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Patent Searching and Data


Title:
POSITIONING UNIT FOR A FUNCTIONAL UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/113858
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for positioning a functional unit, wherein the device comprises a main body, a carrier element that can be arranged on the main body for receiving the functional unit, positioning stops which are displaceably mounted for chucking the functional unit, an actuating unit which is equipped such that the positioning stops can be transferred by actuation of the actuating unit between an operating state in which the functional unit is engaged and an operating state in which the functional unit is released, and a force transmission element which is equipped to transmit an actuating force from the actuating unit to the positioning stops, wherein the actuating unit and the force transmission element are coupled such that, in the operating state in which the functional unit is engaged, the force transmission element transmits a functional unit force of the functional unit to the actuating unit such that the actuating unit remains in a rest position in relation to the carrier element despite the action of the transmitted functional unit force.

Inventors:
HOYER OLAF (DE)
VESTER ANDREAS (DE)
HEINRICH PATRICK (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/053956
Publication Date:
September 22, 2011
Filing Date:
March 16, 2011
Export Citation:
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Assignee:
QUANTIFOIL INSTR GMBH (DE)
HOYER OLAF (DE)
VESTER ANDREAS (DE)
HEINRICH PATRICK (DE)
International Classes:
B01F11/00; B01L9/00; B06B1/12
Domestic Patent References:
WO1986007232A11986-12-04
WO1999015905A11999-04-01
WO2007103963A12007-09-13
WO2008135565A22008-11-13
WO2004003504A22004-01-08
WO2010106147A12010-09-23
WO1986007232A11986-12-04
WO1999013339A11999-03-18
WO2008135565A22008-11-13
Foreign References:
EP1186891A12002-03-13
US2599833A1952-06-10
GB1447643A1976-08-25
DE102004021664A12005-12-08
DE10134702A12003-02-06
US20070020152A12007-01-25
DE102010011899A12011-09-22
EP1186891A12002-03-13
EP1111391A12001-06-27
DE102004021664A12005-12-08
DE4419480A11995-12-07
EP1721964A12006-11-15
EP1393797A22004-03-03
DE102004043883A12006-03-30
Attorney, Agent or Firm:
HUENGES, Martin (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Vorrichtung zum Positionieren einer Funktionseinrichtung, wobei die Vorrichtung aufweist:

einen Grundkörper;

ein auf dem Grundkörper anordbares Trägerelement zum Aufnehmen der Funktionseinrichtung ;

Positionieranschläge, die zum Einklemmen der Funktionseinrichtung verschiebbar gelagert sind;

eine Betätigungseinrichtung, die derart eingerichtet ist, dass mittels

Betätigens der Betätigungseinrichtung die Positionieranschläge zwischen einem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand und einem die

Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand überführbar sind;

ein Kraftübertragungselement, das zum Übertragen einer Betätigungskraft von der Betätigungseinrichtung auf die Positionieranschläge eingerichtet ist;

wobei die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement derart gekoppelt sind, dass in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden

Betriebszustand das Kraftübertragungselement eine Funktionseinrichtungskraft der Funktionseinrichtung derart auf die Betätigungseinrichtung überträgt, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen

Funktionseinrichtungskraft gegenüber dem Trägerelement in einer Ruhestellung verbleibt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, aufweisend eine bewegbar, insbesondere schwenkbar, gelagerte Koppelstange, mittels welcher die Betätigungseinrichtung mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt ist, wobei das Überführen der

Positionieranschläge zwischen dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand und dem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand mittels Bewegens, insbesondere mittels Schwenkens, der Koppelstange

bewerkstelligt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, aufweisend eine Linear führungseinrichtung zum Vorgeben einer Linearverschieberichtung der Betätigungseinrichtung, entlang welcher Linearverschieberichtung die Betätigungseinrichtung ausschließlich verschiebbar ist, wobei in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand die Koppelstange derart orientiert ist, dass die

Funktionseinrichtungskraft senkrecht zu der Linearverschieberichtung wirkend auf die Betätigungseinrichtung übertragen wird.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, , ferner aufweisend:

bewegbar gelagerte weitere Koppelstangen, mittels welcher die

Positionieranschläge mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt sind, wobei das Überführen der Positionieranschläge zwischen dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand und dem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand mittels Bewegens, insbesondere mittels Schwenkens, der weiteren Koppelstangen bewerkstelligt ist; und

weitere Linearführungseinrichtungen zum Vorgeben von weiteren

Linearverschieberichtungen der Positionieranschläge, entlang welchen weiteren Linearverschieberichtungen die Positionieranschläge ausschließlich verschiebbar sind, wobei die weiteren Koppelstangen derart orientiert sind, dass die

Betätigungskraft parallel zu den weiteren Linearverschieberichtungen wirkend auf die Positionieranschläge übertragen wird.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Koppelstange einen ersten geradlinig verlaufenden Abschnitt und einen zweiten geradlinig verlaufenden Abschnitt aufweist, wobei der erste geradlinig verlaufende Abschnitt und der zweite geradlinig verlaufende Abschnitt zueinander abgewinkelt sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die

Linearverschieberichtung parallel zu einer seitlichen Begrenzungskante des

Trägerelements verläuft.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Betätigungseinrichtung an einem Seitenbereich des Trägerelements zwischen zwei benachbarten

Eckbereichen des Trägerelements angeordnet ist. 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, ferner aufweisend eine in dem Grundträger angebrachte Schütteleinrichtung, die zum Schütteln der auf dem

Trägerelement montierten Funktionseinrichtung eingerichtet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Betätigungseinrichtung und das

Kraftübertragungselement derart gekoppelt sind, dass in dem die

Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand das

Kraftübertragungselement eine von der Schütteleinrichtung bewirkte Schüttelkraft derart auf die Betätigungseinrichtung überträgt, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen Schüttelkraft gegenüber dem Trägerelement in einer Ruhestellung verbleibt.

10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Schütteleinrichtung zum

Beaufschlagen der Funktionseinrichtung mit einer Orbitalbewegung eingerichtet ist. 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,

wobei das Kraftübertragungselement eine drehbar gelagerte

Kupplungsscheibe aufweist, die mit der Betätigungseinrichtung und den

Positionieranschlägen gekoppelt ist;

ferner aufweisend eine Koppelstange, mittels welcher die

Betätigungseinrichtung mit der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe gekoppelt ist, wobei die Koppelstange mit der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe gelenkig verbunden und mit der Betätigungseinrichtung mittels einer Linearführung gelenkig verbunden ist;

wobei die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement derart mittels der Koppelstange gekoppelt sind, dass in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand die Koppelstange eine Schüttelkraft senkrecht zu einer Verschieberichtung der Betätigungseinrichtung überträgt.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, aufweisend eine zwischen dem Trägerelement und der Betätigungseinrichtung, insbesondere direkt zwischen dem Trägerelement und der Betätigungseinrichtung, angeordnete Spanneinrichtung, die zum Übertragen einer Spannung, insbesondere einer Zugspannung, auf die

Betätigungseinrichtung eingerichtet ist. 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Spanneinrichtung eine Feder aufweist, insbesondere eine Mehrzahl von parallel zueinander angeordnete Federn aufweist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, wobei ein Ende der Spanneinrichtung in einem Eckbereich des Trägerelements angeordnet ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Positionieranschläge, die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement an dem Trägerelement angeordnet sind und gemeinsam gegenüber dem Grundträger bewegbar sind. 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei an dem Grundkörper eine exzentrisch montierte Welle angeordnet ist, die in eine Aussparung in dem

Kraftübertragungselement des Trägerelements eingreift und zum Ausüben einer orbitalen Schüttelbewegung des Grundkörpers antreibbar ist. 17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei an dem Grundkörper mindestens eine Aussparung mit darin vorgesehenem Magnetelement gebildet ist, wobei mindestens ein Bolzen des Trägerelements mit daran vorgesehenem

Magnetelement in der mindestens einen Aussparung aufnehmbar ist, wobei der Grundkörper an dem Trägerelement mittels einer anziehenden Kraft zwischen dem mindestens einen Magnetelement des Trägerelements und dem mindestens einen Magnetelement des Grundkörpers befestigbar ist.

18. Vorrichtung nach Anspruch 17, wobei der mindestens eine Bolzen ein

Resonanzdämpfelement, insbesondere einen elastischen Ring, aufweist, der im Falle einer resonanten Schüttelbewegung in der zugehörigen Aussparung gegen den Grundkörper drückt, um die Vorrichtung außer Resonanz zu bringen.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei an dem Grundkörper eine Mehrzahl von Kugelaufnahmen mit darin angeordneten Kugeln gebildet ist, auf welchen Kugeln das Trägerelement aufliegt.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei an dem Grundkörper ein bewegbares Maschinenelement angeordnet ist, wobei mittels maschinengesteuerten Bewegens, insbesondere Schwenkens, des bewegbaren Maschinenelements die Betätigungseinrichtung betätigbar, insbesondere linear verschiebbar, ist.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, die zum Zentrieren der

Funktionseinrichtung bezüglich eines Mittelpunkts des Trägerelements eingerichtet ist.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, die zum Positionieren einer Mikrotiterplatte als Funktionseinrichtung eingerichtet ist.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei die Positionieranschläge ausschließlich an zwei gegenüberliegenden Eckbereichen des Trägerelements angeordnet sind.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei die Positionieranschläge mittels zweier Anschlagelemente mit zueinander senkrechten Anschlaglinien zum Anlegen an eine rechteckige Funktionseinrichtung gebildet sind. 25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, wobei die Positionieranschläge mittels zweier Anschlagelemente mit rundem Querschnitt zum Anlegen an die Funktionseinrichtung gebildet sind.

26. Vorrichtung nach Anspruch 25, wobei die Anschlagelemente als

kreiszylindrische Stifte, als konische Stifte, als Stifte mit einem kreiszylindrischen Abschnitt und einem konischen Abschnitt, als Stifte mit einer Mehrzahl von daran angebrachten Ringen unterschiedlichen Außendurchmessers, oder als Stifte mit einer Mehrzahl von daran integral geformten Stufen unterschiedlichen Außendurchmessers gebildet sind.

27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, ferner aufweisend eine elektrisch steuerbare Pipettiereinrichtung, die zum Pipettieren eines Fluids in

Kavitäten der Funktionseinrichtung eingerichtet ist. 28. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 4, wobei die Koppelstange und die weiteren Koppelstangen koplanar angeordnet sind.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 28, wobei die Spanneinrichtung und/oder das Kraftübertragungselement und/oder die Betätigungseinrichtung koplanar montiert sind.

30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, wobei die

Betätigungseinrichtung und das eine drehbar gelagerte Kupplungsscheibe

aufweisende Kraftübertragungselement mittels einer Koppelstange derart gekoppelt sind, dass in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand das Kraftübertragungselement eine Funktionseinrichtungskraft der

Funktionseinrichtung derart auf die Betätigungseinrichtung überträgt, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen

Funktionseinrichtungskraft gegenüber dem Trägerelement in einer Ruhestellung verbleibt.

31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 30, aufweisend eine bewegbar, insbesondere schwenkbar, gelagerte Koppelstange, mittels welcher die

Betätigungseinrichtung mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt ist, wobei die Koppelstange einen Längeneinste llmechanismus zum Einstellen einer Länge der Koppelstange aufweist.

32. Vorrichtung nach Anspruch 31, wobei der Längeneinstellmechanismus durch ein erstes Koppelstangenteil und durch ein zweites Koppelstangenteil der Koppelstange gebildet ist, wobei das erste Koppelstangenteil und das zweite Koppelstangenteil zum Einstellen der Länge der Koppelstange aneinander mit einstellbarer

Überlappung befestigbar sind.

33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 32, aufweisend:

eine bewegbar, insbesondere schwenkbar, gelagerte Koppelstange, mittels welcher die Betätigungseinrichtung mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt ist, und die einen mitbewegbaren ersten Magneten enthält;

einen zweiten Magneten, der an dem Trägerelement oder an dem

Grundkörper angebracht ist und gemeinsam mit dem ersten Magneten eine anziehende Kraft bewirkt;

wobei der erste Magnet und der zweite Magnet derart angeordnet sind, dass im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand ein Abstand zwischen dem ersten Magnet und dem zweiten Magnet kleiner ist als im die

Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand.

34. Vorrichtung nach Anspruch 33, wobei der erste Magnet und der zweite Magnet im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand die anziehende Kraft in einer Richtung parallel zu einer Verschieberichtung der

Betätigungseinrichtung ausübt.

35. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 34, wobei der erste Magnet und der zweite Magnet im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand die anziehende Kraft in einer Richtung senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung der Koppelstange ausübt.

36. Verfahren zum Positionieren einer Funktionseinrichtung, wobei das Verfahren aufweist:

Anordnen der Funktionseinrichtung zwischen an einem Trägerelement verschiebbar gelagerten Positionieranschlägen in einem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand zum Aufnehmen der Funktionseinrichtung auf dem Trägerelement, das auf einem Grundkörper angeordnet ist;

Einspannen der Funktionseinrichtung zwischen den Positionieranschlägen mittels Betätigens einer Betätigungseinrichtung zum Überführen der

Positionieranschläge von dem die Funktionseinrichtung freigebenden

Betriebszustand in einen die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden

Betriebszustand;

Übertragen einer Betätigungskraft von der Betätigungseinrichtung auf die Positionieranschläge mittels eines Kraftübertragungselements;

Übertragen einer Funktionseinrichtungskraft der Funktionseinrichtung von dem Kraftübertragungselement auf die Betätigungseinrichtung in dem die

Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand derart, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen

Funktionseinrichtungskraft gegenüber dem Trägerelement in einer Ruhestellung verbleibt.

Description:
Positioniereinrichtung für eine Funktionseinrichtung

Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der Deutschen Patentanmeldung DE 10 2010 011 899, eingereicht am 18. März 2010.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Positionieren einer

Funktionseinrichtung . Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Positionieren einer Funktionseinrichtung .

Für die simultane Prozessierung einer großen Anzahl kleiner Probenvolumina hat sich in der Molekularbiologie die Mikrotiterplatte als Standard durchgesetzt. Dabei handelt es sich um eine rechteckige Platte fest gelegter Abmaße, die eine definierte Anzahl von isolierten Kavitäten (Wells) in Reihen und Spalten enthält. Innerhalb dieser Kavitäten können verschiedene Proben unabhängig voneinander auf ihre Eigenschaften geprüft werden. Üblicherweise finden in der pharmazeutischen, chemischen und biologischen Forschung Mikrotiterplatten mit 96, 384 oder 1536 Kavitäten eine breite Anwendung. Mit zunehmendem Automatisierungsgrad und der Zunahme der Anzahl der

Kavitäten einer Mikrotiterplatte besteht die Tendenz, Befüllungsvorgänge und weitere Prozesse zu automatisieren. Für die simultane Durchführung der Befüllung der Kavitäten sind verschiedene Arten von Pipettierköpfen bekannt, welche eine der Anzahl der Kavitäten entsprechende Anzahl von Pipettenspitzen aufnehmen können.

Je größer die Anzahl der Kavitäten der entsprechenden Mikrotiterplatte ist, desto kleiner wird der Durchmesser jeder dieser Vertiefungen. Damit steigen die

Anforderungen an die Positioniergenauigkeit von Mikrotiterplatte zu Pipettierkopf. Weiterhin ist es in der pharmazeutischen, chemischen und biologischen Forschung bei einer großen Zahl von Anwendungen notwendig, eine gute Durchmischung der Komponenten in den Kavitäten der Mikrotiterplatte zu gewährleisten. Eine einfache Möglichkeit zur Beeinflussung der lokalen Konzentration und damit der

Wechselwirkungswahrscheinlichkeit der Reaktionspartner ist ein externer

Energieeintrag durch definiertes Bewegen (Schütteln) des Reaktionsbehälters.

Vorteil eines solchen Verfahrens ist die Kontaminationsfreiheit aufgrund des berührungslosen Energieeintrags (im Gegensatz zu Verfahren mit bewegten

Mischwerkzeugen). Weiterhin wird durch diese Mischbewegung einer

Schüttelvorrichtung auch die Homogenisierung der Temperatur innerhalb der Probe gegenüber natürlich vorhandenen Ausgleichsvorgängen beschleunigt.

Fertigungstoleranzen bei der Herstellung von Mikrotiterplatten in Länge, Breite und Sockelhöhe wirken sich direkt auf die Positionierung der Mikrotiterplatte aus, da die Mikrotiterplatte herkömmlich oft durch Federn gegen feste Hindernisse verschoben wird.

