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Title:
PREPARATION FOR DYEING KERATINOUS MATERIAL, IN PARTICULAR HUMAN HAIR, CONTAINING AT LEAST ONE AMINOSILICONE, A PIGMENT AND A SUBSTANCE ADSORBING SEBUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/198319
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a preparation for dyeing keratinous material, in particular human hair, containing (a1) at least one amino-functionalized silicone polymer, (a2) at least one pigment, and (a3) at least one substance adsorbing sebum.

Inventors:
KRUCK CONSTANZE (DE)
SCHUMACHER ULRIKE (DE)
WESER GABRIELE (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/050464
Publication Date:
October 19, 2023
Filing Date:
January 10, 2023
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61K8/06; A61K8/19; A61K8/58; A61K8/60; A61K8/86; A61K8/895; A61K8/898; A61Q5/06; A61Q5/12
Domestic Patent References:
WO2016133811A12016-08-25
Foreign References:
FR3113240A12022-02-11
Other References:
CAS , no. 9005- 25-8
CAS, no. 55963-33-2
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Claims:
Patentansprüche

1. Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend

(a1) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer, und

(a2) mindestens ein Pigment, und

(a3) mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz.

2. Mittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das mindestens eine Struktureinheit der Formel (Si-Amino) umfasst, -Amino) wobei

ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige C1- C2o-Alkylengruppe stehen.

3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (Si-I I) umfasst

(Si-Il). Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,5 Gew.-% enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Pigment (a2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe der anorganischen Pigmente, der organischen Pigmente, der Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens, der Pigmente auf Basis eines lentikulären Substratplättchens und der Vakuum metallisierten Pigmente. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz (a3) ausgewählt aus der Gruppe aus Komposit-Pulvern, Stärken, modifizierten Stärken, Talkum, Kieselsäuren, Silica, Kalziumsilikaten, Perliten, Zeolithen, Polymilchsäuren, Polyamid-Pulvern und Acrylpolymer-Pulvern enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es als Sebum adsorbierende Substanz (a3) mindestens ein Komposit-Pulver umfassend einen organischen Bestandteil (Kompo-A) und einen anorganischen Bestandteil (Kompo-B) umfasst. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es als Sebum adsorbierende Substanz (a3) mindestens ein Komposit-Pulver enthält, dass

(Kompo-A) Teilchen aus einem Organosilikon-Copolymer und (Kompo-B) Teilchen aus Siliciumdioxid umfasst. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es als Sebum adsorbierende Substanz (a3) ein Kompositpulver enthält, umfassend

(Kompo-A) Teilchen aus einem Silikonelastomer und (Kompo-B) Teilchen aus Siliciumdioxid, wobei die Teilchen aus Siliziumdioxid (Kompo-B) auf der Oberfläche der Teilchen des Silikonelastomers (Kompo-A) immobilisiert sind. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es als Sebum adsorbierende Substanz (a3) ein Pulver mit der INCI- Bezeichnung Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer (and) Silica und/oder ein Pulver mit der INCI-Bezeichnung Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer (and) Silica (and) Butylene Glycol enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Sebum adsorbierende Substanzen (a3) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,15 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,5 bis 6,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 ,0 bis 5,0 Gew.-% enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - 0,1 bis 50,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 35,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 ,0 bis 20,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 ,5 bis 15,0 Gew.-% Wasser enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Lösungsmittel aus der Gruppe aus 1 ,2- Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2- Butylenglycol, Dipropylenglycol, Ethanol, Isopropanol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol und Benzylalkohol in einer Gesamtmenge von 5,0 bis 60,0 Gew.-%, bevorzugt 10,0 bis 50,0 Gew.- % und ganz besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-% enthält. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkylgenglycol der Formel (AG-1) enthält, wobei x1 für eine ganze Zahl von 1 bis 100, bevorzugt für eine ganze Zahl von 2 bis 60, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 3 bis 40, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 4 bis 20 und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 6 bis 15 steht. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-2) enthält,

