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Patent Searching and Data


Title:
POLYURETHANE MOLDED PART HAVING AN INTEGRATED MOUNTING AID, METHOD FOR PRODUCING SAME, AND METHOD FOR MOUNTING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/224276
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a polyurethane molded part having an integrated mounting aid, in particular for installing in intermediate spaces of a body of a motor vehicle, comprising, on at least one partial region, a lacquer-based coating integrally bonded to the polyurethane molded part, said coating having a friction-reducing surface region. The invention further relates to a method for producing the polyurethane molded part according to the invention and to a method for installing the polyurethane molded part according to the invention in an intermediate space of a body of a motor vehicle.

Inventors:
LAMMERT THOMAS (DE)
SCHÖNZART DR PAUL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062856
Publication Date:
December 13, 2018
Filing Date:
May 17, 2018
Export Citation:
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Assignee:
CARCOUSTICS TECHCONSULT GMBH (DE)
International Classes:
B29C37/00; B29C44/06; B29C44/56; B29K75/00
Foreign References:
DE3408975A11985-09-19
DE3642444A11988-06-23
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BAUER VORBERG KAYSER PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Polyurethan-Formteil (1) mit integrierter Montagehilfe, insbesondere zum Einbau in Karosserie-Zwischenräume eines Kraftfahrzeugs, aufweisend eine mit dem Polyurethan-Formteil (1) stoffschlüssig verbundene Lack-basierte Beschichtung aufweisend einen reibungsmindernden Oberflächenbereich (3), die zumindest auf einem Teilbereich der Oberfläche des Polyurethan-Formteils (1) angeordnet ist.

Polyurethan-Formteil (1) nach Anspruch 1, wobei die Lack-basierte Beschichtung (2) maximal 50 %, mehr bevorzugt maximal 30 % der gesamten Oberfläche des Polyurethan-Formteils (1) einnimmt.

Polyurethan-Formteil (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Lack-basierte Beschichtung (2) weiterhin einen reibungserhöhten Oberflächenbereich (4) aufweist.

Polyurethan-Formteil (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine weitere Lack- basierte Beschichtung (2) vorgesehen ist, die einen reibungserhöhten Oberflächenbereich (4) aufweist.

Polyurethan-Formteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lack-basierte Beschichtung (2) Mittel zur Lagekennzeichnung aufweist.

Polyurethan-Formteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lack-basierte Beschichtung (2) eine Schichtdicke im Bereich von 30 bis 150 pm aufweist.

Polyurethan-Formteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lack-basierte Beschichtung (2), insbesondere der reibungsmindernde oder/und der reibungserhöhte Oberflächenbereich (4), eine ebene oder eine strukturierte Oberfläche aufweist.

8. Polyurethan-Formteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der reibungsmindernde oder/und der reibungserhöhte Oberflächenbereich (3), (4) durch die Lack-basierte Beschichtung (2) oder eine reibungsmindernde bzw. reibungserhöhende Schicht gebildet wird.

9. Verfahren zur Herstellung eines Polyurethan-Formteils (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die folgenden Schritte aufweisend : i) Aufbringen einer Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung (2) auf zumindest einem Teilbereich einer offenen Kavität eines

Formwerkzeugs, und

ii) Hinterschäumen des Formwerkzeugs mit Polyurethan.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei vor dem Schritt i) ein Trennmittel in die offene Kavität aufgebracht wird.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Prozess bei einer Temperatur von mindestens 45 °C, mehr bevorzugt mindestens 55 °C durchgeführt wird . 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, wobei die Lackbasierte Zusammensetzung mittels eines Mehrachsenroboters in die offene Kavität des Formwerkzeugs eingesprüht wird.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, wobei die Lack- basierte Zusammensetzung elektrostatisch in die offene Kavität des

Formwerkzeugs eingesprüht wird .

14. Verfahren nach Anspruch 9, wobei bei der Herstellung des Polyurethan-Formteils (1) ein Mittel zur Lagekennzeichnung in das ein- oder auf dem Formteil (1) angebracht wird.