Zu der Fixierung von Mikrotiterplatten während des Pipettier- oder Schüttelvorgangs sind bei herkömmlichen Systemen oft Positionierstücke fest angebracht, deren Aufgabe es ist, die Mikrotiterplatte stets in Position zu halten. In diesen

Positionierstücken können Federn enthalten sein. Die erzeugte Federkraft sollte jedoch so groß sein, dass die Mikrotiterplatte entgegen der durch die orbitale Mischbewegung erzeugten Zentrifugalkraft in Position gehalten wird. Durch die hohe notwendige Kraft kann das Einsetzen der Mikrotiterplatten in die

Schüttelvorrichtung durch die Transportvorrichtung (zum Beispiel Greifarm) eines Roboters unter Umständen schwierig oder unmöglich sein. Beim Schüttelvorgang kann es zu Bewegungen der Mikrotiterplatte und in der Folge zu unerwünschten Bewegungen einer Positioniervorrichtung kommen.

EP 1,186,891 offenbart, dass zur Ermöglichung der räumlichen Ausrichtung einer Trägerplatte diese an der Unterseite einen Gelenkskopf aufweist, der in einer Gelenkspfanne einer Auflageplatte liegt. Durch eine mittige Öffnung der

Gelenkspfanne ist ein Stutzen des Gelenkskopfs geführt, der einen an der Außenseite der Gelenkspfanne anliegenden Klemmring trägt, welcher zwecks Fixierung der Ausrichtung der Trägerplatte mittels einer spannbaren Bride andrückbar ist. Zwei einander an der Oberseite der Trägerplatte gegenüberliegende gegengleich diagonal nach außen verschiebbare Zentrieranschläge sind an diagonal verschiebbaren Schiebern befestigt. Diese greifen an den entgegengesetzten Enden eines drehbaren Kupplungshebels mit demselben ein. Er sitzt an einer senkrechten Welle, welche von der Unterseite der Trägerplatte durch eine Bohrung im Gelenkskopf bis ans Ende des Stutzens reicht. Dort trägt sie einen Betätigungshebel, der zur Bewegung der Zentrieranschläge nach außen zwecks Ermöglichung des Absetzens oder

Aufnehmens einer Mikrotiterplatte gegen die Rückstellkraft einer Spiralfeder drehbar ist. WO 86/07232 offenbart eine Vorrichtung zum Positionieren eines

Schaltkreispaneels.

EP 1,111,391 offenbart eine Vorrichtung zur Aufnahme eines Gegenstandes, insbesondere einer Mikrotiterplatte, mit einer Ablagefläche, wobei im Bereich der Ablagefläche ein eine Verschiebung des Gegenstandes in der Ebene derselben einseitig beschränkender Anschlag vorgesehen ist sowie eine Klemmvorrichtung mit einem Klemmteil, das gegen eine Vorspannung dem Anschlag gegenüber zurückziehbar ist. DE 10 2004 021 664 offenbart eine Mikrotiterplattenschüttelvorrichtung mit einer Schwingplatte, die einen Aufnahmebereich für eine Mikrotiterplatte und darauf angeordnete Positionierstücke für die aufzunehmende Mikrotiterplatte aufweist. Mindestens ein Positionierstück ist bewegbar gelagert und zwischen einer

Arbeitsposition und einer Freigabeposition bewegbar. Das mindestens eine beweglich gelagerte Positionierstück ist von der Arbeits- in die Freigabeposition mittels eines Antriebs bewegbar.

WO 99/13339 offenbart eine Positioniervorrichtung zum Positionieren einer Mikrotiterplatte. In einer umgebenden Plattform kann eine Positionierplattform vorgesehen sein. In der Positionierplattform kann eine weitere Plattform vorgesehen sein. Die umgebende Plattform weist Aktuatoren auf. Eine bewegliche

Trägerplattform der Positionierplattform kann relativ zu der Trägerplattform bewegt werden. Dabei sind bulkartige Elemente entlang der Längsseite zwischen der innersten weiteren Plattform und der eingehäusten Positionierplattform angeordnet. Mittels eines Fluides, wie beispielsweise Druckluft, kann das bulkartige Elemente das Fluid aufnehmen bzw. das Fluid ausblasen, so dass dadurch eine Bewegung und Positionierung der inneren eingehäusten Plattform umgesetzt werden kann.

DE 4419480 offenbart eine Vorrichtung zum Haltern von Aufsätzen auf

Schüttlergeräten, die einen bewegbaren Schütteltisch mit einer ebenen Aufstellfläche für die Aufsätze aufweisen, gekennzeichnet durch die Anordnung eines ebenen Formteils aus einem flexiblen Werkstoff mit großem Reibungskoeffizienten, insbesondere Äthylen-Propylen-Kautschuk, das frei auf der Aufstellfläche des Schütteltisches aufgelegt und durch Reibungskraft fixiert ist und auf der den Schütteltisch abgewandten Seitenfläche aufgebrachte Aufsätze vermittels

Reibungskraft fixiert.

EP 1,721,964 offenbart eine Lagervorrichtung für Laborproben mit einem

Schüttelantrieb, einem vom Schüttelantrieb zu einer Schüttelbewegung mit horizontaler Komponente angetriebenen Schachtträger und mindestens einen auf dem Schachtträger angeordneten Lagerschacht, welcher Lagerplätze für eine

Mehrzahl von Laborproben übereinander aufweist, gekennzeichnet durch eine Gegengewicht- Anordnung, die mit einem oberen Endbereich des Lagerschachts verbunden ist und angetrieben ist, um auf den oberen Endbereich eine zur

Schüttelbewegung gegenläufige Kraft auszuüben um so einem durch die

Schüttelbewegung erzeugten Schwingen des oberen Endbereichs des Lagerschachts entgegenzuwirken. EP 1,393,797 offenbart ein Schüttel- und Mischgerät mit einem elektrischen Antrieb, einer von dem Antrieb angetriebenen Exzentereinheit und einer von der

Exzentereinheit bewegten Gefäßhalterung, die zur Aufnahme der von dem Schüttel- und Mischgerät zu bewegenden Gefäße ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich der gemeinsame Schwerpunkt von Gefäßhalterung und Gefäßen in einer parallel zur Exzenterbewegung orientierten Ebene befindet, die nur einen geringen

Höhenabstand zu der parallel zur Exzenterbewegung orientierten Ebene aufweist, in der der Schwerpunkt der Exzentereinheit liegt.

DE 10 2004 021 664 offenbart eine Mikrotiterplattenschüttelvorrichtung mit einer Schwingplatte, die einen Aufnahmebereich für eine Mikrotiterplatte und darauf angeordnete Positionierstücke für die aufzunehmende Mikrotiterplatte aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Positionierstück bewegbar gelagert und zwischen einer Arbeitsposition und einer Freigabeposition bewegbar ist, und dass das mindestens eine beweglich gelagerte Positionierstück von der Arbeits- in die

Freigabeposition mittels eines Antriebsbewegbar ist. DE 10 2004 043 883 offenbart eine Probenflasche, insbesondere

Milchprobenflasche, mit einem Flaschenkörper, in dem ein Aufnahmeraum zur Aufnahme einer Probe ausgebildet ist, einem am Flaschenkörper angeordneten ersten Deckel zum Abschließen des Aufnahmeraums, wobei im ersten Deckel eine erste Durchgangsöffnung in den Aufnahmeraum ausgebildet ist, einem zweiten Deckel mit einer zweiten Durchgangsöffnung, wobei wenigstens ein Teil des zweiten Deckels derart in einer Betriebsbewegungsrichtung bewegbar mit dem ersten Deckel in Wirkverbindung steht, dass durch diese Bewegung die beiden Durchgangsöffnungen zumindest teilweise in Deckung bringbar und/oder aus der zumindest teilweisen Deckung bringbar sind, und einer Sperreinrichtung, die eine der

Betriebsbewegungsrichtung entgegengerichtete Bewegung des zweiten Deckels sperrt. Es ist immer noch schwierig, eine Funktionseinrichtung präzise zu positionieren und bei mechanischer Beanspruchung, insbesondere bei einem Schüttelbetrieb, eine Positioniereinrichtung vor unerwünschten Einflüssen zu bewahren.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Funktionseinrichtung präzise zu positionieren und bei mechanischer Beanspruchung eine Positioniereinrichtung vor unerwünschten Einflüssen zu schützen.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Positionieren einer

Funktionseinrichtung und durch ein Verfahren zum Positionieren einer

Funktionseinrichtung mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen

Patentansprüchen gelöst.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Positionieren einer Funktionseinrichtung (zum Beispiel einer Trägerplatte, insbesondere einer Probenträgerplatte, weiter insbesondere einer rechteckigen Probenträgerplatte) geschaffen. Die Vorrichtung weist einen Grundkörper (zum Beispiel einen Basiskörper mit im Wesentlichen quaderförmiger Gestalt, auf und/oder in dem zumindest ein Teil der restlichen Komponenten der Vorrichtung angeordnet ist) und ein auf dem Grundkörper anordbares (oder angeordnetes) Trägerelement zum (insbesondere direkten) Aufnehmen der Funktionseinrichtung (zum Beispiel einer Bodenfläche der Funktionseinrichtung) auf. Positionieranschläge sind zum Einspannen der Funktionseinrichtung verschiebbar (zum Beispiel mittels einer Führungsschiene linear verschiebbar, oder anderweitig gegengleich diagonal nach außen oder innen miteinander verschiebbar) gelagert. Eine

Betätigungseinrichtung ist vorgesehen, die derart eingerichtet ist, dass mittels

Betätigens der Betätigungseinrichtung die Positionieranschläge zwischen einem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand und einem die

Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand überführbar sind (wobei die Positionieranschläge in dem freigebenden Betriebszustand zentrumsferner bezüglich eines Mittelpunkts des Trägerelements lokalisiert sind als in dem in Eingriff nehmenden Betriebszustand). Ein (zum Beispiel drehbar gelagertes)

Kraftübertragungselement (zum Beispiel eine Kreisscheibe) kann zum Übertragen (insbesondere Umlenken oder sonstigen Kraftwandeln) einer Betätigungskraft von der Betätigungseinrichtung auf die Positionieranschläge eingerichtet sein. Die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement sind derart gekoppelt, dass in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand das Kraftübertragungselement eine Funktionseinrichtungskraft der Funktionseinrichtung derart auf die Betätigungseinrichtung überträgt, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen Funktionseinrichtungskraft gegenüber dem

Trägerelement im Wesentlichen in einer Ruhestellung verbleibt.

Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Positionieren einer Funktionseinrichtung bereitgestellt. Bei dem Verfahren wird die Funktionseinrichtung zwischen an einem Trägerelement verschiebbar gelagerten Positionieranschlägen in einem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand zum Aufnehmen der Funktionseinrichtung auf dem Trägerelement angeordnet, wobei das Trägerelement auf einem Grundkörper angeordnet werden kann. Ferner wird die Funktionseinrichtung zwischen den Positionieranschlägen mittels Betätigens einer Betätigungseinrichtung zum

Überführen der Positionieranschläge von dem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand in einen die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden

Betriebszustand eingespannt. Eine Betätigungskraft wird von der

Betätigungseinrichtung auf die Positionieranschläge mittels eines

Kraftübertragungselements übertragen. Eine Funktionseinrichtungskraft der

Funktionseinrichtung wird von dem Kraftübertragungselement auf die

Betätigungseinrichtung in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand derart übertragen, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen Funktionseinrichtungskraft gegenüber dem Trägerelement in einer Ruhestellung verbleibt.

Unter einer„Funktionseinrichtung" kann insbesondere jede beliebige körperliche Einrichtung verstanden werden, die zum Bereitstellen einer zugeordneten Funktion in der Positioniereinrichtung ortsdefiniert positioniert werden kann. Insbesondere kann die Funktionseinrichtung eine Trägerplatte, zum Beispiel eine

Probenträgerplatte wie etwa eine Mikrotiterplatte sein. Alternativ kann die

Funktionseinrichtung zum Beispiel ein rasterartig angeordnetes Vorrats- oder Aufnahmebehältnis sein, das zum Beispiel mit Emmalpipettierspitzen oder -nadeln oder ähnlichen Hilfsmitteln bestückt sein kann. Unter einem„Trägerelement" an dem Grundkörper kann insbesondere eine

Komponente der Vorrichtung verstanden werden, die sich mit einer eingespannten Funktionseinrichtung mitbewegt. Dagegen kann der Grundkörper in einem

Laborsystem ruhen. Der Grundkörper kann auf eine Unterlage (zum Beispiel eine Tischplatte) aufgesetzt werden und auf dieser ruhend verbleiben. Unter einer„Funktionseinrichtungskraft" kann insbesondere eine Kraft verstanden werden, die eine Funktionseinrichtung im zwischen Positionieranschlägen eingespannten Zustand auf die Positionieranschläge ausübt. Eine solche Kraft kann insbesondere durch eine durch eine Schüttelbewegung erzeugte

Beschleunigungskraft entstehen, mit der die Funktionseinrichtung zum Mischen von darin aufgenommenen fluidischen Proben beaufschlagt werden kann. Insbesondere können die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement derart gekoppelt sein, dass in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand das Kraftübertragungselement eine Funktionseinrichtungskraft von bis zu 50 N auf die Betätigungseinrichtung überträgt, ohne dass die

Betätigungseinrichtung in Bewegung versetzt wird.

Unter einer„Betätigungskraft" kann insbesondere eine Muskelkraft eines Benutzers oder eine Kraft einer elektrischen Steuereinheit verstanden werden, die auf die Betätigungseinrichtung ausgeübt wird, um die Betätigungseinrichtung zwischen dem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand und dem die

Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand zu überführen. Eine solche Betätigungskraft kann durch einen Benutzer oder eine elektrische

Steuereinheit aktiv aufgebracht werden oder kann passiv dadurch erzeugt werden, dass eine zuvor ausgelenkte Feder durch Loslassen der Betätigungseinrichtung in ihre Ausgangslage, wobei die Feder optional vorgespannt sein kann, zurückkehrt. Anders ausgedrückt kann eine solche Betätigungskraft aktiv oder passiv ausgeübt werden. Zum Überführen der Positionieranschläge zwischen den beiden genannten Betriebszuständen kann das Aufbringen einer Betätigungskraft von höchstens IO N ausreichend sein.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel ist eine Positioniervorrichtung für eine Funktionseinrichtung geschaffen, bei der ein Ein- oder Ausspannen einer Funktionseinrichtung auf einem Trägerelement bzw. daran angeordneten

Positionieranschlägen durch eine kraftarm betätigbare Betätigungseinrichtung ermöglicht ist. Durch eine einfache Verschiebeoperation können durch einen

Kraftübertragungsmechanismus die Positionieranschläge voneinander entfernt werden, so dass ein Aufnahmeraum vergrößert und eine Funktionseinrichtung eingeführt werden kann. Nach Einführen kann durch ein Zurückschieben der Betätigungseinrichtung ein Rückführen der Positionieranschläge in eine andere Beabstandung erreicht werden, womit ein Ineingriffnehmen der

Funktionseinrichtung durch die Positionieranschläge erfolgt. Wirkt auf die aufgenommene Funktionseinrichtung eine externe oder interne Kraft ein, zum Beispiel generiert von einer in den Grundkörper integrierten Schütteleinrichtung oder dergleichen, so ist erfindungsgemäß ein unerwünschtes Hin- und Herbewegen der Betätigungseinrichtung dadurch vermieden, dass in dem in Eingriff nehmenden Betriebszustand eine solche mechanische Funktionseinrichtungskraft auf die

Betätigungseinrichtung so eingekoppelt wird, dass dies nicht zu einer Bewegung der Betätigungseinrichtung führt. Dies kann durch eine asymmetrische

Kraftübertragungscharakteristik von der Betätigungseinrichtung auf die

Positionieranschläge einerseits und von den Positionieranschlägen auf die

Betätigungseinrichtung andererseits realisiert werden. Anders ausgedrückt bewirkt das Ausüben einer Kraft auf die Betätigungseinrichtung eine Auslenkung der Positionieranschläge, die größer ist als eine Auslenkung der Betätigungseinrichtung bei Ausüben dergleichen Kraft auf die Positionieranschläge. Mit bei

Schüttelprozessen üblicherweise auftretenden Funktionseinrichtungskräften kann eine resultierende Sperre der Bewegbarkeit der Betätigungseinrichtung durch die Funktionseinrichtungskräfte nicht überwunden werden. Das Unterbinden einer Bewegung der Betätigungseinrichtung aufgrund einer von der Funktionseinrichtung ausgehenden Kraft erlaubt einen betriebssichereren Betrieb der Vorrichtung, da ein Hin- und Herbewegen der Betätigungseinrichtung dadurch vermieden werden kann. Dies stellt sicher, dass nicht durch eine unerwünschte Bewegung der

Betätigungseinrichtung die Funktionseinrichtung aus den Positionieranschlägen herausfallen kann. Ferner ist durch das Inhibieren einer Bewegungsübertragung von den Positionieranschlägen auf die Betätigungseinrichtung eine konstant hohe Positioniergenauigkeit erreichbar. Bei üblichen Funktionseinrichtungskräften der Funktionseinrichtung, die durch ein Schütteln mit einer Frequenz von zum Beispiel 1000 Umdrehungen pro Minute hervorgerufen werden, führt eine resultierende Kraft dazu, dass die Betätigungseinrichtung in Ruhe verbleibt. Dies vermeidet es zuverlässig, dass durch eine unerwünschte Bewegung der Betätigungseinrichtung aufgrund des Schütteins sich die Betätigungseinrichtung zumindest teilweise öffnet, womit die Funktionseinrichtung außer Eingriff mit den Positionierelementen geraten würde. In einem solchen unerwünschten Fall könnte also die Funktionseinrichtung bei hohen Geschwindigkeiten die Vorrichtung verlassen oder sich in dieser zumindest unkontrolliert bewegen. Genau dies wird durch die erfindungsgemäße Kraftübertragung zuverlässig vermieden. Dies erhöht die Betriebssicherheit der Vorrichtung und die Präzession der Einspannung der Funktionseinrichtung in der Vorrichtung. Gerade bei Einsatz einer automatischen Pipettiereinrichtung mit einer zum Beispiel matrixartigen Anordnung von Keramiknadeln ist eine hohe

Positioniergenauigkeit vor, während und nach einer Schüttelprozedur wichtig.

