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Title:
POLYURETHANE RIGID FOAMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/084054
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject of the invention is polyurethane rigid foams which can be produced by the reaction of a) polyisocyanates with b) compounds having at least two hydrogen atoms which are reactive with isocyanates in the presence of c) propellants. The invention is characterized in that the following are used as polyisocyanate: a) a mixture of diphenylmethane diisocyanate and polyphenylene polymethylene polyisocyanates containing a1) 30-35% by weight diphenylmethane diisocyanate, a2) 21-28% by weight polyphenylene polymethylene polyisocyanate having three aromatic rings, a3) 8-13% by weight polyphenylene polymethylene polyisocyanate having four aromatic rings, a4) 24-41% by weight polyphenylene polymethylene polyisocyanate having five or more aromatic rings, wherein the percentages by weight of components a1) through a4) refer to the overall weight of the components a1) through a4) and add up to 100% by weight.

Inventors:
SEIFERT HOLGER (DE)
KLASSEN JOHANN (DE)
DU RIEU LOUIS (NL)
WIEGMANN WERNER (DE)
MATZKE GUENTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/050171
Publication Date:
July 17, 2008
Filing Date:
January 09, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
SEIFERT HOLGER (DE)
KLASSEN JOHANN (DE)
DU RIEU LOUIS (NL)
WIEGMANN WERNER (DE)
MATZKE GUENTER (DE)
International Classes:
C07C263/00; C08G18/76
Foreign References:
EP0294110A11988-12-07
EP1518874A12005-03-30
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (67056 Ludwigshafen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Polyurethan-Hartschaumstoffe, herstellbar durch Umsetzung von

a) Polyisocyanaten mit

b) Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen in Gegenwart von

c) Treibmitteln,

dadurch gekennzeichnet, dass als Polyisocyanat a) eine Mischung aus Diphe- nylmethandiisocyanat und Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanaten, enthaltend,

a1 ) 30 - 35 Gew.-% Diphenylmethandiisocyanat

a2) 21 - 28 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen,

a3) 8 - 13 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen Ringen,

a4) 24 - 41 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen,

wobei sich die Gew.-% der Komponenten a1 ) bis a4) auf das Gesamtgewicht der Komponenten a1 ) bis a4) beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen, verwendet wird.

2. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a) weniger als 12 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente a), an Uretonimin enthält.

3. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a) weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente a), an Uretonimin enthält.

4. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a) weniger als 8 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente a), an Uretonimin enthält.

5. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a) einen Gehalt an freien NCO-Endgruppen von 30 bis 33 Gew.- % aufweist.

6. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie Isocyanuratgruppen enthalten.

7. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente b) mindestens einen Polyetheralkohol b1 ) enthält, der durch An- lagerung von Alkylenoxiden an ein aromatisches Amin hergestellt wurde.

8. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyetheralkohol b1 ) durch Anlagerung von Alkylenoxiden an Toluylendiamin hergestellt wurde.

9. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Toluylendiamin zu mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Toluylendiamins, ortho-lsomere enthält.

10. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente b) mindestens einen Polyetheralkohol b2) enthält, der durch Anlagerung von Alkylenoxiden an einen Zucker hergestellt wurde.

1 1. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyetheralkohol b2) enthält, der durch Anlagerung von Alkylenoxiden an

Saccharose hergestellt wurde.

12. Polyurethan-Hartschaumstoffe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente b) mindestens einen Polyetheralkohol b1 ) und einen Polyether- alkohol b2) enthält

13. Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen durch Umsetzung von

a) Polyisocyanaten mit

b) Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen in Gegenwart von

c) Treibmitteln,

dadurch gekennzeichnet, dass als Polyisocyanat a) eine Mischung aus Diphe- nylmethandiisocyanat und Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanaten, enthaltend,

a1 ) 30 - 35 Gew.-% Diphenylmethandiisocyanat

a2) 21 - 28 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen,

a3) 8 - 13 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen Ringen,

a4) 24 - 41 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen,

wobei sich die Gew.-% der Komponenten a1 ) bis a4) auf das Gesamtgewicht der Komponenten a1) bis a4) beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen, verwendet wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente a) weniger als 12 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente a), an Ureto- nimin enthält.

15. Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanatmischung, enthaltend,

a1 ) 30 - 35 Gew.-% Diphenylmethandiisocyanat

a2) 21 - 28 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen,

a3) 8 - 13 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen Ringen,

a4) 24 - 41 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen,

wobei sich die Gew.-% der Komponenten a1 ) bis a4) auf das Gesamtgewicht der Komponenten a1 ) bis a4) beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen.

Description:

Polyurethan-Hartschaumstoffe

Gegenstand der Erfindung sind Polyurethan-Hartschaumstoffe, ihre Herstellung sowie eine Polyisocyanatkomponente zur Herstellung der Polyurethan-Hartschaumstoffe.

Polyurethan-Hartschaumstoffe sind seit langem bekannt und vielfach beschrieben. Der Einsatz der Polyurethan- Hartschaumstoffe erfolgt vorwiegend zur Wärmeisolation, beispielsweise in Kältegeräten, Transportmitteln oder Gebäuden sowie zur Herstellung von Bauelementen, insbesondere Sandwich-Elementen.

Ihre Herstellung erfolgt üblicherweise durch Umsetzung von Polyisocyanaten, wobei hier zumeist Diphenylmethandiisocyanat (MDI) und insbesondere Mischungen aus Diphenylmethandiisocyanat und den höheren Homologen Polyphenylenpolymethylen- polyisocyanaten (Roh-MDI) eingesetzt werden, mit Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen.

Eine wesentliche Anforderung an die Polyurethan- Hartschaumstoffe ist die Dimensionsstabilität. Dimensionsstabilität bedeutet, dass der Schaum nach der Aushärtung sein Volumen nicht ändert, insbesondere nicht schrumpft. Bei Hartschaumstoffen kann es durch den Schrumpf Hohlräume im Schaum sowie Ablösungen von den Deckschichten geben. Dabei besteht das Schrumpfproblem insbesondere bei großen Formteilen, zu dessen Lösung es keinerlei Hinweise gibt.

Weiterhin werden am Markt zunehmend Schäume verlangt, die eine rasche Entform- barkeit aufweisen. Eine zu lange Entformzeit ist insbesondere für Anwendungen, bei denen der Schaum in relativ dicken Schichten, insbesondere mindestens 60 mm, eingesetzt wird, besonders störend.

Aufgabe der Erfindung war es daher, Polyurethan-Hartschaumstoffe zur Verfügung zu stellen, die gute Verarbeitungseigenschaften, insbesondere eine geringe Entformzeit, und gute Gebrauchseigenschaften, insbesondere eine gute Dimensionsstabilität, aufweisen. Dabei sollten diese vorteilhaften Eigenschaften auch bei niedriger Dichte, vorzugsweise einer Kernrohdichte < 30 g/l, auftreten. Weiterhin sollte den Forderungen des Marktes nach hellen Schaumstoffen entsprochen werden.

Die Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden durch die Verwendung einer Mischung aus Diphenylmethandiisocyanaten und Polyphenylenpolymethylenpolyisocy- anaten mit einer speziellen Zusammensetzung als Isocyanatkomponente bei der Her- Stellung der Schaumstoffe.

Gegenstand der Erfindung sind demzufolge Polyurethan-Hartschaumstoffe, herstellbar durch Umsetzung von

a) Polyisocyanaten mit

b) Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen in Gegenwart von

c) Treibmitteln,

dadurch gekennzeichnet, dass als Polyisocyanat a) eine Mischung aus Diphenyl- methandiisocyanat und Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanaten, enthaltend,

a1 ) 30 - 35 Gew.-% Diphenylmethandiisocyanat

a2) 21 - 28 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen,

a3) 8 - 13 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen Ringen,

a4) 24 - 41 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen,

wobei sich die Gew.-% der Komponenten a1 ) bis a4) auf das Gesamtgewicht der Komponenten a1 ) bis a4) beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen, verwendet wird.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethan-Hartschaumstoffe.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat- mischung, enthaltend,

