Bauwerk in Fertigbauweise aus Stahlbeton oder einem Ersatzstoff
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauwerk in Fer¬ tigbauweise aus Stahlbeton oder einem Ersatzstoff mit den Merkmalen der Oberbegriffe von Anspruch 1 oder Anspruch 5. Derartige Bauwerke sind aus der EP-B1-0 209 833 bekannt. Ei¬ nen ähnlichen Stand der Technik zeigt auch die DE-Ul-85 20 976.7.
Beide vorbekannten Bauwerke sind als vorgefertigte transportable Raumzellen ausgebildet und dienen insbesondere als Garagen. Ihre Besonderheit besteht darin, daß die Bauwer¬ ke einen Zwischenboden aufweisen, der als Abdeckplatte für eine unterhalb der Garage angeordnete weitere Kammer des Bau¬ werks dient, in der also der Grund unterhalb der Garage für einen zusätzlichen Zweck nutzbar gemacht wird. Dieser zusätz¬ liche Zweck besteht bei beiden vorgenannten bekannten Baukör- pern darin, die Garage selbst in einem geschlossenen Kreis¬ lauf zur Energiegewinnung mittels eines Wärmespeichersystems nutzbar zu machen. Dabei ist speziell in der unteren Kammer ein Speicher für Wärmeträgerflüssigkeit eingebaut, gegebenen¬ falls auch innen an die Kammerwand anbetoniert, der mit einem Ein- und einem Auslaß versehen ist, welche in den geschlosse¬ nen Kreislauf der Wärmeträgerflüssigkeit einbezogen sind. Weitere Raumbereiche der unteren Kammer können mit zusätzli¬ chen Einrichtungen der erwähnten Energiespeichereinrichtung versehen sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nut¬ zungsbereich eines Bauwerks mit den gattungsgemäßen Merkmalen zu erweitern. Diese Aufgabe wird bei einem Bauwerk mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch dessen kenn-
zeichnende Merkmale und bei einem Bauwerk mit dem Oberbegriff von Anspruch 5 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Die Erfindung knüpft dabei daran an, daß es bei¬ spielsweise aus der EP-A2-0 565 921 bereits bekannt ist, Re¬ genwasser, und zwar insbesondere solches, welches von Dach¬ flächen von Gebäuden stammt, aufzubereiten, zwischenzuspei- chern und einer erneuten Nutzung zuzuführen oder umwelt¬ freundlich zu versickern.
Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß bisher der Grund unterhalb von Garagen, sonstigen Raumzellen oder Parkplätzen noch nicht intensiv genug genützt worden ist. Dementsprechend gibt Anspruch 1 eine Lösung für Park¬ plätze an, während Anspruch 5 sich auf eine Lösung für Gara¬ gen oder sonstige vergleichbar große Raumzellen bezieht, die außer als Einstellräume für Kraftfahrzeuge beispielsweise auch als Lagerschuppen, sonstige Nutzräume und gegebenenfalls Wohn- und Büroräume dienen können. Dabei ist nicht nur daran gedacht, diese Bauwerke einzeln zu errichten, sondern sie können auch in Reihenbauweise errichtet werden. Es soll auch nicht ausgeschlossen werden, auf derartigen Bauwerken im Sinne von Anspruch 5 weitere Garagenzellen oder sonstige Raumzellen zu errichten, wobei dann das erfindungsgemäße Bau¬ werk als Fundament für diese zusätzliche Raumzelle oder eine Mehrzahl von denen dient.
Die nach der Erfindung vorgesehenen Wasserspeicher sind regelmäßig nicht in einen geschlossenen, sondern in ei¬ nen offenen Kreislauf einbezogen. Dabei kann auf der Einla߬ seite außer Regenwasser gegebenenfalls auch schon vorher ge¬ nutztes Abwasser eingespeist werden, welches nach einer Wei¬ terbehandlung nutzbar ist. Dabei braucht die Weiterbehandlung nicht nur die Möglichkeit einer erneuten Nutzung als Brauchwasser zu betreffen, sondern kann allein in einer um¬ weltgerechten Entsorgung beispielsweise durch Versickerung bestehen.
Bei einer Nutzung als Brauchwasser wird in erster Linie an eine Nutzung zur Bewässerung von Gärten und sonsti¬ gen Freiflächen gedacht. Ebenso kommt die Nutzung für solche
Verbraucher in Frage, die keine Trinkwasserqualität benötigen und für die bei moderner Bauweise oft schon eine eigene Was¬ serversorgung vorgesehen ist, wie beispielsweise zur Füllung von Waschmaschinen oder zur Toilettenspülung. Der Grenzfall einer Regenerierung des Wassers bis zur Trinkwasserqualität soll zwar nicht ausgeschlossen sein, wird jedoch im Normal¬ fall im Hinblick auf den erforderlichen Aufwand weniger in Frage kommen.
Aus der DE-A 1 39 27 042 ist es an sich bekannt, bei an Ort errichteten Neubauten Fundamente, Wände, Decken usw. derart als Hohlkörper auszubilden, daß darin ein ein- oder doppelkammeriger Vorratsbehälter zur Speicherung vorge¬ reinigten Regenwassers ausgebildet wird, das zur Entnahme insbesondere in niederschlagsarmen Zeiten bestimmt ist. Das Hohlkörpersystem soll dabei wasserdicht so ausgebildet sein, daß es den Gebäudeaufbau trägt.
Die Ansprüche 2 bis 4 geben bevorzugte Möglichkei¬ ten an, bei dem erfindungsgemäßen Bauwerk an der Oberseite der Abdeckplatte (10) einen offenen Parkplatz auszubilden, wobei alternativ eine unmittelbare Nutzung der Abdeckplatte als Parkfläche (16) oder eine Beschichtung der Abdeckplatte mit parkflächenbildenden Elementen (19 ) in Frage kommt und dabei auch daran gedacht ist, noch eine Drainageschicht (20) zwischen der Parkfläche und der Oberseite der Abdeckplatte auszubilden.
Die Erfindung schließt nicht aus, daß wie bisher bei bekannten Flüssigkeitsbehältern für Wärmeträgerflüssig¬ keit auch bei dem erfindungsgemäßen Wasserspeicher dieser zu¬ sätzlich in den eigentlichen Baukörper des Bauwerks eingebaut ist. Der verfügbare Raum wird jedoch vergrößert, wenn der Wandaufbau (32) des Bauwerks selbst den tragenden Körper des Wasserspeichers bildet.
Auch der bauliche Aufwand kann dabei reduziert wer¬ den. Dies wird besonders deutlich, wenn der tragende Körper des Wasserspeichers aus wasserdichtem Material der Bauwerks¬ wandung besteht. Der Aufwand ist aber auch nur relativ klein, wenn der tragende Körper des Wasserspeichers aus wasserdurch-
lässigem Beton besteht, dieser aber mit einer wasserdichten Innenschicht (34) versehen ist, die nicht selbsttragend zu sein braucht.
Eine Vollnutzung des Garagengrundes erhält man, wenn der Wasserspeicher die gesamte innere Grundfläche des Bauwerks einnimmt. Manchmal hat man aber auch Bedarf für eine geringfügige zusätzliche Nutzung der Grundfläche, sei es als Stand- und Arbeitsraum für Wartungspersonal, sei es als Auf- nahmeraum für zusätzliche Einrichtungen zur Förderung und/oder Steuerung des offenen Wasserkreislaufes durch den Wasserspeicher. Hierbei wird man jedoch im allgemeinen höch¬ stens 25 %, vornehmlich sogar höchstens 10 %, ja im Grenzfall sogar höchstens nur 5 % der Grundfläche benötigen.
Die Ansprüche 11 bis 15 betreffen verschiedene be¬ vorzugte Bauweisen des erfindungsgemäßen Baukörpers. Von be¬ sonderem Interesse ist, daß im Gegensatz zu den bekannten Bauwerken, von denen die Erfindung ausgeht, der unter der Ab¬ deckplatte ( 10) nutzbar gemachte Raum ( 12) nicht dieselbe Grundfläche einzunehmen braucht wie eine oberhalb der Abdeck¬ platte errichtete Garage (30) oder sonstige Raumzelle (31). Es ist dabei durchaus denkbar, den unteren Raum größer als die Garage oder Raumzelle auszubilden, etwa um ein maximales Speichervolumen zu erreichen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Grundfläche einer Garage so viel Kapazität hat, daß man sogar mit einer gegenüber einer Garagenzelle oder sonstigen Raumzelle geringeren Grundfläche des unteren Raums des Bau¬ werkes auskommen kann, was den erforderlichen Herstellungs¬ aufwand wesentlich reduziert.