Eine solche asymmetrische Kraftübertragungscharakteristik (von der

Betätigungseinrichtung auf die Funktionseinrichtung oder umgekehrt) kann durch verschiedene mechanische Konstruktionen erreicht werden. Gemäß einem

Ausführungsbeispiel erfolgt dies durch eine Einkopplung einer Kraft von der

Funktionseinrichtung auf die Betätigungseinrichtung in einer solchen Wirkrichtung, die mit einer Verschieberichtung der Betätigungseinrichtung inkompatibel ist, insbesondere senkrecht dazu orientiert ist. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung könnte eine nur unidirektionale Kraftübertragung durch eine Einwegkupplung (bekannt aus dem Bereich der Fahrradtechnik zum Erreichen eines Freilaufs) realisiert werden.

Im Weiteren werden zusätzliche Ausführungsbeispiele der Vorrichtung beschrieben. Diese gelten auch für das Verfahren. In einem exemplarischen Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung eine bewegbar gelagerte Koppelstange auf, mittels welcher die Betätigungseinrichtung mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt ist. Das Überführen der Positionieranschläge zwischen dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand und dem die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand ist mittels Bewegens der Koppelstange bewerkstelligbar. Die Koppelstange kann also zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung derart bewegt (insbesondere geschwenkt) werden, dass eine Kraftübertragung von der Betätigungseinrichtung auf die

Positionieranschläge ermöglicht ist. Andererseits kann zumindest in einer der Stellungen die Kraftübertragung nicht so erfolgen, dass eine Bewegung der

Positionieranschläge zu einer Bewegung der Betätigungseinrichtung führt. Zum Beispiel kann zu diesem Zweck eine Koppelstange transversal verschoben werden. Insbesondere ist dabei eine Konfiguration möglich, bei der die Koppelstange zwischen den beiden Positionen geschwenkt wird, da durch ein Schwenken eine effiziente Anpassung eines wirkenden Kraftarms möglich ist.

Ferner kann die Vorrichtung eine Linearführungseinrichtung zum Vorgeben einer Linearverschieberichtung aufweisen. Als Linearverschieberichtung kann diejenige Richtung bezeichnet werden, entlang welcher die Betätigungseinrichtung

ausschließlich verschiebbar ist. Mit anderen Worten kann eine solche

Linearverschiebeeinrichtung definieren, entlang welcher Richtung die

Betätigungseinrichtung betätigt werden kann, wobei bei Betätigen in einer dazu senkrechten Richtung nicht möglich ist. In dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand (der ohne Einwirken äußerer Kräfte vorherrschen kann) kann die Koppelstange derart orientiert sein, dass die Funktionseinrichtungskraft im Wesentlichen senkrecht zur Linearverschieberichtung wirkend auf die

Betätigungseinrichtung übertragbar ist. Wird die Funktionseinrichtungskraft, das heißt eine von dem Probenträger ausgehende oder bewirkte Kraft, so auf die

Betätigungseinrichtung übertragen, dass die Kraft (annähernd) senkrecht zu der Linearverschieberichtung einwirkt, so ist (annähernd) keine Kraftkomponente übertragen, die zu einer Bewegung der Betätigungsvorrichtung führen würde. Dies liegt darin, dass die Betätigungseinrichtung in der Linearverschiebeeinrichtung so gelagert sein kann, dass eine Verschiebung nur in Linearverschieberichtung möglich ist, nicht aber in anderen Richtungen.

Die Einrichtung kann bewegbar gelagerte weitere Koppelstangen aufweisen, mittels welcher die Positionieranschläge mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt sein können. Das Überführen der Positionieranschläge zwischen dem die

Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand und dem die

Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand kann mittels Bewegens, insbesondere mittels Schwenkens, der weiteren Koppelstangen bewerkstelligt werden. Ferner kann die Einrichtung weitere Linearführungseinrichtungen zum Vorgeben von weiteren Linearverschieberichtungen der Positionieranschläge aufweisen, entlang welchen weiteren Linearverschieberichtungen die

Positionieranschläge ausschließlich verschiebbar sind. Eine Erstreckung der weiteren Koppelstangen kann mit den weiteren Linearverschieberichtungen fluchten. Die weiteren Koppelstangen können derart orientiert sein, dass die Betätigungskraft im Wesentlichen parallel zu den weiteren Linearverschieberichtungen wirkend auf die Positionieranschläge übertragen wird. Das im Wesentlichen parallel zu den weiteren Linearverschieberichtungen vorgenommene Einkoppeln einer (positiven oder negativen) Betätigungskraft stellt in der Wirkrichtung von der

Betätigungseinrichtung zu den Positionieranschlägen eine kraftarme wirksame Krafteinkopplung sicher. Dagegen ist in umgekehrter Wirkrichtung von den

Positionieranschlägen zu der Betätigungseinrichtung die Krafteinleitung möglichst bewegungsinhibierend, das heißt idealerweise senkrecht zu der

Linearverschiebungsrichtung der Betätigungseinrichtung orientiert. Diese asymmetrische Kraftkopplung stellt die gewünschte Fixierung der

Funktionseinrichtung selbst während eines Rüttelprozesses sicher. Jedem der Positionieranschläge kann somit ein weiteres Lmearführungselement zugeordnet sein, in oder an dem der jeweilige Positionieranschlag linear verschiebbar gelagert sein kann. Ein solches Lmearführungselement kann ein Langloch aufweisen, entlang welchem ein Stift gleiten kann, um ein Verschieben des jeweiligen

Positionieranschlags in Richtung des zentral angeordneten Kraftüberträgerelements oder von dem Kraftüberträgerelement weg zu ermöglichen. Bewegt sich ein

Positionieranschlag in Richtung des Zentrums oder eines anderen definierten

Zielpunkts, so bewegt sich auch der andere Positionieranschlag aufgrund der

Kraftkopplung in Richtung des Zentrums. Umgekehrt entfernt sich ein

Positionieranschlag von diesem Zentrum, wenn sich der andere Positionieranschlag von diesem Zentrum entfernt.

Diese weiteren Linearführungselemente können so orientiert sein, dass die

Positionieranschläge parallel zueinander verschiebbar gelagert sind. Dies kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass die Linearführungsnuten der weiteren

Linearführungselemente zueinander im Wesentlichen parallel verlaufend orientiert sind, so dass bei ihrer Bewegung die Positionieranschläge zueinander parallel verschoben werden. Die den Positionieranschlägen zugeordneten weiteren Linearführungselemente können insbesondere so orientiert sein, dass die Positionieranschläge gleich oder parallel versetzt zu einer Diagonalen des Trägerelements verschiebbar gelagert sind. Anders ausgedrückt bewegen sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel die

Positionieranschläge in den Linearführungselementen parallel zueinander, aber optional mit einem vorgegebenen lateralen Versatz. Dann bewegen sich die

Positionieranschläge nicht exakt in Richtung eines Mittelpunkts des Trägerelements, sondern verfehlen bei einer fortgesetzten Bewegung den Mittelpunkt um einen vorgegebenen seitlichen Versatz, zum Beispiel in tangentialer Richtung. Dadurch kann eine Hebelkraft effizient zwischen dem Kraftübertragungselement und den Positionieranschlägen übertragen werden, was zu einer Drehung des Kraftübertragungselements und somit zu einer effizienten Kraftübertragung führen kann. Ein tangentialer Versatz ist nicht zwingend, da die Bewegung linear sein kann. In einem Ausführungsbeispiel bewegen sich die Lmearverschiebeelemente nur linear in Verschieberichtung. Wenn die Diagonalen durch den Mittelpunkt gehen würden, dann ist vorteilhaft, dass die Anlenkpunkte der Koppelstangen an der

Kupplungsscheibe außerhalb der Diagonalen liegen, um einen Hebelarm und damit ein Drehmoment zu erzeugen. Das Vorsehen eines Versatzes ist allgemein nicht zwingend und gilt zum Beispiel für rechteckige Probenplatten. Zum Beispiel bei einer quadratischen Probenplatte bewegen sie sich auf der Diagonalen durch den Mittelpunkt, das heißt ohne Versatz.

Die Betätigungseinrichtung kann einen Schieber zum manuellen Betätigen der Betätigungseinrichtung durch einen Benutzer aufweisen. Ein solcher Schieber kann ebenfalls in einer Linearführungsnut der Linearführungseinrichtung geführt werden, das heißt zum Beispiel mittels eines verschiebbaren Stiftes realisiert sein, der in einer langgestreckten Nut in einer vorgebbaren Richtung verschoben werden kann. Ein Benutzer ist somit vor einer fehlerhaften Bedienung der Vorrichtung geschützt, da eine solche Betätigungseinrichtung lediglich eine Vorwärts- oder

Rückwärtsbewegung zum Überführen des Systems zwischen den beiden

Betriebszuständen ermöglicht.

Der Schieber kann ein Griffstück aufweisen, welches geformt sein kann, um einem Benutzer intuitiv anzuzeigen, dass es sich hierbei um ein Griffstück handelt. Zum Beispiel kann ein solches Griffstück einen stiftartigen Endabschnitt aufweisen, an dem ein Benutzer die Betätigungsrichtung greifen kann. Mit einem solchen stiftartigen Endabschnitt ist sowohl ein Schieben als auch ein Ziehen möglich.

Zum Beispiel kann die Koppelstange bzw. jede der weiteren Koppelstangen einen ersten geradlinig verlaufenden Abschnitt und einen zweiten geradlinig verlaufenden Abschnitt aufweisen, wobei der erste geradlinig verlaufende Abschnitt und der zweite geradlinig verlaufende Abschnitt zueinander abgewinkelt sein können. Der erste geradlinig verlaufende Abschnitt kann unmittelbar in den zweiten geradlinig verlaufenden Abschnitt übergehen. In einem Grenzbereich ist eine Abrundung möglich. Ein solcher abgewinkelter Hebelarm erlaubt eine besonders Platz sparende und effektive Übertragung der Kräfte bzw. Überführung der Kopplungsstange zwischen den unterschiedlichen Betriebszuständen der Vorrichtung.

Die der Betätigungseinrichtung zugeordnete Linearverschieberichtung kann parallel zu einer seitlichen Begrenzungskante des Trägerelements verlaufen. Eine solche geometrische Anordnung erlaubt eine besonders benutzerfreundliche Betätigung, da auch im eingesetzten Zustand der Funktionseinrichtungen die Betätigungseinrichtung gut zugänglich bleibt. Außerdem ist ein randseitiger Verlauf der

Linearverschieberichtung gut mit der gewünschten asymmetrischen

Krafteinkopplung verträglich.

Korrespondierend kann die Betätigungseinrichtung an einem Seitenbereich des Trägerelements zwischen zwei benachbarten Eckbereichen des Trägerelements angeordnet sein. In einer solchen Konfiguration kann ein Bereich zwischen den Ecken des Trägerelements verwendet werden, um die Betätigungseinrichtung dort Platz sparend zu implementieren, ohne dass der zur Aufnahme der

Funktionseinrichtung nutzbare Flächenbereich signifikant verringert wird. Ein eindimensionales Gleiten der Betätigungseinrichtung entlang eines solchen

Seitenbereichs erlaubt es ebenfalls mit geringem konstruktivem Aufwand, die unidirektionale Kraftübertragung, wie oben beschrieben, zu ermöglichen.

Alternativ ist es allerdings auch möglich, die Betätigungseinrichtung in einem Eckbereich des Trägerelements anzuordnen und somit die Linearverschieberichtung im Wesentlichen von einem solchen Eckbereich in Richtung eines Zentrums des Trägerelements anzuordnen. Noch andere Geometrien, wie zum Beispiel das Anordnen der Betätigungseinrichtung an einer Unterseite der Vorrichtung oder in einem Mittelbereich des Grundträgers sind ebenfalls möglich.

Die Vorrichtung kann eine zwischen dem Trägerelement und der

Betätigungseinrichtung angeordnete Spanneinrichtung aufweisen, die zum

Übertragen einer mechanischen Kraft auf die Betätigungseinrichtung eingerichtet ist. Eine solche Spanneinrichtung kann insbesondere direkt einen Bereich zwischen dem Trägerelement und der Betätigungseinrichtung überbrücken. Die Spanneinrichtung, die zum Beispiel eine oder mehrere Federn, insbesondere eine Schraubenfeder, aufweisen kann, kann die Betätigungseinrichtung zum Beispiel in einer Stellung vorspannen (ausgelenkte Lage) die dem freigebenden Betriebszustand der

Vorrichtung entspricht. Die Spanneinrichtung kann also die Tendenz haben, die Betätigungseinrichtung in den in Eingriff nehmenden Betriebszustand

zurückzutreiben. Somit stellt die Spanneinrichtung einen Schutz gegen ein unerwünschtes Herausfallen einer eingespannten Funktionseinrichtung aus der

Vorrichtung dar. Wenn ein Benutzer also keine Kraft auf die Betätigungseinrichtung ausübt, nehmen die Positionieranschläge eine aufgenommene Funktionseinrichtung in Eingriff und die Spanneinrichtung kann in einem kraftfreien Zustand sein. Erst bei Auslenkung der Betätigungseinrichtung entgegen einer rücktreibenden Spannkraft der Spannvorrichtung durch eine Muskelkraft eines Benutzers oder eine

Betätigungskraft eines Roboters wird die Betätigungseinrichtung verschoben, was aufgrund des oben beschriebenen Kraftübermittlungsmechanismus dann zu einer Überführung der Positionieranschläge in den die Funktionseinrichtung freigebenden Zustand führt. Damit nach Einführen der Funktionseinrichtung diese sicher von den Positionieranschlägen gehalten bleibt, zieht die Spanneinrichtung die

Funktionseinrichtung bei Entfernen der Muskelkraft oder der Betätigungskraft des Roboters wieder in den in Eingriff nehmenden Betriebszustand zurück.

Insbesondere kann ein Ende der Spanneinrichtung, das heißt ein Federende, in einem Eckbereich des Trägerelements angeordnet sein. Ein anderes Ende der Spanneinrichtung kann dann unmittelbar mit einem Schieber der

Betätigungseinrichtung verbunden sein.

