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Title:
POLYCONDENSATION PRODUCT BASED ON AROMATIC COMPOUNDS, METHOD FOR THE PREPARATION AND USE THEROF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/152963
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a polycondensation product comprising, as monomer components, at least one aryl polyoxyalkylene ether, at least one vicinally disubstituted aromatic compound, at least one aldehyde, and optionally further aromatic compounds. The invention also relates to a method for the preparation thereof, and also to the use thereof as a dispersant for aqueous suspensions of inorganic binders and as grinding auxiliary for inorganic binders.

Inventors:
DIERSCHKE FRANK (DE)
GAEDT TORBEN (DE)
GEHRIG UWE (DE)
MELCHART MICHAEL (DE)
VIERLE MARIO (DE)
SCHWESIG PETER (DE)
HARTL KLAUS (DE)
STEFAN MADALINA ANDREEA (DE)
MITKINA TATIANA (DE)
PULKIN MAXIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/056761
Publication Date:
October 17, 2013
Filing Date:
April 03, 2013
Export Citation:
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Assignee:
CONSTR RES & TECH GMBH (DE)
International Classes:
C08G8/28; C04B24/00; C07C59/00; C07D307/00; C08G12/40; C08G16/02; C08J5/00; C08K13/00
Domestic Patent References:
WO2011026701A12011-03-10
WO2010026155A12010-03-11
WO2010040612A12010-04-15
WO1985003699A11985-08-29
WO2006042709A12006-04-27
WO2008012438A22008-01-31
Foreign References:
DE1593758A11970-10-22
DE102004050395A12006-04-27
DE102005060947A12007-06-28
US20110054053A12011-03-03
US4349386A1982-09-14
US4472199A1984-09-18
EP0214412A11987-03-18
DE1671017A11971-09-02
US5707445A1998-01-13
EP1110981A22001-06-27
EP1142847A22001-10-10
EP0780348A11997-06-25
Other References:
CAIJUN SHI; PAVEL V. KRIVENKO; DELLA ROY: "Alkali-Activated Cements and Concretes", 2006, TAYLOR & FRANCIS, pages: 42 - 51
CAIJUN SHI; PAVEL V. KRIVENKO; DELLA ROY: "Alkali-Activated Cements and Concretes", 2006, TAYLOR & FRANCIS, pages: 51 - 63
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Claims:
Patentansprüche

1 . Polykondensationsprodukt, umfassend als Monomerkomponenten:

A) mindestens einen Arylpolyoxyalkylenether der Formel (I)

wobei

Ar eine Arylgruppe ist,

R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander aus H, Methyl und Ethyl ausgewählt sind, wobei vorzugsweise mindestens eine der Gruppen R1

m eine ganze Zahl von 1 bis 300 ist und

Rs aus der Gruppe, bestehend aus H, Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl, Phosphat, sowie Mischungen davon ausgewählt ist;

mindestens eine aromatische Verbindung der Formel (II),

wobei R4 und R5 jeweils unabhängig voneinander aus H , Re, OH , ORs, C(0)Re, COOH , COOR8, S03H , S03R8 und N02 sowie Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalzen davon ausgewählt sind, oder zusammen einen weiteren anellierten Ring darstellen, wobei Rs jeweils unabhängig aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl ausgewählt ist, und R6 und R7 jeweils unabhängig voneinander aus OH , ORg, C(0)Rg, COOH und COORg sowie Alkali- und Erdalkali- und Ammoniumsalzen davon ausgewählt sind, wobei Rg jeweils unabhängig aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl ausgewählt ist;

C) mindestens einen Aldehyd; sowie gegebenenfalls

D) mindestens eine weitere aromatische Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Phenol, 2-Phenoxyethanol, 2- Phenoxyethylphosphat und -phosphonat, 2-Phenoxyessigsäure, 2-(2- Phenoxyethoxy)ethanol, 2-(2-Phenoxyethoxy)ethylphosphat und -phos- phonat, 2-[4-(2-Hydroxyethoxy)phenoxy]ethylphosphat und -phosphonat, 2- [4-(2-Phosphonatooxyethoxy)phenoxy]ethylphosphat und -phosphonat, Me- thoxyphenol, Phenolsulfonsäure, Furfurylalkohol, sowie Mischungen davon.

Polykondensationsprodukt nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe

Ar eine Arylgruppe mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im Ringsystem ist, insbesondere eine Phenyl- oder eine Naphthylgruppe.

Polykondensationsprodukt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass m eine ganze Zahl von 3 bis 280 ist, vorzugsweise von 10 bis 160 und insbesondere von 12 bis 120.

Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass R3 aus der Gruppe, bestehend aus H, Ci-10-Alkyl, C6-io-Aryl, C7.11- Aralkyl, C7-n-Alkaryl und Phosphat ausgewählt ist, wobei R3 vorzugsweise H ist.

Polykondensationsprodukt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oxyalkylengruppen des Arylpolyoxyalkylenethers der Formel (I) aus Ethylenoxid- und/oder Propylenoxidgruppen ausgewählt sind, welche statistisch, alternierend, graduell und/oder blockweise entlang der Kette angeordnet sind.

Polykondensationsprodukt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Arylpolyoxyalkylenether der Formel (I) ein Polyethylenglykol-monophenylether der Formel (III) ist,

wobei m die angegebene Bedeutung aufweist.

Polykondensationsprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyethylenglykol-monophenylether der Formel (III) ein Gemisch mit unterschiedlichen m-Werten innerhalb der angegebenen Bedeutung ist.

Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Rs und R9 jeweils unabhängig aus Ci-10-Alkyl, C6-io-Aryl, C7-11- Aralkyl und C7-n-Alkaryl ausgewählt sind und vorzugsweise H sind.

Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aromatische Verbindung der Formel (II) aus der Gruppe, be- stehend aus Benzen-1 ,2-diol, Benzen-1 ,2,3-triol, 2-Hydroxybenzoesäure, 2,3- und 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure, Phthalsäure, 3- Hydroxyphthalsäure, 2,3- und 3,4-Dihydroxybenzolsulfonsäure, 1 ,2- und 2,3- Dihydroxynaphthalin, 1 ,2- und 2,3-Dihydroxynaphthalin-5- oder -6-sulfonsäure, sowie Mischungen davon ausgewählt ist.

Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aldehyd-Komponente C) aus der Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd, Glyoxylsäure, Benzaldehyd, Benzaldehydsulfon- säure, Benzaldehyddisulfonsäure, Vanillin und Isovanillin, sowie Mischungen davon ausgewählt ist.

Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis der Komponente C:(A+B) von 1 :3 bis 3:1 , vorzugsweise 1 :2 bis 2:1 und insbesondere 1 :0,9 bis 1 :1 ,1 beträgt.

12. Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis der Komponenten A:B von 1 :10 bis 10:1 , vorzugsweise 1 :7 bis 5:1 und insbesondere 1 :5 bis 3:1 beträgt.

13. Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis der Komponenten D:(A+B) von 0 bis 3:1 , vorzugsweise 0 bis 2:1 und insbesondere 0 bis 1 :1 beträgt. 14. Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 13 in Form eines Kammpolymers mit Novolak-Struktur.

15. Polykondensationsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit einem Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis 100000, vorzugsweise 2000 bis 75000 und insbesondere 4000 bis 50000 g/mol.

Verfahren zur Herstellung des Polykondensationsprodukts gemäß der Definition eines der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten A), B), C) und gegebenenfalls D) in wässriger Lösung bei einer Temperatur von 20 bis 140 °C und einem Druck von 1 bis 10 bar polykondensiert werden.

Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Polykondensati- on in Gegenwart eines sauren Katalysators, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Schwefelsäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Oxalsäure und Phosphorsäure, sowie Mischungen davon erfolgt.

18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch nach Abschluss der Polykondensation einer Nachbehandlung bei einem pH-Wert von 8,0 bis 13,0, einer Temperatur von 60 bis 120 °C und vorzugsweise einem Druck von 0,01 bis 0,9 bar unterworfen wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert durch Zugabe einer Lauge wie z.B. NaOH eingestellt wird und die während der Neutralisation gebildeten Salze abgetrennt werden. 20. Verwendung des Polykondensationsprodukts gemäß der Definition eines der Ansprüche 1 bis 15 als Dispergiermittel für wässrige Suspensionen von anorganischen Bindemitteln, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend hydraulische Bindemittel, latent hydraulische Bindemittel, puzzolanische Bindemittel, alkaliaktivierte und/oder alkaliaktivierbare Alumosilikatbindemittel, sowie Mischungen davon.

21 . Verwendung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass:

die hydraulischen Bindemittel aus Zementen, insbesondere aus Portlandzementen und Aluminatzementen, sowie Mischungen davon ausgewählt sind, die latent hydraulischen Bindemittel aus industriellen und/oder synthetischen Schlacken, insbesondere aus Hochofenschlacke, Hüttensand, Hüttensandmehl, elektrothermischer Phosphorschlacke, Edelstahlschlacke, sowie Mischungen davon ausgewählt sind,

und die puzzolanischen Bindemittel aus amorpher Kieselsäure, vorzugsweise Fällungskieselsäure, pyrogener Kieselsäure und Mikrosilika, Glasmehl, Flugasche, vorzugsweise Braunkohleflugasche und Steinkohleflugasche, Metakaolin, natürlichen Puzzolanen wie Tuff, Trass und Vulkanasche, natürlichen und synthetischen Zeolithen, sowie Mischungen davon ausgewählt sind.

22. Verwendung nach Anspruch 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die alkaliaktivierten Alumosilikatbindemittel latent hydraulische und/oder puzzolanische Bindemittel gemäß vorstehender Definition sowie alkalische Aktivatoren wie z.B. wässrige Lösungen von Alkalicarbonaten, Alkalifluoriden, Alkalihydroxiden, Alka- lialuminaten, Alkalisilikaten wie z.B. löslichem Wasserglas, sowie Mischungen davon umfassen.

