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Title:
POLYAMIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/000766
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the preparation of novel polyamides, to the use of such polyamides for producing fibers, films and shaped bodies, as well as to fibers, films and shaped bodies that are obtainable on the basis of such polyamides.

Inventors:
BEVER PAUL-MICHAEL (DE)
BREINER ULRIKE (DE)
VON BERNSTORFF BERND-STEFFEN (DE)
CONZELMANN GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/007120
Publication Date:
January 03, 2002
Filing Date:
June 22, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
BEVER PAUL MICHAEL (DE)
BREINER ULRIKE (DE)
VON BERNSTORFF BERND STEFFEN (DE)
CONZELMANN GERHARD (DE)
International Classes:
C08G69/04; C08G69/16; C08G69/18; C08G69/26; C08G69/28; C08G69/48; D01F6/80; D03D15/00; (IPC1-7): C08G69/04; C08G69/16
Domestic Patent References:
WO1999041297A11999-08-19
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von aus Monomeren (I), ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Lactamen, wAminocarbonsäuren, wAminocarbonsäurenitrilen, wAminocarbonsäureamiden, wAmi nocarbonsäuresalze, wAminocarbonsäureester, äquimolaren Mi schungen aus Diaminen und Dicarbonsäuren, Dicarbonsäure/Dia minSalzen, Dinitrilen und Diaminen oder Gemischen solcher Monomere, zugänglichen Polyamiden (VIII), dadurch gekenn zeichnet, daß Polymerisation der Monomere (I) in Gegenwart von (II) 0,01 bis 0,5 Gew.% eines sterisch gehinderten Piperi dinDerivats, das eine zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähige funktionelle Gruppe aufweist, (III) 0,01 bis 0,5 Gew.% einer Verbindung mit mehreren zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Amingruppen und gegebenenfalls einer Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Verbindung (IV) mit einer zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Amingruppe, einer Verbindung (V) mit einer zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Carbonsäu regruppe oder einer von Monomer (I) abweichenden Verbindung (VI) mit mehreren zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Carbonsäuregruppen oder deren Gemische durchgeführt wird, wobei sich die Mengen an (I), (II), (III), (IV), (V) und (VI) zu 100 % ergänzen, die Komponenten (II), (III), (IV), (V) und (VI) über Amidbindungen an die Polymer kette gebunden sind und die Summe der zur Amidbildung hin sichtlich der Polymerkette fähigen Amingruppen der Komponen ten (II), (III) und (IV) größer als oder gleich wie die Summe der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerkette fähigen Carbonsäuregruppen der Komponenten (II), (V) und (VI) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Verbindung (III) zwei zur Amidbildung hinsichtlich des Polyamids (VIII) fähige Amin gruppen aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei man als Verbindung (III) Hexamethylendiamin einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei man als Verbin dung (II) 4Amino2,2,6,6,Tetramethylpiperidin einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, wobei Verbindung (VI) zwei zur Amidbildung hinsichtlich des Polyamids (VIII) fähige Carbonsäuregruppen aufweist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, wobei man als Verbin dung (VI) eine sulfonierte Dicarbonsäure einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei man als Verbin dung (VI) Sulfoisophthalsäure oder eines ihrer Salze ein setzt.
8. Polyamid (VIII), erhältlich nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 7.
9. Verwendung eines Polyamids (VIII) gemäß Anspruch 8 zur Her stellung von Fasern, Flächengebilden und Formkörpern.
10. Fasern erhältlich aus Polyamid (VIII) gemäß Anspruch 8.
11. Flächengebilde erhältlich aus Polyamid (VIII) gemäß Anspruch 8.
12. Formkörper erhältlich aus Polyamid (VIII) gemäß Anspruch 8.
Description:
Polyamide Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aus Monomeren (I), ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Lactamen, w-Aminocarbonsäuren, w-Aminocarbonsäurenitrilen, w-Ami- nocarbonsäureamiden, w-Aminocarbonsäuresalze, w-Aminocarbonsäu- reester, äquimolaren Mischungen aus Diaminen und Dicarbonsäuren, Dicarbonsäure/Diamin-Salzen, Dinitrilen und Diaminen oder Gemi- schen solcher Monomere, zugänglichen Polyamiden (VIII), dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation der Monomere (I) in Gegen- wart von (II) 0,01 bis 0,5 Gew.-% eines sterisch gehinderten Piperidin- Derivats, das eine zur Amidbildung hinsichtlich des Polyamids (VIII) fähige funktionelle Gruppe aufweist, (III) 0, 01 bis 0,5 Gew.-% einer Verbindung mit mehreren zur Amidbildung hinsichtlich des Polyamids (VIII) fähigen Amingruppen und gegebenenfalls einer Verbindung ausgewählt aus der Gruppe be- stehend aus einer Verbindung (IV) mit einer zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fahigen Amingruppe, einer Verbindung (V) mit einer zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Carbonsäuregruppe oder einer von Monomer (I) abweichenden Verbindung (VI) mit meh- reren zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Po- lyamid (VIII) fähigen Carbonsäuregruppen oder deren Gemische durchgeführt wird, wobei sich die Mengen an (I), (II), (III), (IV), (V) und (VI) zu 100 % ergänzen, die Komponenten (II), (III), (IV), (V) und (VI) über Amidbindungen an die Polymerkette gebunden sind und die Summe der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerkette fähigen Amingruppen der Komponenten (II), (III) und (IV) größer als oder gleich wie die Summe der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerkette fähigen Carbonsäuregruppen der Kom- ponenten (II), (V) und (VI) ist.