Die Spanneinrichtung kann insbesondere eine Mehrzahl (zum Beispiel zwei) von parallel zueinander angeordneten Federn aufweisen. Dies erhöht weiter die Stabilität bzw. die Zuverlässigkeit der Tendenz des Rücktreibens in den in Eingriff nehmenden Zustand der Vorrichtung im kraftfreien Fall.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung können die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement derart gekoppelt sein, dass in dem die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand das Kraftübertragungselement eine von einer Schütteleinrichtung bewirkte

Beschleunigungskraft derart auf die Betätigungseinrichtung überträgt, dass die Betätigungseinrichtung trotz Einwirkens der übertragenen Beschleunigungskraft im Wesentlichen in einer Ruhestellung verbleibt. Mit anderen Worten kann es gemäß einem solchen Ausführungsbeispiel ermöglicht sein, dass die Betätigungseinrichtung zwar zum Einspannen oder Ausspannen der Funktionseinrichtung bezüglich

Positionieranschlägen betätigt werden kann, so dass in dieser Wirkrichtung dann eine entsprechende Kraft von der Betätigungseinrichtung effizient auf die

Positionieranschläge übertragen werden kann, um die Positionieranschläge zu verschieben. Simultan kann aber nach dem Einspannen der Positionieranschläge eine derartige Koppelstellung der Betätigungseinrichtung relativ zu dem

Kraftübertragungselement herbeigeführt werden, dass eine zu einer Bewegung der Betätigungseinrichtung führende Krafteinleitung in umgekehrter Wirkrichtung, das heißt auf die Betätigungseinrichtung einwirkend, mechanisch gesperrt ist. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, dass eine Beschleunigungskraft mit einer solchen Richtung auf die Betätigungseinrichtung umgelenkt wird, dass diese orthogonal zu einer zum Beispiel linearen Verschieberichtung der Betätigungseinrichtung orientiert ist. Unter einer„Verschieberichtung" kann in diesem Zusammenhang eine Achse verstanden werden, entlang welcher die Betätigungseinrichtung durch einen Benutzer oder einen Roboter verschoben werden kann, wohingegen eine Verschiebung entlang anderer Achsen, insbesondere entlang einer zu der Verschieberichtung senkrechten Achse, unterbunden ist. Insbesondere können die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement (insbesondere in einer Ausbildung als Kupplungsscheibe) derart mittels der sie überbrückend verbindenden Koppelstange gekoppelt sein, dass in dem die

Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand diese Koppelstange die Schüttelkraft im Wesentlichen senkrecht zu einer Verschieberichtung der

Betätigungseinrichtung einkoppelt. Die Koppelstange kann in unterschiedliche Orientierungen zu der Verschieberichtung der Betätigungseinrichtung gebracht werden. Bei einer winkeligen oder schrägen Stellung zwischen der Koppelstange und der Verschieberichtung kann zumindest eine von Null verschiedene

Kraftkomponente in der Verschieberichtung wirken, so dass eine Kraftübertragung möglich ist. Bei einer orthogonalen oder zumindest im Wesentlichen orthogonalen (das heißt wenige Grad von einem rechten Winkel abweichenden) Stellung zwischen der Koppelstange und der Verschieberichtung kann keine (oder zumindest keine eine Haftreibung überwindende) Kraftkomponente in der Verschieberichtung wirken, so dass eine Bewegung gesperrt ist. Eine solche Konfiguration ermöglicht es also, einerseits ein Einspannen der Funktionseinrichtung mittels kraftarmen Betätigens der Betätigungseinrichtung zu ermöglichen, andererseits bei eingespannter

Funktionseinrichtung eine RückÜbertragung einer Kraft, insbesondere ausgelöst durch eine Schüttelbewegung einer Schüttelplatte, auf die Betätigungseinrichtung zu inhibieren.

Die Positionieranschläge, die Betätigungseinrichtung und das

Kraftübertragungselement können an dem Trägerelement angeordnet und gemeinsam gegenüber dem Grundträger bewegbar sein. Das Trägerelement kann als Platte mit zwei gegenüberliegenden Hauptoberflächen gebildet sein, wobei an einer dieser Hauptoberflächen die Positionieranschläge und an der anderen dieser Hauptoberflächen die Betätigungseinrichtung und das Kraftübertragungselement angeordnet sein können. Das Trägerelement kann daher abnehmbar von dem

Grundkörper vorgesehen werden. Die funktionalen Komponenten können somit vor äußeren Einflüssen geschützt angrenzend an den Grundkörper angeordnet sein.

An dem Grundkörper kann eine exzentrisch montierte Welle (Exzenterwelle) rotierfähig angeordnet sein, die in eine Aussparung in dem Kraftübertragungselement des Trägerelements eingreift und zum Ausüben einer orbitalen Schüttelbewegung des Grundkörpers antreibbar sein kann. Insbesondere kann eine zentrale kreisförmige Aussparung in einem als Kupplungsscheibe ausgebildeten Kraftübertragungselement vorgesehen sein, in die eine exzentrisch rotierende zylinderförmige Welle zum Übertragen einer orbitalen Schüttel- oder Mischbewegung eingreifen kann.

An dem Grundkörper kann eine oder kann eine Mehrzahl von Aussparungen mit jeweils einem darin vorgesehenen Magnetelement gebildet sein. Ein oder eine Mehrzahl von Bolzen des Trägerelements mit jeweils einem daran vorgesehenen Magnetelement kann in der einen oder der Mehrzahl von Aussparungen aufnehmbar sein. Der Grundkörper kann an dem Trägerelement mittels einer anziehenden Kraft zwischen den Magnetelementen des Trägerelements und den Magnetelementen des Grundkörpers befestigbar sein. Somit kann eine berührungslose, magnetische Befestigung des Trägerelements an dem Grundkörper erfolgen, die für einen

Benutzer intuitiv bedienbar ist. Ferner verhindert eine entsprechende Formkodierung, die aus der Relativanordnung zwischen Bolzen und Aussparungen resultiert, eine fehlerhafte Montage.

Zumindest ein Teil der Bolzen kann jeweils ein oder mehr Resonanzdämpfelemente, insbesondere elastische Ringe, aufweisen, die im Falle einer resonanten

Schüttelbewegung (und nur dann) in den Aussparungen gegen den Grundkörper drücken, um die Vorrichtung außer Resonanz zu bringen. Unter unerwünschten Bedingungen, insbesondere bei Betrieb mit einer ungünstigen Schüttelfrequenz, kann es anschaulich zu einem Aufschaukeln der Vorrichtung kommen, so dass diese unerwünscht in eine Resonanzschwingung gelangt. In diesem Resonanzzustand werden die Resonanzdämpfelemente, die zum Beispiel als Gummiringe ausgebildet sein können, die zur Reibungsminimierung beschichtet sein können, seitlich gegen die Mantelinnenfläche des Aussparungen gedrückt. Dies dämpft die Schwingung, womit das System wieder außer Resonanz gebracht werden kann. Somit kann mit konstruktiv einfachen Mitteln ein selbstregelndes System geschaffen werden.

An dem Grundkörper kann eine Mehrzahl (insbesondere drei) von Kugelaufnahmen mit darin angeordneten (insbesondere drei) Kugeln gebildet sein, auf welchen

Kugeln das Trägerelement aufliegt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die Kugeln die einzigen Auflagepunkte des Trägerelements sein, was einen

reibungsarmen und daher energiearmen Betrieb garantiert. Die oberseitigen bzw. unterseitigen Auflagepunkte der Kugeln können ein- oder beidseitig an eine

Materialfläche angreifen, die mit dem Material der Kugeln reibungsarm

zusammenwirkt .

An dem Grundkörper (oder alternativ an dem Trägerelement) kann ein bewegbares Maschinenelement, zum Beispiel ein Servohebel, angeordnet sein, wobei mittels maschinengesteuerten (insbesondere prozessorgesteuerten) Führens, zum Beispiel Schwenkens, des bewegbaren Maschinenelementes die Betätigungseinrichtung betätigbar ist. Hierfür kann die Betätigungseinrichtung eine Nase oder dergleichen aufweisen, gegen die das bewegbare Maschinenelement gedrückt werden kann, um die Betätigungseinrichtung maschinengesteuert zu betätigen. Somit kann mittels einer in dem Grundkörper integrierbaren Steuereinheit das Ein- bzw. Ausspannen der Funktionseinrichtung erfolgen.

Die Betätigungseinrichtung kann als bewegbares Maschinenelement ein

Kupplungstück zum Kuppeln mit einer elektrischen Aktuatoreinrichtung aufweisen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel kann ein Betätigen der Betätigungseinrichtung automatisch durch ein elektronisches Steuersystem vorgenommen werden, ohne dass es eines Eingreifens eines Benutzers bedarf. Hierfür kann ein elektrischer Aktuator vorgesehen sein, der beispielsweise nach dem Servomotor-Prinzip fungieren kann. In einem solchen Ausführungsbeispiel kann die Vorrichtung die elektrische

Aktuatorvorrichtung selbst aufweisen. Zum Beispiel kann die elektrische

Aktuatoreinrichtung zumindest teilweise oder vollständig in dem Grundkörper integriert sein. Diese elektrische Aktuatoreinrichtung kann zum Übertragen einer elektrischen Betätigungskraft auf das Kraftübertragungselement in das

Kupplungsstück eingreifen. Mit anderen Worten kann die elektrische

Aktuatoreinrichtung mechanisch mit dem Kupplungsstück zusammenwirken, um die Übertragung einer Kraft elektrischen Ursprungs auf das Betätigungselement zu ermöglichen. Eine solche Kraft führt dann unmittelbar zu einer Bewegung der Positionieranschläge gemäß einer Richtung und einer Amplitude dieser Kraft.

Zum Beispiel kann die elektrische Aktuatoreinrichtung eine Antriebswelle und einen daran angeordneten Hebelarm aufweisen. Die Antriebswelle kann rotierfähig eingerichtet sein und kann sich um ihre eigene Achse drehen. An der Antriebswelle angebracht kann ein transversal abstehender Hebelarm vorgesehen sein, in dessen Endabschnitt eine Ankopplung an einen Kraftübertragungsstift oder Ähnliches erfolgen kann, der in einer Linearführungsnut der Linearführungseinrichtung des Betätigungselements beweglich angeordnet sein kann. Auf diese Weise kann die elektrische Betätigungskraft effizient übertragen werden. Zu dieser Ausführungsform sind selbstverständlich eine Vielzahl von Alternativen möglich.

Die Positionieranschläge können in gegenüberliegenden Eckbereichen des

Trägerelements angeordnet sein. Unter einem Eckbereich des Trägerelements kann insbesondere eine räumliche Position verstanden werden, an der äußere oder innere Kanten des Trägerelements winkelig, insbesondere im Wesentlichen orthogonal, aneinanderstoßen (wenngleich eine gewisse Abrundung in solchen Eckbereichen bzw. entlang solcher Kanten nicht ausgeschlossen sein muss). An oder unmittelbar benachbart zu einer solchen Position kann dann die entsprechende Komponente räumlich angeordnet sein oder anordbar sein. Gemäß einem exemplarischen

Ausführungsbeispiel ist ein Positioniersystem zum ortsgenauen Positionieren einer Funktionseinrichtung wie zum Beispiel einer Mikrotiterplatte geschaffen, wobei die Funktionseinrichtung von einer unteren Seite durch einen Grundkörper der

Vorrichtung gestützt werden kann, in Eckbereichen von einander gegenüber liegenden Positionieranschlägen der Vorrichtung gestützt werden kann und die Positionieranschläge durch eine Betätigungseinrichtung manuell oder automatisch so verfahren werden können, dass diese entweder ein kraftloses Aufsetzen der

Funktionseinrichtung auf den Grundkörper ohne Klemmwirkung der

Positionieranschläge oder ein kraft- bzw. formschlüssiges Zentrieren der

Funktionseinrichtung ermöglichen kann. In letzterem Betriebszustand drücken die Positionieranschläge anschaulich aus zwei gegenüberliegenden Richtungen auf gegenüberliegende Ecken der zum Beispiel rechteckförmigen Funktionseinrichtung, so dass diese unter dem Einfluss der Klemmwirkung in vorgebbarer Weise zweidimensional symmetrisch positioniert werden kann. Die hohe

Positionsgenauigkeit, die mit einer Vorrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung erreicht werden kann, beruht insbesondere darauf, dass ein zentrales Kraftübertragungselement in einen zentralen Abschnitt der Vorrichtung, insbesondere in der Nähe eines Zentrums der Vorrichtung, angeordnet sein kann, das in Wirkverbindung mit den zum Beispiel in gegenüberliegenden Eckbereichen angeordneten Positionieranschlägen und mit der

Betätigungseinrichtung steht. Dadurch kann der Benutzer in einfacher Weise eine Aktuatorbewegung an der Betätigungseinrichtung vornehmen, zum Beispiel eine einfache Schiebebewegung, was einen deterministischen

Kraftübertragungsmechanismus in Gang setzt, durch welchen letztlich die beiden Positionieranschläge auf gegenüberliegende Ecken der Funktionseinrichtung entsprechende Klemmkräfte ausüben. Dies garantiert nicht nur ein hochgenaues Positionieren der Funktionseinrichtung bezüglich der Vorrichtung, sondern führt auch zu einer zuverlässigen Betätigbarkeit. Darüber hinaus ist das System

mechanisch stabil, selbst dann, wenn dieses System mit höchster

Präzisionsanforderung betrieben werden soll (zum Beispiel wenn die

Funktionseinrichtung eine Vielzahl von Flüssigkeit- Wells aufweist, in welchen mittels eines Pipettierroboters Fluide injiziert werden sollen und/oder wenn auf die Funktionseinrichtung eine definierte Rüttelbewegung, zum Beispiel eine

Orbitalbewegung, zum Mischen der fluidischen Proben eingesetzt wird).

Alternativ oder ergänzend können die Positionieranschläge an anderer Stelle als in gegenüberliegenden Eckbereichen des Trägerelements angeordnet sein. Zum

Beispiel ist es möglich, dass Positionieranschläge an Kanten (zum Beispiel

Seitenmitten) des Grundkörpers angeordnet sind, um nicht Ecken, sondern Kanten (zum Beispiel Seitenmitten) der Funktionseinrichtung klemmend in Eingriff zu nehmen.

Die Betätigungseinrichtung kann in einem (oder nahe einem) anderen Eckbereich des Grundkörpers angeordnet sein als die Positionieranschläge. Es kann aber vorteilhaft sein, die Betätigungseinrichtung nicht in einem Eckbereich, sondern zum Beispiel an einer Seitenkante des Grundkörpers anzuordnen, insbesondere zum Bereitstellen einer Verschieberichtung parallel zu einer Seitenkante des Grundkörpers und/oder der Funktionseinrichtung.

Die Vorrichtung kann zum Zentrieren der Funktionseinrichtung bezüglich eines Mittelpunkts (oder eines anderen vorgegebenen Referenzpunktes) des

Trägerelements eingerichtet sein. Zum Beispiel für automatische

Pipettieranforderungen kann es wünschenswert sein, eine Funktionseinrichtung in räumlich sehr genau definierter Weise bezüglich der Vorrichtung zu positionieren, damit ein entsprechendes Positionssignal an die Pipettiervorrichtung übermittelt werden kann, was ein ortsgenaues Pipettieren oder dergleichen ermöglicht. Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Anordnung der Positionieranschläge so konfiguriert, dass in Abwesenheit einer von einem Benutzer ausgeübten Kraft die Funktionseinrichtung immer wieder in das Zentrum der Vorrichtung zurückgetrieben wird. Dies erfolgt ohne eine aufwendige Justage, sondern kann allein durch die Kraftkopplung zwischen den zumindest zwei Positionieranschlägen und dem

Kraftübertragungselement sowie der Betätigungseinrichtung unter gleichzeitiger Ausübung einer vorbestimmten Vorspannung, die auf die Positionieranschläge einwirken kann, erreicht werden.

Die Vorrichtung kann insbesondere zum Positionieren einer Mikrotiterplatte als Funktionseinrichtung eingerichtet sein. Unter einer Mikrotiterplatte kann

insbesondere ein Laborgerät zur Untersuchung von Probeneigenschaften, zum Beispiel für eine Absorptionsmessung in Photometern oder für High Throughput- Screening-Prüfungen in der Pharma- und Pflanzenschutzforschung, verstanden werden. Eine solche Mikrotiterplatte kann eine rechteckige Kunststoffplatte aufweisen, die aber auch aus Glas oder anderen Materialien hergestellt werden kann. Eine solche Mikrotiterplatte kann viele voneinander isolierte Näpfchen oder Wells in Zeilen und Spalten enthalten. Abmessungen von manchen Mikrotiterplatten sind standardisiert. Folglich kann mit der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung auch eine standardisierte Mikrotiterplatte hochgenau zentriert oder anderweitig in vorgebbarer Weise positioniert werden, was das Zusammenwirken mit weiteren Komponenten (Pipettierautomat oder Photometeranordnung) stark vereinfacht.