Bei nur teilweiser Überlappung der Garagen- oder Raumzelle mit dem unten liegenden Bereich kann man wenigstens den unten liegenden Bereich weiterhin als Fundament (50) der Garagen- oder Raumzelle nutzbar machen.
Es hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße Bau¬ werk dann, wenn es in seinem oberen Bereich als Garage oder sonstige Raumzelle nutzbar gemacht wird, zur Bildung des min¬ destens einen Wasserspeicher aufnehmenden unteren Bereichs kein größeres Format zu haben braucht als das einer konven-
tionellen Doppelparkergarage in Fertigbauweise, bei der dann lediglich statt der üblichen schwenkbaren Einbauten die nach der Erfindung vorgesehene Abdeckplatte (10) vorzusehen ist. Ein besonderer Vorteil dieser Bauweise besteht darin, daß dieselben Fertigungseinrichtungen und -verfahren wie bei der Herstellung der genannten Doppelparkergarage verwendet werden können.
Im Rahmen der Erfindung wird, wie gesagt, vor allem Niederschlagswasser und/oder geeignetes Abwasser verwendet, wobei aber auch in Sonderfällen Grundwasser oder gegebenen¬ falls Oberflächenwasser aus Flüssen oder Seen eingeleitet werden kann, wenn dies die örtlichen Verhältnisse ergeben. An eine Zwischenspeicherung von an sich reinem Trinkwasser ist nicht gedacht, jedoch im erwähnten Grenzfall an die Aufberei¬ tung zu Trinkwasser und dessen Zwischenspeicherung, wie man es beispielsweise auch zur Füllung von Schwimmbecken benö¬ tigt.
Trotzdem ist es bevorzugt, daß der Wasserspeicher zusätzlich mit einer Frischwasserzuführung (52) versehen ist, nämlich für Sonderfälle zur Auffüllung des gespeicherten Was¬ sers über vorgegebene Minimalpegel in Trockenzeiten, wenn von anderen Quellen kein aufzubereitendes Wasser zur Verfügung steht.
Der mit dem Wasserspeicher ( 12) versehene untere Bereich des Bauwerks sollte fernerhin für verschiedene Zwecke, wie Inspektion, Wartung oder Reparatur, begehbar sein, und zwar insbesondere aus dem oberen Bereich des Bau¬ werks selbst durch die Abdeckplatte (10) hindurch. Dabei wird vorzugsweise, und zwar insbesondere im Fall der Verwendung des oberen Bereichs als Kraftfahrzeugabstellraum, daran ge¬ dacht, den Durchlaß (58) in der Abdeckplatte so abzudichten, daß der Wasserspeicher nicht mit Öl oder Benzin von der Kraftfahrzeugnutzung kontaminiert wird und umgekehrt der Wasserdampfdruck im Garagenraum nicht vom Wasserspeicher her über die klimatisch vorgegebenen Grenzen hinaus erhöht wird, was zu einer beschleunigten Durchrostung der Kraftfahrzeuge führen könnte.
Bei wechselndem Pegelstand im Wasserspeicher (12) kommt es zu kolbenartiger Schub- und Saugausübung auf die im unteren Bereich des Bauwerks befindliche Luft. Wenn diese nicht sonst mit der äußeren Atmosphäre kommunizieren kann, etwa bei hermetisch abgedichtetem Durchlaß (58) durch die Abdeckplatte, empfiehlt sich der Einbau einer Entlüftungs¬ einrichtung (64), die bei sinkendem Pegel auch als Belüf¬ tungseinrichtung nutzbar gemacht werden kann. Zugleich gewinnt man dabei im unteren Bereich klimatische Vorteile.
Baulich kann man dabei die Entlüftungseinrichtung mit koaxialer Rohrausbildung mit einem Entwässerungsrohr (68) für Niederschlagswasser auf dem Dach einer Garagen- oder son¬ stigen Raumzelle kombinieren. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung mit getrennter Be- und Entlüftungsleitung (64), wie in den Ansprüchen 90 bis 95 ausgeführt, wobei die Entlüf¬ tungsleitung unter Ausnutzung des äußeren Strahlungseinfalls und des resultierenden Kamineffektes eine Zirkulation des Gasvolumens im Speicher bewirkt.
Im Normalfall ist daran gedacht, im unteren Bereich des Bauwerks jeweils nur einen einzigen Wasserspeicher auszu¬ bilden, der alternativ für Brauchwasserverwendung oder für Entsorgungszwecke genutzt werden soll. Die Brauchwassernut¬ zung erfolgt dabei vornehmlich im privaten, die Entsorgung vornehmlich im kommunalen Bereich. Es sind jedoch auch Grenz¬ fälle vorstellbar, in denen der untere, also der im Erdreich gelegene Bereich der Garage zur doppelten oder sonst mehrfa¬ chen Nutzung ausreicht. Dann ist zweckmäßig der Wasserspei¬ cher, oder bei Verwendung mehrerer WasserSpeicher mindestens der untere Raum (12) des Bauwerks, in mindestens zwei Abtei¬ lungen für unterschiedliche Nutzung unterteilt, wobei bei der unterschiedlichen Nutzung primär einmal an die Brauchwasser¬ nutzung (264) und das andere Mal an die Entsorgung (268) ge¬ dacht ist. Bei der Aufbereitung von Abwasser aus dem häusli¬ chen Bereich ist insbesondere auch an die Aufbereitung von Grauwasser (266), d.h. nicht fäkal verunreinigtem Abwasser, als Brauchwasser gedacht. Man kann daher auch für die Brauch¬ wassernutzung schon zwei Abteilungen vorsehen, je nachdem, ob
etwa das genannte Grauwasser oder sonstiges Regen-, Oberflä¬ chen- oder gar Grundwasser genutzt wird. In einem solchen Fall kommt dann auch eine etwa dreikammerige Ausbildung des unteren Bereichs des Bauwerks in Frage. Weitere Nutzungsarten sind möglich, wobei diese sich dann vor allem- in der Art der Aufbereitung vor der Zwischenspeicherung und/oder der erfor¬ derlichen Güte in der Nutzung oder Entsorgung unterscheiden.
Mittels je einer Füllstandsanzeige (74) des jewei¬ ligen Wasserspeichers und/oder der jeweiligen Filterkammer kann man mindestens eine Information in dem oberhalb des un¬ teren Bereichs des Bauwerks gelegenen Bereich an Personen er¬ reichen, etwa um diese zu manuellen Steuerungsmaßnahmen zu veranlassen. Derartige manuelle Steuerungsmöglichkeiten sind vielfach. Erwähnt seien nur Pegelstandsänderungen durch Fri¬ schwasserzuleitung oder Abpumpmaßnahmen, die nicht nur für den Zweck der sekundären Nutzung, sondern allein schon zur Pegelstandsveränderung vorgenommen werden können. Eine andere Maßnahme wäre das Veranlassen der Reinigung eines Filters. Eine manuelle Pegelstandsveränderung durch Abpumpen kann bei¬ spielsweise auch dann schon vorgenommen werden, wenn bei na¬ hendem Winter die Frostgrenze im Boden sinkt und man verhin¬ dern will, daß gespeichertes Wasser gefriert.
Vorzugsweise wird jedoch eine Umschaltung (86) zwi¬ schen Sommer- (108) und Winterpegel (110) automatisch vorge¬ nommen. Wenn man dabei als Bodentemperatursensor ein hydrome- chanisches Element vorsieht, kommt man dabei ohne Fremdener¬ gie aus. Anstelle eines hydromechanisehen Elements kann auch jedes andere ohne Fremdenergie auskommende Sensorelement (98) für Temperatur eingesetzt werden. Als Steuereinrichtung, also eine Kombination von Sensor und Ventil, kann man sogar aus der Heizungstechnik verbreitete Thermostatventile ( 102) mit Fernfühler verwenden, die Dehnstoffelemente einsetzen.
