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Title:
POROUS CATALYST FOR THE HYDROGENATION OF MALEIC ANHYDRIDE TO TETRAHYDROFURAN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/047818
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hydrogenation catalyst, particularly suitable for the hydrogenation of maleic anhydride and derivatives thereof to give THF or derivatives thereof. Said hydrogenation catalyst comprises copper oxide and at least one further metal, or a compound thereof, from the group comprising Al, Si, Zn, La, Ce, elements of groups IIIA to VIIIA and groups IA and IIA, with a pore volume of $m(G) 0.01 ml/g for pore diameters > 50nm and a ratio of pore volume for macropores with a diameter > 50nm to the total pore volume for pores with a diameter > 4 nm of > 10 %.

Inventors:
BORCHERT HOLGER (DE)
SCHLITTER STEPHAN (DE)
ROESCH MARKUS (DE)
FISCHER ROLF-HARTMUTH (DE)
RAHN RALF-THOMAS (DE)
WECK ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/014392
Publication Date:
June 20, 2002
Filing Date:
December 07, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
BORCHERT HOLGER (DE)
SCHLITTER STEPHAN (DE)
ROESCH MARKUS (DE)
FISCHER ROLF-HARTMUTH (DE)
RAHN RALF-THOMAS (DE)
WECK ALEXANDER (DE)
International Classes:
B01J23/72; B01J23/80; B01J35/10; B01J37/03; C07B61/00; C07D307/08; C07D307/33; C07D315/00; B01J23/76; B01J37/00; (IPC1-7): B01J35/10; B01J23/72; B01J23/76; B01J23/80; B01J23/83; B01J23/89; C07D307/08; C07D307/32; C07D315/00; B01J23/78
Domestic Patent References:
WO1997034694A11997-09-25
Foreign References:
EP0669163A11995-08-30
DE4301469A11994-07-28
EP1108702A12001-06-20
EP0656336A11995-06-07
DE19546612A11997-06-19
Other References:
See also references of EP 1341610A1
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Pagenberg Dost, Altenbur, Geissler Isenbruck Theodor-Heuss-Anlage 12 Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. l.
2. Hydrierkatalysator, enthaltend Kupferoxid und mindestens ein weiteres Metall oder eine Verbindung davon, vorzugsweise ein Oxid, aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Zn, La, Ce, den Elementen der Gruppen IIIA bis VIIIA sowie der Gruppen IA und IIA, mit einem Porenvolumen von 2 0, 01 ml/g für Porendurchmesser > 50 nm und einem Verhältnis des Porenvolumens von Makroporen mit einem Durchmesser > 50 nm zum gesamten Porenvolumen für Poren mit einem Durchmesser > 4 nm von > 10%.
3. Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Metalloxid ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Siliciumdioxid, Zinkoxid, Alumi niumoxid, Zirkonoxid und/oder Titandioxid, insbesondere der Katalysator ausge wählt ist aus Kupferoxid/AluminiumoxidGemischen und Kupferoxid/Zinkoxid/Alu miniumoxidGemischen.
4. Katalysator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupferoxid Gehalt bei Werten von 2 10 Gew.%, vorzugsweise 2 25 Gew.% liegt.
5. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Porenvolumen 0,025 ml/g für Porendurchmesser > 100 nm, insbesondere 2 0, 05 ml/g für Porendurchmesser > 200 nm, ist.
6. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Porenvolumens von Makroporen mit einem Durchmesser > 50 nm zum Gesamtporenvolumen für Poren mit einem Durchmesser > 4 nm bei Werten > 10% liegt, vorzugsweise bei Werten > 20%, insbesondere bei Werten von > 30%, liegt.
7. Hydrierkatalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er als Formkörper vorliegt, vorzugsweise in Form von Tabletten, Ringen, Kugeln oder Extrudaten.
8. Verfahren zur Herstellung eines Katalysators nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine in einem Lösungsmittel gelöste Kupferverbindung in Gegenwart weiterer löslicher oder im Lösungsmittel suspendierter Metall verbindungen und gegebenenfalls weiterer Additive mit einem Fällungsmittel ausge fällt, abfiltriert, gewaschen, getrocknet, gegebenenfalls calciniert und anschließend verformt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Porosität durch Zusatz von Porenbildnern, Zuschlagstoffen, Wahl der geeigneten Teilchengrößenverteilung und der Porosität des Katalysatorpulvers und/oder geeigneter Verfahrensparameter bei der Verformung der Ausgangsmaterialien erreicht wird.
10. Verwendung eines Katalysators nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Katalysator bei der Hydrierung von C4Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten, vorzugsweise von Maleinsäureanhydrid, in der Gasphase zu THF und/oder dessen Derivaten,.
11. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung bei Temperaturen von 150 bis 400°C, vorzugsweise bei 100 bis 300°C, Drücken von 0,5 bis 100 bar, vorzugsweise 1 bis 50 bar, insbesondere < 20 bar, GHSV's von 10 bis 50000 h1, vorzugsweise 100 bis 10 000 hl, und Konzentrationen der C4Carbon säure oder des Derivats davon von 0,2 bis 2 Vol.% durchgeführt wird.
Description:
Poröser Katalysator für die Hydrierung von Maleinsäureanhydrid zu Tetrahydrofuran Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls alkylsubstituiertem y-Butyrolacton und Tetrahydrofuran durch katalytische Hydrierung in der Gasphase von Substraten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Maleinsäure und Bernsteinsäure und Derivaten dieser Säuren. Darunter werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Ester und Anhydride verstanden, wobei diese ebenso wie die Säuren einen oder mehrere Alkylsubstituenten aufweisen können. Es wird ein Katalysator verwendet, der eine bestimmte Porosität aufweist.