Das Trägerelement kann als eine Adapterplatte ausgestaltet sein, die zum Aufnehmen der Funktionseinrichtung eingerichtet sein kann. Das Trägerelement kann also speziell auf eine ganz bestimmte Funktionseinrichtung hin angepasst sein. Zum Beispiel kann eine Formkodierung des Trägerelements mit einer entsprechenden Formkodierung der Funktionseinrichtung korrespondieren, so dass ein fehlerhaftes Aufsetzen der Funktionseinrichtung auf das Trägerelement vermieden ist, da in einem solchen Fall ein Formschluss vermieden sein kann. Das Trägerelement oder der Grundkörper kann eine darin integrierte

Temperiereinheit zum Temperieren einer in der Funktionseinrichtung

aufgenommenen fluidischen Probe aufweisen. Eine solche Temperiereinheit kann zum Beispiel eine Ohm'sche Temperiereinheit sein, welche mittels Ohm'scher Verluste eines durch das Trägerelement oder den Grundkörper fließenden

elektrischen Stroms eine Erwärmung der Fluide der Funktionseinrichtung

ermöglichen. Alternativ kann ein solches Temperieren wahlweise ein Erwärmen oder ein Abkühlen aufweisen, was zum Beispiel mittels eines Peltierelements erreicht werden kann. Auch andere Temperiersysteme, zum Beispiel unter Verwendung eines durch eine Kavität in dem Trägerelement oder dem Grundkörper fließenden Kühloder Heizmediums (zum Beispiel Wasser) kann eingesetzt werden. Mittels einer solchen Temperierung kann zum Beispiel entweder die Temperaturen einer Probe konstant gehalten werden oder kann alternativ ein vorbestimmter Temperaturzyklus durchfahren werden. Letzteres kann zum Beispiel für PCR- Analysen („Polymerase Chain Reaction") vorteilhaft oder wünschenswert sein. Die Temperiereinheit kann benutzerdefiniert einstellbar sein oder kann selbsttätig bzw. reguliert fungieren. Zum Beispiel kann die Temperiereinheit basierend auf einer von einem Temperaturfühler gemessenen Temperatur auf eine bestimmte Temperatur eingeregelt werden. Aufgrund der verschiedenen Funktionen des Trägerelements (zum Beispiel Halten, Temperieren, andere Funktionen sind möglich) ist es möglich, das Trägerelement speziell angepasst auf die Bedürfnisse einer Analyse auszutauschen oder auf dem Grundkörper zu montieren, um die Flexibilität zu erhöhen. Zum Beispiel kann hierfür ein Set mehrerer unterschiedlicher Trägerelemente zum Einsatz kommen, die alle auf dem Grundkörper montierbar sein können.

Die Positionieranschläge können ausschließlich in zwei gegenüberliegenden ersten Eckbereichen des Grundkörpers angeordnet sein. Mit anderen Worten kann gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ein erster Eckbereich eines rechteckigen Trägerelements mit einem ersten Positionieranschlag versehen sein, und ein diagonal entgegenliegender zweiter Eckbereich des rechteckigen Trägerelements mit einem zweiten Positionieranschlag versehen sein. Die anderen beiden Eckbereiche der Vorrichtung können dann von entsprechenden Positionieranschlägen frei sein. Durch das Einsetzen von genau zwei korrespondierenden und gegenüberliegenden Paaren von Positionierstücken kann sowohl ein Einklemmen von Ecken der

Funktionseinrichtung und somit ein sicheres Positionieren erreicht werden als auch eine Überbestimmung von Positionierpunkten vermieden werden, welche dann zu einem ungenauen Positionieren der Funktionseinrichtung in der Vorrichtung führen kann. Simultan ist eine solche Konfiguration einfach handhabbar und führt zu einem geringen Gewicht und kleiner Bauweise der Vorrichtung.

Die Positionieranschläge können in jedem zugehörigen Eckbereich mittels zweier Anschlagelemente mit zueinander senkrechten Anschlaglinien zum Anliegen an ein Eck der Funktionseinrichtung gebildet sein. Anders ausgedrückt kann in einem beliebigen Eckbereich, in dem eine Längskante und eine dazu orthogonale Querkante der Funktionseinrichtung befestigt werden soll, ein erstes Anschlagelement vorgesehen sein, das eine Kraftkomponente einer ersten Richtung auf die

Funktionseinrichtung ausübt. Ferner kann ein zweites Anschlagelement vorgesehen sein, das eine zu der ersten Richtung senkrechte zweite Kraftkomponente generiert. Hierbei liegt entlang einer zum Beispiel geraden Linie eine Innenlinie (oder eine Innenfläche) des jeweiligen Anschlagelements an der Seitenwandfläche der

Funktionseinrichtung an. Bei andersartig geformten Funktionseinrichtungen, zum Beispiel runden oder ovalen Probenbehältern (zum Beispiel Petrischalen) kann die Anordnung der Anschlagelemente entsprechend der jeweiligen Geometrie angepasst werden.

Alternativ können die Positionieranschläge in einem jeweiligen Eckbereich mittels zweier Anschlagelemente mit rundem Querschnitt zum Anliegen an die

Funktionseinrichtungen gebildet sein. Ein solches Anschlagelement mit rundem Querschnitt kann zum Beispiel ein zylindrischer Stift, insbesondere ein kreiszylindrischer Stift, oder ein konischer Stift sein. Ein kreiszylindrischer Stift hat den Vorteil eines geringen Aufwands und kann anschaulich mit einer Punktkopplung auf einen entsprechenden Punkt der Funktionseinrichtung einwirken. Konische Stifte haben den Vorteil einer hohen Flexibilität und können sich zum Beispiel hin zu dem Trägerelement, an dem sie montiert sein können, verjüngen. Durch die Verjüngung der konischen Stifte zum Trägerelement kann eine Normalkraft zwischen

Trägerelement und Funktionseinrichtung erzeugt werden. Ferner ist eine Anpassung an unterschiedlich große Funktionseinrichtungen möglich. Die Positionierstifte zum Klemmen können eingerichtet sein, Mikroplatten mit unterschiedlichen Sockelhöhen zu fixieren. Insbesondere können die Positionierstifte geformt sein, Sockelhöhen mit 2.5 mm, 4.0 mm und 6.1 mm zu unterstützen. Hierfür können die Stifte ausgelegt sein als Stifte mit insbesondere drei nach oben hin größer werden O-Ringen, wobei die O-Ringe an der oberen Mikrotiterplatten-Stegkante angreifen. Es ist auch möglich, die Stifte aus Vollmaterial (zum Beispiel Edelstahl) mit entsprechenden Fasen und Kanten auszulegen. Die angefasten Kanten entsprechen im Wesentlichen der Funktion der O-Ringe.

Alternativ können die Anschlagelemente als Stifte mit einer Mehrzahl von daran angebrachten Ringen unterschiedlichen Außendurchmessers gebildet sein. Solche Ringe können zum Beispiel aus einem flexiblen Material, wie zum Beispiel Gummi, gefertigt werden. Es ist möglich, dass ein Außendurchmesser eines jeweiligen Rings umso größer ist, je weiter entfernt ein solcher Ring von dem Trägerelement angeordnet ist. Dies ermöglicht es, Mikrotiterplatten unterschiedlicher Größen in das Gerät einzusetzen.

Alternativ können die Anschlagelemente als Stifte mit einer Mehrzahl von daran integral geformten Stufen unterschiedlichen Außendurchmessers gebildet sein. Solche Stufen können zum Beispiel einstückig bzw. einstoffig mit einem Kern der Stifte gefertigt werden. Es ist möglich, dass ein Außendurchmesser einer jeweiligen Stufe umso größer ist, je weiter entfernt eine solche Stufe von dem Trägerelement angeordnet ist. Dies ermöglicht es, Mikrotiterplatten unterschiedlicher Größen in das Gerät einzusetzen. Es ist auch möglich, die Positionieranschläge als Stifte mit einem kreiszylindrischen Abschnitt und einem konischen Abschnitt auszubilden. Insbesondere kann ein an dem Trägerelement montierter Abschnitt kreiszylindrisch und ein an den

kreiszylindrischen Abschnitt angrenzender oberer Abschnitt konisch sein. Dies kann zu einem Platzgewinn bei einem Handhaben bzw. einem Herausheben von

Komponenten wie zum Beispiel einer Platte führen.

Ferner kann die Vorrichtung eine elektrisch steuerbare Pipettiereinrichtung aufweisen, die zum Pipettieren eines Fluids in Kavitäten der Funktionseinrichtung eingerichtet sein kann. Zum Beispiel kann eine Funktionseinrichtung als

Mikro titerplatte mit zum Beispiel 1536 Kavitäten eingesetzt werden. Dies zeigt, dass sowohl die Anzahl der Wells oder Näpfchen als auch die Anforderungen an die Positioniergenauigkeit bei solchen Mikrotiterplatten und ähnlichen

Funktionseinrichtungen sehr hoch ist. Ein korrespondierender Pipettierroboter kann eine Vielzahl von Pipetten steuern, von denen jede in ein zugehöriges Well eine vorgegebene Menge einer vorgegebenen Substanz oder eine Substanzmischung hinein pipettieren oder heraus pipettieren kann. Schon bei kleinen

Positionsungenauigkeiten kann diese präzise Zu- oder Abführung von Fluiden in die jeweiligen Wells negativ beeinflusst werden. Dadurch ist mit einer solchen automatischen Pipettiereinrichtung die erfindungsgemäße Positioniereinrichtung besonders vorteilhaft einsetzbar. Bei einer elektronisch gesteuerten

Betätigungseinrichtung kann die elektronisch steuerbare Pipettiereinrichtung von derselben elektronischen Steuereinheit (zum Beispiel eine CPU, Central Processing Unit) gesteuert werden wie die elektrische Aktuatoreinrichtung. Es ist aber auch möglich, dass zwei separate Steuereinheiten zum Einsatz kommen. Die Vorrichtung kann alternativ oder ergänzend zu einer Pipettiereinrichtung eine Schütteleinrichtung aufweisen, die zum Schütteln der auf einem Grundkörper montierten Probenträger eingerichtet sein kann. Während der Durchführung eines biochemischen Experiments kann es erforderlich oder wünschenswert sein, dass eine oder mehrere Komponenten oder Substanzen, die in ein jeweiliges Well der

Funktionseinrichtung eingefüllt sind, miteinander gemischt werden oder in

Mischbewegung gehalten bleiben (zum Beispiel um eine Phasentrennung zu vermeiden). Ein solches Mischen kann mittels einer Schüttelbewegung erreicht werden. Mittels des erfindungsgemäßen Vorsehens der Positionieranschläge kann auch während oder nach einer Schüttelbewegung eine Zentrierung der

Funktionseinrichtung bezüglich der Vorrichtung aufrecht erhalten bleiben.

Zum Beispiel kann eine solche Schüttelvorrichtung realisiert sein, wie in Fig. 24, Fig. 25 und den nachfolgenden Figuren der WO 2008/135565, in Kombination mit der dazugehörigen Beschreibung, beschrieben ist. Diese Ausführungsbeispiele werden mittels expliziter Bezugnahme in die Offenbarung dieser Patentanmeldung mit einbezogen, was die Konfiguration einer Schütteleinrichtung ermöglicht.

Insbesondere kann erfindungsgemäß die Schütteleinrichtung zum Beaufschlagen der Funktionseinrichtung mit einer Orbitalbewegung (zwecks Schütteins) eingerichtet sein. Es ist möglich, dass eines oder mehrere Kompensationsgewichte an einer zum Beispiel exzentrischen Antriebswelle einer solchen Schüttelvorrichtung montiert ist oder sind, so dass eine unausgeglichene Masse der Vorrichtung während der Schüttelbewegung zumindest teilweise kompensiert sein kann. Insbesondere können entlang der Welle zwei einander gegenüberliegende Ausgleichsgewichte angeordnet werden. Es ist auch möglich, mittels magnetischer Elemente während des Schütteins ein Zusammenhalten von verschiedenen Komponenten der Vorrichtung

sicherzustellen. Bei der Vorrichtung kann das Kraftübertragungselement eine drehbar gelagerte Kupplungsscheibe aufweisen, die mechanisch mit der Betätigungseinrichtung und den Positionieranschlägen gekoppelt sein kann. Unter einer Kupplungsscheibe kann insbesondere eine flache scheibenartige Anordnung, zum Beispiel mit einer kreisförmigen Grund- und Deckfiäche, verstanden werden, welche sehr flach ausgebildet sein kann (zum Beispiel als Kraftübertragungsplatte). Bevorzugt ist somit eine drehbar gelagerte Kupplungsscheibe, da diese eine flache Bauart und somit eine platzsparende Bauweise ermöglicht. Zum Beispiel kann bei dieser drehbar gelagerten Kreiskupplungsscheibe ein Kreisdurchmesser mindestens dreimal, insbesondere mindestens fünfmal, weiter insbesondere mindestens zehnmal, so groß sein wie eine Zylinderhöhe. An einer oberen (oder unteren) Oberfläche einer solchen Kupplungsscheibe, die in einem zentralen Abschnitt drehbar um einen Mittelpunkt gelagert sein kann, können die Betätigungseinrichtung und die Positionieranschläge angekoppelt sein.

Die Koppelstange bzw. die weiteren Koppelstangen können mit der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe gelenkig verbunden und mit der

Betätigungseinrichtung bzw. dem jeweiligen Positionieranschlag mit seiner jeweiligen Linearführung gelenkig verbunden sein. Solche (weiteren) Koppelstangen können als starre langgestreckte Streben ausgeführt werden, welche an zwei

Endabschnitten gelenkige Lager aufweisen können. An diesen Lagern kann eine solche (weitere) Koppelstange gelenkig drehbar angeordnet sein. Ein

gegenüberliegender zweiter Endabschnitt einer solchen (weiteren) Koppelstange kann an der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe gelenkig montiert sein.

Diese (weiteren) Koppelstangen können abgewinkelt sein und daher einen ersten geradlinigen Abschnitt aufweisen und einen daran sich anschließenden zweiten geradlinigen Abschnitt aufweisen. Mittels einer solchen abgewinkelten Anordnung ist eine effiziente Kraftumlenkung und eine verschleiß arme Lagerung möglich. Die Koppelstange und die weiteren Koppelstangen können zum Montieren an der Kupplungsscheibe in koplanarer Weise angeordnet sein. Mit anderen Worten können alle Koppelstangen innerhalb einer gemeinsamen Ebene angeordnet sein, was eine flache Bauart ermöglicht. Eine solche Konfiguration kann auch Kräfte senkrecht zu einer solchen Montageebene reduzieren oder minimieren, was den Verschleiß der drehbar gelagerten Elemente und der Koppelstangen verringern kann.

Zum Beispiel können alle Koppelstangen auf einer planaren (zum Beispiel kreisflächigen) Deckfläche der Kupplungsscheibe montiert sein. Eine solche

Konfiguration kann leicht montierbar sein und ermöglicht durch selektive

Einstellbarkeit eines jeweiligen Montageradius der Koppelstange bezüglich der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe eine Anpassbarkeit des Hebelarms auf eine zugeordnete Aufgabe der jeweiligen Komponenten. Damit ist ein weiterer

Freiheitsgrad für die Einstellbarkeit der Kraftübertragungscharakteristik der

Vorrichtung gegeben.

Auch die Vorspanneinrichtung und die Betätigungseinrichtung können zueinander koplanar, das heißt in einer Ebene, montiert sein. Dies trägt weiter zu der flachen Bauart der Vorrichtung bei.