a1 ) 30 - 35 Gew.-% Diphenylmethandiisocyanat

a2) 21 - 28 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen,

a3) 8 - 13 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen

Ringen,

a4) 24 - 41 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen,

wobei sich die Gew.-% der Komponenten a1) bis a4) auf das Gesamtgewicht der Komponenten a1 ) bis a4) beziehen und sich zu 100 Gew.-% ergänzen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die zur Herstellung der Polyurethan-Hartschaumstoffe eingesetzte Isocyanatkomponente a) weniger als 12 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 10 Gew.-%, und insbesondere weniger als 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Komponente a), an Uretonimin. Unter Verwendung einer solchen Isocyanatkomponente a) hergestellte Schaumstoffe weisen einen besonders niedrigen Schrumpf, eine besonders gute Dimensionsstabilität und eine besonders helle Farbe auf.

Die Bestimmung des Gehalts an Uretonimin erfolgt dabei anhand der C=O Schwingung bei 1740cnτ1 durch 1 ,3-Di-p-tolyl-2-p-tolylimino-1 ,3-diazetidin-4-on Eichung und wird anhand des Molgewichtes auf das Uretonimin des 4,4'-MDI nach Formel (1 ). um- gerechnet

mg Uretonimin = Extinktion als Fläche * 13,975 (1 ).

Vorzugsweise weist die Komponente a) einen Gehalt an freien NCO-Endgruppen von 30 bis 33 Gew.-% auf.

Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat weist üblicherweise 12 bis 18 Gew.-% Uretonimin auf. Es wird üblicherweise hergestellt durch sauer katalysierte Umsetzung von Anilin mit Formaldehyd und Umsetzung des erhaltenen Gemisches aus Diphenyl- methandiamin MDA und Polymethylenpolyphenylenpolyamin mit Phosgen zum MDI und nahcfolgende Aufarbeitung und gegebenenfalls partielle Abtrennung des 2-Kern- MDI. Dabei wird die Kondensation mit einem solchen Verhältnis von Anilin zu Formaldehyd durchgeführt, dass sich das gewünschte Verhältnis der Isomere der Homologen im MDA einstellt. Nach der Phosgenierung wird das durch Destillation von flüchtigen Begleitstoffen sowie Nebenprodukten, zumeist Chlor enthaltenden Verbindungen, befreit. Zur Einstellung der Reaktivität kann eine thermische Nachbehandlung erfolgen. Wird diese thermische Belastung durch Destillation und Behandlung auf ein Mindestmaß begrenzt, resultiert ein MDI mit einem Uretonimingehalt bis maximal 12 Gew.-%, bevorzugt kleiner 10 Gew.-% und besonders bevorzugt kleiner 8 Gew.-%.

Auch bei dem Destillationsschritt zur Einstellung der Komponente a1 ) muss die thermische Belastung durch Destillation und Behandlung auf ein Mindestmaß begrenzt werden, um die Gehalte an Uretonimin bis maximal 12 Gew.-%, bevorzugt kleiner 10 Gew.-% und besonders bevorzugt kleiner 8 Gew.-% zu erreichen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten die Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen mindestens

einen Polyetheralkohol b1), der durch Anlagerung von Alkylenoxiden an ein aromatisches Amin hergestellt wurde. Die Hydoxylzahl dieses Polyetheralkohols liegt insbesondere im Bereich von 300 - 500 mg KOH/g. Vorzugsweise wird als aromatisches Amin Toluylendiamin eingesetzt, das besonders bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Toluylendiamins, ortho-lsomere enthält.

Weiterhin enthalten die Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen vorzugsweise mindestens einen Polyetheralkohol b2), der durch Anlagerung von Alkylenoxiden an einen Zucker, beispielswesie Sorbit und/oder Sac- charose, besonders bevorzugt Saccharose, hergestellt wurde. Die Hydoxylzahl dieses Polyetheralkohols liegt insbesondere im Bereich von 350 - 550 mg KOH/g.

