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Title:
POWER PLANT HAVING OPTIMIZED PREHEATING OF FEED WATER FOR DEEP ERECTED TURBINE SETS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/010878
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a power plant (1) having a water-steam circuit (2), wherein in the water-steam-circuit (2) at least one low-pressure preheater (3), a steam generator (6), a steam turbine (7), a capacitor (8), and a feed water pump (9) are connected. The feed water pump (9) can be driven by a feedwater pump drive turbine (11) by way of a shaft (10). According to the invention, a steam line (12) is provided, via which the feedwater pump drive turbine (11) is connected to the low-pressure preheater (3) such that steam from the feedwater pump driving turbine (11) can be fed to the low-pressure preheater (3).

Inventors:
GRAEBER CARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/062130
Publication Date:
January 18, 2018
Filing Date:
May 19, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F01K7/38; F01K7/40; F01K7/44; F01K17/04
Foreign References:
US5404724A1995-04-11
EP2362073A12011-08-31
DE102010039870A12012-03-01
US3972196A1976-08-03
US20120167567A12012-07-05
DE3044991A11982-07-01
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Kraftwerksanlage (1) mit einem Wasser-Dampf-Kreislauf (2), wobei in den Wasser-Dampf-Kreislauf (2) mindestens ein Niederdruckvorwärmer (3), ein Dampferzeuger (6), eine Dampfturbine (7), ein Kondensator (8) und eine Speisewasserpumpe (9) geschaltet sind, wobei die Speisewasserpumpe (9) über ei¬ ne Welle (10) von einer Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) antreibbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Dampfleitung (12) vorgesehen ist, über welche die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) mit dem Niederdruckvor¬ wärmer (3) verbunden ist, sodass Dampf aus der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) dem Niederdruckvorwärmer (3) zuführbar ist.

2. Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dampfleitung (12) an einer Anzapfstelle (13) an der Spei- sewasserpumpen-Antriebsturbine (11) angeschlossen ist, die zwischen Dampfeintritt (14) und dem Dampfaustritt (15) der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) angeordnet ist, so¬ dass dem Niederdruckvorwärmer (3) Dampf aus der Anzapfstelle (13) der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) zuführbar ist.

3. Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dampfleitung (12) an dem Dampfaustritt (15) der Speise- wasserpumpen-Antriebsturbine (11) angeordnet ist, sodass dem Niederdruckvorwärmer (3) Abdampf aus der Anzapfstelle (13) der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) zuführbar ist.

4. Kraftwerksanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

weiterhin eine Bypassleitung (16) vorgesehen ist, über welche die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) mit dem Kondensa¬ tor (8) verbunden ist, sodass im Störfall Dampf aus der Spei- sewasserpumpen-Antriebsturbine (11) dem Kondensator (8) zuführbar ist.

5. Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bypassleiung (16) an der Anzapfstelle (13) an der Speise¬ wasserpumpen-Antriebsturbine (11) angeschlossen ist.

6. Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Bypassleiung (16) am Dampfaustritt (15) an der Speisewas¬ serpumpen-Antriebsturbine (11) angeschlossen ist.

7. Kraftwerksanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

die Dampfturbine (7) aus mindestens einem Hochdruckteil (17), mindestens einem Mitteldruckteil (18) und mindestens einem Niederdruckteil (19) besteht, wobei die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) über eine Hauptanzapfdampfleitung (20) mit Dampf aus mindestens einem Mitteldruckteil (18) der

Dampfturbine (7) verbunden ist, wobei in die Hauptanzapf¬ dampfleitung (20) ein Regelventil (21) geschaltet ist, wo¬ durch Dampf in Abhängigkeit der Leistungsanforderung der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) und/oder des Nieder- druckvorwärmers (3) regelbar ist.

8. Kraftwerksanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

die Dampfturbine (7) aus mindestens einem Hochdruckteil (17), mindestens einem Mitteldruckteil (18) und mindestens einem Niederdruckteil (19) besteht, wobei die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) über eine Anzapfdampfleitung (22) mit Dampf aus mindestens einem Mitteldruckteil (18) der Dampftur¬ bine (7) verbunden ist, wobei in die Anzapfdampfleitung (22) ein Regelventil (23) geschaltet ist, durch welches Dampf in

Abhängigkeit der Leistungsanforderung der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) und/oder des Niederdruckvorwärmers (3) regelbar ist.

9. Kraftwerksanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass

der Niederdruckvorwärmer (3) einen Anschluss für einen

Kondensatablauf (24) umfasst, und dass eine

Kondensatablaufleitung (25) vorgesehen ist, durch welche der Anschluss für Kondensatablauf (24) mit der

Hauptkondensatleitung (26) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (2) verbunden ist. 10. Kraftwerksanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

der Niederdruckvorwärmer (3) einen ersten Niederdruckvorwärmer (27) darstellt, und dass der Wasser-Dampf-Kreislauf (2) weiterhin einen zweiten Niederdruckvorwärmer (28) und einen dritten Niederdruckvorwärmer (29) umfasst, wobei der zweite Niederdruckvorwärmer (28) einen Anschluss für einen

Kondensatablauf (30) umfasst, und der dritte Niederdruckvor¬ wärmer (29) einen Anschluss für einen Kondensatablauf (31) umfasst, und dass eine Kondensatablaufleitung (32) vorgesehen ist, durch welche die beiden Anschlüsse für Kondensatablauf (30, 31) mit dem Wasser-Dampf-Kreislauf (2) verbunden sind, sodass Ablaufkondensat aus dem zweiten Niederdruckvorwärmer (28) und dem dritten Niederdruckvorwärmer (29) vermischbar und dem Wasser-Dampf-Kreislauf (2) zurückführbar ist.

11. Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kondensatablaufleitung (32) mit der Hauptkondensatleitung (26) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (2) verbunden ist.

