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Title:
POLYGONAL STRUTTING SYSTEM WITH NODE POINTS FOR BRACING FOUNDATION PITS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/122118
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a strutting system (1) for bracing foundation pits (2) with minimum encumbrance in the excavation region of the foundation pit (2) by the bracing, wherein the strutting system (1) has at least one strutting unit in the form of a convex polygon or polygon segment with sides and corners (3), wherein the strutting system (1) comprises at least one polygon side element (31) made of steel, at least one further steel element and at least one concrete compression element (6) with assembly table (11). Additionally claimed is a method for producing the strutting system (1) and the use of the strutting system (1).

Inventors:
MARTI MARKUS (CH)
OLAVARRIA JUAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/086181
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
December 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
MEIER JAEGGI AG (CH)
International Classes:
E02D17/04
Foreign References:
US20170002538A12017-01-05
KR101474515B12014-12-22
JPH0813493A1996-01-16
JPH07197467A1995-08-01
CN204298832U2015-04-29
EP2453062A12012-05-16
CN204298832U2015-04-29
US20170002538A12017-01-05
KR101474515B12014-12-22
Attorney, Agent or Firm:
KOELLIKER, Robert (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Spriesssystem (1 ) zur Aussteifung von Baugruben (2) mit minimaler Behinderung im Aushubbereich der Baugrube (2) durch die Aussteifung, wobei das Spriesssystem (1 ) mindestens eine Spriessung in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments mit Seiten und Ecken (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Spriesssystem (1 ) mindestens ein Polygonseitenelement (31 ) aus Stahl, mindestens ein weiteres Stahlelement und mindestens ein Betondruckelement (6) mit Montagetisch (11 ) umfasst.

2. Spriesssystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine weitere Stahlelement ein Polygonseitenelement (31 ), ein seitliches Druckverteilelement (5), ein Teil einer Baugrubenwand (21 ) oder einer Longarine (22), und/oder ein Knotenpunkt (32) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3 Ecken darstellt.

3. Spriesssystem (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spriessung in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) mindestens einen Knotenpunkt (32), mindestens ein seitliches Druckverteilelement (5), eine Fixiervorrichtung (7) umfassend mindestens einen Ständer (71 ) und/oder eine Aufhänge- vorrichtung (72), sowie gegebenenfalls ein Drehgelenk (9) und/oder einen Keil (10) umfasst, wobei der Knotenpunkt (32) und/oder der Keil (10) auch als Betondruckelement (6) ausgebildet sein kann.

4. Spriesssystem (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Polygon oder Polygonsegment (3) mindestens ein Spannelement (8) mit Passstück (81 ) und somit eine Spannung aufweist, wobei das Spannelement (8) mit Passstück (81 ) bevorzugt zwischen einem Polygonseitenelement (31 ) und einem Knotenpunkt (32) angeordnet ist.

5. Spriesssystem (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass

die Seiten des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) durch Polygonseitenelemente (31 ) und gegebenenfalls durch mindestens einen Teil einer Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) und/oder mindestens einen Teil einer Longarine (22), welche an der Baugrubenwand (21 ) befestigt ist, gebildet sind, und

die Ecken des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) durch Knotenpunkte (32) gebildet sind, wobei die Knotenpunkte (32) in Form eines Betondruckelements (6), vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3, insbesondere mindestens 4 Ecken, und/oder Drehgelenks (9) vorliegen, wobei die Knotenpunkte (32) bevorzugt auf einem Montagetisch (11 ) angeordnet sind, wobei der Montagetisch (11 ) an der Fixiervorrichtung (7), insbesondere an einem Ständer (71 ), befestigt ist.

6. Spriesssystem (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Spriesssystem (1 ) zudem ein zum Polygon oder Polygonsegment (3) benachbartes konvexes Polygon oder Polygonsegment (3‘) mit mindestens zwei Polygonseiten- elementen (3T) aus Stahl und mindestens einem Knotenpunkt (32‘) und/oder einen äusseren Polygonabschnitt (4) mit mindestens zwei Polygonseitenelementen (41 ) aus Stahl und mindestens einen Knotenpunkt (42) umfasst.

7. Spriesssystem (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Betondruckelement (6) auf dem Montagetisch (11 ) angeordnet ist und das Betondruckelement (6) ein Polygonseitenelement (31 ) mit mindestens einem weiteren Stahl- element des Polygons oder Polygonsegments (3) verbindet.

8. Spriesssystem (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Betondruckelement (6)

i) einen Knotenpunkt (32) darstellt und bevorzugt zwei Polygonseitenelemente (31 ) und mindestens ein seitliches

Druckverteilelement (5) miteinander verbindet,

ii) einen Keil (10) darstellt und bevorzugt ein Polygonseiten- element (31 ) mit einem Knotenpunkt (32) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3 Ecken verbindet, und/oder

iii) einen Seitenbereich eines Polygonseitenelements (31 ) oder eines Druckverteilelements (5) in Form einer Strebe mit einem weiteren Stahlelement, insbesondere dem Ende eines Druckverteilelements (5), verbindet.

9. Spriesssystem (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an das Betondruckelement (6) angrenzenden Enden des mindestens einen Polygonseitenelements (31 ) und/oder des mindestens einen seitlichen Druckverteilelements (5) eine Druckverteilplatte (12) aufweisen, welche auch als Schalungs- element bei der Herstellung des Betondruckelements (6) dienen kann.

10. Verfahren zur Herstellung des Spriesssystems (1 ) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das Ende oder ein Seitenbereich von mindestens einem

Polygonseitenelement (31 ) und mindestens ein weiteres Stahlelement und/oder das Ende von mindestens einem weiteren Stahlelement auf den Montagetisch (11 ) gestellt werden, b) auf dem Montagetisch (11 ) eine seitliche Schalung zur Herstellung des Betondruckelements (6) erstellt wird, wobei das Polygon- Seitenelement (31 ) und das weitere Stahlelement als Teil der

Schalung verwendet werden und dazwischenliegende Seiten mittels weiterer Schalungselementen abgedeckt werden, c) die seitliche Schalung mit Beton gefüllt und der Beton ausgehärtet wird, wodurch ein Betondruckelement (6) entsteht, und d) gegebenenfalls die weiteren Schalungselemente nach dem

Aushärten des Betons entfernt werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugrube (2) des Spriesssystems (1 ) eine Baugrube (2) in festem Boden darstellt und zur Herstellung des Spriesssystems (1 ) zudem

- mindestens eine Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) erstellt wird und bevorzugt die Baugrube (2) mindestens teilweise ausgehoben wird,

- die Fixiervorrichtung (7) umfassend Ständer (71 ) und/oder die Aufhängevorrichtung (72) angeordnet wird,

- Montagetische (11 ) an der Fixiervorrichtung (7) befestigt werden,

- Polygonseitenelemente (31 ) und Druckverteilelemente (5) so auf Montagetischen (11 ) angeordnet werden, dass die Enden der Polygonseitenelemente (31 ) und die Enden der Druckverteil- elemente (5) je zwei Montagetische (11 ) miteinander oder ein

Montagetisch (11 ) mit der Baugrubenwand (21 ) verbinden,

- die Polygonseitenelemente (31 ) und Druckverteilelemente (5) mittels Knotenpunkte (32) miteinander verbinden, wobei bevorzugt mindestens ein Knotenpunkt (32) als Betondruckelement (6) ausgebildet wird, und - die Baugrube (2) fertig ausgehoben wird, wobei gegebenenfalls ein oder mehrere tiefergelegene Polygone oder Polygonsegmente (3) erstellt werden. 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die

Baugrube (2) des Spriesssystems (1 ) eine Baugrube (2) in oder an Gewässern darstellt und zur Herstellung des Spriesssystems (1 ) zudem

- mindestens einen Ständer (71 ) in den Untergrund rammen,

- anschliessend an dem mindestens einen Ständer (71 ) bevorzugt eine seitliche Halterung zur Aufnahme eines Montagetischs (11 ) fixieren,

- auf die am Ständer (71 ) angebrachte seitliche Halterung ein Montagetisch (11 ) befestigen, wobei bei einer Vielzahl an Montagetischen (11 ) die Montagetische (11 ) auf gleichem horizontalem Niveau angebracht werden,

- je ein Ende von zwei Polygonseitenelementen (31 ), gegebenen- falls mit Druckverteilplatte (12), und, falls der Knotenpunkt (32) kein Betondruckelement (6) darstellt, ein Knotenpunkt (32), auf den Montagetisch (11 ) stellen,

- wenn der Knotenpunkt (32) ein Betondruckelement (6) ist und/oder wenn ein Keil (10) in Form eines Betondruckelements (6) eingesetzt wird, das Betondruckelement (6) erstellen,

- mindestens zwei Longarinen (22) an mindestens einem Ständer (71 ) und an je einem weiteren Fixierelement befestigen, wobei das Fixierelement ein Ständer (71 ) oder ein Widerlager ausserhalb des

Gewässers darstellt,

- die Baugrubenwand (21 ) erstellen, insbesondere in Form einer Spundwand, wobei die Baugrubenwand (21 ) an die Seite der Longarinen (22) angeordnet wird, die den Polygonseiten- elementen (31 ) gegenüberliegt,

- Abpumpen des Wasser in der Baugrube (2).

13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Polygon oder Polygonsegment (3) gespannt wird und mittels eingefügtem Spannelement (8) gespannt bleibt, wobei bevorzugt

- mittels hydraulischer Presse ein Knotenpunkt (32) und ein Polygonseitenelement (31 ) auseinander gepresst werden, wodurch eine Pressnische mit Abstand X erhalten wird,

- mindestens zwei Passstücke (81 ) bereitgestellt werden, wobei die Passstücke (81 ) Abstandhalter in Form von Stahlplatten mit der

Länge X oder Metallkeile sind, wobei die Metallkeile in der Pressnische gegeneinander verkeilt werden können,

- die Passstücke (81 ) in die Pressnische eingefügt werden, wobei die Passstücke (81 ) bevorzugt mit den angrenzenden Stahl- elementen, verschweisst werden, sowie

- die Passstücke (81 ) in die Pressnische eingefügt und mit den angrenzenden Stahlelementen verschweisst werden, sowie

- vor oder nach dem Verschweissen der Passstücke (81 ) der Pressdruck reduziert und die Presse ausgebaut wird.

14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Spriesssystem (1 ) ein zum Polygon oder Polygonsegment (3) benachbartes Polygon oder Polygonsegment (3‘) mit mindestens zwei Polygonseitenelemente (31‘) aus Stahl und mindestens einen Knotenpunkt (32‘) und/oder einen äusseren

Polygonabschnitt (4) mit mindestens zwei Polygonseitenelementen (41 ) aus Stahl und mindestens einen Knotenpunkt (42) hinzugefügt wird um die Baugrube (2) optimal auszusteifen. 15. Verwendung des Spriesssystems (1 ) nach mindestens einem der

Ansprüche 1 bis 9 und erhalten nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13 für die Spriessung von Baugruben (2), wobei die Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) eine provisorische Abgrenzung zum Erdreich und/oder zu einem Gewässer darstellt, und/oder um mit dem Spriesssystem (1 ) eine minimale Behinderung im Aushubbereich der Baugrube (2), insbesondere eine minimale Behinderung bei

Arbeiten des Baugewerbes und Baunebengewerbes in der Baugrube (2), zu erhalten.

Description:
POLYGONALES SPRIESSSYSTEM MIT KNOTENPUNKTEN ZUR AUSSTEIFUNG VON BAUGRUBEN

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Spriesssystem für die Aussteifung von Baugruben in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments umfassend mindestens ein Betondruckelement mit Montagetisch, ein Verfahren zur Herstellung des Spriesssystems, sowie die Verwendung des Spriesssystems. Bei der Erstellung von Baugruben werden in aller Regel die Wände des abgetragenen Erdreichs mittels einer Wandsicherung, beispielsweise mit einer Spundwand, gesichert. Dies verhindert ein unkontrolliertes Einstürzen von Erdreich und ermöglicht im Wesentlichen vertikale Seitenwände der Baugrube.

Solche Wandsicherungen sind von Seiten des Erdreichs oft einem enormen Druck ausgesetzt. Damit die Wandsicherung nicht einstürzt, muss diese beispielsweise mittels Erdanker im Erdreich befestigt werden. Sind solche Erdanker nicht möglich oder nicht geeignet, wird eine sogenannte Spriessung, auch Verstrebung oder Versteifung der Bauwand genannt, erstellt. Damit wird dem Druck von Seiten Erdreich ein Gegendruck entgegengehalten, um die Wandsicherung vertikal zu halten und ein Verbiegen oder sogar Einstürzen der Wandsicherung zu verhindern. Heute bekannte Spriessungen sind lineare Balken oder Träger.

Die EP 2 453 062 A1 beschreibt ein Verfahren und ein modulares System zur Spriessung der seitlichen Flächen einer Baugrube. Das System umfasst verschiedene Module, welche wegen ihrer normierten Kupplungsanschlüsse beliebig zusammengebaut werden können. Mehrere Module zusammen bilden einen linearen Spriessaufbau, welcher zudem mindestens ein verstellbares Anspannungsmodul und ein Endanschlussstück umfasst. Das Anspannungsmodul ermöglicht das Einsetzen einer Presse, um der Spriessung die notwendigen Drücke zu geben. Auch ist es möglich, dass der Spriessaufbau im Eckbereich der Baugrube orthogonal zu den Wänden montiert wird. Zur Sicherung von grösseren Baugruben wird eine Vielzahl von solchen modulartig zusammengebauten, linearen Spriessaufbauten verwendet, welche in der Baugrube zueinander parallel angerordnet werden. Dies führt zu einem relativ engen Raster an einer Vielzahl von Spriess- aufbauten. Dies erschwert den Aushub der Baugrube, da die Baugeräte während den Arbeiten und dem Manövrieren der Baufahrzeuge die Spriessaufbauten nicht berühren dürfen. Auch wird durch das enge Raster das Hinunterlassen und Hochziehen von Baufahrzeugen, Aushubmaterial und weiteren Lasten erschwert.