In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen min- destens einen Polyetheralkohol b1 ) und mindestens einen Polyetheralkohol b2). Das Gewichtsverhältnis der Polyole b1) zu b2) liegt vorzugsweise im Bereich von 1 :1 bis 1 :6.

Zur Herstellung der Polyurethan-Hartschaumstoffe werden die Polyisocyanate a) und die Verbindungen mit mindestens zwei mit Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen b) und in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, dass der Isocyanatindex in einem Bereich zwischen 100 und 220, vorzugsweise zwischen 1 10 und 195, liegt.

Die Polyurethan-Hartschaumstoffe können diskontinuierlich oder kontinuierlich mit Hilfe bekannter Mischvorrichtungen hergestellt werden.

üblicherweise werden die erfindungsgemäßen Polyurethan-Hartschaumstoffe nach dem Zweikomponenten-Verfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren werden die Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoff- atomen b), mit den Flammschutzmitteln, den Treibmitteln, den Katalysatoren sowie den weiteren Hilfs- und/oder Zusatzstoffen zu der sogenannten Polyolkomponente vermischt und diese mit den Polyisocyanaten oder Mischungen aus den Polyisocyanaten und gegebenenfalls Flammschutzmitteln und Treibmitteln, auch als Isocyanatkompo- nente bezeichnet, zur Umsetzung gebracht.

Die Ausgangskomponenten werden zumeist bei einer Temperatur von 15 bis 35 0 C, vorzugsweise von 20 bis 30 0 C gemischt. Das Reaktionsgemisch kann mit Hoch- oder Niederdruckdosiermaschinen in geschlossene Stützwerkzeuge gegossen werden. Nach dieser Technologie werden z. B. diskontinuierlich Sandwichelemente gefertigt.

überraschenderweise weisen die erfindungsgemäßen Polyurethan-Hartschaumstoffe eine sehr gute Entformbarkeit auf. Die Schaumstoffe sind dimensionsstabil und lassen sich sehr gut applizieren.

Zu den übrigen für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyurethan- Hartschaumstoffe eingesetzten Ausgangsverbindungen ist im einzelnen folgendes zu sagen:

Als Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanat reaktiven Wasserstoff- atomen b), die neben den Polyetheralkoholen b1) und b2) für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden können, kommen insbesondere Polyetheralkohole und/oder Polyesteralkohole mit OH-Zahlen im Bereich von 100 bis 1200 mgKOH/g zum Einsatz.

Die eingesetzten Polyesteralkohole werden zumeist durch Kondensation von mehr- funktionellen Alkoholen, vorzugsweise Diolen, mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, mit mehrfunktionellen Carbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Decandicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und vorzugsweise Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und die isomeren Naph- thalindicarbonsäuren, hergestellt.

Die verwendeten Polyetheralkohole haben zumeist eine Funktionalität zwischen 2 und 8, insbesondere 3 bis 8.

Insbesondere kommen Polyetheralkohole, die nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch anionische Polymerisation von Alkylenoxiden in Gegenwart von Katalysatoren, vorzugsweise Alkalihydroxiden und/oder Aminen, hergestellt werden, zum Einsatz.

Als Alkylenoxide werden zumeist Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, vorzugsweise reines 1 ,2-Propylenoxid eingesetzt.

Als Startmoleküle kommen insbesondere Verbindungen mit mindestens 3, vorzugswei- se 4 bis 8 Hydroxylgruppen oder mit mindestens zwei primären Aminogruppen im Molekül zum Einsatz.

Als Startmoleküle mit mindestens 3, vorzugsweise 4 bis 8 Hydroxylgruppen im Molekül werden vorzugsweise Trimethylolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, Zuckerverbindungen, wie beispielsweise Glucose, Sorbit, Mannit und Saccharose, mehrwertige Phenole, Resole, wie z.B. oligomere Kondensationsprodukte aus Phenol und Formaldehyd und

Mannich-Kondensate aus Phenolen, Formaldehyd und Dialkanolaminen sowie MeI- amin eingesetzt.