Um auch bei einer Fehlsteuerung des Wasserstandes oder außergewöhnlich hartem Winter Schäden am Bauwerk durch einfrierendes Wasser zu verhindern, kann die Speicherkammer im Querschnitt von oben nach unten verjüngt ausgebildet sein, um den Eisdruck auf die Bauwerks- oder Kammerwandung (32) mit
einer Kraftkomponente parallel zu den Wandflächen abzuleiten, um damit die Eisschicht zum Ausweichen nach oben zu zwingen.
Die Füllstandsanzeige (74) kann man weiterhin nutz¬ bar machen, um selbsttätig dafür zu sorgen, daß im Wasser¬ speicher im Regelfall ein bestimmtes minimales Sollvolumen nicht unterschritten wird und jedenfalls eine solche Entlee¬ rung des Wasserspeichers in Trockenzeiten vermieden wird, welche zu einer Beschädigung einer Pumpe (104) für das Abpum¬ pen des Wassers aus dem Wasserspeicher durch Trockenlaufen führen kann.
Nun ist umgekehrt die schon früher angesprochene erwünschte Auffüllung des Volumens im Wasserspeicher durch Trinkwasserzuführung unzweckmäßig, wenn sowieso Spitzenbela¬ stungszeiten des Trinkwasserverbrauchs bestehen. Den Bedürf¬ nissen von Wasserwerken wird man gerechter, wenn eine derar¬ tige TrinkwasserZuführung nur in Schwachlastzeiten erfolgt. Auch ist es nicht zweckmäßig, wenn bei Auffüllung des Wasser¬ speichers durch Trinkwasser eine vollständige Füllung des Wasserspeichers erfolgt. Auch dagegen kann man automatische Maßnahmen (106) ergreifen.
Eine Umschaltung zwischen einer maximalen Füllung des Wasserspeichers in Sommerzeiten (90) und einer geringeren Füllung des WasserSpeichers in Winterzeiten (92), wenn der umgebende Boden gefroren ist, kann, wie schon erwähnt, auf selten der normalen Wasserabpumpung zum Zwecke der Pegelab¬ senkung oder auf Seiten etwa der TrinkwasserZuführung zur Pe- gelanhebung erfolgen. Bevorzugt ist jedoch eine Steuerung durch eine Überlaufeinrichtung, wobei wahlweise ein dem Win¬ terbetrieb zugeordneter niedrigerer zweiter Überlauf (110) während des Sommerbetriebs durch Absperrung (114) außer Be¬ trieb gesetzt wird.
Die Absenkung des Pegels im Wasserspeicher für den Winterbetrieb ist dann nicht erforderlich, wenn man das er¬ findungsgemäße Bauwerk von vornherein mit seinem unteren Be¬ reich so hoch ausbildet, daß der Wasserspeicher bzw. dessen maximaler Pegel in allen Jahreszeiten unterhalb der Frost¬ grenze (88) im Boden angeordnet werden kann. Dies erfordert
jedoch einen in vielen Fällen, z.B. bei Ausbildung im Format einer Doppelparkergarage, unvertretbaren Bauaufwand. Darüber hinaus wird den praktischen Bedürfnissen im Rahmen des nur erforderlichen Bauaufwands Rechnung getragen. Denn zu Sommer¬ zeiten kommt es häufig zu Platzregen, z.B. bei Gewittern, zwischen denen dann jedoch oft wieder größere zeitliche Pau¬ sen liegen, so daß schon deshalb ein größeres verfügbares Wassesrvolumen im Wasserspeicher erwünscht ist. Hinzu kommt, daß gerade zu Sommerzeiten in Dürreperioden ein besonderer Bedarf von Brauchwasser für die Bodenbewässerung besteht. Dieser Bedarf ist in Winterszeiten viel weniger gegeben. Au¬ ßerdem ist im Winter die Häufigkeit von Regenwassernieder¬ schlägen geringerer Ergiebigkeit groß.
Die Ansprüche 39 bis 49 befassen sich mit bevorzug¬ ten Merkmalen für den besonderen Anwendungsfall der Nutzung des Wasserspeichers als Zwischenspeicher (268 ) für Entsor¬ gungszwecke. Zwar könnte man zu entsorgendes Wasser direkt in die Kanalisation einleiten. Eine solche Kanalisation ist je¬ doch vielerorts nicht vorhanden. Wegen der vielerorts bereits vorhandenen Überlastung von Entsorgungskanälen für Abwasser besteht fernerhin zunehmend die Tendenz, die Entsorgung je¬ denfalls von Niederschlagswasser lokal zu lösen, auch um die Grundwasserneubildung zu fördern. Im übrigen kann man bei ei¬ ner derartigen lokalen Lösung auch vermeiden, daß das zu klä¬ rende Abwasser, wie bisher bei Mischsystemen üblich, verdünnt wird oder Vorfluter unnötig belastet werden.
Die Erfindung sieht daher verschiedene Maßnahmen im Bereich der Vorfertigung und im Bereich der Errichtung des Bauwerks vor, um Abwasser, welches in einem Wasserbehälter im Bauwerk gemäß der Erfindung zwischengespeichert ist, direkt im Bodenbereich außerhalb des Bauwerks nach der Reinigung, die innerhalb des Bauwerks durch zusätzliche Einrichtungen vorgenommen wird, versickern zu lassen. Soweit es sich um Ab¬ wasser handelt, welches keiner Vorreinigung bedarf, kann der bei dem erfindungsgemäßen Bauwerk vorhandene Wasserspeicher mindestens zur Zwischenspeicherung für den Zweck dosierter Abgabe dienen. Die Erfindung trägt dabei der Tatsache Rech-
nung, daß auch bei vollem Brauchwasserspeicher, etwa aufgrund fehlenden Verbrauchs in der Urlaubszeit, ein zusätzliches Puffervolumen oberhalb des durch die Überläufe bedingten ma¬ ximalen Füllstandes des Brauchwassers zur Verfügung steht.
Die Erfindung berücksichtigt dabei " ; daß eine di¬ rekte Einleitung von Wasser in den Grundwasserkörper uner¬ wünscht ist, und sieht deshalb in Abhängigkeit des am Errich¬ tungsort herrschenden maximalen Grundwasserstandes (95) wahl¬ weise eine Versickerung im Bodenbereich nahe der Geländeober¬ kante (94) und/oder unterhalb des Bauwerks vor.
Die Erfindung schließt dabei auch Maßnahmen ein, um bei ansteigendem Grund- oder Stauwasserpegel einerseits das Wasser auch außerhalb der Seiten- und/oder Stirnwände des Bauwerks aufsteigen lassen zu können und/oder Gegenmaßnahmen gegen ein Aufschwimmen des Bauwerks auf dem unter ihm auf¬ steigenden Wasser zu treffen. Auch wird zweckmäßig dafür ge¬ sorgt, daß das zu versickernde Wasser rings um den Boden des im Erdreich zu errichtenden Bauwerks verteilt wird.
Im Rahmen der Problematik der direkten Versickerung oder der Nutzung nach Aufbereitung von Abwasser stellt sich auch das Problem, daß in bestimmten Gegenden der Anfall an Wasser, welches versickert werden soll, z. B. herrührend aus Niederschlägen, örtlich sehr unterschiedlich ist. Auch im Falle von Niederschlagswasser von Verkehrs- oder Dachflächen stellt sich die Problematik der lokal ungleichmäßigen Vertei¬ lung des Ablauf assers, z. B. aufgrund ungleichmäßigen Gefäl¬ les oder unterschiedlicher Erstreckung der Einzugsflächen. Hierzu wird im Rahmen der Erfindung auch ein Verbundsystem (Fig. 12) von verschiedenen Bauwerken gemäß der Erfindung vorgesehen, mit dem Ziel, benachbarte Bauwerke, in denen die Wasserspeicher oder Wasserzwischenspeicher noch nicht bis zu ihrem maximalen Pegel gefüllt sind, als ergänzendes Speicher¬ volumen zu solchen Bauwerken nutzbar zu machen, deren Wasser¬ speicher bereits bis zum obersten zulässigen Pegel gefüllt ist. Dabei ist auch daran gedacht, restliches Überschußwasser abzuleiten, und sei es auch nur in ein kommunales System, und bedarfsweise einzelne Verbindungsleitungen zwischen paarweise
benachbarten Bauwerken isolieren, absperren (184/186), ein¬ zeln inspizieren und gegebenenfalls warten oder reparieren zu können. Die in diesem Verbundsystem vorhandenen Verbindungs¬ leitungen können dabei selbst in Teilen oder vollständig als Versickerungsleitungen (174) ausgebildet sein, um auch so ei¬ ne maximale Versickerungsleistung zu erbringen. Beispielswei¬ se können derartige Leitungen benachbart zu Verkehrswegen (192) in denselben Straßengräben angeordnet werden, die bei der Erschließung der Verkehrswege sowieso für sonstige Ver¬ sorgungsleitungen angelegt werden. Es ist dabei auch möglich, Straßengullys (180) direkt an eine Wasserzuleitung zu einem erfindungsgemäßen Bauwerk anzuschließen und/oder andere an ein Kanalsystem angeschlossene Wassergullys als offenen An¬ schluß an das erfindungsgemäße Kanalsystem für Restwasserab¬ leitung zu verwenden.