Die CN 204 298 832 U offenbart eine horizontale Tragkonstruktion mit konzentrischem kreisförmigem Rahmen für tiefe Baugruben. Die Tragstruktur ist ganz aus Stahlbeton. Sie ist geeignet, um Spriessungen mit sehr grossen Durchmessern herzustellen. Die bei der Herstellung entstehenden Knotenpunkte sind keine separaten Elemente, sondern sie werden zusammen mit der ganzen Struktur in Stahlbeton und somit vor Ort erstellt. Um eine solche Stahlbetonstruktur herzustellen, muss zuerst aufwändig eine Armierung der ganzen Struktur mittels Armierungseisen erstellt werden. Anschliessend wird die Armierung mittels Schalungselementen eingeschalt und mit Beton gefüllt, wodurch ein Stahl-Beton-Verbund erhalten wird. Nach Gebrauch der Stahlbetonstruktur muss sie mit grossem Aufwand abgebaut werden, wobei die abgebauten Teile der Struktur nicht oder nur mit grossem Aufwand wiederverwertbar sind. Zudem kann die vorgeschlagene Tragkonstruktion nicht gespannt werden, wodurch eine grössere Anzahl an vertikalen Trägern und seitlichen Streben benötigt wird. Problematisch ist neben der aufwändigen Herstellung auch der Betonschwund, welcher zu Rissen und somit Schwachstellen in der Stahlbetonstruktur führen kann. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit ein Spriesssystem bereit- zustellen, welches die Nachteile des Stands der Technik vermeidet. Insbesondere soll das Spriesssystem schnell und auf einfache Art und Weise aufgebaut und nach dessen Verwendung wieder abgebaut werden können. Das Spriesssystem soll eine möglichst grosse zusammenhängende Öffnung der Baugrube ermöglichen und dadurch einen freien vertikalen Transport von Lasten, wie Aushubmaterial, Baumaterialien und Baumaschinen durch diese Öffnung ermöglichen. Dabei soll das Spriesssystem sowohl für Baugruben in festem Boden wie Erde, Gestein etc. und/oder für Baugruben in Gewässer einsetzbar sein. Zudem soll das Spriesssystem derart ausgelegt sein, dass eine möglichst geringe Zahl an vertikalen, in den Untergrund gerammten Ständer notwendig ist, um u.a. die freie Fahrt der Baumaschinen so weit wie möglich zu erlauben. Auch soll das Spriesssystem spannbar sein um angrenzende Baugrubenwände - beispielsweise in der Nähe von Strassen, Eisenbahntrasses oder bei Gebäuden - auch vor kleinsten Bewegungs- Veränderungen zu schützen. Auch soll der grösste Teil des Spriesssystems nach dessen Entfernung wiederverwendbar sein.

Diese Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden mit einem Spriesssystem (1 ) zur Aussteifung von Baugruben (2) mit minimaler Behinderung im Aushubbereich der Baugrube (2) durch die Aussteifung, wobei das Spriesssystem (1 ) mindestens eine Spriessung in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments mit Seiten und Ecken (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Spriesssystem (1 ) mindestens ein Polygonseitenelement (31 ) aus Stahl, mindestens ein weiteres Stahlelement und mindestens ein Betondruckelement (6) mit Montagetisch (11 ) umfasst.

Beansprucht wird auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungs- gemässen Spriesssystems (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass a) das Ende oder ein Seitenbereich von mindestens einem Polygon- seitenelement (31 ) und mindestens ein weiteres Stahlelement und/oder das Ende von mindestens einem weiteren Stahlelement auf den Montagetisch (11 ) gestellt werden,

b) auf dem Montagetisch (11 ) eine seitliche Schalung zur Herstellung des Betondruckelements (6) erstellt wird, wobei das Polygon- seitenelement (31 ) und das weitere Stahlelement als Teil der Schalung verwendet werden und dazwischenliegende Seiten mittels weiterer Schalungselementen abgedeckt werden, c) die seitliche Schalung mit Beton gefüllt und der Beton ausgehärtet wird, wodurch ein Betondruckelement (6) entsteht, und d) die weiteren Schalungselemente nach dem Aushärten des Betons gegebenenfalls entfernt werden. Zudem wird die Verwendung des erfindungsgemässen und erfindungs- gemäss erhaltenen Spriesssystems (1 ) für die Spriessung von Baugruben (2), wobei die Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) eine provisorische Abgrenzung zum Erdreich und/oder zu einem Gewässer darstellt und/oder um mit dem Spriesssystem (1 ) eine minimale Behinderung im Aushubbereich der Baugrube (2), insbesondere eine minimale Behinderung bei Arbeiten des Baugewerbes und Baunebengewerbes in der Baugrube (2), zu erhalten.

Das erfindungsgemässe, neuartiges Spriesssystem (1 ), das erfindungs- gemässe Verfahren sowie die erfindungsgemässe Verwendung weisen überraschenderweise eine Vielzahl von Vorteilen auf. So kann das Spriesssystem (1 ) im Vergleich zu bekannten Spriesssystem sehr schnell und effizient erstellt werden. Der grösste Teil der einzelnen Komponenten kann werkseitig erstellt und richtig dimensioniert werden, wodurch auf der Baustelle die meisten Komponenten nur noch modulartig zusammengebaut werden müssen. Die erfindungsgemäss eingesetzten Betondruckelemente (6) können schnell und ohne grossen Aufwand vor Ort erstellt werden. Dadurch wird die aufzuweisende Form der Betondruckelemente (6) mit den entsprechenden Dimensionen und Winkeln auf einfache Art und Weise exakt erhalten. Zudem weist das Spriesssystem (1 ) und das gemäss Verfahren erhaltende Spriesssystem (1 ) eine sehr grosse zusammenhängende Öffnung zur Baugrube (2) auf. Eine vergleichbar grosse Öffnung kann mit herkömmlichen spannbaren Spriesssystemen nicht erzielt werden.

Das erfindungsgemässe, das erfindungsgemäss erhaltende sowie das erfindungsgemäss eingesetzte Spriesssystem (1 ) kann zudem die auf das Spriesssystem (1 ) wirkenden Kräfte überraschenderweise erstaunlich gut aufnehmen. So kann auch - im Vergleich zu herkömmlichen Systemen - eine leichtere Spriessung mit geringerer Wandstärke und Gewicht verwendet werden. Dies führt zu positiven Effekten wie weniger Transporte und einen schnelleren Auf- und Abbau der Spriessung. Der modulartige Aufbau des Spriesssystems (1 ) u.a. mit den Knotenpunkten (32, 32‘, 42) und den optionalen Keilen (10) erlaubt in den meisten Fällen rechtwinklige Abschlüsse und Verbindungen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Knotenpunkte (32, 32’, 42) und Keile (10) als Betondruckelement (6) ausgebildet sind. Dies reduziert deutlich den Anteil an Abfall, erhöht wesentlich den Anteil an wiederverwendbaren Modulteilen und vereinfacht zudem stark die Montage und Demontage des Spriesssystems (1 ), was zu erheblichen Zeitgewinnen führt. Somit weist das Spriesssystem (1 ) eine wesentlich grössere Nachhaltigkeit auf. Verschiedenste Bauteile des Spriesssystems (1 ) können zudem ausserhalb der Baustelle vorkonfektioniert werden, wodurch das Spriesssystem (1 ) schneller aufgebaut ist und die Bauzeit verkürzt wird. Zudem kann das Spriesssystem (1 ) nach Gebrauch schnell und einfach demontiert werden, wobei zumindest die meisten Komponenten wiederverwendet werden können. Demzufolge ist das Spriesssystem (1 ) und das Verfahren zur Fierstellung des Spriesssystems - im Vergleich zu bekannten Spriesssystemen - ökologischer und ökonomischer. Überraschenderweise wurde auch gefunden, dass das Spriesssystem (1 ) auf einfache Art und Weise spannbar ist, indem ein Spannelement in das Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) eingefügt und nachfolgend gepresst wird. Dadurch kann auf die Baugrubenwand (21 ) Druck ausgeübt werden, damit sie sich nicht in Richtung der Baugrube (2) bewegt. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn sich der Geländebereich neben der zu erstellenden Baugrube (2), und somit auch die Baugrubenwand (21 ), seitlich auch nicht um wenige Zentimeter in Richtung der Baugrube (2) bewegen darf - beispielsweise, wenn die Baugrube in der Nähe einer Strasse, eines Eisenbahntrasses und/oder eines Gebäudes erstellt wird.

Bei sehr grossen und länglichen Baugruben (2) kann das Spriesssystem (1 ) auch zwei oder mehr Polygone oder Polygonsegmente (3) umfassen, die nebeneinander angeordnet werden und zur Erhöhung der Stabilität miteinander verbunden sind. Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass die Bauarbeiten im Bereich von einem ersten Polygon oder Polygonsegment (3) forciert werden können, wodurch das erste Polygon oder Polygonsegment (3) früher entfernt werden kann, um die Bauarbeiten fortzuführen. Das zweite und die weiteren Polygone oder Polygonsegmente (3‘) können trotzdem bestehen bleiben. Diese Arbeitsweise erlaubt beispielsweise, dass die gleichen Arbeiter von einem Polygon-Bereich zum zweiten und anschliessend zu weiteren Polygon-Bereichen weiterziehen können. Dieses Vorgehen wird vom Bauleiter oft gewünscht und weist viele Vorteile auf.

Ist die Baugrube (2) eine Baugrube im festen Boden und wird somit erhalten durch das Entfernen von Aushubmaterial in Form von Erde, Gestein etc., wird im Vergleich zum Stand der Technik eine Fixiervorrichtung (7) mit weniger Elementen benötigt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn als Fixiervorrichtung (7) in den Untergrund gerammte Ständer (71 ) verwendet werden, welche in wesentlich geringerer Anzahl pro Flächeneinheit eingesetzt werden müssen. Dadurch erhalten die Fahrer von Baufahrzeugen wie Bagger, Trax oder Kipper eine wesentlich grössere freie Fahrfläche. Zudem wird so eine Baugrube (2) mit minimaler Behinderung im Aushubbereich erhalten, was u.a. einen freien vertikalen Transport von Lasten wie Aushubmaterial, Baumaterialien und Baumaschinen erlaubt. Zudem wird auch das Baunebengewerbe wesentlich weniger beeinträchtigt, beispielsweise beim Verlegen der Kanalisation oder elektrischen Rohren im Untergrund. Auch führt die geringere Anzahl an Ständern (71 ), um welche beim Bau herumbetoniert werden muss, zu weniger Durchdringungen beim zu erstellenden Bauwerk. Entsprechend müssen beim Abbau des Spriesssystems (1 ) weniger Ständer (71 ) entfernt und somit auch weniger Durchdringungen verschlossen werden. Ist die Baugrube (2) eine Baugrube als Abgrenzung in oder zu Gewässern, bei welcher Wasser als Aushubmaterial von der Baugrube abgepumpt wird, kann mit dem erfindungsgemässen und erfindungsgemäss hergestellten Spriesssystem (1 ) eine neuartige, einfach und mit geringem Aufwand herzustellende Abgrenzung zum Gewässer erstellt werden. Dabei wird die Abgrenzung zum Gewässer als Baugrubenwand (21 ) ausgestaltet, welche direkt an das Polygon oder Polygonsegment (3) des Spriesssystems (1 ) angrenzt. Anstelle eines Kofferdamms, welcher heute zur Abgrenzung von Gewässern eingesetzt wird und welcher zwei Wände im Abstand von mehreren Metern mit dazwischen liegendem Füllmaterial aufweist, wird mit dem erfindungsgemässen Spriesssystem (1 ) lediglich eine Wand, d.h. eine Baugrubenwand (21 ) ohne Füllmaterial benötigt. Dies erspart den aufwändigen und kostenintensiven Transport des Füllmaterials zur Baustelle und anschliessend wieder von der Baustelle weg.

Die Baugrube (2) Unter Baugruben (2) wird erfindungsgemäss eine durch Menschen verursachte grössere Vertiefung einer Geländeoberfläche verstanden, um ein Bauwerk zu erstellen. Geeignete Geländeoberflächen sind beispielsweise fester Boden wie Erde, Gestein etc. und/oder Gewässer und das Bauwerk kann ein Hochbau, beispielsweise ein Gebäude, oder ein Tiefbau, beispielsweise ein Tunnel, sein. So können Baugruben (2) im festen Boden durch Entfernen von Aushubmaterial wie Erde, Gestein etc., und/oder als Abgrenzung in oder zu Gewässern, bei welchen Wasser als Aushubmaterial von der Baugrube abgepumpt wird, erstellt werden. Ist eine Baugrube (2) winklig angeordnet, umfasst sie typischerweise mindestens 3, oft mindestens 4 Baugrubenwände (21 ), die mittels geeigneter Absicherung, d.h. Spriessung, gesichert werden, um ein Einstürzen des seitlichen Erdreichs oder Gesteins zu verhindern. Die Baugrube (2) - und somit die Baugrubenwand (21 ) - kann auch gerundet angeordnet sein, beispielsweise als Abgrenzung in oder zu Gewässern.

Unter dem Begriff Baugrube (2) werden jedoch erfindungsgemäss nicht Gräben verstanden, deren Baugrubenwände beispielsweise mittels teleskopischer Streben gesichert werden. Eine solche Vorrichtung für den Grabenbau ist in der US-A-2017/0002538 beschrieben. Diese eignet sich nicht für Baugruben (2) im Sinne der vorliegenden Erfindung, weder für Baugruben in festem Untergrund noch für Baugruben in Gewässern. Die Baugrubenwand (21 ) ist die Abgrenzung der Baugrube (2). In aller Regel wird die Baugrubenwand (21 ) mittels geeigneter Absicherung gesichert, um ein Einstürzen und/oder Erosion der Baugrubenwand (21 ) zu verhindern. Nicht-Iimitierende Beispiele geeigneter Absicherungen umfassen Trägerbohlwand, Rühlwand, Gebäudewand, Schlitzwand, Bohrpfahlwand und Spundwand, welche auf einer Vielzahl von Spundelementen basiert, wobei in vielen Fällen die Spundwand umfassend eine Vielzahl an Spundelementen bevorzugt ist. Diese Absicherungen werden oft in einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Elementen vertikal in den Untergrund gerammt. Longarinen (22) sind längliche Elemente, die in der Regel horizontal an der Baugrubenwand (21 ) befestigt werden. Dadurch verbinden Longarinen (22) eine Vielzahl von vertikal nebeneinander angeordneten Elementen zur Absicherung der Baugrubenwand (21 ). Somit verteilen Longarinen (22) eine auf sie wirkende Kraft über einen grösseren Bereich der Baugrubenwand (21 ). Typischerweise sind Longarinen (22) aus Stahl gefertigt und weisen beispielsweise ein H-Profil auf, d.h. sie sind als H-Träger ausgebildet. Longarinen (22) sind dem Fachmann bekannt.

