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Title:
POLYMER-FIXED DERIVATIVES OF DITHIOLANE OR DITHIANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/044108
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to derivatives of 1,3-dithianes, 1,3-dithiolanes of the general formula (1a), and to salts thereof of the general formula (1b), where P = a polymer carrier, m = 1 or 2, Z is an organic linker or X = an inorganic or organic anion. The invention further relates to a method for the production of said derivatives and to the use thereof.

Inventors:
JUNG NICOLE (DE)
GRÄSSLE SIMONE (DE)
BRÄSE STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/070186
Publication Date:
April 02, 2015
Filing Date:
September 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
KARLSRUHER INST FÜR TECHNOLOGIE (DE)
International Classes:
C07D339/06; C07D339/08
Foreign References:
EP0099329A11984-01-25
DE102006017492A12007-10-25
EP1057808A22000-12-06
US4469774A1984-09-04
US20110076620A12011-03-31
Other References:
C. CHEN ET AL.: "Synthesis and photophysical studies of silylene-spaced divinylarene copolymers. Molecular weight dependent fluorescence of alternating silylene-divinylbenzene copolymers", J. AMER. CHEM. SOC., vol. 119, no. 46, 1997, pages 11321 - 11322, XP002732202
Y.-J. CHENG ET AL.: "Intrachain energy transfer in silylene-spaced alternating donor-acceptor divinylarene copolymers", CHEMICAL COMMUNICATIONS, 7 August 2002 (2002-08-07), XP002732203
Attorney, Agent or Firm:
FITZNER, UWE (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Derivate von 1 ,3-Dithianen, 1 ,3-Dithiolanen der allgemeinen Formel 1a

bzw. deren Salzen der allgemeinen Formel 1b

wobei

P = polymerer Träger,

m = 1 oder 2,

Z organischer Linker beliebiger Länge, der über eine Doppelbindung die Dithiolan-/Dithianeinheit von 1a oder über eine Einfachbindung die Dithiolan-/Dithianeinheit von 1b an den polymeren Träger bindet,

X - anorganisches oder organisches Anion.

Verbindungen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Z ausgewählt wird ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den organischen Resten

-CH2-Y-CO-(CH2)n-CH2-, -CH2-Y-CO-(CH2)n-CH=

-CH2-NH-C6H4-Y-(CH2)n-CH2- oder -CH2-NH-C6H4-Y-(CH2)n-CH= bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den organischen Resten

-CH2-Y-(CH2)n-CH2-, -CH2-Y-(CH2)n-CH=,

-CH2-Y-CO-(CH2)n-CH2- oder -CH2-Y-CO-(CH2)n-CH=

wobei

Y = NH oder O, n = 0 bis 10, bevorzugt 1 oder 2.

Verbindungen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass X ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Br, Cr, Br3", CI0 ~, HC!2-, BF4", CFaSOa", insbesondere BF4", CF3SCy.

Verbindungen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass P ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Polyethylenterephthaiat, Silica, Cellulose und deren Mischungen, bevorzugt Polystyrol.

Verbindungen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus den Verbindungen r folgenden Formeln

und Mischungen davon.

Verfahren zur Hersteilung von Verbindungen gemäß einem Ansprüche 1 bis 5 umfassend die Verfahrensschritte oder bestehend aus den Verfahrensschritten

a) Bereitstellen eines polymeren Trägers mit anhängigen funktionellen Gruppen

b) Umsetzung der funktionellen Gruppen des polymeren Trägers mit einem Kettenverlängerungsmittel,

c) gegebenenfalls Modifikation der funktionellen Gruppen des aus b) resultierenden kettenverlängerten Produktes,

d) Umsetzung des in b) bzw. c) erhaltenen Produktes mit gegebenenfalls substituierten aliphatischen oder aromatischen Dithioverbindungen mit einem oder zwei Kohlenstoffatomen zwischen den Schwefelatomen, bevorzugt aliphatischen Dithioverbindungen, insbesondere bevorzugt 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan,

e) optional Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes

e1) zu den entsprechenden Dithiolanylium- Salzen/Dithianylium-Salzen (1b), bevorzugt durch Waschen unter Verwendung von Diethylether und THF, oder

e2) zu Yliden-Dithiolanen/Dithianen (1a), bevorzugt durch Waschen mit anderen Lösemitteln als Diethylether/THF oder durch Zusatz von Base im Waschlösemittel.

Verfahren zur Hersteilung von 1 ,3-Dithianen oder 1 ,3-Dithiolanen der all emeinen Formel 1b

wobei die Variablen die oben genannten Bedeutungen haben, umfassend oder bestehend aus den folgenden Verfahrensschritten: a) Bereitstellen von Polystyrol mit anhängigen -CH2-NH2-Gruppen, b) Umsetzung mit Bernsteinsäureanhydrid in Dimethylformamid und/oder Triethylamin und in Gegenwart von 4-(Dimethyiamino)- pyridin, c) Umsetzung der resultierenden Carbonsäure mit Thionylchlorid zum Säurechlorid,

d) Umsetzung mit 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan in Gegenwart von HBF4 in Diethylether,

e) optional Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes durch

Entfernen des Lösemittels und Waschen des zurückbleibenden Harzes, bevorzugt mit Diethylether und/oder THF und anschließendes Trocknen des Harzes.