Zur Wasserentnahme aus dem Wasserspeicher ist es zweckmäßig, Gegenmaßnahmen dagegen zu treffen, daß beispiels¬ weise durch starke Wassereinleitung bei Platzregen im Wasser¬ speicher eine solche Unruhe entsteht, daß im Wasserspeicher abgesetzte Schmutzteile aufgewirbelt und so im Übermaß in den Strom des abgenommenen Wassers gelangen. Eine wirksame Ma߬ nahme zur Reinigung des Wassers durch Sedimentation stellt auch die Trennung von bereits gespeichertem Wasser und neu hinzufließendem dar. Die Erfindung sieht hierzu eine Ein- schichtung des einlaufenden Wassers in den oberen Speicherbe¬ reich vor, durch Einleitung mit Strömungsrichtung nach oben, beispielsweise über einen Rohrkrümmer (217). Dies führt im Sommer aufgrund der Temperatur- und Dichteverhältnisse im Wasserkörper zu einer stabilen Schichtung im Speicher. Eine weitere Entkopplung der Wasserentnahme vom Zustand im Wasser¬ speicher sieht Anspruch 50 vor, wobei die Ansprüche 51 oder 52 und 53 Gegenmaßnahmen gegen einen Eintritt von Schwimm¬ stoffen in das abgenommene Wasservolumen treffen. Dabei ist die Ausbildungsform nach Anspruch 51 dann zweckmäßig, wenn das die Wasserentnahme vom gespeicherten Wasservolumen sepa¬ rierende Kammergehäuse (202) hinreichend große Wanddicke hat, während die Verwendung von Rohrkrümmern (206) insbesondere
dann in Frage kommt, wenn das Kammergehäuse dünn ausgebildet ist. Beiden Einlaßausbildungen ist gemeinsam, daß der Ein¬ tritt (205) des zu entnehmenden Wassers in das Kammergehäuse niedriger liegt als der Austritt (207) aus der Wand des Kam¬ mergehäuses in dessen Innenraum, und daß vorzugsweise die Einströmrichtung in das Kammergehäuse nach oben gerichtet ist. Der Wassereintritt über einen derartigen Kanal erfolgt erst dann, wenn dessen außen liegende Öffnung (205) unterhalb der von Schwimmstoffen gebildeten Haut auf dem Wasservolumen liegt. Zur Schichtung des Wassers im Kammergehäuse ist wei¬ terhin an eine im Bereich der Einlaufkanäle liegende perfo¬ rierte Prallwand (211) gedacht, die den Einlaufström nach oben in den Behälter führt.
Ist eine Entkeimung des Wassers erwünscht, so kann vor¬ zugsweise innerhalb des Kammergehäuses (178 ) eine Strahlen¬ quelle ( 179 ) angebracht sein und/oder die Kammerwandung und/oder der Einlaufbereich der Pumpe oder Abpumpleitung eine bakterizid wirkende Oberfläche aufweisen. Zur Sauerstoffan- reicherung und zur Erzeugung naszierenden Sauerstoffs können weiterhin Elektroden angebracht sein, die vorzugsweise an ei¬ ne solare Stromquelle angeschlossen sind. Entstehender Was¬ serstoff wird dabei vorzugsweise an einer außerhalb des Kam¬ mergehäuses liegenden Elektrode erzeugt und mit dem Entlüf¬ tungsstrom abgeleitet.
Wenn das zur Wasserentnahme dienende Kammergehäuse (178) nicht selbst die Pumpe zur Wasserentnahme beherbergt, was möglich ist, sondern lediglich die Ansaugöffnung einer Abpumpleitung beherbergt, deren Pumpe weiter außen, gegebe¬ nenfalls auch außerhalb des erfindungsgemäßen Bauwerks, ange¬ ordnet ist, empfiehlt es sich, daß die Abpumpleitung mit ei¬ nem Fußventil versehen ist. Vorzugsweise ist die Pumpe oder die Abpumpleitung durch eine Öffnung durch die Wandung des Kammergehäuses geführt, wobei die Pumpe bzw. Abpumpleitung zur einfachen Demontage von außerhalb der Kammer steckbar in einer Muffe (209 ) mit Dichtung in der Kammerwandung (202) eingesetzt sein kann.
Das erfindungsgemäße Bauwerk ist von seiner Funk¬ tion her nicht nur mit verschiedenen Anschlüssen für Wasser¬ führung, sondern auch mit elektrischen und/oder mechanischen Einrichtungen im unteren Bereich versehen, welche die Durch¬ führung mindestens einer Elektroleitung und oder mindestens einer Druckluftleitung erfordern. Die Ansprüche 55 bis 59 be¬ schreiben bevorzugte Maßnahmen, diese verschiedenen Leitungs- anschlüsse in einer einzigen Durchführung (210) durch die Wandung des Bauwerks anzuordnen.
Auch der Wassereintritt in den Wasserspeicher eines erfindungsgemäßen Bauwerks wird zweckmäßig von dem übrigen Speichervolumen des Wasserspeichers separiert, wozu die An¬ sprüche 60 bis 82 bevorzugte Maßnahmen angeben. Zweckmäßig wird dabei in dem separierten Bereich mindestens eine Separa¬ tion von Sinkstoffen, sogenanntem Schlamm, vorgenommen, wobei außer solchem Schlamm, der üblicherweise dem Wortbegriff sub- sumiert wird, auch mit zugeführte sonstige Feststoffe in Frage kommen bis hin zu Ziegelsplittstückchen u.dgl. Die Ab¬ scheidung wird gefördert, wenn eine zyklonartige Strömung in¬ nerhalb der Einlaßkammer erzeugt wird, sei es durch tangen- tiale Einleitung, sei es durch zusätzliche Führungsmaßnahmen in der Kammer, wobei vorzugsweise bei tangentialer Einleitung zusätzlich an eine nach unten gerichtete Zirkulation längs der Innenwandfläche der Kammer gedacht ist. Diese Zirkulation sollte durch entsprechende Leitflächenausbildung (228 ) und -anordnung zweckmäßig so geführt werden, daß sie oberhalb der eigentlichen Schlammfangzone (229 ) bereits zur Ruhe gekommen ist und nicht Schlamm zusätzlich aufwirbelt. Zur Schlamment¬ nahme kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht, bei¬ spielsweise ein entnehmbarer Schlammeimer (231), oder eine Bodenspüleinrichtung, die den Schlamm z. B. mittels einer Wasserstrahlpumpe (233) aus einer Vertiefung (235) im Kammer¬ boden abzieht.
Die Einlaßkammer (218) kann weiterhin dazu dienen, das dem Wasserspeicher zulaufende Wasser aufzubereiten. Für einfache Fälle reicht dabei eine einfache Siebung. Für kom¬ pliziertere Fälle muß man Filtertechnik einsetzen, wobei alle
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in Frage kommenden bekannten Techniken im Prinzip einsetzbar sind bis hin zur Verwendung von bakteriziden Oberflächen. Ei¬ ne praktische Grenze ist durch die verfügbaren Filterdrücke gegeben.