Die Herstellung von y-Butyrolacton (GBL) und Tetrahydrofuran (THF) durch Gasphasenhydrierung von Maleinsäureanhydrid (MSA) ist eine seit vielen Jahren bekannte Reaktion. Zur Durchführung dieser katalytischen Reaktion sind in der Literatur zahlreiche Katalysatorsysteme beschrieben. Diese sind zum großen Teil Cr-haltig. Je nach Zusammensetzung des Katalysators und den gewählten Reaktionsparametern werden mit derartigen Katalysatoren unterschiedliche Produktverteilungen erreicht.

Mögliche weitere Edukte zur Herstellung von GBL und THF sind neben MSA die Maleinsäure selbst, Bernsteinsäure und deren Anhydrid sowie die Ester dieser Säuren.

Sollen GBL und THF hergestellt werden, die Alkylsubstituenten aufweisen, so bietet es sich an, von den vorstehend genannten Säuren, Estern und Anhydriden auch die entsprechenden alkylsubstituierten Spezies zu verwenden.

In der US 3,065,243 ist ein Verfahren offenbart, bei dem Kupferchromit als Katalysator dient. Laut Beschreibung und Beispielen entstehen bei dieser Reaktionsführung noch beträchtliche Mengen an Bernsteinsäureanhydrid (BSA), das im Kreis gefahren werden muß. Wie bekannt ist, treten dabei häufig verfahrenstechnische Probleme aufgrund der Kristallisation des BSA oder auch daraus entstehender Bernsteinsäure mit anschließender Verstopfung von Rohrleitungen auf.

Die Offenbarung von weiteren Kupferchromit-Katalysatoren zur Hydrierung von MSA findet sich zum Beispiel in den Druckschriften US 3,580,930, US 4,006,165, der EP-A 638 565 sowie der WO 99/38856. Laut Offenbarung lassen sich mit den dort beschriebenen Katalysatoren hohe Ausbeuten an GBL erzielen. THF wird jeweils nur in Spuren gebildet.

Oftmals ist es jedoch so, daß höhere Mengen an THF aus mehreren Gründen erwünscht sind.

Ein Verfahren, das dies gestattet, wird in der US 5,072,009 offenbart. Die gemäß diesem Patent verwendeten Katalysatoren entsprechen der allgemeinen Formel CulZnbAlcMdOx, in der M mindestens ein Element ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus den Gruppen IIA und IIIA, VA, VIII, Ag, Au, den Gruppen IIIB bis VIIB sowie Lanthaniden und Aktinoiden des Periodensystems der Elemente ; b ist eine Zahl zwischen 0,001 und 500, c eine Zahl zwischen 0,001 und 500 und d eine Zahl von 0 bis < 200 und x entspricht der Anzahl an Sauerstoffatomen, die nach den Valenzkriterien notwendig sind. Obwohl ausgesagt wird, daß die Katalysatoren entsprechend dieser Patentschrift kein Chrom enthalten müssen, werden in allen Beispielen chromhaltige Katalysatoren beschrieben.