Verfahren zur Herstellung von 1 ,3-Dithianen oder 1 ,3-Dithioianen der all emeinen Formel 1b

wobei die Variablen die oben genannten Bedeutungen haben, umfassend oder bestehend aus den folgenden Verfahrensschritten: a) Bereitstellen von Polystyrol mit anhängigen -CH2-NH2-Gruppen, b) Umsetzung mit Adipoyidichlorid in Dimethylformamid und/oder Triethylamin und in Gegenwart von 4-(Dimethylamino)-pyridin (DMAP),

d) Umsetzung mit 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan in Gegenwart von HBF4 in Diethylether

e) optional Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes durch Entfernen des Lösemittels und Waschen des zurückbleibenden Harzes, bevorzugt mit Diethylether und/oder THF und anschließendes Trocknen des Harzes.

Verwendung der Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 bzw. der gemäß Anspruch 6 bis 8 hergestellten Verbindungen, insbesondere gemäß der allgemeinen Formel 1 b, als Reagenzien, bevorzugt für

die Einführung von Thioacetalschutzgruppen in Aldeyhde und/oder Ketone,

die Herstellung von Boranilen, die Umsetzung von 1 ,3-Diketoverbindungen zu stabilen BF2-Addukten, die Herstellung von Benzimidazolen

die Katalyse.

2-(1 ,3-Dithian-2-yl)benzen-1 ,3~diol, 3*,4'-Dihydro-rH-spiro[[1 ,3]dithian- 2,2'-naphthalen], 1-Amino-2-(1 ,3-dithian-2-yl)anthracen-9,10(4aH,9aH)- dion, (E)-Ethyl-3-(1 ,3-dithiolan-2-yl)acrylat und/oder (E)-Ethyl 3-(1 ,3- dithian-2-yl)acrylat.

Description:
Polymer-fixierte Dithiolan- bzw. Dithianderivate

Alle in der vorliegenden Anmeldung zitierten Dokumente sind durch Verweis voll umfang lieh in die vorliegende Offenbarung einbezogen (= incorporated by reference in their entirety).

Die vorliegende Erfindung betrifft an einer festen Phase fixierte Dithiolanylium- Salze und Dithianylium-Salze sowie Yliden-Dithiane und Yliden-Dithiolane, deren Herstellung sowie deren Verwendung.

Stand der Technik:

Dithiane oder Dithiolane bzw. deren Oxoderivate sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise werden in der US 4,946,861 Dithianylidene und deren Oxide sowie deren Verwendung als Pharmazeutika beschrieben. Es ist bekannt, Dithiane oder Dithiolane für die Umsetzung von Ketonen oder Aldehyden zu verwenden. Dies betrifft unter anderem folgende Anwendungen.

1) als Schutzgruppen in Schutzgruppenstrategien

2) als notwendige Umformung in der Umpoiungsreaktion

3) als Zwischenprodukt zur weiteren Derivatisierung z.B. Einführung von Fluor.

Die Umformung der Carbonylfunktionalität hin zum Dithiolan und zum Dithian ist eine mit guten bis sehr guten Ausbeuten durchführbare Reaktion, die jedoch in der Regel folgende Nachteile hat:

1) die Reagenzien sind giftig

2) die Reagenzien stinken extremst

3) die Produkte müssen nach der Umsetzung aufwändig aufgereinigt werden

4) viele Reaktionen sind nicht möglich oder verlaufen schlecht, da die Säure in Lösung säurelabile Gruppen zersetzt.

Aus Synthetic Communications, Vol. 34, No. 24, Seiten 4545-4556, 2004 ist es bekannt, 2-[1 ,3]Dithian-2-Yliden-3-Oxo-Butanamid als Thioactaiisierungs- Reagenz in Flüssigphasenreaktionen einzusetzen, wobei die Aufarbeitung der Produkte immer auch eine chromatographische Aufreinigung umfasst.

Mit 2-(1 ,3-Dithian-2-yliden)malonsäure ist aus Synthetic Communications, Vol. 37:6, Seiten 993-1000, 2007 ein ähnlicher Stoff für die Thioacetalisierung in Flüssigphasenreaktionen bekannt.

Gemeinsam ist dem Stand der Technik, dass die offenbarten Verbindungen ungebunden, d.h. nicht fixiert, vorliegen und die Reaktionen demgemäß vollständig in flüssiger Phase ablaufen. Entsprechend treten die genannten Nachteile auf.

Aufgabe:

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Stand der Technik zu vermeiden, insbesondere sehr gut handhabbare Reagenzien zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen, und

Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.

Ebenso sollten neue Chemikalien gefunden werden, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindungen erhalten werden können.

Ebenso sollten unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen auch neue Zugangswege zu, insbesondere neuen, Chemikalien gefunden werden.

Lösung:

Diese Aufgabe wird durch die Verbindungen, die Verfahren und die Verwendungen gemäß der Beschreibung und der Ansprüche gelöst.

Begriffsdefinitionen:

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind alle Mengenangaben, sofern nicht anders angegeben, als Gewichtsangaben zu verstehen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „Zimmertemperatur" eine Temperatur von 20 °C. Temperaturangaben sind, soweit nicht anders angegeben, in Grad Celsius (°C).

