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Title:
POSITIONING CYLINDER FOR DRILLING WITH A SURGICAL DRILL AND DRILLING JIG AND SYSTEM FOR DRILLING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/135515
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a positioning cylinder (1) for a surgical drill, which positioning cylinder is screwed into a drilling jig by means of an external thread (4), especially for drilling in a jawbone for a dental implant. The positioning cylinder comprises a cylinder base (2) having an axial internal bore (3) and an external thread (4) for screwing it into the drilling jig. The positioning cylinder (1) is designed as a one-piece or integral part and the internal bore (3) is used to guide the drill. The invention further relates to a system consisting of said positioning cylinders (1) and surgical drills.

Inventors:
PALTI ADY (DE)
HATZLHOFFER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/003738
Publication Date:
November 12, 2009
Filing Date:
May 09, 2008
Export Citation:
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Assignee:
PALTI ADY (DE)
HATZLHOFFER HERBERT (DE)
International Classes:
A61C1/08; A61B17/17
Foreign References:
US20050170311A12005-08-04
US5769636A1998-06-23
US5989025A1999-11-23
US5800168A1998-09-01
EP1321107A12003-06-25
Attorney, Agent or Firm:
JANY, Peter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. In eine Bohrschablone einschraubbare Positionierhülse (1) zum Positionieren und Führen eines chirurgischen Bohrers beim Bohren einer Bohrung in einen Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Einsetzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen einer Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen, umfassend einen sich in einer axialen Richtung erstreckenden Hülsenkörper (2), - der eine durchgehende axiale Innenbohrung (3) und ein Außengewinde (4) zum Einschrauben der Positionierhülse (1) in eine Bohrschablone aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierhülse (1) als einteiliges bzw. einstückiges Teil ausgebildet ist und die Innenbohrung (3) zum Führen des Bohrers dient.

2. Positionierhülse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (2) kein darin eingesetztes Distanzelement um- fasst.

3. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (2) über seine gesamte Länge (L2) einen konstanten Außendurchmesser (D2) auf- weist.

4. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (2) über seine

gesamte Länge (L2) einen konstanten Außendurchmesser (D2) aufweist, mit Ausnahme einer kleinen konisch zulaufenden Spitze an seinem proximalen Ende (6).

5. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (D2) des Hülsenkörpers (2) zwischen 3 mm und 8 mm, bevorzugt zwischen 3,5 mm und 6 mm, besonders bevorzugt zwischen 4 mm und 5 mm beträgt.

6. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge (L2) des Hülsenkörpers (2) zwischen 5 mm und 35 mm, bevorzugt zwischen 8 mm und 30 mm, besonders bevorzugt zwischen 10 mm und 25 mm beträgt.

7. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (2) am proximalen Ende (6) einen Hülsenboden (8) aufweist, durch den die Innenbohrung (3) zum Führen des Bohrers hindurchgeführt ist.

8. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenboden (8) eine axiale Dicke (L8) zwischen 0,5 mm und 10,0 mm, bevorzugt zwischen 1,0 mm und 8 mm, besonders bevorzugt zwischen 1,5 mm und 5 mm hat.

9. Positionierhülse (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenboden eine axiale Dicke (L8) hat, die zwischen 1% und 25%, bevorzugt zwischen 3% und 20%, besonders bevorzugt zwischen 5% und 15% der axialen Länge (L2) des Hülsenkörpers (2) beträgt.

10. Positionierhülse (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (d3) der Innenbohrung (3) im Hülsenboden (8) zwischen 0,8 mm und 5,0 mm, bevorzugt zwi-

sehen 0,9 mm und 3 mm, besonders bevorzugt zwischen 1,0 mm und 2,0 mm beträgt.

11. Positionierhϋlse (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbohrung (3) an dem distalen Ende

(7) des Hülsenkörpers (2) einen größeren Durchmesser (D3) aufweist als in dem Hülsenboden (8).

12. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Innenbohrung (3) mit dem größeren

Durchmesser (D3) am distalen Ende (7) des Hülsenkörpers (2) in axialer Richtung bis zum distalen Ende des Hülsenbodens (8) erstreckt.

13. Positionierhülse (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbohrung (3) an dem distalen Ende (7) des Hülsenkörpers (2) einen Durchmesser (D3) hat, der um mehr als 10%, 20%, 30%, 40%, 50%, 60%, 80%, 100%, 125%, 150% oder 200% größer ist als der Durchmesser (d3) der Innen- bohrung (3) in dem Hülsenboden (8).

14. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenkörper (2) an seinem distalen Ende (7) mindestens einen axialen Längsschlitz (9) in der Wandung des Hülsenkörpers (2) aufweist, der vom distalen Ende (7) des Hülsenkörpers (2) in axialer proximaler Richtung verläuft.

15. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch und einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B9) des Längsschlitzes (9) größer ist als der Durchmesser (d3) der

Innenbohrung (3) des Hülsenkörpers (2) bzw. der Innenbohrung (3) im Hülsenboden (8).

16. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B9) des axialen Längsschlitzes (9)

mehr als 110%, 125%, 150%, 175%, 200%, 250% oder 300% des Durchmessers (d3) der Innenbohrung (3) im Hülsenboden (8) beträgt.

17. Positionierhϋlse (1) nach einem der Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B9) des axialen Längsschlitzes (9) weniger als 500%, 450%, 300%, 250% oder 200% des Durchmessers (d3) der Innenbohrung (3) im Hülsenboden (8) beträgt.

18. Positionierhülse (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass sich der axiale Längsschlitz (9) über eine Länge (L9) erstreckt, die zwischen 10% und 75%, bevorzugt zwischen 20% und 60%, besonders bevorzugt zwischen 25% und 50% der axialen Länge (L2) des Hülsenkörpers (2) beträgt.

19. Positionierhülse (1) nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere axiale Längsschlitze (9), bevorzugt zwei axiale Längsschlitze (9) aufweist.

20. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die axialen Längsschlitze (9) paarweise gegenüberliegend angeordnet sind.

21. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Außengewinde (4) über die gesamte axiale Außenfläche des Hülsenkörpers (2) erstreckt.

22. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Außen- gewindes (4) zwischen 0,01 mm und 1,5 mm, bevorzugt zwischen

0,02 mm und 1,0 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,03 mm und 0,5 mm größer ist als der Kerndurchmesser des Außengewindes (4).

23. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Steigung und/oder die Teilung

des Außengewindes (4) zwischen 0,5 mm und 4 mm, bevorzugt zwischen 0,8 mm und 2 mm beträgt.

24. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außengewinde (4) ein Trapezgewinde ist.

25. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindegänge des Trapezgewindes spitz- kegelartige Flanken (10) aufweisen.

26. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die spitzkegelartigen Flanken (10) einen Flankenwinkel (W) zwischen 40° und 80°, bevorzugt zwischen 50° und 70° zueinander aufweisen.

27. Positionierhülse (1) nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindezähne eine Abflachung (12) aufweisen.

28. Positionierhülse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abflachung (12) eine Breite (B12) zwischen 0,03 mm und 0,2 mm, bevorzugt zwischen 0,05 mm und 0,1 mm hat.

29. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Kunststoff besteht.

30. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Industriestahl Nr. 1.4301,

1.4303 oder 1.4305 besteht.

31. Positionierhülse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Titan, Titannitrit, Titannitrid, Zirkonium, Zirkonoxid oder Keramik besteht.

32. System zum Bohren einer Bohrung in einen Knochen mit einem chirurgischen Bohrer mit einer vorgegebenen Bohrungstiefe der Bohrung in dem Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Ein- setzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen einer Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen, umfassend einen Satz Positionierhülsen (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Positionieren und Führen des chirurgischen Bohrers und einen Satz chirurgische Bohrer zum Bohren der Bohrung, wobei die Positionierhülsen (1) eines Satzes eine gleiche axiale Dicke (L8) des Hülsenbodens (8) am proximalen Ende (6) aufweisen, und die Bohrer eines Satzes definierte, untereinander unterschiedliche Bohrlängenbegrenzungen aufweisen, durch die sich abgestufte Bohrlängen des Bohrers ergeben, wobei sich die Bohrungstiefe in dem Knochen durch die Bohr- tiefe des verwendeten Bohrers des Bohrersatzes abzüglich der axialen Dicke (L8) des Hülsenbodens (8) ergibt.

33. System nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstufung der Bohrlängen der Bohrer eines Satzes zwischen 0,1 mm und 5,0 mm, bevorzugt zwischen 0,2 mm und 3 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,3 mm und 1,5 mm, weiter bevorzugt zwischen 0,5 mm und 1,0 mm beträgt.

34. System nach einem der Ansprüche 32 bis 33, dadurch gekennzeich- net, dass die Bohrlängen der Bohrer eines Satzes zwischen 5,0 mm und 60,0 mm, bevorzugt zwischen 10 mm und 50 mm, besonders bevorzugt zwischen 15 mm und 40 mm betragen.

35. System nach einem der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrer einen Durchmesser zwischen 0,8 mm und 5,0 mm, bevorzugt zwischen 1,0 mm und 2,5 mm haben.

36. System nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrer eines Satzes einen abgestuften Durchmesser, vorzugsweise in Schritten von 0,1 mm, aufweisen.