Als Startmoleküle mit mindestens zwei primären Aminogruppen im Molekül werden vorzugsweise aromatische Di- und/oder Polyamine, beispielsweise Phenylendiamine, 2,3-, 2,4-, 3,4- und 2,6-Toluylendiamin und 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diamino- diphenylmethan sowie aliphatische Di- und Polyamine, wie Ethylendiamin, eingesetzt.

Die Polyetheralkohole besitzen eine Funktionalität von vorzugsweise 3 bis 8 und Hydroxylzahlen von vorzugsweise 100 mgKOH/g bis 1200 mgKOH/g und insbesondere 240 mgKOH/g bis 570 mgKOH/g. Es können zusätzlich auch Polyole, insbesondere Polyetheralkohole mit einer Hydroxylzahl von 100 - 250 mgKOH/g und einer Funktionalität von 2,5 bis 4 eingesetzt werden. Dadurch können die Eigenschaften der Schaumstoffe eingestellt werden.

Zu den Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanat reaktiven Wasserstoffatomen (A) gehören auch die gegebenenfalls mitverwendeten Kettenverlängerer und Vernetzer. Zur Modifizierung der mechanischen Eigenschaften kann sich der Zusatz von difunktionellen Kettenverlängerungsmitteln, tri- und höherfunktionellen Ver- netzungsmitteln oder gegebenenfalls auch Gemischen davon als vorteilhaft erweisen. Als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel verwendet werden vorzugsweise Alkanolamine und insbesondere Diole und/oder Triole mit Molekulargewichten kleiner als 400, vorzugsweise 60 bis 300.

Kettenverlängerungsmittel, Vernetzungsmittel oder Mischungen davon werden zweckmäßigerweise in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Komponente b), eingesetzt.

Weitere Angaben zu den verwendeten Polyetheralkoholen und Polyesteralkoholen sowie ihrer Herstellung finden sich beispielsweise im Kunststoffhandbuch, Band 7 „Polyurethane", herausgegeben von Günter Oertel, Carl-Hanser-Verlag München, 3. Auflage, 1993.

Als Treibmittel c) kann Wasser verwendet werden, das mit Isocyanatgruppen unter Abspaltung von Kohlendioxid reagiert. In Kombination mit oder an Stelle von Wasser können auch sogenannte physikalische Treibmittel eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um gegenüber den Einsatzkomponenten inerte Verbindungen, die zumeist bei Raumtemperatur flüssig sind und bei den Bedingungen der Urethanreaktion verdampfen. Vorzugsweise liegt der Siedepunkt dieser Verbindungen unter 50 0 C. Zu den phy- sikalischen Treibmitteln zählen auch Verbindungen, die bei Raumtemperatur gasförmig sind und unter Druck in die Einsatzkomponenten eingebracht bzw. in ihnen gelöst wer-

den, beispielsweise Kohlendioxid, niedrigsiedende Alkane und Fluoralkane oder Fluo- ralkene.

Diese Verbindungen werden zumeist ausgewählt aus der Gruppe, enthaltend Alkane und/oder Cycloalkane mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen, Dialkylether, Ester, Keto- ne, Acetale, Fluoralkane oder Fluoralkene mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, und Tetraal- kylsilane mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Tetramethylsi- lan.

Als Beispiele seien genannt Propan, n-Butan, iso- und Cyclobutan , n-, iso- und Cyclo- pentan, Cyclohexan, Dimethylether, Methylethylether, Methylbutylether, Ameisensäuremethylester, Aceton, sowie Fluoralkane, die in der Troposphäre abgebaut werden können und deshalb für die Ozonschicht unschädlich sind, wie Trifluormethan, Difluor- methan, 1 ,1 ,1 ,3,3-Pentafluorbutan, 1 ,1 ,1 ,3,3-Pentafluorpropan, 1 ,1 ,1 ,2-Tetrafluorethan, Difluorethan und Heptafluorpropan. Besonders bevorzugt eingesetzt werden Cyclopen- tan und/oder n-Pentan. Die genannten physikalischen Treibmittel können allein oder in beliebigen Kombinationen untereinander eingesetzt werden.