Sofern nichts anderes angegeben wird, werden die angeführten Reaktionen bzw. Verfahrensschritte bei Normaldruck/Atmosphärendruck, d.h. bei 013 mbar, durchgeführt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung schließt die Formulierung„und/oder" sowohl jede beliebige als auch alle Kombinationen der in der jeweiligen Auflistung genannten Elemente ein. Detaillierte Beschreibung:

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Derivate von 1 ,3-Dithianen bzw. 1 3-Dithiolanen der allgemeinen Formel 1 a

bzw. deren Salzen der allgemeinen Formel b

wobei

P = polymerer Träger

m = 1 oder 2

Z - organischer Linker beliebiger Länge, der über eine Doppelbindung die Dithiolan-/Dithianeinheit von 1a oder über eine Einfachbindung die Dithiolan-/Dithianeinheit von 1 b an den polymeren Träger bindet,

X = anorganisches oder organisches Anion. Diese werden im Rahmen der vorliegende Erfindung allgemein auch als die erfind ungsgemäßen Verbindungen bzw. erfindungsgemäßen Reagenzien bezeichnet.

Bevorzugt wird Z ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den organischen Resten

-CH 2 -Y-CO-(CH 2 )n-CH 2 -,

-CH 2 -NH-C 6 H 4 -Y-(CH 2 )n-

besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den organischen Resten

-CH 2 -Y-CO-(CH 2 ) n -CH 2 - oder -CH 2 -Y-CO~(CH 2 ) n -CH=

wobei

Y = NH oder O,

n = 0 bis 10. Bevorzugt ist n = 1 oder 2.

Bevorzugt wird X ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus den Anionen Br, Cr, Bry, CI0 4 -, HCi 2 -, BF 4 " , CF 3 S0 3 -, insbesondere BF 4 -, CF 3 S0 3 \

Bevorzugt wird P ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Polyethylenterephthalat, Silica, Celiulose eingesetzt. Insbesondere bevorzugt ist Polystyrol. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter dem polymeren Träger P demgemäß das Pofymerrückgrat bzw. die polymere Struktur ohne anhängende funktioneile Gruppen zu verstehen.

Selbstverständlich ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch möglich, mehrere verschiedene polymere Träger in Mischung einzusetzen.

Ebenso ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, verschiedene Gruppen Z (Linkergruppen) in Mischung zu verwenden, gegebenenfalls auch zusammen mit Mischungen von polymeren Trägern P. Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Verbindungen der folgenden Formeln

und Mischungen davon.

Besonders bevorzugte Verbindungen sind solche der Formel 1a, in denen P = Polystyrol, m=2, Z=-CH 2 -Y-CO-(CH 2 ) n -CH= mit Y= NH,

und solche Salze der Formel 1b, in denen

P = Polystyrol, m=2, Z=-CH 2 -Y-CO-(CH 2 ) n -CH 2 - mit Y= NH und X = BF 4 " sind, wobei n wie oben definiert ist. Selbstverständlich umfasst die vorliegende Erfindung auch Varianten, bei denen der Linker Z an den polymeren Träger P, anstelle der in den Formeln dargestellten Einfachbindung, über Doppel- oder Dreifachbindungen gebunden ist. Weiterhin umfasst die vorliegende Erfindung selbstverständlich Produkte, die eine Vielzahl von Linker/Dithiolan-/Ditianeinheiten an einem polymeren Träger aufweisen; dies ist bei der formelmäßigen Darstellung der Einfachheit und besseren Lesbarkeit halber nicht dargestellt. Entsprechend können an einem polymeren Träger auch verschiedene Linker Z über Einfach-, Doppel- und/oder Dreifachbindungen gebunden sein. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.

Die vorliegende Erfindung stellt dabei eine einfache Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Verfügung, wobei ein festes Trägermaterial eingesetzt wird, das dann durch Modifikation sowohl die Thioeinheit als auch - falls gewünscht - Säure enthält.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist mithin auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassend die Verfahrensschritte oder bestehend aus den Verfahrensschritten

a) Bereitstellen mindestens eines polymeren Trägers mit anhängigen funktionellen Gruppen b) Umsetzung der funktionellen Gruppen des/der polymeren Träger(s) mit mindestens einem Kettenverlängerungsmittel,

c) gegebenenfalls Modifikation der funktionellen Gruppen des aus b) resultierenden kettenveriängerten Produktes,

d) Umsetzung des in b) bzw. c) erhaltenen Produktes mit gegebenenfalls substituierten aliphatischen oder aromatischen Dithioverbindungen mit zwei oder drei Kohlenstoffatomen zwischen den Schwefelatomen, bevorzugt aliphatischen Dithioverbindungen, insbesondere bevorzugt 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan,

e) optional Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes

e1) zu den entsprechenden Dithiolanylium-Salzen/Dithianyiium-Salzen (1b), bevorzugt durch Waschen unter Verwendung von Diethylether und THF,

oder

e2) zu Yliden-Dithiolanen/Dithianen (1a), bevorzugt durch Waschen mit anderen Lösemitteln als Diethylether/THF oder durch Zusatz von Base im Waschlösemittel.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen geht man im aligemeinen wie folgt vor:

Zunächst wird mindestens ein polymerer Träger, bevorzugt ein polymerer Träger, zur Verfügung gestellt, der anhängende funktioneile Gruppen aufweist, über die weitere Reste addiert werden können.

Sofern der polymere Träger die funktionellen Gruppen nicht von vorneherein aufweist, kann der polymere Träger durch fachübliche Maßnahmen funktionalisiert werden.