Ferner betrifft sie nach diesem Verfahren erhältliche Polyamide, die Verwendung solcher Polyamide zur Herstellung von Fasern, Flä- chengebilden und Formkörpern, sowie Fasern, Flächengebilde und Formkörper, die aus solchen Polyamiden erhältlich sind.

Die Verwendung von Polyamiden zur Herstellung von Fasern und Gar- nen ist allgemein bekannt, beispielsweise aus : Ullmann's Encyclo- pedia of Industrial Chemistry, 5. Ed., Vol. A10, VCH Verlagsge- sellschaft mbH, Weinheim, Deutschland, 1987, Seite 567-579.

Die Garnherstellung erfolgt in an sich bekannter Weise durch Auf- schmelzen des Polyamids, Verspinnen des Polyamids zu einer Faser, Verstrecken und Texturieren dieser Faser und gegebenenfalls Nach- behandlung der Faser. Daran kann sich eine Kablierung und Hitze- fixierung des Garns anschlieBen.

Verfahren zur Fixierung sind an sich bekannt, wie das Heat-Set- Verfahren der Firma Hörauf-Suessen, Deutschland.

Wesentlicher Schritt der Fixierung ist die Führung des Garns durch eine Klimakammer unter definierten Verfahrensbedingungen, wie Verweilzeit des Garns sowie Temperatur und relative Feuchtig- keit der Atmosphäre in der Klimakammer.

Nachteilig ist dabei, daß sich die Qualität, beispielsweise die APHA- (Hazen)-Zahl gemaß der europäischen Norm EN 1557 (entspre- chend US-Norm ASTM D1003) und die relative Viskosität von Garnen aus an sich bekannten Polyamiden, bei dieser Fixierung deutlich verschlechtert. Das Absinken der relativen Viskosität und die Er- höhung der APHA-Zahl sind Hinweise auf Degradation, also eine Schädigung, des Polymers.

Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Polyamide zur Verfügung zu stellen, aus denen Fasern, Folien oder Formkör- per, insbesondere Garne, hergestellt werden können, die die ge- nannten Nachteile nicht aufweisen, sowie Verfahren, die die Her- stellung solcher Polyamide auf technisch einfache und wirtschaft- liche Weise ermöglichen.