Description:

Positionierhülse zum Bohren mit einem chirurgischen Bohrer und einer Bohrschablone und System zum Bohren

Die Erfindung betrifft eine in eine Bohrschablone einschraubbare Positionierhülse zum Positionieren und Führen eines chirurgischen Bohrers beim Bohren einer Bohrung in einen Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Einsetzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen einer Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen. Ferner richtet sich die Erfindung auf ein System zum Bohren einer Bohrung in einen Knochen mit einem chirurgischen Bohrer mit einer vorgegebenen Bohrungstiefe der Bohrung in dem Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Einsetzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen einer Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen, mit Positionierhülsen und chirurgischen Bohrern.

Die erfindungsgemäße Positionierhülse kann in allen Bereichen der Knochenchirurgie eingesetzt werden. Sie wird im folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit anhand des Beispiels von Implantatbohrungen für die Kieferchirurgie beschrieben.

Zahnimplantate sind in den Kieferknochen eingesetzte Fremdkörper. Das Teilgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit dem Einpflanzen von Zahnimplantaten in den Kieferknochen befasst, wird als Implantologie bezeichnet. Durch ihre Verwendbarkeit als Träger von Zahnersatz übernehmen Zahnimplantate die Funktion künstlicher Zahnwurzeln. Zum Bohren der Löcher für das Setzen der Zahnimplantate in den Kiefer wird eine Bohrschablone verwendet.

Zwischenzeitlich hat sich die Technik, einen verlorengegangenen Zahn durch ein Zahnimplantat und eine darauf befestigte Zahnprothese oder Brücke zu ersetzen, durchgesetzt. Man verwendet dabei ein aus kerami- scher Masse oder Metall hergestelltes, im Knochen verankertes Implantat, die Implantatwurzel, auf dem die künstliche Zahnkrone befestigt wird. Hierzu muss an der Stelle des verlorengegangenen Zahns eine Bohrung für die Implantatwurzel in den Kiefer eingebracht werden. Da sich die künstliche Zahnkrone harmonisch in die Zahnreihe eingliedern, die Im- plantatwurzel zur besseren Kaudruckaufnahme einen möglichst großen Durchmesser haben soll und das Knochenangebot im Kiefer begrenzt ist, muss die Position und Winkelorientierung der Bohrung exakt vorherberechnet und eingehalten werden.

Um dies zu gewährleisten, wird üblicherweise zunächst eine Bohrschablone erstellt, die an dem vorherbestimmten Ort eine winkellagemäßig justierte Bohrhülse aufweist, deren Innendurchmesser dem Durchmesser eines Pilotbohrers für die Kieferbohrung entspricht. Die Bohrschablone wird von dem Patienten beim Bohren der Pilotbohrung getragen. Diese Bohrschablone kann anhand eines Kiefermodells des Patienten oder rein aus röntgenologischen oder computertomographisch gewonnenen Daten hergestellt werden. Weiterhin werden die für die Festlegung der Bohrrichtung notwendigen Informationen über die Ausdehnung des Kieferknochens mittels einer Computertomographie gewonnen, wobei verschiedene Schnittdarstellungen durch den Kiefer möglich sind. Andere Verfahren, die zum Vermessen des Kiefers für das Herstellen einer Bohrschablone verwendet werden, sind z.B. das sogenannte Bone Mapping, die Knochenmessung mit einer Sonde oder andere Messverfahren.

Bohrschablonen sind also HilfsVorrichtungen, um dem Implantologen das Einbringen einer Bohrung in den Kieferknochen eines Patienten, in die das Implantat eingesetzt werden soll, zu erleichtern. Die Bohrschablone weist ein am Kiefermodell erstelltes Bohrloch auf, das beim Einbringen der Bohrung bzw. Pilotbohrung in den Kieferknochen als Führung für den Bohrer dient. Das Bohrloch soll die richtige Position und Winkellage aufweisen.

Vor dem Einbringen eines Implantats in einen Knochen findet zunächst eine Bearbeitung des Knochenmaterials mit speziellen chirurgischen Werkzeugen statt. Häufig wird zunächst eine Vorbohrung, die sogenannte Pilotbohrung, mit einem verhältnismäßig dünnen Bohrer vorgenommen, bei der die Präparationstiefe durch Tiefenbegrenzungselemente gewährleistet wird. Danach wird mit Hilfe eines sogenannten Formbohrers der Vorbohrungskanal aufgebohrt und erhält dadurch die für das Implantat notwendige Gestalt.