Als Katalysatoren werden insbesondere Verbindungen eingesetzt, welche die Reaktion der Isocyanatgruppen mit den mit Isocyanatgruppen reaktiven Gruppen stark beschleunigen. Solche Katalysatoren sind stark basische Amine, wie z. B. tertäre alipha- tische Amine, Imidazole, Amidine, sowie Alkanolamine.

Zur Herstellung der Polyurethan-Hartschaumstoffe werden die Verbindungen mit min- destens zwei mit Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen b) und die Polyisocyanate a) und in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, dass der Isocyanatindex in einem Bereich zwischen 100 und 220, vorzugsweise zwischen 110 und 195, liegt.

Falls in den Hartschaumstoff Isocyanuratgruppen eingebaut werden sollen, werden spezielle Katalysatoren benötigt. Als Isocyanurat-Katalysatoren werden üblicherweise Metallcarboxylate, insbesondere Kaliumacetat und dessen Lösungen, eingesetzt. Bei der Herstellung derartiger Schäume, auch als Polyurethan-Polyisocyanurat-Schäume bezeichnet, wird die Umsetzung der Komponenten (A) und (B) üblicherweise bei einem Index von 160 bis 450 durchgeführt

üblicherweise werden die erfindungsgemäßen PUR-Hartschaumstoffe nach dem Zweikomponenten-Verfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren werden die Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen (A), mit den Flammschutzmitteln, den Treibmitteln, den Katalysatoren sowie den weite- ren Hilfs- und/oder Zusatzstoffen zu der sogenannten Polyolkomponente vermischt und diese mit den Polyisocyanaten oder Mischungen aus den Polyisocyanaten und gege-

benenfalls Flammschutzmitteln und Treibmitteln, auch als Isocyanatkomponente bezeichnet, zur Umsetzung gebracht.

Die Ausgangskomponenten werden zumeist bei einer Temperatur von 15 bis 35 0 C, vorzugsweise von 20 bis 30 0 C gemischt. Das Reaktionsgemisch kann mit Hoch- oder Niederdruckdosiermaschinen in geschlossene Stützwerkzeuge gegossen werden. Nach dieser Technologie werden z. B. diskontinuierlich Sandwichelemente gefertigt.

Die Polyurethan-Hartschaumstoffe können diskontinuierlich oder kontinuierlich mit Hilfe bekannter Mischvorrichtungen hergestellt werden.

überraschenderweise weisen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schaumstoffe eine gute Entformbarkeit auf. Die Schaumstoffe sind dimensionsstabil und lassen sich sehr gut applizieren.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyurethan- Hartschaumstoffe weisen bei der ausschließlichen Verwendung von Wasser als Treibmittel eine Dichte von kleiner 38 g/l auf. Bei der Mitverwendung von physikalischen Treibmitteln liegt die Dichte der Polyurethan-Hartschaumstoffe vorzugsweise im Be- reich zwischen 28 und 33 g/l.

Auch bei diesen niedrigen Dichten tritt bei den erfindungsgemäßen Polyurethan- Hartschaumstoffen überraschenderweise keinerlei Schrumpf auf.

Die Erfindung soll an den nachfolgenden Beispielen näher erläutert werden.

1.1 Herstellung der Polyolkomponente 1 :

Aus 520g eines Polyetherpolyols auf Basis Saccharose, Glycerin und Propylenoxid mit einem mittleren Molekulargewicht von 640 g/mol, 250g eines Polyetheralkohols auf Basis vicinalem TDA, Ethylenoxid und Propylenoxid mit einem mittleren Molekulargewicht von 575 g/mol, 160g eines Polyetheralkohols auf Basis viccinalem TDA, Ethylenoxid und Propylenoxid mit einem mittleren Molekulargewicht von 1400 g/mol, 20g eines Schaumstabilisators, 16,5g Polycat 8, 6,5g Polycat 5, 3,5g Polycat 41 , 24g Wasser und 14g Cyclopentan wurde durch Vermischen eine Polyolkomponente hergestellt.