15. Verfahren zum Einbauen eines Polyurethan-Formteils (1) in einen Karosserie- Zwischenraum eines Kraftfahrzeugs, der einen Zugang aufweist, enthaltend die Schritte: Bereitstellen eines Polyurethan-Formteils (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

- Ausrichten des Polyurethan-Formteils (1), und

Einsetzen des Polyurethan-Formteils (1) in den Karosserie-Zwischenraum, wobei das Polyurethan-Formteil (1) durch den Zugang in den Zwischenraum eingeführt wird, wobei das Formteil im Wesentlichen nur mit dem von der Lack-basierten Beschichtung (2) ausgebildeten bzw. vermittelten reibungsmindernden Oberflächenbereich (3) in Anlage an den Oberflächen das Zugangs gelangt.

16. Verfahren nach Anspruch 15 zur Einbringung eines Formteils (1) gemäß Anspruch 14, wobei das Ausrichten des Polyurethan-Formteils (1) gemäß dem Mittel zur Lagekennzeichnung erfolgt.

Description:
Bezeichnung der Erfindung: Polyurethan-Formteil mit integrierter Montagehilfe, Verfahren zu dessen Herstellung sowie Verfahren zu dessen Montage Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Polyurethan-Formteil mit integrierter Montagehilfe, insbesondere zum Einbau in Karosserie-Zwischenräume eines Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils als auch ein Verfahren zum Einbauen des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils in einen Karosserie- Zwischenraum eines Kraftfahrzeugs.

Technischer Hintergrund

Polyurethan-Formteile sind aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere formgeschäumte Polyurethan-Bauteile haben sich aufgrund ihrer vorteilhaften akustischen und thermischen Eigenschaften bei einer Verwendung im Fahrzeugbau bewährt. Allerdings weisen Polyurethan-Formteile in der Regel eine stumpfe Oberfläche auf. Aufgrund dieser stumpfen Oberfläche ist eine Montage, insbesondere in Karosserie-Hohl- oder Zwischenräume, nur unter Zuhilfenahme einer Gleithilfe möglich. Bei den heutigen aus dem Stand der Technik bekannten Systemen wird als Gleithilfe oftmals eine reibungsmindernde Folie eingesetzt. Die Herstellung derartiger Polyurethan-Formteile ist jedoch mit relativ hohen Kosten verbunden. Die reibungsmindernde Folie muss üblicherweise (händisch) in ein Formwerkzeug eingelegt und mittels Vakuum tiefgezogen werden. Dieser Arbeitsschritt ist technisch sehr aufwendig, denn die Folie weist in der Regel eine Schichtdicke von 50 pm und darunter auf. Dies führt oftmals dazu, dass diese bei der Verarbeitung beschädigt wird, beispielsweise reißt, so dass der gesamte Tiefziehvorgang wiederholt werden muss. Da sich technisch bedingt nur ganze Formwerkzeughälften mit Folie beschichten lassen, wird bei derartigen Prozessen zudem viel reibungsmindernde Folie verschwendet. In der Praxis haben sich weiterhin unzureichende Haftungswerte der Folie am Formteil als problematisch erwiesen, die zu einem stellenweisen Ablösen der Folie von dem Polyurethan-Formteil führen können, was eine dann zeitintensive Nacharbeitung erfordert. Darüber hinaus lassen sich Folienbeschichtungen von Polyurethan-Formteilen mit komplexen Geometrien gar nicht erst realisieren.

Zusammenfassung der Erfindung

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Polyurethan-Formteil bereitzustellen, insbesondere ein formgeschäumtes Polyurethan-Formteil. Weiterhin soll ein Polyurethan-Formteil bereitgestellt werden, das bei gleichen oder vorzugsweise verbesserten Montageeigenschaften einfacher in seiner Herstellung ist und zudem eine Verringerung der Herstellungskosten ermöglicht. Ferner soll ein solches Polyurethan-Formteil weitere für die Montage zweckdienliche Eigenschaften aufweisen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Polyurethan-Formteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung ergeben sich aus den weiteren unabhängigen Ansprüchen, den auf die unabhängigen Ansprüche rückbezogenen abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass ein erfindungsgemäßes Polyurethan- Formteil mit integrierter Montagehilfe die Aufgabe hervorragend löst. Ein solches Formteil ist insbesondere zum Einbau in Karosserie-Hohl- bzw. Zwischenräume eines Kraftfahrzeugs geeignet. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um ein formgeschäumtes Polyurethan-Formteil handelt.