In die Bohrschablone werden an den Implantationsstellen Positionierhilfen eingebracht, die zum Positionieren und Führen des chirurgischen Bohrers beim Bohren dienen. Bei den Positionierhilfen handelt es sich in der Regel um Hülsen. Das Festlegen einteiliger Positionierhülsen in der Bohrschab- lone geschieht in der Praxis durch Eingießen bzw. Einpolymerisieren. Die Positionierhülsen dienen dazu, eine Pilotbohrung mit einer definierten Tiefe in den Kiefer zu bohren. Die Bohrrichtung bzw. die Bohrwinkel werden dabei durch die Position der Positionierhülse in der Bohrschablone vorgegeben. Die Bohrschablone mit den darin eingesetzten Positionierhül- sen wird vom Patienten beim Bohren der Pilotbohrung in den Kiefer getragen und die Positionierhülsen dienen der Führung und Tiefenbegrenzung des Pilotbohrers.

Bevor Bohrungen am Kieferknochen vorgenommen werden können, muss das Zahnfleisch an den entsprechenden Stellen entfernt werden. In der Regel wird es dazu aufgeschnitten und weggeklappt. Danach wird die Bohrschablone in den zu ihr passenden Mundbereich eingesetzt. Durch das Entfernen des Zahnfleisches hat sich jedoch der Mundbereich stark verändert. Die Bohrschablone liegt nicht mehr lückenlos im entsprechen- den Bearbeitungsbereich auf, da das Entfernen des Zahnfleisches zu Hohlräumen geführt hat. Bei sogenannten Freiendsituationen bzw. bei vollständiger Zahnlosigkeit (Endentation) kann dies zu erheblichen Problemen führen, da die Bohrschablone nicht entsprechend ihrer gewünschten Lage ausgerichtet ist, insbesondere während des Bearbeitungsvor- ganges selbst. Wenn die vorgesehene Ausrichtung der Bohrschablone

nicht mehr gewährleistet ist, kann es zu Fehlbohrungen kommen, in denen die tatsächliche Bohrposition von der gewünschten Bohrposition bezüglich Lage, Winkel oder Tiefe abweicht. Dies kann dazu führen, dass die Implantate nicht die gewünschten Positionen im Kieferknochen ein- nehmen.

Weiterhin können die Hohlräume zwischen Kieferknochenmaterial und Bohrschablone dazu führen, dass während des Bearbeitungsvorganges die Bohrschablone durch Beaufschlagung mit Kräften verformt wird. Die Bohrschablone kann sich dabei beispielsweise proximal nach unten durchbiegen oder in sich verdrehen.

Eine Bohrschablone mit zweiteiligen Positionierhülsen, mit denen eine exakte Ausrichtung und Positionierung des Bohrers möglich ist, ist im Stand der Technik ist aus der EP 1 321 107 Al bekannt. Sie beschreibt eine in eine Bohrschablone einschraubbare Positionierhülse zum Positionieren und Führen eines chirurgischen Bohrers beim Bohren einer Bohrung in einen Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Einsetzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen ei- ner Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen, umfassend

- einen sich in einer axialen Richtung erstreckenden Hülsenkörper,

- der eine durchgehende axiale Innenbohrung und

- ein Außengewinde zum Einschrauben der Positionierhülse in eine Bohrschablone aufweist.

Dabei umfasst die Positionierhülse zwei kombinierte Teile, nämlich ein äußeres Positionierelement, das in die Bohrschablone eingeschraubt wird, und ein inneres Distanzelement, das in das Positionierelement eingeschraubt wird. Dadurch, dass der äußere Teil der zweiteiligen Positionier- hülsen in die Bohrschablone eingeschraubt wird, können sie viel schneller und genauer gesetzt werden, weil sie nicht sukzessive während des Aushärtens des Polymers fixiert werden müssen.

Wenngleich mit diesen bekannten Positionierhülsen gute Ergebnisse erzielt werden konnten, hat es sich in der Praxis herausgestellt, dass sie den Anforderungen nicht optimal genügen und verbessert werden sollten.

Bei der bekannten zweiteiligen einschraubbaren Positionierhülse ist es in der praktischen Anwendung nachteilig, dass zwei Elemente erforderlich sind. Ferner hat das innere Distanzelement entweder ein Außenrechtsgewinde oder ein Außenlinksgewinde, mit dem es in das äußere Positionierelement eingeschraubt ist. Bei Verwendung eines rechtsdrehenden Pilotbohrers führt ein Außenrechtsgewinde beim eventuellen Verkanten oder Auftreten sonstiger Kräfte, die beim Bohren auf das Distanzelement ausgeübt werden, dazu, dass das Distanzelement weiter in Richtung zu dem Knochen bewegt wird, was zum Abheben der Bohrschablone oder zu einer Schädigung des Knochens führen könnte. Ein Außenlinksgewinde führt dagegen dazu, dass sich in diesem Fall das Distanzelement von dem Kieferknochen weg bewegt, was den Nachteil hat, dass sich die Bohrtiefe verringert, nämlich um das Maß, um das sich das Distanzelement aus der Bohrschablone bzw. dem Positionierelement distal heraus bewegt.