Die funktionellen Gruppen können beispielsweise Hydroxylgruppen (insbesondere bei Silica als Träger) oder Aminogruppen (insbesondere bei organischen Polymeren wie Polystyrol als Träger) sein. Genauso können dies aber auch Halogene oder Carbonyle im weiteren Sinne (Aldehyde/Ketone/Carbonsäuren oder Carbonsäurechloride) o.ä. sein.

Danach erfolgt eine Kettenverlängerung über Reaktion mit den funktionellen Gruppen des Polymers mit funktionellen Gruppen einer anderen Verbindung. Dabei muss allerdings sichergestellt sein, dass am Ende des Moleküls eine funktionelle Gruppe verbleibt. Dafür eigenen sich zum Beispiel Carbonsäureanhydride oder Dicarbonsäuren gut, wodurch eine Carbonsäuregruppe verbleibt. Weiterhin können auch Dicarbonsäurechloride, Diamine, Diole o.ä eingesetzt werden.

Gegebenenfalls kann dabei eine katalytisch wirksame Verbindung zugesetzt werden.

Die funktioneile Gruppe, welche am vom polymeren Träger abgewandten Ende verbleibt, kann gegebenenfalls modifiziert werden, um für den nachfolgenden Reaktionsschritt besser geeignet zu sein. Im Falle einer Carbonsäuregruppe kann dies zum Beispiel die Modifikation mit Thionylchlorid zur Säurechloridgruppe sein.

In dem nachfolgenden Reaktionsschritt (also nach Kettenveriängerung und optionaler Modifikation) wird mit einer Dithioverbindung, bevorzugt 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan, umgesetzt, wodurch je nach Reaktionsbedingungen die erfindungsgemäßen, an den polymeren Träger gebundenen, 1 ,3-Dithian-2-yiidene und 1 ,3-Dithiolan-2-ylidene oder die entsprechenden Dithianylium- und Dithiolanylium-Salze resultieren.

In diesem Schritt ist es auch möglich andere Dithioverbindungen einzusetzen, sofern diese zwischen den beiden Schwefelatomen zwei bzw. drei Kohlenstoffatome aufweisen. Beispielsweise 1 ,2-Dithiopropan, 1 ,3-Dithiobutan oder ähnliche Verbindungen.

Vorteilhaft kann man im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch von bereits funktionaüsierten polymeren Trägern ausgehen, da diese oftmals käuflich erhältlich sind. Ein bevorzugter bereits funktionalisierter polymerer Träger, von dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung ausgegangen werden kann, ist Poiystyrol-(CH 2 NH 2 )x, wobei x die Anzahl der anhängenden Aminomethylengruppen darstellt. Selbstverständlich sind auch andere entsprechende Verbindungen einsetzbar, sofern diese entsprechende Funktionalisierungen aufweisen, wie z.B. Polystyrol-(CH 2 CI) x .

Insbesondere bevorzugt ist erfindungsgemäß ein Verfahren, umfassend oder bestehend aus den folgenden Verfahrensschritten:

a) Bereitstellen von Polystyrol mit anhängigen -CH 2 -NH 2 ~Gruppen, b) Umsetzung mit Bernsteinsäureanhydrid in Dimethylformamid (DMF) und/oder Triethylamin,

optional in Gegenwart von 4-(Dimethylamino)-pyridin (DMAP),

c) Umsetzung der resultierenden Carbonsäure mit Thionylchlorid . zum Säurechlorid,

d) Umsetzung mit 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan in Gegenwart von HBF 4 in Diethylether

e) optional Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes durch Entfernen des Lösemittels und Waschen des zurückbleibenden Harzes, bevorzugt mit Diethylether und/oder THF und anschließendes Trocknen des Harzes.

In einer Variante ist es bevorzugt, die Umsetzung in Schritt b) in Gegenwart von DMAP durchzuführen. Eine weiteres besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren, umfasst oder besteht aus den folgenden Verfahrensschritten:

a) Bereitstellen von Polystyrol mit anhängigen -CH2~NH 2 -Gruppen, b) Umsetzung mit Adipoyldichlorid in Triethylamin,

optional in Gegenwart von 4-(Dimethylamino)-pyridin (DMAP),

d) Umsetzung mit 1 ,2-Dithioethan oder 1 ,3-Dithiopropan in Gegenwart von HBF 4 in Diethylether

e) optional Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes durch Entfernen des Lösemittels und Waschen des zurückbleibenden Harzes, bevorzugt mit Diethylether und/oder THF und anschließendes Trocknen des Harzes.

In einer Variante ist es bevorzugt, die Umsetzung in Schritt b) in Gegenwart von DMAP durchzuführen.

Die bevorzugte Reaktion eines Carbonsäureanhydrids mit einer dem polymeren Träger anhängigen Amingruppe (z.B. als Aminomethylengruppe) ist besonders vorteilhaft, weil sie zum einen die Anbindung der Schwefelgruppierung ermöglicht und zum anderen der Linker bzw. das angebundene Derivat auch bei der sauren Chlorierungsreaktion und der unter sauren Bedingungen durchgeführten Salzbildung stabil bleibt. Die Aufarbeitung des in Schritt d) erhaltenen Produktes kann durch Wahl der Lösemittel so optimiert werden, dass das Salz an der festen Phase erhalten bleibt. Salze am polymeren Träger sind selten und auch schwierig über die Waschschritte zu erhalten.