Ebenso sind bekannte Regenerationstechniken von Filtern einsetzbar, wobei insbesondere an Rückspülung oder gar Selbstreinigung durch aus dem Wasserspeicher entnommenes Wasser gedacht ist. Insbesondere kann man dabei auch die aus der Abwasserklärung bekannte sogenannte Tropfkörpertechnik im Rahmen der Perkolation einsetzen, wobei der Unterschied zur bekannten Tropfkörpertechnik darin liegt, daß der Filter bei Einlaufereignissen als schnell durchströmter Filter vorwie¬ gend mechanisch wirkt und nach Abklingen des Einlaufstroms die abgelagerten Stoffe einem langsamen biologischen Abbau ausgesetzt sind. Durch Bewässern des Filters wird sicherge¬ stellt, daß dieser nicht völlig trockenfallen kann und so die für einen biologischen Abbau der abfiltrierten Stoffe er¬ wünschte Population im Filtermaterial von Mikroorganismen er¬ halten wird. Die Belüftung sorgt dabei für eine das Wachstum dieser Mikroorganismen fördernde Sauerstoffzufuhr- Damit kann man z. B. einen Abbau von stickstof haltigen Verbindungen, wie von Vogelkot, durch die Umsetzung von Ammonium zu Nitrat und weiterhin zu molekularem Stickstoff erreichen. Zusätzlich erhält man nebenher eine erwünschte ständige Zirkulation des Wassers im Wasserspeicher mit ständiger Sauerstoffanreiche¬ rung auch im eigentlichen Speichervolumen außerhalb der Ein- leit- und Ableitzone. Die belüftete Wasserzuführung zum Fil¬ ter erfolgt vorzugsweise über eine Düsen- oder Brausenein¬ richtung (237), welche venturiartig vor ihrem Auslaßquer¬ schnitt Luft ansaugt.
Die Ansprüche 103 bis 106 betreffen eine Bauweise um den Filter jeweils nur partiell in Abschnitten und/oder schwallweise zu bewässern, und dadurch einen zeitlichen und räumlichen Gradienten des Sauerstoffpartialdrucks im Filter zu erzeugen, um so eine StoffWechselumstellung der Mikroor¬ ganismen zu erzwingen, die die Denitrifikation begünstigt.
Wie schon erwähnt, sind bei Umschaltung des Niveaus im Wasserspeicher zwischen Sommer- und Winterbetrieb zweck¬ mäßig mindestens zwei Überläufe, nämlich der erste (108) und der zweite (110), vorgesehen. Im Rahmen der Erfindung wird dann vorzugsweise noch ein dritter Überlauf " (112) angeordnet, wenn eine Filtration über ein Siebrohr oder einen Filter vor¬ gesehen ist, welche einen in einer Wassersäule meßbaren Strö¬ mungswiderstand darstellt. Ein in der Einlaßkammer vorhande¬ ner Filter, vorzugsweise ein Ringfilter (236), wird dabei, im Falle eines Ringfilters, vorzugsweise von radial außen nach radial innen, durchströmt, so daß die in Strömungsrichtung vor dem Filter gelegene Wassersäule, d.h. die Wassersäule in der Einlaßkammer um den Filterwiderstand, als Flüssigkeits¬ säule gemessen, höher steht als die Wassersäule im Bereich des eigentlichen Speichervolumens in Strömungsrichtung hinter der Einlaßkammer bzw. hinter dem Filter, aus dem, im Falle eines Ringfilters, vorzugsweise aus dessen Kernbereich, das Wasser in das eigentliche Speichervolumen überführt wird. Der in der Einlaßkammer (218) angeordnete dritte Überlauf (112) ist daher um das dem Filterwiderstand entsprechende Maß höher angeordnet als der im Bereich des eigentlichen Speichervolu¬ mens hinter der Einlaßkammer angeordnete erste Überlauf (108) . Die Anordnung des ersten Überlaufs gemeinsam mit dem dritten Überlauf sorgt dafür, daß bei übermäßigem Anfall von Wasser im Einlaßbereich des Bauwerks Überschußwasser zusammen mit im Speicher befindlichen Schwimmstoffen gleichmäßig aus der Einlaßkammer und aus dem eigentlichen Speichervolumen des Wasserspeichers entfernt wird.
Die Ansprüche 83 bis 88 schließlich befassen sich mit einer Filtration des aus dem Wasserspeicher entnommenen Wassers, die insbesondere auf die Verhältnisse einer Abwas¬ serreinigung abgestellt ist, aber auch für Brauchwasserent¬ nahme geeignet ist. Bei Einsatz als Feststoffilter kann man beispielsweise Filterplatten oder Filtervliese einsetzen. In Frage kommen auch zu Bauelementen vereinigte, z. B. gesin¬ terte Filterelemente. Deren Material hat vorzugsweise organi¬ schen oder mineralischen Aufbau. Andererseits kommen auch
Schüttstoffe zur Anwendung in Schüttfiltern in Frage. Dabei ist auch an organische Stoffe gedacht, zur Sorption organi¬ scher Schadstoffe. Deren Entnahme für Regenerations- oder Er¬ neuerungszwecke wird erleichtert, wenn das Schuttfiltermate- rial in Umhüllungen, wie Säcken, Beuteln o.dgl., zusammenge¬ faßt ist. Dieselbe Art einer Zusammenfassung von schüttfähi¬ gem Filtermaterial kann auch in einem in einer einlaßseitigen Einlaßkammer angeordneten Ringfilter (236) erfolgen. Unter Ringfilter wird allgemein ein solcher Filter verstanden, wel¬ cher einen äußeren Raum und einen inneren Raum hat, wobei die filterwirksame Durchströmung zwischen dem äußeren und dem in¬ neren Raum, oder gegebenenfalls auch umgekehrt, erfolgt. Die Zusammenfassung des Schüttmaterials in Umhüllungen ermöglicht die leichte Ersetzung oder äußere Regeneration durch leichtes Herausnehmen aus den Begrenzungswänden des Filters.
Die Ansprüche 109 bis 118 betreffen eine zusätzli¬ che Nutzung der Außenflächen des Bauwerks, gegebenenfalls auch der im Erdreich liegenden, als Träger für mindestens ei¬ nen weiteren beispielsweise als bepflanzter Bodenkörper (274) ausgebildeten Filter oder Speicher. Zur Verbesserung des Kli¬ mas ist dabei an eine strahlungsdurchlässige, vorzugsweise belüftbare Umhüllung des Filters gedacht. Die Bewässerung er¬ folgt dabei vorzugsweise durch kapillaren Aufstieg in einer der Zuleitungen, unter Ausnutzung der Verdunstung aus dem Filter und der Transpiration der Pflanzen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schemati- scher Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen noch nä¬ her erläutert, deren Merkmale teilweise schon in Klammeranga¬ ben der Beschreibungseinleitung vorab angesprochen sind. Es zeigen:
Fig. 1 zeigt ein Beispiel für die Ausführung des Bauwerks als Stellfläche für Kraftfahrzeuge mit darunterlie¬ gendem Speicher. Der Speicher ist mit den seitlichen Begren¬ zungen 32/33 monolithisch mit dem Boden 8 gefertigt. Die Ab¬ deckplatte 10 trägt in diesem Ausführungsbeispiel seitliche Begrenzungswände 7/9, die entweder monolithisch mit der Platte 10 gefertigt sind 7, oder vorgefertigt daran befestigt
sind 9. Unten trägt die Bodenplatte eine nur teilweise ge¬ zeichnete Isolierschicht 11. Die auf der Platte liegende Schicht 20 ist wasserdurchlässig ausgebildet und wirkt zusam¬ men mit einem Kanalsystem 22/23, das entweder offen 22 oder geschlossen 23 ausgebildet ist. Die tragende " Speicherwandung ist dabei wasserdurchlässig ausgebildet 32 und mit einer was¬ serdichten Schicht versehen 34, oder selbst wasserundurchläs¬ sig 33. Eine Zwischenschicht 13 liegt dabei unterhalb einer Belagschicht 18, die wiederum von der die Verkehrsfläche bil¬ denden Schicht 19 überdeckt ist. Diese Schicht ist hier in eine Verkehrsfläche fugenlos eingebunden. Die Figur zeigt weiterhin eine Wasserentnahmekammer 178, die hier flach und in weiter horizontaler Erstreckung über dem Boden 8 ausgebil¬ det ist. Die obere Kammerwandung ist durch einen Rand 17 be¬ grenzt-, um das Sediment 72 festzuhalten. In dem Kammerboden sind Erhebungen 25 angebracht, zur Verbesserung der Sink¬ stoffabscheidung. Der Einströmkanal 204 ist 1 als Schwimmstoff- barriere ausgebildet. Die Kammer ist für Reinigungszwecke durch einen nicht gezeichneten Deckel offenbar verschlossen. Der Einlauf 14 in den Speicher mündet in den Krümmer 217, wobei die Krümmeröffnung nach oben zeigt und etwa auf der Höhe des Minimalwasserstandes 91 im Speicher oder etwas dar¬ unter liegt.