Der vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine in eine Bohrschablone einschraubbare Positionierhülse zu schaffen, die in der praktischen Anwendung einfacher ist und eine sicherere Einhaltung der Bohrtiefenvorgabe ermöglicht.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Positionierhülse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung mit zugehörigen Zeichnungen.

Eine erfindungsgemäße, in eine Bohrschablone einschraubbare Positionierhülse zum Positionieren und Führen eines chirurgischen Bohrers beim Bohren einer Bohrung in einen Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Einsetzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen einer Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen, umfasst also

einen sich in einer axialen Richtung erstreckenden Hülsenkörper, der eine durchgehende axiale Innenbohrung und ein Außengewinde zum Einschrauben der Positionierhülse in eine Bohrschablone aufweist und weist die Besonderheit auf, dass die Positionierhülse als einteiliges bzw. einstückiges Teil ausgebildet ist und die Innenbohrung zum Führen des Bohrers dient.

Es hat sich herausgestellt, dass mit einer solchen Positionierhülse ein optimales Bohren in der Bohrschablone möglich ist. Das liegt einerseits daran, dass nur ein Teil statt zwei Teile pro Bohrloch verwendet werden müssen, also im Unterschied zum Stand der Technik kein zusätzliches Distanzelement erforderlich ist, und andererseits daran, dass die Fixie- rung der Positionierhülse in der Bohrschablone zuverlässiger ist. Letzteres beruht darauf, dass die erfindungsgemäße Positionierhülse einen größeren Außendurchmesser (ca. 4 mm) als das Distanzelement der bekannten Positionierhülse haben kann, und daher fester in der Schablone sitzt. Der maximale Außendurchmesser ist nämlich durch die Maße der Bohrschab- lone, die wiederum durch die Kieferverhältnisse vorgegeben sind, begrenzt.

Weitere Vorteile ergeben sich durch die Möglichkeit, die Hülse auf Knochenkontakt zu schrauben, so dass eine Abstützung der Bohrschablone nicht nur in Zahnlücken, sondern bei zahnlosen Situationen (sogenannte freie Situation) möglich ist. Die Erfindung ist somit insbesondere bei der Bearbeitung von Freiendsituationen oder zahnlosen Kiefern von großem Vorteil, da eine definierte Abstützung der Bohrschablone am Kieferknochen möglich ist und dadurch eine Ausrichtung der Bohrschablone ent- sprechend dem Kiefermodell vorgenommen wird. Es ist allerdings keineswegs unbedingt erforderlich, die Positionierhülse bis zum Knochenkontakt in die Bohrschablone einzuschrauben, um die genaue Bohrtiefe festzulegen. Man kann sie beispielsweise auch über dem Knochen, auf der Schleimhaut, auf dem Zahnfleisch oder in einem Abstand hierzu positio-

nieren, was insbesondere bei frisch extrahierten Zähnen oder stark artro- phierten Kieferknochen vorteilhaft ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand in den Figuren dargestellter Aus- führungsbeispiele näher erläutert. Die darin beschriebenen Besonderheiten können einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden, um bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung zu schaffen. Es zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Positionierhülse, Figur 2 einen axialen Längsschnitt zu Figur 1,

Figur 3 eine Aufsicht auf das distale Ende der Positionierhϋlse von Figur 1,

Figur 4 ein Außengewinde der Positionierhülse von Figur 1 und Figur 5 eine Einzelheit zu Figur 4.

In den Figuren 1 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Positionierhülse 1 zum Bohren eines Loches in einen Kiefer für das Einsetzen eines Zahnimplantats dargestellt. Die Figuren 1 bis 3 zeigen dabei verschiedene Ansichten und Schnitte, die Figuren 4 und 5 Einzel- heiten des Außengewindes der Positionierhülse 1.

Die Positionierhülse 1 umfasst einen sich in einer axialen Richtung erstreckenden Hülsenkörper 2, der eine durchgehende axiale Innenbohrung 3 aufweist. Durch diese Innenbohrung 3 wird der Bohrer geführt, mit dem unter Verwendung der Positionierhülse 1 und einer nicht dargestellten Bohrschablone, in welche die Positionierhülse 1 eingesetzt wird, ein Loch in einen Kieferknochen gebohrt wird.