12. Kraftwerksanlage nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kondensatablaufleitung (32) mit dem ersten Niederdruckvorwärmer (27) des Wasser-Dampf-Kreislaufs verbunden ist.

13. Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage (1) mit ei¬ nem Wasser-Dampf-Kreislauf (2), wobei in den Wasser-Dampf- Kreislauf (2) mindestens ein Niederdruckvorwärmer (3), ein Dampferzeuger (6), eine Dampfturbine (7), ein Kondensator (8) und eine Speisewasserpumpe (9) geschaltet sind, wobei die Speisewasserpumpe (9) über eine Welle (10) von einer Speise¬ wasserpumpen-Antriebsturbine (11) angetrieben wird, wobei Dampf (4) aus der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) über eine Dampfleitung (12) dem Niederdruckvorwärmer (3) zugeführt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei entweder Dampf (3) aus einer Anzapfstelle (13) an der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) entnommen wird, die zwischen Dampfein¬ tritt (14) und dem Dampfaustritt (15) der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) angeordnet ist, oder Dampf in Form von Abdampf aus dem Dampfaustritt (15) der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) entnommen wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13, wobei im Störfall Dampf über eine Bypassleitung (16) aus der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) dem Kondensator (8) zugeführt wird, wo- bei der Dampf entweder aus der Anzapfstelle (13) oder am

Dampfaustritt (15) an der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) entnommen wird.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei die Dampfturbine (7) aus mindestens einem Hochdruckteil (17), mindestens einem Mitteldruckteil (18) und mindestens einem Niederdruckteil (19) besteht, wobei die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine (11) entweder über eine Hauptanzapfdampflei- tung (20) mit Dampf aus mindestens einem Mitteldruckteil (18) der Dampfturbine (7) versorgt wird, oder über eine Abdampf- leitung (22) mit Abdampf aus mindestens einem Mitteldruckteil (18) der Dampfturbine (7) versorgt wird, wobei in die Haupt¬ anzapfdampfleitung (20) ein Regelventil (21) bzw. in die Ab- dampfleitung (22) ein Regelventil (23) geschaltet ist, wo- durch Dampf in Abhängigkeit der Leistungsanforderung der

Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (11) und/oder des Nieder¬ druckvorwärmers (3) geregelt wird.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, wobei Kondensat (33) aus dem Niederdruckvorwärmer (3) über einen An- schluss für Kondensatablauf (24) durch eine

Kondensatablaufleitung (25) in die Hauptkondensatleitung (26) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (2) geleitet wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, wobei der Niederdruckvorwärmer (3) einen ersten Niederdruckvorwärmer (27) darstellt, wobei der Wasser-Dampf-Kreislauf (2) weiter¬ hin einen zweiten Niederdruckvorwärmer (28) und einen dritten Niederdruckvorwärmer (29) umfasst, wobei Ablaufkondensat aus dem zweiten Niederdruckvorwärmer (28) an einem Anschluss für Kondensatablauf (30), und Ablaufkondensat aus dem dritten Niederdruckvorwärmer (29) an einem Anschluss für einen

Kondensatablauf (31) durch eine Kondensatablaufleitung (32) vermischt werden, und das vermische Ablaufkondensat in die Hauptkondensatleitung (26) oder in den ersten Niederdruckvorwärmer (27) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (2) zurückgeführt wird .

Description:
Beschreibung

Kraftwerksanlage mit optimierter Vorwärmung von Speisewasser für tiefaufgestellte Turbosätze

Bei Einsatz von Dampfturbinen in Kraftwerken ist die Art der Aufstellung des Turbosatzes eine wesentliche Randbedingung für die Anlagenplanung und damit für die entstehenden Kosten. Als Turbosatz wird allgemein die Anordnung verstanden, wie Turbinen und Generator über eine gemeinsame Welle angeordnet werden .

Der Turbosatz kann in einer so genannten TiefaufStellung angeordnet werden, die in den letzten Jahren überwiegend für kombinierte Gas- und Dampfturbinenanlagen (GUD) Anwendung fand. Bei tief aufgestellten Turbosätzen wird der Kondensator neben der Dampfturbine aufgestellt. Eine Hochaufstellung hin ¬ gegen, findet überwiegend bei reinen Dampfturbinenanlagen Anwendung, die eine Leistung von 250 MW oder mehr aufweisen. Bei hoch aufgestellten Turbosätzen wird kann Kondensator aus Platzgründen unterhalb der Dampfturbine angeordnet.

Die TiefaufStellung bietet besondere Vorteile, da durch die Reduzierung der Aufstellhöhe eine kostengünstigere Projektie- rung und Errichtung des Maschinenhauses erfolgen kann. Nachteilig hingegen ist, dass gerade die bei einer regenerativen Vorwärmung erforderliche große Anzahl von Anzapfungen an dem Dampfturbinengehäuse nur sehr erschwert konstruktiv umgesetzt werden kann. Daher ist gerade für größere Dampfkraftwerke, die eine Vielzahl von Anzapfungen an dem Dampfturbinengehäuse aufweisen, die Hochaufstellung des Turbosatzes konstruktiv von Vorteil, da eine Anordnung der Stutzen und die Ableitung der Rohrleitung aufgrund der Aufstellhöhe (Centerline) mög ¬ lich ist.

Durch die vielen Anzapfdampfleitungen, die es aus einem

Dampfturbinengehäuse auszuleiten gilt, ist eine Übertragung der thermodynamischen Auslegung des Turbosatzes und der ent- wickelten Technologien von einem hoch aufgestellten Turbosatz auf einen tief aufgestellten Turbosatz nicht einfach so möglich. Ein thermodynamisch fertig ausgelegter hochaufgestellter Turbosatz kann somit nicht tiefaufgestellt werden, son- dern erfordert immer eine eigene Auslegung. Da die Anordnung der Anzapfstutzen, speziell im Niederdruckbereich, durch die TiefaufStellung erschwert ist, wurden in der Vergangenheit ausschließlich Turbosätze für die TiefaufStellung mit einer geringen Anzahl von Anzapfmöglichkeiten entwickelt, was ther- modynamisch nicht das Optimum darstellt.

