PA IPDA.T, PA MACM.I, PA MACM.T, PA PACM.I,

PA PACM.T, PA MXDA.I, PA MXDA.T, PA 6.T/IPDA.T, PA 6.T/MACM.T, PA 6.T/PACM.T,

PA 6.T/MXDA.T, PA 6.T/6.1/8.T/8.1 , PA 6. T/6.1/10. T/10.1, PA 6.T/6.I/IPDA.T/IPDA.I, PA 6.T/6.I/MXDA.T/MXDA.I, PA 6.T/6.I/MACM.T/MACM.I, PA 6.T/6.I/PACM.T/PACM.I,

PA 6.T/10.T/IPDA.T, PA 6.T/12.T/IPDA.T, PA 6.T/10.T/PACM.T, PA 6.T/12.T/PACM.T,

PA 10.T/IPDA.T, PA 12.T/IPDA.T und Copolymeren und Gemischen davon.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Polyamid-Zusammen- setzung als Komponente A) wenigstens ein aliphatisches Polyamid A1.

Das aliphatische Polyamid ist dann vorzugsweise ausgewählt ist unter PA 4, PA 5, PA 6, PA 7, PA 8, PA 9, PA 10, PA 1 1 , PA 12, PA 46, PA 66, PA 666, PA 69, PA 610, PA 612, PA 96,

PA 99, PA 910, PA 912, PA 1212, und Copolymeren und Gemischen davon.

Insbesondere ist das aliphatische Polyamid A1 ausgewählt unter PA 6, PA 66 oder PA 12. Eine spezielle Ausführungsform sind Polyamid-Zusammensetzungen, bei denen die Komponente A) PA 66 enthält oder aus PA 66 besteht.

Ein teilaromatisches Polyamid bzw. Copolyamid ist vorzugsweise ausgewählt ist unter PA 6.T, PA 9.T, PA 10.T, PA 12. T, PA 6.I, PA 9.I, PA 10.1, PA 12.1, PA 6.T/6.I, PA 6.T/6, PA6.T/8.T,

PA 6.T/10T, PA 10.T/6.T, PA 6.T/12.T, PA12.T/6.T, PA IPDA.I, PA IPDA.T, PA 6.T/IPDA.T,

PA 6.T/6.I/IPDA.T/IPDA.I, PA 6.T/10.T/IPDA.T, PA 6.T/12.T/IPDA.T, PA 6.T/10.T/PACM.T,

PA 6.T/12.T/PACM.T, PA 10.T/IPDA.T, PA 12.T/IPDA.T und Copolymeren und Gemischen da- von.

Die folgenden Angaben des zahlenmittleren Molekulargewichts M n und des gewichtsmittleren Molekulargewichts M w im Rahmen dieser Erfindung beziehen sich auf eine Bestimmung mittels Gelpermeationschromatographie (GPC). Zur Kalibrierung wurde beispielsweise PMMA als Po- lymerstandard mit einer niedrigen Polydispersität eingesetzt.

Das synthetische Polyamid, z. B. A1 bzw. A2, weist vorzugsweise ein zahlenmittleres Moleku- largewicht M n in einem Bereich von 8000 bis 50000 g/mol, besonders bevorzugt von 10000 bis 35000 g/mol auf.

Das synthetische Polyamid A, z. B. A1 bzw. A2, weist vorzugsweise ein gewichtsmittleres Mole- kulargewicht M n in einem Bereich von 15000 bis 200000 g/mol, besonders bevorzugt von 20000 bis 125000 g/mol auf.

Die Polyamide, z. B. A1 bzw. A2, weisen vorzugsweise eine Polydispersität PD (= M w /M n ) von höchstens 6, besonders bevorzugt von höchstens 5, insbesondere von höchstens 3,5, auf.

In den erfindungsgemäßen Polyamid-Zusammensetzungen liegen hingegen in der Polyamid- mischung A) aliphatisches Polyamid A1 ) und aliphatisches Copolyamid oder Terpolyamid A2) vor. Die entsprechenden Komponenten können aus den vorstehend aufgeführten Komponenten ausgewählt sein. Vorzugsweise ist das aliphatische Polyamid A1 ) ausgewählt aus: PA 4, PA 5, PA 6, PA 7, PA 8, PA 9, PA 10, PA 1 1 , PA 12, PA 46, PA 66, PA 69, PA 610, PA 612, PA 96, PA 99, PA 910,

PA 912, PA 1212.

Besonders bevorzugt ist das aliphatische Polyamid A1) ausgewählt aus Polyamid 6, Poly- amid 66 und Gemischen davon.

Das aliphatische Copolyamid oder Terpolyamid A2 ist vorzugsweise aufgebaut aus den Mono- meren von zwei oder drei Polyamiden, ausgewählt aus PA 4, PA 5, PA 6, PA 7, PA 8, PA 9,

PA 10, PA 1 1 , PA 12, PA 46, PA 66, PA 69, PA 610, PA 612, PA 96, PA 99, PA 910, PA 912, PA 1212.

Spezifische Beispiele von Copolyamiden sind PA 66/6, PA 66/68, PA 66/610, PA 66/612,

PA 66/10, PA 66/12, PA 6/68, PA 6/610, PA 6/612, PA 6/10, PA 6/12. Beispiele geeigneter Ter- polymere sind PA 6/66/610, PA 6/66/69, PA 6/66/11 , PA 6/66/12, PA 6/610/1 1 , PA 6/610/12, 6/66/PACM.

Bevorzugt ist das aliphatische Copolyamid ein PA 6/PA 66-Copolymer.

Geeignete aliphatische Polyamide und Copolyamide/Terpolyamide sind zudem in EP-B-1 060 216 genannt.

Das Gewichtsverhältnis von aliphatischem Polyamid A1) zu aliphatischem Copolyamid oder Terpolyamid A2) beträgt 55 : 45 bis 95 : 5, vorzugsweise 60 : 40 bis 90 : 10, insbesondere 70 : 30 bis 90 : 10.