23. Verwendung nach einem der Ansprüche 20 bis 22 als Bestandteil von Baustoffrezepturen und/oder Baustofferzeugnissen wie Baustellenbeton, Betonfertigteilen, Betonwaren, Betonwerksteinen sowie Ortbeton, Spritzbeton, Transportbeton, Bauklebern und Wärmedämmverbundsystem-Klebern, Betonreparatursystemen, Einkomponenten- und Zweikomponenten-Dichtungsschlämmen, Estrichen, Spachtel- und Verlaufsmassen, Fliesenklebern, Putzen, Kleb- und Dichtstoffen, Beschichtungssystemen, insbesondere für Tunnel, Abwasserkanäle, Spritzschutz und Kondensatleitungen, Trockenmörteln, Fugenmörteln, Drainagemörteln und/oder Reparaturmörteln.

Verwendung des Polykondensationsprodukts gemäß der Definition eines der Ansprüche 1 bis 15 als Mahlhilfsmittel für anorganische Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend hydraulische Bindemittel, latent hydraulische Bindemittel und puzzolanische Bindemittel gemäß vorstehender Definition und/oder al- kaliaktivierbare Alumosilikatbindemittel, sowie Mischungen davon. 25. Verwendung nach einem der Ansprüche 20 bis 24 zusammen mit weiteren Hilfsmitteln, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Glykole, Polyalkohole, Aminal- kohole, organische Säuren, Aminosäuren, Zucker, Melassen, organische und anorganische Salze, Polycarboxylatether, Naphthalinsulfonat, Melamin/Form- aldehyd-Polykondensationsprodukte, Ligninsulfonat, sowie Mischungen davon.

Description:
Polykondensationsprodukt auf Basis von aromatischen Verbindungen, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Polykondensationsprodukt, umfassend als Monomerkom- ponenten mindestens einen Arylpolyoxyalkylenether, mindestens eine vicinal disubstituierte aromatische Verbindung, mindestens einen Aldehyd sowie gegebenenfalls weitere aromatische Verbindungen; Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung als Dispergiermittel für wässrige Suspensionen von anorganischen Bindemitteln und als Mahlhilfsmittel für anorganische Bindemittel.

Portlandzement wurde erstmals im Britischen Patent BP 5022 erwähnt und wurde seither ständig weiterentwickelt. Er gilt heute als eines der verbreitetsten anorganischen Bindemittel. Portlandzement härtet auf Grund seines hohen Gehalts an CaO hydraulisch. Bestimmte Schlacken aus metallurgischen Verfahren können als latent hydraulische Bindemittel als Zumischungen zu Portlandzement verwendet werden. Auch eine Aktivierung mit starken Alkalien wie z.B. Alkalimetallhydroxiden oder Wassergläsern ist möglich.

Anorganische Bindemittelsysteme, basierend auf reaktionsfähigen wasserunlöslichen Verbin- düngen auf der Basis von S1O2 in Verbindung mit AI2O3, die in wässrig alkalischem Medium aushärten, sind ebenfalls allgemein bekannt. Solche ausgehärtete Bindemittelsysteme werden auch "Geopolymere" genannt und sind z.B. in US 4,349,386, WO 85/03699 und US 4,472,199 beschrieben. Als reaktionsfähiges Oxidgemisch können dabei u.a. Metakaolin, Microsilica, Schlacken, Flugaschen, aktivierter Ton, Puzzolane oder Mischungen daraus eingesetzt werden. Das alkalische Medium zur Aktivierung der Bindemittel besteht üblicherweise aus wässrigen Lösungen von Al- kalicarbonaten, Alkalifluoriden, Alkalihydroxiden, Alkalialuminaten und/oder Alkalisilikaten wie z.B. löslichem Wasserglas. Im Vergleich zu Portlandzement können Geopolymere kostengünsti- ger und beständiger sein und eine günstigere C02-Emissionsbilanz aufweisen.

In wässrigen Zementsuspensionen werden oft Zusatzmittel in Form von Dispergiermitteln zugesetzt, um deren Verarbeitbarkeit wie z.B. Knetbarkeit, Fließfähigkeit, Spritzbarkeit, Streichfähigkeit oder Pumpbarkeit zu verbessern. Diese Zusatzmittel sind in der Lage, durch Adsorption an die Oberfläche der Teilchen Agglomerate aufzubrechen und die gebildeten Teilchen zu disper- gieren. Dies führt insbesondere bei hochkonzentrierten Dispersionen zu einer deutlichen Verbesserung der Verarbeitbarkeit.

Bei der Herstellung von zementhaltigen Baustoffmischungen wie Beton lässt sich dieser Effekt besonders vorteilhaft nutzen, da zur Erzielung einer gut verarbeitbaren Konsistenz ansonsten wesentlich mehr Wasser benötigt würde, als für den nachfolgenden Hydratationsprozess erforderlich wäre. Durch dieses nach dem Erhärten allmählich verdunstende überschüssige Wasser bleiben Hohlräume zurück, welche die mechanische Festigkeit und Beständigkeit der Baukörper signifikant verschlechtern. Die besagten Fließmittel bzw. Dispergiermittel werden eingesetzt, um den im Sinne der Hydratation überschüssigen Wasseranteil zu reduzieren und/oder die Verar- beitbarkeit bei einem vorgegebenen Wasser-Zementwert zu optimieren.

Beispiele für die bisher hauptsächlich verwendeten Zementdispergiermittel bzw. Fließmittel sind Salze von Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensaten (vgl. EP 214412 A1 , im Folgen als Naphthalinsulfonate bezeichnet), Salze von Melaminsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensaten (vgl. DE 1671017 A, im Folgenden als Melaminsulfonate bezeichnet), sowie Salze von Poly- carbonsäuren (vgl. US 5,707,445 B1 , EP 1 1 10981 A2, EP 1 142847 A2; im Folgenden als Poly- carboxylate bezeichnet). Solche Polycarboxylate werden meist durch radikalische Copolymeri- sation von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren (wie z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure bzw. deren Salze) und Poly(alkylenoxiden) mit einer polymerisierbaren Endgruppe (wie z.B. Methacrylate, Allylether oder Vinylether) hergestellt. Diese Herstellungsweise führt zu Polymeren mit einer kammartigen Struktur. Die Wirksamkeit der verwendeten Moleküle beruht auf zwei unterschiedlichen Effekten. Zum einen adsorbieren die negativ geladenen Säuregruppen der Fließmittel auf der durch Calcium- ionen positiv geladenen Zementkornoberflaeche. Die so entstehende elektrostatische Doppelschicht führt zu einer elektrostatischen Abstoßung zwischen den Partikeln, die jedoch relativ schwach ist. Im Fall der oben erwähnten Kammpolymere wird diese elektrostatische Abstoßung durch den sterischen Anspruch der nicht adsorbierenden Poly(alkylenoxid)-Ketten zusätzlich verstärkt. Diese sterische Abstoßung ist sehr viel stärker als die elektrostatische Abstoßung, so dass leicht zu erklären ist, warum die Verflüssigungswirkung der Polycarboxylate sehr viel stärker ist als die der Naphthalin- oder Melaminsulfonate, d.h. um eine vergleichbare Verflüssigung zu erzielen, kann das Polycarboxylat deutlich niedriger dosiert werden.

In WO 2006/042709 A1 wird ein Polykondensationsprodukt beschrieben, bestehend aus A) einer aromatischen oder heteroaromatischen Verbindung mit 5 bis 10 C-Atomen bzw. Heteroato- men, wobei diese Verbindung im Durchschnitt 1 bis 300 Oxyethylen- und/oder Oxypropylen- Gruppen pro Molekül besitzt, die über ein O- oder N-Atom mit der aromatischen oder hetero- aromatischen Verbindung verknüpft sind; sowie ggf. B) einer aromatischen Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe Phenole, Phenolether, Naphthole, Naphtholether, Aniline, Furfurylalko- hole und/oder eines Aminoplastbildners ausgewählt aus der Gruppe Melamin(-Derivate), Harnstoff-Derivate) und Carbonsäureamide; und C) einem Aldehyd ausgewählt aus der Gruppe Formaldehyd, Glyoxylsäure und Benzaldehyd oder Mischungen davon, wobei der Benzaldehyd noch Säuregruppen in Form von COOM a , SOßMa und aufweisen kann und M = H, Alkalioder Erdalkalimetall, Ammonium oder organische Aminreste sowie a = V2, 1 oder 2 bedeuten können. Es wurde gefunden, dass dieses Polykondensationsprodukt eine sehr gute Verflüssigung hydraulischer Bindemittel wie z.B. Zement, bewirkt. Es führt gegenüber Naphthalinsulfo- naten oder Melaminsulfonaten zu einer wesentlich besseren Verflüssigung des Baustoffes bei gleichzeitig geringerer Dosierung, wobei die Fließfähigkeit über einen längeren Zeitpunkt aufrecht erhalten werden kann. Allerdings werden in WO 2006/042709 A1 als Komponente B) im Gegensatz zur hier vorliegenden Erfindung keine vicinal disubstituierten aromatischen Verbindungen beschrieben. Ein weiteres Beispiel für ein Polykondensationsprodukt wird in EP 0780348 A1 als Dispergiermittel für Zement beschrieben. Darin werden u.a. alkoxyliertes Phenol und Hydroxybenzoesäu- ren in Gegenwart von Formaldehyd einer Polykondensation unterworfen.

Die eingangs erwähnten Geopolymere weisen deutliche Unterschiede zu den zementären Systemen auf, die den Einsatz der besagten Fließmittel erschweren bzw. unmöglich machen. Um akzeptable Erhärtungszeiten zu erhalten, benötigen die reaktiven Oxidkomponenten eine starke alkalische Aktivierung. Diese hohe Alkalinität stellt besondere Ansprüche an die Dispergiermit- tel, die bei vielen kommerziellen Betonfließmitteln nicht ausreichend gewährleistet ist. Des Weiteren weisen diese calciumarmen Systeme in der Regel keine positiv geladenen Kornoberflächen auf. Stattdessen handelt es sich um silikatische bzw. Si02-Oberflächen. Zudem stellt die zur Aktivierung erforderliche hohe Alkalinität auch eine hohe Salzfracht dar, welche eine bei niedrigeren pH-Werten (vergleichbar zum Zement) mögliche Dispersionswirkung wieder zu- nichtemachen kann.

Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, zumindest einige der Nachteile des oben diskutierten Standes der Technik im Wesentlichen zu vermeiden. Insbesondere sollten Dispergiermittel gefunden werden, die in der Lage sind, bei höheren pH-Werten an calciumarme Bindemittel zu adsorbieren und somit auch Geopolymersysteme zu verflüssigen. Diese Dispergiermittel sollten eine hohe Affinität zu silikatischen Oberflächen aufweisen, vorzugsweise auch bei sehr hohen pH-Werten. Sie sollte idealerweise auch zur Dispergierung von Mischsystemen geeignet sein, welche sowohl Portlandzement als auch Geopolymer-Rohstoffe wie z.B. Microsilica, Schlacken, Flugaschen, Tone, Puzzolane oder Mischungen daraus enthalten (sogenannte "supplemental cementitious materials" bzw. "SCM"), d.h. sie sollten auch für Kompositzemente der Kategorien CEM ll-V sowie CEM X (derzeit noch nicht genormte Kompositzemente mit hohem Gehalt an SCM-Zusatzstoffen) geeignet sein.

Die oben genannten Aufgaben werden mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche ge- löst. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen.

Es wurde überraschend gefunden, dass die erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte, welche mindestens eine vicinal disubstituierte aromatische Monomerkomponente wie z.B. Brenzkatechin, Salicylsäure oder Dihydroxybenzoesäure in der Polymerkette enthalten, in der Lage sind, selbst bei höheren pH-Werten calciumarme anorganische Bindemittel, insbesondere Geopolymere zu dispergieren. Die über Etherbindungen gebundenen Polyoxyalkylengruppen sind zudem wesentlich hydrolysestabiler als die über Esterbindungen gebundenen Polyoxyalkylengruppen der bekannten Polycarboxylatether nach dem Stand der Technik. Völlig überraschend eignen sich die erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte auch als Mahlhilfsmittel für anorganische Bindemittel.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Polykondensationsprodukt, umfassend als Monomerkomponenten: mindestens einen Ar lpolyoxyalkylenether der Formel (I)

wobei

Ar eine Arylgruppe ist,

Ri und R2 jeweils unabhängig voneinander aus H, Methyl und Ethyl ausgewählt sind, wobei vorzugsweise mindestens eine der Gruppen R1 und R2 = H ist,

m eine ganze Zahl von 1 bis 300 ist und

R3 aus der Gruppe, bestehend aus H, Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl, Phosphat, sowie Mischungen davon ausgewählt ist;

mindestens eine aromatische Verbindung der Formel (II),

wobei R 4 und R5 jeweils unabhängig voneinander aus H, Re, OH , ORs, C(0)Rs, COOH, COORe, SO3H, SO3R8 und NO2 sowie Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalzen davon ausgewählt sind, oder zusammen einen weiteren anellierten Ring darstellen, wobei Rs jeweils unabhängig aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl ausgewählt ist, und R6 und R 7 jeweils unabhängig voneinander aus OH, OR9, C(0)Rg, COOH und COORg sowie Alkali- und Erdalkali- und Ammoniumsalzen davon ausgewählt sind, wobei R9 jeweils unabhängig aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl ausgewählt ist;

mindestens einen Aldehyd; sowie gegebenenfalls

mindestens eine weitere aromatische Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Phenol, 2-Phenoxyethanol, 2-Phenoxyethylphosphat und -phosphonat, 2-Phen- oxyessigsäure, 2-(2-Phenoxyethoxy)ethanol, 2-(2-Phenoxyethoxy)ethylphosphat und -phosphonat, 2-[4-(2-Hydroxyethoxy)phenoxy]ethylphosphat und -phosphonat, 2-[4-(2- Phosphonatooxyethoxy)phenoxy]ethylphosphat und -phosphonat, Methoxyphenol, Phe- nolsulfonsäure, Furfurylalkohol, sowie Mischungen davon.

Für den Fall, dass mindestens einer der Substituenten in der allgemeinen Formel (II) eine COOH -Gruppe ist, wird bevorzugt, dass die Gruppen R6 und R 7 jeweils OH -Gruppen sind. Die Arylgruppe "Ar" ist eine Homo- oder Heteroarylgruppe, vorzugsweise eine Homoarylgruppe, mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen im Ringsystem, insbesondere eine Phenyl- oder eine Naphthyl- gruppe. Die Gruppe Ar kann noch mit einer oder mehreren weiteren Gruppen substituiert sein, welche aus Ci-10-Alkyl, Ci-10-Alkoxy, C6-io-Aryl, Cz-n-Aralkyl, Cz-n-Alkaryl ausgewählt sind, vor- zugsweise Methoxy.

Die Zahl "m" ist vorzugsweise eine ganze Zahl von 3 bis 280, weiter bevorzugt von 10 bis 160 und insbesondere von 12 bis 120. "R3" ist vorzugsweise aus der Gruppe, bestehend aus H, Ci-10-Alkyl, C6-io-Aryl, Cz-n-Aralkyl, C7-ii-Alkaryl und Phosphat ausgewählt, wobei R3 insbesondere H ist.

Die Oxyalkylengruppen des Arylpolyoxyalkylenethers der Formel (I) sind vorzugsweise aus Ethylenoxid- und/oder Propylenoxidgruppen ausgewählt, welche statistisch, alternierend, gra- duell und/oder blockweise entlang der Polyoxyalkylen-Kette angeordnet sind.

Besonders bevorzugt ist der Arylpolyoxyalkylenether der Formel (I) ein Polyethylenglykol- phenylether der Formel (III),

wobei m die angegebene Bedeutung aufweist.

Bei diesem Polyethylenglykol-monophenylether der Formel (III) kann es sich um ein Gemisch mit unterschiedlichen m-Werten innerhalb der vorstehend angegebenen Bedeutung handeln. Die vorstehend genannten Gruppen "Re" und "R9" sind vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander aus Ci-10-Alkyl, C6-io-Aryl, Cz-n-Aralkyl und Cz-n-Alkaryl ausgewählt und sind insbesondere = H.

Gemäß besonders bevorzugten Ausführungsformen sind die aromatischen Verbindungen der Formel (II) aus der Gruppe, bestehend aus Benzen-1 ,2-diol, Benzen-1 ,2,3-triol, 2-Hydroxyben- zoesäure, 2,3- und 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure, Phthalsäure, 3- Hydroxyphthalsäure, 2,3- und 3,4-Dihydroxybenzolsulfonsäure, 1 ,2- und 2,3-Dihydroxynaphtha- lin, 1 ,2- und 2,3-Dihydroxynaphthalin-5- oder -6-sulfonsäure, sowie Mischungen davon ausgewählt.

Insbesondere sind hierbei Benzen-1 ,2-diol, Benzen-1 ,2,3-triol, 2,3- und 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 2,3- und 3,4-Dihydroxybenzolsulfonsäure, 1 ,2- und 2,3-Dihydroxynaphthalin, 1 ,2- und 2,3-Dihydroxynaphthalin-5- oder -6-sulfonsäure, sowie Mischungen davon, bevorzugt, während z.B. 2-Hydroxybenzoesäure weniger bevorzugt ist. Auch hier sind, wie bereits allgemein zur Komponente B ausgeführt, Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze der entsprechenden Säuren möglich. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen unter "Ammoniumsalzen" sowohl NhV-Salze als auch Salze von Aminen oder stickstoffhaltigen Polymeren wie etwa Polyethyleniminsalzen verstanden werden. Zudem ist es im Hinblick auf das fertige Polykondensationsprodukt gleichwertig, ob die besagten aromatischen Verbindungen direkt als Salze eingesetzt werden oder ob diese Salze erst im Anschluss an eine saure Polykondensation durch Neutralisation erhalten werden. Bei sehr hohen pH-Werten, wie sie im Bereich der Geopolymere anzutreffen sind, können die Amine bzw. stickstoffhaltigen Polymere auch in freier Form vorliegen.

Die Aldehyd-Komponente C) ist vorzugsweise aus der Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd, Glyoxylsäure, Benzaldehyd, Benzaldehydsulfonsäure, Benzaldehyddisulfon- säure, Vanillin und Isovanillin, sowie Mischungen davon ausgewählt. Formaldehyd als solcher oder in Form von Paraformaldehyd ist hierbei besonders bevorzugt.

Die Monomerkomponenten A, B, C und D (abzüglich des bei der Polykondensationsreaktion gebildeten Wassers) liegen im erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukt in bestimmten molaren Mengenverhältnissen vor. So beträgt das Molverhältnis der Komponente C:(A+B) vorzugsweise 1 :3 bis 3:1 , besonders bevorzugt 1 :2 bis 2:1 und insbesondere 1 :0,9 bis 1 :1 ,1 .

Das Molverhältnis der Komponenten A:B beträgt vorzugsweise 1 :10 bis 10:1 , besonders bevorzugt 1 :7 bis 5:1 und insbesondere 1 :5 bis 3:1 . Das Molverhältnis der Komponenten D:(A+B) beträgt vorzugsweise 0 bis 3:1 , besonders bevorzugt 0 bis 2:1 und insbesondere 0 bis 1 :1 , wobei es sich bei der Komponente D um eine optionale Komponente handelt.

Das erfindungsgemäße Polykondensationsprodukt liegt vorzugsweise in Form eines Kammpolymers mit Novolak-Struktur. Mit anderen Worten sind im Falle von Formaldehyd als Aldehyd- Komponente die aromatischen Monomerkomponenten mittels -CH2- Gruppen untereinander verbunden, da, wie weiter unten ausgeführt wird, die Polykondensationsreaktion vorteilhaft im Sauren durchgeführt wird. Es ergeben sich Molekulargewichte der Polykondensationsprodukte, die bevorzugt im Bereich von 1000 bis 100000, besonders bevorzugt im Bereich von 2000 bis 75000 und insbesondere im Bereich von 4000 bis 50000 g/mol liegen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des er- findungsgemäßen Polykondensationsprodukts, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Komponenten A), B), C) und gegebenenfalls D) in wässriger Lösung bei einer Temperatur von 20 bis 140 °C und einem Druck von 1 bis 10 bar polykondensiert werden.