Gemäß einem exemplarischen Ausfuhrungsbeispiel weist die Vorrichtung eine bewegbar, insbesondere schwenkbar, gelagerte Koppelstange auf, mittels welcher die Betätigungseinrichtung mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt ist, wobei die Koppelstange einen Längeneinstellmechanismus zum Einstellen einer Länge der Koppelstange (die einen Abstand zwischen der Betätigungseinrichtung und dem

Kraftübertragungselement definiert) aufweist. Indem ein Längeneinstellmechanismus vorgesehen ist, kann die Anordnung von einem Benutzer (oder fabrikseitig) auf die jeweiligen Bedürfnisse variabel eingestellt werden. Insbesondere Toleranzen einzelner Bauteile, zum Beispiel der Funktionseinrichtung, können dadurch ausgeglichen werden. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel ist der

Längeneinstellmechanismus durch ein erstes Koppelstangenteil und durch ein zweites Koppelstangenteil gebildet (optional kann mindestens ein drittes

Koppelstangenteil vorgesehen werden), wobei das erste Koppelstangenteil und das zweite Koppelstangenteil zum Einstellen der Länge der Koppelstange aneinander mit einstellbarer Überlappung befestigbar sind. Die beiden Koppelstangenteile können starre Strukturen seien, die entlang einander verschiebbar sind, wobei ein Langloch in einem der Koppelstangenteile mit einem Schraubloch in dem anderen

Koppelstangenteil in Deckung gebracht werden kann und eine oder mehrere

Fixierschrauben (ggf. unter Verwendung einer Mutter oder dergleichen) oder sonstige Befestigungselemente in die übereinanderliegenden Koppelstangenteile zur Befestigung an einander eingeführt und befestigt werden können. Zum Ändern der Länge hat ein Benutzer dann nur das Befestigungselement zu lösen und einen anderen Überlappungsgrad einzustellen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung eine bewegbar, insbesondere schwenkbar, gelagerte Koppelstange auf, mittels welcher die Betätigungseinrichtung mit dem Kraftübertragungselement gekoppelt ist, und die einen mitbewegbaren ersten Magneten enthält. Ein zweiter Magnet ist an dem

Trägerelement oder an dem Grundkörper angebracht und bewirkt gemeinsam mit dem ersten Magneten eine anziehende Kraft (anders ausgedrückt sind die Magneten so ausgeführt, dass sie sich gegenseitig anziehen). Der erste Magnet und der zweite Magnet sind derart angeordnet, dass im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand ein beliebiger Abstand zwischen dem ersten Magnet und dem zweiten Magnet kleiner ist als im die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand. Bei kleinem Abstand können die Magneten parallel zueinander angeordnet sein (siehe Fig. 12), bei größerem Abstand können die Magneten winkelig zueinander angeordnet sein (siehe Fig. 13). Mit anderen Worten kann der erste Magnet starr an der Koppelstange befestigt sein, wobei der zweite Magnet starr an Trägerelement oder Grundkörper befestigt sein kann. Während einer Überführung der Vorrichtung zwischen den beiden Betriebszuständen bewegt (insbesondere dreht) sich die Koppelstange, womit sich auch der mittlere oder effektive (bezogen auf die Stärke der Anziehungskraft) Abstand zwischen den Magneten und somit die Größe der Anziehungskraft verändert. Die Kraft ist im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand größer und hält die Koppelstange und folglich die Betätigungseinrichtung somit im Schließzustand.

Zumindest ein Teil der Magneten kann als Permanentmagnet gebildet sein und/oder zumindest ein Teil der Magneten kann als Elektromagnet gebildet sein.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können der erste Magnet und der zweite Magnet im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand die anziehende Kraft in einer Richtung im Wesentlichen parallel zu einer

Verschieberichtung der Betätigungseinrichtung ausüben. Die Kraft kann eine Richtung haben, welche einer unerwünschten Bewegungsrichtung der

Betätigungseinrichtung entgegenwirkt und kann eine solche unerwünschte

Bewegung daher hemmen. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel üben der erste Magnet und der zweite Magnet im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden Betriebszustand die anziehende Kraft in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zu einer

Erstreckungsrichtung der Koppelstange aus. Dies fördert die im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung von Koppelstange und Verschieberichtung der

Betätigungseinrichtung.

Ein exemplarisches Ausführungsbeispiel der Erfindung verbindet ein orbitales Mischen mittels magnetischer Führung mit einem zentrischen Klemmen einer Mikroplatte. Ein vorteilhafter Aspekt ist, dass das zentrische Klemmen in

Verbindung mit dem Schütteln/Mischen vereint werden kann. Beim Schütteln sollte die Mikroplatte automatisch zentrisch geklemmt werden, um insbesondere für hohe Mischgeschwindigkeiten bzw. Schüttelgeschwindigkeiten die Mikrotiterplatte sicher zu halten, da die Mikrotiterplatte sich sonst unerwünscht von der Vorrichtung ablösen könnte. Der Schüttler selbst hält immer in seiner Nullposition an, wobei die zentrische Klemmung die Mikrotiterplatte so präzise ausrichtet, dass eine hochgenaue Pipettierung in die Wells ermöglicht ist. Besonders bei 384- oder 1536- Well-Mikrotiterplatten und immer kleiner werdenden Well- Durchmessern ist dies ein wichtiges Erfordernis für eine automatische Pipettierung. Das automatische Öffnen erlaubt einerseits das Klemmen und anderseits die Freigabe der Platte für einen per Roboter-Greifer automatisch stattfindenden Wechsel der Mikrotiterplatte.

Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht einer Positioniereinrichtung gemäß einem

exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Betriebszustand, in dem eine nicht gezeigte Probenträgerplatte freigegeben ist und ein nicht gezeigtes Trägerelement von einer Oberseite der Positioniereinrichtung abgenommen ist. Fig. 2 zeigt die Positioniereinrichtung aus Fig. 1 in einem anderen Betriebszustand, in dem die Probenträgerplatte (nicht gezeigt) von den Positionierecken in Eingriff genommen und das nicht gezeigte Trägerelement von der Oberseite der

Positioniereinrichtung wiederum abgenommen ist. Fig. 3 zeigt einen Teil einer Positioniereinrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel mit einer montierten Mikrotiterplatte.

Fig. 4 und Fig. 5 zeigen in Draufsicht Prinzipdarstellungen einer

Positioniereinrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei in einem in Fig. 4 gezeigten Betriebszustand durch Betätigung einer Betätigungseinrichtung eine Probenträgerplatte zwischen Positionieranschlägen eingespannt werden kann, und wobei in einem in Fig. 5 gezeigten Betriebszustand die Probenträgerplatte zwischen den Positionieranschlägen eingespannt geschüttelt wird, ohne dass die Schüttelkraft die Betätigungseinrichtung unerwünscht in Bewegung setzen würde.

Fig. 6 zeigt eine räumliche Ansicht einer Positioniereinrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Betriebszustand, in dem noch keine Probenträgerplatte auf ein Trägerelement der Positioniereinrichtung aufgesetzt ist.

Fig. 7 zeigt die Positioniereinrichtung aus Fig. 6 nach Abnahme eines

Trägerelements, aber mit einigen Komponenten, die im montierten Zustand an dem Trägerelement befestigt sind.

Fig. 8 zeigt die Positioniereinrichtung aus Fig. 6 und Fig. 7 in einem anderen Betriebszustand, in dem die Probenträgerplatte von den Positionierecken in Eingriff genommen ist. Fig. 9 zeigt eine räumliche Unteransicht einer von einem Grundkörper

abgenommenen Trägerplatte einer Positioniereinrichtung gemäß einem

exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 10 zeigt eine Querschnittsansicht einer Positioniereinrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 11 zeigt eine andere Querschnittsansicht einer von einem Grundkörper abgenommenen Trägerplatte einer Positioniereinrichtung gemäß einem

exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 12 zeigt eine Draufsicht einer Positioniereinrichtung gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Betriebszustand, in dem eine nicht gezeigte Probenträgerplatte freigegeben ist und ein nicht gezeigtes

Trägerelement von einer Oberseite der Positioniereinrichtung abgenommen ist.

Fig. 13 zeigt die Positioniereinrichtung aus Fig. 12 in einem anderen Betriebszustand, in dem die Probenträgerplatte (nicht gezeigt) von den Positionierecken in Eingriff genommen und das nicht gezeigte Trägerelement von der Oberseite der

Positioniereinrichtung wiederum abgenommen ist.

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.

Im Weiteren werden exemplarische Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen als Funktionseinrichtung eine Probenträgerplatte in einer Positioniereinrichtung aufgenommen wird. Selbstverständlich kann in jedem dieser Ausführungsbeispiele jede beliebige andere Funktionseinrichtung in der jeweiligen Positioniereinrichtung aufgenommen werden. Im Weiteren wird Bezug nehmend auf Fig. 1 und Fig. 2 ein Probenhandhabungsgerät 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.

Zur besseren Erkennbarkeit der einzelnen Komponenten ist eine Trägerplatte 104 in Fig. 1 und Fig. 2 durchsichtig dargestellt. Trägerplatte 104 ist zum Beispiel in Fig. 3 und Fig. 6 gut zu erkennen.

Das Probenhandhabungsgerät 100 enthält einen in Draufsicht gezeigten im

Wesentlichen rechteckigen Grundkörper 102 mit vier im Wesentlichen

rechtwinkligen Eckbereichen. Auf dem Grundkörper 102 ist ein plattenförmigi Trägerelement 104 vorgesehen, an dem eine Mehrzahl unterschiedlicher Komponenten des Probenhandhabungsgeräts 100 untergebracht sind. Trägerelement 104 ist samt dieser Komponenten von dem Grundkörper 102 abnehmbar.

Grundkörper 102 und Trägerelement 104 können alternativ als gemeinsames einstückiges Bauteil gebildet sein, sind aber gemäß Fig. 1 als voneinander separierbare Komponenten gebildet. Der Grundkörper 102 kann ein feststehendes Grundgehäuse aufweisen, und das Trägerelement 104 kann bewegbar auf dem Grundkörper 102 montiert werden. Zwei erste und zusammenwirkende, als Stifte ausgeführte Positionieranschläge 108 sind in einem gemäß Fig. 1 unteren linken Eckbereich des Trägerelements 104 angeordnet. In einem gegenüberliegenden Eckbereich des Trägerelements 104 sind zwei zusammenwirkende Stifte als Positionieranschläge 106 angebracht. Wie im Weiteren näher erläutert wird, dienen die Positionieranschläge 106, 108 dem

Einspannen einer in Fig. 1 nicht gezeigten Probenträgerplatte, wie zum Beispiel einer Mikrotiterplatte.

Die Positionieranschläge 108 sind funktionell mit einer Linearführungseinrichtung 110 wirkgekoppelt. Anders ausgedrückt können bei Einwirken einer entsprechenden Kraft auf die Positionieranschläge 108 diese in Richtung eines Zentrums 111 des Probenhandhabungsgeräts 100 hin verschoben werden, indem die

Positionieranschläge 108 in einer langlochartigen Nut der Linearführungseinrichtung 110 gleiten. Entsprechend können die Positionieranschläge 106 in einer zugeordneten

Linearführungseinrichtung 112 gleiten, so dass diese entweder gemeinsam mit den Positionieranschlägen 108 in Richtung des Zentrums 111 hin verschoben werden oder gemeinsam mit den Positionieranschlägen 108 von dem Zentrum 111 weg, hin zu den entsprechenden Ecken des Trägerelements 104 gleiten. In einem seitlichen Randbereich des Trägerelements 104, angeordnet zwischen benachbarten Eckbereichen, ist eine Betätigungseinrichtung 114 untergebracht, die bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 mittels Verschiebens eines Schiebers oder Aktuators 195 parallel zu einer Seitenkante 192 (gemäß Fig. 1 nach oben) von einem menschlichen Benutzer händisch bzw. manuell betätigt werden kann, indem die Betätigungseinrichtung 114 in Längsrichtung bezüglich des Grundkörpers 102 verschoben wird. Alternativ kann der Antrieb unter Verwendung einer elektrischen Aktuatoreinrichtung erfolgen. In einem solchen Ausführungsbeispiel kann ein in Fig. 1 nicht gezeigtes bewegbares Maschinenelement, zum Beispiel ein Servohebel (siehe Bezugszeichen 712 in Fig. 7), gegen einen vertikal (aus der Papierebene von Fig. 1 heraus) ausgerichteten Stift 176 drücken, um die Betätigungseinrichtung 114 zu betätigen.

Mittels Betätigens der Betätigungseinrichtung 114 durch Längeverschieben eines von einem Benutzer oder einer Maschine betätigbaren Aktuators 195 können die Positionieranschläge 106, 108 jeweils gemeinsam zwischen einem die

Probenträgerplatte in Eingriff nehmenden Betriebszustand und einem die

Probenträgerplatte frei gebenden, das heißt diese nicht in Eingriff nehmenden, Betriebszustand übergeführt werden. Fig. 1 zeigt den freigegebenen Betriebszustand, bei dem die Positionieranschläge 106, 108 weit in den Eckbereich des

Trägerelements 104 hinein gedrängt sind. Fig. 2 dagegen zeigt den in Eingriff nehmenden Betriebszustand, in dem die Positionieranschläge 106, 108 näher bei dem Zentrum 111 des Trägerelements 104 angeordnet sind als gemäß Fig. 1. Wie aus Fig .1 zu erkennen ist, korrespondiert der freigegebene Betriebszustand mit einer Stellung der Betätigungseinrichtung 114 näher bezüglich der

Positionieranschläge 106 als in dem in Eingriff nehmenden Betriebszustand gemäß Fig. 2. Um das Zentrum 111 drehbar, das heißt rotationsfähig (siehe Bezugszeichen 116), gelagert ist eine Kreisscheibe 118 als Kraftübertragungselement vorgesehen, die eine Betätigungskraft von der Betätigungseinrichtung 114 auf die Positionieranschläge 106, 108 derart überträgt, dass mittels Verschiebens der Stellung des

Betätigungselements 114 von der in Fig. 1 gezeigten Position in die in Fig. 2 gezeigte Position zwangsläufig eine Verschiebung der Positionierelemente 106, 108 nach innen (das heißt in Richtung des Zentrums 111) oder nach außen (das heißt weg von dem Zentrum 111) erfolgen kann. Fig. 1 deutet an, dass das Trägerelement 104 über ein Lager 170 mit der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe 118 gekoppelt ist.

Somit ist es mit dem Probenhandhabungsgerät 100 ermöglicht, dass eine

Mikrotiterplatte mit im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf dem zentralen Abschnitt des Trägerelements 104 aufgesetzt wird und in zwei

gegenüberliegenden Eckbereichen direkt klemmend an die Positionieranschläge 106, 108 angrenzt, wenn sich das System in dem geschlossenen Zustand gemäß Fig. 2 befindet. In dem offenen Zustand gemäß Fig. 1 bleibt ein Abstand zwischen den Positionieranschlägen 106, 108 und der Mikrotiterplatte.

Somit dient die beschriebene Kraftübertragungsmechanik einer Zentrierung der Mikrotiterplatte bezüglich des Mittelpunkts 111 des Trägers 104 oder eines fixen Punktes des Grundkörpers 102. Dies resultiert aus der symmetrischen Aufhängung der Positionieranschläge 106, 108 bezüglich der mit ihrem Schwerpunkt im Zentrum 111 befindlichen Kreisscheibe 118. Wie in jedem der hier offenbarten Ausführungsbeispiele kann auch in dem in Fig. 1 gezeigten Probenhandhabungsgerät 100 eine optionale Schütteleinrichtung in dem Grundkörper 102 und/oder in dem Trägerelement 104 integriert sein (nicht gezeigt), welche derart konfiguriert sein kann, dass die Mikrotiterplatte bei Aufnahme zwischen den Positionieranschlägen 106, 108 eine Orbitalbewegung durchführt und somit in Wells einer Mikrotiterplatte enthaltene Fluide (zum Beispiel eine Flüssigkeit und/oder ein Gas, wobei auch feste Bestandteile nicht ausgeschlossen sind) zuverlässig durchmischt werden können. Die Klemmwirkung der

Positionieranschläge 106, 108 in der geschlossenen Stellung gemäß Fig. 2 kann selbst während einer solchen Orbitalbewegung die Mikrotiterplatte sicher und im Zeitmittel zentriert bezüglich des Zentrums 111 halten.

Der beschriebene Kraftübertragungsmechanismus wirkt mit einer als

Spanneinrichtung dienenden Anordnung von Schraubenfedern 120 zusammen, die einen Eckbereich des Trägerelements 104 mit der Betätigungseinrichtung 114 verbindet (siehe Fig. 1 und Fig. 2). Ein (gemäß Fig. 1 oben links angeordneter)

Eckbereich des rechteckförmigen Trägers 104 ist vollkommen frei von funktionalen Elementen, kann allerdings in anderen Ausführungsbeispielen mit beliebigen funktionalen Elementen bestückt werden. Die Schraubenfedern 120 können derart gespannt sein, dass diese eine Zugvorspannung auf die drehbar gelagerte

Kupplungsscheibe 118 überträgt. Ein Ende jeder Feder 120 ist an dem Träger 104 befestigt, wobei deren anderes Ende mit der Betätigungseinrichtung 114 gekoppelt ist. Fig. 2 repräsentiert eine Grundstellung des Probenhandhabungsgeräts 100, das heißt einen Zustand, indem ein Benutzer bzw. eine elektrische Steuerung keine mechanische Belastung auf das Probenhandhabungsgerät 100 ausübt. Fig. 1 repräsentiert eine ausgelenkte Stellung des Probenhandhabungsgeräts 100, das heißt einen Zustand, in dem ein Benutzer bzw. eine elektrische Steuerung mittels einer mechanischen Belastung auf das Probenhandhabungsgerät 100 eine die

Betätigungseinrichtung auslenkende Kraft ausüben. Während die Schraubenfedern 120 in der Grundstellung unbelastet sind, üben die Schraubenfedern 120 im ausgelenkten Zustand gemäß Fig. 1 eine rücktreibende Kraft F R auf die

Betätigungseinrichtung 114 aus.