Vorzugsweise sollte der Kristallisationspunkt (Kristallisationstemperatur) der Polyamidmischung A) unter den Kristallisationspunkten (Kristallisationstemperaturen) des aliphatischen Polyamids A1 ) und des aliphatischen Copolyamids/Terpolyamids A2) liegen. Auch bei der erfindungsge- mäßen Verwendung und dem erfindungsgemäßen Verfahren sollte vorzugsweise der Kristalli sationspunkt der Mischung aus dem mindestens einen Polyamid und mindestens einem Copo- lyamid oder Terpolyamid unter den Kristallisationspunkten des mindestens einen Polyamids und mindestens einen Copolyamids oder Terpolyamids liegen.

Damit hat der Zusatz des Copolyamids/Terpolyamids vorzugsweise einen den Kristallisations- punkt vermindernden Effekt in der Polyamid-Zusammensetzung. Die Verminderung oder Sen- kung des Kristallisationspunktes kann dabei mittels DSC-Messung (differentiating scanning calorimetry) ermittelt werden.

Durch Kombination des Copolyamids/Terpolyamids mit dem optionalen Nigrosin-Zusatz kann die Kristallisationstemperatur in der Polyamid-Zusammensetzung nochmals abgesenkt werden. Als Komponente B) enthalten die erfindungsgemäßen Polyamid-Zusammensetzungen gegebe- nenfalls Glasfasern. Beim Vorliegen von Glasfasern verringert sich die maximal zulässige Men- ge der Komponente A) um die minimal vorliegende Glasfasermenge.

Speziell werden Schnittglasfasern eingesetzt. Insbesondere umfasst die Komponente B) Glas- fasern, wobei bevorzugt Kurzfasern eingesetzt werden. Diese weisen vorzugsweise eine Länge im Bereich von 2 bis 50 mm und einem Durchmesser von 5 bis 40 pm auf. Alternativ können Endlosfasern (Rovings) eingesetzt werden. Geeignet sind Fasern mit kreisförmiger und/oder nicht-kreisförmiger Querschnittsfläche, wobei im letzteren Fall das Abmessungsverhältnis von der Hauptquerschnittsachse zur Nebenquerschnittsachse insbesondere > 2 ist, bevorzugt im Bereich von 2 bis 8 und besonders bevorzugt im Bereich von 3 bis 5 liegt.

In einer speziellen Ausführung umfasst die Komponente B) sogenannte„flache Glasfasern“. Diese weisen speziell eine ovale oder elliptische oder eine mit Einschnürung(en) versehene elliptische (sog.„Kokon“- oder ,,cocoon“-Faser) oder rechteckige oder nahezu rechteckige Querschnittsfläche auf. Dabei werden Glasfasern mit nicht-kreisförmiger Querschnittsfläche und einem Abmessungsverhältnis von der Hauptquerschnittsachse zur Nebenquerschnittsachse von mehr als 2, bevorzugt von 2 bis 8, insbesondere von 3 bis 5, bevorzugt eingesetzt.

Zur Verstärkung der erfindungsgemäßen Formmassen können auch Mischungen von Glasfa- sern mit kreisförmigem und nicht-kreisförmigem Querschnitt verwendet werden. In einer speziel- len Ausführung überwiegt der Anteil an flachen Glasfasern, wie oben definiert, d.h. sie machen mehr als 50 Gew.-% der Gesamtmasse der Fasern aus.

Wenn als Komponente B) Rovings von Glasfasern eingesetzt werden, weisen diese vorzugs- weise einen Durchmesser von 10 bis 20 pm, bevorzugt von 12 bis 18 pm, auf. Dabei kann der Querschnitt der Glasfasern rund, oval, elliptisch, nahezu rechteckig oder rechteckig sein. Be- sonders bevorzugt werden sogenannte flache Glasfasern mit einem Verhältnis der Querschnitt- sachsen von 2 bis 5. Insbesondere werden E-Glasfasern verwendet. Es können aber auch alle anderen Glasfasersorten, wie z. B. A-, C-, D-, M-, S-, R-Glasfasern, oder beliebige Mischungen davon oder Mischungen mit E-Glasfasern eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen Polyamid-Formmassen können durch die bekannten Verfahren zur Herstellung von langfaserverstärktem Stäbchengranulat hergestellt werden, insbesondere durch Pultrusionsverfahren, bei denen der endlose Faserstrang (Roving) mit der Polymerschmelze vollständig durchtränkt und anschließend abgekühlt und geschnitten wird. Das auf diese Art und Weise erhaltene langfaserverstärkte Stäbchengranulat, das bevorzugt eine Granulatlänge von 3 bis 25 mm, insbesondere von 4 bis 12 mm, aufweist, kann mit den üblichen Verarbeitungsver- fahren, wie z. B. Spritzgießen oder Pressen, zu Formteilen weiterverarbeitet werden.

Als Komponente C) enthalten die erfindungsgemäßen Polyamid-Zusammensetzungen gegebe- nenfalls Nigrosin. Nigrosin (Solvent Black 7 - CAS: 8005-02-5) ist ein tiefschwarzer organischer Farbstoff.

Nigrosin ist eine Mischung aus synthetischen schwarzen Farbmitteln und wird durch Erhitzen von Nitrobenzol, Anilin und Anilinhydrochlorid in der Gegenwart eines Eisen- oder Kupfer-Kata- lysators gewonnen. Nigrosine treten in verschiedenen Ausführungen auf (wasserlöslich, alko- hollöslich und öllöslich). Ein typisches wasserlösliches Nigrosin ist Acid Black 2 (C.l. 50420), ein typisches alkohollösliches Nigrosin ist Solvent Black 5 (C.l. 50415), und ein typisches öllösli- ches Nigrosin ist Solvent Black 7 (C.l. 50415:1 ).

Nigrosin ist jedoch im Hinblick auf eine möglicherweise gesundheitsschädliche Wirkung nicht unbedenklich. So können z. B. herstellungsbedingt Reste von Anilin und Nitrobenzol im Produkt verbleiben, und es besteht die Gefahr der Entstehung von unerwünschten Zersetzungsproduk- ten bei der nachfolgenden Verarbeitung mittels Extrusionsverfahren oder Spritzgussverfahren oder Spinnverfahren.