Nach diesen Beispielen wird eine maximale THF-Ausbeute von 96% erhalten, die Hydrierung wird bei Drücken von 20 bis 40 bar durchgeführt Ein zweistufiges Katalysatorsystem zur Hydrierung von MSA ist in der Patentschrift US 5,149,836 beschrieben. Der Katalysator für die erste Stufe ist chromfrei, der Katalysator für die zweite Stufe basiert auf Cu-Zn-Cr-Oxiden.

Prinzipiell nachteilig an allen oben beschriebenen Katalysatorsystemen ist die Anwe- senheit von Chromoxid, dessen Verwendung aufgrund der akuten Toxizität vermieden werden sollte. Auch Cr-freie Katalysatorsysteme zur Herstellung von GBL durch Hydrierung von MSA sind im Stand der Technik beschrieben. Beispiele für derartige Katalysatorsysteme finden sich in den Druckschriften WO 99/35139 (Cu-Zn-Oxid), WO 95/22539 (Cu-Zn-Zr) sowie der US 5,122,495 (Cu-Zn-Al-Oxid). Alle diese Kata- lysatorsysteme ermöglichen hohe Ausbeuten an GBL, bis zu 98%, dabei wird die Bildung von THF jedoch nicht oder nur in Spuren beobachtet. Zwar läßt sich dessen Bildung, wie bekannt ist, durch eine Erhöhung der Reaktionstemperatur oder längere Verweilzeiten im Reaktor begünstigen, gleichzeitig steigt jedoch auch der Anteil unerwünschter Ne- benprodukte, beispielsweise Butanol, Butan, Ethanol oder Ethan.

Ein ausschließlich aus Cu-und Al-Oxiden aufgebauter Katalysator für die MSA- Gasphasenhydrierung zu GBL wird in der WO 97/24346 offenbart. Auch hier finden sich

die gleichen Nachteile wie bei den im vorstehenden Absatz beschriebenen Druckschriften, nämlich nur untergeordnete bzw. spurenweise Bildung von THF.

Die Verwendung eines Katalysators mit prinzipiell gleicher Zusammensetzung wie in der WO 97/24346 beschrieben, nämlich basierend auf Cu-Al-Oxiden, wird auch in der JP 2 233 631 offenbart. Das Ziel dieser Erfindung liegt dabei darin, die Hydrierung von MSA so durchzuführen, daß als Hauptprodukte THF und 1,4-Butandiol neben nur geringen oder gar keinen Mengen GBL entstehen. Dieses wird dann durch die Verwendung der auf gemischten Cu-Al-Oxiden basierenden Katalysatoren sowie durch Einhalten bestimmter Reaktionsbedingungen erreicht. Typische, mit diesem Verfahren erhaltene Mischungen enthalten ca. 15 bis 20 Mol-% 1,4-Butandiol und 60 bis 80 Mol-% THF, wobei die Menge an THF sogar entsprechend einem Beispiel auf über 99 Mol-% gesteigert werden kann.

Dies wird dadurch erreicht, daß GBL als Lösungsmittel eingesetzt wird, und zwar in einem mehrfachen Überschuß. Wird dagegen ohne Lösungsmittel gearbeitet, sinken die THF- Ausbeuten beträchtlich, auf Werte um 75%.

Alle die in den oben genannten Druckschriften offenbarten Katalysatoren weisen als gemeinsames Merkmal auf, daß sie einen einheitlichen Strukturaufbau besitzen. Dabei sind die vorliegenden Komponenten innig miteinander vermischt, wodurch die Struktur im wesentlichen homogen wird und der Katalysator keine größeren, unterschiedlich aufgebauten Bestandteile aufweist.

Die EP-A 0 404 408 dagegen offenbart einen Katalysator für die MSA-Hydrierung, dessen Aufbau prinzipiell anders ist als der Katalysatoren in den vorstehend genannten Referenzen. Das katalytisch aktive Material entspricht dabei im wesentlichen dem Material, das in der oben zitierten US 5,072,009 offenbart ist. Das Material wird dann auf einen im wesentlichen inerten, mindestens teilweise porösen, eine äußere Oberfläche aufweisenden Träger aufgetragen. Das katalytisch aktive Material haftet an der äußeren Oberfläche des Trägers. Im Gegensatz zu dem entsprechenden, nicht auf einem Träger angebrachten Katalysator, der als Hauptprodukt THF liefert, entsteht hierbei GBL als bevorzugtes Produkt neben großen Mengen an BSA als Nebenprodukt. Es wird in der Beschreibung aufgeführt, daß bei Verwendung des gleichen aktiven Materials in Form eines Vollkatalysators, wie in der US 5,079,009 offenbart, die THF-Bildung mit zunehmender Größe des Katalysator-Formkörpers bevorzugt wird. Bei Verwendung eines Schalenkatalysators jedoch, bei dem das katalytisch aktive Material in Form einer dünnen Schicht auf dem Träger aufgebracht ist, ergeben sich dagegen höhere GBL-Ausbeuten.