Falls als Monomerkomponente B, C oder D keine hinreichend starke Säure eingesetzt wird, empfiehlt sich die Verwendung eines sauren Katalysators. Als saurer Katalysator kann eine Säure, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Schwefelsäure, Methansulfonsäure, p-To- luolsulfonsäure, Oxalsäure und Phosphorsäure, sowie Mischungen davon eingesetzt werden. Im Anschluss an die erfindungsgemäße Umsetzung kann das Reaktionsgemisch einer Nachbehandlung bei einem pH-Wert von 8,0 bis 13,0, einer Temperatur von 60 bis 120 °C und vorzugsweise einem Druck von 0,01 bis 0,9 bar unterworfen werden, insbesondere um den Gehalt an unumgesetzter, freier Aldehydkomponente zu reduzieren.

Der besagte pH-Wert kann durch Zugabe einer Lauge wie z.B. NaOH oder z.B. einem Poly- ethylenimin eingestellt werden und die während der Neutralisation gebildeten Salze werden zweckmäßig abgetrennt. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte als Dispergiermittel für wässrige Suspensionen von anorganischen Bindemitteln, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend hydraulische Bindemittel, latent hydraulische Bindemittel, puzzolanische Bindemittel, alkaliaktivierte Alumosilikatbindemittel, sowie Mischungen davon.

Hierbei werden die besagten Bindemittel zweckmäßig aus folgenden Gruppen ausgewählt: die hydraulischen Bindemittel aus Zementen, insbesondere aus Portlandzement und Aluminatzement, sowie Mischungen davon,

die latent hydraulischen Bindemittel aus industriellen und/oder synthetischen Schlacken, insbe- sondere aus Hochofenschlacke, Hüttensand, Hüttensandmehl, elektrothermischer Phosphorschlacke, Edelstahlschlacke, sowie Mischungen davon,

und die puzzolanischen Bindemittel aus amorpher Kieselsäure, vorzugsweise Fällungskieselsäure, pyrogener Kieselsäure und Mikrosilika, Glasmehl, Flugasche, vorzugsweise Braunkohleflugasche und Steinkohleflugasche, Metakaolin, natürlichen Puzzolanen wie Tuff, Trass und Vulkanasche, natürlichen und synthetischen Zeolithen, sowie Mischungen davon.

Portlandzement enthält ca. 70 Gew.-% CaO + MgO, ca. 20 Gew.-% Si0 2 und ca. 10 Gew.-% AI2O3 + Fe 2 0 3 . Aluminatzement ("High Alumina Cement") enthält ca. 20 bis 40 Gew.-% CaO, bis zu etwa 5 Gew.-% S1O2, ca. 40 bis 80 Gew.-% AI2O3 und bis zu etwa 20 Gew.-% Fe 2 0 3 . Diese Zemente sind im Stand der Technik wohlbekannt.

Bei den Schlacken kann es sich sowohl um industrielle Schlacken, d.h. Abfallprodukte aus industriellen Prozessen, als auch um synthetisch nachgestellte Schlacken handeln. Letzteres ist vorteilhaft, da industrielle Schlacken nicht immer in gleichbleibender Menge und Qualität verfüg- bar sind.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll unter einem latent hydraulischen Bindemittel vorzugsweise ein Bindemittel verstanden werden, bei dem das molare Verhältnis von (CaO + MgO) : S1O2 zwischen 0,8 und 2,5 und besonders bevorzugt zwischen 1 ,0 und 2,0 liegt.

Hochofenschlacke, ein typisches latent hydraulisches Bindemittel, weist in der Regel 30 bis 45 Gew.-% CaO, ca. 4 bis 17 Gew.-% MgO, ca. 30 bis 45 Gew.-% S1O2 und ca. 5 bis 15 Gew.-% AI2O3 auf, typischerweise ca. 40 Gew.-% CaO, ca. 10 Gew.-% MgO, ca. 35 Gew.-% SiQ 2 und ca. 12 Gew.-% AI2O3. Die ausgehärteten Produkte weisen im Allgemeinen die Eigenschaften von hydraulisch ausgehärteten Systemen auf.

Hochofenschlacke ("blast furnace slag") ist ein Abfallprodukt des Hochofenprozesses. Hütten- sand ("granulated blast furnace slag") ist granulierte Hochofenschlacke und Hüttensandmehl ("ground granulated blast furnace slag") fein pulverisierter Hüttensand. Das Hüttensandmehl variiert je nach Herkunft und Aufbereitungsform in seiner Mahlfeinheit und Korngrößenverteilung, wobei die Mahlfeinheit Einfluss auf die Reaktivität hat. Als Kenngröße für die Mahlfeinheit wird der sogenannte Blainewert herangezogen, welcher typischerweise in der Größenordnung von 200 bis 1000, vorzugsweise zwischen 300 und 500 m 2 kg- 1 liegt. Je feiner die Vermahlung ist, desto höher ist die Reaktivität.

Elektrothermische Phosphorschlacke ist ein Abfallprodukt der elektrothermischen Phosphorherstellung. Sie ist weniger reaktiv als Hochofenschlacke und enthält ca. 45 bis 50 Gew.-% CaO, ca. 0,5 bis 3 Gew.-% MgO, ca. 38 bis 43 Gew.-% Si0 2 , ca. 2 bis 5 Gew.-% AI2O3 und ca. 0,2 bis 3 Gew.-% Fe2Ü3 sowie Fluorid und Phosphat. Edelstahlschlacke ist ein Abfallprodukt verschiedener Stahlerzeugungsverfahren mit stark variierender Zusammensetzung (siehe Caijun Shi, Pavel V. Krivenko, Deila Roy, Alkali-Activated Cements and Concretes, Taylor & Francis, London & New York, 2006, S. 42-51 ).

Bei amorpher Kieselsäure handelt es sich vorzugsweise um eine röntgenamorphe Kieselsäure, d.h. um eine Kieselsäure, die im Pulverdiffraktionsverfahren keine Kristallinität zeigt. Die erfindungsgemäße amorphe Kieselsäure weist zweckmäßig einen Gehalt von mindestens 80 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 90 Gew.-% S1O2 auf. Fällungskieselsäure wird großtech- nisch über Fällungsprozesse ausgehend von Wasserglas gewonnen. Fällungskieselsäure wird je nach Herstellungsverfahren auch Kieselgel genannt. Pyrogene Kieselsäure wird durch Umsetzung von Chlorsilanen wie z.B. Siliciumtetrachlorid in der Knallgasflamme erzeugt. Pyrogene Kieselsäure ist ein amorphes Si02-Pulver von 5 bis 50 nm Teilchendurchmesser und einer spezifischen Oberfläche von 50 bis 600 m 2 g- 1 .

Mikrosilika, auch Silikastaub genannt, ist ein Nebenprodukt der Silicium- bzw. Ferrosilicium- herstellung und besteht ebenfalls größtenteils aus amorphem Si02-Pulver. Die Teilchen haben Durchmesser in der Größenordnung von 0,1 μηη. Die spezifische Oberfläche liegt in der Größenordnung von 15 bis 30 m 2 g- 1 . Demgegenüber ist handelsüblicher Quarzsand kristallin und weist vergleichsweise große Teilchen und eine vergleichsweise kleine spezifische Oberfläche auf. Er dient erfindungsgemäß als inerter Zuschlagsstoff.

Flugaschen entstehen u.a. beim Verbrennen von Kohle in Kraftwerken. Flugasche der Klasse C (Braunkohleflugasche) enthält gemäß WO 08/012438 ca. 10 Gew.-% CaO, während Flugasche der Klasse F (Steinkohleflugasche) weniger als 8 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 4 Gew.-% und typischerweise ca. 2 Gew.-% CaO enthält. Metakaolin entsteht bei der Dehydrierung von Kaolin. Während Kaolin bei 100 bis 200 °C physikalisch gebundenes Wasser abgibt, findet bei 500 bis 800 °C eine Dehydroxylierung unter Zusammenbruch der Gitterstruktur und Bildung von Metakaolin (AI2S12O7) statt. Reines Metakaolin enthält demgemäß ca. 54 Gew.-% S1O2 und ca. 46 Gew.-% AI2O3.

Eine Übersicht weiterer, erfindungsgemäß geeigneter puzzolanischer Bindemittel findet sich z.B. bei Caijun Shi, Pavel V. Krivenko, Deila Roy, Alkali-Activated Cements and Concretes, Taylor & Francis, London & New York, 2006, S.51 -63. Die Prüfung auf Puzzolanaktivität kann nach DIN EN 196 Teil 5 erfolgen.

Das erfindungsgemäße Polykondensationsprodukt eignet sich also gemäß einer Ausführungsform als Dispergiermittel für alkaliaktivierte Alumosilikatbindemittel (Geopolymere). Gemäß einer anderen Ausführungsform eignet es sich zur Dispergierung von Mischsystemen, welche sowohl Portlandzement als auch Geopolymer-Rohstoffe wie z.B. Microsilica, Schlacken, Flug- aschen, Tone, Puzzolane oder Mischungen daraus enthalten (sogenannte SCM), d.h. für Kompositzemente der Kategorien CEM ll-V sowie CEM X. (Auch eine Verwendung als Dispergiermittel für reinen Portlandzement oder Aluminatzement (Kategorie CEM I) ist möglich, wenn auch wirtschaftlich nicht allzu interessant.) Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter "alkaliaktivierten Alumosilikatbindemitteln" Bindemittelsysteme verstanden, welche latent hydraulische und/oder puzzolanische Bindemittel gemäß vorstehender Definition sowie alkalische Aktivatoren wie z.B. wässrige Lösungen von Alkalicarbonaten, Alkalifluoriden, Alkalihydroxiden, Alkalialuminaten, Alkalisilikaten (wie z.B. löslichem Wasserglas) und/oder Mischungen davon umfassen. Demgegenüber werden unter "alkaliaktivierbaren Alumosilikatbindemitteln" Bindemittelsysteme der gleichen Art verstanden, welche zwar alkalisch aktivierbar sind aber noch nicht aktiviert wurden. In beiden Fällen sollte der Gehalt an Portlandzement bzw. Aluminatzement insgesamt unter 20 Gew.-%, vorzugsweise unter 10 Gew.-% gehalten werden, damit es nicht zu einer hydraulischen Härtung der Zementkomponente kommt. Des Weiteren soll im Sinne der vorliegenden Erfindung der trockene alkalische Aktivator bzw. der Feststoffgehalt des wässrigen alkalischen Aktivators dem anorganischen Bindemittel zugerechnet werden. Des Weiteren können auch Mischungen von trockenen alkalischen Aktivatoren und wässrigen alkalischen Aktivatoren vorteilhaft eingesetzt werden. Das besagte Alkalisilikat ist zweckmäßig aus Verbindungen mit der empirischen Formel m SiCV n M2O ausgewählt, wobei M für Li, Na, K und NH4, sowie Mischungen davon steht, vorzugsweise für Na und K. Das molare Verhältnis m : n beträgt zweckmäßig 0,5 bis 4,0, vorzugsweise 0,6 bis 3,0 und insbesondere 0,7 bis 2,5. Bei dem Alkalisilikat handelt es sich bevorzugt um Wasserglas, besonders bevorzugt um ein flüssiges Wasserglas und insbesondere um ein Natrium- oder Kaliumwasserglas. Es können aber auch Lithium- oder Ammoniumwassergläser, sowie Mischungen der genannten Wassergläser eingesetzt werden. Das oben angegebene Verhältnis von m:n (auch "Modul" genannt) sollte vorzugsweise nicht überschritten werden, da ansonsten keine vollständige Reaktion der Komponenten mehr zu erwarten ist. Es können auch geringere Module wie z.B. ca. 0,2 zur Anwendung kommen. Wassergläser mit höheren Modulen sollten vor der Anwendung mit einem geeigneten wässrigen Al- kalihydroxid auf Module im erfindungsgemäßen Bereich eingestellt werden.