Der Zusatz von Nigrosin in den erfindungsgemäßen Polyamid-Zusammensetzungen kann die Kristallisationsneigung der Polyamid-Zusammensetzung nochmals vermindern, da Nigrosin die Kristallisation stört. Der Zusatz führt somit zu einer langsameren Kristallisation bzw. zur Absen- kung der Kristallisationstemperatur.

Als Komponente D) wird mindestens ein mehrwertiger Alkohol mit mehr als zwei Hydroxylgrup- pen und einem Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von weniger als 2000 eingesetzt. Ent- sprechende Polyole sind beispielsweise in WO 2010/014801 beschrieben, siehe dort insbeson- dere Seite 14, Zeile 29 bis Seite 16, Zeile 7. Das Zahlenmittel des Molekulargewichts wird damit vorzugsweise durch Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt.

Die mehrwertigen Alkohole können ausgewählt sein aus aliphatischen Hydroxylverbindungen mit mehr als zwei Hydroxylgruppen, aliphatisch-cycloaliphatischen Verbindungen mit mehr als zwei Hydroxylgruppen, cycloaliphatischen Verbindungen mit mehr als zwei Hydroxylgruppen, aromatischen Verbindungen und Sacchariden.

Eine aliphatische Kette in mehrwertigen Alkoholen kann über Kohlenstoff hinaus auch Hete- roatome enthalten, wie Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome. Ein cycloaliphatischer Ring im mehrwertigen Alkohol kann ein Monocyclus sein oder Teil eines dicyclischen oder polycycli- schen Ringsystems. Er kann carbocyclisch oder heterocyclisch sein. Die mehrwertigen Alkohole können einen oder mehrere Substituenten enthalten, wie Ether, Carbonsäure, Carbonsäure- amid, oder Carbonsäureestergruppen.

Beispiele geeigneter mehrwertiger Alkohole sind Triole, wie Glyzerin, Trimethylolpropan, 2,3-Di- (2‘-hydroxyethyl)cyclohexan-1-ol, Hexan-1 ,2,6-triol, 1 ,1 ,1-tris(Hydroxymethyl)ethan, 3-(2‘-Hy- droxyethoxy)propan-1 ,2-diol, 3-(2‘-Hydroxypropoxy)propan-1 ,2-diol, 2-(2‘-Hydroxyethoxy)- hexan-1 ,2-diol, 6-(2‘-Hydroxypropoxy)hexan-1 ,2-diol, 1 ,1 ,1-tris-[(2‘-Hydroxyethoxy)me- thyljethan, 1 ,1 ,1-tris-[(2‘-Hydroxypropoxy)methyl]propan, 1 ,1 ,1-tris-(4‘-Hydroxyphenyl)ethan, 1 ,1 ,1-tris-(Hydroxyphenyl)propan, 1 ,1 ,3-tris-(Dihydroxy-3-methylphenyl)propan, 1 ,1 ,4-tris- (Dihydroxyphenyl)butan, 1 ,1 ,5-tris-(Hydroxyphenyl)-3-methylpentane, Di-trimethylopropan, Tri- methylolpropanethoxylate oder Trimethylolpropanpropoxylate, Polyole, wie Pentaerythrit, Dipen- taerythrit und Tri pentaerythrit, und Saccharide, wie Cyclodextrin, D-Mannose, Glucose, Galac- tose, Sucrose, Fructose, Xylose, Arabinose, D-Mannit, D-Sorbit, D- oder L-Arabit, Xylit, Idit, Ta- lit, Allit, Altrit, Guilit, Erythrit, Threit und D-Gulon-y-lacton.

In bevorzugten mehrwertigen Alkoholen sind die Hydroxylgruppen jeweils an Kohlenstoffatome gebunden, die voneinander durch mindestens ein Atom, vorzugsweise Kohlenstoffatom, ge- trennt sind. Entsprechend ist der mehrwertige Alkohol vorzugsweise Pentaerythrit, Dipentaery- thrit, Tripentaerythrit, Trimethylolpropan, D-Mannit, D-Sorbit oder Xylit. Besonders bevorzugt ist der mehrwertige Alkohol Dipentaerythrit und/oder Tripentaerythrit. Am meisten bevorzugt ist Di- pentaerythrit.

Als Komponente E) können die Polyamid-Zusammensetzungen weitere Zusatzstoffe enthalten. Bei Mitverwendung der Komponente E) verringert sich die Obergrenze der Komponente A) ent- sprechend.

Als Komponente E) enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0 bis 5 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe. Bei der Mitverwendung derartiger Zusatzstoffe beträgt die Mindestmenge 0,1 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-%, insbesondere 3 Gew.-%.

Bei Mitverwendung der Komponente E) vermindert sich die Obergrenze der Komponente A) entsprechend. Bei einer Mindestmenge von 0,1 Gew.-% der Komponente E) beträgt so bei- spielsweise die Obergrenze der Menge der Komponente A) 89, 8f Gew.-%.

Als weitere Zusatzstoffe kommen von Glasfasern verschiedene Füll- und Verstärkungsstoffe, von Komponente A) verschiedene thermoplastische Polymere oder weitere Additive in Betracht.