1.2 Herstellung der Polyolkomponente 2: Aus 520g eines Polyetheralkohols auf Basis Saccharose, Glycerin und Propylenoxid mit einem mittleren Molekulargewicht von 640 g/mol, 250g eines Polyetheralkohols auf Basis vicinalem TDA, Ethylenoxid und Propylenoxid mit einem mittleren Molekulargewicht von 575 g/mol, 160g eines Polyetheralkohols auf Basis vicinalem TDA, Ethylen-

oxid und Propylenoxid mit einem mittleren Molekulargewicht von 1400 g/mol, 20g eines Schaumstabilisators, 16,5g Polycat 8, 6,5g Polycat 5, 3,5g Polycat 41 , 24g Wasser und 17g Cyclopentan wurde durch Vermischen eine Polyolkomponente hergestellt.

1.3 Herstellung des PU-Hartschaums (nicht erfindungsgemäß)

Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat (Handelsname: Lupranat ® M20S) mit einem Monomer-MDI-Gehalt von 39 %, 29 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen, 12 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen Ringen, 20 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen, einem NCO-Gehalt von 31 ,2 Gew.-%, einer Viskosität von 252 mPa-s bei 25 0 C und einem Uretonimin-Gehalt von 14% wurde mit der Polyolkomponente 1 im Verhältnis Polyol : Isocyanat = 100 : 121 mit einer Hochdruckdosier- maschine vermischt. Diese Mischung wurde in eine Lanzen-Form (2000x200x50mm) oder eine Kasten-Form (700x400x90mm) injiziert.

Man erhielt ein PU - Hartschaum, welche sich wie folgt charakterisieren lässt:

Abbindezeit : 41sec Rohdichte : 35g/l

Entformdicke nach 4min bei 15% überfüllung: 93 mm

Fließfaktor : 1 ,38

Wärmeleitfähigkeit bei 23°C : 19,0 mW/mK

Dimensionsstabilität nach DIN EN 1604/13165 (Stufe 12): erfüllt bei 70 0 C, 90% rel.F.:Länge : 0% , Breite : 0,85% , Höhe : 0,35% bei -20 0 C : Länge : -0,05% , Breite : 0% , Höhe : -0,1 %

1.4 Herstellung des PU-Hartschaums (erfindungsgemäß)

Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit einem Monomer-MDI-Gehalt von 33 %, 25 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit drei aromatischen Ringen, 10 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit vier aromatischen Ringen, 32 Gew.-% Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat mit fünf oder mehr aromatischen Ringen, einem NCO-Gehalt von 31 ,5 Gew.-%, einer Viskosität von 355 mPa-s bei 25 0 C und einem Uretonimin-Gehalt von 9% wurde mit der Polyolkomponente 1 im Verhältnis Polyol : Isocyanat = 100 : 123 mit einer Hochdruckdosiermaschine vermischt. Diese Mischung wurde in eine Lanzen-Form (2000x200x50mm) oder eine

Kasten-Form (700x400x90mm) injiziert.

Man erhielt ein PU - Hartschaum, welche sich wie folgt charakterisieren lässt: Abbindezeit : 40sec Rohdichte : 29 g/l

Entformdicke nach 4min bei 15% überfüllung: 92,2 mm Fließfaktor : 1 ,40

Wärmeleitfähigkeit bei 23°C : 18,7 mW/mK Dimensionsstabilität nach DIN EN 1604/13165 (Stufe 12): erfüllt bei 70 0 C, 90% rel.F.: Länge : 0,2% , Breite : 0,9% , Höhe : 1 ,1 % bei -20 0 C : Länge : 0% , Breite : 0,1 % , Höhe : 0,1 %