Kaliumwassergläser sind im zweckmäßigen Modulbereich vornehmlich als wässrige Lösungen im Handel, da sie stark hygroskopisch sind, Natriumwassergläser sind im zweckmäßigen Modulbereich kommerziell auch als Feststoffe erhältlich. Die Feststoffgehalte der wässrigen Was- serglaslösungen liegen in der Regel bei 20 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-%.

Wassergläser können industriell durch Schmelzen von Quarzsand mit den entsprechenden Al- kalicarbonaten hergestellt werden. Sie können aber auch unschwer aus Mischungen reaktiver Kieselsäuren mit den entsprechenden wässrigen Alkalihydroxiden gewonnen werden. Es ist daher erfindungsgemäß möglich, zumindest einen Teil des Alkalisilikats durch eine Mischung aus einer reaktiven Kieselsäure und dem entsprechenden Alkalihydroxid zu ersetzen.

Das erfindungsgemäße Polykondensationsprodukt kann als Bestandteil von Baustoffrezepturen und/oder Baustofferzeugnissen wie Baustellenbeton, Betonfertigteilen, Betonwaren, Betonwerksteinen sowie Ortbeton, Spritzbeton, Transportbeton, Bauklebern und Wärmedämmverbundsystem-Klebern, Betonreparatursystemen, Einkomponenten- und Zweikomponenten-Dichtungsschlämmen, Estrichen, Spachtel- und Verlaufsmassen, Fliesenklebern, Putzen, Kleb- und Dichtstoffen, Beschichtungssystemen, insbesondere für Tunnel, Abwasserkanäle, Spritzschutz und Kondensatleitungen, Trockenmörteln, Fugenmörteln, Drainagemörteln und/oder Reparaturmörteln verwendet werden.

Die Dosierung der Dispergiermittel sollte bei Zementen der Kategorien CEM l-V sowie CEM X zweckmäßig im Bereich von 0,01 bis 2,0, bevorzugt von 0,05 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf die Summe der anorganischen Bindemittel, erfolgen. (Nicht mitgerechnet werden hier beispielsweise Füllstoffe und Aggregate, wie z.B. Sande und Kiese, sowie Wasser und weitere mögliche Zusatzstoffe.)

Im Falle der Verwendung des erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukts als Dispergier- mittel für alkaliaktivierte Alumosilikatbindemittel (Geopolymere) sollte indessen wegen der teilweise geringen Dosiereffizienz höher dosiert werden. Die Dosierung der Dispergiermittel sollte hier zweckmäßig im Bereich von 0,01 bis 10,0, bevorzugt von 0,02 bis 5,0 und insbesondere von 0,05 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die Summe der anorganischen Bindemittel, erfolgen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte als Mahlhilfsmittel für anorganische Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend hydraulische Bindemittel, latent hydraulische Bindemittel und puz- zolanische Bindemittel gemäß vorstehender Definition und/oder alkaliaktivierbare Alumosilikat- bindemittel, sowie Mischungen davon.

Diese Mahlhilfsmittel erleichtern die Vermahlung von Zementen, wie z.B. Portlandzement und Aluminatzement, d.h. von Zementen der Kategorie CEM I, aber auch von Kompositzementen der Kategorien CEM ll-V und CEM X, von latent hydraulischen Bindemitteln und puzzolani- schen Bindemitteln, sowie von alkaliaktivierbaren Alumosilikatbindemitteln, welche gemäß vorstehender Definition trockene alkalische Aktivatoren enthalten. Die Dosierung der Mahlhilfsmittel sollte hier zweckmäßig im Bereich von 0,005 bis 0,30, bevorzugt von 0,01 bis 0,05 Gew.-%, bezogen auf die Summe der anorganischen Bindemittel, erfol- gen.

Die erfindungsgemäßen Dispergiermittel und Mahlhilfsmittel können zusammen mit weiteren Zusatzstoffen bzw. Hilfsmitteln, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Glykole, Polyalkohole, Aminalkohole, organische Säuren, Aminosäuren, Zucker, Melassen, organische und anorganische Salze, Polycarboxylatether, Naphthalinsulfonat, Melamin-Formaldehyd-Polykondensa- tionsprodukte, Ligninsulfonat, sowie Mischungen davon, eingesetzt werden. Als weitere Additive kommen Entschäumer, Wasserretentionsmittel, Pigmente, Fasern, Dispersionspulver, Netzmit- tel, Verzögerer, Beschleuniger wie z.B. Calciumsilikathydrat, Komplexbildner, wässrige Dispersionen und Rheologiemodifizierer in Betracht.

Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass bei Verwendung der erfindungsgemäßen Dispergiermittel in Kombination mit handelsüblichen Polycarboxylatethern bei annä- hernd gleicher Dosiereffizienz eine deutlich schnellere Hydratation des Kompositzements erfolgt.

Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der nachfolgenden Beispiele und der beigefügten Zeichnung genauer erläutert. Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine graphische Darstellung der Teilchengrößenverteilungen von Hüttensandmehl in

Abhängigkeit vom verwendeten Mahlhilfsmittel bei Kaltvermahlung,

Fig. 2 eine graphische Darstellung der Teilchengrößenverteilungen von Hüttensandmehl in

Abhängigkeit vom verwendeten Mahlhilfsmittel bei Heißvermahlung. BEISPIELE

Beispiel 1

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 320 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 49 Teilen 3,4- Dihydroxybenzoesäure und 16 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 10 °C erhitzt, bis alle Feststoffe gelöst sind, und anschließend werden 44 Teile Methansulfonsäure (70 %-ig - hier und in allen Folgesynthesen als wässrige Lösung) innerhalb von 20 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 3 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 2

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 300 Teilen

Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 46 Teilen Vanillin (> 99 %, 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd) und 14,9 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 10 °C erhitzt, und anschließend werden 51 ,4 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 20 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15°C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 2,5 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0. Beispiel 3

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 400 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 5000 g/mol), 24,6 Teilen 3,4- Dihydroxybenzoesäure und 8 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 15 °C erhitzt, und anschließend werden 38,4 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 10 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 3 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 400 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0. Beispiel 4

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 260 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 43 Teilen Brenz- catechin (1 ,2-Dihydroxybenzen), 80 Teilen Wasser und 15,6 Teilen Paraformaldehyd bei 80 °C unter Stickstoff befüllt. Dem Reaktionsgemisch werden anschließend 12,5 Teile Methansulfon- säure (50 %) innerhalb von 20 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 80 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 2 h bei 80 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0. Beispiel 5

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 300 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 46,2 Teilen 3,4- Dihydroxybenzoesäure, 33 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat und 19,9 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 10 °C erhitzt, und anschließend werden 41 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 25 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 2,5 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Allgemein erfolgt die Synthese des besagten 2-Phenoxyethylphosphats, indem ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor mit 621 ,8 Teilen 2-Phenoxyethanol bei 20 °C unter Stickstoff befüllt wird. Anschließend werden unter Kühlung 449,7 Teile Polyphos- phorsäure über 100 min so zugegeben, dass die Temperatur nicht über 35°C steigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 15 min bei ca. 70 °C gerührt und vor dem Erstarren abgefüllt. Beispiel 6

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 300 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 45,7 Teilen Vanillin (> 99%, 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd), 32,7 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat und 19,9 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 10 °C erhitzt, und anschließend werden 41 ,1 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 20 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 2,5 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 7

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 300 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 45,6 Teilen Isovanillin (3-Hydroxy-4-methoxybenzaldehyd), 33 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat und 19,9 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 1 10 °C erhitzt, und anschließend werden 41 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 20 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 2 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0. Beispiel 8

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 300 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 72,1 Teilen 2,3- Dihydroxynaphthalin und 18,0 Teilen Paraformaldehyd bei 80 °C unter Stickstoff befüllt. Dem Reaktionsgemisch werden anschließend 12,5 Teile Methansulfonsäure (50 %) innerhalb von 30 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 80 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 75 min bei 80 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 9

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) und 41 ,5 Teilen 2- Phenoxyethanol befüllt. Anschließend werden unter Kühlung 66,0 Teile Polyphosphorsäure über 30 min zugegeben und 60 min bei 90 - 95 °C gerührt. Zu dieser Reaktionsmischung werden 92,5 Teile 3,4-Dihydroxybenzoesäure und 39,8 Teile Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoffstrom gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 100 °C erhitzt, und anschließend werden 57,6 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 25 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 105 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reak- tionsmischung für weitere 15 min bei 100 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 10

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) und 82,9 Teilen 2- Phenoxyethanol befüllt. Anschließend werden unter Kühlung 99,0 Teile Polyphosphorsäure über 20 min zugegeben und 40 min bei 90 - 95 °C gerührt. Zu dieser Reaktionsmischung werden 46,2 Teile 3,4-Dihydroxybenzoesäure und 39,8 Teile Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoffstrom gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 100 °C erhitzt und anschließend werden 57,6 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 25 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 105 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 15 min bei 100 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser und neutralisiert mit Polyethylenimin (Lupasol® G100, BASF SE) auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 1 1

Es wurden Alumosilikatmörtel nach folgender Rezeptur hergestellt:

Microsilica 150 g

Flugasche, Typ F 150 g

Quarzsand 700 g

KOH (0,2 %) 250 g Die Ausgangsstoffe wurden im Labor mit einem Mörtelmischer nach DIN EN 196-1 gemischt. Der Mischvorgang wurde wie in DIN EN 196-1 beschrieben durchgeführt, mit dem Unterschied, dass der Quarzsand gleich zu Beginn und nicht erst nachträglich in den Mischtrog gegeben wurde. Als alkalischer Aktivator diente eine 0,2 Gew.-%-ige wässrige KOH-Lösung. Alle poly- meren Dispergiermittel wurden mit dem Entschäumer "Defoamer DF93" der BASF SE oder Tri- isobutylphosphat entschäumt.