Der Begriff„Füllstoff und Verstärkungsstoff“ (= mögliche Komponente E)) wird im Rahmen der Erfindung breit verstanden und umfasst partikulare Füllstoffe, Faserstoffe und beliebige Über- gangsformen. Partikuläre Füllstoffe können eine weite Bandbreite von Teilchengrößen aufwei- sen, die von staubförmigen bis grobkörnigen Partikeln reichen. Als Füllmaterial kommen organi- sche oder anorganische Füll- und Verstärkungsstoffe in Frage. Beispielsweise können anorga- nische Füllstoffe, wie Kaolin, Kreide, Wollastonit, Talkum, Calciumcarbonat, Silikate, Titandi oxid, Zinkoxid, Graphit, Glaspartikel, z. B. Glaskugeln, nanoskalige Füllstoffe, wie Kohlenstoff- Nanoröhren (carbon nanotubes), nanoskalige Schichtsilikate, nanoskaliges Aluminiumoxid (AI2O3), nanoskaliges Titandioxid (T1O2), Graphen, dauerhaft magnetische bzw. magnetisierbare Metallverbindungen und/oder Legierungen, Schichtsilikate und nanoskaliges Siliciumdioxid (S1O2), eingesetzt werden. Die Füllstoffe können auch oberflächenbehandelt sein. Als Schichtsilikate können in den erfindungsgemäßen Formmassen z. B. Kaoline, Serpentine, Talkum, Glimmer, Vermiculite, Hüte, Smectite, Montmorillonit, Hectorit, Doppelhydroxide oder Gemische davon eingesetzt werden. Die Schichtsilikate können oberflächenbehandelt oder un- behandelt sein.

Weiterhin können ein oder mehrere Faserstoffe zum Einsatz kommen. Diese sind vorzugsweise ausgewählt aus bekannten anorganischen Verstärkungsfasern, wie Borfasern, Kohlenstofffa- sern, Kieselsäurefasern, Keramikfasern und Basaltfasern; organischen Verstärkungsfasern, wie Aramidfasern, Polyesterfasern, Nylonfasern, Polyethylenfasern und Naturfasern, wie Holzfa- sern, Flachsfasern, Hanffasern und Sisalfasern.

Insbesondere bevorzugt ist der Einsatz von Kohlenstofffasern, Aramidfasern, Borfasern, Metall- fasern oder Kaliumtitanatfasern.

Die von Komponente A) verschiedenen thermoplastischen Polymere sind vorzugsweise ausge- wählt unter

- Homo- oder Copolymeren, die in einpolymerisierter Form wenigstens ein Monomer enthal- ten, das ausgewählt ist unter C2-C10 Monoolefinen, wie beispielsweise Ethylen oder Propy- len, 1 ,3-Butadien, 2-Chlor-1 ,3-Butadien, Vinylalkohol und dessen C2-Cio-Alkylestern, Vinyl- chlorid, Vinylidenchlorid, Vinylidenfluorid, Tetrafluorethylen, Glycidylacrylat, Glycidylmetha- crylat, Acrylaten und Methacrylaten mit Alkoholkomponenten von verzweigten und unver- zweigten Ci-Cio-Alkoholen, Vinylaromaten, wie beispielsweise Styrol, Acrylnitril, Methacryl- nitril, a,b-ethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren, und Maleinsäureanhydrid;

- Homo- und Copolymeren von Vinylacetalen,

- Polyvinylestern,

- Polyvinylpyrrolidon bzw. Polyvinylpyrrolidon Copolymere (PVP)

- Polycarbonaten (PC),

- Polyestern, wie Polyalkylenterephthalaten, Polyhydroxyalkanoaten (PHA), Polybutylensucci- naten (PBS), Polybutylensuccinatadipaten (PBSA),

- Polyethern,

- Polyetherketonen,

- thermoplastischen Polyurethanen (TPU),

- Polysulfiden,

- Polysulfonen,

- Polyethersulfonen,

- Cellulosealkylestern

und Mischungen davon.

Zu nennen sind beispielsweise Polyacrylate mit gleichen oder verschiedenen Alkoholresten aus der Gruppe der C4-C8-Alkohole, besonders des Butanols, Hexanols, Octanols und 2-Ethylhexa- nols, Polymethylmethacrylat (PMMA), Methylmethacrylat-Butylacrylat-Copolymere, Acrylnitril- Butadien-Styrol-Copolymere (ABS), Ethylen-Propylen-Copolymere, Ethylen-Propylen-Dien-Co- polymere (EPDM), Polystyrol (PS), Styrol-Acrylnitril-Copolymere (SAN), Acrylnitril-Styrol-Acrylat (ASA), Styrol-Butadien-Methylmethacrylat-Copolymere (SBMMA), Styrol-Maleinsäureanhydrid- Copolymere, Styrol-Methacrylsäure-Copolymere (SMA), Polyoxymethylen (POM), Polyvinylalko- hol (PVAL), Polyvinylacetat (PVA), Polyvinylbutyral (PVB), Polycaprolacton (PCL), Polyhydroxy- buttersäure (PHB), Polyhydroxyvaleriansäure (PHV), Polymilchsäure (PLA), Ethylcellulose (EC), Celluloseacetat (CA), Cellulosepropionat (CP) oder Cellulose-Acetat/Butyrat (CAB).

Bevorzugt handelt es sich bei dem in der erfindungsgemäßen Formmasse enthaltenen wenigs- tens einem thermoplastischen Polymer um Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Ho- mo- und Copolymere von Vinylacetat, Homo- und Copolymere von Styrol, Polyacrylate, thermo- plastische Polyurethane (TPU) oder Polysulfide.

Es kann vorteilhaft sein, Solvent Black 28 (CAS Nr. 12237-23-91 ) einzusetzen und gegebenen- falls mit wenigstens einem weiteren Farbmittel zu kombinieren. Die Komponente E) ist dann vorzugsweise ausgewählt unter von C) verschiedenen nicht nukleierenden Farbmitteln. Dazu zählen nicht nukleierende Farbstoffe, nicht nukleierende Pigmente und Mischungen davon. Bei- spiele für nicht nukleierende Farbstoffe sind Solvent Yellow 21 (im Handel als Oracet ® Yellow 160 FA von der Firma BASF SE erhältlich) oder Solvent Blue 104 (im Handel als Solvaperm ® Blue 2B von der Firma Clariant erhältlich). Beispiele für nicht nukleierende Pigmente sind Pig ment Brown 24 (im Handel als Sicotan ® Yellow K 2011 FG von der Firma BASF SE erhältlich). Auch kommen als Komponente E) geringe Mengen wenigstens eines Weißpigments in Frage. Geeignete Weißpigmente sind Titandioxid (Pigment White 6), Bariumsulfat (Pigment White 22), Zinksulfid (Pigment White 7) etc. In einer speziellen Ausführung enthält die erfindungsgemäße Formmasse als Komponente E) 0,001 bis 0,5 Gew.-% wenigstens eines Weißpigments. Bei- spielsweise kann die Formmasse 0,05 Gew.-% Titandioxid der Marke Kronos 2220 der Firma Kronos enthalten.