(AG-2), wobei x2 für eine ganze Zahl von 1001 bis 80000, bevorzugt von 1400 bis 40000, weiter bevorzugt von 1800 bis 20000 und ganz besonders bevorzugt von 2000 bis 10000 steht. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-3) enthält, wobei x3 für eine ganze Zahl von 101 bis 1000, bevorzugt für eine ganze Zahl von 105 bis 800, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 107 bis 600, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 109 bis 400 und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 1 10 bis 200 steht. Mittel nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Alkylenglycole, bevorzugt ein oder mehrere Alkylenglcole der Formeln (AG-1), (AG-2) und/oder (AG-3), in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 90,0 Gew.-%, bevorzugt von 10,0 bis 80,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 15,0 bis 70,0 Gew.-%, und ganz besonders bevorzugt von 30,0 bis 65,0 Gew.- % enthält. Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, bei welchem ein Mittel, wie es in den Ansprüchen 1 bis 18 beschrieben ist, auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird und gegebenenfalls nach einer Einwirkzeit von 30 Sekunden bis 45 Minuten wieder ausgespült wird.

Description:
Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend mindestens ein Aminosilikon, ein Pigment und eine Sebum adsorbierende Substanz

Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, welches mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1), mindestens ein Pigment (a2) und mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz (a3) enthält.

Ein weiterer Gegenstand dieser Anmeldung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, wobei das zuvor beschriebene Mittel auf das keratinische Material aufgetragen und gegebenenfalls nach einer Einwirkzeit von 30 Sekunden bis 45 Minuten wieder ausgespült wird.

Die Veränderung von Form und Farbe von keratinischem Material, insbesondere von menschlichen Haaren, stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Zur Veränderung der Haarfarbe kennt der Fachmann je nach Anforderung an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften und guter Grauabdeckung werden üblicherweise Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie beispielsweise Wasserstoffperoxid untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch sehr langanhaltende Färbeergebnisse aus.

Bei dem Einsatz von direktziehenden Farbstoffen diffundieren bereits fertig ausgebildete Farbstoffe aus dem Färbemittel in die Haarfaser hinein. Im Vergleich zur oxidativen Haarfärbung weisen die mit direktziehenden Farbstoffen erhaltenen Färbungen eine geringere Haltbarkeit und schnellere Auswaschbarkeit auf. Färbungen mit direktziehenden Farbstoffen verbleiben üblicherweise für einen Zeitraum zwischen 5 und 20 Haarwäschen auf dem Haar.

Für kurzzeitige Farbveränderungen auf dem Haar und/oder der Haut ist der Einsatz von Farbpigmenten bekannt. Unter Farbpigmenten werden im Allgemeinen unlösliche, farbgebende Substanzen verstanden. Diese liegen ungelöst in Form kleiner Partikel in der Färbeformulierung vor und lagern sich lediglich von außen auf den Haarfasern und/oder der Hautoberfläche ab. Daher lassen sie sich in der Regel durch einige Wäschen mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln wieder rückstandslos entfernen. Unter dem Namen Haar-Mascara sind verschiedene Produkte dieses Typs auf dem Markt erhältlich. Wünscht sich der Anwender besonders langanhaltende Färbungen, so ist die Verwendung von oxidativen Färbemitteln bislang seine einzige Option. Doch trotz vielfacher Optimierungsversuche lässt sich bei der oxidativen Haarfärbung ein unangenehmer Ammoniakgeruch bzw. Amingeruch nicht vollständig vermeiden. Auch die mit dem Einsatz der oxidativen Färbemittel nach wie vor verbundene Haarschädigung wirkt sich auf das Haar des Anwenders nachteilig aus. Eine nach wie vor bestehende Herausforderung ist daher die Suche nach alternativen, leistungsstarken Färbeverfahren. Ein mögliches, alternatives Färbesystem, das in letzter Zeit zunehmend in den Fokus rückt, beruht auf dem Einsatz von farbigen Pigmenten.