Das Probenhandhabungsgerät 100 weist abgewinkelte Koppelstangen 124 und 126 auf. Die abgewinkelte Koppelstange 124 koppelt die Positionieranschläge 108 mit der Kupplungsscheibe 118. Hierbei bewerkstelligt ein Verbindungselement 128 eine gelenkige Verbindung zwischen der Linearführungseinrichtung 110 und einem ersten geradlinigen Abschnitt 130 der abgewinkelten Koppelstange 124. Ein zweiter geradliniger Abschnitt 132 der Koppelstange 124 ist über ein Verbindungselement 134 mit der Kupplungsscheibe 118 gelenkig verbunden. Die abgewinkelte

Koppelstange 126 koppelt die Positionieranschläge 106 mit der Kupplungsscheibe 118. Hierbei bewerkstelligt ein Verbindungselement 142 eine gelenkige Verbindung zwischen der Linearführungseinrichtung 112 und einem ersten geradlinigen

Abschnitt 140 der abgewinkelten Koppelstange 126. Ein zweiter geradliniger Abschnitt 138 der Koppelstange 126 ist über ein Verbindungselement 136 mit der Kupplungsscheibe 118 gelenkig verbunden.

Eine abgewinkelte Koppelstange 144 aus einem ersten geradlinigen Abschnitt 188 und einem zweiten geradlinigen Abschnitt 189 verbindet die Betätigungseinrichtung 114, bzw. eine Linearführungseinrichtung 146 der Betätigungseinrichtung 114, mit der drehbar gelagerten Kupplungsscheibe 118. Hierfür enthält die Koppelstange 144 ein Verbindungselement 148 zum gelenkigen Verbinden der Kopplungsstange 144 mit der Linearführungseinrichtung 146. Ein Verbindungselement 150 verbindet die Kopplungsstange 144 gelenkig mit der Kupplungsscheibe 118. Die Koppelstangen 124, 126 sind einseitig mit der Kupplungsscheibe 118 gelenkig verbunden. An der jeweils anderen Seite sind die Koppelstangen 124, 126 gelenkig mit linear geführten Schiebern 172 bzw. 174 verbunden. Auf den zwei Schiebern 172, 174 sind jeweils die als Positionierstifte ausgeführten Positionieranschläge 106, 108 angebracht. Auch die Betätigungseinrichtung 114 ist als ein solcher Schieber ausgestaltet.

In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind die Koppelstangen 124, 126 und 144 als dünne aber starre Metallstreifen ausgeführt, die alle in derselben Ebene angeordnet sind, nämlich auf einer oberen kreisförmigen Deckfläche des dünnen scheibenförmigen Metallkörpers, welcher eine Koppelfläche der Kupplungsscheibe 118 bildet. Dadurch ist eine sehr platzsparende Flachbauweise ermöglicht.

Eine orbitale Schüttelbewegung kann durch eine exzentrisch aufgehängte Welle hervorgerufen werden, die in Fig. 1 nicht gezeigt ist und die in den Grundträger 102 integriert ist. Eine Rotationsachse, um welche die exzentrisch aufgehängte Welle rotiert, ist somit gegenüber einem Massenschwerpunkt bzw. einer Schwerpunktachse dieser Welle versetzt. Diese Welle kann in einem oberen Endbereich mit einem Gummiring versehen sein und kann mit diesem Endbereich in eine zentrale Öffnung 198 im Inneren der Kupplungsscheibe 118 eingreifen. Auf diese Weise kann eine Orbitalbewegung auf die Kopplungsscheibe 118 und schließlich auf das

Trägerelement 104 mit der eingespannten Mikrotiterplatte übertragen werden, womit die orbitale Schüttelbewegung generiert wird. Während einer solchen orbitalen Schüttelbewegung (hervorgerufen durch eine nicht gezeigte und in den Grundträger 102 integrierte Schütteleinrichtung), die im geschlossenen Zustand des Mechanismus ausgeführt wird, wirkt auf die

Mikrotiterplatte eine Zentrifugalkraft, deren Wirkrichtung umläuft (siehe

Bezugszeichen Md in Fig. 2). Da jedoch die Positionieranschläge 106, 108 auf den Schiebern 172, 174 linear geführt sind, ergibt sich nur ein möglicher Freiheitsgrad der Bewegung aufgrund der Zentrifugalkraft F z , der in Fig. 2 (geschlossener

Zustand) durch die eingezeichneten Pfeile dargestellt ist. Die Zentrifugalkraft erzeugt gegenüber der Kupplungsscheibe 118 das schematisch dargestellte Drehmoment Md, aus dem eine auf die Koppelstange 144 einwirkende Kraft F A resultiert. Das

Drehmoment Md und die Kraft F A werden maximal, wenn die umlaufende

Wirkrichtung der Zentrifugalkraft und die mögliche Bewegungsrichtung der

Linearführungen der Schieber 172, 174 übereinstimmen.

Wie in Fig. 2 dargestellt, wirkt die Kraft F A , die über Koppelstange 144 auf den Schieber 176 übertragen wird, jedoch in der geschlossenen Stellung des Mechanismus senkrecht zur möglichen Bewegungsrichtung der Linearführung (bewirkt durch die Linearführungseinrichtung 146) gegen eine Fläche A. Da sich die als Schieber ausgestaltete Betätigungseinrichtung 114 in diese Richtung jedoch nicht bewegen kann, bleibt auch bei einer Steigerung der Zentrifugalkraft der

Mechanismus geschlossen und blockiert. Vorteilhaft ist die Tatsache, dass eine geringe Kraft an der als Schieber ausgestalteten Betätigungseinrichtung 114 ausreicht, um die Schieber 172, 174 zu bewegen, jedoch umgekehrt im

geschlossenen Zustand eine Bewegung der als Schieber ausgestalteten

Betätigungseinrichtung 114 durch Krafteinwirkung an den Schiebern 172, 174 nicht zu erzeugen ist.

Anders ausgedrückt sind die Betätigungseinrichtung 116 und die Kupplungsscheibe 118 derart gekoppelt, dass in dem die Probenträgerplatte in Eingriff nehmenden Betriebszustand gemäß Fig. 2 die Kupplungsscheibe 118 eine Schüttelkraft der Probenträgerplatte derart auf die Betätigungseinrichtung 114 überträgt, dass die Betätigungseinrichtung 114 trotz Einwirkens der übertragenen

Probenträgerp lattenkraft gegenüber dem Trägerelement 104 in einer Ruhestellung verbleibt. Dies ist insbesondere durch die relativ zu einer

Linearverschiebungsrichtung 186 der Linearführungseinrichtung 146 senkrechte Einkopplung der Schüttelkraft F A ermöglicht.

Eine Erstreckungsrichtung der Koppelstange 124 kann parallel oder im Wesentlichen parallel (insbesondere in einem Winkelbereich von ±20°) zu einer

Linearverschieberichtung des Schiebers 172 in der Linearführungseinrichtung 110 sein. Eine Erstreckungsrichtung der Koppelstange 126 kann parallel oder im

Wesentlichen parallel (insbesondere in einem Winkelbereich von ±20°) zu einer Linearverschieberichtung des Schiebers 174 in der Linearführungseinrichtung 112 sein. Dies führt dazu, dass die Koppelstangen 124, 126 Kräfte effizient auf die Positionieranschläge 106, 108 einkoppeln können. Eine Erstreckungsrichtung der Koppelstange 144 kann dagegen senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht (insbesondere in einem Winkelbereich von ±20° um einen rechten Winkel) zu der Linearverschieberichtung 186 der als Schieber ausgebildeten Betätigungseinrichtung 114 in der Linearführungseinrichtung 146 sein. Dies führt vorteilhaft dazu, dass die Koppelstange 144 Kräfte nicht so auf die Betätigungseinrichtung 114 einkoppeln kann, dass diese dadurch merklich in Bewegung versetzt würde.

Oberseitige Bereiche von Kugeln 180 bilden die einzigen Aufnahmepunkte des Trägerelements 104, insbesondere in vertikaler oder z-Richtung. Die Kugeln 180 sind in Kugelaufnahmeöffnungen 182 des Grundträgers 102 aufgenommen und stehen über diese leicht hervor.

Die Verbindungskraft zwischen den Kugeln 180 und dem Trägerelement 104 wird einerseits durch die Gravitationskraft bewirkt, welche das Trägerelement 104 auf die Kugeln 180 drückt. Andererseits wirkt eine anziehende magnetische Kraft, die zwischen Magnetelemente aufweisenden Bolzen 184 der Trägerplatte 104 und entsprechenden Bolzenaufnahmeöffnungen in dem Grundträger 102 gebildet ist, in welchem ebenfalls Magnetelemente eingearbeitet sind. Die Magnetelemente an Enden der Bolzen 184 und in Bodenbereichen der Bolzenaufnahmeöffnungen des Grundträgers 102 ziehen einander an. Somit ist eine Befestigung des Trägerelements 102 an dem Grundträger 104 ohne Schrauben oder dergleichen möglich, einzig durch die anziehende Kraft der Magnetelemente und die Gravitationskraft. Selbst in einem schüttelnden Betriebszustand des Probenhandhabungsgeräts 100 ist somit eine Verbindung zwischen Trägerelement 104 und Grundträger 102 zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

Das Probenhandhabungsgerät 100 erlaubt es, beim Auf- und Zuschieben, das heißt beim Ein- oder Ausspannen einer Probenträgerplatte, einen Aufrichtungsfehler von weniger als 50 μιη zu erreichen. Bei einem Anhalten des Probenhandhabungsgeräts 100 nach einer Schüttelbewegung kann die räumliche Position der Mikrotiterplatte mit einer Genauigkeit von besser als 50 μιη definiert werden, so dass eine sehr genaue Nulllage erreicht werden kann. Insgesamt ist, wenn man die obigen Fehler zusammenzählt, die Genauigkeit der Positionierung besser als 0,1 mm, was insbesondere für ein Zusammenwirken mit einer Pipettieranlage oder einer

Detektionseinrichtung, zum Beispiel einer optischen Detektionseinrichtung, maßgeblich ist. Weitere Möglichkeiten der Detektion sind möglich, zum Beispiel optisches Auslesen mittels einer rasterartig geführten hochauflösenden Kamera. Objektiv-Systeme, Photodioden, Photomultip Her oder ähnliches können ebenfalls vorgesehen werden. Eine Pipettieranlage kann eine matrixförmige Anordnung von Keramiknadeln enthalten, die in einzelne Wells einer Mikrotiterplatte eintauchen sollen. Infolge der zunehmenden Miniaturisierung steigt die Gefahr, dass eine fehlerhafte Positionierung einer Mikrotiterplatte in dem Probenhandhabungsgerät 100 zu einem Abbrechen solcher Nadeln und somit zu einem hohen Schaden führen kann. Mit der hochgenauen Positionierung gemäß Ausführungsbeispiel der

Erfindung kann eine solche unerwünschte Schädigung von Pipettieranlagen zuverlässig vermieden werden, Ausschuss reduziert werden und die Zuverlässigkeit eines biochemischen Präparationsprozesses verbessert werden.

Das System ist universeller einsetzbar als zum Positionieren und Schütteln von Probenträgerplatten. Möglich sind zum Beispiel auch das hochgenaue Positionieren von rasterartig angeordneten Vorratsbehältnissen, bestückt mit

Einmalpipettierspitzen oder -nadeln oder ähnlichen Hilfsmitteln. Das bedeutet, dass der Roboterkopf zum Beispiel 384 Pipettierspitzen hochgenau einzeln oder gemeinsam aufnehmen kann. Fig. 3 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Anordnung 300 gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung. Anordnung 300 zeigt ein Trägerelement 104 mit aufgenommener Mikrotiterplatte 302, aber ohne einen Grundkörper 102, auf den das Trägerelement 104 aufgesetzt sein kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Mikrotiterplatte 302 auf dem Träger 104 aufgesetzt und seitlich fest gehalten. Dies wird gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 mittels der Anschlagelemente 106 bzw. 108 in gegenüberliegenden

Eckbereichen des Trägerelements 104 realisiert, die sich punktuell an Seitenwände eines umlaufenden unterseitigen Stegs 330 der Mikrotiterplatte 302 anschmiegen. Die Mikrotiterplatte 302 enthält eine Mehrzahl von matrixförmig angeordneten Wells oder Probenaufnahmenäpfchen 312. Die Mikrotiterplatte 302 kann von einem Roboterarm oder manuell durch einen Benutzer eingesetzt werden. Die Positionieranschläge 106, 108 gemäß Fig. 3 sind als konische Stifte mit einer Mehrzahl von daran angebrachten Ringen 320, 322 unterschiedlichen

Außendurchmessers gebildet. Jede andere Anzahl von Ringen ist möglich. Wie in dem linken unteren Bereich von Fig. 3 am besten zu erkennen ist, hat ein unterer Ring 320 einen kleineren Außendurchmesser als ein oberer Ring 322. Indem die Ringe 320, 322 von unten nach oben unterschiedliche Größen haben, gemäß Fig. 3 aufsteigende Größen, können Mikrotiterplatten mit unterschiedlichen

Außendurchmessern von Stegen 330 flexibel in die Anordnung 300 eingespannt werden. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen in Draufsicht Prinzipdarstellungen einer

Positioniereinrichtung 400 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Anordnung kann ähnlich wie in Fig. 1 gezeigt ausgestaltet sein, so dass in Fig. 4 und in Fig. 5 nur die für die Erläuterung des Funktionsprinzips einer Bewegungssperre zum Unterbinden einer Bewegung einer Betätigungseinrichtung 114 infolge eines Schütteins einer Probenträgerplatte relevanten Komponenten dargestellt sind.

In einem in Fig. 4 gezeigten Betriebszustand wird durch Betätigung des

Betätigungselements 114 eine nicht gezeigte Probenträgerplatte zwischen nicht gezeigten Positionieranschlägen eingelegt. Wird das Betätigungselement 114 in Richtung eines Pfeils 402 gemäß Fig. 4 nach oben geschoben, wird dadurch die Koppelstange 144 gekippt, was zu einer Verdrehung der Kraftübertragungsscheibe 118 führt. Dadurch werden auch die Koppelstangen 124, 126 verdreht, womit die Schieber 172, 174 entlang Linearverschieberichtungen 404, 406 verschoben und folglich Positionieranschläge nach außen gedrückt werden.

In einem in Fig. 5 gezeigten Betriebszustand ist die Probenträgerplatte bereits zwischen den Positionieranschlägen eingespannt und wird mittels einer

Schütteleinrichtung (nicht gezeigt) geschüttelt, ohne dass die Schüttelkraft die Betätigungseinrichtung 114 unerwünscht in Bewegung setzt. Dies erfolgt unter Einsatz eines Kraftübertragungsmechanismus, der im Weiteren beschrieben wird.

Das Betätigungselement 114 und die als Kraftübertragungselement fungierende Kraftübertragungsscheibe 118 sind mittels der Kopplungsstange 144 derart gekoppelt, dass eine Schüttelkraft der Schütteleinrichtung derart auf das

Betätigungselement 114 übertragen wird, dass das Betätigungselement 114 trotz Einwirkens der übertragenen Schüttelkraft in der Ruhestellung gemäß Fig. 5 verbleibt, sich also nicht gemäß Fig. 5 nach oben oder unten bewegt. Das

Betätigungselement 114 und die Kraftübertragungsscheibe 118 sind mittels der Koppelstange 144 derart gekoppelt, dass in dem Betriebszustand gemäß Fig. 5 die Koppelstange 144 die Schüttelkraft, vergleiche Bezugszeichen 502, senkrecht zu einer Verschieberichtung 186 des Betätigungselements 114 einkoppelt.