Die Art und Menge der Zugabe richtet sich nach dem Farbton, d. h. der gewünschten Nuance des Schwarztones. Zum Beispiel kann mit Solvent Yellow 21 der Farbton des Schwarztones im CIELAB-Farbenraum von beispielsweise b * = -1 ,0 in Richtung +b * , also in Richtung Gelb ver- schoben werden. Dem Fachmann ist diese Methode als Farbnuancierung bekannt. Die Mes- sung erfolgt nach DIN 6174„Farbmetrische Bestimmung von Farbmaßzahlen und Farbabstän- den im angenähert gleichförmigen CIELAB-Farbenraum“ bzw. der Nachfolgenorm.

Als Komponente E) kann auch Ruß mitverwendet werden. Beispielsweise enthalten die erfin- dungsgemäßen Zusammensetzungen 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,03 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,3 Gew.-%, Ruß. Ruß (Carbon Black), auch als Industrieruß bezeichnet, ist eine Modifikation des Kohlenstoffs mit hohem Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis und be- steht zu 80 bis 99,5 Gew.-% aus Kohlenstoff. Die spezifische Oberfläche von Industrieruß be- trägt etwa 10 bis 1500 m 2 /g (BET). Der Ruß kann als Gasruß, Furnaceruß, Flammruß, Spaltruß oder Acetylenruß hergestellt sein. Der Korndurchmesser liegt im Bereich von 8 bis 500 nm, ty- pischerweise 8 bis 110 nm. Ruß wird auch als Pigment Black 7 oder Lamp Black 6 bezeichnet. Farbruße sind nanoteilige Ruße, die durch ihre Feinheit zunehmend den braunen Grundton üblicher Ruße verlieren. Geeignete bevorzugte Additive E) sind Schmiermittel und Wärmestabilisatoren, aber auch Flammschutzmittel, Lichtschutzmittel (UV-Stabilisatoren, UV-Absorber oder UV-Blocker), Farb- stoffe, Nukleierungsmittel, metallische Pigmente, Metallflitter, metallbeschichtete Partikel, Anti- statika, Leitfähigkeitsadditive, Entformungsmittel, optische Aufheller, Entschäumer etc.

Als Komponente E) können die erfindungsgemäßen Formmassen vorzugsweise 0,01 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 1 ,0 Gew.-% min- destens eines Wärmestabilisators, bezogen auf das Gesamtgewichts Zusammensetzung, ent- halten.

Bevorzugt sind die Wärmestabilisatoren ausgewählt unter Kupferverbindungen, sekundären aromatischen Aminen, sterisch gehinderten Phenolen, Phosphiten, Phosphoniten und Mischun- gen davon.

Sofern eine Kupferverbindung verwendet wird, beträgt vorzugsweise die Menge an Kupfer 0,003 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere 0,005 bis 0,3 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,01 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Sofern Stabilisatoren auf Basis sekundärer aromatischer Amine verwendet werden, beträgt die Menge an diesen Stabilisatoren vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 1 ,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Sofern Stabilisatoren auf Basis sterisch gehinderter Phenole verwendet wird, beträgt die Menge an diesen Stabilisatoren vorzugsweise 0,1 bis 1 ,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Sofern Stabilisatoren auf Basis von Phosphiten und/oder Phosphoniten verwendet werden, be- trägt die Menge an diesen Stabilisatoren vorzugsweise 0,1 bis 1 ,5 Gew.-%, besonders bevor- zugt von 0,2 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der der Zusammensetzung.

Geeignete Verbindungen E) des ein- oder zweiwertigen Kupfers sind z. B. Salze des ein- oder zweiwertigen Kupfers mit anorganischen oder organischen Säuren oder ein- oder zweiwertigen Phenolen, die Oxide des ein- oder zweiwertigen Kupfers oder die Komplexverbindungen von Kupfersalzen mit Ammoniak, Aminen, Amiden, Lactamen, Cyaniden oder Phosphinen, bevor- zugt Cu(l)- oder Cu(ll)-Salze der Halogenwasserstoffsäuren, der Cyanwasserstoffsäuren oder die Kupfersalze der aliphatischen Carbonsäuren. Besonders bevorzugt sind die einwertigen Kupferverbindungen CuCI, CuBr, Cul, CuCN und Cu 2 0 sowie die zweiwertigen Kupferverbin- dungen CuCI 2 , CuS0 4 , CuO, Kupfer(ll)acetat oder Kupfer(ll)stearat.

Die Kupferverbindungen sind handelsüblich bzw. ihre Herstellung ist dem Fachmann bekannt. Die Kupferverbindung kann als solche oder in Form von Konzentraten eingesetzt werden. Unter Konzentrat ist dabei ein Polymer, vorzugsweise von gleicher chemischer Natur wie die Kompo- nente A) zu verstehen, welches das Kupfersalz in hoher Konzentration enthält. Der Einsatz von Konzentraten ist ein übliches Verfahren und wird besonders häufig dann angewandt, wenn sehr geringe Mengen eines Einsatzstoffes zu dosieren sind. Vorteilhafterweise werden die Kupfer- verbindungen in Kombination mit weiteren Metallhalogeniden, insbesondere Alkalihalogeniden, wie Nal, Kl, NaBr, KBr, eingesetzt, wobei das molare Verhältnis von Metallhalogenid zu Kupfer- halogenid 0,5 bis 20, bevorzugt 1 bis 10 und besonders bevorzugt 3 bis 7, beträgt.