Insbesondere kann man im Rahmen der vorliegenden Erfindung wie folgt vorgehen: die Reaktionsmischung wird in eine Fritte überführt, das Lösemittel wird über Filtration entfernt und das zurückbleibende Harz wird mit Lösemittel gewaschen, bis es geruchsneutral ist. Besonders bevorzugt sind hierbei Diethylther und THF (im Gegensatz zu anderen Lösemitteln erhalten diese Lösungsmittel das Salz am Harz intakt). Das Harz wird dann im Hochvakuum getrocknet.

Entsprechend ist es eine bevorzugte Variante der vorliegenden Erfindung das der Aufarbeitungsschritt e) obligatorisch ist.

Schließlich sind Gegenstände der vorliegenden Erfindung die verschiedenen Verwendungen der erfindungsgemäßen Verbindungen bzw. der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch als Dithioalkyl-Reagenzien bezeichnet bzw. verwendet werden.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind Dithianylium- und Dithiolanylium Salze sowie 1 ,3-Dithian- oder 1 ,3-Dithiolan-2-ylidene. Die erfindungsgemäß eingesetzten Linker Z dienen der Anbindung der Thiokomponenten an den polymeren Träger. Bevorzugt weisen sie zur Anbindung an den polymeren Träger Strukturen auf, die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen während der sauren Chlorierungsreaktion und der unter sauren Bedingungen durchgeführten Salzbildung stabil bleiben. Bevorzugt werden dafür Linker Z eingesetzt, die über eine C-C oder eine C-N- Verknüpfung an den polymeren Träger gebunden sind. Sehr gut geeignet sind hierfür Amidgruppen.

Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäß die oben angegebenen Linker Z. Selbstverständlich können im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Linker Z durch Umsetzung mit verschiedenen Stoffen erhalten werden. Beispielsweise auch durch Umsetzung mit Aminosäuren (wie beta- oder gamma-Aminosäuren). Mittels der erfmdungsgemälien Verbindungen lassen sich im Bereich der organischen Chemie beispielsweise bei der Katalyse und auch für stöchiometrische Umsetzungen hervorragende Ergebnisse erzielen, so lassen sich Schutzgruppen besonders leicht einführen und Reaktionen mit HBF 4 besonders einfach und ökonomisch durchführen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen folgende Vorteile auf:

1) Die erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien sind durch feste

Anbindung an das Trägermateriai nicht giftig und einfach zu händeln/zu dosieren

2) Die erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien weisen aufgrund der Immobilisierung an dem polymeren Träger so gut wie keine Geruchsemissionen auf, sondern sind (vollkommen) geruchsneutral 3) Ein sehr hoher Prozentsatz der mit den erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien durchgeführten Reaktionen muss nach der Umsetzung keinen aufwändigen Aufreinigungsschritt umfassen. Es ist keine Chromatographie notwendig; in den meisten Fällen genügt einfaches Abfiltrieren des Polymers und Einrotieren der Reaktionsmischung.

Die hohe Reinheit der mittels der erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien erhaltenen Produkte basiert auf den besonderen Eigenschaften der vorliegenden Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik:

Nach dem bisherigen Stand der Technik verlaufen Umsetzungen in flüssiger Phase entweder durch die stöchiometrische Zugabe der Reagenzien meist nicht ganz vollständig und beinhalten nach der

Reaktion noch etwas Startmaterial, oder bei Zugabe im Überschuss noch Reagenz, das entfernt werden muss. Auch die katalytisch zugegebene Säure ist noch in der Rohmischung vorhanden.

Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien können sowohl die Thiokomponente (an polymerem Träger gebunden) als auch die Säure (auch an polymerem Träger gebunden) im Überschuss zugegeben werden. Dadurch wird die vollständige Umsetzung gefördert. Der Überschuss führt im Gegensatz zum Stand der Technik allerdings nicht zur Verunreinigung der Mischung, da erst bei Angriff des Carbonyls beide

Komponenten vom poiymeren Träger gespalten werden.

Die während der Reaktion frei werdende Säure (z.B. HBF 4 ) bleibt nach beendeter Reaktion immobilisiert am Trägermaterial zurück und gelangt auf diese Weise nicht in die Produktmischung.

4) Mit den erfindungsgemäßen Verbindungen ist es möglich, Reaktionen durchzuführen, bei denen durch Zugabe von Basen in der flüssigen Phase (z.B. Carbonate) eine basische Umgebung generiert wird, während die erfindungsgemäßen Verbindungen 1b am Träger zumindest zum Teil erhalten bleiben. So können auch Verbindungen, die säurelabile Gruppen enthalten, in das Dithiolan/Dithian überführt werden.

5) Die erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien sind einfach und kostengünstig herzustellen.

6) Mit den erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien durchgeführte Reaktionen führen zu sehr guten Ausbeuten, die in den meisten Fällen höher sind als bei den Reaktionen des Standes der Technik.

Die besonderen Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dabei dadurch erreicht, dass im Gegensatz zum Stand der Technik die Reaktionen mit den erfindungsgemäßen Verbindungen/Reagenzien keine reinen Flüssigphasen- Reaktionen sind, sondern aufgrund der Fixierung der Thiokomponente über eine Linkergruppe an einem poiymeren Träger eine feste Reagenz-Phase entsteht.