Demgemäß wurden das eingangs definierte Verfahren, nach einem solchen Verfahren erhältliche Polyamide, die eingangs definierten Polyamide, die Verwendung solcher Polyamide zur Herstellung von Fasern, Flächengebilden und Formkörpern, sowie Fasern, Flächenge- bilde und Formkörper, die aus solchen Polyamiden erhältlich sind, gefunden.

Unter Polyamiden werden Homopolymere, Copolymere, Mischungen und Pfropfungen von synthetischen langkettigen Polyamiden verstanden, die als wesentlichen Bestandteil wiederkehrend Amid-Gruppen in der Polymer-Hauptkette aufweisen. Beispiele solcher Polyamide sind Nylon 6 (Polycaprolactam), Nylon 6,6 (Polyhexamethylenadipa- mid), Nylon 4,6 (Polytetramethylenadipamid), Nylon 6,10 (Polyhe- xamethylensebacamid), Nylon 6,12 (Poly-hexamethylen-1, 10-decandi- carbonsäure-amid), Nylon 7 (Polyenantholactam), Nylon 11 (Polyun- decanolactam), Nylon 12 (Polydodecanolactam). Diese Polyamide tragen bekanntermaßen den generischen Namen Nylon. Unter Polyami- den werden auch die sogenannten Aramide verstanden (aromatische Polyamide), wie Poly-metaphenylen-isophthalamid (NOMEX @ Faser, US-A-3,287,324) oder Poly-paraphenylen-terephthalamid (KEVLAR Faser, US-A-3,671,542).

Die Herstellung von Polyamiden kann prinzipiell nach zwei Verfah- ren erfolgen.

Bei der Polymerisation aus Dicarbonsäuren und Diaminen, wie auch bei der Polymerisation aus Aminosäuren oder deren Derivaten, wie Aminocarbonsäurenitrilen, Aminocarbonsäureamiden, Aminocarbonsäu- reestern oder Aminocarbonsäuresalzen, reagieren die Amino-und Carboxyl-Endgruppen der Ausgangsmonomere oder Ausgangsoligomere miteinander unter Bildung einer Amid-Gruppe und Wasser. Das Was- ser kann anschließend von der Polymermasse entfernt werden. Bei der Polymerisation aus Carbonsäureamiden reagieren die Amino-und Amid-Endgruppen der Ausgangsmonomere oder Ausgangsoligomere mit- einander unter Bildung einer Amid-Gruppe und Ammoniak. Der Ammo- niak kann anschließend von der Polymermasse entfernt werden.

Diese Polymerisationsreaktion bezeichnet man üblicherweise als Polykondensation.

Die Polymerisation aus Lactamen als Ausgangsmonomeren oder Aus- gangsoligomeren bezeichnet man üblicherweise als Polyaddition.

Erfindungsgemäß setzt man Monomere (I) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Lactamen, w-Aminocarbonsäuren, w-Aminocarbonsäure- nitrilen, w-Aminocarbonsäureamiden, w-Aminocarbonsäuresalze, w-Aminocarbonsäureester, äquimolaren Mischungen aus Diaminen und Dicarbonsäuren, Dicarbonsäure/Diamin-Salzen, Dinitrilen und Dia- minen oder Gemischen solcher Monomere ein.