Bei aktuellen hochaufgestellten Kraftwerkskonzepten werden in der Regel drei Anzapfungen aus der Dampfturbine geführt. Bei vergleichbaren tiefaufgestellten Kraftwerkskonzepten sind nur zwei Anzapfungen möglich. Dies bedeutet, dass bei entspre ¬ chenden tiefaufgestellten Kraftwerkskonzepten mindestens eine Anzapfung fehlt. Üblicherweise ist der thermodynamische Ein- fluss einer zusätzlichen Anzapfung im Niederdruckdampfbereich auf den KreislaufWirkungsgrad überschaubar. Da aber das mi- nimale Druckniveau der ersten Anzapfung bei tiefaufgestellten Turbosätzen limitiert sein kann, kann der negative Wirkungsgradeffekt im signifikanten Bereich von > 0,6% liegen, und bedeutet damit einen wesentlichen Nachteil für tiefaufge ¬ stellte Turbosätze.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kraftwerksanlage an ¬ zugeben, die sich einerseits für die kostengünstige Tiefauf ¬ stellung eignet, also abgesenkte Centerline, dafür aber mit weniger Anzapfungen des Niederdruckteils der Dampfturbine auskommt, was sich gleichzeitig aber nicht signifikant nega ¬ tiv thermodynamisch auswirkt. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung ein entsprechendes Verfahren anzugeben.

Die auf eine Kraftwerksanlage gerichtete Aufgabe der Erfin- dung ist gelöst durch eine Kraftwerksanlage, mit einem Was ¬ ser-Dampf-Kreislauf, wobei in den Wasser-Dampf-Kreislauf min ¬ destens ein Niederdruckvorwärmer, ein Dampferzeuger, eine Dampfturbine, ein Kondensator und eine Speisewasserpumpe ge- schaltet sind, wobei die Speisewasserpumpe über eine Welle von einer Speisewasserpumpen-Antriebsturbine (SPAT)

antreibbar ist. Erfindungsgemäß ist eine Dampfleitung vorge ¬ sehen, über welche die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine mit dem Niederdruckvorwärmer verbunden ist, sodass Dampf aus der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine dem Niederdruckvorwärmer zuführbar ist. Somit kann durch die erfindungsgemäße Dampf ¬ leitung ein Teil der regenerativen Vorwärmung im wichtigen Niedertemperaturbereich von <100°C übernommen werden.

Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, den Dampf aus der Speisepumpen-Antriebsturbine nicht auf den Kondensa ¬ tor zu führen sondern zur Niederdruckvorwärmung zu verwenden. Da die Speisepumpenantriebsturbine mit höherwertigem Dampf aus dem Mitteldruckteil der Dampfturbine versorgt wird, kann dadurch eine Anzapfung des Niederdruckteils der Dampfturbine für die Niederdruckvorwärmung entfallen. Durch eine optimierte Einbindung des Dampfes der Speisepumpenantriebsturbine in den zusätzlichen Niederdruckvorwärmer wird der thermodynami- sehe Nachteil der sonst fehlenden Niedertemperaturvorwärumg bis 100°C fast vollständig kompensiert.

Vorteilhaft ist dabei insbesondere, dass der Abdampf einer üblicherweise verwendeten Speisepumpenantriebsturbine deut- lieh über dem sonst relevanten Kondensatordruck liegt. Diese Tatsache kann dazu genutzt werden, die Speisepumpenantriebs ¬ turbine aufgrund deutlich reduzierter Volumendurchsätze kos ¬ tengünstiger auszuführen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die

Dampfleitung an einer Anzapfstelle an der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine angeschlossen, die zwischen Dampfeintritt und dem Dampfaustritt der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine an ¬ geordnet ist, sodass dem Niederdruckvorwärmer Dampf aus der Anzapfstelle der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine zuführbar ist. Durch die Wahl der Anzapfstelle kann der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine ein entsprechender Dampf entnommen werden, der mit seinen Dampfparametern den Anforderungen des Niederdruckvorwärmers entspricht. Dadurch ist eine höhere Flexibilität zwischen der Erfüllung der Anforderungen der Speisewasserpumpe und der Vorwärmstrecke im Auslegungspunkt erreichbar. Die zusätzliche Anzapfung erfolgt an einer eigens dafür vorgesehenen Stelle der Speisewasserpumpenturbine, die weder dem Dampfeinlass noch dem Dampfauslass entspricht. Da ¬ durch kann dem Niederdruckvorwärmer gezielt geregelt höherwertiger Dampf zugeführt werden. Weiterhin wird damit erreicht, dass sowohl die Anforderungen der Speisewasserpumpe bei unterkritischen (Dampfdrücke bei <200 bar) bzw. überkritischen Anlagen (Dampfdrücke > 230 bar) erfüllt werden, wie auch eine optimale Einbindung des Dampfes in die

Niederdruckvorwärmung erfolgen kann. Diese zusätzliche Versorgung mit Dampf kann dabei so thermodynamisch ausgelegt werden, dass in Sonderlastfällen, beispielsweise bei Ausfall des Niederdruckvorwärmers, die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine ohne Einschränkungen weiter betrieben werden kann . Alternativ kann die Dampfleitung an dem Dampfaustritt der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine angeordnet sein, sodass dem Niederdruckvorwärmer Abdampf aus der Anzapfstelle der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine zuführbar ist. Durch diese Konfiguration wird der Dampf in der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine entspannt und nur der Abdampf wird zur

Niederdruckvorwärmung verwendet. Je nach Auslegung der Kraftwerksanlage kann diese Konfiguration von Vorteil sein.