Das Dispergiermittel wurde wie in den obigen Beispielen erhalten als wässrige Lösung eingesetzt. Die Dosierung betrug jeweils 3 g (berechnet als Feststoff) . Zum Vergleich wurde das Ausbreitmaß ohne Additiv und mit jeweils 3 g der Polycarboxylatether Melflux® 2453 (Vergleichsbeispiel 1 ), Glenium 51 (Vergleichsbeispiel 2) sowie Melflux PCE 26L (Vergleichsbeispiel 3), alle erhältlich von der BASF SE, bestimmt.

Das Hüttensandmehl und die Flugasche Typ F hatten folgende Zusammensetzung [Gew.-%]:

Si0 2 Fe 2 0 3 Ti0 2 AI2O3 CaO MgO K 2 0 Rest

Hüttensand 34,0 0,4 1 ,1 1 1 ,6 43,0 7,3 0,5 2,1 Flugasche 53,4 5,7 1 ,1 26,8 3,1 2,0 4,5 3,4

Das Ausbreitmaß wurde jeweils durch 15-maliges Klopfen auf einem Ausbreitmaßtisch mit Hä- germann-Konus bestimmt (DIN EN 1015-3). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 wiedergegeben. Tabelle 1

Beispiel 12

Beispiel 1 1 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass 5,0 Gew.-%-ige wässrige KOH-Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 wiedergegeben.

Rezeptur:

Microsilica 150 g

Flugasche, Typ F 150 g

Quarzsand 700 g

KOH (5,0 %) 262,63 g Tabelle 2

Beispiel 13

Beispiel 1 1 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, in der Rezeptur Hüttensandmehl verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 wiedergegeben.

Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

KOH (0,2 %) 250 g

Tabelle 3

Beispiel 14

Beispiel 13 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass 5,0 Gew.-%-ige wässrige KOH-Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 wiedergegeben.

Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

KOH (5,0 %) 189,09 g Tabelle 4

Beispiel 15

Beispiel 14 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass eine 3,3 Gew.-%-ige wässrige Na2C03- Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ausbreitmaße [in cm] wurden nach 6 min und 30 min ermittelt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 wiedergegeben.

Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

Na 2 C0 3 (3,3 %) 181 g

Tabelle 5

Beispiel 16

Beispiel 15 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass eine 3,3 Gew.-%-ige wässrige

Na2Si03-Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ausbreitmaße [in cm] wurden nach 6 min und 30 min ermittelt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 6 wiedergegeben.

Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

Na 2 Si0 3 (3,3 %) 181 g Tabelle 6

Wie aus diesen Anwendungstests deutlich wird, ermöglichen die erfindungsgemäßen Polymere eine deutliche Verbesserung der Konsistenz der Alumosilikat-Mörtel im Vergleich zur Probe oh- ne Dispergiermittel. Teilweise überschreitet das Fließmaß der Mörtelmischungen durch den Zusatz der erfindungsgemäßen Polymere die Ausmaße der Platte des Klopftisches von 30 cm. Eine Verflüssigungsleistung ist dabei in unterschiedlichen Bindemittelzusammensetzungen und mit verschiedenen Aktivatoren wie KOH, Na2C03 oder Wasserglas erreichbar. Weiterhin ist ersichtlich, dass im Gegensatz zu den Polycarboxylatethern mit den erfindungsgemäßen Polyme- ren eine Verflüssigung von alkaliaktivierten Alumosilkat-Bindemitteln möglich ist.

Beispiel 17

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 320 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 44,2 Teilen Salicyl- säure und 15,9 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 10 °C erhitzt, bis alle Feststoffe gelöst sind, und anschließend werden 66 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 15 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 4 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 18

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 320 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 44,2 Teilen

Salicylsäure, 35 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat und 21 ,2 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 1 10 °C erhitzt, und anschließend werden 44 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 15 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die

Reaktionsmischung für weitere 2,75 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 19

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen

Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol), 82,9 Teilen Salicylsäure, 65,4 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat, 25 Teilen Wasser und 39,8 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 100 °C erhitzt, und anschließend werden 1 15,2 Teile Methansulfonsäure (50 %) innerhalb von 40 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 105 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 4 h bei 105 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 400 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 20

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol), 165,7 Teilen Salicyl- säure und 48,4 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsge- misch wird unter Rühren auf 95 °C erhitzt, und anschließend werden 57,6 Teile Methansulfonsäure (50 %) innerhalb von 25 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 15 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 90 min bei 105 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 300 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 21

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol), 82,9 Teilen Salicyl- säure, 65,4 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat und 127,6 Teilen Formalin (30 %-ig in H2O) bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 100 °C erhitzt, und anschließend werden 85,2 Teile Schwefelsäure (70 %) innerhalb von 20 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 105 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 3 h bei 105 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 300 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 22

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 320 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 44,2 Teilen Salicyl- säure, 22,1 Teilen 2-Phenoxyethanol und 21 ,2 Teilen Paraformaldehyd bei 90 °C unter Stickstoff befüllt. Dem Reaktionsgemisch werden anschließend 43,9 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 15 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 1 h bei 1 10 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser, erhitzt für 30 min auf 100 °C und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge auf einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 23

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol), 82,9 Teilen Salicyl- säure, 65,4 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat und 82,3 Teile Methansulfonsäure (70%) bei 95 °C unter Stickstoff befüllt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 105 °C erhitzt, und anschließend werden 128,2 Teile Formalin (30 %-ig) innerhalb von 70 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 4,75 h bei 100°C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 300 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 24

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 263 Teilen

Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) befüllt und auf 30 °C temperiert. Dann werden innerhalb von 20 min 42 Teile Polyphosphorsäure zugegeben und anschließend für 15 min nachreagiert. Diese Reaktionsmischung wird mit 96,7 Teilen Salicyl- säure, 76,4 Teilen 2-Phenoxyethylphosphat, 50 Teilen Wasser und 46,5 Teilen Paraformalde- hyd bei 95 °C unter Stickstoff versetzt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 105 °C erhitzt, und dabei werden 66,2 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 30 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 3,25 h bei 105 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 300 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge einen pH-Wert von ca. 7,0.

Beispiel 25

Beispiel 12 wurde mit den Salicylsäure-haltigen Polymeren der Beispiele 19 bis 24 wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 7 wiedergegeben. Rezeptur:

Microsilica 150 g

Flugasche, Typ F 150 g

Quarzsand 700 g

KOH (5,0 %) 262,63 g

Tabelle 7

Beispiel 26

Beispiel 25 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass 0,2 Gew.-%-ige wässrige KOH-Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 8 wiedergegeben.

Rezeptur:

Microsilica 150 g

Flugasche, Typ F 150 g Quarzsand 700 g

KOH (0,2 %) 250 g

Tabelle 8

Beispiel 27

Beispiel 13 wurde mit den Salicylsäure-haltigen Polymeren der Beispiele 17 bis 24 wiederholt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 9 wiedergegeben. Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

KOH (0,2 %) 180 g Tabelle 9

Beispiel 28

Beispiel 27 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass 5,0 Gew.-%-ige wässrige KOH-Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 10 wiedergegeben.

Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

KOH (5,0 %) 189,09 g Tabelle 10

Beispiel 29

Beispiel 28 wurde wiederholt, mit der Abwandlung, dass 15,0 Gew.-%-ige wässrige KOH- Lösung als Aktivator verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 1 wiedergegeben.

Rezeptur:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

KOH (15 %) 21 1 ,34 g

Tabelle 1 1

Wie diese Beispiele zeigen, ermöglichen die erfindungsgemäßen Polymere eine deutliche

Verbesserung der Konsistenz der Alumosilikat-Mörtel. Dabei erlauben die erfindungsgemäßen Polymere eine Verbesserung der Konsistenz von Geopolymersystemen mit unterschiedlicher Bindemittelzusammensetzung wie Flugaschen, Microsilica oder Hüttensandmehle als auch verschiedenen Aktivatorlösungen. Zudem ist aus den Tests ersichtlich, dass Standard-Fließ- mittel wie Polycarboxylatether kaum Wirkung zeigen, während die erfindungsgemäßen Polymere eine hervorragende Verflüssigung und somit Wasserreduktion ermöglichen. Beispiel 30

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 262,5 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) und 48,4 Teilen 2- Phenoxyethanol befüllt. Anschließend werden unter Kühlung 77,0 Teile Polyphosphorsäure über 15 min zugegeben und 45 min bei ca. 95 °C gerührt. Zu dieser Reaktionsmischung werden 96,7 Teile Salicylsäure, 50 Teile Wasser und 46,5 Teile Paraformaldehyd bei ca. 90 °C unter Stickstoffstrom gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 90 °C aufgeheizt und anschließend werden 67,3 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 30 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reak- tionsmischung für weitere 120 min bei ca. 100 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser und neutralisiert mit Natronlauge (50 %) auf einen pH-Wert von ca. 7,0. Das neutralisierte Dispergiermittel liegt als ca. 35,0 Gew.-%-ige wässrige Lösung vor.