Mithin ist es ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen als Festphasenreagenzien verwendet werden.

Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen konnte überraschenderweise ein Mittelweg zwischen sehr stabiler Anbind ung an das Harz (gut, da geruchsfrei, leicht herzustellen und stabil) und leichter Übertragung des Thiolteils (gute und schnelle Reaktionsergebnisse) gefunden werden.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verbindungen ist es, dass bei deren Verwendung zur Einführung von Thioacetalschutzgruppen in Aldehyde/Ketone die Reaktion nicht wasser-sensitiv ist, sondern dass (geringe) Mengen Wasser toleriert werden; die Apparaturen müssen also nicht vorher getrocknet werden. Zudem können die Reaktionen in normaler Atmosphäre durchgeführt werden, die Gegenwart von Inertgas ist nicht notwendig.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können verwendet werden, um sowohl Aldehyde als auch Ketone derart umzusetzen, dass eine Thioacetal- bzw. Ketalgruppe als Schutzgruppe eingeführt wird.

Bei der Umsetzung von Aldehyden sind keine weiteren Additive notwendig. Bei der Umsetzung von Ketonen ist es unter Umständen vorteilhaft und daher bevorzugt, eine Säure zuzusetzen. Bevorzugt werden hier Lewis-Säuren eingesetzt, die auch für die Flüssigphasen-Umsetzung von Ketonen zu Dithianen verwendet werden, wie beispielsweise ZnCI 2 , NiCI 2 , CuCI 2 , etc.

Ein bevorzugtes Beispiel für eine einsetzbare Säure ist BF 3 , die normalerweise in Diethyiether eingesetzt wird.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es erstmals möglich, Lewis-Säuren in Kombination mit Thiokomponenten zu immobilisieren. Die Reaktionen zur Bildung von Dithianen/Dtthiolanen verlaufen im allgemeinen in einem Zeitraum zwischen 1 Stunde und 3 Tagen, wobei die genaue Reaktionsdauer selbstverständlich abhängig von den jeweiligen Reaktanten und den Reaktionsbedingungen wie Temperatur und Druck ist. Erfindungsgemäß ist es möglich, die Reaktionen durch Einwirkung von Mikrowellenstrahlung zu beschleunigen, so dass dann die Reaktionen in weniger als 4 Stunden abgeschlossen werden können.

Sofern Ketone und Aldehyde gleichzeitig vorliegen und keine zusätzliche Säure zugegeben wird, ist die Reaktion der Schutzgruppeneinführung durch die erfindungsgemäßen Verbindungen chemoselektiv für die Aldehyde.

Die Umsetzung der Aldehyde und/oder Ketone läuft erfindungsgemäß bevorzugt in organischem Lösemittel ab. Bevorzugt werden diese ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Acetonitril (MeCN), Dichlormethan, Trichiormethan, Dimethylformamid (DMF), Toluol, Tetrahydrofuran (THF), Methanol, Ethanol und Mischungen davon. Insbesondere bevorzugt ist MeCN, mit diesem werden die saubersten Ergebnisse erzielt, was einen erheblichen Vorteil hinsichtlich der Kosten und bei der Aufarbeitung bedeutet.

Es ist bevorzugt, die erfindungsgemäßen Verbindungen bei deren Verwendung zur Einführung von Schutzgruppen für Aidehyde/Ketone in Form der Salze gemäß Formel 1b einzusetzen. Allgemein lässt sich die Umsetzung der Aldehyde oder Ketone (die Einführung einer Schutzgruppe in Aldehyde oder Ketone) im Rahmen der vorliegenden Erfindung wie folgt beschreiben:

Aldehyd oder Keton wird in Lösemittel gelöst und eine erfindungsgemäße Verbindung zugegeben. Bei der Umsetzung von Ketonen wird zusätzlich eine Säure, bevorzugt BF 3 in Diethylether, zugegeben. Die Mischung wird erwärmt, bevorzugt bis zum Rückfluss, und für einige Zeit, beispielsweise für 5 Stunden, gerührt oder geschüttelt (in Kolben oder geschlossenem Glasvial), bis vollständige Umsetzung des Ausgangsmatehals, z.B. nachgewiesen per Dünnschichtchromatographie, erreicht ist.

Das Produkt kann dann wie üblich aufgearbeitet werden. Wobei erfindungsgemäß die folgenden drei Varianten bevorzugt werden:

a) Das rohe Reaktionsprodukt wird auf eine Fritte gegeben, wobei der polymere Träger abfiltriert wird. Die Filtrate werden dann z.B. gesammelt und das Lösemitte! abgetrennt, z.B. durch Rotationsverdampfer.

b) Das rohe Reaktionsprodukt wird in einen Scheidetrichter enthaltend eine Mischung aus organischem Lösemittel und Wasser, bevorzugt Ethylacetat und Wasser (1 :1), gefüllt. Die verschiedenen Lagen werden getrennt und die organische Phase mit Wasser gewaschen (z.B. dreimal). Die organische Phase wird getrocknet, z.B. mit Natriumsuifat, und das Lösemittel abgetrennt, z.B. durch Rotationsverdampfer, c) Das rohe Reaktionsprodukt wird in einen Scheidetrichter enthaltend eine Mischung aus organischem Lösemittel und Wasser, bevorzugt Ethylacetat und Wasser (1 :1), gefüllt. Die verschiedenen Phasen werden getrennt und die organische Phase mit Wasser gewaschen (z.B. dreimal). Die organische Phase wird getrocknet, z.B. mit Natriumsulfat, und die Feststoffe werden mittels Filtration abgetrennt. Danach wird Silicagei zugegeben. Das rohe Produkt wird dann mittels Chromatographie (z.B. Säulenchromatografie mit Hexan/Ethylacetat in verschiedenen Verhältnissen als Laufmittel) aufgereinigt.