Bei einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Kraftwerksanla- ge ist weiterhin eine Bypassleitung vorgesehen, über welche die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine mit dem Kondensator verbunden ist, sodass im Störfall Dampf aus der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine dem Kondensator zuführbar ist. Die Bypassleitung verbindet die Speisewasserpumpenturbine mit dem Kondensator. Durch eine alternative Dampfroute zum Kondensa ¬ tor ist somit auch bei Ausfall oder in besonderen Betriebszu- ständen sichergestellt, dass der Dampf aus der Speisewasserpumpenturbine über eine Dampfleitung abgeleitet werden kann. Um eine höhere Flexibilität im Lastverhalten der Anlage zu erhalten, hat sich seit vielen Jahren der sogenannte

Kondensatstau etabliert. Dabei wird das Hauptkondensat im Hotwell des Kondensators angestaut. Das Speisewasser für die Versorgung des Dampfererzeugers wird aus dem Speicherinhalt des Speisewasserbehälters entnommen. Die Reduzierung der Hauptkondensatmenge führt zu einer Reduzierung der Nieder- druck-Anzapfmassenströme und damit verbunden zu einer Leis- tungserhöhung im Turbosatz, da der nicht entnommene Anzapfdampf bis auf Kondensatordruck entspannt werden kann. Da der erste Niederdruckvorwärmer den Dampf aus Speisewasserpumpen- Antriebsturbine kondensiert und damit zur Leistungserzeugung der Antriebsturbine benötigt wird, muss bei reduzierter

Durchströmung des Vorwärmers im Kondensatstaubetrieb eine al ¬ ternative Route des Dampfes in der Antriebsturbine in Rich ¬ tung des Kondensators möglich sein. Die Versorgung der Spei- sewasserpumpenturbine von der Hauptdampfturbine kann in Ab ¬ hängigkeit der Leistungsanforderung der Speisewasserpumpe (unterkritisch oder überkritisch) vom Mitteldruck-Abdampf oder der ersten Mitteldruck-Anzapfung erfolgen.

In der Bypassleitung kann eine schnell öffnende Armatur (Regelarmatur) geschaltet sein, welche im Störfall geöffnet wird. Diese Armatur steigert die Betriebsflexibilität und - Sicherheit der Kraftwerksanlage.

Vorzugsweise ist die Bypassleitung an der Anzapfstelle an der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine angeschlossen. Dadurch lässt sich die Betriebsflexibilität weiter steigern, da eine höhere Flexibilität zwischen der Erfüllung der Anforderungen der Speisewasserpumpe und der Vorwärmstrecke erreichbar ist, und gleichzeitig auf Störfälle reagiert werden kann. Alternativ kann es je nach Ausgestaltung der Kraftwerksanlage auch vorteilhaft sein, wenn die Bypassleitung am Dampfaustritt an der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine angeschlossen ist. Je nach Auslegung der Kraftwerksanlage kann auch diese Konfiguration von Vorteil sein.

Vorzugsweise besteht die Dampfturbine aus mindestens einem Hochdruckteil, mindestens einem Mitteldruckteil und mindes ¬ tens einem Niederdruckteil. Die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine ist dabei über eine Hauptanzapfdampfleitung mit Dampf aus mindestens einem Mitteldruckteil der Dampftur ¬ bine verbunden, wobei in die Hauptanzapfdampfleitung ein Re- gelventil geschaltet ist, wodurch Dampf in Abhängigkeit der Leistungsanforderung der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine und/oder des Niederdruckvorwärmers regelbar ist. Durch das Regelventil wird eine höhere Flexibilität zwischen der Erfül ¬ lung der Anforderungen der Speisewasserpumpe und der Vorwärm- strecke erreicht. Somit kann Dampf in Abhängigkeit der Leis ¬ tungsanforderung des Niederdruckvorwärmers und/oder der Anzapfung der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine geregelt wer ¬ den . Alternativ dazu kann es je nach Anforderungen der Kraftwerksanlage auch vorteilhaft sein, wenn die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine über eine Abdampfleitung mit Dampf aus mindestens einem Mitteldruckteil der Dampfturbine verbunden ist, wobei in die Abdampfleitung ein Regelventil geschaltet ist, durch welches Dampf in Abhängigkeit der Leistungsanforderung der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine und/oder des Nieder ¬ druckvorwärmers regelbar ist.

Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Kraft- Werksanlage umfasst der Niederdruckvorwärmer einen Anschluss für einen Kondensatablauf. Außerdem ist eine

Kondensatablaufleitung vorgesehen, durch welche der Anschluss für Kondensat mit der Hauptkondensatleitung des Wasser-Dampf- Kreislaufs verbunden ist. Durch diese Konfiguration kann das Kondensat aus dem Niederdruckvorwärmer ausgeleitet, und an geeigneter Stelle in der Hauptkondensatleitung eingebracht werden . Vorzugsweise stellt der Niederdruckvorwärmer einen ersten Niederdruckvorwärmer dar. Der Wasser-Dampf-Kreislauf umfasst dabei weiterhin einen zweiten Niederdruckvorwärmer und einen dritten Niederdruckvorwärmer. Der zweite Niederdruckvorwärmer umfasst dabei einen Anschluss für einen Kondensatablauf, und auch der dritte Niederdruckvorwärmer umfasst einen Anschluss für einen Kondensatablauf. Ferner ist eine

Kondensatablaufleitung vorgesehen, durch welche die beiden Anschlüsse für Kondensat mit dem Wasser-Dampf-Kreislauf ver ¬ bunden sind, sodass Ablaufkondensat aus dem zweiten Nieder ¬ druckvorwärmer und dem dritten Niederdruckvorwärmer

vermischbar und dem Wasser-Dampf-Kreislauf zurückführbar ist.

Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kondensatablaufleitung mit der Hauptkondensatleitung des Wasser-Dampf-Kreislaufs verbunden ist. Dadurch kann das Kondensat an geeigneter Stelle in der Hauptkondensatleitung eingebracht werden, wodurch der Kondensator entlastet wird.

Alternativ kann die Kondensatablaufleitung mit dem ersten Niederdruckvorwärmer des Wasser-Dampf-Kreislaufs verbunden sein. Je nach Auslegung der Kraftwerksanlage kann auch diese Konfiguration von Vorteil sein.

Die Erfindung richtet sich insbesondere auf Kraftwerksanla ¬ gen, die ausgestaltet sind als Dampfturbinenanlage (DKW) .

Die auf ein Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage ge ¬ richtete Aufgabe der Erfindung ist gelöst durch ein Verfahren mit einem Wasser-Dampf-Kreislauf, wobei in den Wasser-Dampf- Kreislauf mindestens ein Niederdruckvorwärmer, ein Dampferzeuger, eine Dampfturbine, ein Kondensator und eine Speise ¬ wasserpumpe geschaltet sind, wobei die Speisewasserpumpe über eine Welle von einer Speisewasserpumpen-Antriebsturbine ange ¬ trieben wird, wobei Dampf aus der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine über eine Dampfleitung dem Niederdruckvorwärmer zugeführt wird. Die erfindungsgemäßen Vorteile des Verfahrens sowie der ent ¬ sprechenden Unteransprüche sind analog zu den Vorteilen der erfindungsgemäßen Kraftwerksanlage . Bei einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Verfahrens wird der Dampf entweder aus einer Anzapfstelle an der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine entnommen, die zwischen Dampfein ¬ tritt und dem Dampfaustritt der Speisewasserpumpen-Antriebs ¬ turbine angeordnet ist, oder in Form von Abdampf aus dem Dampfaustritt der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine.

In einer vorteilhaften Weiterentwicklung wird im Störfall Dampf über eine Bypassleitung aus der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine dem Kondensator zugeführt, wobei der Dampf entweder aus der Anzapfstelle oder am Dampfaustritt an der

Speisewasserpumpen-Antriebsturbine entnommen wird. Die Dampf ¬ entnahme aus der Anzapfstelle stellt dabei die bevorzugte Va ¬ riante dar. Je nach Auslegung der Kraftwerksanlage kann auch die Entnahme von Abdampf von Vorteil sein. Beispielsweise wenn keine Anzapfung an der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine möglich oder gewollt ist.

Vorzugsweise besteht die Dampfturbine aus mindestens einem Hochdruckteil, mindestens einem Mitteldruckteil und mindes ¬ tens einem Niederdruckteil. Die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine wird dabei entweder über eine Hauptanzapf ¬ dampfleitung mit Dampf aus mindestens einem Mitteldruckteil der Dampfturbine versorgt, oder über eine Abdampfleitung mit Abdampf aus mindestens einem Mitteldruckteil der Dampfturbi ¬ ne. In die Hauptanzapfdampfleitung bzw. die Abdampfleitung ist dabei ein Regelventil geschaltet, wodurch Dampf in Abhän ¬ gigkeit der Leistungsanforderung der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine und/oder des Niederdruckvorwärmers geregelt wird .

Bei einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Verfahrens wird Kondensat aus dem Niederdruckvorwärmer über einen Anschluss für Kondensatablauf durch eine Kondensatablaufleitung in die Hauptkondensatleitung des Wasser-Dampf-Kreislaufs geleitet.

Vorteilhafterweise ist der Niederdruckvorwärmer als ein ers ¬ ter Niederdruckvorwärmer ausgestaltet, wobei der Wasser- Dampf-Kreislauf weiterhin einen zweiten Niederdruckvorwärmer und einen dritten Niederdruckvorwärmer umfasst. Ablaufkonden- sat aus dem zweiten Niederdruckvorwärmer wird an einem An- schluss für Kondensatablauf ausgeleitet, und Ablaufkondensat aus dem dritten Niederdruckvorwärmer wird an einem Anschluss für einen weiteren Kondensatablauf ausgeleitet. Durch eine Kondensatablaufleitung werden diese beiden Kondensatabläufe vermischt, und das vermischte Ablaufkondensat in die

Hauptkondensatleitung oder in den ersten Niederdruckvorwärmer des Wasser-Dampf-Kreislaufs zurückgeführt.

Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 Eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem hochaufgestellten Turbosatz gemäß dem Stand der Technik;

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß dem Stand der Technik;

Figur 3 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz mit einer Dampfleitung, über welche die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine mit dem Niederdruckvorwärmer gemäß der Erfindung verbunden ist;

Figur 4 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz, weiterentwickelt mit einer Bypassleitung, über welche die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine mit dem Kondensator ver ¬ bunden ist; Figur 5 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung, wobei die Dampfleitung an einer Anzapfstelle an der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine angeschlossen ist;

Figur 6 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung, wobei eine

Kondensatablaufleitung 25 vorgesehen ist, durch welche Ablaufkondensat aus dem Anschluss für einen Kondensatablauf 24 aus dem ersten Niederdruckvorwärmer 27 der Hauptkondensatleitung 26 des Wasser- Dampf-Kreislaufs 2 zuführbar ist;

Figur 7 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung, wobei eine

Kondensatablaufleitung 34 vorgesehen ist, durch wel- che Ablaufkondensat aus einem zweiten und dritten

Niederdruckvorwärmer und dem dritten Niederdruckvorwärmer vermischbar und dem ersten Niederdruckvorwärmer zurückführbar ist; Figur 8 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung, wobei eine

Kondensatablaufleitung vorgesehen ist, durch welche Ablaufkondensat aus einem zweiten und dritten Nie- derdruckvorwärmer und dem dritten Niederdruckvorwärmer vermischbar und der Hauptkondensatleitung zurückführbar ist;

Figur 9 eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz, gemäß einer Weiterentwicklung der Figur 4, mit mehreren Dampfleitung, über welche die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine mit verschiedenen Niederdruckvorwärmern verbunden ist.