Das Spriesssvstem (1 )

Unter Spriessung versteht der Fachmann allgemein eine Anordnung zur Versteifung der Baugrubenwand (21 ), um das seitliche Einstürzen der Baugrubenwand (21 ) zu verhindern. Grössere Baugruben (2) können auch zwei oder mehr Spriessungen aufweisen, die nebeneinander und/oder vertikal übereinander - und in aller Regel zueinander horizontal parallel - angeordnet sind.

Unter dem erfindungsgemässen, erfindungsgemäss hergestellten und erfindungsgemäss verwendeten Spriesssystem (1 ) wird eine Spriessung umfassend ein konvexes Polygon oder Polygonsegment (3) verstanden, welches horizontal angeordnet ist. Das Spriesssystem (1 ) umfasst die mindestens eine horizontal angeordnete Spriessung in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments und eine in der Regel in vertikaler Richtung angeordnete Fixiervorrichtung (7), welche das Polygon oder Polygonsegment in horizontaler Ebene hält, d.h. fixiert. Das Spriesssystem (1 ) kann neben dem Polygon oder Polygonsegment (3), d.h. in der gleichen horizontalen Ebene, ein oder mehrere zum Polygon oder Polygonsegment (3) benachbarte konvexe Polygone oder Polygonsegmente (3’) aufweisen. Dies ist insbesondere bei länglich geformten Baugruben hilfreich. Das Spriesssystem (1 ) kann auch einen oder mehrere äussere Polygonabschnitte (4) umfassen. Dabei ist der Polygonabschnitt (4) ausserhalb des Polygons (3, 3’) - oder eines Teilbereichs davon - oder ausserhalb des Polygonabschnitts (3, 3’) angeordnet

Das Spriesssystem (1 ) eignet sich für beliebig grosse und beliebig tiefe Baugruben (2), insbesondere für Baugruben (2) mit einer Breite von etwa 20 Meter und mehr. Somit können auch Baugruben (2) mit einer Breite von 65 Meter oder mehr mit dem Spriesssystem (1 ) ausgestattet werden. Dies erlaubt, dass typischerweise alle heute bekannten Baugruben (2) mit dem Spriesssystem (1 ) gesichert werden können.

Durch Aneinanderreihen von zwei und mehr Polygonen oder Polygon- segmenten (3, 3’) sowohl in Längsrichtung der Baugrube als auch gegebenenfalls in deren Breite können auch Baugruben (2) mit sehr grossen Dimensionen mit dem erfindungsgemässen Spriesssystem (1 ) ausgestattet werden. Dementsprechend kann die Länge der Baugruben (2) ein Vielfaches von der Breite der Baugrube (2) betragen. Beispielsweise kann eine Baugrube (2) eine Breite von 100 Meter oder mehr und eine Länge von 300 Meter oder mehr aufweisen.

Das Spriesssystem (1 ) kann zudem auch zwei oder mehr Polygone oder Polygonsegmente (3, 3’) und gegebenenfalls Polygonabschnitte (4) umfassen, die vertikal typischerweise über- oder untereinander angeordnet sind. Dabei wird bevorzugt ein Höhenabstand von etwa 2 bis 10 Meter oder mehr zwischen den Polygonen oder Polygonsegmenten (3, 3’) eingehalten, wodurch auch sehr tiefe Baugruben (2) problemlos gesichert werden können.

Werden 2 oder mehr Polygone oder Polygonsegmente (3, 3‘) nebeneinander eingesetzt, können die Polygone oder Polygonsegmente (3, 3‘) die gleiche und/oder eine unterschiedliche Form aufweisen. Werden 2 oder mehr Polygone oder Polygonsegmente (3) vertikal übereinander angeordnet, weisen diese bevorzugt die gleichen Dimensionen und somit die gleiche Form auf. Dadurch können nicht nur die Ständer (71 ) - sofern welche eingesetzt werden - geteilt werden, sondern die vertikale Behinderung wird minimiert.

Das erfindungsgemässe Spriesssystem (1 ) kann direkt an der Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) befestigt werden. Bevorzugt wird jedoch an der Baugrubenwand in horizontaler Richtung und auf der Flöhe des Spriesssystems eine Befestigung, insbesondere eine Longarine (22), angebracht, an welcher das Spriesssystem (1 ) befestigt wird. Dies ermöglicht eine Verteilung des vom Spriesssystem (1 ) ausgeübten Drucks auf die ganze Länge der Baugrube (2).

Das erfindungsgemässe Spriesssystem (1 ) zur Aussteifung von Baugruben (2) mit minimaler Behinderung im Aushubbereich der Baugrube (2) durch die Aussteifung weist mindestens eine Spriessung in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments mit Seiten und Ecken (3) auf. Zudem umfasst das Spriesssystem (1 ) mindestens ein Polygonseitenelement (31 ) aus Stahl, mindestens ein weiteres Stahlelement und mindestens ein Betondruckelement (6) mit Montagetisch (11 ). Somit umfasst das Spriesssystem (1 ) eine Vielzahl an unterschiedlichen Modulen, welche bauseits zusammengebaut werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des Spriesssystems (1 ) stellt das mindestens eine weitere Stahlelement ein Polygonseitenelement (31 ), ein seitliches Druckverteilelement (5), ein Teil einer Baugrubenwand (21 ) oder einer Longarine (22) und/oder ein Knotenpunkt (32) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3 Ecken dar.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Spriesssystem (1 ) umfasst die Spriessung in Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) mindestens einen Knotenpunkt (32), mindestens ein seitliches Druckverteilelement (5), eine Fixiervorrichtung (7) umfassend mindestens einen Ständer (71 ) und/oder eine Aufhängevorrichtung (72), sowie gegebenenfalls ein Drehgelenk (9) und/oder einen Keil (10), wobei der Knotenpunkt (32) und/oder der Keil (10) auch als Betondruckelement (6) ausgebildet sein kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Baugrube (2) in festem Boden und das Spriesssystem (1 ) grenzt die Baugrube (2) mit der Baugrubenwand (21 ) von festem Untergrund ab. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Baugrube (2) in oder an einem Gewässer und das Spriesssystem (1 ) grenzt die Baugrube (2) mit der Baugrubenwand (21 ) von Wasser und gegebenenfalls teilweise von festem Untergrund ab. Somit weist das Spriesssystem (1 ) eine äusserst grosse Flexibilität auf, wodurch das Spriesssystem (1 ) optimal auf jede einzelne Baugrube angepasst werden kann.

Das Polvaon oder Polvqonseqment (3, 3‘) und der äussere Polvaonabschnitt

(4) Unter dem Begriff konvexes Polygon (3) wird ein geschlossenes Vieleck mit einer Vielzahl an Ecken, d.h. Knotenpunkte (32), und mit geraden, d.h. linearen, Seiten verstanden, welche die Ecken miteinander verbinden. Dabei sind alle - oder ein grosser Teil, d.h. mindestens 70%, der Seiten des Polygons (3) - als Polygonseitenelemente (31 ) ausgebildet. Zudem weist das konvexe Polygon (3) nur Innenwinkel auf die kleiner als 180° sind. Das Polygon (3) umfasst typischerweise mindestens 5, bevorzugt mindestens 10 oder mehr Seiten. Bei grösseren Baugruben (2) kann das konvexe Polygon (3) auch 30, 50 oder mehr Seiten besitzen. Zudem weist das Polygon (3) in aller Regel gleich viele Ecken wie Seiten auf. Das konvexe Polygon (3) umfasst eine Vielzahl, d.h. typischerweise mindestens 5, Knotenpunkte (32), mindestens ein Polygonseitenelement (31 ) aus Stahl, mindestens ein weiteres Stahlelement und mindestens ein Betondruckelement (6) mit Montagetisch (11 ), wobei mindestens ein Knotenpunkt (32) als Betondruckelement (6) ausgebildet ist. Dabei können auch ein Teil der Baugrubenwand (21 ) oder der Longarine (22) eine oder mehrere Seiten des Polygons (3) bilden. Unter dem Begriff konvexes Polygonsegment (3) wird ein Teil des konvexen Polygons (3) verstanden. Somit ist das Polygonsegment (3) nicht geschlossen, sondern besitzt einen Anfang und ein Ende. Das konvexe Polygonsegment (3) umfasst mindestens eine Ecke mit zwei geraden Seiten, d.h. mindestens einen Knotenpunkt (32), mindestens ein Polygonseiten- element (31 ) aus Stahl und mindestens ein weiteres Stahlelement. Zudem umfasst das konvexe Polygonsegment (3) mindestens ein Betondruck- element (6) mit Montagetisch (11 ), wobei das Betondruckelement (6) den - oder mindestens einen - Knotenpunkt (32) darstellen kann. Das konvexe Polygonsegment (3) wird in einer bevorzugten Ausführungsform bei Baugruben eingesetzt, welche eine Abgrenzung zu Gewässern darstellen. Da sich das konvexe Polygon (3) und das konvexe Polygonsegment (3) nur in der geschlossenen oder offenen Form unterscheiden, werden sie zusammen als konvexes Polygon oder Polygonsegment (3), oder nur Polygon oder Polygonsegment (3), bezeichnet.

Befindet sich die Baugrube (2) in festem Untergrund ist mindestens eine Ecke des Polygons oder Polygonsegments (3), bevorzugt die Mehrzahl, d.h. mehr als 50%, insbesondere mehr als 70%, der Ecken nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet. Die Ecken, die nicht an der Baugruben- wand (21 ) angeordnet sind, befinden sich innerhalb der Baugrube (2) und typischerweise auf einem Montagetisch (11 ), welcher an der Fixier vorrichtung (7), einem Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ) oder an einem Druckverteilelement (5) in Form einer Strebe befestigt ist. Somit unterscheidet sich das erfindungsgemässe Spriesssystem (1 ) deutlich vom Spriesssystem, welches in der KR-B-101 474 515 offenbart ist. Denn dieses verbindet lediglich Baugrubenwände mit einem linearen Element miteinander, wobei sich alle Ecken des Polygons an der Baugrubenwand befinden. Solche Spriesssysteme sind nur für kleine Baugruben in festem Untergrund geeignet.

Mindestens eine Seiten des Polygons oder Polygonsegments (3) besteht aus einem Polygonseitenelement (31 ) und mindestens eine andere Seite besteht aus einem weiteren Stahlelement, wobei dieses eine Polygonseitenelement (31 ), ein seitliches Druckverteilelement (5), ein Teil einer Baugrubenwand

(21 ) oder einer Longarine (22), und/oder ein Knotenpunkt (32) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3 Ecken darstellt.

Das konvexe Polygon oder Polygonsegment (3) ist in aller Regel horizontal, d.h. in einer horizontalen Ebene, angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform des Spriesssystems (1 ) sind

die Seiten des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) durch Polygonseitenelemente (31 ) und gegebenenfalls durch mindestens einen Teil einer Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) und/oder mindestens einen Teil einer Longarine (22), welche an der Baugrubenwand (21 ) befestigt ist, gebildet, und

die Ecken des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) durch Knotenpunkte (32) gebildet, wobei die Knotenpunkte (32) in Form eines Betondruckelements (6), vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3, insbesondere mindestens 4 Ecken, und/oder

Drehgelenks (9) vorliegen, wobei die Knotenpunkte (32) bevorzugt auf einem Montagetisch (11 ) angeordnet sind, wobei der Montagetisch (11 ) an der Fixiervorrichtung (7), insbesondere an einem Ständer (71 ), befestigt ist.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst das Spriesssystem (1 ) zudem ein zum Polygon oder Polygonsegment (3) benachbartes konvexes Polygon oder Polygonsegment (3‘) mit mindestens zwei Polygonseitenelementen (3T) aus Stahl und mindestens einen Knotenpunkt (32‘) und/oder einen äusseren Polygonabschnitt (4) mit mindestens zwei

Polygonseitenelemente (41 ) aus Stahl und mindestens einem Knotenpunkt (42).

Das konvexe Polygon oder Polygonsegment (3’) ist optional und wird insbesondere bei länglichen Baugruben eingesetzt. Es ist ein zum Polygon oder Polygonsegment (3) benachbartes Polygon oder Polygonsegment und in aller Regel in der gleichen horizontalen Ebene wie das Polygon oder Polygonsegment (3) angeordnet. Das Polygon oder Polygonsegment (3’) kann die gleiche oder eine andere Form wie das Polygon oder Polygon- segment (3) aufweisen, wobei das konvexe Polygon oder Polygonsegment (3’) ebenfalls nur Innenwinkel aufweist, die kleiner als 180° sind. Unter dem Begriff konvexes Polygon (3’) wird analog dem Polygon (3) ein geschlossenes Vieleck mit einer Vielzahl an Ecken, d.h. Knotenpunkte (32’), und geraden, d.h. linearen, Seiten, d.h. Polygonseitenelemente (31’), welche die Ecken miteinander verbinden, verstanden. Das Polygon (3’) umfasst typischerweise 5 oder mehr Seiten. Bei grösseren Baugruben (2) kann das konvexe Polygon (3’) auch 30, 50 oder mehr Seiten besitzen.

Unter dem Begriff konvexes Polygonsegment (3’) wird analog dem Polygonsegment (3) ein Teil des konvexen Polygons (3’) verstanden. Somit ist das Polygonsegment (3’) nicht geschlossen, sondern besitzt einen Anfang und ein Ende. Das konvexe Polygonsegment (3’) umfasst mindestens eine Ecke mit zwei geraden Seiten, d.h. mindestens ein Knotenpunkt (32’) mit zwei Polygonseitenelementen (3T).

Die Seiten des Polygons oder Polygonsegments (3’) bestehen typischer- weise aus einem Polygonseitenelement (3T) je Seite, wobei eine oder mehrere Seiten des Polygons (3’) durch einen Teil der Baugrubenwand (21 ) anstelle des Polygonseitenelements (31’) gebildet werden kann.