Ein erfindungsgemäßes Polyurethan-Formteil weist zumindest in einem Teilbereich eine mit dem Polyurethan-Formteil stoffschlüssig verbundene Lack-basierte Beschichtung auf, die einen reibungsmindernden Oberflächenbereich ausbildet. Diese Beschichtung verhindert einen direkten Kontakt der Oberfläche des Polyurethans des Formteils mit der Oberfläche des Hohlraums, in den es eingesetzt werden soll, der z. B. in einer Kfz- Karosserie ausgebildet ist.

In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das erfindungsgemäße Polyurethan- Formteil nur an sog.„Kontaktstellen" eine Lack-basierte Beschichtung auf und nicht wie bei den folienbeschichteten Formteilen im Stand der Technik auf der gesamten Oberfläche des Formteils, welche von zumindest einer Werkzeughälfte ausgebildet wird . Bei diesen Kontaktstellen kann es sich insbesondere um diejenigen Oberflächenbereiche des Formteils handeln, welche beim Einsetzen des Formteils in einen Hohlraum mit den Wänden im Zugang zum Hohlraum in einen mechanischen Kontakt kommen. In Abhängigkeit von der Geometrie des Formteils bzw. des auszufüllenden Hohlraums kann es sich auch um eine einzige Kontaktstelle handeln. Dadurch, dass nur die Kontaktstelle(n) des Formteils mit der Lackbasierten Beschichtung versehen wird/werden, kann die einzusetzende Lackmenge zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung minimiert werden. Hierdurch ergeben sich Kosten- und Umweltvorteile, insbesondere im direkten Vergleich zu den vorstehend diskutierten Folienbeschichteten Formteilen gemäß Stand der Technik. Bei der Lack-basierten Beschichtung handelt es sich vorzugsweise um eine Beschichtung basierend auf einer wässrigen Suspension von Festschmierstoffen, die in einem organischen oder anorganischen Binder eingelagert sind . Vorzugsweise auf Basis Polyurethan bei klassischem In-Mould Coating, können aber auch z.B. nachträglich aufgebrachte Lacke/ Polymere oder auch Beflockungen sein.

Je nach Einsatzzweck kann die Lack-basierte Beschichtung selbst den reibungsmindernden Oberflächenbereich ausbilden, vorzugsweise indem eine Lack- basierte Zusammensetzung mit niedrigen Reibungskoeffizienten verwendet wird . Die Lack-basierte Beschichtung kann beispielsweise in Form von einzelnen Punkten, Noppen oder Streifen und/oder flächig-angeordneten Punkten, Noppen oder Streifen oder anderen Strukturen ausgebildet sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Lack-basierte Beschichtung durchgehend flächig ausgebildet. Der reibungsmindernde Oberflächenbereich, d .h. der Bereich der Oberfläche des Formteils, der mit der Lack-basierten Beschichtung versehen ist, ist vorzugsweise eben oder mehr bevorzugt strukturiert ausgebildet. Mittels einer strukturierten Oberfläche kann die Kontaktfläche zwischen Formteil und Hohlraum reduziert werden, so dass das Einführen des Formteils in den Hohlraum vereinfacht wird.

In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird der reibungsmindernde Oberflächenbereich durch eine separat ausgebildete reibungsmindernde Schicht gebildet, die mit der Lack-basierten Beschichtung verbunden ist. Dabei kann entweder die Lack-basierte Beschichtung oder die reibungsmindernde Schicht mit einer Klebstoffformulierung versehen, insbesondere beschichtet, sein, um eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der Lack-basierten Beschichtung und der reibungsmindernden Schicht herzustellen.