Zum Einsetzen und Fixieren der Positionierhülse 1 in eine entsprechende Bohrung in der Bohrschablone weist die Positionierhülse 1 ein Außengewinde 4 auf, mit dem die Positionierhülse 1 in die Bohrschablone eingeschraubt wird. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Positionierhülse 1 nicht in die Bohrschablone einzugießen oder einzupolyme- risieren, sondern in die Bohrschablone einzuschrauben, wodurch beim

Einbringen der Positionierhϋlse 1 nicht erst lange das Aushärten der Bohrschablone abgewartet werden muss, sondern die Montage ohne Wartezeiten schnell fortgesetzt werden kann, was besonders bei mehreren Positionierhülsen 1, die gemeinsam in eine Bohrschablone einge- bracht werden, vorteilhaft ist. Dazu ist die Positionierhilfe 1 mit dem Außengewinde 4 versehen. Es ist dabei günstig, wenn die Positionierhilfe 1 zusätzlich eine Werkzeugaufnahme 5 aufweist, in den ein Werkzeug, beispielsweise ein Inbusschlüssel, beispielsweise ein Innensechs- kant, eingreifen kann, um die Positionierhilfe 1 in die Bohrschablone ein- zuschrauben. Die Werkzeugaufnahme 5 befindet sich bevorzugt am distalen Ende des Hülsenkörpers 2.

Die Positionierhülse 1 ist als einteiliges bzw. einstückiges Teil ausgebildet, wobei die Innenbohrung 3 in dem Hülsenkörper 2 zum Führen des Bohrers dient. Der Hülsenkörper 2 umfasst also kein darin eingesetztes Distanzelement zum Einstellen des Abstands der Positionierhilfe 1 von dem Knochen und zum Führen des Bohrers, sondern nur den in die Bohrschablone eingeschraubten Hülsenkörper 2, der diese Funktionen übernimmt.

Um die Positionierhülse 1 bzw. den Hülsenkörper 2 einfach in einer beliebigen Tiefe bzw. in einer beliebigen Position in der Bohrschablone anbringen zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Hülsenkörper 2 über seine gesamte Länge L2 einen konstanten Außendurchmesser D2 aufweist und/oder wenn sich das Außengewinde 4 über die gesamte axiale Außenfläche des Hülsenkörpers 2 erstreckt. In manchen Ausführungsformen kann es auch zweckmäßig sein, wenn der Hülsenkörper 2 über seine gesamte Länge L2 einen konstanten Außendurchmesser D2 aufweist, mit Ausnahme einer kleinen konisch zulaufenden Spitze an seinem proxima- len Ende 6. In den Figuren 1 und 2 ist das proximale Ende 6 unten und das distale Ende 7 oben.

Der Außendurchmesser D2 des Hülsenkörpers 2 beträgt vorteilhafterweise zwischen 3 mm und 8 mm, bevorzugt zwischen 3,5 mm und 6 mm, besonders bevorzugt zwischen 4 mm und 5 mm. Die axiale Länge L2 des

Hülsenkörpers 2 beträgt vorteilhafterweise zwischen 5 mm und 35 mm, bevorzugt zwischen 8 mm und 30 mm, besonders bevorzugt zwischen 10 mm und 25 mm.

An seinem proximalen Ende 6 weist der Hülsenkörper 2 einen Hülsenboden 8 auf, durch den die Innenbohrung 3 zum Führen des Bohrers hindurchgeführt ist. Die axiale Dicke L8 des Hülsenbodens 8 beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,5 mm und 10,0 mm, bevorzugt zwischen 1,0 mm und 8 mm, besonders bevorzugt zwischen 1,5 mm und 5 mm. Nach einem anderen vorteilhaften Merkmal wird vorgeschlagen, dass der Hülsenboden 8 eine axiale Dicke L8 hat, die zwischen 1% und 25%, bevorzugt zwischen 3% und 20%, besonders bevorzugt zwischen 5% und 15% der axialen Länge L2 des Hülsenkörpers beträgt. In vorteilhaften Ausführungsformen der Positionierhülse 1 beträgt der Durchmesser der Innen- bohrung 3 im Hülsenboden 8 zwischen 0,8 mm und 5,0 mm, bevorzugt zwischen 0,9 mm und 3 mm, besonders bevorzugt zwischen 1,0 mm und 2,0 mm.

In den Figuren 2 und 3 ist zu erkennen, dass die Innenbohrung 3 an dem distalen Ende 7 des Hülsenkörpers 2 einen größeren Durchmesser D3 aufweist als der Durchmesser d3 der Innenbohrung 3 im Hülsenboden 8 beträgt. Dies hat den Vorteil, dass der Bohrer nicht über die gesamte Länge L2 des Hülsenkörpers 2 eng in der Innenbohrung 3 geführt wird, sondern nur am proximalen Ende 6. Es hat sich herausgestellt, dass es dadurch weniger zum Verkanten bei einem schrägen Ansetzen des Bohrers in die Innenbohrung 3 bzw. in die Positionierhülse 1 kommt, weil die Führung des Bohrers nicht über die gesamte Länge 2 der Positionierhülse 1 erfolgt, sondern nur über die axiale Dicke L8 des vergleichsweise dünneren Hülsenbodens 8. In dem über dem Hülsenboden 8 liegenden Raum ist der Bohrer nicht eng geführt und kann deshalb seitliche Ausweichbewegungen durchführen. Diese seitlichen Ausweichbewegungen können jedoch nicht beliebig groß werden, sondern sind einerseits durch die Abmessungen der Innenbohrung 3 in dem Hülsenboden 8 und andererseits durch den distal darüberliegenden Schaft des Hülsenkörpers 2 beschränkt. Hierdurch erfährt der Bohrer oder der Bohrerschaft auch am