Castiglioni et al. berichten in Journal of Porous Materials 2 (1995), Seiten 79 bis 84, daß durch mehrmaliges Verpressen von Kupferoxid/Zinkoxid/Aluminiumoxid-Katalysatoren die Porosität reduziert wird. Daraus resultieren nach dem Verpressvorgang Katalysatoren, die bei der Hydrierung von MSA eine höhere Selektivität zu THF aufweisen, während die Bildung von GBL sinkt.

Es ist allgemein bekannt, daß bei einem Schalenkatalysator die Diffusionswege der reagierenden Komponenten in den Poren der katalytisch aktiven Masse kürzer sind als bei einem aus dem gleichen Material bestehenden Vollkatalysator. Die bisher gefundenen Ergebnisse der Hydrierung von Maleinsäureanhydrid mit Katalysatoren unterschiedlicher Porosität lehren den Fachmann folglich, daß kurze Diffusionswege in einem Katalysator die Bildung von GBL begünstigen, wohingegen bei langen Diffusionswegen die Bildung von THF in den Vordergrund tritt. Dies erscheint auch einleuchtend, da THF als Folgeprodukt des zunächst entstehenden GBL in der Hydrierung gebildet wird.

Überraschenderweise konnten jetzt Katalysatoren auf Basis von Kupferoxid mit einem hohen Anteil an Makroporen entwickelt werden, die bei der Hydrierung von MSA hohe Selektivitäten zu THF liefern.

Katalysatoren auf Basis von Kupferoxid mit einer gewissen Porosität und deren Verwendung als Hydrierkatalysator sind an sich bekannt.

So offenbart die US 5,155,086 pulverförmige Katalysatoren, enthaltend Kupferoxid, Zinkoxid und Aluminiumoxid, bei denen mindestens 40% des gesamten Porenvolumens von Poren mit Durchmessern von 120 bis 1000 A eingenommen wird. Derartige Katalysatoren eignen sich zur Hydrierung von Carbonsäuren und Carbonsäureestern zu Alkoholen sowie von Ketonen und Aldehyden zu Alkohol. Die Hydrierung von MSA zu THF wird nicht beschrieben.

In der EP-A 604 792 werden Katalysatoren beschrieben, die je 100 Gewichtsteile Kupferoxid, 40 bis 130 Gewichtsteile Zinkoxid, 2 bis 50 Gewichtteile Aluminiumoxid und 1 bis 40 Gewichtsteile Natriumoxid enthalten und eine Gesamtoberfläche von 50 bis 100 m2/g (nach BET) besitzen, wobei 75 bis 95% der Gesamtoberfläche von Poren mit Radien von 9 bis 1000 mn und die restliche Gesamtoberfläche von Poren, deren Radius < 9 nm ist, gebildet wird. Katalysatoren dieses Typs werden zum Hydrieren organischer Ver- bindungen eingesetzt, insbesondere zur Hydrierung gesättigter und ungesättigter Aldehyde,

Ketone, Carbonsäuren oder Carbonsäureester zu gesättigten Alkoholen. Die Hydrierung von MSA zu THF wird nicht beschrieben.

Schließlich offenbart die WO 97/34694 Kupferoxid/Aluminiumoxid-Hydrierkatalysatoren, die als Extrudat oder in Tablettenform vorliegen können. Die Extrudate weisen Poren- volumina von 0,15 bis 0,6 ml/g und bimodale Porenradienverteilungen mit Maxima um 100 Ä und 1000 bis 2000 Ä auf, die Tabletten Porenvolumina von 0,2 bis 0,6 ml/g und bimodale Porenradienverteilungen mit Maxima um 100 Ä und 500 bis 2000 Å. Die Hydrierung von MSA zu THF wird hier ebenfalls nicht erwähnt.

Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren unterscheiden sich von den Kataly- satoren, die im Stand der Technik beschrieben werden. Sie enthalten Kupferoxid und mindestens ein weiteres Metall oder eine Verbindung, davon vorzugsweise ein Oxid, aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Zn, La, Ce, den Elementen der Gruppen IIIA bis VIIIA sowie der Gruppen IA und IIA. Weiterhin weisen die Katalysatoren als Festkörper ein Porenvolumen von 2 0,01 ml/g für Porendurchmesser > 50 nm und ein Verhältnis des Porenvolumens von Makroporen mit einem Durchmesser > 50 nm zum gesamten Poren- volumen für Poren mit einem Durchmesser > 4 nm von > 10% auf.

Die Gruppen des Periodensystems der Elemente werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nach der alten IUPAC-Nomenklatur bezeichnet.

Die erfindungsgemäßen Katalysatoren erlauben es, die Hydrierung von C4-Dicarbonsäuren und/oder deren Derivaten so durchzuführen, daß als Hauptprodukt THF entsteht, und zwar in Ausbeuten von deutlich über 90%, sehr häufig nahe 100%.

Unter dem Begriff C4-Dicarbonsäure und deren Derivate werden in Bezug auf die vorliegende Erfindung verstanden Maleinsäure oder Bernsteinsäure, die gegebenenfalls einen oder mehrere Cl-C4-Alkylsubstituenten aufweisen sowie die Anhydride und Ester dieser gegebenenfalls alkylsubstituierten Säuren. Ein Beispiel einer solchen Säure ist Citraconsäure. Vorzugsweise wird MSA als zu hydrierendes Edukt eingesetzt.

Das hergestellte THF kann dabei auch ein oder mehrere Alkylsubstituenten aufweisen, je nach eingesetztem Ausgangsmaterial. Ein solches substituiertes THF wird nachstehend als THF-Derivat bezeichnet.

Die erfindungsgemäßen Katalysatoren enthalten als Basismaterial Kupferoxid, das mit mindestens einem weiteren Metall oder einer Verbindung davon, vorzugsweise einem Oxid, versetzt ist. Dabei wird ein Metall verwendet, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Al, Si, Zn, La, Ce, den Elementen der Gruppen IIIA bis VIIIA sowie den Gruppen IA und IIA oder einer Verbindung davon, vorzugsweise einem Oxid.

Vorzugsweise wird Siliciumdioxid, Zinkoxid, Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid und/oder Titandioxid verwendet. Besonders bevorzugt sind chromfreie Systeme auf Basis Kup- feroxid/Aluminiumoxid und Kupferoxid/Zinkoxid/Aluminiumoxid.

Der Kupferoxid-Gehalt in den erfindungsgemäßen Katalysatoren liegt dabei bei Werten von 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 25 Gew.-%.

Um die gewünschten Eigenschaften bezüglich der Hydrieraktivität aufzuweisen, müssen die erfindungsgemäßen Katalysatoren bestimmte Eigenschaften hinsichtlich der Porosität aufweisen. Die als Formkörper vorliegenden Katalysatoren weisen ein Porenvolumen von z : 0, Olml/g für Porendurchmesser > 50 nm, vorzugsweise von 2 0,025 ml/g für Poren- durchmesser > 100 nm und insbesondere 2 0,05 ml/g für Porendurchmesser > 200 nm auf.

Diese Werte wurden durch Quecksilber-Intrusion nach DIN 66133 bestimmt. Die Daten wurden im Porendurchmesserbereich von 4 nm bis 300 nm ausgewertet.

Wichtig ist weiterhin das Vorliegen einer gewissen Makroporosität. So sollte in dem Formkörper das Verhältnis des Porenvolumens von Makroporen mit einem Durchmesser > 50 nm zum Gesamtporenvolumen für Poren mit einem Durchmesser > 4 nm bei Werten > 10% liegen. Bevorzugt ist es, wenn dieses Verhältnis bei Werten von > 20% liegt, ins- besondere bei Werten von > 30%.

Die Katalysatormasse wird mit dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt. Dabei sind Verfahren bevorzugt, bei denen das Kupferoxid feinverteilt und innig mit den anderen Bestandteilen vermischt anfällt. Dies läßt sich vorzugsweise durch Fällungsreaktionen erreichen. Dabei werden in einem Lösungsmittel gelöste Kupferverbindungen in Gegen- wart weiterer löslicher oder im Lösungsmittel suspendierter Metallverbindungen mit einem Fällungsmittel ausgefällt, abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gegebenenfalls calciniert.