Besonders bevorzugte Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Stabilisatoren auf Basis se- kundärer aromatischer Amine sind Addukte aus Phenylendiamin mit Aceton (Naugard ® A), Addukte aus Phenylendiamin mit Linolensäure, 4,4 , -Bis(a,a-dimethylbenzyl)diphenylamin (Nau- gard ® 445), N,N‘-Dinaphthyl-p-phenylendiamin, N-Phenyl-N'-cyclohexyl-p-phenylendiamin oder Mischungen von zwei oder mehreren davon.

Bevorzugte Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Stabilisatoren auf Basis sterisch gehin- derter Phenole sind N,N‘-Hexamethylen-bis-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl )-propionamid, Bis-(3,3-bis-(4‘-hydroxy-3‘-tert-butylphenyl)-butansäur e)-glykolester, 2,1‘-Thioethylbis-(3-(3,5- di.tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat, 4,4‘-Butyliden-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol), Tri- ethylenglykol-3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)-prop ionat oder Mischungen von zweien oder mehreren dieser Stabilisatoren.

Bevorzugte Phosphite und Phosphonite sind Triphenylphosphit, Diphenylalkylphosphit, Phe- nyldialkylphosphit, Tris(nonylphenyl)phosphit, Trilaurylphosphit, Trioctadecylphosphit, Distearyl- pentaerythritoldiphosphit, Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit, Diisodecylpentaerythritoldiphos- phit, Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,6-di-tert-butyl-4-methylphenyl)- pentaerythritoldiphosphit, Diisodecyloxypentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4-di-tert-butyl-6- methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4,6-tris-(tert-butylphenyl))pentaerythritoldiphos- phit, Tristearylsorbitoltriphosphit, Tetrakis-(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4'-biphenylendiphosphon it, 6-lsooctyloxy-2,4,8,10-tetra-tert-butyl-12H-dibenz-[d,g]-1 ,3,2-dioxaphosphocin, 6-Fluoro- 2,4,8,10-tetra-tert-butyl-12-methyl-dibenz[d,g]-1 ,3,2-dioxaphosphocin, Bis(2,4-di-tert-butyl-6-me- thylphenyl)methylphosphit und Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methylphenyl)ethylphosphit. Insbesondere werden bevorzugt Tris[2-tert-butyl-4-thio(2'-methyl-4'-hydroxy-5'-tert-butyl) -phenyl-5-methyl]phe- nylphosphit und Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit (Hostanox ® PAR24: Handelsprodukt der Firma BASF SE).

Eine bevorzugte Ausführungsform des Wärmestabilisators besteht in der Kombination von or- ganischen Hitzestabilisatoren (insbesondere Hostanox ® PAR 24 und Irganox ® 1010), einem Bisphenol A basiertem Epoxid (insbesondere Epikote ® 1001) und einer Kupferstabilisierung auf Basis von Cul und Kl. Eine kommerziell erhältliche Stabilisatormischung, bestehend aus orga- nischen Stabilisatoren und Epoxiden ist beispielsweise Irgatec ® NC66 von BASF SE. Insbeson- dere bevorzugt wird eine Wärmestabilisierung ausschließlich auf Basis von Cul und Kl. Neben dem Zusatz von Kupfer oder Kupferverbindungen wird die Verwendung weiterer Übergangsme- tallverbindungen, insbesondere Metallsalze oder Metalloxide der Gruppe VB, VIB, VI I B oder VIIIB des Periodensystems, ausgeschlossen. Darüber hinaus werden der erfindungsgemäßen Formmasse bevorzugt keine Übergangsmetalle der Gruppe VB, VIB, VIIB oder VIIIB des Perio- densystems, wie z. B. Eisen- oder Stahlpulver, zugesetzt.

Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, min- destens eines Flammschutzmittels als Additiv E). Wenn die erfindungsgemäßen Formmassen mindestens ein Flammschutzmittel enthalten, so vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Als Flammschutzmittel kommen halogenhaltige und halogenfreie Flamm- schutzmittel und deren Synergisten in Frage (siehe auch Gächter/Müller, 3. Ausgabe, 1989, Hanser Verlag, Kapitel 11 ). Bevorzugte halogenfreie Flammschutzmittel sind roter Phosphor, Phosphinsäure- oder Diphosphinsäuresalze , und/oder stickstoffhaltige Flammschutzmittel wie Melamin, Melamincyanurat, Melaminsulfat, Melaminborat, Melaminoxalat, Melaminphosphat (prim., sec.) oder sec. Melaminpyrophosphat, Neopentylglycolborsäuremelamin, Guanidin und dem Fachmann bekannte Derivate davon, sowie polymeres Melaminphosphat (CAS Nr.: 56386- 64-2 bzw. 218768-84-4 sowie EP-A-1 095 030), Ammoniumpolyphosphat, Trishydroxyethyliso- cyanurat (gegebenenfalls auch Ammoniumpolyphosphat in Mischung mit Trishydroxyethyliso- cyanurat) (EP-A-058 456 7). Weitere N-haltige oder P-haltige Flammschutzmittel oder als Flammschutzmittel geeignete PN-Kondensate können der DE-A-10 2004 049 342 entnommen werden, ebenso die hierfür üblichen Synergisten wie Oxide oder Borate. Geeignete halogenhal- tige Flammschutzmittel sind z. B. oligomere bromierte Polycarbonate (BC 52 Great Lakes) oder Polypentabrombenzylacrylate mit N größer 4 (FR 1025 Dead sea bromine), Umsetzungspro- dukte aus Tetrabrom-bis-phenol-A mit Epoxiden, bromierte oligomere oder polymere Styrole, Dechloran, welche meist mit Antimonoxiden als Synergisten eingesetzt werden (für Einzelheiten und weitere Flammschutzmittel: siehe DE-A-10 2004 050 025).

Die Herstellung der Polyamid-Formmassen erfolgt nach an sich bekannten Verfahren. Dazu zählt das Mischen der Komponenten in den entsprechenden Gewichtsanteilen. Vorzugsweise geschieht das Mischen der Komponenten bei erhöhten Temperaturen durch gemeinsames Vermengen, Vermischen, Kneten, Extrudieren oder Verwalzen. Die Temperatur beim Mischen liegt vorzugsweise in einem Bereich von 220 °C bis 340°C, besonders bevorzugt von 240 bis 320°C und speziell von 250 bis 300 °C. Dem Fachmann sind die geeigneten Verfahren bekannt.