distalen Ende 7 des Hülsenkörpers 2 eine Auslenkungsbegrenzung, wobei vorteilhafte Werte der Auslenkung aus der axialen Mitte maximal 1° bis 5° oder 10° betragen.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich die Innenbohrung 3 mit dem größeren Durchmesser D3 am distalen Ende 7 des Hülsenkörpers 2 in axialer Richtung bis zum distalen Ende des Hülsenbodens 8 erstreckt. Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die Innenbohrung 3 an dem distalen Ende 7 des Hülsenkörpers 8 einen Durch- messer D3 hat, der um mehr als 10%, 20%, 30%, 40%, 50%, 60%, 80%, 100%, 125%, 150% oder 200% größer ist als der Durchmesser d3 der Innenbohrung 3 in dem Hülsenboden 8.

An seinem distalen Ende 7 weist der Hülsenkörper 2 vorteilhafterweise mindestens einen axialen Längsschlitz 9 in der Wandung des Hülsenkörpers 2 auf, der vom distalen Ende 7 des Hülsenkörpers 2 in axialer proximaler Richtung verläuft. Ein solcher Längsschlitz 9 kann als "Einstiegshilfe" dienen, um bei beengten Platzverhältnissen im Mund eines Patienten den Bohrer leichter in die Positionierhülse 1 einführen zu können. Eine solche Schlitzung ist daher insbesondere vorteilhaft bei Positionierhülsen 1, die im Seitenzahnbereich verwendet werden. Die Längsschlitze am distalen Ende des Hülsenkörpers 2 dienen also dazu, den Bohrer bei engen Platzverhältnissen im Mund leichter in die Positionierhülse 1 einführen zu können.

Um den Bohrer von der Seite in den axialen Längsschlitz 9 einführen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Breite B9 des Längsschlitzes 9 größer ist als der Durchmesser d3 der Innenbohrung 3 des Hülsenkörpers 2 bzw. der Innenbohrung 3 im Hülsenboden 8 (und somit größer als der Durch- messer des vorgesehenen Bohrers). Vorteilhafte Ausgestaltungen bestehen darin, dass die Breite B9 des axialen Längsschlitzes 9 mehr als 110%, 125%, 150%, 175%, 200%, 250% oder 300% des Durchmessers d3 der Innenbohrung 3 im Hülsenboden 8 beträgt. Vorteilhafterweise ist auch vorgesehen, dass die Breite B9 des axialen Längsschlitzes 9 weniger als 500%, 450%, 300%, 250% oder 200% des Durchmessers d3 der

Innenbohrung 3 im Hülsenboden 8 beträgt. Ferner ist es zum erleichterten Einführen des Bohrers in die Positionierhülse 1 vorteilhaft, wenn sich der axiale Längsschlitz 9 über eine Länge L9 erstreckt, die zwischen 10% und 75%, bevorzugt zwischen 20% und 60%, besonders bevorzugt zwi- sehen 25% und 50% der axialen Länge L2 des Hülsenkörpers 2 beträgt.

In vorteilhaften Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Positionierhülse 1 mehrere axiale Längsschlitze 9 aufweist. Eine bevorzugte Ausführungsform, die sowohl ein leichtes Einführen des Bohrers ermöglicht als auch eine ausreichende mechanische Stabilität des Hülsenkörpers 2 gewährleistet, besteht darin, dass zwei axiale Längsschlitze 9 vorgesehen sind. Wenn mehrere axiale Längsschlitze 9 vorgesehen sind, ist es zweckmäßig, wenn sie paarweiße gegenüberliegend angeordnet sind und/oder wenn sie jeweils gleiche Abmessungen aufweisen.

Die Positionierhülse 1 kann in vorteilhaften Ausführungsformen aus Kunststoff, Industriestahl Nr. 1.4301, 1.4303 oder 1.4305, aus Titan, Titannitrit, Titannitrid, Zirkonium, Zirkonoxid oder Keramik bestehen.