Beispiel 31

Ein beheizbarer, mit Rührer und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 225 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) und 82,9 Teilen 2- Phenoxyethanol befüllt. Anschließend werden unter Kühlung 99,0 Teile Polyphosphorsäure über 35 min zugegeben und 60 min bei ca. 90 - 95 °C gerührt. Zu dieser Reaktionsmischung werden 41 ,4 Teile Salicylsäure, 40 Teile Wasser und 39,8 Teile Paraformaldehyd unter Stickstoffstrom gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 85 °C erhitzt und anschließend werden 57,7 Teile Methansulfonsäure (70 %) innerhalb von 35 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 105 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 140 min bei 100 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 350 Teilen Wasser und neutralisiert mit Polyethylenimin (Lupasol® G100 der BASF SE) auf einen pH-Wert von ca. 7,0. Das neutralisierte Dispergiermittel liegt als ca. 30,4 Gew.-%-ige wässrige Lösung vor.

Beispiel 32

Es wurden Alumosilikatmörtel nach folgender Rezeptur hergestellt:

Microsilica 150 g

Flugasche, Typ F 150 g

Quarzsand 700 g

Na 2 AI 2 0 4 15 g

Entschäumer 0,12 g

Wasser gesamt 250 g

Die Ausgangsstoffe wurden im Labor mit einem Mörtelmischer nach DIN EN 196-1 gemischt. Der Mischvorgang wurde wie in DIN EN 196-1 beschrieben durchgeführt, mit dem Unterschied, dass der Quarzsand gleich zu Beginn und nicht erst nachträglich in den Mischtrog gegeben wurde. Als alkalischer Aktivator diente das im Anmachwasser gelöste Natriumaluminat. Als Entschäumer wurde das Produkt "Defoamer DF40" der BASF SE eingesetzt. Das Dispergiermittel wurde wie in den Beispielen 1 und 2 erhalten als wässrige Lösung eingesetzt (Angabe erfolgt als Polymerfeststoffgehalt).

Die Flugasche vom Typ F und das Microsilica hatten folgende Zusammensetzung [Gew.-%]:

Si0 2 Fe 2 0 3 Ti0 2 AI2O3 CaO MgO K 2 0 Rest

Flugasche 53,4 5,7 1 ,1 26,8 3,1 2,0 4,5 3,4

Microsilica 98,1 0,0 0,0 0,0 0,23 0,2 0,77 0,7

Das Ausbreitmaß nach 6 Minuten wurde jeweils durch 15-maliges Klopfen auf einem Ausbreitmaßtisch mit Hägermann-Konus bestimmt (DIN EN 1015-3). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 12 wiedergegeben.

Tabelle 12

Diese Tabelle zeigt, dass die erfindungsgemäßen Dispergiermittel auch in Kombination mit Na- triumaluminat als alkalischer Aktivator eine deutliche Verbesserung der Ausbreitmaße der Alu- mosilikat-Mörtelmischungen ermöglichen. Dabei wird eine Verbesserung der Konsistenz sowohl durch Na-Salze als auch durch Polyethylenimin-Salze der erfindungsgemäßen Polymere erzielt.

Beispiel 33

Beispiel 3 wurde wiederholt. Man erhielt ein vollständig wasserlösliches braunes Polymer mit einem Molekulargewicht (max. Peak) Mp = 24,3 kDa (Säulenkombinationen: OH-Pak SB-G, OH- Pak SB 804 HQ und OH-Pak SB 802.5 HQ von Shodex, Japan; Elutionsmittel: 80 Vol.-% wässrige Ammoniumformiat-Lösung (0,05 mol/l) und 20 Vol.-% Acetonitril; Injektionsvolumen 100 μΙ; Durchflussrate 0,5 ml/min).

Beispiel 34

Ein beheizbarer, mit Rührer, Rückflusskühler und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 150 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol), 101 Teilen Hydrochinon-bis-(2-hydroxyethyl)-ether und 28 Teilen Salicylsäure befüllt und auf 90 °C unter Stickstoff temperiert. Dann werden innerhalb von 33 min 132 Teile Polyphosphorsäure zugegeben und anschließend für 10 min nachreagiert. Diese Reaktionsmischung wird mit 48 Teilen Methansulfonsäure (70 %) und 2 Teilen Wasser bei 98 °C versetzt. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 90 °C abgekühlt, und dabei werden 95 Teile Formalinlösung (30 %) innerhalb von 50 min so zugegeben, dass die Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 20 Min bei 100 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 760 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Na- tronlauge bis auf einen pH-Wert von ca. 7,3. Beispiel 35

Ein beheizbarer, mit Rührer, Rückflusskühler und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 188 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) und 35 Teilen Phenoxyethanol befüllt und auf 25 °C unter Stickstoff temperiert. Dann werden innerhalb von 8 min 55 Teile Polyphosphorsäure zugegeben, anschließend wird die Reaktionsmischung bis 92 °C erhitzt und 100 min bei dieser Temperatur nachreagiert. Das Reaktionsgemisch wird mit 104 Teilen Salicylsäure und 69 Teilen Methansulfonsäure (70%) versetzt und nach 10 Min werden 131 Teile Formalinlösung (30 %) innerhalb von 60 min so zugegeben, dass die

Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 3,5 h bei 100 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 500 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge bis auf einen pH-Wert von ca. 7,3.

Beispiel 36

Ein beheizbarer, mit Rührer, Rückflusskühler und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 188 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) befüllt, und dazu werden innerhalb von 8 min 28 Teile Polyphosphorsäure unter Stickstoff zugegeben. Nach 10 min ab Dosierende wird die Reaktionsmischung unter Rühren bis 90 °C erhitzt und 4 Stunden bei ca. 95°C nachreagiert. Anschließend werden 35 Teile Phenoxyethanol und noch 30 min später 104 Teile Salicylsäure und 69 Teile Methansulfonsäure (70%) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 100 °C erhitzt und ab Erreichen dieser Temperatur werden 132 Teile Formalinlösung (30 %) innerhalb von 50 min so zugegeben, dass die

Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 3,7 h bei 95 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 450 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge bis auf einen pH-Wert von ca. 7,3.

Beispiel 37

Ein beheizbarer, mit Rührer, Rückflusskühler und Dosierpumpe ausgestatteter Reaktor wird mit 135 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol) befüllt, und dazu werden innerhalb von 6 min 20 Teile Polyphosphorsäure unter Stickstoff zugegeben. Nach 10 min ab Dosierende wird die Reaktionsmischung unter Rühren bis 90 °C erhitzt und 4 Stunden bei ca. 95°C nachreagiert. Anschließend werden 50 Teile Phenoxyethanol und noch 15 min später 149 Teile Salicylsäure und 99 Teile Methansulfonsäure (70%) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf ca. 90 °C erhitzt und ab Erreichen dieser Temperatur werden 170 Teile Formalinlösung (30 %) innerhalb von 60 min so zugegeben, dass die

Reaktionstemperatur 1 10 °C nicht übersteigt. Nach Dosierende wird die Reaktionsmischung für weitere 2,75 h bei 95 °C gerührt. Danach lässt man abkühlen, versetzt mit 500 Teilen Wasser und neutralisiert mit 50 %-iger Natronlauge bis auf einen pH-Wert von ca. 7,3.

Beispiel 38

Es wurden Alumosilikatmörtel nach folgender Rezeptur hergestellt:

Hüttensandmehl 300 g

Quarzsand 700 g

KOH 12 g Na 2 C0 3 12 g

Entschäumer 0,12 g

Wasser gesamt 175 g Die Ausgangsstoffe wurden im Labor mit einem Mörtelmischer nach DIN EN 196-1 gemischt. Der Mischvorgang wurde wie in DIN EN 196-1 beschrieben durchgeführt, mit dem Unterschied, dass der Quarzsand gleich zu Beginn und nicht erst nachträglich in den Mischtrog gegeben wurde. Als alkalischer Aktivator dienten das im Anmachwasser gelöste Kaliumhydroxyd und Natriumkarbonat. Als Entschäumer wurde das Produkt "Defoamer DF93" der BASF SE ein- gesetzt. Das Dispergiermittel wurde, wie in den Beispielen 1 und 2 erhalten, als wässrige Lösung eingesetzt (Polymerfeststoffgehalt in der Mörtelmischung: 3 g).

Das Hüttensandmehl hatte folgende Zusammensetzung [Gew.-%]:

Si0 2 Fe 2 0 3 Ti0 2 AI2O3 CaO MgO K 2 0 Rest

Hüttensand 33,1 0,6 0,6 15,0 41 ,3 6,1 0,3 3,0

Das Ausbreitmaße nach 6 Minuten und nach 30 Minuten wurden jeweils durch 15-maliges Klopfen auf einem Ausbreitmaßtisch mit Hägermann-Konus bestimmt (DIN EN 1015-3). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 13 wiedergegeben. Tabelle 13

Beispiel 39

In einem Metallgefäß wurden 100,0 g eines Hüttensandkompositzementes vom Typ CEM lll/A 32,5 N eingewogen. Die unten angegebene Menge an Dispergiermittel, berechnet als Fest- stoffgehalt, wurden unter Einrechnung des im Dispergiermittel enthaltenen Wassers mit der

Menge Wasser vermischt, die einem Wasser/Zementwert von 0,3 entsprach. In diesem Zusammenhang soll der Ausdruck "bwoc" "Gew.-%, bezogen auf die Zementmenge" bedeuten. Nach Zugabe des Wasser/Dispergiermittelgemisches zum Zement wurde die Mischung 1 min per Flü- gelrührer intensiv gerührt. Der so erhaltene Zementleim wurde in einen Metallkonus (Innen- durchmesser oben/unten 2,0/4,0 cm, Höhe 6,0 cm), der sich auf einer horizontal angeordneten Glasplatte befand, eingefüllt. Der Metallkonus wurde abgehoben, wobei sich der Zementleim ausbreitete. Anschließend wurde das Ausbreitmaß ("ABM", Durchmesser des Zementleimfladens) an 3 Stellen bestimmt und der Mittelwert herangezogen. Die gemittelten Werde sind in der Tabelle 14 wiedergegeben. (Glenium® SKY 1 15 ist ein kommerzielles Hochleistungsdispergiermittel der BASF Construction Polymers GmbH auf Polycarboxylatetherbasis.)