Formteile / Formkörper

Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung Formteile und Formkörper, die unter Verwen- dung der Polyamid-Formmassen hergestellt werden.

Formkörper sind dabei aus mehreren, d. h. zwei oder mehr Formteilen, insbesondere durch Verschweißen, aufgebaut.

Die Polyamid-Formmassen können zur Herstellung von Formteilen und Formkörpern mittels beliebiger geeigneter Verarbeitungstechniken verwendet werden. Geeignete Verarbeitungs- techniken sind insbesondere Spritzgießen, Extrusion, Coextrusion, Tiefziehen oder jede andere bekannte Kunststoff-Formgebungsmethode. Diese und weitere Beispiele sind z. B. in„Einfärben von Kunststoffen“, VDI-Verlag, ISBN 3-18-404014-3, zu finden.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Polyamid-Formmassen eignen sich weiter vorteilhaft für eine Verwendung für Automobil-Anwendungen, zur Herstellung von Form- teilen für Elektro- und Elektronikbauteilen, speziell auch im Hochtemperaturbereich.

Eine spezielle Ausführungsform sind Formteile oder Formkörper in Form oder als Teil eines Bauteils für den Automobilbereich, insbesondere ausgewählt unter Zylinderkopfhauben, Motor- abdeckungen, Gehäusen für Ladeluftkühler, Ladeluftkühlerklappen, Ansaugrohren, Ansaug- krümmern, Konnektoren, Zahnrädern, Lüfterrädern, Kühlwasserkästen, Gehäusen oder Gehäu- seteilen für Wärmetauscher, Kühlmittelkühlern, Ladeluftkühlern, Thermostaten, Wasserpumpen, Heizkörpern, Befestigungsteilen.

Im Autoinnenraum ist eine Verwendung für Armaturentafeln, Lenkstockschalter, Sitzteile, Kopf- stützen, Mittelkonsolen, Getriebe-Komponenten und Türmodule, im Autoaußenbereich für A-,

B-, C- oder D-Säulenabdeckungen, Spoiler, Türgriffe, Außenspiegelkomponenten, Scheiben- wischerkomponenten, Scheibenwischerschutzgehäuse, Ziergitter, Deckleisten, Dachreling, Fensterrahmen, Schiebedachrahmen, Antennenverkleidungen, Vor- und Rückleuchten, Motor- abdeckungen, Zylinderkopfhauben, Ansaugrohre, Scheibenwischer sowie Karosserieaußenteile möglich.

Eine weitere spezielle Ausführungsform sind Formteile oder Formkörper als solche oder als Teil eines elektrischen oder elektronischen passiven oder aktiven Bauteils, einer Leiterplatte, eines Teils einer Leiterplatte, eines Gehäusebestandteils, einer Folie, einer Leitung, insbesondere in Form oder als Teil eines Schalters, eines Steckers, einer Buchse, eines Verteilers, eines Relais, eines Widerstandes, eines Kondensators, einer Spule oder eines Spulenkörpers, einer Lampe, einer Diode, einer LED, eines Transistors, eines Konnektors, eines Reglers, eines integrierten Schaltkreises (IC), eines Prozessors, eines Controllers, eines Speichers und/oder eines Sen- sors.

Für den Küchen- und Haushaltsbereich ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Polyamide zur Herstellung von Komponenten für Küchengeräte, wie z. B. Fritteusen, Bügeleisen, Knöpfe, so- wie Anwendungen im Garten-Freizeitbereich, z. B. Komponenten für Bewässerungssysteme oder Gartengeräte und Türgriffe, möglich.

Die Herstellung der Polyamid-Zusammensetzung zur Herstellung von Formteilen erfolgt nach an sich bekannten Verfahren. Auf die oben genannten Verfahren zur Herstellung der Polyamid- Zusammensetzung wird hier Bezug genommen. Dazu zählt das Mischen der Komponenten in den entsprechenden Gewichtsanteilen. Vorzugsweise geschieht das Mischen der Komponenten bei erhöhten Temperaturen durch gemeinsames Vermengen, Vermischen, Kneten, Extrudieren oder Verwalzen. Die Temperatur beim Mischen liegt vorzugsweise in einem Bereich von 220 bis 340°C, besonders bevorzugt von 240 bis 320°C und speziell von 250 bis 300°C. Es kann vor- teilhaft sein, einzelne Komponenten vorzumischen. Es ist weiterhin auch möglich, die Formteile aus einer deutlich unterhalb der Schmelztemperatur des Polyamids hergestellten physika- lischen Mischung (dryblend) vorgemischter Komponenten und/oder einzelner Komponenten direkt herzustellen. Die Temperatur beim Mischen beträgt dann vorzugsweise 0 bis 100°C, be- sonders bevorzugt 10 bis 50°C, insbesondere Umgebungstemperatur (25°C). Die Formmassen können nach üblichen Verfahren, beispielsweise durch Spritzguss oder Extrusion, zu Formteilen verarbeitet werden. Sie eignen sich insbesondere beispielweise für Materialen für Deckel, Ge- häuse, Anbauteile, Sensoren beispielsweise für Kfz-, Elektro-, Elektronik-, Telekommunikations-, Informationstechnologie-, Computer-, Haushalts-, Sport-, Medizin- oder Unterhaltungsanwen- dungen.

Die erfindungsgemäßen Polyamid-Zusammensetzungen eignen sich insbesondere zur Herstel- lung von schweißbaren Formteilen und geschweißten Formkörpern (aus den schweißbaren Formteilen durch Verschweißen hergestellt). Nach dem Verschweißen weisen die (geschweiß- ten) Formkörper gute mechanische Eigenschaften auf. Insbesondere nach einer Wärmealte- rung für 2000 Stunden bei 180 °C bleibt die Zugfestigkeit oder Bruchspannung der geschweiß- ten Formkörper weitestgehend erhalten. Die Zugfestigkeit oder Bruchspannung für geschweißte Formkörper sinkt nach einer Wärmebehandlung für 500 Stunden bei 180 °C nur geringfügig.