Fig. 2 zeigt eine alternative typische Ausführung, aus den Bauelementen hergestellt, wie sie sonst zur Herstel¬ lung einer Doppelparkergarage Verwendung finden. Dabei ist der Boden 10 der Garage in Vorfertigung mit dem Oberbau der Garage verbunden. Der Speicher 12 zeigt eine typische Aus¬ stattung für die Brauchwassernutzung. In der Einlaufkammer 218 ist ein koaxialer Ringfilter integriert, mit radialer Durchströmung von außen nach innen. Der Zulauf erfolgt über den Krümmer 217, der tangential zum zylindrischen Filter aus¬ gerichtet ist. Der Krümmer ist steckbar in einer nicht ge¬ zeichneten Muffe in der Kammerwandung befestigt. Der Ringfil¬ ter ist steckbar in einer Muffe des Standrohres 223 befestigt und wird von diesem getragen. Das Standrohr 223 ist steckbar im Krümmer 2.30 des Wasserauslasses geführt, der in den Ein-
laufkrümmer 217 mündet, vorzugsweise auf oder unterhalb der Höhe des Minimalwasserstandes 91, um Verwirbelungen des an¬ deutungsweise gezeichneten Sediments 72 zu veirmeiden. Auf dem Kammerboden ist ein konzentrischer Schlammeimer angeordnet, der mit einer nicht gezeichneten Zugverbindung nach oben aus der Kammer herausgenommen werden kann. Die Be- und Entlüftung erfolgt bei dieser einfachen Ausführung über eine gemeinsame Leitung 64, die oben mit einem Hut 66 gegen das Eindringen von Fremdkörpern gesichert ist. Die Leitung ist konzentrisch im Dachentwässerungsrohr 68 geführt. Die Fig. 2 zeigt weiter¬ hin eine Entnahmekammer 178, in der eine Tauchpumpe 104 mit nachfolgendem Rückflußverhinderer 198 montiert ist. Die Abdeckung 201 der Kammer ist abnehmbar. Die Einströmung erfolgt über von außen unten nach innen oben gerichteten Kanälen. Eine teilweise perforierte Prallwand 211 leitet den Einlaufström nach oben in die Kammer, besonders bei Füllständen im Speicher, die oberhalb der Kammerabdekkung liegen. Ein die Pumpe 104 umgebender Kragen 105 verhindert ein Eindringen von am Boden abgelagertem Sediment in die Ansaugöffnungen der Pumpe oder eines ersatzweisen nicht ge¬ zeichneten Fußventils, ohne daß diese deshalb oberhalb des Bodens angebracht werden müssen. Ein nicht gezeichneter wei¬ terer Kragen um die Pumpe umhüllt diese bei niedrigen Wasser¬ ständen dauerhaft an der Außenfläche mit Wasser, so daß die Kühlung der Pumpe auch bei niedrigen Wasserständen gewährlei¬ stet ist.
Die Frischwasserzuleitung 52, die Brauchwasserab¬ leitung 26, und die Elektroleitungen 56 sind durch ein ge¬ meinsames Einsteckteil geführt, das steckbar und mit einem Dichtring in die Muffe 210 eingesetzt ist, die in Vorferti¬ gung bei der Herstellung der Bauwerkswandung 32 in diese ein¬ gesetzt ist. In der Frischwasserzuleitung 52 ist eine Rück¬ laufsperre 116 eingebaut gegen Rückstau aus dem Speicher in die Zufuhrleitung hinein. Die Trinkwassernachspeisung in diese Leitung erfogt über einen nicht gezeichneten sogenann¬ ten freien Einlauf, der sich auch außerhalb des Bauwerks be¬ finden kann. Der Trinkwasseranschluß 52 ist auf den Kammer-
boden herunterg führt mit Einströmrichtung nach oben, kann jedoch genauso in einer nicht gezeichneten Variante in die Einlaufleitung 14 münden, oder in einer anderen Variante den Filter 236 von oben über eine nicht gezeichnete Düseneinrich¬ tung bewässern. Als Düseneinrichtung kann insbesondere ein sogenannter Perlator aus der Haustechnik Verwendung finden.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel, bei dem der unterhalb der Ebene der Abdeckplatte gelegene Bereich des Bauwerks eine von der Garagen- oder Raumzelle verschiedene horizontale Er¬ streckung hat, nämlich eine geringere. Der im Erdboden lie¬ gende Speicherbereich 12 erstreckt sich nicht über die ge¬ samte Grundfläche der oberhalb liegenden Garage 30 oder Raum¬ zelle 31. Gezeigt ist ein mit der Abdeckung 60 verschließba¬ rer Durchgang 58, unterhalb dessen eine Steighilfe angebracht ist. Das Fundament 50 kann als vorgefertigtes Bauteil für die Aufnahme des oberen Bauwerkteils vorbereitet sein.
Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausführung des Spei¬ cher-Überlaufsystems innerhalb des unter der Abdeckplatte 10 gelegenen Speicherraums. Die Einlaufkammer 218 enthält den Überlauf 112, der etwa um die Höhe des Widerstands des nicht gezeichneten Filters in der Filterkammer, gemessen als Höhe einer Flüssigkeitssäule, höher liegt als der Speicherüberlauf 108. Beide münden in eine gemeinsame Ableitung, die über ei¬ nen Geruchsverschluß 122 mit intergriertem Gitter, vor allem gegen Ratten, in ein benachbartes Abteil geführt sind, oder in eine kommunale Entsorgungsleitung münden. Die Höhe des Überlaufs 108 bestimmt den maximalen Sommer-Sollpegel, die Höhe des Überlaufs 112 bestimmt den maximalen Filterüberstau in der Einlaufkammer. Der Überlauf 110 regelt die automati¬ sche Winterabsenkung auf den maximalen Winter-Sollpegel 92 durch hydromechanische Betätigung eines Thermostatventils über einen Fernfühler 100, der über eine Kapillarleitung 126 mit dem Ventil verbunden ist. In Fließrichtung vor dem Ther¬ mostatventil ist ein weiteres Absperrventil 114 angeordnet und danach eine Rücklaufsperre 116. Schmutzfänger 120 und 118 der Ventilbaugruppe sichern die Einrichtung gegen Versagen durch regelwidrig eindringende Störstoffe. Die Eintrittsöff-
nung des Überlaufs 110 ist als Tauchrohr ausgebildet, als Barriere gegen Schwimmstoffe. Die Dimensionierung des Quer¬ schnitts der Sommer-Überläufe 108 und 112 und der weiteren Ableitung erfolgt bei einzuleitendem Niederschlagswasser nach einem Bemessungsregen, während der Winter-Überlauf, 110 mit wesentlich geringerem Querschnitt ausgebildet ist. Als Arma¬ turen werden deshalb vorzugsweise bekannte Formteile und Ven¬ tile aus der Trinkwassertechnik eingesetzt.
Fig. 5 zeigt bauliche Besonderheiten des Bauwerks. Die obere Begrenzung 42 des Speichers ist monolithisch mit den Seitenwänden 44 gefertigt, das Bodenteil 46 vorgefertigt mit dem Seitenteil 44 vereint, ohne oder mit einer unlösbaren Fuge 43. Eine Variante stellt die lose Aufstellung des Sei¬ tenteils 44 auf das Bodenteil 46 mit Fuge 45 dar.