Als Monomere (I) kommen

Monomere oder Oligomere eines C2-bis ¬20-vorzugsweise C2-bis Cis-arylaliphatischen oder vorzugsweise aliphatischen Lactams, wie Enantholactam, Undecanolactam, Dodecanolactam oder Caprolac- tam, Monomere oder Oligomere von C2-bis C20-, vorzugsweise C3-bis Gig-Aminocarbonsäuren, wie 6-Aminocapronsäure, 11-Aminoundecan- säure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder He- xamere, sowie deren Salze, wie Alkalisalze, beispielsweise Li- thium-, Natrium-, Kalium-Salze, C2-bis C20-, vorzugsweise C3-bis C18-Aminocarbonsäurenitri- len, wie 6-Aminocapronitril, 11-Aminoundecansäurenitril, Monomere oder Oligomere von C2-bis C20-Aminosäuramiden, wie 6-Aminocapronsäureamid, 11-Aminoundecansäureamid sowie deren Di- mere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Ester, vorzugsweise Cl-C4-Alkylester, wie Methyl-, Ethyl-, n-Pro- pyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, s-Butyl-ester, von C2-bis C20-, vorzugsweise C3-bis Cig-Aminocarbonsäuren, wie 6-Amino- capronsäureester, beispielsweise 6-Aminocapronsäuremethylester, 11-Aminoundecansäureester, beispielsweise 11-Aminoundecansaureme- thylester, Monomere oder Oligomere eines C2-bis C20-, vorzugsweise C2 - bis C12-Alkyldiamins, wie Tetramethylendiamin oder vorzugsweise Hexamethylendiamin, mit einer C2-bis C20-, vorzugsweise C2-bis C14-aliphatischen Dicarbonsäure oder deren Mono-oder Dinitrile, wie Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Adipinsäure, Sebacinsäuredinitril, Decansäu- redinitril oder Adipodinitril, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C2-bis C20-, vorzugsweise C2- bis C12-Alkyldiamins, wie Tetramethylendiamin oder vorzugsweise Hexamethylendiamin, mit einer C8-bis C20 -, vorzugsweise C8-bis C12-aromatischen Dicarbonsäure oder deren Derivate, beispielsweise Chloride, wie 2,6-Naphthalindicarbonsäure, vorzugsweise Isophthalsäure oder Te- rephthalsäure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere,

Monomere oder Oligomere eines C2-bis C20 -, vorzugsweise C2- bis C12-Alkyldiamins, wie Tetramethylendiamin oder vorzugsweise Hexamethylendiamin, mit einer Cg-bis C20-, vorzugsweise Cg-bis C18-arylaliphati- schen Dicarbonsäure oder deren Derivate, beispielsweise Chloride, wie o-, m-oder p-Phenylendiessigsäure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C6-bis C20-, vorzugsweise Ce- bis C1o-aromatischen Diamins, wie m-oder p-Phenylendiamin, mit einer C2-bis C20-, vorzugsweise C2-bis ¬14-aliphatischen Dicarbonsäure oder deren Mono-oder Dinitrile, wie Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Adipinsäure, Sebacinsäuredinitril, Decansäu - redinitril oder Adipodinitril, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C6-bis C20 - vorzugsweise C6-bis C1o-aromatischen Diamins, wie m-oder p-Phenylendiamin, mit einer Ca-bis C20-, vorzugsweise Ca-bis C12-aromatischen Dicarbonsäure oder deren Derivate, beispielsweise Chloride, wie 2,6-Naphthalindicarbonsäure, vorzugsweise Isophthalsäure oder Te- rephthalsäure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C6-bis C20-vorzugsweise C6-bis C1o-aromatischen Diamins, wie m-oder p-Phenylendiamin, mit einer Cg-bis C20-, vorzugsweise Cg-bis Cia-arylaliphati- schen Dicarbonsäure oder deren Derivate, beispielsweise Chloride, wie o-, m-oder p-Phenylendiessigsäure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C7 - bis C20 -, vorzugsweise C8- bis Gig-arylaliphatischen Diamins, wie m-oder p-Xylylendiamin, mit einer C2-bis C20-, vorzugsweise C2-bis C14-aliphatischen Dicarbonsäure oder deren Mono-oder Dinitrile, wie Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Adipinsäure, Sebacinsäuredinitril, Decansäu- redinitril oder Adipodinitril,

sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C7-bis C20-, vorzugsweise C8- bis C18-arylaliphatischen Diamins, wie m-oder p-Xylylendiamin, mit einer C6-bis C20-, vorzugsweise C6-bis C1o-aromatischen Dicarbonsäure oder deren Derivate, beispielsweise Chloride, wie 2,6-Naphthalindicarbonsäure, vorzugsweise Isophthalsäure oder Te- rephthalsäure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, Monomere oder Oligomere eines C7-bis C20-, vorzugsweise Ca- bis C18-arylaliphatischen Diamins, wie m-oder p-Xylylendiamin, mit einer Cg-bis C20-, vorzugsweise Cg-bis Clg-arylaliphati- schen Dicarbonsäure oder deren Derivate, beispielsweise Chloride, wie o-, m-oder p-Phenylendiessigsäure, sowie deren Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder Hexamere, sowie Homopolymere, Copolymere, Mischungen und Pfropfungen sol- cher Ausgangsmonomere oder Ausgangsoligomere in Betracht.