Tabelle 14

Es zeigte sich, dass das Referenzausbreitmaß des Zementleims aus Vergleich 1 bei einer Halbierung der zugesetzten Menge an Hochleistungsdispergiermittel (Vergleich 2) erwartungsgemäß nicht erreicht werden konnte. Erst durch Zugabe des erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukts (Beispiel 33) konnte das Ausbreitmaß wieder nahezu auf Referenzniveau an- gehoben werden.

Eine definierte Menge des so erhaltenen Zementleims wurde jeweils in ein Kalorimeter überführt und die Entwicklung der Hydratationswärme kalorimetrisch aufgezeichnet. Hierzu wurde das Kalorimeter zuvor (Isothermales Referenzkalorimeter der Fa. TA Instruments, Modell TAM- AIR) auf 20,0°C equilibriert. Nach 48 Stunden wurde die Messung gestoppt und die Daten ausgewertet. Hierzu wurde die differentielle Wärmeentwicklung dH/dt (mW/g, normiert auf 1 g Zementleim) und ebenso die integrale Wärmeentwicklung H (J/g; nach 6, 12, 24 und 48 Stunden) herangezogen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 15 wiedergegeben. Tabelle 15

Es zeigte sich, dass durch die Verwendung des Polykondensationsprodukts aus Beispiel 33 eine deutlich schnellere Hydratation erreicht werden konnte. Trotz einer insgesamt höheren Polymerdosierung wurde eine deutlich schnellere Wärmefreisetzung beobachtet, was auf eine schnellere Hydratation des Zementes schließen lässt. Das Maximum der Wärmeentwicklung des Zementleims, der unter Verwendung des erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukts formuliert wurde, wurde bereits bei 18h und 54 Minuten erreicht, während der Zementleim, der unter Verwendung des kommerziellen Hochleistungsbetonverflüssigers formuliert wurde, erst 5 Stunden später die maximale Wärmeentwicklung erreichte. Dies spiegelt sich auch in der integralen Wärmeentwicklung wider; nach jeweils 6, 12, 24 und 48 Stunden konnten stets höhere Wärmeentwicklungen beobachtet werden. Beispiel 40

In einem Metallgefäß wurden 100,0 g eines Hüttensand/Flugaschekompositzementes Typ CEM V/A 32,5 N eingewogen. Die unten angegebene Menge an Dispergiermittel, berechnet als Feststoffgehalt, wurden unter Einrechnung des im Dispergiermittel enthaltenen Wassers mit der Menge Wasser vermischt, die einem Wasser/Zementwert von 0,33 entsprach. Nach Zugabe des Wasser/Dispergiermittelgemisches zum Zement wurde die Mischung 1 min per Flügelrührer intensiv gerührt. Der so erhaltene Zementleim wurde in einen Metallkonus (Innendurchmesser oben/unten 2,0/4,0 cm, Höhe 6,0 cm), der sich auf einer horizontal angeordneten Glasplatte befand, eingefüllt. Der Metallkonus wurde abgehoben, wobei sich der Zementleim ausbreitete. Anschließend wurde das Ausbreitmaß an 3 Stellen bestimmt und der Mittelwert herangezogen. Die gemittelten Werde sind in der Tabelle 16 wiedergegeben.

Tabelle 16

Es zeigte sich, dass das Referenzausbreitmaß des Zementleims aus Vergleich 3 bei einer Halbierung der zugesetzten Menge an Hochleistungsdispergiermittel und Zugabe des erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukts nahe an das Referenzniveau angehoben werden konnte.

Beispiel 41

Beispiel 3 wurde mit 450 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 5000 g/mol), 27,3 Teilen 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 9,3 Teilen Paraformaldehyd und 49,4 Teilen Methansulfonsäure (70 %) wiederholt. Der pH-Wert nach Neutralisation mit 50 %-iger Natronlauge betrug ca. 7,3. Man erhielt ein vollständig wasserlösliches dunkelbraunes Polymer als ca. 32,4 Gew.-%-ige wässrige Lösung. Das Molekulargewicht betrug ca. 12-23 kDa (Mp = 1 1 ,6 und 22,5 kDa; GPC-Bedingungen wie in Beispiel 33).

Beispiel 42

Beispiel 20 wurde mit 262,5 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 750 g/mol), 145.0 Teilen Salicylsäure, 50 Teilen Wasser, 46.5 Teilen Paraformaldehyd und 67.2 Teilen Methansulfonsäure (70 %) wiederholt. Der pH-Wert nach Neutralisation mit 50 %-iger Natronlauge betrug ca. 7,3. Man erhielt ein vollständig wasserlösliches gelbliches Polymer als ca. 28,0 Gew.-%-ige wässrige Lösung. Das mittlere Molekulargewicht betrug ca. 5.4 kDa (GPC-Bedingungen wie in Beispiel 33). Beispiel 43

Beispiel 20 wurde mit 300 Teilen Poly(ethylenoxid)monophenylether (mittleres Molekulargewicht 2000 g/mol), 82,9 Teilen Salicylsäure, 26,1 Teilen Paraformaldehyd und 72,1 Teilen Methansulfonsäure (50 %) wiederholt. Die Umsetzung erfolgte bei 105-108 °C. Das Molekular- gewicht betrug ca. 16 kDa.

Beispiel 44

12.3 kg Hüttensandmehl ("GBFS") der Fa. Salzgitter, versetzt mit einer 32,4 %-igen wässrigen Lösung des Polymers aus Beispiel 41 (Bezeichnung "B41 " in Fig. 1 und in den Tabellen 17 und 18) bzw. einer 28,0 %-igen wässrigen Lösung des Polymers aus Beispiel 42 (Bezeichnung "B42" in Fig. 1 und in den Tabellen 17 und 18) (jeweils 0,03 Gew.-% Polymer, bezogen auf das Gewicht des Hüttensandmehls), wurden in einer Laborkugelmühle (LABBAS LM0504-S7, CEMTEC GmbH) mit Edelstahlkugeln 125 min lang ohne zusätzliches äußeres Heizen vermählen. Das resultierende Pulver wurde durch ein 5 mm-Sieb gesiebt. Zum Vergleich wurde eine GBFS-Probe ohne Zusatz von Additiven (Bezeichnung "blank" in Fig. 1 ) vermählen und gesiebt. Die Teilchengrößenverteilungen der resultierenden Pulver wurde unter Verwendung eines "Mastersizer 2000"-lnstruments der Fa. Malvern Instruments bestimmt und die Blaine- Werte wurden unter Verwendung eines Blaine-Analysators der Fa. SEGER Tonindustrie bestimmt. Die Teilchengrößenverteilungen sind in Fig. 1 wiedergegeben. Jeweils 700 g der erhaltenen Hüttensandmehlproben wurden unter Verwendung eines Zyklons "100 MZR (Piain)" der Fa. Hosokawa Alpine bei einer eingestellten Grenz-Teilchengröße von 15 μηη, einer Luftgeschwindigkeit von konstant 49 m/s und einer Rotationsgeschwindigkeit von 6000 Upm in "grobe" und "feine" Fraktionen getrennt. Für jede der aufgetrennten Proben wurde die Teilchengrößenverteilung der groben und feinen Fraktionen gemessen.

Beispiel 45

Beispiel 44 wurde wiederholt. Es wurden jeweils 0,08 Gew.-% der folgenden Additive, bezogen auf das Gewicht des Hüttensandmehls, verwendet: "TEA" (Triethanolamin), "RheoPlus 18" (44,2 %-ige wässrige Lösung, enthaltend 5 % des Entschäumers Plurafac LF305), Polymer aus Beispiel 41 (Bezeichnung "B41 ", in Form einer 32,4 %-igen wässrigen Lösung, enthaltend 5 % des Entschäumers Plurafac LF305), Polymer aus Beispiel 42 (Bezeichnung "B42", in Form einer 28,0 %-igen wässrigen Lösung, enthaltend 5 % des Entschäumers Plurafac LF305) und Polymer aus Beispiel 43 (Bezeichnung "B43" in Fig. 2, in Form einer 31 ,7 %-igen wässrigen Lösung, enthaltend 5 % des Entschäumers Plurafac LF305). Die Vermahlung erfolgte bei 120°C. Auch hier wurde zum Vergleich eine GBFS-Probe ohne Zusatz von Additiven (Bezeichnung "blank" in Fig. 2) vermählen und gesiebt. Fig. 2 gibt die entsprechenden Teilchengrößenverteilungen wieder.

Diskussion:

Fig. 1 zeigt, dass der Hauptunterschied bei der Teilchengrößenverteilung im Bereich der groben Teilchen (15-300 μηη) liegt, d.h. dass die Zugabe des entsprechenden Mahlhilfsmittels zu einer Verringerung der Menge an groben Teilchen führt, wobei die d (0,5)- und d (0,9)-Werte mit den Mahlhilfsmitteln deutlich verringert und die Blaine-Werte signifikant erhöht sind (vgl. Table 17). Die Zeit für eine vollständige Trennung der Fraktionen ist bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Mahlhilfsmittel verkürzt, was sich günstig auf die Energiekosten auswirkt, und die durchschnittliche Teilchengröße der groben Fraktion ist deutlich verringert (vgl. Tabelle 18). Daraus kann abgeleitet werden, dass die erfindungsgemäßen Polykondensationsprodukte die Mahlbarkeit der Schlacke verbessern.

Tabelle 17

Tabelle 18

Fig. 2 und Tabelle 19 zeigen Teilchengrößenverteilungen und Blaine-Werte von Hüttensanden, die mit den verschiedenen in Beispiel 40 genannten Additiven heiß vermählen wurden. Die durchschnittlichen Teilchengrößen d (0,5) der mit den Polymeren "B42" und "B43" vermahlenen Hüttensande sind bedeutend kleiner und die entsprechenden Blaine-Werte höher als die der Probe ohne Additive ("blank") bzw. der mit "TEA" bzw. RheoPlus 18 (Hochleistungszement- verflüssiger der BASF SE) vermahlenen Probe.

Tabelle 19

Probe d (0.5) d (0.9) Blaine-Wert

GBFS + "B42" 10,54 43,36 3818

GBFS + "B43" 10,72 44,01 3877

GBFS + "TEA" 1 1 ,12 41 ,25 3735

GBFS + "RheoPlus 18" 1 1 ,72 45,17 3560

GBFS + "B41 " 1 1 ,86 48,08 3612

GBFS "blank" 12,23 72,43 3482