Figur 1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung ei- nes Kraftwerks 1 mit einem hochaufgestellten Turbosatz gemäß dem Stand der Technik.

Gezeigt ist ein Wasser-Dampf-Kreislauf 2, in den ein Nieder ¬ druckvorwärmer 3, ein Dampferzeuger 6, eine Dampfturbine 7, ein Kondensator 8 und eine Speisewasserpumpe 9 geschaltet sind. In den Wasser-Dampf-Kreislauf 2 ist eine nicht darge ¬ stellte Kondensatpumpe geschaltet. Die Dampfturbine besteht in diesem Beispiel aus einem kombinierten Hochdruckteil 17, Mitteldruckteil 18 und einem separaten Niederdruckteil 19. Die Dampfturbine 7 ist über eine gemeinsame Welle mit einem Generator G verbunden.

Die Speisewasserpumpe 9 ist über eine weitere Welle 10 mit einer Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 verbunden. Der Dampfturbine 7 wird am Mitteldruckteil 18 an einer Anzapf ¬ stelle Dampf entnommen, und über eine Anzapfdampfleitung 22 der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 zugeführt. Für die Anzapfdampfleitung ist eine Anzapfstelle an dem Mitteldruckteil 18 der Dampfturbine 7 erforderlich. In die Anzapfdampf- leitung 22 ist ein Regelventil 23 geschaltet, mit dem der entnommene Dampf in Abhängigkeit der geforderten Dampfmenge geregelt werden kann. In der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine 11 wird der Dampf entspannt, und über die da ¬ bei entstehende Kraft die Speisewasserpumpe 9 über die Welle 10 angetrieben. Der entspannte Dampf wird über eine Dampflei ¬ tung dem Kondensator 8 zugeführt. Der Wasser-Dampf-Kreislauf 2 ist im Wesentlichen zwischen dem Kondensator 8 und der Speisewasserturbine 9 durch eine Hauptkondensatleitung 26 ausgebildet .

Ist der Turbosatz hochaufgestellt, kann der Kondensator 8 unterhalb des Turbosatzes angeordnet werden. Außerdem kann problemlos an mehrere Anzapfstellen aus dem Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 Dampf für die Niederdruckvorwärmer 3 entnommen werden. Im Beispiel der Figur 1 sind drei Niederdruckvorwärmer 3 vorgesehen, die mit Dampf aus dem Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 versorgt werden. Ein erster Niederdruckvorwärmer 27, ein zweiter Niederdruckvorwärmer 28 und ein dritter Niederdruckvorwärmer 29. Gezeigt ist auch noch ein vierter Niederdruckvorwärmer 34, der allerdings mit Dampf aus der Mitteldruckstufe 18 versorgt wird. Nicht ge ¬ zeigt sind weitere Hochdruckvorwärmer.

Wie im Folgenden am Beispiel der Figur 2 demonstriert werden soll, lassen sich bei einem tiefaufgestellten Turbosatz konstruktiv bedingt weniger Niederdruckvorwärmer 3 unterbringen.

Figur 2 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung ei- nes Kraftwerks 1 mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß dem Stand der Technik. Bei tiefaufgestellten Turbosätzen befindet sich der Kondensator 8 konstruktiv bedingt neben der Dampfturbine 7. Dies erfordert einerseits längere Leitungswe ¬ ge vom Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 zum Kondensator 8. Andererseits lassen sich durch die TiefaufStellung des

Turbosatzes weniger Anzapfungen an dem Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 anschließen.

Figur 2 zeigt einen vergleichbaren Wasser-Dampf-Kreislauf 2 wie in Figur 1 beschrieben, jedoch lassen sich durch die

TiefaufStellung nur zwei Niederdruckvorwärmer 3 an die Niederdruckturbine 19 anschließen. Zu sehen sind ein erster Nie ¬ derdruckvorwärmer 27 und ein zweiter Niederdruckvorwärmer 28, die jeweils über eine Dampfleitung an dem Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 angeschlossen sind. Dargestellt ist zudem ein vierter Niederdruckvorwärmer 34, der an den Mitteldruckteil 18 der Dampfturbine 7 angeschlossen ist. Ein dritter Niederdruckvorwärmer 29 kann bei dem hier gezeigten, tief- aufgestellen Konzept nicht untergebracht werden.

Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftwerks 1 mit einem tiefaufgestellten Turbosatz mit einer Dampfleitung 12, über welche die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 mit dem Niederdruckvorwärmer 3 gemäß der Erfindung verbunden ist. Figur 3 unterscheidet sich dabei insbesondere von dem Stand der Technik aus Figur 2, dass zumindest einem Nie ¬ derdruckvorwärmer 3 Dampf aus der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine 11 zuführbar ist. Der Niederdruckvorwärmer 3 symbolisiert hier den ersten Niederdruckvorwärmer 27 aus Figur 1 und 2. Nicht dargestellt sind weitere Niederdruckvor ¬ wärmer, die über den Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 mit Dampf versorgt werden und zwischen den Niederdruckvorwär- mer 3 und der Speisewasserpumpe 9 angeordnet sind.