Die Figuren 4 und 5 veranschaulichen vorteilhafte Ausführungsformen des Außengewindes 4. Vorteilhafte Ausführungsformen bestehen darin, dass der Außendurchmesser des Außengewindes 4 zwischen 0,01 mm und 1,5 mm, bevorzugt zwischen 0,02 mm und 1,0 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,03 mm und 0,5 mm größer ist als der Kerndurch- messer des Außengewindes 4. Die Steigung und/oder die Teilung des Außengewindes 4 beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,5 mm und 4 mm, bevorzugt zwischen 0,8 mm und 2 mm.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines Außengewindes 4 ist ein Trapezgewinde gemäß Figur 4. Dabei können die Gewindegänge des Trapezgewindes vorteilhafterweise spitzkegelartige Flanken 10 aufweisen, deren Flankenwinkel W vorteilhafterweise zwischen 40° und 80°, bevorzugt zwischen 50° und 70° beträgt. In Figur 5 ist zu erkennen, dass die Gewindezähne 11 eine Abflachung 12 aufweisen. Die Breite B12 der

Abflachung 12 beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,03 mm und 0,2 mm, bevorzugt zwischen 0,05 mm und 0,1 mm.

Die Positionierhülse 1 kann mit den zugehörigen Bohrern ein System zum Bohren einer Bohrung in einen Knochen mit einem chirurgischen Bohrer mit einer vorgegebenen Bohrungstiefe der Bohrung in dem Knochen, insbesondere in einen Kieferknochen zum Einsetzen eines Zahnimplantats in den Kieferknochen oder zum Einbringen einer Pilotbohrung für ein Zahnimplantat in den Kieferknochen, bilden, umfassend - einen Satz erfindungsgemäß ausgestaltete Positionierhülsen 1 zum Positionieren und Führen des chirurgischen Bohrers und einen Satz chirurgische Bohrer zum Bohren der Bohrung, wobei die Positionierhülsen 1 eines Satzes eine gleiche axiale Dicke L8 des Hülsenbodens 8 am proximalen Ende 6 aufweisen, und die Bohrer eines Satzes definierte, untereinander unterschiedliche Bohrlängenbegrenzungen aufweisen, durch die sich abgestufte Bohrlängen des Bohrers ergeben, wobei sich die Bohrungstiefe in dem Knochen durch die Bohrtiefe des verwendeten Bohrers des Bohrersatzes abzüglich der axialen Dicke

L8 des Hülsenbodens 8 ergibt.

Wenn die Positionierhülse 1 in der Bohrschablone basal in Richtung auf Knochenkontakt geschraubt wird und die Positionierhülsen eines Satzes eine gleiche axiale Dicke L8 des Hülsenbodens 8 am proximalen Ende 6 aufweisen, also ein definiertes vorgegebenes Maß von z.B. 3 mm beträgt, wird die Tiefe der Bohrung in den Knochen durch die Länge des verwendeten Bohrers des Bohrersatzes, mit dem die Bohrung durchgeführt wird, bestimmt. Die Länge des Bohrers wird entsprechend gewählt. Die Bohr- tiefe und die axiale Dicke L8 des Bodens ergeben zusammen die durch die Bohrlängenbegrenzung nutzbare Länge des Bohrers. Die Bohrtiefenbestimmung der Bohrung im Knochen erfolgt also über die Verwendung verschiedener Bohrerlängen bei konstanter Dicke des Hülsenbodens 8. Die

axialen Längen L2 der Hülsenkörper 2 können dabei verschieden sein und nach den Erfordernissen gewählt werden, ohne dass dies einen Einfluss auf die Bohrtiefe hat. Dadurch ergibt sich für den Anwender ein sehr übersichtliches System aus Positionierhülsen und zugehörigen Bohrern.

Die Abstufung der Bohrlängen der Bohrer eines Satzes beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,1 mm und 5,0 mm, bevorzugt zwischen 0,2 mm und 3 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,3 mm und 1,5 mm, weiter bevorzugt zwischen 0,5 mm und 1,0 mm. Die Bohrlängen der Bohrer eines Satzes betragen vorteilhafterweise zwischen 5,0 mm und 60,0 mm, bevorzugt zwischen 10 mm und 50 mm, besonders bevorzugt zwischen 15 mm und 40 mm. Bevorzugte Durchmesser von Bohrern liegen zwischen 0,8 mm und 5,0 mm, bevorzugt zwischen 1,0 mm und 2,5 mm. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Bohrer eines Satzes einen abgestuften Durchmesser, vorzugsweise in Schritten von 0,1 mm, aufweisen.

Bezugszeichenliste

1 Positionierhülse

2 Hülsenkörper

3 Innenbohrung

4 Außengewinde

5 Werkzeugaufnahme

6 proximales Ende

7 distales Ende

8 Hülsenboden

9 Längsschlitz

10 Flanken

11 Gewindezahn

12 Abflachung

L2 Länge zu 2

D2 Außendurchmesser zu 2

D3 Durchmesser zu 3 d3 Durchmesser zu 3

L8 axiale Dicke zu 8

D9 Breite zu 9

L9 Länge zu 9

B12 Breite zu 12

W Flankenwinkel