Der äussere Polygonabschnitt (4) ist optional und wird insbesondere bei grösser dimensionierten Baugruben und ausserhalb des Polygons oder Polygonabschnitts (3, 3’) zur Verstärkung des Polygons oder Polygon- abschnitts (3, 3’) angeordnet und umgibt einen Teil des Polygons (3, 3’) oder das Polygonsegment (3,3’), oder einen Teil davon. Der Polygonabschnitt (4) umfasst zwei oder mehr Polygonseitenelemente (41 ) und mindestens einen Knotenpunkt (42), welcher die Polygonseitenelemente (41 ) verbindet. Stellt die Baugrubenwand (21 ) eine Abgrenzung der Baugrube (2) in oder an Gewässern dar, wird der äussere Polygonabschnitt (4) - sofern dieser zur Verstärkung des Polygons oder Polygonsegments (3, 3’) notwendig ist - entlang der Baugrubenwand (21 ) angeordnet und das Polygonsegment (3, 3’) innerhalb der Baugrube (2) zurückversetzt, an einer Fixiervorrichtung (7) befestigt und mittels Druckverteilelementen (5) - typischerweise Streben - mit dem äusseren Polygonsegment (4) verbunden. Der Polygonabschnitt (4) wird insbesondere dort verwendet, wo aufgrund der Dimension der Baugrube (2) mehr als ein Polygon oder Polygonsegment (3) verwendet werden soll, jedoch kein weiteres, beispielsweise kein zweites, benachbartes Polygon oder Polygonsegment (3‘) Platz findet. Durch das Einfügen eines oder mehreren Polygonabschnitten (4) wird eine optimale Spriessung der Baugrube (2) erhalten. Dabei kann ein Polygonabschnitt (4) beispielsweise die Grösse eines halben Polygons oder Polygonsegments (3) aufweisen oder auch nur aus 2 Polygonseitenelementen (41 ) und einem Knotenpunkt (42) bestehen. Werden zwei oder mehr Polygone oder Polygonsegmente (3, 3‘) eingesetzt, wird der äussere Polygonabschnitt (4) ausserhalb der Polygone oder Polygonsegmente (3, 3‘) und/oder zwischen den Polygonen oder Polygonsegmenten (3, 3‘) angeordnet.

Die Polvaonseitenelemente (31 , 31 41

Das Polygon oder Polygonsegment (3) des erfindungsgemässen Spriess- systems (1 ) umfasst mindestens ein - oft auch eine Vielzahl an - Polygon- seitenelementen (31 ) aus Stahl. Analog umfasst das Polygon oder Polygon- segment (3’) des erfindungsgemässen Spriesssystems (1 ) mindestens ein - oft auch eine Vielzahl an - Polygonseitenelementen (31’) aus Stahl und der äussere Polygonabschnitt (4) umfasst mindestens ein - oft auch eine Vielzahl an - Polygonseitenelementen (41 ) aus Stahl. Die Polygonseiten- elemente (31 , 31’, 41 ) können in deren Dimensionen identisch oder unterschiedlich sein. Jedes Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ) bildet eine Seite, d.h. Kante, des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3, 3’) oder des äusseren Polygonabschnitts (4). Somit bilden die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) die Verbindungslinie der einzelnen Ecken des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3. 3’), oder die End-Seiten der Polygonsegmente (3, 3’) resp. des äusseren Polygonabschnitts (4), wobei ausgewählte Seiten des Polygons oder Polygonsegments (3, 3’) anstelle eines Polygonseiten- elements (31 ) durch die oder Teile der Baugrubenwand (21 ) oder Longarinen (22) ausgebildet sein

Die Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) aus Stahl können an deren Enden eine Druckverteilplatte (12) aufweisen, welche typischerweise an die Knotenpunkte (32, 32’, 42) angrenzen. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann bevorzugt, wenn i) das Polygonseitenelement (31 , 3T, 41 ) an ein Betondruckelement (6), insbesondere in Form eines Knotenpunkts

(32, 32’, 42) oder eines Keils (10), angrenzt, und/oder wenn ii) zwischen einem Polygonseitenelement (31 , 3T, 41 ) und einem Knotenpunkt (32, 32’, 42) ein Spannelement (8) angeordnet ist. Die Polygonseitenelemente (31 ) des Polygons oder Polygonsegments (3), die Polygonseitenelemente (3T) des optionalen benachbarten Polygons oder Polygonsegments (3‘) sowie die Polygonseitenelemente (41 ) des optionalen äusseren Polygonabschnitts (4) können für das Polygon oder Polygon- segment (3), das Polygon oder Polygonsegment (3‘) und den Polygon- abschnitt (4) jeweils identische oder unterschiedliche Dimensionen aufweisen.

In einer Ausführungsform weisen die Polygonseitenelemente aus Stahl (31 , 3T, 41 ) die gleichen Dimensionen aus oder werden aus solchen hergestellt. Deren Längen der Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) werden im Wesentlichen durch die Dimension und Anzahl Ecken des Polygons oder Polygonsegments (3, 3‘) und des Polygonabschnitts (4) bestimmt und können beispielsweise 1 bis 30 m betragen. Geeignete, nicht-limitierende Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ) umfassen Rohre, beispielsweise Rohre mit einem Aussendurchmesser von 610 mm oder 800 mm und einer Wandstärke von 16 mm oder 20 mm, beispielsweise 610 x 16 mm oder 800 x 20 mm, und/oder H-Träger, beispielsweise H-Träger HEB 300 oder HEB 600. Geeignete Rohre und H-Träger sind im Handel erhältlich und dem Fachmann bekannt. Er kann auch die korrekte Auswahl der Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) für die jeweiligen Polygone oder Polygonsegmente (3, 3‘) und Polygonabschnitte (4) treffen.

Die Enden der Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) sind bevorzugt rechtwinklig, was eine einfache, beispielsweise modulartige, Bauweise mit schneller Montage und Demontage des Spriesssystems (1 ) erlaubt. Zudem fällt - da keine Gehrung erstellt werden muss - kein Abfall an.

Werden die Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) mit mindestens einem Betondruckelement (6) verbunden, wird an das jeweilige Ende der Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) eine Druckverteilplatte (12) - typischer- weise aus Stahl - befestigt, insbesondere geschweisst. Diese Druck- verteilplatte (12) dient vorteilhafterweise auch als Teil der Schalung zur Herstellung des Betondruckelements (6).

Die Knotenpunkte (32, 32’, 42)

Der Knotenpunkt (32) bildet eine Ecke des Polygons oder Polygonsegments (3), der Knotenpunkt (32’) bildet eine Ecke des Polygons oder Polygonsegments (3’) und der Knotenpunkt (42) bildet eine Ecke des äusseren Polygonabschnitts (4). Somit verbinden die Knotenpunkte (32, 32’, 42) zwei Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) oder ein Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ) und ein Teil einer Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22) so miteinander, dass die Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) oder die Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) und der Teil einer Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22) gewinkelt zueinander angeordnet sind. Dabei kann der Winkel zwischen zwei benachbarten Polygonseitenelementen (31 , 3T, 41 ) bei einem grossen Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) oder einem grossen äusseren Polygonabschnitt (4) mit vielen Ecken beispielsweise 178° und bei einem kleinen Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) oder kleinen äusseren Polygonabschnitt (4) mit wenig Ecken beispielsweise 90° betragen

Der Knotenpunkt (32, 32’, 42) grenzt zudem an mindestens ein Druckverteilelement (5) um die auf den Knotenpunkt (32, 32’, 42) wirkenden Kräfte in Richtung Baugrubenwand (21 ), benachbartem Polygon oder Polygonsegment (3’) oder äusserem Polygonabschnitt (4) seitlich und horizontal abzuführen.

Der Knotenpunkt (32, 32’, 42) ist bevorzugt i) als Betondruckelement (6) und somit als Betonknotenpunkt, ii) als vieleckiges Stahlelement mit mindestens 3 Ecken, bevorzugt mit mindestens 4 Ecken, iii) in Form eines Drehgelenks (9), bevorzugt mit mindestens 2, insbesondere mit 3, 4 oder 5, drehbaren

Gelenksteilen, oder iv) eines Rohrs oder Zylinders, insbesondere als Ständer (71 ) in Form eines Stahlrohrs oder Stahlzylinders, ausgebildet und typischerweise, insbesondere bevorzugt, auf einem Montagetisch (11 ) angeordnet. Dabei können die Knotenpunkte (32, 32’, 42) eines Polygons oder Polygonsegments (3, 3’) und eines äusseren Polygonabschnitts (4) alle gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Knotenpunkt (32, 32’, 42) in Form eines Betondruckelements (6) ausgebildet. Der, d.h. mindestens ein, Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines Betondruckelements (6) ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform. Ist der Knotenpunkt (32, 32’, 42) in Form eines Rohrs oder Zylinders (iv)), wird der Montagetisch (11 ) entweder mit einem Loch ausgestattet und von oben über den Ständer (71 ) geschoben und fixiert, oder 2- oder mehrteilig von der Seite am Ständer (71 ) fixiert, insbesondere angeschweisst. Bei dieser Ausführungsform weisen die an den Knotenpunkt (32, 32’, 42) angrenzenden Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) sowie Druckverteilelemente (5) in Form von Streben an deren Enden eine Druckverteilplatte (12) auf (siehe Fig. 8). Bei Bedarf kann um das Rohr oder Zylinder - typischerweise durch die Druckverteilplatten (12) begrenzt und gegebenenfalls mittels weiterer Schalungselemente - betoniert werden, wodurch ein Betondruckelement (6) entsteht, um die Stabilität des Knotenpunktes mit den daran angrenzenden Elementen (31 , 31’, 41 , 5) zu erhöhen.

Die an einem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) zueinander gewinkelt angeordneten Polygonseiten, wie die Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ), üben auf die seitlichen Oberflächen des Knotenpunkts (32, 32‘, 42) Kräfte aus. Diese werden über das mindestens eine Druckverteilelement (5), welches ebenfalls am Knotenpunkt (32, 32‘, 42) angebracht ist, seitlich in Richtung Baugrubenwand (21 ) abgeführt. Ist der Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements - insbesondere ein gleichseitiges, vieleckiges Stahlelement, mit mindestens 3, insbesondere mindestens 4 Ecken, können diese vieleckigen Stahlelemente werkseitig vorgefertigt werden. Das Stahlelement ist vorteilhafterweise bis auf notwendige Verstärkungsstreben im Innenbereich hohl, wodurch eine grosse Gewichtseinsparung erzielt werden kann. Je nach Winkel zwischen den benachbarten Polygonseitenelementen (31 , 31‘, 41 ) und/oder

Druckverteilelement (5) - beispielsweise in Form von Streben - wird das für den entsprechenden Winkel optimale vieleckige Stahlelement eingesetzt, wodurch in vielen Fällen kein Keil (10) zur optimalen Einstellung des Winkels verwendet werden muss. Dabei erfolgt die Verbindung zwischen den Polygonseitenelementen (31 , 31‘, 41 ), Druckverteilelementen (5) und dem Stahlelement - vorteilhafterweise auf einem Montagetisch (11 ) - bevorzugt mittels Verschweissung. Dadurch können nach der Demontage die einzelnen Komponenten, insbesondere auch das eingesetzte Stahlelement, auf einfache Art und Weise wiederverwendet werden. Eine nicht-limitierende Ausführungsform eines geeigneten Knotenpunkts (32, 32‘, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements ist in Fig. 5 dargestellt.

Ist der Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines Drehgelenks (9), umfasst das Drehgelenk (9) bevorzugt mindestens 2, insbesondere 3 bis 5, drehbare Gelenksteile um die Polygonseiten, insbesondere die Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ) und/oder die Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22), die Druckverteilelemente (5), insbesondere Streben, und/oder gegebenenfalls Aufhängeträger (73) miteinander zu verbinden. Verbindet der Knotenpunkt (32, 32’, 42) ein Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ) mit der Baugrubenwand (21 ) oder der Longarine (22), ist der Knotenpunkt (32, 32’, 42) bevorzugt in Form einer verschweissten Verbindung oder eines Drehgelenks (9) zwischen dem Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ) und der Baugrubenwand (21 ) oder der Longarine (22). Dabei bilden die Baugrubenwand (21 ) oder die Longarine (22) auch das Druckverteilelement (5) aus.

Der Keil (10)

Der Keil (10) dient zur optimalen Einstellung von Winkeln im Spriesssystem (1 ), insbesondere von Winkeln von Seiten des Polygons oder Polygonsegments (3, 3’), des äusseren Polygonabschnitts (4) und/oder von Druckverteilelementen (5), insbesondere von Streben. Der Keil (10) wird bevorzugt in Form eines Betonkeils, und somit in Form eines Betondruckelements (6) ausgebildet. Der Keil (10) kann jedoch auch in Form eines Metallkeils vorliegen. Der Keil (10) ist bevorzugt auf einem Montagetisch (11 ) angeordnet und grenzt bevorzugt an einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) an. Der Keil (10) wird bevorzugt zwischen

i) einem Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) und einem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3, insbesondere mindestens 4 Ecken,

ii) einem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) mit einem Druckverteilelement (5), insbesondere einer Strebe,

iii) einer Longarine (22) und einem Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) oder einem Druckverteilelement (5), beispielsweise einer Strebe, iv) einem Druckverteilelement (5) und einer Seite eines Polygon- seitenelements (31 , 31‘, 41 ), und/oder

v) einem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) oder einem Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) mit dem optionalen Spannelement (8)

vi) angeordnet.

Ist der Keil (10) ein Betonkeil, d.h. ein Betondruckelement (6), und wird vor Ort hergestellt, wodurch die Grösse und der Winkel des Keils (10) optimal an die spezifischen Gegebenheiten angepasst werden können.

Ist der Keil (10) ein Metallkeil, wird er bevorzugt werkseitig und beispiels- weise in verschiedenen Winkeln und unterschiedlichen Grössen hergestellt, wodurch bei Bedarf der Keil (10) mit dem optimalsten Winkel eingesetzt werden kann. Metallkeile haben den Vorteil, dass in fertiger Bauweise an die Baustelle angeliefert werden und nach Verwendung des Spriesssystem (1 ) wieder entfernt und wiederverwendet werden können. Dies spart Zeit und Material. Eine nicht-limitierende Ausführungsform eines Keils (10) ist in Fig. 5 dargestellt. Die Druckverteilplatte (12)

Druckverteilplatten (12) werden bevorzugt an den Enden von Polygonseitenelementen (31 , 31’, 41 ) oder Druckverteilelementen (5) - beispielsweise Streben - angeordnet. Durch die Druckverteilplatten (12) werden die Kräfte, die von den Polygonseitenelementen (31 , 31’, 41 ) oder den Druckverteilelementen (5) auf die Knotenpunkte (32, 32’, 42) wirken, gleichmässig auf eine grössere Fläche, insbesondere die seitliche Fläche der Knotenpunkte (32, 32’, 42), verteilt. Die Druckverteilplatten (12) sind typischerweise plane - beispielsweise rechteckige - Stahlplatten mit einer Dicke von typischerweise 3 bis 5 cm.

Die Enden der Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und Druck- Verteilelemente (5) weisen insbesondere dann Druckverteilplatten (12) auf, wenn sie an ein Betondruckelement (6) grenzen. Dann dienen die Druck- verteilplatten (12) zusätzlich als Schalungselement bei der Fierstellung des Betondruckelements (6). Dabei ist eine mechanische Befestigung der Druckverteilplatte mit dem Beton in der Regel nicht notwendig.