Der Dampf aus der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 wird nicht wie in Figur 1 oder 2 auf den Kondensator 8 geführt sondern zur Niederdruckvorwärmung verwendet. Ferner wird die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 über eine Hauptanzapf ¬ dampfleitung 20 mit höherwertigem Dampf aus dem Mitteldruckteil 18 der Dampfturbine 7 versorgt. Dadurch kann eine Anzap ¬ fung des Niederdruckteils 19 der Dampfturbine 7 für die

Niederdruckvorwärmung 3 entfallen. In die Hauptanzapfdampf- leitung 20 wird vom Abdampf der Mitteldruckteil 18 der Dampfturbine 7 abgezweigt. In die Hauptanzapfdampfleitung 20 ist ein Regelventil 21 geschaltet, durch das die Dampfmenge, die der Speisewasser-Antriebsturbine 11 zuführbar ist, regelbar ist. Durch eine optimierte Einbindung des Dampfes der Speise- wasserpumpen-Antriebsturbine 11 in den zusätzlichen Nieder ¬ druckvorwärmer 3 wird der thermodynamische Nachteil der sonst fehlenden Niedertemperaturvorwärumg bis 100°C fast vollständig kompensiert. Der Abdampf einer üblicherweise verwendeten Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 liegt deutlich über dem sonst relevan ¬ ten Kondensatordruck. Diese Tatsache kann dazu genutzt werden, die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 aufgrund deut ¬ lich reduzierter Volumendurchsätze kleiner und somit kosten- günstiger auszuführen.

Durch das Regelventil 21, welches in die Hauptanzapfdampflei ¬ tung 20 geschaltet ist, ist Dampf in Abhängigkeit der Leis- tungsanforderung der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 und/oder des Niederdruckvorwärmers 3 regelbar. Durch das Re ¬ gelventil 21 lässt sich somit die Leitung der Speisewasser- Antriebsturbine 11 oder des Niederdruckvorwärmers 3 getrennt voneinander, oder auch Speisewasser-Antriebsturbine 11 und Niederdruckvorwärmers 3 gemeinsam regeln.

Figur 4 basiert auf dem erfindungsgemäßen Konzept der Figur 3 und zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftwerks 1 mit einem weiterentwickelten tiefaufgestellten Turbosatz mit einer Bypassleitung 16, über welche die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine 11 mit dem Kondensator 8 verbunden ist.

Figur 4 zeigt dabei ebenso einen Wasser-Dampf-Kreislauf 2, in den ein Niederdruckvorwärmer 3, ein Dampferzeuger 6, eine

Dampfturbine 7, ein Kondensator 8 und eine Speisewasserpumpe 9 geschaltet sind. Die Dampfturbine 7 besteht auch hier aus einem kombinierten Hochdruckteil 17, Mitteldruckteil 18 und einem separaten Niederdruckteil 19.

Die Speisewasserpumpe 9 ist über eine von dem Turbosatz unab ¬ hängige Welle 10 mit einer Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 verbunden. Der Dampfturbine 7 wird am Mitteldruckteil 18 an einer Anzapfstelle Dampf entnommen, und über die Anzapf- dampfleitung 22 der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 zu ¬ geführt. In die Anzapfdampfleitung 22 ist ein Regelventil 23 geschaltet. In der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 wird der Dampf entspannt, und dabei über die Welle 10 die Speise ¬ wasserpumpe 9 angetrieben. Der entspannte Dampf wird über die Dampfleitung 12 dem erster Niederdruckvorwärmer 27 zugeführt. Die Anzapfdampfleitung 22 sowie das Regelventil 23 entspricht im Wesentlichen der Hauptanzapfdampfleitung 20 und dem Regelventil 21. Die Unterscheidung wurde vorgenommen, um deutlich zu machen, dass bei der Anzapfdampfleitung 22 eine Anzapf- stelle an dem Mitteldruckteil 18 erforderlich ist. Alternativ können auch die Hauptanzapfdampfleitung 20 und das Regelventil 21 aus Figur 3 vorgesehen sein. In der Weiterentwicklung zu der Ausführungsform in Figur 3 ist in Figur 4 an die Dampfleitung 12 die Bypassleitung 16 angeschlossen. Die Bypassleitung 16 kann aber auch mit dem gleichen Effekt direkt an der Speisewasserpumpen- Antriebsturbine 11 angeschlossen sein. In die Bypassleitung 16 zum Kondensator 8 ist eine schnell öffnende Armatur (Re ¬ gelarmatur) geschaltet, um alle relevanten Lastzustände (in ¬ klusive Störlastfällen) beherrschen zu können. Figur 4 zeigt darüber hinaus einen zweiten Niederdruckvorwärmer 28 und einen dritten Niederdruckvorwärmer 29, die mit Anzapfdampf aus dem Niederdruckteil 19 der Dampfturbine 7 ver ¬ sorgt werden. Weiterhin ist auch ein vierter Niederdruckvorwärmer 34 zu sehen, der allerdings mit Dampf aus dem Mittel- druckteil 18 der Dampfturbine 7 versorgt wird. Der in die

Niederdruckvorwärmer eingebrachte Dampf gibt dabei Wärme an der jeweiligen Stelle im Wasser-Dampf-Kreislauf 2 ab. Das sich dabei bildende Kondensat wird aus dem jeweiligen Nieder ¬ druckvorwärmer ausgeleitet. Dazu umfasst der vierte Nieder- druckvorwärmer 34 einen Anschluss für einen Kondensatablauf

35 durch den Ablaufkondensat dem dritten Niederdruckvorwärmer 29 zuführbar ist. Der dritte Niederdruckvorwärmer 29 wiederum umfasst einen Anschluss für einen Kondensatablauf 31, durch den Ablaufkondensat dem zweiten Niederdruckvorwärmer 28 zuführbar ist. Der zweite Niederdruckvorwärmer 28 allerdings umfasst einen Anschluss für einen Kondensatablauf 30 durch den Ablaufkondensat der Hauptkondensatleitung 26 dem Wasser- Dampf-Kreislauf 2 zugeführt wird. Das Ablaufkondensat des ersten Niederdruckvorwärmers 27 wird über eine

Kondensatablaufleitung 25 in den Kondensator 8 zurückgeführt.