Bevorzugt sind dabei solche Ausgangsmonomere oder Ausgangsoligo- mere, die bei der Polymerisation zu den Polyamiden Nylon 6, Nylon 6,6, Nylon 4,6, Nylon 6,10, Nylon 7, Nylon 11, Nylon 12 und den Aramiden Poly-metaphenylen-isophthalamid oder Poly-paraphenylen- terephthalamid, insbesondere zu Nylon 6 und Nylon 66, führen.

Die für die Verbindungen (II), (III), (IV), (V) und (VI) genann- ten Gewichtsanteile beziehen sich, sofern nichts anderes angege- ben ist, auf die eingesetzte Menge an Monomer (I).

Erfindungsgemäß führt man die Polymerisation von Monomer (I) in Gegenwart eines sterisch gehinderten Piperidin-Derivats (II), das eine zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Poly- amid (VIII) fähige Gruppe aufweist, oder Gemischen hiervon durch.

Bevorzugt kommen als Verbindungen (II) solche der Formel

wobei R1 für eine funktionelle Gruppe steht, die zur Amidbildung ge- genüber der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähig ist, vorzugsweise eine Gruppe- (NH) R5, wobei R5 für Wasserstoff oder Cl-Ca-Alkyl steht, oder eine Carboxylgruppe oder ein Carboxylderi- vat oder eine Gruppe- (CH2) X (NH) R5, wobei X für 1 bis 6 steht und R5 für Wasserstoff oder Cl-C8-Alkyl steht, oder eine Gruppe - (CH2) yCOOH, wobei Y für 2 bis 6 steht, oder ein-(CH2) yCOOH Säu- rederivat, wobei Y für 1 bis 6 steht, insbesondere für eine Gruppe-NH2 steht, R2 für eine Alkylgruppe steht, vorzugsweise eine Cl-C4-Alkyl- gruppe, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Bu- tyl, s-Butyl, s-Butyl, insbesondere eine Methylgruppe, R3 für Wasserstoff, Cl-C4-Alkyl oder 0-R4 steht, wobei R4 für Wasserstoff oder Cl-C7 Alkyl steht, insbesondere R3 für Wasserstoff steht, in Betracht.

In solchen Verbindungen reagieren üblicherweise die tertiären, insbesondere sekundären Aminogruppen der Piperidin-Ringsysteme dabei wegen sterischer Hinderung nicht.

Besonders bevorzugt als Verbindung (II) ist 4-Amino-2,2,6,6-Te- tramethylpiperidin.

Erfindungsgemäß setzt man Verbindung (II) in Mengen von minde- stens 0,01 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,05 Gew.-%, insbeson- dere mindestens 0,1 Gew.-% ein.

Erfindungsgemäß setzt man Verbindung (II) in Mengen von höchstens 0,5 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 0,3 Gew.-%, insbesondere höch- stens 0,2 Gew.-% ein.

Erfindungsgemäß führt man die Polymerisation von Monomer (I) in Gegenwart einer Verbindung (III) mit mehreren, wie zwei, drei oder vier, vorzugsweise zwei, zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Aminogruppen oder Gemischen hiervon durch.