Vorzugsweise besteht die reibungsmindernde Schicht aus einem Vlies oder einem Filz. Besonders bevorzugt umfassen Vlies oder Filz Kunststofffasern, beispielsweise Kunststofffasern aus PP. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht die reibungsmindernde Schicht aus einer Faserbeflockung, die auf ein fertig ausgeformtes Bauteil aufgebracht wird. Besonders bevorzugt umfasst die Faserbeflockung Kunststofffasern, beispielsweise Kunststofffasern aus PP. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht die reibungsmindernde Schicht aus einer schaumartigen Element, das bezogen auf das Polyurethan-Formteil und/oder die Lack-basierte Beschichtung eine geringere Kompressionshärte aufweist. Bevorzugt bedeckt die Lack-basierte Beschichtung maximal 50 %, besonders bevorzugt maximal 30 % der gesamten Oberfläche des Polyurethan-Formteils.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante weist die Lack-basierte Beschichtung weiterhin einen reibungserhöhten Oberflächenbereich auf. Ein solcher, reibungserhöhter Oberflächenbereich kann beispielsweise ausgebildet werden, indem die lokale Oberflächengeometrie des Formteils geeignet gewählt wird, z. B. indem Rippenstrukturen in der Oberfläche ausgebildet werden, die sich insbesondere quer zu einer vorgesehenen Einschubrichtung des Formteils erstrecken, oder indem lokal auf die Oberfläche des Formteils eine zweite Lack- basierte Beschichtung aufgebracht wird, die insbesondere die erster Lack-basierte Beschichtung abdecken kann. Dabei weist der für die zweite Lack-basierte Beschichtung verwendete Lack einen gegenüber dem Lack der ersten Lackbasierten Beschichtung erhöhten Reibungskoeffizienten aufweist. Das erfindungsgemäße Polyurethan-Formteil weist somit zwei unterschiedliche Funktionen auf, die sich sowohl bei als auch nach der Montage als besonders vorteilhaft erweisen. Neben der Funktion der reibungsmindernden Beschichtung als Montagehilfe gewährleistet der reibungserhöhte Oberflächenbereich eine dauerhafte Fixierung des Bauteils in seiner bestimmungsgemäßen Lage nach dem Einsetzen in den Hohlraum.

Vorzugsweise ist das Polyurethan-Formteil gemäß dieser bevorzugten Ausführungsvariante so ausgebildet, dass der reibungserhöhte Oberflächenbereich erst dann seiner Funktion zur Lagefixierung nachkommt, wenn das Formteil seine bestimmungsgemäße endgültige Position im Hohlraum eingenommen hat. Hierzu kann z. B. der reibungserhöhte Oberflächenbereich in solchen Oberflächenabschnitten des Formteils angeordnet sein, der erst in der Einbaulage des Formteils im Hohlraum zur Anlage an der Innenwandung des Hohlraums kommt, während des Einführens in den Hohlraum hingegen keinen mechanischen Kontakt mit der Innenwandung des Zugangs zum Hohlraum hat.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante weist die Lack-basierte Beschichtung Mittel zur Lagekennzeichnung auf. Mit Hilfe der Mittel zur Lagekennzeichnung wird die Montage des Polyurethan-Formteils stark vereinfacht, da anhand der Kennzeichnung z. B. die genaue Einführrichtung des Formteils, beispielsweise dem Werker, eindeutig aufgezeigt werden kann. Eine derartige Kennzeichnung kann zudem, beispielsweise bei einer automatisierten Montage mit Hilfe eines Montageroboters, als Orientierungspunkt z. B. bei einer automatisierten Lageerkennung dienen und den Montageprozess vereinfachen. Vorzugsweise dienen als Mittel zur Lagekennzeichnung Farbpigmente, mit denen die Lack-basierte Beschichtung entsprechend eingefärbt werden kann. Vorteilhaft ist die Farbgebung derart, dass unter normalen Beleuchtungsbedingungen ein farblicher Kontrast oder Helligkeitskontrast zwischen dem Polyurethan-Formteil und der Lack-basierten Beschichtung entsteht. In einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante können auch fluoreszierende Farbpigmente verwendet werden.

Vorzugsweise weist die Lack-basierte Beschichtung eine Schichtdicke im Bereich von 5 bis 150 pm auf vorzugsweise zwischen 30 und 50 pm

In einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante kann die Lack-basierte Beschichtung in ihrem Querschnitt variierend dick ausgeführt sein, beispielsweise in Form einer sich in Längsrichtung erstreckenden Gleitkante, und am höchsten Punkt eine Schichtdicke von 150 pm aufweisen.

Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils, wobei zunächst eine Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung auf zumindest einem Teilbereich einer offenen Kavität eines Formwerkzeugs aufgebracht wird und anschließend die Kavität des Formwerkzeugs mit Polyurethan hinterschäumt wird . Hierzu kann beispielsweise eine Reaktionsmischung aus Polyol und Isocyanat und ggf. Wasser zur Ausbildung des geschäumten Polyurethans in die Kavität eingebracht und diese zur Ausbildung des Formteils geschlossen

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante wird vor dem Schritt des Aufbringens der Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung ein Trennmittel in die offene Kavität ein- und auf die Oberflächen des Formwerkzeugs aufgebracht, um ein Anhaften der Beschichtung sowie des Formteils zu verhindern, insbesondere mittels Sprühverneblung der Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung.

Der erfindungsgemäße Prozess wird vorzugsweise bei einer Temperatur von mindestens 45 °C, mehr bevorzugt mindestens 55 °C durchgeführt. Erhöhte Temperaturen der Formwerkzeug-Oberfläche fördern eine rasche Aushärtung der Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung, z.B. durch eine erhöhte Verdunstung eines etwaig enthaltenen Lösungsmittels wie z. B. Wasser.

Vorzugsweise wird die Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung automatisiert mittels eines Mehrachsenroboters in die offene Kavität des Formwerkzeugs eingesprüht. Ein Mehrachsenroboter bietet sehr flexible Gestaltungsmöglichkeiten bei der Herstellung der Beschichtung, so dass unterschiedliche geometrische Ausführungen detailliert ausgebildet werden können. In einer alternativen Ausführungsvariante wird die Lack-basierte Zusammensetzung elektrostatisch in die offene Kavität des Formwerkzeugs eingesprüht. Hierbei wird die Lack-basierte Zusammensetzung bevorzugt pulverförmig bereitgestellt.

Eine Maskierung von Oberflächen des Formwerkzeugs beim Aufbringen der Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung, die vorteilhaft ist, wenn nur Teilbereiche der Oberflächen gezielt beschichtet werden sollen, kann beispielsweise mittels mechanischer Masken erfolgen.

Alternativ hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Oberflächen des Formwerkzeugs in vorbestimmten Bereichen elektrostatisch aufgeladen werden, so dass praktisch ausschließlich diese Oberflächen von der pulverförmigen oder der vernebelten flüssigen Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung bedeckt werden. Auf diese Weise kann der Materialverlust beim Aufbringen der Zusammensetzung auf den Oberflächen des Formwerkzeugs minimiert werden.

Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Einbauen des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils in einen Karosserie- Zwischenraum eines Kraftfahrzeugs, wobei das erfindungsgemäße Polyurethan- Formteils zunächst ausgerichtet und anschließend in seine bestimmungsgemäße Position in einen Karosserie-Hohl- bzw. Zwischenraum eines Kraftfahrzeugs eingeführt wird, der einen hierfür vorgesehenen Zugang aufweist. Beim Hindurchführen durch den Zugang gelangt das Formteil im Wesentlichen nur mit dem von der Lack-basierten Beschichtung ausgebildeten bzw. vermittelten reibungsmindernden Oberflächenbereich in Anlage an den Oberflächen das Zugangs.

Das Ausrichten des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils erfolgt manuell oder automatisiert, vorzugsweise gemäß einem Mittel zur Lagekennzeichnung.

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Im Einzelnen zeigen : Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formteils,

Fig. 2 einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formteils,

Fig. 3 einen Ausschnitt eins dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formteils,

Fig. 4 einen Ausschnitt eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formteils, und