Des Weiteren sind in Figur 4 im Wasser-Dampf-Kreislauf 2 zwi ¬ schen der Speisewasserpumpe 9 und dem Dampferzeuger 6 weitere Hochdruckvorwärmer dargestellt, die mit Dampf aus dem Hoch- druckteil 17 und Mitteldruckteil 18 der Dampfturbine versorgt werden . In Figur 5 ist eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung gezeigt, wobei die Dampfleitung 12 an einer Anzapfstelle 13 an der Speisewasserpumpen-Antriebs- turbine 11 angeschlossen ist. Figur 5 entspricht dabei im We ¬ sentlichen dem Ausführungsbeispiel der Figur 4, jedoch mit folgenden Unterschieden:

In dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 wird die Speisewasser- pumpen-Antriebsturbine 11 über die Hauptanzapfdampfleitung 20 mit Dampf aus dem Abdampf des Mitteldruckteils 18 der Dampf ¬ turbine 7 versorgt und nicht durch Anzapfdampf. Zudem ist die Dampfleitung 12 an einer Anzapfstelle 13 an der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 angeschlossen. Die Anzapfstelle 13 ist zwischen dem Dampfeintritt 14 und dem Dampfaustritt 15 der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 angeordnet. Die Bypassleitung 16 ist dabei am Dampfaustritt 15 angeschlossen.

Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftwerks 1 mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung, wobei die Kondensatablaufleitung 25 das Ablaufkondensat aus dem ersten Niedruckvorwärmer 27 der Hauptkondensatleitung 26 des Wasser-Dampf-Kreislaufs 2 zuführt. In die Kondensatablaufleitung 25 kann eine weitere Pumpe geschaltet sein. In dem Ausführungsbeispiel in Figur 6 wird der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 Dampf über die Hauptanzapfdampfleitung 20 aus dem Mitteldruckteil 18 der Dampfturbine 7 zugeführt. Die Dampfleitung 12 ist an der An ¬ zapfstelle 13 der Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 ange- schlössen, die Bypassleitung 16 am Dampfaustritt 15. Im Unterschied zu Figur 5 wird das Ablaufkondensat am Anschluss für einen Kondensatablauf 24 des ersten Niederdruckvorwärmer 27 nicht in den Kondensator 8 ausgeleitet, sondern wird über eine Kondensatablaufleitung 25, durch welche der Anschluss für Kondensatablauf 24 mit der Hauptkondensatleitung 26 des Wasser-Dampf-Kreislaufs 2 verbunden ist. Figur 7 zeigt eine weitere alternative oder ergänzende Aus ¬ führungsform einer schematischen Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz, wobei eine

Kondensatablaufleitung 34 vorgesehen ist, durch welche Ab- laufkondensat aus dem zweiten Niederdruckvorwärmer 28 und dritten Niederdruckvorwärmer 29 vermischbar und dem ersten Niederdruckvorwärmer 27 zurückführbar ist.

Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftwerks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung, wobei eine Kondensatablaufleitung vorgesehen ist, durch welche Ablaufkondensat aus einem zwei ¬ ten Niederdruckvorwärmer 28 und dritten Niederdruckvorwärmer 29 vermischbar und der Hauptkondensatleitung zurückführbar ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich für das Anlagenlayout zusätzliche Vorteile ergeben, wenn ein Teil der Nie ¬ derdruckvorwärmer in den Maschinenkondensator eingesteckt werden. Eingesteckt bedeutet, dass 1 oder 2 Niederdruckvorwärmer nicht im Maschinenhaus platziert werden, sondern di ¬ rekt im Kondensator untergebracht werden mit dem Vorteil sehr kurzer Dampfleitungen und einer Platzersparnis. Dazu ist aber notwendig, eine spezielle Ausführung der Niederdruckvorwärmer und des entsprechenden Kondensatablauf zu beachten. Figur 9 zeigt eine eine schematische Darstellung eines Kraft ¬ werks mit einem tiefaufgestellten Turbosatz, gemäß einer Weiterentwicklung der Figur 4, wobei mehreren Dampfleitungen vorgesehen sind, über welche die Speisewasserpumpen- Antriebsturbine mit verschiedenen Niederdruckvorwärmern ver- bunden ist. Die Anordnung zeigt einen ersten Niederdruckvorwärmer 27, einen zweiten Niederdruckvorwärmer 28, einen dritten Niederdruckvorwärmer 29, und einen vierten Niederdruckvorwärmer 34. Die Speisewasserpumpen-Antriebsturbine 11 weist eine Abdampfstelle und eine Anzapfdampfstelle auf. Die Ab- dampfstelle ist mit einer ersten Dampfleitung 12 mit dem ersten Niederdruckvorwärmer 27 verbunden. Die Anzapfdampfstelle ist mit einer zweiten Leitung 12 λ mit einem dem ersten Niederdruckvorwärmer 27 nachgeschalteten Niederdruckvorwärmer verbunden. In dem Beispiel der Figur 9 ist der nachgeschalte te Niederdruckvorwärmer der zweite Niederdruckvvorwärmer 28.

Der zweite Niederdruckvorwärmer 28 umfasst einen Kühler mit einem Anschluss für einen Kondensatablauf durch den Ablauf ¬ kondensat dem ersten Niederdruckvorwärmer 27 zuführbar ist. Der wesentliche Vorteil dieser Ausführung liegt darin, dass die Dampfleitungen 12 und 12 λ kompakt ausgeführt werden können, da der Dampf in der Antriebsturbine nicht bis auf

Kondensatordampfdruckniveau und damit verbundenen hohen Ab ¬ dampfvolumenströmen entspannt werden muss.