Die Wärmealterung wird dabei analog gängiger Vorgaben aus der Automobilindustrie durchge- führt.

Damit kann durch Einsatz der erfindungsgemäßen Formmassen und insbesondere der Mitver- wendung der Copolyamide/Terpolyamide sowie gegebenenfalls Nigrosin und der Polyole die Schweißnaht sowohl initial als auch nach Alterung signifikant verbessert werden. Somit können die Nachteile der in WO 2010/014801 und EP-B-1 060 216 beschriebenen Formmassen für relevante Anwendungen behoben werden. Die aus den erfindungsgemäßen Polyamid- Zusammensetzungen durch Verschweißen mindestens zweier Formteile hergestellten Form- körper zeigen eine verbesserte Schweißnahtfestigkeit vor und nach oxidativer und thermischer Alterung.

Das Verschweißen der Formkörper kann dabei durch beliebige Schweißverfahren erfolgen, bei- spielsweise durch Reibungsschweißen, Heißgasschweißen oder durch Strahlschweißen, wie Laserdurchstrahlschweißen. Entsprechende Schweißverfahren sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise in WO 2013/139802 beschrieben.

Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.

Die folgenden Einsatzstoffe wurden verwendet:

A/1 : Polyamid-6: Ultramid ® B27 der BASF SE, Schmelzpunkt: 222 °C, Viskositätszahl (0,5 % in 96 % H2SO4): 150 cm 3 /g

Die Viskositätszahlen der Polyamide wurden in Übereinstimmung mit ISO 307 bei 25 °C bestimmt. A/2: Polyamid 6/Polyamid 66-Copolymer, Ultramid ® C27 der BASF SE, Schmelzpunkt: 195 bis 197 °C, Viskositätszahl (0,5 % in 96 % H2SO4): 145 cm 3 /g

Die Viskositätszahlen der Polyamide wurden in Übereinstimmung mit ISO 307 bei 25 °C bestimmt.

B: Glasfaser: NEG - T249H, Hersteller: Nippon Electric Glass (Malaysia) SDN. BHD., mittle rer Durchmesser: 10,5 pm, Länge: 3 mm

C: Nigrosin/Solvent Black 7: Hersteller: Colloids Ltd.

D/1 : Wärmestabilisator: Cul/Kl im Molverhältnis 1 : 4

D/2: Dipentaerythrit (CAS: 126-58-9)

E: Schmiermittel: EBS, Hersteller: Lonza Cologne GmbH,

Ethylenbis(stearylamid) (Distearylethylendiamid) CAS Nr. 1 10-30-5

Die in der nachstehenden Tabelle 1 angegebenen Inhaltsstoffe wurde in einem Taumelmischer für 10 Minuten vorgemischt und dann über einen Zweiwellenextruder mit Durchmesser 25 mm und einem L/D-Verhältnis von 44 bei 300 °C Zylindertemperatur extrudiert und granuliert. Das naturfarbene Polyamidgranulat wurde hierzu vorher in einem Trockenofen bei 100 °C für vier Stunden getrocknet, so dass der Feuchtigkeitsgehalt bei unter 0,1 % lag. Das erhaltene Granu- lat wurde auf einer Spritzgussmaschine bei 300 °C Massetemperatur zu 2 mm dicken Plättchen der Dimension 60 x 60 mm verspritzt und sowohl visuell als auch messtechnisch beurteilt. Die mechanischen Eigenschaften wurden gemäß DIN ISO 527 bzw. 179-2/1 eU bzw. 179-2/1 eAf in der 2017 gültigen Fassung bestimmt.

Die Herstellung der geschweißten Formkörper erfolgte wie nachfolgend beschrieben. Hierzu wurden Platten der Größe (110 x 110 x 4) mm 3 mittels Spritzguss hergestellt. Die Platten wur- den wie in Fig. 1 dargestellt mittig geteilt und versetzt verschweißt. Aus den verschweißten Plat- ten wurden Zugstäbe präpariert, die eine entsprechende zentrale Schweißnaht aufweisen. Der Rand wurde verworfen. Das Vibrationsschweißen wurde mit einer Branson Type-M-102H Ma- schine (-240 Hz) mit folgenden Parametern durchgeführt:

Der Zugversuch wurde mit einer Zwick Type 1446 Zugmaschine durchgeführt (10 mm/Min, Raumtemperatur). Die Wärmealterung wurde gemäß typischer Automobilnormendurchgeführt. Hierzu wurde ein Umluft-Ofen entsprechend temperiert. Die Proben wurden vor den jeweiligen Schritten getrock- net bei 80 °C für 48 h unter vermindertem Druck. Danach wurden sie im temperierten Ofen für die angegebene Zeit gelagert.

Fig. 1 zeigt schematisch oben links das Teilen der spritzgegossenen Platte, oben rechts das Verschweißen der beiden Teile und unten das Teilen der geschweißten Platte, um die Prüfkör- per 1 , 2 und 3 zu erhalten. Der schraffiert gezeigte Randbereich wird verworfen.

Tabelle 1

Vergleichsbeispiel C1 beschreibt eine klassische Formulierung für den Automobilbereich. Ver- gleichsbeispiel C2 zeigt die Mitverwendung eines Copolyamids. In beiden Fällen ist die Bruch- Spannung nach Wärmealterung für geschweißte Formkörper unzureichend.

Vergleichsbeispiel C3 betrifft den Einsatz eines mehrwertigen Alkohols in einer Polyamid- Formmasse. Die Bruchspannung bei geschweißtem Formkörper ist unzureichend. Erst durch Kombination des Copolyamids mit dem mehrwertigen Alkohol in den Formmassen wird eine ausreichende Bruchspannung des geschweißten Formkörpers vor und nach Wärmealterung erreicht.