Die Färbung mit Pigmenten bietet verschiedene wesentliche Vorteile. Da die Pigmente sich lediglich von außen an die Keratinfasern, insbesondere an die Haarfasern, anlagern, ist die mit dem Färbeprozess verbundene Schädigung ganz besonders gering. Weiterhin lassen sich nicht mehr erwünschte Färbungen schnell und einfach rückstandslos entfernen und bieten dem Anwender auf diese Weise die Möglichkeit, unmittelbar und ohne großen Aufwand zu seiner Ursprungshaarfarbe zurück zu kehren. Insbesondere für die Konsumenten, die ihre Haare nicht regelmäßig nachfärben möchten, ist dieser Färbeprozess daher besonders attraktiv.

In aktuellen Arbeiten wurde das Problem der geringen Haltbarkeit dieses Färbesystems adressiert. In diesem Zusammenhang konnte gefunden werden, dass die Waschechtheit der mit Pigmenten erhaltenen Farbresultate durch Kombination der Pigmente mit bestimmten aminofunktionalisierten Silikonpolymeren stark verbessert werden konnte. Darüber hinaus konnte durch die Wahl besonders gut geeigneter Pigmente und Pigmentkonzentrationen auf dunklem Haar ein helleres Farbergebnis erzielt werden, so dass mit diesem Färbesystem sogar eine Aufhellung möglich wurde, die bis dato ausschließlich mit oxidativen Haarbehandlungsmitteln (Bleich- bzw. Blondiermitteln) möglich war.

Neben diesen vielen Vorteilen besitzt das auf Pigmenten basierende Färbesystem jedoch immer noch einige Nachteile. Da sowohl die Pigmente als auch die Aminosilikone, welche die Pigmente immobilisieren, sich auf der Oberfläche der Haarfaser ablagern, wird deren Oberflächenstruktur durch Ausbildung eines Films modifiziert. Abhängig von der Dicke des ausgebildeten Films kann mit dieser Modifikation auch eine Veränderung des haptischen Eindrucks der Haarfasern verbunden sein, der von dem Gefühl, beschwerte oder fettige Haare zu haben, bis zu einem rauen, struppigen oder strohigen Griff der Haare reicht.

Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein auf Pigmenten basierendes Färbesystem bereitzustellen, das intensive Farbergebnisse bei gutem Haargefühl ermöglicht. Es wurde nach einer Technologie gesucht, die es ermöglicht, farbige Pigmente möglichst dauerhaft auf den Haaren zu fixieren, ohne dass die Haare sich beschwert, fettig, unnatürlich, strohig, belegt oder klebrig anfühlen. Ein besonderer Fokus der Aufgabenstellung lag auf der Erzielung von intensiven, waschechten Farbergebnissen bei gleichzeitig gutem Haargefühl.

Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, dass die vorgenannte Aufgabe hervorragend gelöst werden kann, wenn keratinisches Material, insbesondere menschliche Haare, mit einem Mittel gefärbt wird, welches neben dem bzw. den amino-funktionalisierten Silikonpolymeren (a1) und dem oder den Pigmenten (a2) mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz (a3) enthält.

Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend

(a1) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer, und

(a2) mindestens ein Pigment, und

(a3) mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz.

Die zu dieser Erfindung führenden Arbeiten haben gezeigt, dass die gemeinsame Anwendung von Aminosilikon (a1), Pigment (a2) und der Sebum adsorbierenden Substanz (a3) in einem Färbemittel eine Färbung mit hohen Farbintensitäten bei gleichzeitig gutem und natürlichen Haargefühl ermöglicht.

Keratinisches Material

Unter keratinischem Material sind Haare, die Haut, die Nägel (wie beispielsweise Fingernägel und/oder Fußnägel) zu verstehen. Weiterhin fallen auch Wolle, Pelze und Federn unter die Definition des keratinischen Materials.

Bevorzugt werden unter keratinischem Material das menschliche Haar, die menschliche Haut und menschliche Nägel, insbesondere Finger- und Fußnägel, verstanden. Ganz besonders bevorzugt wird unter keratinischem Material das menschliche Haar verstanden.