Bei einer orthogonalen Stellung zwischen der Koppelstange 144 und der

Verschieberichtung 186 gemäß Fig. 5 kann keine Schüttelkraftkomponente zu einer Bewegung der Betätigungseinrichtung 114 führen, so dass diese Art der

Kraftübertragung die Bewegung vorteilhaft sperrt. In der anderen

Kraftübertragungsrichtung, das heißt von der Betätigungseinrichtung 114 zu den Schiebern 172, 174 kann dagegen eine zu einer Bewegung führende Kraftübertragung erfolgen, da die Koppelstangen 124, 126 nicht-senkrecht (sondern sogar annähernd parallel) zu den Linearverschieberichtungen 404, 406 stehen.

Im geschlossenen Zustand ist gemäß Fig. 5 ein Winkel von fast 90° zwischen eingekoppelter Schüttelkraft 502 und Verschieberichtung 186 erreichbar. Das System ist dann so gut verklemmt, dass die Federn 120 auch weggelassen werden könnten. Das System ist fast nicht über die Ecken aufschiebbar und hält auch sehr hohen Schütteldrehzahlen zuverlässig stand. Im Weiteren wird Bezug nehmend auf Fig. 6 bis Fig. 8 eine Positioniereinrichtung 600 gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.

In dem in Fig. 6 gezeigten Betriebszustand ist das Trägerelement 104 mit den darin integrierten funktionalen Komponenten auf den Grundträger 102 aufgesetzt.

Ähnlich wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigt Fig. 7 eine räumliche Darstellung der

Positioniereinrichtung 600, nachdem die Trägerplatte 104 abgenommen worden ist. Zum besseren Verständnis des Zusammenwirkens der einzelnen Komponenten der Positioniereinrichtung 600 ist jedoch eine Anzahl von Komponenten, die fest mit dieser Trägerplatte 104 verbunden sind, in Fig. 7 eingezeichnet.

Bei der Positioniereinrichtung 600 ist ein Paar von Schraubenfedern 120 vorgesehen, die parallel zueinander zwischen einem Eckbereich des Trägerelements 104 und einem Abschnitt der Betätigungseinrichtung 114 angeordnet sind. Bei einer

Nullstellung der Betätigungseinrichtung 114, die einem in Eingriff nehmenden Betriebszustand einer nicht gezeigten Mikrotiterplatte entspricht, sind die

Schraubenfedern 120 in einem unbelasteten Zustand. Wird dagegen zum Beispiel durch die Muskelkraft eines Benutzers oder durch eine elektrische Kraft eines Roboters die Betätigungseinrichtung 114 in Richtung der Positionieranschläge 106 verschoben, so wird durch das Vorsehen der beiden parallelen Federn 120 eine rücktreibende Kraft ausgeübt, welche die Tendenz hat, die Betätigungseinrichtung 114 in die Nullstellung zurück zu bringen. Die Positionieranschläge 106, 108, die Betätigungseinrichtung 114 sowie das

Kraftübertragungselement 118 sind an dem in Fig. 7 abgenommenen Trägerelement 104 angeordnet und sind gemeinsam gegenüber dem Grundträger 102 bewegbar.

Fig. 7 zeigt ferner, dass in einem Grundkörper 102 eine exzentrisch montierte Welle 700 angeordnet ist. Diese greift in die Aussparung 198 in der Kupplungsscheibe 118 ein. Wenn die Exzenterwelle 700 zum Beispiel von einem Elektromotor angetrieben wird, führt dies zu einer Orbitalbewegung der Exzenterwelle 700, was zu einer Orbitalbewegung der Kupplungsscheibe 118 führt. Dies bewirkt eine

Orbitalbewegung der Trägerplatte 104 und der Positionieranschläge 106, 108.

An den Grundkörper 102 sind um die Kupplungsscheibe 118 herum angeordnet drei hohlzylindrische Aussparungen 702 gebildet, in die ein jeweiliger Bolzen 704 angreift, der an einer Unterseite der Trägerplatte 104 verschraubt ist. An einer tiefsten Stelle der Aussparungen 702 sind Permanentmagneten angeordnet, die eine anziehende Kraft auf korrespondierende Permanentmagneten ausüben, die an einer Unterseite der Bolzen 704 angeordnet sind (nicht gezeigt). Dadurch ist eine ausschließlich magnetische Befestigung zwischen dem Trägerelement 104 und dem Grundträger 102 bewerkstelligt. Zwischen den anziehenden Magneten ist jeweils ein Luftspalt gebildet.

Darüber hinaus ist in den Grundkörper 102 eine Mehrzahl von Kugelaufnahmen 706 gebildet, in die jeweils eine Kugel 708 eingeführt ist, die aus diesen Kugelaufnahmen 706 nach oben hervorstehen. An der Unterseite des abgenommenen Trägerelements 104 sind Plättchen 710 aus einem reibungsarmen Material gebildet. Darunter wird verstanden, dass bei einer Bewegung der Kugel 708 in den Kugelaufnahmen 706 nur eine äußerst geringe Reibungskraft zwischen den Plättchen 710 und den Kugeln 708 auftritt. Obwohl dies in Fig. 7 nicht gezeigt ist, kann an einer tiefsten Stelle in den Kugelaufnahmen 706 ebenfalls ein solches Plättchen 710 vorgesehen sein, um auch auf einer Unterseite der Kugeln 708 ein reibungsarmes Gleiten zu ermöglichen. Die obersten Punkte der Kugeln 708 bilden die einzigen direkten Auflagepunkte des Trägerelements 102 auf dem Grundkörper 102. Die Scheiben oder Plättchen 710 können aus einem Keramikmaterial gebildet sein.

Ferner ist in Fig. 7 anschaulich ein (zwischen zwei oder mehr Schalterstellungen) bewegbares Maschinenelement, zum Beispiel ein schwenkbarer Servoarm 712, gezeigt, das durch einen zum Beispiel in den Grundkörper 102 integrierten

Elektromotor angetrieben werden kann und selektiv gegen einen Stift 176 an dem Betätigungselement 114 drücken kann, um dieses zu verschieben. Damit ist die Positioniereinrichtung 600 zwischen dem die Probenträgerplatte freigebenden und dem die Probenträgerplatte in Eingriff nehmenden Betriebszustand maschinell schaltbar. Alternativ kann die Positioniereinrichtung 600 durch einen menschlichen Benutzer betrieben werden, der hierfür den Aktuatorhebel 195 entlang einer Seitenkante der Positioniereinrichtung 600 verschiebt. Alternativ zu dem Servosystem kann ein Linearantrieb, zum Beispiel Spindelantrieb oder Zahnriemenantrieb mit einem Langloch vorgesehen sein, das so groß ist, dass ein Betätigungsangriffspunkt, zum Beispiel ein zylindrischer Stift des

Betätigungselements im Schüttelbetrieb mitgeschüttelt werden kann. In diesem Langloch kann auch eine Aktuatorbewegung ausgeübt werden.

In Fig. 7 ist auch ein Ausgleichsgewicht 730 gezeigt, welches Kräfte ausgleichen soll, die durch die exzentrische Aufhängung der Exzenterwelle 700 generiert werden können. Das Ausgleichsgewicht 730 ist als annähernd halbhohlzylinderförmige Platte ausgebildet. Zusätzlich zu dem Ausgleichsgewicht 730 kann ein weiteres, in Fig. 7 nicht zu erkennendes weiteres Ausgleichsgewicht, vorgesehen sein, das einen noch feineren Ausgleich ermöglicht.

Fig. 8 zeigt die Positioniereinrichtung 600 in einem Betriebszustand, in dem eine Mikrotiterplatte 302 mit einer Mehrzahl von Wells 312 zwischen den

gegenüberliegenden Positionieranschlägen 106, 108 eingespannt ist.

Im Unterschied zu den Positionieranschlägen 106, 108 gemäß Fig. 3 sind die Positionieranschläge 106, 108 gemäß Fig. 8 als Edelstahlstifte mit drei daran integral geformten Stufen unterschiedlichen Außendurchmessers gebildet. Diese integral geformten Stufen unterschiedlichen Außendurchmessers erfüllen eine ähnliche Funktion wie die Gummiringe 320, 322, 324 der Positionieranschläge 106, 108 gemäß Fig. 3, sind aber fertigungstechnisch besonders günstig herstellbar. Fig. 9 zeigt eine Ansicht des Trägerelements 104 gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 bis Fig. 8 von unten. In Fig. 9 sind auch die Permanentmagnetelemente an der Unterseite der Bolzen 704 gezeigt und mit Bezugszeichen 900 versehen.

Bezugszeichen 902 bezeichnet Resonanzdämpfelemente in der Form von

Gummiringen, die um eine äußere Umfangsfläche der Bolzen 704 aufgesteckt und gegebenenfalls dort (zum Beispiel mittels Klebens) befestigt sind. Unter

unerwünschten Bedingungen kann es dazu kommen, dass eine Schüttelvorrichtung mit der Positioniereinrichtung 600 in den Bereich einer Resonanzfrequenz kommt. Dann schwingt die gesamte Positioniereinrichtung 600 unerwünscht auf dieser Frequenz, die zum Beispiel bei 1500 Umdrehungen/min liegen kann. Dies kann zu einer unerwünschten Bewegung der gesamten Vorrichtung auf einer Unterlage führen. Um dies zu vermeiden, sind die Resonanzdämpfelemente 902 vorgesehen. Diese sind normalerweise in einem Abstand von den umgebenden Seitenwänden der Bolzenaufnahmeöffnungen 702 angeordnet. Kommt es allerdings zu einer Resonanz, so werden die Resonanzdämpfelemente 902 gegen eine solche Seitenwand gedrückt, was zu einer Dämpfung dieser Resonanzschwingung führt. Dadurch kann das System aus der Resonanz herausgeführt werden.

Wie die in Fig. 10 gezeigte Querschnittsansicht 1000 einer Positioniereinrichtung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, können am Boden des Grundträgers 102 Dämpfungselemente 1002 in Form von Gumminoppen oder dergleichen vorgesehen sein.

Besonders gut zu erkennen in einer Querschnittsansicht 1100 gemäß Fig. 11 ist die Geometrie der gefasten einstoffigen Positionieranschläge 106, 108 sowie das Anbringen der Resonanzdämpfelemente 902 an den Bolzen 704.

Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 12 und Fig. 13 ein

Probenhandhabungsgerät 1200 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Der Betriebszustand von Fig. 12 entspricht jenem von

Fig. 1, und der Betriebszustand von Fig. 13 entspricht jenem von Fig. 2. Im Weiteren werden im Wesentlichen nur die Unterschiede des Probenhandhabungsgeräts 1200 gegenüber dem Probenhandhabungsgerät 100 beschrieben. Das Probenhandhabungsgerät 1200 enthält eine starre, schwenkbar gelagerte Koppelstange 1202, mittels welcher die Betätigungseinrichtung 114 mit dem

Kraftübertragungselement 118 gekoppelt ist. Die Koppelstange 1202 weist einen Längeneinste llmechanismus zum Einstellen einer Länge L (siehe Fig. 13) der Koppelstange 1202 auf. Der Längeneinstellmechanismus ist durch ein erstes Koppelstangenteil 1204 und durch ein zweites Koppelstangenteil 1206 gebildet, wobei das erste Koppelstangenteil 1204 und das zweite Koppelstangenteil 1206 zum Einstellen der Länge der Koppelstange 1202 aneinander mit einstellbarer

Überlappung B befestigbar sind. Durch Variation von B ist L variierbar. An der Koppelstange 1202, genauer gesagt an dem zweiten Koppelstangenteil 1206, ist ein mitschwenkbarer erster Magnet 1208 fixiert. Ein zweiter Magnet 1210 ist an dem Trägerelement 104 fest angebracht und bewirkt gemeinsam mit dem ersten Magneten 1208 eine anziehende Kraft (anders ausgedrückt ziehen sich die beiden Magneten 1208, 1210 an). Der erste Magnet 1208 und der zweite Magnet 1210 sind derart angeordnet, dass im die Funktionseinrichtung in Eingriff nehmenden

Betriebszustand gemäß Fig. 13 ein mittlerer Abstand zwischen dem ersten Magnet 1208 und dem zweiten Magnet 1210 kleiner ist als im die Funktionseinrichtung freigebenden Betriebszustand gemäß Fig. 12. Der erste Magnet 1208 und der zweite Magnet 1210 üben gemäß Fig. 13 die anziehende Kraft vertikal und somit in einer Richtung parallel zu einer Verschieberichtung der Betätigungseinrichtung 114 aus. Gleichzeitig üben der erste Magnet 1208 und der zweite Magnet 1210 gemäß Fig. 13 die anziehende Kraft senkrecht zu einer im Wesentlichen horizontalen

Erstreckungsrichtung der Koppelstange 1202 aus.

Fig. 12 zeigt somit den Verriegelungsmechanismus geöffnet, die Positionierecken 106, 108 (oder Pins) sind ausgefahren. Fig. 13 zeigt dagegen den

Verriegelungsmechanismus geschlossen, die Positionierecken 106, 108 sind eingefahren. Das Magnetpaar 1208, 1210 wirkt anziehend, die Koppelstange 1202 ist in 90° Stellung zur Betätigungseinrichtung 114 (Schieber).

Um die Wirkung des Mechanismus weiter zu verbessern, ist in Fig. 12 und Fig. 13 a) die Koppelstange 1202 zweigeteilt und mit einem Justierelement

(Schraubenverbindung) versehen, Ferner ist b) das Magnetpaar 1208, 1210 eingebracht.

Dies hat unter anderem die folgenden Vorteile:

Gemäß a) ist die Koppelstange 1202 zweigeteilt. In dem zweiten Koppelstangenteil 1206 sind zwei Gewindebohrungen und zwei Feststellschrauben eingebracht. Das erste Koppelstangenteil 1204 ist mit einem schmalen Schlitz in Breite des

Schraubengewindes versehen. Somit können nun über die Feststellung der zwei Schrauben al) beide Koppelstangenteile 1204, 1206 zu der starren Koppelstange 1202 verbunden werden bzw. a2) eine Verschiebung und Justierung vorgenommen werden. Die Justierung dient dem Ziel, bei eingefahrenen Pins - in Abhängigkeit von den toleranzbehafteten Außenabmaßen des zu klemmenden Probenträgers - eine möglichst ideale 90° Stellung zwischen Koppelstange 1202 und Verschiebeelement 114 zu erzielen. Übliche Probenträger, meist Mikrotiterplatten im ANSI SBS Format, sind in der Regel toleranzbehaftet und weisen unterschiedliche umlaufende

Randgeometrien auf. Ist der Probenträger für eine konkrete Anwendung vorher bekannt, so kann hiermit ein idealer Klemmzustand mit 90° Stellung zwischen Koppelstange 1202 und Verschiebeelement 114 justiert und erreicht werden.

Bezugnehmend auf b) verstärkt das Magnetpaar 1208, 1210 den positiven Effekt von a) im geschlossenen Zustand. Eine vorteilhafte Wirkung ist die Erreichung der idealen 90° Stellung, welche aber auf Grund der toleranzbehafteten Außenabmaße der zu verwendenden Probenträger nie ganz erreicht werden kann. Das Magnetpaar 1208, 1210, das nun im geschlossenen Zustand anziehend wirkt, unterstützt die Einnahme der gewünschten 90° Positionsstellung. Das Magnetpaar 1208, 1210 wirkt auch bei hohen Schüttelbewegungen, wobei auf die Pins durch den Probenträger höhere Kräfte mit Tendenz zu einer unerwünschten Öffnung einwirken, äußerst vorteilhaft und unterstützt die Einbehaltung der nahezu idealen 90° Stellung.

Soll der Mechanismus dann wieder geöffnet werden, so ist das Verschiebeelement 114 manuell oder per Antrieb zu verstellen, wobei nun auch zusätzlich die

Magnetkraft überwunden werden muss. Mit geeigneter Wahl der Magnetfeldstärke kann hier ein guter technischer Kompromiss eingenommen werden. Es ist in einem Ausführungsbeispiel auch möglich, einen oder beide der Magnete 1208, 1210 als Elektromagneten auszugestalten, so dass durch Abschalten einer

Anregungsspannung im in Eingriff nehmenden Zustand die dann unerwünschte Anziehungskraft der Magneten abgeschaltet oder sogar in eine abstoßende Kraft umgewandelt werden kann.

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass„aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als

Einschränkung anzusehen.