Durch diese Umsetzungen wurden die folgenden neuen Substanzen synthetisiert:

- 2-(1 ,3-Dithian-2~yl)benzen~1 ,3~diol,

3',4'-Dihydro-1 'H-spiro[[1 ,3]dithian-2,2'-naphthalen],

1-Amino-2-(1 ,3-dithian-2-yl)anthracen-9,10(4aH,9aH)-dion,

(E)-Ethyl-3-(1 ,3-dithiolan-2-yl)acrylat,

(E)-Ethyl 3-(1 ,3-dithian-2-yl)acrylat

diese sind mithin auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind, insbesondere bei Verwendung als Reagenzien, aufgrund der Fixierung der Dithian- bzw. Dithiolan-Gruppierungen an einem Polymer flexibler einsetzbar als die Verbindungen des Standes der Technik und die Möglichkeiten in verschiedensten Reaktionen extrem vielfältig z.B. zur in situ Fluorierung als Dithianen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen enthaltend gebundene Säure können auch für Katalysezwecke verwendet werden. Dies gilt auch für solche Reaktionen, die unabhängig von der Thiokomponente der erfindungsgemäßen Komponente ablaufen.

Weitere Verwendungen der erfindungsgemäßen Verbindungen sind (exemplarische Darstellungen, wobei die Reaktion jeweils in Lösemittel, bevorzugt Acetonitril, abläuft und andere erfindungsgemäße Verbindungen auch einsetzbar sind):

1) Herstellung von Boranilen, die so nicht bekannt ist. Deren Anwendung als Fluoreszenzmarker ist von Bedeutung. Folgend drei Beispiele:

Umsetzung von 1 ,3-Diketoverbindungen zu stabilen BF 2 -Addukten, di sehr stark fluoreszieren.

Herstellung von Benzimidazolen unter Zugabe von Diaminobenzolen:

4) Entschützung von mit BOC, THP, Silylschutzgruppen geschützten Alkoholen oder Aminen

Eine weitere mögliche Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen ist deren Einsatz als lonentauscher, wobei insbesondere die Verbindungen der Formeln 1b zum Einsatz kommen. Die verschiedenen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung, z.B. aber nicht ausschließlich diejenigen der verschiedenen abhängigen Ansprüche, können dabei in beliebiger Art und Weise miteinander kombiniert werden.

Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-limitierenden Beispiele erläutert.

Beispiele:

Beispiel 1 : Herstellung der Verbindungen gemäß allgemeiner Formel 1 a bzw. deren Salzen gemäß allgemeiner Formel 1b.

Synthese erste Variante

Aminomethylpolystyrolharz (1 ,00 g; 1 ,34 mmol) wurde in Chloroform (10 ml) quellen gelassen und mit Bernsteinsäureanhydrid (4,02 mmol; 3,00 Äquiv.), Triethylamin (4,02 mmol; 3,00 Äquiv.) und DMAP (0,67 mmol; 0,50 Äquiv.) versetzt. Das Harz wurde über Nacht bei 80 °C geschüttelt. Dabei wurde das Harz dunkelbraun. Zur Aufarbeitung wurde das Harz mit Aceton (20 ml), Wasser (20 ml), Aceton (20 ml), Methanol (20 ml), Aceton (20 ml) und Dichlormethan (2x20 ml) gewaschen und zunächst im Trockenschrank, dann im Hochvakuum getrocknet.

Das Produkt (1 ,00 g; 1 ,18 mmol) wurde dann mit Thionylchlorid (10 ml) versetzt. Das Harz wurde bei 40 °C über Nacht geschüttelt. Zur Aufarbeitung wurde das Harz mit trockenem Diethyiether (3x30 ml) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet.

Das resultierende Harz (1 ,02 g; 1 ,18 mmol) wurde unter Argonatmosphäre in abs. Diethyiether (10 ml) quellen gelassen und mit Propandithioi (1 ,5 mi) und HBF 4 in Diethyiether (1 ,5 ml) versetzt. Die Reaktion wurde über Nacht bei 50 °C geschüttelt. Dabei wurde das Harz grün. Zur Aufarbeitung wurde das Harz mit Diethyiether (20 ml), THF (2x20 ml) und wieder mit Ether (20 ml) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet.