Das Betondruckelement (6) mit Montaaetisch (11 )

Erfindungsgemäss wird unter Betondruckelement (6) ein Verbindungs- element aus Beton verstanden, welches mindestens zwei Stahlelemente miteinander verbindet. Der Beton ist bevorzugt kein Stahlbeton, d.h. er weist typischerweise keine Armierung auf.

Befindet sich die Baugrube (2) in festem Untergrund ist mindestens ein erfindungsgemäss eingesetztes Stahldruckelement (6), bevorzugt die Mehrzahl, d.h. mehr als 50%, insbesondere mehr als 70%, der Stahldruckelemente (6), nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet. Die Stahldruckelemente (6), die nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet sind, befindet sich innerhalb der Baugrube (2), d.h. typischerweise auf einem Montagetisch (11 ), welcher an der Fixiervorrichtung (7), an einem Polygon- Seitenelement (31 , 31’, 41 ) oder an einem Druckverteilelement (5) in Form einer Strebe befestigt ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Spriesssystems (1 )

i) stellt das Betondruckelement (6) einen Knotenpunkt (32, 32’, 42) dar und verbindet bevorzugt zwei Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und mindestens ein seitliches Druckverteilelement (5) miteinander,

ii) stellt das Betondruckelement (6) einen Keil (10) dar und verbindet bevorzugt ein Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ) mit einem Knotenpunkt (32, 32’, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3 Ecken, und/oder

iii) verbindet, in Form eines weiteren Verbindungselements, das Betondruckelement (6) einen Seitenbereich eines Polygonseiten- elements (31 , 31’, 41 ) oder eines Druckverteilelements (5) in Form einer Strebe mit einem weiteren Stahlelement, insbesondere dem Ende eines Druckverteilelements (5) und somit typischerweise dem Ende einer Strebe.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen, erfindungsgemäss erhaltenen und erfindungsgemäss verwendeten Spriess- systems (1 ) ist das Betondruckelement (6) auf dem Montagetisch (11 ) angeordnet und das Betondruckelement (6) verbindet ein Polygonseiten- element (31 , 31’, 41 ) mit mindestens einem weiteren Stahlelement des Polygons oder Polygonsegments (3). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Spriesssystem (1 ) weisen die an das Betondruckelement (6) angrenzenden Enden des mindestens einen Polygonseitenelements (31 , 31’, 41 ) und/oder des mindestens einen seitlichen Druckverteilelements (5) eine Druckverteilplatte (12) auf, welche auch als Schalungselement bei der Herstellung des

Betondruckelements (6) dienen kann.

Das Betondruckelement (6) wird bevorzugt vor Ort, d.h. auf der Baustelle hergestellt, nachdem die mindestens zwei Stahlelemente auf einem Montagetisch (11 ) korrekt angeordnet sind. Dabei weisen die Bereiche der Stahlelemente, welche an das zu erstellende Betonelement (6) angrenzen werden, vorteilhafterweise Druckverteilplatten (12) auf, welche als Schalungselement zur Herstellung des Betonelements (6) dienen. Zudem können weitere Schalungselemente angebracht werden, beispielsweise indem eine Metallplatte an den Montagetisch (11 ) geschweisst wird. Anschliessend wird die erstellte Schalung mit Beton ausgegossen und der Beton ausgehärtet. Dadurch erhält das Betondruckelement (6) exakt den korrekten Winkel und die benötigten Abstände zwischen den angrenzenden Polygonseitenelementen (31 , 31‘, 41 ) und/oder Druckverteilelementen (5). Somit können die mindestens zwei Stahlelemente bestmöglich miteinander verbunden werden.

Überraschenderweise weisen die Betondruckelemente (6) eine genügend hohe Stabilität auf und eine zusätzliche mechanische Befestigung der Druckverteilplatte (12) mit dem Beton ist in der Regel nicht notwendig. Nicht- limitierende Ausführungsformen geeigneter Betondruckelemente (6) sind in Fig. 6a-c dargestellt.

Unter dem Begriff Montagetisch (11 ) wird erfindungsgemäss eine im Wesentlichen planare Fläche verstanden, auf welche Elemente des erfindungsgemässen Spriesssystems (1 ) gestellt werden können. Geeignete Elemente umfassen Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ), Knotenpunkte (32, 32‘, 42), insbesondere Knotenpunkte (32, 32‘, 42) in Form eines Betondruckelements (6), Druckverteilelemente (5), insbesondere in Form von Streben, Keile (10) sowie gegebenenfalls Spannelemente (8) mit Passstück (81 ). Die Montagetische (11 ) dienen insbesondere auch als Unterlage, d.h. als unteres Schalungselement, für die Betondruckelemente (6).

Die Montagetische (11 ) sind typischerweise planare - beispielsweise rechteckige oder runde - Stahlplatten mit einer Dicke von typischerweise 2 bis 3 cm. Die Montagetische (11 ) werden bevorzugt an der Fixiervorrichtung (7), insbesondere auf oder an Ständern (71 ), angebracht - insbesondere angeschweisst.

Das Spannelement (8) mit Passstück (81

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) oder der äussere Polygonabschnitt des erfindungs- gemässen, erfindungsgemäss erhaltenen und erfindungsgemäss verwendeten Spriesssystems (1 ) mindestens ein Spannelement (8) mit Passstück (81 ) wodurch das Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) oder der äussere Polygonabschnitt (4) eine Spannung aufweist, wobei das Spann- element (8) mit Passstück (81 ) bevorzugt zwischen einem Polygon- seitenelement (31 , 31’, 41 ) und einem Knotenpunkt (32, 32’, 42) angeordnet ist.

Ein Spannelement (8) wird insbesondere dann eingesetzt, wenn sich die Baugrubenwand (21 ) seitlich in Richtung Baugrube (2) nicht bewegen darf - beispielsweise, wenn die Baugrube (2) in der Nähe einer Strasse, eines Eisenbahntrasses und/oder eines Gebäudes erstellt wird. Durch den Einsatz eines Spannelements (8) presst das Spriesssystem (1 ) der Baugrubenwand (21 ) genügend hohe Kräfte entgegen, dass die Baugrubenwand (21 ) stabil ist und nicht einstürzt. Hierzu wird bevorzugt zwischen einem Ende eines Polygonseitenelements (31 , 31’, 41 ) mit einer Druckverteilplatte (12) und einem Knotenpunkt (32, 32’, 42) ein Spannelement (8) angeordnet.

Das Spannelement (8) wird bevorzugt zwischen

i. der Longarine (22) und einem Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ), ii. einem Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) und einem Knotenpunkt (32, 32‘, 42),

iii. einem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und einer Druckverteilelement (5), beispielsweise einer Strebe, und/oder

iv. zwei Polygonseitenelementen (31 , 31‘, 41 )

angeordnet. in einer bevorzugten Ausführungsform wird das Spannelement (8) hergestellt, indem

- zwei Elemente des Spriesssystems (1 ), bevorzugt ein Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und ein Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) und/oder ein Druckverteilelement (5), mittels hydraulischer Presse bis zum gewünschten Druck, beispielsweise bis zu 5 Tonnen oder sogar bis zu 100 Tonnen, auseinander gepresst werden, wodurch eine Pressnische mit Abstand X erhalten wird,

- mindestens zwei Passstücke (81 ) bereitgestellt werden, wobei als Passstücke (81 ) Abstandhalter in Form von Stahlplatten mit der Länge X und der gewünschten Breite, oder geeignete Metallkeile sind, die in der Pressnische gegeneinander verkeilt werden können,

- die Passstücke (81 ) in die Pressnische eingefügt werden, wobei die Passstücke (81 ) bevorzugt mit den angrenzenden Stahlelementen, insbesondere den Druckverteilplatten (12) des Knotenpunkts (32, 32‘, 42) und dem Polygonseitenelement (31 , 3T, 41 ) und/oder des Druckverteilelements (5) in Form einer Strebe, verschweisst werden, sowie

- vor oder nach dem Verschweissen der Passstücke (81 ) der Press- druck reduziert und die Presse ausbaut wird. Dabei sind geeignete Pressen dem Fachmann bekannt.

Eine nicht-limitierende Ausführungsform eines geeigneten Spannelements (8) mit Passstücken (81 ) ist in Fig. 7 dargestellt.

Das Drehgelenk (9)

Das Drehgelenk (9), d.h. Gelenk (9), umfasst mindestens zwei drehbare Gelenkteile, welche beispielsweise mit einem Bolzen miteinander verbunden sind. Die Drehteile des Drehgelenks (9) lassen sich um den Bolzen drehen, beispielsweise bis zu einem Winkel von +/- 90°. Das Drehgelenk (9) ist bevorzugt i) als Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und/oder ii) als Verbindungsstück ausgebildet. Bei Bedarf kann das Drehgelenk (9) - nachdem das Spriess- system (1 ) fertig angeordnet ist und die Winkel der Drehgelenke (9) korrekt eingestellt sind, versteift werden, beispielsweise mittels Schweissen oder eines geeigneten Bolzens.

Ist das Drehgelenk (9) als Knotenpunkt (32, 32‘, 42) ausgebildet, umfasst das Drehgelenk (9) bevorzugt mindestens 2, insbesondere 3 bis 5, drehbare Gelenksteile um die Polygonseiten, insbesondere die Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ) und/oder die Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22), die Druckverteilelemente (5), insbesondere Streben, und/oder gegebenenfalls Aufhängeträger (73) miteinander zu verbinden, beispielsweise mittels Schweissen und/oder Schrauben. Ist das Drehgelenk (9) als Verbindungsstück ausgebildet, umfasst das Drehgelenk (9) bevorzugt 2, 3 oder 4 drehbare Gelenksteile und verbindet, beispielsweise mittels Schweissen und/oder Schrauben, typischerweise

- einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) mit mindestens einem Druckverteilelement (5), beispielsweise in Form von Streben (5),

- einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) mit einem Aufhängeträger (73) der Aufhängung (72),

- eine Longarine (22) mit einem Druckverteilelement (5), bevorzugt in Form einer Strebe (5),

- eine Longarine (22) mit Polygonseitenelementen (31 , 31‘, 41 ),

- eine Baugrubenwand (21 ) mit Aufhängeträger (73) der Aufhängung (72), und/oder

- einem starren und massiven Bereich ausserhalb der Baugrube (2) wie beispielsweise Fels mit Aufhängeträger (73) der Aufhängung (72).

Geeignete Drehgelenke (9) sind dem Fachmann bekannt und entweder kommerziell erhältlich oder können einfach angefertigt werden. Sie können aus Massivstahl und/oder aus Rundstahl gefertigt sein. Eine nicht- limitierende Ausführungsform eines geeigneten Drehgelenks (9) ist in Fig. 11 a und Fig. 11 b dargestellt.

Das Druckverteilelement (5)

Das erfindungsgemässe, erfindungsgemäss hergestellte und erfindungs- gemäss verwendete Spriesssystem (1 ) weist eine Vielzahl an Druckverteil- elementen (5) auf. Die Druckverteilelemente (5) verbinden die Knotenpunkte (32, 32’, 42) mit einer Baugrubenwand (21 ) und/oder mit einem anderen Druckverteilelement (5). Somit befindet sich typischerweise an jedem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) des Polygons oder Polygonsegments (3, 3‘) oder des äusseren Polygonabschnitts (4) typischerweise mindestens ein Druckverteilelement (5). Zudem sind die Druckverteilelemente (5) bevorzugt horizontal angeordnet. Der Fachmann weiss aufgrund des individuellen Spriesssystems (1 ) und der jeweiligen Baugrube (2) in welcher Form und Anzahl die Druckverteilelemente (5) notwendig sind.

Die Druckverteilelemente (5) verteilen die auf die Knotenpunkte (32, 32’, 42) wirkenden Kräfte optimal seitwärts, d.h. in der Ebene des Polygons oder Polygonsegments (3) nach aussen und somit vom Polygon oder Polygon- segment (3) in Richtung Baugrubenwand (21 ). Somit kann das Druckverteil- element (5) als Bindeglied zwischen dem Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) oder dem äusseren Polygonabschnitt (4) und dem an die Baugrube (2) angrenzenden Gelände, d.h. fester Boden wie Erde, Gestein etc. und/oder Gewässer, betrachtet werden. Dabei übt das an die Baugrube (2) angrenzende Gelände den notwendigen Gegendruck aus, damit das Spriesssystem (1 ) seine Funktion erfüllen kann.

Wenn die Baugrube (2) in festem Boden ist und wenn die Knotenpunkte (32, 32’, 42) nicht an die Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22) angrenzen, ist das Druckverteilelement (5) in aller Regel eine horizontal angeordnete Strebe, d.h. ein lineares Stahlelement. Grenzt der Knotenpunkt (32, 32’, 42) an die Baugrubenwand (21 ) oder an die Longarine (22), stellen die Baugrubenwand (21 ), Longarine (22) und/oder ein Ständer (71 ) der Fixiervorrichtung (7) das Druckverteilelement (5) dar. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Baugrubenwand (21 ) mindestens eine Seite des Polygons oder Polygonsegments (3, 3’) darstellt.

Wenn die Baugrube (2) in oder an einem Gewässer ist, ist es oft vorteilhaft, wenn die Knotenpunkte (32, 32’, 42) an die Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22) angrenzen. Dann ist das Druckverteilelement (5) in aller Regel die Baugrubenwand (21 ) oder Longarine (22), wobei die Longarine (22) als Druckverteilelement (5) oft bevorzugt ist. Demzufolge weist die Baugrubenwand (21 ) selbst die Form eines konvexen Polygons oder Polygonsegments (3, 3’) auf. Dabei umfasst die Fixiervorrichtung (7) bevorzugt mindestens ein Ständer (71 ), welcher an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet ist und/oder Teil der Baugrubenwand ist.

Grenzt das Druckverteilelement (5) - oder ein Teil davon, beispielsweise das Ende einer Strebe - an ein Betondruckelement (6), weist das Druckverteil- element (5) resp. derjenige Teil des Druckverteilelements (5), welcher an das Betondruckelement (6) angrenzen soll, bevorzugt eine Druckverteil platte (12) auf.

Die seitlichen Druckverteilelemente (5) in Form von Streben sind bevorzugt in Form von Rohren und/oder Fl-Träger. Die Länge der Streben richtet sich im Wesentlichen nach dem Abstand vom jeweiligen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) zur Baugrubenwand (21 ), zum Knotenpunkt (32‘, 42) resp. zu einem anderen Druckverteilelement (5), beispielsweise einer Strebe. Streben können Längen von beispielsweise etwa 0.5 Meter bis 10 Meter oder mehr aufweisen. Geeignete Rohre und H-Träger sind im Handel erhältlich und dem Fachmann bekannt. Er kann auch die korrekte Auswahl der Streben treffen.