Beispielsweise können die entsprechenden Metallcarbonate und/oder Hydroxide in wässriger Lösung ausgefällt, abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gegebenenfalls cal- ciniert werden. Die Metallcarbonate oder Hydroxide sind beispielsweise durch Lösen der

entsprechenden Metallsalze in Wasser und Zugabe von Sodalösung erhältlich. Als Metallsalze kommen beispielsweise Nitrate, Sulfate, Chloride, Acetate und/oder Oxalate zum Einsatz.

Die erfindungsgemäßen Katalysatoren liegen als Formkörper vor, die dem Fachmann bekannt sind. Beispiele für geeignete Formkörper umfassen Tabletten, Ringe, Kugeln und Extrudate. Diese Formkörper werden durch an sich bekannte Verfahren erhalten, bei- spielsweise Extrudieren, Tablettieren oder durch Agglomerationsverfahren.

Die Porosität, die die erfindungsgemäßen Katalysatoren zum Erreichen der gewünschten Hydrieraktivität aufweisen müssen, läßt sich durch bestimmte Maßnahmen bei der Her- stellung erreichen. Dies sind beispielsweise der Zusatz von Porenbildnern, Zuschlags- stoffen, die Wahl einer geeigneten Teilchengrößenverteilung und Porosität des Kataly- satorpulvers, geeignete Verfahrensparameter bei der Verformung der Ausgangsmaterialien oder eine Kombination der vorstehend genannten Maßnahmen.

Als Porenbildner eignen sich beispielsweise Carbonsäuren, wie beispielsweise Oxalsäure, Stearinsäure und Palmitinsäure, weiterhin Kohlenhydrate und modifizierte Kohlenhydrate wie beispielsweise Stärke und Methylzellulose. Geeignet sind weiterhin gepulverte Aktivkohlen, Graphit, Ammoniumsalze und Nitrate. Diese Stoffe lassen sich nach der Formgebung etwa durch thermische Behandlung des Katalysator-Formkörpers wieder entfernen.

Als Zuschlagsstoffe zur Einstellung der Porosität, die dauerhaft im Katalysator verbleiben, eignen sich beispielsweise Metalloxide, Metallcarbide und Metallnitride.

Eine geeignete Teilchengrößenverteilung und Porosität des Katalysatorpulvers läßt sich z. B. durch eine thermische Vorbehandlung einer Katalysatorpulver enthaltenden Suspen- sion erreichen. Bei der Formgebung des Katalysators kann beispielsweise durch geringen Energieeintrag beim Kollern oder verringerte Preßdrücke beim Tablettieren eine höhere Makroporosität erzielt werden.

Zur Einstellung der erfindungsgemäßen Porosität des Katalysators ist der Einsatz vor- calcinielter Ausgangsmaterialien und die Verwendung von Porenbildnern bevorzugt.

Als Alternative zu den oben dargelegten Darstellungsmethoden können die erfin- dungsgemäßen Katalysatoren beispielsweise auch durch Aufbringen der Aktivkomponente

auf einen Träger entsprechender Porosität hergestellt werden. Das Aufbringen kann etwa durch Tränken geschehen. Weiterhin können erfindungsgemäße Katalysatoren durch Ver- formen einer heterogenen Mischung aus Aktivkomponente oder Precursor-Verbindungen davon mit einer Trägerkomponente oder Precursor-Verbindungen hiervon erhalten werden.

Die eingesetzten Katalysatoren können zudem ein Hilfsmittel in einer Menge von 0 bis 10 Gew.-% enthalten. Unter Hilfsmittel versteht man organische und anorganische Stoffe, die zu einer verbesserten Verarbeitung während der Katalysatorherstellung und/oder zu einer Erhöhung der mechanischen Festigkeit der Katalysatorformkörper beitragen. Derartige Hilfsmittel sind dem Fachmann bekannt ; Beispiele umfassen Graphit, Stearinsäure, Kieselgel und Kupferpulver.

Generell wird der Katalysator vor dem Einsatz in die Reaktion einer Aktivierung, im all- gemeinen einer Wasserstoffvorbehandlung, unterzogen. Dadurch wird die aktive Kataly- satorspezies hergestellt. Dies geschieht durch ein teilweises Reduzieren der in der Kata- lysatormischung vorhandenen Verbindungen, insbesodnere der Cu-Oxide, zum elemen- taren Metall oder niedrigeren Oxidationsstufen des Metalls, das in der erfindungsgemäßen katalytischen Reaktion aktiv ist.