Fig. 5 einen Ausschnitt eines fünften Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Formteils. In Fig . l ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Polyurethan- Formteils 1 zum Einbau in einen Karosserie-Zwischenraum (nicht gezeigt) schematisch dargestellt. Das Polyurethan-Formteil 1 besteht aus einem formgeschäumten Polyurethanschaum mit einer typischen Dichte von 65-300 Kg/m 3 und einer typischen Härte von 3-40 kPa nach ISO 3386-1 und weist eine integrierte Montagehilfe in Form einer Lack-basierten Beschichtung 2 auf. Diese ist auf einem Teilbereich der Oberfläche des Polyurethan-Formteils 1 angeordnet und weist eine reibungsmindernde Oberfläche 3 auf. Hierbei wird die reibungsmindernde Oberfläche 3 durch die Lack-basierte Beschichtung selbst gebildet, indem ein Lack mit niedrigem Reibungskoeffizienten verwendet wird . Insbesondere ist ein niedriger Reibungskoeffizient gegenüber der Oberfläche bzw. dem Material der Oberfläche vorteilhaft, auf der das Formteil beim Einführen an seinen Bestimmungsort gleiten soll.

Bevorzugt kommen aus Umweltschutz- und Gründen der Arbeitssicherheit wasserbasierte Lacksysteme zum Einsatz. Ggf. können aber auch lösungsmittelhaltige Lacksysteme vorteilhaft sein. Auch die Beigabe von reibungsmindernden Partikeln, z. B. aus PTFE, zum Lacksystem, kann vorteilhaft sein. In Fig . 2 ist ein Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils 1 dargestellt. Die Lack-basierte Beschichtung 2 ist in Form von einzelnen Noppen ausgeführt, die die reibungsmindernde Oberfläche 3 ausbilden. Die Geometrie der Noppen kann unterschiedlich ausgebildet sein. Beispielsweise können die Noppen linienförmig oder flächig angeordnet sein. Bei einer flächigen Anordnung sind mehrere Noppen in einem definierten Abstand zueinander angeordnet, wobei auch die konkrete Verteilung der Noppen bzw. deren Dichte variiert werden kann, um die Einführeigenschaften des Formteils 1 gezielt an die Gegebenheiten des Hohlraums bzw. dessen Zugangs anzupassen . Hierbei wird die reibungsmindernde Oberfläche 3 ebenfalls von der Lack-basierten Beschichtung 2 selbst ausgebildet, indem ein Lack mit bevorzugt niedrigen Reibungskoeffizienten verwendet wird, insbesondere basierend auf derselben Zusammensetzung wie der Lack im ersten Ausführungsbeispiel. Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils 1 mit einer Lack-basierten Beschichtung 2. Die Lack-basierte Beschichtung 2 weist eine strukturierte Oberfläche 4 in Form einer Zick-Zack-Struktur auf, die die reibungsmindernde Oberfläche 3 ausbildet. Durch die linienhafte Zick-Zack-Struktur wird die Größe der Oberfläche, die als Montagehilfe dient, reduziert. Dadurch, dass die reibungsmindernde Oberfläche 3 selbst einen niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist, weist das Polyurethan- Formteil 1 gemäß des dritten Ausführungsbeispiels insgesamt hervorragende Gleiteigenschaften auf. In einer alternativen Ausführungsvariante (Fig . 4) wird die strukturierte Oberfläche 4 durch das Polyurethan-Formteil 1 selbst gebildet. Vorzugsweise werden bei einer derartigen Ausführung nur die Zacken der Struktur 4 mit der Lack-basierten Beschichtung 2 versehen, die die reibungsmindernde Oberfläche 3 bildet.

In Fig. 5 ist ein Ausschnitt eines fünften Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Polyurethan-Formteils 1 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel wird die reibungsmindernde Oberfläche 3 durch eine reibungsmindernde Schicht 6, beispielsweise eine Vliesschicht gebildet. Diese ist vorzugsweise mittels einer Klebeschicht 5 mit der Lack-basierten Beschichtung 2 verbunden.

Alternativ ist die Vliesschicht in die Lack-basierte Beschichtung zumindest teilweise eingebettet. Dies kann realisiert werden, indem eine geeignet dimensionierte Vliesschicht in die geöffnete Kavität des Formwerkzeugs eingelegt wird und nachfolgend mit der flüssigen oder pulvrigen Zusammensetzung zur Ausbildung der Lack-basierten Beschichtung besprüht wird . Nachfolgend wird die Reaktionsmischung aus Polyol und Isocyanat und ggf. Wasser zur Ausbildung des geschäumten Polyurethans in die Kavität eingebracht und diese zur Ausbildung des Formteils geschlossen.