Werden die Druckverteilelemente (5), beispielsweise Streben, mit mindestens einem Betondruckelement (6) verbunden, wird an das jeweilige Ende der Druckverteilelemente (5) bevorzugt eine Druckverteilplatte (12) aus Stahl befestigt, insbesondere geschweisst. Diese Druckverteilplatte (12) dient vorteilhafterweise auch als Teil der Schalung zur Herstellung des Beton- druckelements (6).

Die Fixiervorrichtunq (7) Das erfindungsgemässe, erfindungsgemäss hergestellte und erfindungs- gemäss verwendete Spriesssystem (1 ) weist eine Fixiervorrichtung (7) auf. Die Fixiervorrichtung (7) fixiert die in horizontaler Ebene angeordneten Teile des Spriesssystems (1 ), insbesondere das konvexe Polygon oder Polygonsegment (3, 3’), den äusseren Polygonabschnitt (4) sowie die Druck- verteilelemente (5), insbesondere in Form von Streben. In der Regel liegt die Fixiervorrichtung (7) in Form einer Vielzahl von Fixierelementen wie Ständern (71 ), einer Aufhängevorrichtung (72) mit Aufhängeträgern (73) und/oder eines oder mehreren Widerlagers vor, wobei Ständer (71 ) oft besonders bevorzugt sind. Die Aufhängevorrichtung (72) kann bei kleineren Spriesssystemen (1 ) oder punktuell bei einem oder mehreren Teilbereichen eines Spriesssystems (1 ) eingesetzt werden. Widerlager werden bevorzugt eingesetzt, wenn mindestens ein Polygonsegment (3, 3’) - beispielsweise als Abgrenzung zu einem Gewässer - eingesetzt wird. Dabei werden die Enden des mindestens einen Polygonsegments (3, 3’) an Widerlagern im Unter- grund befestigt, insbesondere betoniert, gebohrt, gerammt - oft in Form einer Beton- und/oder Stahlverankerung. Die Fixiervorrichtung (7) in Form der Ständer (71 ) und der Aufhängevorrichtung (72) ist bevorzugt im Bereich der Knotenpunkte (32, 32’, 42) angeordnet, wobei typischerweise an der Fixier- Vorrichtung (7) Montagetische (11 ) befestigt sind, auf welchen die Knoten- punkte (32, 32’, 42) angeordnet sind. Die Fixiervorrichtung (7) in Form von Widerlagern ist bevorzugt an den Enden der Polygonseitenelementen (3, 3’) befestigt. Umfasst die Fixiervorrichtung (7) Ständer (71 ), sind diese im Untergrund der Baugrube (2) verankert. Dabei werden die Ständer (71 ) so in den Untergrund der Baugrube (2) gerammt, dass sie tragfähig sind und bevorzugt im Bereich der Knotenpunkte (32, 32‘, 42), welche typischerweise durch die Ständer (71 ) gestützt werden, zu liegen kommen. Auf oder an den Ständern (71 ) werden bevorzugt Montagetische (11 ) angeordnet, auf welchen die Knotenpunkte (32, 32‘, 42), Enden von Polygonseitenelementen (31 , 3T, 41 ) sowie gegebenenfalls Enden von Streben angeordnet sind. Umfasst die Fixiervorrichtung (7) mindestens einen Ständer (71 ) und befindet sich die Baugrube (2) in festem Untergrund, ist der mindestens eine Ständer (71 ) nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet. Umfasst die Fixiervorrichtung (7) eine Vielzahl an Ständern (71 ), sind alle Ständer (71 ) - oder zumindest die Mehrzahl, d.h. mehr als 50%, insbesondere mehr als 70%, der Ständer (71 ) - nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet.

Geeignete Ständer (71 ) sind dem Fachmann bekannt. Sie werden typischer- weise mittels geeigneter Baumaschinen in den Untergrund gerammt. Bevorzugte Ständer (71 ) liegen in Form von Rohren und/oder Fl-Trägern vor. Die Länge der Ständer (71 ) richtet sich im Wesentlichen nach der Tiefe der Baugrube (2) nach Abschluss der Aushubarbeiten und nach dem Untergrund. Bevorzugte, nicht-limitierende Ständer (71 ) umfassen Rohre, H- Träger, d.h. Breitflansch-Träger, insbesondere aus Profilstahl nach EN 10034, DIN 1025-3 (HEA), DIN 1025-2 (HEB) und/oder DIN 1025-4 (HEM), sowie Spundwandprofile, d.h. Spundbohlen. Geeignete Ständer (71 ) sind im Handel erhältlich und dem Fachmann bekannt. Er kann auch die korrekte Auswahl der Ständer (71 ) für das unterschiedliche Spriesssysteme (1 ) treffen.

Umfasst die Fixiervorrichtung (7) eine Aufhängevorrichtung (72), wird mittels der Aufhängevorrichtung (72) das Spriesssystem (1 ) und somit das Polygon oder Polygonsegment (3, 3‘) und/oder der äussere Polygonabschnitt (4) - oder ein Teilbereich derselben - an einem starren und massiven Bereich der Baugrubenwand (21 ), Longarine (22) und/oder ausserhalb der Baugrube (2), beispielsweise an einem Felsen oder einer Wand eines Nachbargebäudes, aufgehängt, d.h. fixiert. Diese Fixierung erfolgt - in vertikaler Richtung - oberhalb des zu fixierenden Spriesssystems (1 ). Umfasst die Fixiervorrichtung (7) mindestens einen Ständer (71 ) und befindet sich die Baugrube (2) in festem Untergrund, ist der mindestens eine Ständer (71 ) nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet. Umfasst die Fixiervorrichtung (7) eine Vielzahl an Ständern (71 ), sind alle Ständer (71 ) - oder zumindest die Mehrzahl, d.h. mehr als 50%, insbesondere mehr als 70%, der Ständer (71 ) - nicht an der Baugrubenwand (21 ) angeordnet.

Die Aufhängevorrichtung (72) umfasst typischerweise mindestens einen Aufhängeträger (73) welcher die Aufhängevorrichtung (72) mit dem in horizontaler Ebene angeordneten Teil des Spriesssystems (1 ) verbindet. Ist die Fixierung der Aufhängevorrichtung (72) oberhalb des zu fixierenden Spriesssystems (1 ) angeordnet, werden die Aufhängeträger (73) auf Zug belastet. Ist die Fixierung der Aufhängeträger (73) auf Seite der Baugruben- wand (21 ) unterhalb des Spriesssystems (1 ) angeordnet, werden die Aufhängeträger (73) auf Druck belastet.

Der mindestens eine Aufhängeträger (73) der Aufhängevorrichtung (72) verbindet ein Befestigungselement der Aufhängevorrichtung (72) mit ausgewählten Elementen des Spriesssystems (1 ), insbesondere Knoten- punkte (32, 32’, 42) und/oder Montagetische (11 ). Somit werden die Polygone oder Polygonsegment (3, 3‘) und/oder der äussere Polygon- abschnitts (4) mit der Baugrubenwand (21 ), der Longarine (22) und/oder einem starren und massiven Bereich ausserhalb der Baugrube (2) verbunden. Dabei erfolgt die Befestigung der Aufhängeträger (73) bevorzugt mit Drehgelenken (9), wobei auch andere, typischerweise bekannte, Befestigungsarten wie Schweissverbindungen eingesetzt werden können.

Die Aufhängeträger (73) weisen beispielsweise einen Winkel von 30° bis 60°, insbesondere einen Winkel von 40° bis 50°, relativ zur horizontalen Ebene des Spriesssystems (1 ), auf. Bevorzugte Aufhängeträger (73) liegen in Form von Rohren und/oder H- Träger vor. Geeignete Rohre und H-Träger sind im Handel erhältlich und dem Fachmann bekannt. Er kann auch die geeignete Auswahl treffen. Der Einsatz einer Aufhängevorrichtung (72) eignet sich insbesondere für Bereiche des Spriesssystems (1 ), die sich in der Nähe der Baugrubenwand (21 ) befinden, beispielsweise bis zu einem Abstand von der Baugrubenwand (21 ) von etwa 20 m, insbesondere etwa 10 Meter. Sind Knotenpunkte (32, 32‘, 42) nicht mit der Aufhängevorrichtung (72) verbunden - beispielsweise bei einem Durchmesser der Baugrube von grösser als 50 Meter, insbesondere grösser als 30 Meter - werden die Knotenpunkte (32, 32‘, 42) bevorzugt mittels Ständer (71 ) stabilisiert.

Das Verfahren

Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemässen und erfindungs- gemäss verwendeten Spriesssystems (1 ) umfassend mindestens ein Betondruckelement (6) mit Montagetisch (11 ) umfasst folgende Schritte: a) das Ende oder ein Seitenbereich von mindestens einem Polygon- seitenelement (31 , 31’, 41 ) und mindestens ein weiteres Stahl element und/oder das Ende von mindestens einem weiteren Stahlelement auf den Montagetisch (11 ) stellen,

b) auf dem Montagetisch (11 ) eine seitliche Schalung zur Herstellung des Betondruckelements (6) erstellen, wobei das Polygonseiten- element (31 , 31’, 41 ) und das weitere Stahlelement als Teil der Schalung verwendet werden und dazwischenliegende Seiten mittels weiterer Schalungselementen abdecken,

c) die seitliche Schalung mit Beton füllen und der Beton aushärten lassen, wodurch ein Betondruckelement (6) entsteht, und d) gegebenenfalls die weiteren Schalungselemente nach dem Aushärten des Betons entfernen.

Dabei erfolgt die Herstellung des mindestens einen Betondruckelements (6) auf die gleiche Art und Weise, unabhängig ob das Betondruckelement (6) ein Knotenpunkt (32, 32’, 42), ein Keil (10) oder einen Seitenbereich eines Polygonseitenelements (31 , 31’, 41 ) oder eines Druckverteilelements (5) in Form einer Strebe mit einem weiteren Stahlelement, insbesondere dem Ende eines Druckverteilelements (5), verbindet. Falls das Betondruckelement (6) nicht auf einem Montagetisch (11 ) erstellt werden kann, welcher an der Fixiervorrichtung (7), beispielsweise an einem Ständer (71 ), angebracht ist, kann auch ein Montagetisch an den entsprechenden Seitenbereich des Polygonseitenelements (31 , 31’, 41 ) oder der Strebe angeordnet, insbesondere angeschweisst, werden.

Die Herstellung des Betondruckelements (6) gemäss vorliegender Erfindung ist für den Fachmann einfach und effizient. Der Beton kann ein handeis- üblicher Beton sein. In vielen Fällen weist das gemäss dem erfindungs- gemässen Verfahren hergestellte Betondruckelement (6) schon nach 3 Tagen eine genügend grosse Festigkeit auf, dass er den auf das Spriess- system (1 ) wirkenden Kräften standhalten kann, wodurch er belastet werden kann. Zudem können so auf eine einfache Art und Weise die individuellen Winkel und Abstände korrekt eingestellt werden. Überraschenderweise weisen die so erstellten Betondruckelement (6)e eine genügend hohe Stabilität auf und eine mechanische Befestigung der bevorzugt eingesetzten Druckverteilplatte (12) mit dem Beton ist in der Regel nicht notwendig.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung des Spriesssystems (1 ) stellt die Baugrube (2) des Spriess- Systems (1 ) eine Baugrube (2) in festem Boden dar, wobei zudem - mindestens eine Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) erstellt und bevorzugt die Baugrube (2) mindestens teilweise ausgehoben wird,

- die Fixiervorrichtung (7) umfassend Ständer (71 ) und/oder die Aufhängevorrichtung (72) angeordnet wird,

- Montagetische (11 ) an der Fixiervorrichtung (7) befestigt werden,

- Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und Druckverteilelemente (5) so auf Montagetischen (11 ) angeordnet werden, dass die Enden der Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und die Enden der

Druckverteilelemente (5) je zwei Montagetische (11 ) miteinander oder ein Montagetisch (11 ) mit der Baugrubenwand (21 ) verbinden,

- die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und Druckverteilelemente

(5) mittels Knotenpunkte (32, 32’, 42) miteinander verbinden, wobei bevorzugt mindestens ein Knotenpunkt (32, 32’, 42) als

Betondruckelement (6) ausgebildet wird, und

- die Baugrube (2) fertig ausgehoben wird, wobei gegebenenfalls ein oder mehrere tiefergelegene Polygone oder Polygonsegmente (3, 3’) und gegebenenfalls ein oder mehrere äussere Polygonabschnitte (4) erstellt werden. In einem ersten Schritt dieser Ausführungsform wird mit der Baugrubenwand (21 ) ein seitlicher Abschluss der Baugrube (2) und ein erster, planer Baugrubenaushub erstellt. Der Baugrubenabschluss wird in bekannter Art und Weise erstellt, beispielsweise mittels Rammen von Spundwandprofilen in das Erdreich, wodurch die Baugrubenwand (21 ) entsteht. Dies verhindert das Einstürzen von seitlichem Erdreich oder Gestein in die Baugrube. Der Bereich innerhalb der erstellten Baugrubenwand (21 ) wird auf bekannte Art und Weise bis zu einem ersten, planen Baugrubenniveau abgetragen. Letzteres entspricht der Baugrubentiefe, wo das - gegebenenfalls oberste - Spriesssystem (1 ) erstellt wird. Der Fachmann kann das optimale Niveau berechnen . In einem optionalen weiteren Schritt werden Longarinen (22) in horizontaler Ausrichtung an der Baugrubenwand (21 ) auf Höhe des zu erstellenden Spriesssystems (1 ) befestigt. Gegebenenfalls wird auch zumindest ein Teil des Baugruben Aushubs entfernt, wobei der Aushub in fester Form wie Erdreich und/oder Gestein, oder in flüssiger Form wie Wasser vorliegen kann,

In einem nächsten Schritt wird die Fixiervorrichtung (7) umfassend die Ständer (71 ) und/oder die Aufhängevorrichtung (72) angeordnet, wobei bevorzugt die Ständer (71 ) an ausgewählten, vordefinierten Orten in den Untergrund gerammt werden, damit sie waagrecht miteinander verbunden werden können. Dem Fachmann ist bekannt, wie er das Niveau korrekt einstellen kann und welche Toleranzen erlaubt sind. Alternativ - oder zusätzlich - wird die Aufhängevorrichtung (72) an ausgewählten Orten an der Baugrubenwand (21 ) und/oder ausserhalb der Baugrube (2) befestigt.