Fig. 6 zeigt die eine Ausführung des Bauwerks mit einer integrierten Auftriebsicherung. Das Speicherinnere kom¬ muniziert über eine Leitung 142 über eine Rücklaufsperre 136 und eine weitere Leitung und die Austrittsöffnung 146 mit dem mit der Außenseite des Bodenteils. Das Bodenteil besitzt Stege 150 und dazwischenliegende Aussparungen 152 zur besseren Wasserverteilung unterhalb der Grundfläche. Die Aussparungen können auch die Form von Kanälen 148 annehmen. Das Bauwerk ist ringförmig von einer Sickerleitung 156 umge¬ ben, die in einer Varianten Bauweise auch unterhalb des Bo¬ dens liegen kann. Die Rücklaufsperre 136 wird in ihrer Schließbewegung von einer wasserstandsabhängigen Zusatzkraft unterstützt, die in diesem Beispiel von der Auftriebskraft eines Schwimmers 138 erzeugt wird. Eine Schleife 137 der Lei¬ tung 142 bestimmt den äußeren Mindestwasserstand im Grund, der notwendig ist, um ein Einleiten des außen drückenden Wassers in den Speicher zu erzielen. Unterhalb dieses kriti¬ schen Wasserstandes 139 soll die Gewichtskraft des Bauwerks den hydrostatischen Auftrieb des Bauwerks übersteigen. Die Leitung 142 besitzt eine Belüftung 144, um eine Saugwirkung durch die Rohrschleife zu verhindern und um einen ungewollten Effekt durch eingeschlossene Luft auszuschließen. Zur Funktionskontrolle der Rücklaufsperre besitzt diese eine von
oberhalb der Abdeckplatte zu betätigende Fernbedienein¬ richtung 140, die vorzugsweise mit dem Entlüftungskanal 144 kombiniert ist. Der Kanal 144 ist dabei so ausgebildet, daß die Rücklaufsperre 136 von oben mit Hilfe einer nicht ge¬ zeichneten Vorrichtung zur Wartung demontiert werden kann, ohne den Speicher entleeren zu müssen. Überschußwasser kann über eine Leitung 128 entweder in den wasserleitfähigen Un¬ terbau 132 oder in die Ringsickerleitung 156 eingeleitet wer¬ den. Das Bauwerk ist hierzu auf wasserleitfähigem Grund 130 gegündet.
Fig. 7 zeigt eine Bauweise, die bei speziellen Un¬ tergrundverhältnissen angewendet wird. Dies kann beispiels¬ weise ein nahe an die Bauwerkssohle heranreichender, hoher maximaler Grundwasserstand sein, oder ein Untergrund 130 mit ungünstigen Filtereigenschaften. Die Versickerung von Über¬ schußwasser erfolgt in diesem Fall über eine nahe der Gelän¬ deoberkante 94 verlegte Ringsickerleitung 156, die in einer wasserleitfähigen Schicht 132 liegt. Zwischen dem anstehenden Untergrund und dieser Schicht ist ein Schüttgut 160 mit gün¬ stigen Filtereigenschaften eingebracht. Die Stege 150 an der Bodenunterseite weisen zur besseren isotropen Wasserver¬ teilung Kanäle 172 auf. Die Auftriebsicherung über eine Rück¬ laufsperre 136 ist in diesem Fall modifiziert aufgebaut. Die Auftriebsperre ist an einen Pegelkanal 170 angeschlossen, der eine Füllstandmeß- und Schalteinrichtung besitzt und über den eine Probenahme zu Analysezwecken aus dem Untergrund möglich ist. Der Auslaß von Überschußwasser aus dem Speicher erfolgt über eine Pumpe 168, die wahlweise eine Auslaßkammer 163 be¬ füllt oder im Falle einer ungenügenden Sickergeschwindigkeit und eines vollen Speichers das Überschußwasser über eine weitere mit einem Ventil 169 versehene Leitung nach außen ab¬ leitet, wobei das Ventil im Regelfall geschlossen ist und nur bei gleichzeitigem Überschreiten eines maximalen Füllstandes in Speicher und Kammer von zwei Füllstandsmeßvorrichtungen 171/165 gesteuert öffnet.
Fig. 8 zeigt eine bevorzugte Anordnung zur Füll¬ standssteuerung im Bauwerk. Eine Stange 76 mit einem daran
befestigten Schwimmer 82 ist durch eine Hülse 78 durch die Abdeckplatte 10 nach oben in die Garage oder Raumzelle u.U. auch ins Freie geführt. Die Stange trägt einen Zeiger 77, der an einer Skala 80 den Wasserstand im Abteil des Schwimmers 82 anzeigt. Der Stab betätigt dabei direkt mechanisch oder be¬ rührungslos beispielsweise durch Magnetfelder elektrische Schalter oder auch nicht gezeichnete Ventile. Weiterhin ist eine Variante der Überlaufsteuerung 86 gezeichnet, die hier variabel über eine in der Höhe bewegliche Überlauföffnung 87 von oben über eine Vorrichtung 85 betätigt eine stufenlose Absenkung des Wasserstandes im Winter ermöglicht. Dabei kann die Vorrichtung 85 auch automatisch von einem Temperaturfüh¬ ler 98 angesteuert oder angetrieben werden. Die Frischwasser¬ zufuhr 52 ist in diesem Anwendungsbeispiel über ein Schwim¬ merventil 106 gesteuert.
Fig. 9 zeigt eine dreiteilige Ausführung des Spei¬ cherbauwerks für Brauchwassernutzung 264, für Grauwassernut¬ zung 266 und für Entsorgung des Überschußwassers 268. In der Einlaßkammer 218 ist ein zylindrischer Siebfilter mit einer konzentrischen Tauchwand angebracht. An den Kammerwänden sind Leiteinrichtungen 228 vorgesehen, die eine bessere Abschei¬ dung von Sinkstoffen vor dem Filter bewirken. Die Entnahme¬ pumpe 104 ist steckbar in einer Muffe 209 in der Entnahmekam¬ merwandung eingeführt. Die Kammer 178 ist flach in länglicher Erstreckung ausgebildet, um ein möglichst großes Wasservolu¬ men in der Kammer auch bei niedrigen Wasserständen im Spei¬ cher vorzuhalten. Durch die längere Verweilzeit und die Tren¬ nung von neu einlaufendem Wasser im Speicher ist die Abschei¬ dung auch von Feinststoffen möglich, so daß in der Drucklei¬ tung nach der Pumpe 104 keine weitere Filtration erforderlich ist. Bei erhöhten hygienischen Anforderungen an das Brauch¬ wasser ist an eine Bestrahlung der Kammer mit einer Strah¬ lungsquelle, beispielsweise eine Quecksilberdampflampe ge¬ dacht. Das Überschußwasser wird über die bereits beschriebe¬ nen Überlaufeinrichtungen, die hier nicht gezeichnet sind, in die Grauwasserkammer weitergeleitet. In der Einlaufkammer für Grauwasser liegt ein koaxialer Ringfilter, der sowohl als me-
chanischer Tiefenfilter wirkt, dann, wenn Abwasser in die Kammer eingeleitet wird, als auch als Tropfkörper, der zeit¬ weise von einer Zirkulationseinrichtung 239 über eine Düse 237 beregnet wird.
Das Überschußwasser wird in bekannter Weise über Überläufe in den Pufferspeicher 268 geleitet. Das Wasser durchfließt unter dem Einfluß der Schwerkraft den Filter 203, der beispielsweise ein vertikal von oben nach unten durch- strömter Sandfilter ist. Die Rückspülung kann dabei über die Entnahmekanäle 258 erfolgen, wobei die Rückströmung durch die Einlaßöffnung der Kammer durch ein Ventil verhindert wird. Die Oberseite der Kammer ist vertieft ausgebildet, um Sedi¬ mente 72 festzuhalten. Das Filtrat fließt über die Ableitung 24 entweder zur Versickerung oder kann als Brauchwasser ge¬ nutzt werden. Je nach Verwendungszweck des Brauchwassers kann der beschriebene Filter 203 auch innerhalb oder in Flie߬ richtung nach der Entnahmekammer 178 im Brauchwasserabteil 264 angeordnet werden. Der Stoffeintrag in den Filter wird dabei durch die Kapselung stark reduziert.