Als Verbindung (III) kommen vorteilhaft C2-bis C20-, vorzugs- weise C2-bis C12-Alkyldiamine, wie Tetramethylendiamin oder vorzugsweise Hexamethylendiamin, C6-bis C20-, vorzugsweise C6- bis C1o-aromatische Diamine, wie m-oder p-Phenylendiamin, oder C7-bis C20-, vorzugsweise C8-bis C18-arylaliphatische Dia- mine, wie m-oder p-Xylylendiamin, in Betracht oder solche Ver- bindungen (III), wie sie bei der Polymerisation von Monomer (I) üblicherweise als Kettenregler eingesetzt werden. Besonders be- vorzugt ist Hexamethylendiamin.

Solche Verbindungen (III) können Substituenten tragen, wie Halo- gene, beispielsweise Fluor, Chlor oder Brom, Sulfonsäuregruppen oder deren Salze, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-Salze, oder un- substituiert sein.

Erfindungsgemäß setzt man Verbindung (III) in Mengen von minde- stens 0,01 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,05 Gew.-%, insbeson- dere mindestens 0,2 Gew.-% ein.

Erfindungsgemäß setzt man Verbindung (III) in Mengen von höch- stens 0,5 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 0,35 Gew.-%, insbeson- dere höchstens 0,25 Gew.-% ein.

Erfindungsgemäß führt man die Polymerisation von Monomer (I) ge- gebenenfalls in Gegenwart einer Verbindung (IV) mit einer zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Aminogruppe oder Gemischen durch.

Als Verbindung (IV) kommen vorteilhaft C2-bis C20-, vorzugs- weise C2-bis C12-Alkylamine, wie Cyclohexylamin, C6-bis Czo -, vorzugsweise C6-bis C1o-aromatische Monoamine, wie Anilin, oder C7-bis C20-, vorzugsweise C8-bis Cis-arylaliphatische Monoamine, wie Benzylamin, in Betracht oder solche Verbindungen (IV), wie sie üblicherweise bei der Polymerisation von Monomer (I) als Kettenregler eingesetzt werden.

Solche Verbindungen (IV) können Substituenten tragen, wie Halo- gene, beispielsweise Fluor, Chlor oder Brom, Sulfonsäuregruppen oder deren Salze, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-Salze, oder un- substituiert sein.

Vorteilhaft kann man Verbindung (IV) in Mengen von 0 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 0,35 Gew.-%, insbesondere 0 bis 0,25 Gew.-% einsetzen.

Erfindungsgemäß führt man die Polymerisation von Monomer (I) ge- gebenenfalls in Gegenwart einer Verbindung (V) mit einer zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Carbonsäuregruppe oder Gemischen hiervon durch.

Als Verbindung (V) kommen vorteilhaft C2-bis C20-, vorzugsweise C2-bis C12-Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, C7- bis C21-, vorzugsweise C7-bis Cll-aromatlsche Carbonsäuren, wie Benzoesäure, oder Ca-bis C21-, vorzugsweise Cg-bis C19- arylaliphatische Carbonsäuren in Betracht, oder solche Verbindun- gen (V), wie sie beispielsweise als Kettenregler bei der Polyme- risation von Monomer (I) üblicherweise eingesetzt werden.

Solche Verbindungen (V) können Substituenten tragen, wie Halo- gene, beispielsweise Fluor, Chlor oder Brom, Sulfonsäuregruppen oder deren Salze, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-Salze, oder un- substituiert sein.

Vorteilhaft kann man Verbindung (V) in Mengen von 0 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 0,35 Gew.-%, insbesondere 0 bis 0,25 Gew.-% einsetzen.

Erfindungsgemäß führt man die Polymerisation von Monomer (I) ge- gebenenfalls in Gegenwart einer von Monomer (I) abweichenden Ver- bindung (VI) mit mehreren, wie zwei, drei oder vier, vorzugsweise zwei, zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Po- lyamid (VIII) fähigen Carbonsäuregruppen oder Gemischen hiervon durch.