Der Syntheseweg der ersten Variante lässt sich formelmäßig exemplarisch fol t darstellen (o = 0 oder 1):

Synthese zweite Variante

Aminomethylpolystyrolharz (1 ,00 g; 1 ,34 mmol) wurde in Chloroform (10 ml) quellen gelassen und mit Adipoyldichlorid (6,70 mmol; 5,00 Äquiv.), Triethylamin (3,620 mmol; 2,70 Äquiv.) und DMAP (0,67 mmol; 0,50 Äquiv.) versetzt. Das Harz wurde über Nacht bei 50 °C geschüttelt. Dabei wurde das Harz braun. Zur Aufarbeitung wurde das Harz mit trockenem Diethyiether (100 ml) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Das Produkt (1 ,196 g; 1 ,334 mmol) wurde unter Argonatmosphäre in abs. Diethylether (10 ml) quellen gelassen und mit Propandithiol (1 ,5 ml) und HBF 4 in Diethylether (1 ,5 m!) versetzt. Die Reaktion wurde über Nacht bei 50 °C geschüttelt. Dabei wurde das Harz grün. Zur Aufarbeitung wurde das Harz mit Diethylether (20 ml), THF (2x20 ml) und wieder mit trockenem Diethylether (20 ml) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet.

Beispiel 2: Methode zur Umsetzung von Aldehyden:

Zu 0,1 mmol der jeweiligen Aldehydverbindungen 1 , 3 und 5 wurden 200 mg polymeres Trägermaterial (Verbindung A) gegeben und beides in 2 ml MeCN suspendiert. Die Reaktion wurde entweder auf 80 °C oder in der Mikrowelle (100 °C, 1-3 bar, 50-200 Watt) erwärmt.

Nach beendeter Reaktion wurde das Polymer über Filtration und Nachwaschen mit Aceton von der Reaktionsmischung abgetrennt, das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt und der Rückstand getrocknet. Die Substanz wurde über 1 H, 13 C NMR auf ihre Reinheit überprüft. Die Ausbeuten lagen für die Verbindungen 1 und 3 bei 95-100% und für Verbindung 5 bei 80-85%.

Es wurden entsprechend die folgenden Verbindungen, aufgeteilt in Gruppen, umgesetzt; deren Charakterisierung erfolgte per Massenspektrometrie bzw. NMR-Spektroskopie und die Reinigung per Chromatographie:

Gruppe 1 : aromatische Aldehyde

mit R = OMe, OH, Ph, OAIIyl, CN, C 6 H 5 CH 2 O, H Gruppe 2: aliphatische Aldehyde

mit R = Me, Indyl, Hexyl

Gruppe 3: vinylische Aldehyde

mit R - H, C 6 H 4 OMe

Beispiel 3: Methode zur Umsetzung von Ketonen:

Zu 0,1 mmol der jeweiligen Ketoverbindung wurden 200 mg polymeres Trägermaterial gegeben und beides in 2 ml MeCN suspendiert. Es wurde 1

Tropfen BF 3 *Et 2 0 zugegeben. Die Reaktion wurde entweder auf 80 °C oder in der Mikrowelle (100 °C, 1-3 bar, 50-200 Watt) erwärmt.

Nach beendeter Reaktion wurde das Polymer über Filtration und Nachwaschen mit Aceton von der Reaktionsmischung abgetrennt, das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt und der Rückstand getrocknet. Die Substanz wurde über H, 3 C NMR auf ihre Reinheit überprüft.

Es wurden entsprechend die folgenden Verbindungen umgesetzt; deren Charakterisierung erfolgte per Massenspektrometrie bzw. NMR-Spektroskopie und die Reinigung (falls erforderlich) per Chromatographie:

Die Ausbeuten iagen bei 95-100%.

mit R = OMe, Ph

Die Ausbeute lag bei 60%

Beispiel 4: Chemoselektivität:

Zur Überprüfung der Chemoselektivität wurde die folgende Reaktion gemäß obiger Vorschrift zur Umsetzung der Aldehyde (Beispiel 2) durchgeführt.

Es erfolgte ausschließlich die Umsetzung der Aldehydgruppe, die Ketogruppe wurde nicht umgesetzt. Mittels der vorliegenden Erfindung wurden die folgenden geschützen Aldehyde und Ketone hergestellt:

2-Phenyi-1 ,3-dithian

2-(1 ,3-Dithian-2-yl)phenol

4-(1 ,3-Dithian-2-yl)benzonitril

- 2-(1 ,3-Dithian-2-yl)benzen-1 ,3-diol

2-(4-(Benzyloxy)phenyl)-1 ,3~dithian

2-(4-(Benzyloxy)phenyl)-1 ,3-dithiolan

4-(1 ,3-Dithian-2-yl)-2-methoxyphenol

4-(1 ,3-Dithiolan-2-yl)-2-methoxyphenol

2-([1 ,1 '-Biphenyl]-4-yl)-1 ,3-dithian

2-(3- ethoxyphenyl)-1 ,3-dithian

2-(3-Methoxyphenyl)-1 ,3-dithiolan

2-Benzyl-1 ,3-dithian

(E)-ethyl 3-(1 ,3-dithian-2-yl)acryiat

(E)-ethyl 3-(1 ,3-dithiolan-2-yl)acrylat

(E)-2-styryl-1 ,3-dithian

(E)-2-(4-methoxystyryl)-1 ,3-dithian

3-(1 ,3-Dithiolan-2-yl)-4H-chromen-4-on

3-(1 ,3-Dithian-2-yl)-4H-chromen-4-on

- S'^'-Dihydro-l'H-spiroEEI .SJdithian^^'-naphthalen]

1-Amino-2-(1 ,3-dithian-2-yl)anthracen-9,10(4aH > 9aH)-dton

9-(tert-Butyi)-1 ,5-dithiaspiro[5.5]undecan