Mittel zur Färbung

Der Begriff „Mittel zur Färbung“ wird im Rahmen dieser Erfindung für eine durch Einsatz von Pigmenten hervorgerufene Farbgebung des Keratinmaterials, insbesondere des Haares, verwendet. Bei dieser Färbung lagern sich die Pigmente als farbgebende Verbindungen in einem besonders homogenen und gleichmäßigen Film an der Oberfläche des Keratinmaterials ab.

Das Färbemittel stellt erfindungsgemäß ein anwendungsbereites Mittel dar. Dieses anwendungsbereite Mittel kann beispielsweise in einen Container abgefüllt und in dieser Form ohne weitere Verdünnungs-, Mischungs- oder andere Verfahrens-Schritte auf das Keratinmaterial appliziert werden. Aus Gründen der Lagerstabilität kann es sich auch als bevorzugt erweisen, wenn das anwendungsbereite kosmetische Mittel vom Friseur oder Anwender erst kurz vor der Anwendung hergestellt wird. Zur Herstellung des anwendungsbereiten Mittels kann beispielsweise eine Mischung aus zwei verschiedenen Mitteln hergestellt werden, wobei eines der Mittel die das oder die Aminosilikone (a1) enthält und ein weiteres Mittel das oder die Pigmente (a2) und die Sebum adsorbierenden Substanzen (a3) beinhaltet.

Genauso ist jedoch auch denkbar, dass das anwendungsbereite Mittel durch Abmischung von mindestens drei verschiedenen Mitteln hergestellt wird, wobei eines dieser Mittel mindestens ein Aminosilikon (a1) enthält, ein weiteres Mittel mindestens ein Pigment (a2) enthält und noch ein weiteres Mittel mindestens eine Sebum adsorbierenden Substanz (a3) beinhaltet. Das Vermischen der Mittel kann zum Beispiel durch Verschütteln erfolgen und gewährleistet auf diese Weise eine ganz besonders gleichmäßige Verteilung der dispergierten Pigmente.

Verbesserung des Griffqefühls

Unter einer Verbesserung des Griffgefühls wird verstanden, dass die gefärbten Keratinfasern, insbesondere menschliche Haare, beim Griff in die Haare einen natürlicheren und weicheren Eindruck hinterlassen, und dass die gefärbten Keratinfasern bzw. die gefärbten Haare sich weniger beschwert, fettig, ölig, unnatürlich, strohig, rauh oder belegt anfühlen. Auch lassen sich einzelne Haarfasern besser voneinander separieren und kleben nicht zusammen.

Das Griffgefühl ist ein sensorischer Eindruck, der von geübten Personen wie beispielsweise von Frisören erfühlt werden kann. Die Verbesserung des Griffgefühls einer Haarsträhne kann beispielsweise von einem Frisör oder auch von einem erfahrenen Anwender festgestellt werden, indem er zwei verschiedene Strähnen befühlt oder bestastet und so im Vergleich feststellt, welche der beiden Strähnen sich besser anfühlt, d.h. welche der beiden Strähnen einen weniger fettigen, öligen, klebrigen, belegten, rauhen oder strohigen Eindruck macht. aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1)

Als ersten erfindungswesentlichen Inhaltsstoff enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1). Das aminofunktionalisiertes Silikonpolymer kann alternativ auch als Aminosilikon oder Amodimethicone bezeichnet werden.

Silikonpolymere sind im allgemeinen Makromoleküle mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 g/mol, bevorzugt mindestens 1000 g/mol, weiter bevorzugt von mindestens 2500 g/mol, besonders bevorzugt von mindestens 5000 g/mol, welche sich wiederholende organische Einheiten umfassen.

Das maximale Molekulargewicht des Silikonpolymers hängt von dem Polymerisationsgrad (Anzahl der polymerisierten Monomere) und der Ansatzgröße ab und wird durch die Polymerisationsmethode mitbestimmt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn das maximale Molekulargewicht des Silikonpolymers nicht mehr als 10 7 g/mol, bevorzugt nicht mehr als 10 e g/mol und besonders bevorzugt nicht mehr als 10 5 g/mol beträgt.