Als Verbindung (VI) kommen vorteilhaft ¬2-bis ¬20-, vorzugs- weise C2-bis C12-Dicarbonsauren, wie Sebacinsäure, Dodecan- säure, Cyclohexan-l, 4-dicarbonsäure, oder vorzugsweise Adipin- säure, Cg-bis C22-, vorzugsweise C8-bis C12-aromatische Di- carbonsäuren, wie Benzol-und Naphthalindicarbonsäuren, vorzugs- weise 2,6-Naphthalindicarbonsäure, Isophthalsäure oder Tereph- thalsäure, oder Cg-bis C22-, vorzugsweise Cg-bis C20-aryla- liphatische Dicarbonsäuren in Betracht oder solche Verbindungen (VI), wie sie üblicherweise als Kettenregler bei der Polymerisa-

tion von Monomere (I) eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Terephthalsäure und Isophthalsäure.

Solche Verbindungen (VI) können Substituenten tragen, wie Halo- gene, beispielsweise Fluor, Chlor oder Brom, Sulfonsäuregruppen oder deren Salze, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-Salze, oder un- substituiert sein.

Bevorzugt sind sulfonierte Dicarbonsäuren, insbesondere Sulfoi- sophthalsäure, sowie eines ihrer Salze, wie Alkalisalze, bei- spielsweise Lithium-, Natrium-, Kalium-Salze, vorzugsweise Li- thium-oder Natrium-Salz, insbesondere Lithium-Salz.

Vorteilhaft kann man Verbindung (VI) in Mengen von 0 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 0,35 Gew.-%, insbesondere 0 bis 0,25 Gew.-% einsetzen.

Besonders vorteilhaft kann man Verbindung (VI) in solchen Mengen einsetzen, daß die molare Menge der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Carbonsäure- gruppen von Verbindung (VI) kleiner ist als die molare Menge der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerhauptkette von Polyamid (VIII) fähigen Amingruppen von Verbindung (III).

Erfindungsgemäß ergänzen sich die Mengen an (I), (II), (III), (IV), (V) und (VI) zu 100 %.

Erfindungsgemäß sind die Komponenten (II), (III), (IV), (V) und (VI) über Amidbindungen an die Polymerkette gebunden.

Erfindungsgemäß ist die Summe der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerkette fähigen Amingruppen der Komponenten (II), (III) und (IV) größer als oder gleich wie, vorzugsweise größer als, die Summe der zur Amidbildung hinsichtlich der Polymerkette fähigen Carbonsäuregruppen der Komponenten (II), (V) und (VI).

Die Verbindungen der Formeln (II), (III), (IV), (V) und (VI) kön- nen den Ausgangsmonomeren (I) oder der polymerisierenden Reakti- onsmischung zugesetzt werden und durch Reaktion mindestens einer der amidbildenden Gruppen an die Polymerhauptkette des Polyamids gebunden werden.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Polyamide mit den eingangs erwähnten vorteilhaften Eigenschaften erhalten.

Die Polymerisation bzw. Polykondensation der Ausgangsmonomere (I) in Gegenwart der Verbindungen (II), (III), (IV), (V) und (VI) wird vorzugsweise nach den üblichen Verfahren durchgeführt. So kann die Polymerisation von Caprolactam als Monomer (I) in Gegen- wart von (II), (III), (IV), (V) und (VI) beispielsweise nach den in DE-A 14 95 198, DE-A 25 58 480, DE-A 44 13 177, Polymerization Processes, Interscience, New York, 1977, S. 424-467 und Handbuch der Technischen Polymerchemie, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1993, S. 546-554 beschriebenen kontinuierlichen oder diskontinu- ierlichen Verfahren erfolgen. Die Polymerisation von AH-Salz als (I) in Gegenwart von (II), (III), (IV), (V) und (VI) kann nach dem üblichen diskontinuierlichen Verfahren (siehe : Polymerization Processes, Interscience, New York, 1977, S. 424-467, insbesondere 444-446) oder nach einem kontinuierlichen Verfahren, z. B. gemäß EP-A 129 196, erfolgen. Grundsätzlich können (II), (III), (IV), (V), (VI) und Ausgangsmonomere (I) getrennt oder als Gemisch dem Reaktor zugeführt werden.