Fig. 10 zeigt einen beispielhaft ausgeführten war¬ tungsarmen, dreischaligen, konzentrischen Ringfilter mit zwei unterschiedlichen Filterschüttungen 248/250. Die gezeigte Bauweise wird bei größerem Wasserbedarf sinnvoll, etwa bei Verbundsystemen, die mehrere Abnehmer mit Brauchwasser ver¬ sorgen. Die äußere Siebwand 240, die Zwischensiebwand 246 und die innere Siebwand 242 sind dabei nicht im ganzen Bereich durchlässig, sondern sind im oberen Bereich dicht ausgeführt. Der Filter kann über im unteren Bereich des Filters angeord¬ nete Rückspülleitungen regeneriert werden. Das jeweilige Schüttgut im Filter füllt deshalb nicht das ganze hohlzylin- derförmige Kammervolumen aus, sondern läßt im oberen Bereich, in Höhe der dichten Siebrohre ein freies Volumen, um eine Be¬ wegung der Filterschüttung während des Spülvorgangs zu ermög¬ lichen. Die Ableitung des Spülwassers erfolgt über die durch¬ lässige obere Begrenzung des Filters, die am äußeren Rand von einem Kragen umgeben ist. Die Zufuhr des Spülwassers erfolgt wahlweise über eine lösbare Steckverbindung unter dem Filter-
gehäuse oder über eine Leitung, die von oben in den Filter lösbar hineingeführt ist. Das Spülwasser kann mitsamt dem Bo¬ denschlamm über eine Wasserstrahlpumpe aus einer Vertiefung 235 des Kammerbodens abgezogen werden. Der Ringfilter wird äußerlich von einem Zusatzsieb 252 umgeben, ~das in einer Nut auf dem flanschförmig nach außen geführten Filterboden steht. Eine wesentlich verbesserte Abscheidung von Sedimenten ist durch die Tauchwand 234 gegeben, die zusammen mit den Leit¬ einrichtungen 228 an der Kammerwandung eine nach unten ge¬ richtete ZirkularStrömung erzeugt. Der Wassereintritt zum Filter erfolgt von der Filterunterseite her über einen ring¬ förmigen Spalt um das Standrohr 222. Die Aufgabe des Beriese¬ lungswassers erfolgt über eine Düseneinrichtung 237 und eine Wippe 256 mit zwei Kammern, die um die Drehachse 257 kippbar gelagert ist. Wie bereits ausgeführt, ergibt sich bei dieser Anordnung eine erzwungene, schwallförmige Abgabe des Wippen¬ inhalts alternierend nach zwei Seiten. Das ausgekippte Wasser sammelt sich in dem wannenförmig ausgebildeten Oberteil des Filters und perkoliert dann durch eine Perforation im Filter¬ gehäuse durch die Filterschüttung. Das wannenförmige Oberteil besitzt, nicht gezeichnete, Stege, die dem Filter das aufge¬ gebene Perkolationswasser abschnittweise zuleiten.
Fig. 11 zeigt den Grundriß eines beispielhaften Bauwerks mit zwei Speicherabteilen, eines für Brauchwasser¬ nutzung mit eingangsseitigem Ringfilter und eines für Puffe¬ rung und Reinigung von Abwasser zur Versickerung, das im Ver¬ bund mit gleichartigen Bauwerken geschaltet ist. Überschüssi¬ ges Brauchwasser aus einer benachbarten Anlage fließt über die Leitung 188 in den Brauchwasserspeicher des Bauwerks, während Überschußwasser über die Brauchwasserleitung 190 oder die Abwasserleitung zum nächsten Bauwerk fließt. Die Ein- und Auslaßleitung münden jeweils in ein Standrohr 183/185 und sind einzeln absperrbar. Das Absperren kann von oberhalb der Abdeckplatte über dem Speicherbereich mittels einer nicht ge¬ zeichneten Vorrichtung erfolgen. Weiterhin ist die kombi¬ nierte Rohrdurchführung 212 im Detail dargestellt. Das Ein¬ steckteil 212, die Muffe 210 und die Dichtung 213 sind aus
handelsüblichen Formteilen aus der Entwässerungstechnik her¬ gestellt. Im Falle der Herstellung des Bauwerks aus Beton ist die Muffe bei der Herstellung der Bauwerkswandung in die Schalung miteingesetzt und mit dem Beton in die Wandung ein¬ gerüttelt.
Die Ableitung aus der Pufferkammer 268 erfolgt über einen zylindrisch ausgeführten Tiefenfilter, beispielsweise ein Sandfilter oder einen Sinterfilter. Die Ableitung aus dem Filter erfolgt über ein Kanalsystem 258 am Kammerboden nach außen in die Sickerringleitung 156.
Fig. 12 gibt ein Beispiel für den Verbund zwischen mehreren Bauwerken gleicher Bauart. Überschüssiges Brauchwas¬ ser wird über Leitungsschlaufen 176 in benachbarte Bauwerke weitergeleitet. Im Falle von zu versickerndem Abwasser sind einzelne Leitungsstränge 174 als Sickerleitung ausgebildet. Die versiegelte Fläche 192 wird über oberflächliche An¬ schlüsse 180 in den Pufferspeicher 196 der jeweiligen Bauwer¬ ke geleitet, dort über eine Filtereinrichtung gereinigt und unterhalb des Bauwerks versickert. Die weiterführenden Lei¬ tungen 174/176 sind über Standrohre in die jeweiligen Spei¬ cher eingeführt, so daß nur bei vollem «Speicher und ggf. vol¬ ler Sickerleitung eine Einleitung in das nächste Bauwerk er¬ folgt. Das Ende der letzten Ableitung ist als oberflächlicher Austritt ausgebildet.
Fig. 13 zeigt eine Bauform die auch die Außenflä¬ chen des Bauwerks für Filterzwecke nutzt. In den Trögen 270 und auf dem Bauwerksdach sind vorgefertigte Bodenkörper mit Bepflanzung eingebracht. Der Bodenfilter nutzt dabei das Ver¬ mögen der Pflanzenwurzeln aus, den Bodenkörper permanent durchlässig zu erhalten, so daß keine Verschlammung einsetzt, und den Boden zu belüften. Diese Bauweise wird bevorzugt für die Grauwasser-Aufbereitung und -Entsorgung eingesetzt, wobei im Sommer die erhöhte Transpiration der Pflanzen den Wasser¬ verbrauch so erhöht, daß kein Abfluß entsteht. Im Winter sorgt eine strahlungsdurchlässige Abdeckung für eine schnelle Erwärmung während des Tages, so daß auch im Winter ein dauer¬ haftes Einfrieren nicht auftritt. Bei großer Trockenheit
werden die Bodenkörper kapillar über die Leitung 259 aus dem Speicher mit Wasser versorgt. Im einfachsten Falle besteht die Füllung der Leitung aus Sand mit definierter Korngrösse. Durch die Wahl der Körnung läßt sich die maximale Förderrate bestimmen. Bei der Bepflanzung ist nicht nur " daran gedacht, die Filtereigenschaft der Bodenkörper zu nutzen, sondern auch nur an eine Bauwerksbepflanzung aus ästhetischen und klimati¬ schen Gründen.
Fig. 14 zeigt eine besonders bevorzugte Bauweise einer Entnahmekammer. Dabei ist die Kammer im Format einer Regentonne hergestellt mit abnehmbarem zugehörigem Deckel 187. Die Einleitung des Wassers erfolgt über Doppelknie-Krüm¬ mer, wobei der unterste Krümmer 199 mit seiner Außenseite um 180° nach oben gedreht ist. Der minimale Wasserstand im Spei¬ cher liegt oberhalb dieses Krümmers, so daß durch diesen Krümmer kein Einwandern von Schwimmstoffen in die Kammer zu erwarten ist. Durch die nach oben ausgerichtete Öffnung kann der Krümmer ganz unten, nahe des Kammerbodens angebracht sein, so daß der Speicher bis auf ein geringeres Restvolumen entleert werden kann. Die Entnahmepumpe steht innerhalb einer Tasse 105 auf dem Boden, so daß kein abgelagertes Sediment in die Ansaugöffnung 107 gelangt. Die Kammer enthält weiterhin vorgefertigt eingebaute Schwimmschalter zur Steuerung der Frischwasserzuleitung 103 und zur Sicherung der Pumpe gegen Trockenlaufen 101. Die Anschlußkabel der Schwimmschalter und der Pumpe sowie die Entnahmeleitung sind durch mit der Kam¬ merwand verschraubte Kabeldurchführungen geführt, wobei diese gleichzeitig als mechanische Befestigung der Schwimmschalter und der Abpumpleitung wirken. Der Deckel der Kammer besitzt eine Entlüftungsöffnung, die auch als Wassereinlaß wirkt. Da¬ durch wird dem Aufschwimmen des gewölbten Deckels 187 entge¬ gengewirkt.