Der erfindungsgemäße Katalysator besitzt eine ausreichende Standzeit. Für den Fall, daß die Aktivität und/oder Selektivität des Katalysators dennoch im Laufe seiner Betriebszeit sinken sollte, kann er durch dem Fachmann bekannte Maßnahmen regeneriert werden.

Hierzu zählt eine reduktive Behandlung des Katalysators im Wasserstoffstrom bei erhöhter Temperatur. Gegebenenfalls kann der reduktiven Behandlung eine oxidative vorausgehen.

Hierbei wird die Katalysatorschüttung mit einem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch, beispielsweise Luft, bei erhöhter Temperatur durchströmt. Weiterhin besteht die Möglichkeit den Katalysator mit einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise Me- thanol, THF oder GBL, zu waschen und anschließend durch einen Gasstrom zu trocknen.

Für die Durchführung der Reaktion eignen sich generell Reaktoren, in denen der Kata- lysator als Festbett angeordnet ist. Bevorzugt sind Rohrbündelreaktoren, um die bei der Reaktion frei werdende Wärme günstig abzuführen. Bei der Hydrierung wird das Edukt, vorzugsweise MSA, verdampft und mit einem Wasserstoff enthaltenden Gasstrom durch den Reaktor geleitet. Bevorzugt ist die Verwendung von reinem Wasserstoff. Die Zufüh- rung anderer gasförmiger Komponenten, wie beispielsweise Wasserdampf oder Kohlen- monoxid, kann sich dabei günstig auf die Selektivität, Aktivität oder Langzeitstabilität aus- wirken. Die Konzentration des Edukts liegt bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Vol.-%. Bei

wesentlich höheren Edukt-Konzentrationen kondensiert dieses, insbesondere bei Einsatz von MSA, im Reaktor aus und belegt den Katalysator mit einem Flüssigkeitsfilm. We- sentlich geringere Konzentrationen würden die Raum-Zeit-Ausbeute verringern.

Die Temperatur der Reaktion liegt bei Werten von 150 bis 400°C, vorzugsweise 200 bis 300°C. Höhere Temperaturen begünstigen die Bildung von Nebenprodukten, tiefere Tem- peraturen fuhren zu einem unnötigen Aktivitätsverlust des Katalysators. Der Druck liegt bei Werten von 0,5 bis 100, vorzugsweise 1 bis 50, insbesondere < 20 bar. Die GHSV (Gas Hourly Space Velocity = Volumenstrom des Reaktionsgases bei Normbedingungen bezo- gen auf das Katalysatorschüttvolumen) wird so eingestellt, daß ein vollständiger Edukt- Umsatz erreicht wird. Dies erleichtert die Aufarbeitung des Produktgemisches und erspart die Rückführung von nicht umgesetztem Edukt. Dazu wird die GHSV auf Werte von 10 bis 50000 h-l, vorzugsweise 100 bis 10 000 h~l eingestellt. Das Produktgemisch kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren getrennt werden. Bevorzugt wird mindestens ein Teil des nicht umgesetzten Wasserstoffs im Kreis gefahren und damit erneut in der Hydrierung eingesetzt.

Die Erfindung wird nun in den nachfolgenden Beispielen erläutert.

Beispiel 1 : Herstellung eines erfindungsgemäßen Katalysators In einem beheizbaren und mit Rührwerk ausgestatteten Fälltopf werden 8,1 1 Wasser und 672 g Böhmit (Pural SB, Fa. Condea, ca. 72% A1203-Gehalt) vorgelegt und auf 50°C er- wärmt. In dieses Fällgefäß werden im Verlauf einer halben Stunde 7,5 1 einer Metallsalz- lösung enthaltend 2980 g Cu (N03) 2*3H20 und 3560 g Zn (N03) 2*6H20 und gleichzeitig eine 20 Gew.-% Sodalösung unter Rühren zudosiert. Die Sodadosierung wird so gewählt, daß sich im Fällgefäß ein pH-Wert von 6,2 einstellt. Der Verbrauch an Sodalösung liegt bei 13,8 kg. Die gebildete Suspension wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen, bis das ablaufende Waschwasser kein Nitrat (< 25 ppm) mehr enthält. Der Filterkuchen wird zu- nächst bei 120°C getrocknet und anschließend bei 300°C calciniert.