In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung wird die Polymerisa- tion bzw. Polykondensation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in Gegenwart mindestens eines Pigments durchgeführt. Bevorzugte Pigmente sind Titandioxid, wobei Titandioxid vorzugsweise in der Anatas-Modifikation vorliegt, oder farbgebende Verbindungen anor- ganischer oder organischer Natur. Die Pigmente werden vorzugs- weise in einer Menge von 0 bis 5 Gewichtsteile, insbesondere 0,02 bis 2 Gewichtsteile, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Poly- amid, zugegeben. Die Pigmente können dem Reaktor mit den Aus- gangsstoffen oder getrennt davon zugeführt werden. Durch die Ver- wendung von (II), (III), (IV), (V) und (VI) (auch als Kettenreg- ler-Bestandteil) werden die Eigenschaften des Polymers deutlich verbessert gegenüber einem Polymeren, das nur Pigment und keine Verbindungen (II), (III), (IV), (V), (VI) oder nur Pigment und eine außerhalb des eingangs definierten Verfahrens liegende Kom- bination von Verbindungen (II), (III), (IV), (V) und (VI) ent- hält.

Die erfindungsgemäßen Polyamide können vorteilhaft zur Herstel- lung von Fäden, Fasern, Folien, Flächengebilden und Formkörpern verwendet werden. Besonders vorteilhaft sind dabei Fäden, die aus Polyamiden, insbesondere Polycaprolactam, durch Schnellspinnen bei Abzugsgeschwindigkeiten von mindestens 4000 m/min erhalten werden. Die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Polyamide er- haltenen Fäden, Fasern, Folien, Flächengebilde und Formkörper können vielseitig verwendet werden, beispielsweise als Textilbe- kleidung oder Teppichfasern.

Beispiele Die Hitzefixierung erfolgte nach dem Hörauf-Suessen Heat-Set-Ver- fahren auf einer Garnveredelungsanlage GVA 5000 mit den folgenden Parametern : Fadenzahl : 6 Temperatur : 190-200°C Verweilzeit : 40-60 Sekunden Taupunkt : 88-98°C Die APHA-Zahl wurde gemäß europäischer Norm EN 1557 gegenüber Pt- Co-Standard bestimmt.

Zur Bestimmung der relativen Viskosität wurden 500 mg der Probe in einem 50 ml-Eichkolben eingewogen und mit 96 Gew.-% iger Schwe- felsäure aufgefüllt. Die Probe wurde homogen aufgelöst.

In einem Ubbelohde Viscosimeter No. II wurde bei 25°C 0,05°C die Auslaufzeit zwischen der oberen und der unteren Kalibriermarke bestimmt. Die Messungen wurden wiederholt, bis drei aufeinander- folgende Messungen in einem Bereich von 0,3 Sekunden lagen. In gleicher Weise wurde die Auslaufzeit für das Lösungsmittel be- stimmt. Die relative Viskosität (RV) wurde bestimmt gemäß RV = T/To mit : T : Auslaufzeit der Lösung [Sekunden] To : Auslaufzeit des Lösungsmittels [Sekunden] Die in den Beispielen angegebenen Mengen-Werte für die Verbindun- gen TAD, HMD und TPS sind Gew.-% bezogen auf (I).

Vergleichsbeispiele 1-2, Beispiel 1 Es wurden Garne aus Caprolactam als Monomer (I) mit den Zusammen- setzungen gemäß Tabelle 1 hergestellt und die APHA-Werte vor und nach Hitzefixierung bestimmt.

TAD HMD TPS APHA APHA RV RV vor Fix. nach vor Fix. nach Fix. Fix. Vgl. 1 0, 12--0, 33 11 66 2,84 2,75 Vgl. 2 -- 0,32 -- 27 45 2, 75 2, 72 Bsp. 1 0,16 0,22 -- 13 27 2,79 2,79 Tabelle 1 TAD : 4-Amino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin HMD : Hexamethylendiamin TPS : Terephthalsäure