Die Silikonpolymere umfassen viele Si-O-Wiederholungseinheiten, wobei die Si-Atome organische Reste wie beispielsweise Alkylgruppen oder substituierte Alkylgruppen tragen können. Alternativ wird ein Silikonpolymer daher auch als Polydimethylsiloxan bezeichnet.

In Entsprechung des hohen Molekulargewichts der Silikonpolymere basieren diese auf mehr als 10 Si-O Wiederholungseinheiten, bevorzugt mehr als 50 Si-O-Wiederholungseinheiten und besonders bevorzugt mehr als 100 Si-O-Wiederholungseinheiten, ganz besonders bevorzugt mehr als 500 Si- O-Wiederholungseinheiten.

Unter einem aminofunktionalisierten Silikonpolymer wird ein funktionalisiertes Silikon verstanden, welches mindestens eine Struktureinheit mit einer Aminogruppe trägt. Bevorzugt trägt das aminofunktionalisierte Silikonpolymer mehrere Struktureinheiten mit jeweils mindestens einer Aminogruppe. Unter einer Aminogruppe wird eine primäre Aminogruppe, eine sekundäre Aminogruppe und eine tertiäre Aminogruppe verstanden. Alle diese Aminogruppen können im sauren Milieu protoniert werden und liegen dann in ihrer kationischen Form vor.

Prinzipiell konnten gute Effekte aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1) erzielt werden, wenn diese mindestens eine primäre, mindestens eine sekundäre und/oder mindestens eine tertiäre Aminogruppe tragen. Färbungen mit den höchsten Farbintensitäten wurden jedoch beobachtet, wenn ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) im Mittel eingesetzt wurde, welches mindestens eine sekundäre Aminogruppe enthält.

In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es

(a1) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer mit mindestens einer sekundären Aminogruppe, enthält.

Die sekundäre Aminogruppe(n) kann bzw. können sich an verschiedenen Positionen des aminofunktionalisierten Silikonpolymers befinden. Ganz besonders gute Effekt wurden gefunden, wenn ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) eingesetzt wurde, dass mindestens eine, bevorzugt mehrere Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) besitzt. -Amino)

In den Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) steht die Kürzel ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe.

In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das mindestens eine Struktureinheit der Formel (Si-Amino) umfasst, -Amino) wobei

ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci- C2o-Alkylengruppe stehen.

Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Position geben hierbei jeweils die Bindung zu weiteren Struktureinheiten des Silikonpolymers an. Beispielsweise kann das dem Stern benachbarte Silicium- Atom an ein weiteres Sauerstoffatom gebunden sein, und das dem Stern benachbarte Sauerstoffatom kann an ein weiteres Siliciumatom oder auch an eine Ci-Ce-Alkylgruppe gebunden sein.

Eine zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe kann alternativ auch als eine divalente oder zweibindige Ci- C2o-Alkylengruppe bezeichnet werden, womit gemeint ist, dass jede Gruppierung ALK1 bzw. AK2 zwei Bindungen eingehen kann.

Im Fall von ALK1 erfolgt eine Bindung vom Silicium-Atom zur Gruppierung ALK1 , und die zweite Bindung besteht zwischen ALK1 und der sekundären Aminogruppe.

Im Fall von ALK2 erfolgt eine Bindung von der sekundären Aminogruppe zur Gruppierung ALK2, und die zweite Bindung besteht zwischen ALK2 und der primären Aminogruppe.

Beispiele für eine lineare zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe sind beispielsweise die Methylen-gruppe (-CH2-), die Ethylengruppe (-CH2-CH2-), die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) und die Butylengruppe (-CH2-CH2-CH2-CH2-). Die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) ist besonders bevorzugt. Ab einer Kettenlänge von 3 C-Atomen können zweiwertige Alkylengruppen auch verzweigt sein. Beispiele für verzweigte, zweiwertige C3-C2o-Alkylengruppen sind (-CH2-CH(CH3)-) und (-CH2-CH(CH3)-CH2-).

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform stellen die Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) Wiederholungseinheiten im aminofunktionalisierten Silikonpolymer (a1) dar, so dass das Silikonpolymer mehrer Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) umfasst.