Anschliessend werden Montagetische (11 ) an der Fixiervorrichtung, d.h. typischerweise auf und/oder an den Ständern (71 ) und/oder an der Aufhängevorrichtung (72), befestigt. Die Montagetische (11 ) bestehen in der Regel aus einer Stahlplatte, beispielsweise mit einer Dicke von 30 mm. Die Grösse, d.h. die Oberfläche, des Montagetischs (11 ) wird in aller Regel so bemessen, dass der sowohl der Knotenpunkt (32, 32‘, 42) wie auch die Enden der am Knotenpunkt (32, 32‘, 42) zu befestigenden Polygon- seitenelemente (31 , 3T, 41 ) und Druckverteilelemente (5) wie Streben auf dem Montagetisch (11 ) platziert werden können, um anschliessend die Verbindungen zu erstellen und/oder um ein Betondruckelement (6) zu erstellen. Somit weist der Montagetisch (11 ) in aller Regel grössere Dimensionen auf als der darauf liegende Knotenpunkt (32, 32‘, 42). In einem weiteren Schritt werden die Polygonseitenelemente (31 , 3T, 41 ) und Druckverteilelemente (5) so auf Montagetischen (11 ) angeordnet werden, dass die Enden der Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und die Enden der Druckverteilelemente (5) je zwei Montagetische (11 ) miteinander oder ein Montagetisch (11 ) mit der Baugrubenwand (21 ) verbinden. In einem nächsten Schritt werden die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und Druckverteilelemente (5) mittels Knotenpunkte (32, 32’, 42) miteinander verbunden, wobei bevorzugt mindestens ein Knotenpunkt (32, 32’, 42) als Betondruckelement (6) ausgebildet wird. Sind die Knotenpunkten (32, 32’, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit mindestens 3, insbesondere mindestens 4 Ecken, kann bei Bedarf mittels eines Keiles (10) ein offener Winkel zwischen den Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) resp.

Druckverteilelemente (5), beispielsweise in Form von Streben, mit einem Betondruckelement (6) geschlossen werden. Anschliessend wird die Baugrube (2) fertig ausgehoben, wobei gegebenenfalls ein oder mehrere tiefergelegene Polygone oder Polygon- segmente (3, 3’) und gegebenenfalls ein oder mehrere äussere Polygon- abschnitte (4) erstellt werden, indem u.a. Montagetische (11 ) befestigt werden, Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) und Druckverteilelemente (5) auf den Montagetischen (5) angeordnet und anschliessend mit Knotenpunkten verbunden werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Fierstellung des Spriesssystems (1 ) stellt die Baugrube (2) des Spriesssystems (1 ) eine Baugrube (2) in oder an Gewässern dar, wobei zur Fierstellung des Spriesssystems (1 ) zudem

- mindestens einen Ständer (71 ) in den Untergrund gerammt wird,

- anschliessend an dem mindestens einen Ständer (71 ) bevorzugt eine seitliche Flalterung zur Aufnahme eines Montagetischs (11 ) fixiert wird, - auf die am Ständer (71 ) angebrachte seitliche Halterung ein Montagetisch (11 ) befestigt wird, wobei bei einer Vielzahl an Montagetischen (11 ) die Montagetische (11 ) auf gleichem horizontalem Niveau angebracht werden. Dabei wird bevorzugt der Montagetisch (11 ) oberhalb der Gewässeroberfläche erstellt.

- je ein Ende von zwei Polygonseitenelementen (31 ), gegebenen- falls mit Druckverteilplatte (12), und, falls der Knotenpunkt (32) kein Betondruckelement (6) darstellt, ein Knotenpunkt (32), auf den Montagetisch (11 ) gestellt wird,

- wenn der Knotenpunkt (32) ein Betondruckelement (6) ist und/oder wenn ein Keil (10) in Form eines Betondruckelements (6) eingesetzt wird, das Betondruckelement (6) erstellt wird,

- mindestens zwei Longarinen (22) an mindestens einem Ständer (71 ) und an je einem weiteren Fixierelement befestigt werden, wobei das Fixierelement ein Ständer (71 ) oder ein Widerlager ausserhalb des Gewässers darstellt. Dabei werden die Longarinen (22) insbesondere bevorzugt auf gleicher Höhe angeordnet wie die Polygonseitenelemente (31 ). Wenn mehrere Longarinen (22) übereinander angeordnet werden, werden bei diesem Verfahrensschritt bevorzugt alle Longarinen (22) angebracht, bevor die Baugrubenwand (21 ) erstellt wird.

- die Baugrubenwand (21 ) erstellt wird, insbesondere in Form einer Spundwand, wobei die Baugrubenwand (21 ) an die Seite der Longarinen (22) angeordnet wird, die den Polygonseiten- elementen (31 ) gegenüberliegt,

- das Wasser in der Baugrube (2), zumindest bis zur nächst unteren Longarine (22), abgepumpt wird.

Weist das Spriesssystem (1 ) - wenn in oder an einem Gewässer angeordnet - mindestens 2 übereinander liegende Longarinen (22) auf, wird die oberste

Longarine (22) - oder bei einer Vielzahl an Ständern (71 ) die oberste Reihe Longarinen (22) - über der Wasseroberfläche angeordnet. Nach dem Erstellen der Baugrubenwand (21 ) wird anschliessend in der Baugrube (2), d.h. in dem Bereich, welcher trockengelegt werden soll, Wasser bis unterhalb der darunter liegenden Longarine oder Longarinenreihe (22) abgepumpt. Anschliessend können die oben beschriebenen Schritte umfassend

i) das Erstellen einer seitlichen Halterung zur Aufnahme eines Montagetischs (11 ),

ii) Befestigen des Montagetischs (11 ),

iii) Stellen von Polygonseitenelemente (31 ) und gegebenenfalls eines Knotenpunkts (32) auf den Montagetisch (11 ), sowie

iv) Erstellen des Betondruckelements (6) auf dem Montagetisch (11 ), sofern der Knotenpunkt (32) oder ein Keil (10) als Betondruckelement (6) eingesetzt wird,

wiederholt werden, bis die ganze Baugrube (2) trockengelegt ist. Dabei werden die Longarinen (22) typischerweise in einem Höhenabstand von etwa 2 bis 5 Metern untereinander befestigt.

Wenn das Spriesssystem (1 ) in oder an Gewässern erstellt wird, wird das Spriesssystem (1 ) vielfach in Form eines Polygonsegments (3) oder mehrerer aneinander gereihter Polygonsegmente (3, 3’) angeordnet. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die zu erstellende Baugrube (2) ein Teil eines Gewässers umfasst und an die Umgebung, d.h. fester Boden wie Fels und/oder Erdreich, angrenzt. Wird das Spriesssystem (1 ) innerhalb eines Gewässers angeordnet, beispielsweise um Brückenpfeiler zu erstellen oder zu sanieren, kann jedoch auch ein Spriesssystem (1 ) in Form eines oder mehrerer, in sich geschlossener, Polygone (3, 3’) vorliegen.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung des Spriesssystems (1 ) wird das Polygon oder Polygonsegment (3, 3’) und/oder gegebenenfalls das äussere Polygonsegment (4) gespannt und bleibt mittels eingefügtem Spannelement (8), insbesondere mittels Passstücke (81 ), gespannt, wobei bevorzugt

- mittels hydraulischer Presse ein Knotenpunkt (32, 32’, 42) und ein Polygonseitenelement (31 , 31’, 41 ), beispielsweise bis zu 5 Tonnen oder sogar bis zu 100 Tonnen, auseinander gepresst werden, wodurch eine Pressnische mit Abstand X erhalten wird,

- mindestens zwei Passstücke (81 ) bereitgestellt werden, wobei die Passstücke (81 ) Abstandhalter in Form von Stahlplatten mit der Länge X oder Metallkeile sind, wobei die Metallkeile in der Pressnische gegeneinander verkeilt werden können,

- die Passstücke (81 ) in die Pressnische eingefügt werden, wobei die Passstücke (81 ) bevorzugt mit den angrenzenden Stahlelementen, insbesondere den Druckverteilplatten (12) des Knotenpunkts (32, 32‘, 42) und dem Polygonseitenelement (31 , 3 T, 41 ) und/oder des Druckverteilelements (5) in Form einer Strebe, verschweisst werden, sowie

- vor oder nach dem Verschweissen der Passstücke (81 ) der Press- druck reduziert und die Presse ausgebaut wird. Eine nicht-limitierende Ausführungsform eines geeigneten Spannelements (8) mit Passstücken (81 ) ist in Fig. 7 dargestellt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung des Spriesssystems (1 ) wird dem Polygon oder Polygonsegment (3) ein benachbartes Polygon oder Polygonsegment (3‘) mit mindestens zwei

Polygonseitenelemente (3T) aus Stahl und mindestens einen Knotenpunkt (32‘) und/oder einen äusseren Polygonabschnitt (4) mit mindestens zwei Polygonseitenelementen (41 ) aus Stahl und mindestens einen Knotenpunkt (42) hinzugefügt um die Baugrube (2) optimal auszusteifen. Die Verwendung

Das erfindungsgemässe und erfindungsgemäss erhaltene Spriesssystems (1 ) wird bevorzugt für die Spriessung von Baugruben (2) verwendet, wobei die Baugrubenwand (21 ) der Baugrube (2) eine provisorische Abgrenzung zum Erdreich und/oder zu einem Gewässer darstellt und/oder um mit dem Spriesssystem (1 ) eine minimale Behinderung im Aushubbereich der Bau- grube (2), insbesondere eine minimale Behinderung bei Arbeiten des Baugewerbes und Baunebengewerbes in der Baugrube (2), zu erhalten Dabei kann der Aushubbereich einer Baugrube (2) festes Gelände, d.h. festen Boden wie Erde und/oder Gestein, und/oder eine Abgrenzung in oder zu Gewässern, bei welchen Wasser als Aushubmaterial von der Baugrube abgepumpt wird, darstellen.

Es werden folgende Bezugszeichen verwendet:

1 Spriesssystem (1 )

2 Baugrube (2)

21 Baugrubenwand (21 )

22 Longarine (22), an der Baugrubenwand (21 ) befestigt und bevorzugt horizontal angeordnet

3 konvexes Polygon oder Polygonsegment (3)

31 Polygonseitenelementen (31 )

32 Knotenpunkt (32)

3‘ zum Polygon oder Polygonsegment (3) benachbartes Polygon oder Polygonsegment (3‘)

31‘ Polygonseitenelement (31‘) des Polygons (3‘)

32‘ Knotenpunkt (32‘) des Polygons (3‘)

4 Äusserer Polygonabschnitt (4)

41 Polygonseitenelementen (41 ) des Polygonabschnitts (4) 42 Knotenpunkt (42) des Polygonabschnitts (4)

5 Seitliches Druckverteilelement (5)

6 Betondruckelement (6)

7 Fixiervorrichtung (7)

71 Ständer (71 )

72 Aufhängevorrichtung (72)

73 Aufhängeträger (73) ex (71 )

8 Spannelement (8)

81 Passstück (81 )

9 Drehgelenk (9)

10 Keil (10)

1 1 Montagetisch (1 1 )

12 Druckverteilplatte (12) Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert und nicht-limitierende, bevorzugte Ausführungs- formen des erfindungsgemässen Spriesssystems (1 ), des erfindungsgemäss hergestellten und erfindungsgemäss verwendeten Spriesssystems (1 ) gezeigt. Diese sind nicht einschränkend auszulegen und werden als Bestandteil der Beschreibung verstanden:

Fig. 1 zeigt beispielhaft das erfindungsgemässe Spriesssystem (1 ), das in einer Baugrube (2) im Erdreich angeordnet ist. Die Baugrubenwand (21 ) - beispielsweise eine Spundwand - ist beispielhaft mit einer Longarine (22) versehen, an welcher das konvexe Polygon oder Polygonsegment (3) und zwei seitlich angeordnete, äussere Polygonabschnitte (4) des Spriesssystems (1 ) befestigt sind. Dadurch wird der Druck, welcher das Spriesssystem (1 ) auf die Longarine (22) ausübt, auf einen grösseren Bereich der Baugrubenwand (21 ) verteilt. Die beiden äusseren Polygon- abschnitte (4), welche ausserhalb des konvexen Polygons oder Polygonsegments (3) auf der linken und rechten Seite angeordnet sind, helfen die in dieser Darstellung längliche Baugrube (2) seitlich zusätzlich abzustützen. Das Polygon oder Polygonsegment (3) und die Polygonabschnitte (4) umfassen eine Vielzahl an Polygon- seitenelementen (31 , 41 ) und Knotenpunkten (32, 42), wobei die Knotenpunkte (32) - typischerweise als Betondruckelement ausgebildet - zwei Polygonseitenelemente (31 ) miteinander verbinden und dadurch die Ecken des Polygons oder Polygonsegments (3) bilden. Die Knotenpunkte (32, 42) sind auf oder an Ständern (71 ) auf gleichem Niveau befestigt. An den Knotenpunkten (32, 42) ist jeweils mindestens ein Druck- verteilelement (5) in Form einer Strebe angebracht, wobei die Strebe mit der Baugrubenwand (21 ), mit der Longarine (22), mit einem Knotenpunkt (42) eines Polygonabschnitts (4), oder einem anderen Druckverteilelement (5), insbesondere einer Strebe, verbunden ist. Dabei dienen die Druckverteilelemente (5) zum Weiterleiten und Verteilen des Drucks, welchem das Polygon oder Polygonsegment (3) ausgesetzt ist. Zudem ist beispielhaft eine Aufhängevorrichtung (72) mit einem Aufhängeträger (73) dargestellt, wobei oft eine Vielzahl von Aufhängeträgern (73) verwendet wird.

In der Baugrube (2) sind beispielhaft ein Bagger und ein kleiner Muldenkipper dargestellt um die Grössenordnung eines beispiel haften Spriesssystems (1 ) in der Baugrube (2) und der dadurch gebildeten Öffnung anzuzeigen.