1,7 kg dieses Materials werden mit 300 g Ammoniumnitrat und 60 g Graphit intensiv ver- mischt und zu Tabletten mit Durchmesser und Höhe jeweils 3 mm tablettiert. Die Tabletten werden bei 500°C für zwei Stunden calciniert.

Beispiel 2 : Herstellung eines erfindungsgemäßen Katalysators 1,9 kg des Fällproduktes aus Beispiel 1 werden mit 100 g Ammoniumnitrat und 60 g Graphit intensiv vermischt und zu Tabletten mit Durchmesser und Höhe jeweils 3 mm ta- blettiert. Die Tabletten werden bei 500°C für zwei Stunden calciniert.

Beispiel 3 : Herstellung eines erfindungsgemäßen Katalysators 1,7 kg des bei 120°C getrockneten Fällproduktes aus Beispiel 1 werden bei 800°C calci- niert und anschließend mit 300 g des nicht calcinierten Fällproduktes und 60 g Graphit intensiv vermischt und zu Tabletten mit Durchmesser und Höhe jeweils 3 mm tablettiert.

Vergleichsbeispiel 1 : Herstellung eines Katalysators 1,5 kg des bei 120°C getrockneten und bei 300°C calcinierten Fällproduktes aus Beispiel 1 werden mit 45 g Graphit intensiv vermischt und zu Tabletten mit Durchmesser und Höhe jeweils 3 mm tablettiert.

Beispiele 4 bis 6, Vergleichsbeispiel 2 : Hydrierung von Maleinsäureanhydrid 100 ml der tablettierten Katalysator-Formkörper aus den oben genannten Beispielen wur- den mit 100 ml Glasringen der gleichen Größe gemischt und in einen Rohrreaktor mit 27 mm Innendurchmesser gefüllt. Der Reaktor wurde durch umlaufendes Öl temperiert und von oben nach unten mit dem Reaktorgas durchströmt. Im Inneren der Katalysator- schüttung lag ein axiales Temperaturprofil vor. MSA wurde als Schmelze in einen bei 200°C betriebenen Verdampfer gepumpt, wo es in einem Wasserstoffstrom verdampft wurde. Das MSA-Wasserstoff-Gemisch mit einer MSA-Konzentration von 1,2 Vol-% wur- de dann durch den Raktor geleitet und oberhalb der Katalysatorschüttung vorgeheizt. Der Umsatz von MSA war in allen Beispielen vollständig.

Vor dem Einspeisen des MSA-Wasserstoffgemisches wurde der Katalysator einer Wasser- stoffvorbehandlung unterzogen. Dazu wurde zunächst der Reaktor mit 200 NI/h Stickstoff bei atmosphärischem Druck gespült und gleichzeitig innerhalb einer Stunde auf eine Tem- peratur in der Katalysatorschüttung von 180°C aufgeheizt. Danach wurde der Stickstoff- volumenstrom auf 950 hl/h erhöht und zusätzliche 50 Nl/h Wasserstoff eingespeist. Dabei wurde eine leichte Temperaturerhöhung in der Katalysatorschüttung auf etwa 250°C im Hot-Spot beobachtet. Der Hot-Spot wandert vom Reaktoreingang zum Reaktorende durch den Reaktor. Nachdem die Temperatur in der gesamten Katalysatorschüttung auf 190°C abgekühlt war, wurde der Stickstoffvolumenstrom auf 900 Nl/h erniedrigt und die Menge des Wasserstoffstromes auf 100 Nl/h erhöht. Der Stickstoffvolumenstrom wurde allmäh- lich abgeschaltet, der Wasserstoffstrom allmählich auf 600 Nl/h angehoben.

Wie der Tabelle zu entnehmen ist, sind mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren deutlich höhere THF-Selektivitäten zu erzielen als mit dem Vergleichskatalysator.

Tabelle Bsp. Kat.-Porenvol. Porenvol. Anteil T SGSL STE SRest Nr. Nr. 4nm<d<30 5Onm<d<30 Makroporen [°C [mol- [mol- [mol- 0µm 0µm d>50nm/d>2 ] %] %] %] [cm3/g] [cm3/g] nm [%] 4 1 0,392 0,233 59% 260 0 98 2 5 2 0,354 0,139 39% 250 1 97 2 6 3 0,127 0,045 35% 250 2 96 2 Verg Vergl.- 0, 187 0,007 3,7% 260 12 78 10 1.- bsp. bsp. 1 2

SXXX = Selektivität