Fig. 2 zeigt beispielhaft einen Plan einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemässen Spriesssystems (1 ), das in einer Baugrube (2) im Erdreich mit Baugrubenwand (21 ) mit Longarine (22) angeordnet ist. Das Spriesssystems (1 ) umfasst in dieser Darstellung zwei seitliche, symmetrisch angeordnete konvexe Polygone oder Polygonsegmente (3), welche sich links und rechts eines in der Mitte angeordneten weiteren, benachbarten Polygons (3‘) befinden. Die Ecken der Polygone werden durch Knotenpunkte (32, 32‘) gebildet, wobei die Knotenpunkte (32, 32‘) - typischerweise als Betondruckelemente (6) ausgebildet - zwei Polygonseitenelemente

(31 , 31‘) miteinander verbinden. Die Knotenpunkte (32, 32‘) sind auf oder an Ständer (71 ) angeordnet und sind mittels einer Vielzahl von Druckverteilelementen (5) wie Streben mit einer Baugrubenwand (21 ), einer Longarine (22), mit einem Knotenpunkt (32‘) einem anderen, benachbarten Polygon (3‘), einem Knotenpunkt (42) eines

Polygonabschnitts (4), oder einer anderen Druckverteilelement (5) verbunden. Durch dieses, erfindungsgemässe Spriesssystem (1 ) weist die Baugrube (2) nicht nur eine optimale Spriessung und somit optimale Aussteifung aus, sondern erlaubt durch die grossen Öffnungen im Inneren der Polygone oder Polygonsegmente (3, 3‘) einen problemlosen Transport auch von grossen Lasten in die Baugrube (2) und aus dieser wieder heraus. Auch werden die Bauarbeiten in der Baugrube (2) im Vergleich zu herkömmlichen Spriessungen durch wesentlich weniger Ständer oder andere Elemente behindert.

Fig. 3 zeigt beispielhaft das erfindungsgemässe und erfindungsgemäss hergestellte Spriesssystem (1 ) in Form von verschiedenen parallel übereinander angeordneten Polygonsegmente (3) zur Abgrenzung der Baugrube (2) an einem Gewässer, beispielsweise eines Sees.

Die Enden der Polygonsegmente (3) sind in dieser Darstellung an Widerlagern aus Beton am Ufer in festem Untergrund befestigt. Die Polygonsegmente (3) weisen je eine Vielzahl an Polygonseiten- elementen (31 ) auf, welche im Bereich der Streben (71 ) mittels eines Knotenpunkts (32) in Form eines Betondruckelements (6) miteinander verbunden sind. Parallel zu den Polygonseiten- elementen (31 ) sind zwischen den einzelnen Streben (71 ) Longarinen (22) angeordnet, welche im Bereich der Knotenpunkte (32) als Druckverteilelemente (5) dienen. Als Baugrubenwand (21 ) dient eine Vielzahl an Spundelemente, welche an die Longarinen (22) angrenzen.

Fig. 4 zeigt beispielhaft verschiedene Ausführungsformen des Beton- druckelements (6) in Form eines Knotenpunkts (32, 32‘, 42), eines Keils (10) sowie in Form eines weiteren Verbindungselements. Das weitere Verbindungselement verbindet einen Seitenbereich eines

Polygonseitenelements (31 , 31’, 41 ) oder eines Druckverteil- elements (5) in Form einer Strebe (71 ) mit einem weiteren Stahlelement, insbesondere dem Ende eines Druckverteilelements (5) und somit typischerweise dem Ende einer Strebe. Die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) sind entweder mit einem

Knotenpunkt (32, 32’, 42) miteinander verbunden oder mit einem Drehgelenk (9) an einer Longarine (22) befestigt, wobei die Longarine (22) wiederum an der Baugrubenwand (21 ) - hier in Form einer Spundwand - angebracht ist. An den Knotenpunkten (32, 32’, 42) sind zudem Druckverteilelemente (5) in Form von

Streben angeordnet. Eine Strebe (5) ist beispielhaft ebenfalls über ein Drehgelenk (9) mit der Longarine (22) verbunden.

Fig. 5 zeigt beispielhaft einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements mit 5 Ecken. Im Inneren des

Stahlelements befinden sich Verstärkungselemente, die von einem zentralen Mittelteil sternförmig zu den Seiten des Stahlelements führen. Dadurch weist der dargestellte Knotenpunkt (32, 32‘, 42) im inneren Teil Hohlstellen auf, was zu geringerem Materialbedarf führt und sich auch positiv im Transport solcher Knotenpunkte (32, 32‘,

42) auswirkt. An zwei sich im Wesentlichen gegenüberliegenden Seiten des vieleckigen Stahlelements sind Polygonseitenelemente (31 , 31 41 ) befestigt, wobei die Befestigung in der Regel mittels Verschweissen erfolgt. Dabei ist beispielhaft zwischen dem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und einem Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) ein Keil (10) - schraffiert gezeichnet - angeordnet, um den Winkel zwischen den beiden Polygonseitenelementen (31 , 31‘, 41 ) optimal einzustellen. Der Keil (10) kann beispielsweise ein - typischerweise vorgefertigter - Metallkeil oder ein - typischerweise vor Ort gefertigter - Betonkeil, d.h. ein Betondruckelement (6) sein.

An einer weiteren Seite des Stahlelements ist ein Druckverteil- element (5) in Form einer Strebe und an einer anderen Seite zwei Drehgelenke (9) angeordnet.

Der dargestellte Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines vieleckigen Stahlelements und die daran befestigten Elemente sind auf einem Montagetisch (11 ) angeordnet, welcher beispielhaft rund dargestellt ist.

Fig. 6a zeigt beispielhaft einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines

Betondruckelements (6). An den zwei sich im Wesentlichen gegenüberliegenden grösseren Seiten des Betondruckelements (6) sind Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ) befestigt, an deren Enden rechtwinklig Druckverteilplatten (12) angeordnet sind. Bei der Fierstellung des Betondruckelements (6) dienen diese Druckverteil- platten (12) als Schalelement. Das Betondruckelement (6) und die

Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ) sind in dieser Darstellung nicht fest miteinander verbunden, da die Druck- resp. Spannkräfte, die auf den ausgehärteten Beton wirken, gross genug sind, um eine feste Verbindung zu erhalten. An der Aussenseite des Knotenpunkts (32, 32‘, 42) ist ein Druckverteilelement (5) in Form einer Strebe - typischerweise lediglich anhand der darauf wirkenden Kräfte - befestigt, wobei am Ende der Strebe ebenfalls rechtwinklig eine Druckverteilplatte (12) angeordnet ist.

Der dargestellte Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines Betondruckelements (6) und die daran befestigten Elemente sind analog Fig. 5 auf einem Montagetisch (11 ) angeordnet, welcher beispielhaft quadratisch dargestellt ist. Unterhalb des Montage- tisches (11 ) ist ein Ständer (71 ) angedeutet, welcher die vertikalen Kräfte, u.a. des Betondruckelements (6), aufnimmt.

Fig. 6b zeigt analog Fig. 6a beispielhaft einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in

Form eines Betondruckelements (6), wobei das Betondruckelement (6) so geformt ist, dass zwei Druckverteilelemente (5) in Form von Streben - umfassend je eine Druckverteil platte (12) - die auf den Knotenpunkt (32, 32‘, 42) wirkenden Kräfte nach aussen weiterleiten. Zudem weisen die beiden Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ), welche mit dem Betondruckelement (6) in Verbindung stehen, einen engeren Winkel auf als in Fig. 6a dargestellt.

Der dargestellte Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in Form eines Betondruckelements (6) und die daran befestigten Elemente sind ebenfalls auf einem quadratischen Montagetisch (11 ) angeordnet. Dieser ist wiederum auf einem Ständer (71 ) befestigt.

Fig. 6c zeigt analog Fig. 6b beispielhaft einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in

Form eines Betondruckelements (6) mit zwei Druckverteilelementen (5) in Form von Streben und zwei Polygonseitenelemente (31 , 31‘,

41 ), welche je eine Druckverteil platte (12) umfassen. Um die Druckverteilelemente (5), d.h. die Streben, an diesem Knotenpunkt (32, 32‘, 42) für das spezifische Spriesssystem (1 ) optimal anzuordnen, kann das Betondruckelement (6) ganz individuell gestaltet werden. So lassen sich vor Ort auf einfache Art und Weise optimierte und einzigartig geformte Knotenpunkte (32, 32‘, 42) hersteilen.

Der dargestellte Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und die daran befestigten Elemente sind ebenfalls auf einem quadratischen Montagetisch (11 ) angeordnet, welcher wiederum auf einem

Ständer (71 ) befestigt ist.

Fig. 7 zeigt analog Fig. 6a beispielhaft einen Knotenpunkt (32, 32‘, 42) in

Form eines Betondruckelements (6) mit zwei Polygonseiten- elementen (31 , 31‘, 41 ) und einem Druckverteilelement (5) in Form einer Strebe, welche auf einem Montagetisch (11 ) - und dieser wiederum auf einem Ständer (71 ) - angeordnet ist.

Zwischen dem Betondruckelement (6) und einem Polygonseiten- element (31 , 31‘, 41 ) mit Druckverteilplatte (12) ist ein Spannelement (8) mit zwei seitlichen Passstücken (81 ) dargestellt.

Dazwischen ist ein Presselement gezeigt, mit welchem beispielhaft das Polygonseitenelement (31 , 31‘, 41 ) und der Knotenpunkt (32, 32‘, 42) auseinander gepresst werden, um die Passstücke (81 ) einzusetzen. Das Presselement kann nach dem Einsetzten der Passstücke (81 ) wieder entfernt werden. Das Presselement und die

Passstücke (81 ) grenzen vorteilhafterweise an eine Metallplatte, welche als Schalelement zur Herstellung des Betondruckelements (6) eingesetzt werden kann und somit Teil des Betondruckelements (6) ist.

Fig. 8 zeigt beispielhaft eine weitere Ausführungsform eines Knotenpunkts

(32, 32’, 42) in Form eines Rohrs oder Zylinders. Dabei wird der Montagetisch (11 ) entweder mit einem Loch ausgestattet und von oben über den Ständer (71 ) geschoben und fixiert. Alternativ kann der Montagetisch (11 ) zwei- oder mehrteilig sein und von der Seite um den Ständer (71 ) zusammengebaut und fixiert, insbesondere angeschweisst, werden. Die an den Knotenpunkt (32, 32’, 42) angrenzenden Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) sowie

Druckverteilelemente (5) in Form von Streben weisen beispielhaft an deren Enden eine Druckverteilplatte (12) auf. Bei Bedarf kann um das Rohr oder Zylinder die Druckverteilplatte (12) begrenzt und gegebenenfalls mittels weiterer Schalungselementen betoniert werden, um die Stabilität des Knotenpunktes mit den daran angrenzenden Elementen (31 , 31’, 41 , 5) zu erhöhen. Dadurch wird eine andere Ausführungsform eines Betondruckelements erhalten.

Fig. 9 zeigt beispielhaft eine seitliche Ansicht eines erfindungsgemässen

Spriesssystems (1 ) im Bereich der vertikal angeordneten Baugrubenwand (21 ). Parallel dazu - freistehend innerhalb der Baugrube (2) - befindet sich ein Ständer (71 ), an welchem Montagetische (11 ) in regelmässigen Abständen befestigt sind. Darauf befinden sich Knotenpunkte (32, 32’, 42), welche je zwei Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) verbinden. Die angrenzenden Druckverteilelemente (5) in Form von Streben sind nicht dargestellt. Die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) führen von den Knotenpunkten (32, 32’, 42) in Richtung der Longarinen (22), welche auf gleicher Flöhe wie die Knotenpunkte (32, 32’, 42) an der Baugrubenwand (21 ) befestigt sind. Dabei verbinden weitere Knotenpunkte (32, 32’, 42) die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) mit den Longarinen (22).

Durch diese Anordnung können auch sehr tiefe Baugruben mittels dem Spriesssystem (1 ) gesichert werden.

Fig. 10a zeigt beispielhaft von oben einen Knotenpunkt (32, 32’, 42) in Form eines Beton knoten punkts (6) eines Polygons oder Polygon- segments (3, 3’) des Spriesssystems (1 ) zur Absicherung der Baugrube (2) in oder an einem Gewässer. Der Knotenpunkt (32, 32’, 42) in Form eines Betondruckelements (6) verbindet zwei Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) miteinander. Zudem grenzt der Knotenpunkt (32, 32’, 42) an die Longarinen (22), welche parallel zu den Polygonseitenelementen (31 , 31’, 41 ) am Ständer (71 ) befestigt sind. Dabei bilden die Enden der Longarinen (22) auch das

Druckverteilelement (5), um die auf den Knotenpunkt (32, 32’, 42) wirkenden Kräfte abzuführen. An den Longarinen (22) ist die Baugrubenwand (21 ) in Form von Spundelementen angebracht, um zu verhindern, dass das Wasser des Gewässers in die Baugrube (2) fliesst.

Fig. 10b zeigt beispielhaft von der Seite einen Knotenpunkt (32, 32’, 42) in

Form eines Beton knoten punkts (6) eines Polygons oder Polygon- segments (3, 3’) des Spriesssystems (1 ) zur Absicherung der Baugrube (2) in oder an einem Gewässer. Der Knotenpunkt (32,

32’, 42) liegt auf einem Montagetisch (11 ) auf, welcher wiederum auf einer seitlichen Halterung am Ständer (71 ) angebracht ist. Der Knotenpunkt (32, 32’, 42) verbindet die Polygonseitenelemente (31 , 31’, 41 ) miteinander. Auf der Höhe des Knotenpunkts (32, 32’, 42) sind auf beiden Seiten des Ständers (71 ) Longarinen (22) angebracht, welche wiederum - parallel zu den Polygonseiten- elementen (31 , 31’, 41 ) an der Baugrubenwand (21 ) angebracht sind. Fig. 11 a und Fig. 11 b zeigen beispielhaft eine nicht-limitierende Ausführungs- form eines Drehgelenks (9) mit - in dieser Darstellung - zwei Drehteilen, welche mit einem Bolzen verbunden sind. Das dargestellte Drehgelenk (9) eignet sich als Knotenpunkt (32, 32‘, 42), um zwei Polygonseitenelemente (31 , 31‘, 41 ) miteinander zu verbinden. Bei dieser Ausführungsform wird das Drehgelenk (9) vorteilhafterweise anschliessend versteift, beispielsweise mittels Verschweissen.

Das Drehgelenk (9) eignet sich auch als Verbindungsstück zwischen i) Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und Druckverteilelement (5), beispielsweise in Form von Streben, ii) Knotenpunkt (32, 32‘, 42) und Aufhängeträger (73) der Aufhängung (72), iii) Longarine (22) und Druckverteilelement (5), iv) Longarine (22) und Polygonseiten- elementen (31 , 31‘, 41 ), v) Baugrubenwand (21 ) und Aufhäng- eträger (73) der Aufhängung (72), und/oder vi) einem starren und massiven Bereich ausserhalb der Baugrube (2) und Aufhängeträger

(73) der Aufhängung, d.h. Aufhängevorrichtung (72).