Im Folgenden werden besonders gut geeignete aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) mit mindestens einer sekundären Aminogruppe aufgelistet.

Färbungen mit den allerhöchsten Farbintensitäten konnten erhalten werden, wenn ein Mittel auf dem keratinischen Material appliziert wurde, das mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (Si-Il) umfasst

(Si-Il).

In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes

Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (Si-Il) umfasst

Ein entsprechendes aminofunkionalisiertes Silikonpolymer mit den Struktureinheiten (Si-I) und (Sill) ist beispielweise das Handelsprodukt DC 2-8566 bzw. Dowsil 2-8566 Amino Fluid, das von der Firma Dow Chemical Company komerziell vertrieben wird und welches die Benennung „Siloxanes and Silicones, 3-[(2-Aminoethyl)amino]-2-methylpropyl Me, Di-Me-Siloxane“ sowie die CAS-Nummer 106842-44-8 trägt. Ein weiteres aminofunkionalisiertes Silikonpolymer mit den Struktureinheiten (Si- I) und (Si-11) ist beispielweise das Handelsprodukt DOWSIL™ AP-8568 Amino Fluid, das ebenfalls das von der Firma Dow Chemical Company komerziell vertrieben wird.

Im Rahmen einer weiteren geeigneten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel der Formel (Si-Ill) enthält, wobei m und n bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (n + m) im Bereich von 1 bis 1000 liegt, n ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und m ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,

R1 , R2 und R3, die gleich oder verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R3 eine Hydroxygruppe bedeutet;

Weitere erfindungsgemäß geeignete Mittel sind gekennzeichnet durch ihren Gehalt an mindestens einem aminofunktionellen Silikonpolymer (a1) der Formel der Formel (Si-IV) enthält, in der p und q bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (p + q) im Bereich von 1 bis 1000 liegt, p ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und q ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,

R1 und R2, die verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4- Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R2 eine Hydroxygruppe bedeutet.

Die Silikone der Formeln (Si-Ill) und (Si-IV) unterscheiden sich durch die Gruppierung am Si-Atom, das die stickstoffhaltige Gruppe trägt: In Formel (Si-Ill) bedeutet R2 eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe, während der Rest in Formel (Si-IV) eine Methylgruppe ist. Die einzelnen Si- Gruppierungen, die mit den Indices m und n bzw. p und q gekennzeichnet sind, müssen nicht als Blöcke vorliegen, vielmehr können die einzelnen Einheiten auch statistisch verteilt vorliegen, d.h. in den Formeln (Si-Ill) und (Si-IV) ist nicht zwingend jedes R1-Si(CH3)2-Gruppe an eine -[O-Si(CH3)2]- Gruppierung gebunden.

Als weiterhin geeignet im Hinblick auf die gewünschten Effekte haben sich auch erfindungsgemäße

Mittel erwiesen, welche mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel der

Formel (Si-V) enthalten in der

A für eine Gruppe -OH, -O-Si(CH3)3,-O-Si(CH3) 2 OH ,-O-Si(CH3) 2 OCH3 steht,

D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)2OH, -Si(CH3)2OCH3 steht, b, n und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit den Maßgaben

- n > 0 und b + c > 0

- mindestens eine der Bedingungen A = -OH bzw. D = -H ist erfüllt.

In der vorstehend genannten Formel (Si-V) sind die einzelnen Siloxaneinheiten mit den Indices b, c und n statistisch verteilt, d.h. es muß sich nicht zwingend um Blockcopolymere handeln.

Das Mittel (a) kann weiterhin auch ein oder mehrere verschiedene aminofunktionalisierte Silikonpolymere enthalten, die durch die Formel (Si-Vl) M ( Ra Q bS i 0 (4-a-b)/2)x( R cS i 0 (4-c)/2)y M ( S i -V I ) beschrieben werden, wobei in der obigen Formel R ein Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen ist, Q ein polarer Rest der allgemeinen Formel -R 1 HZ ist, worin R 1 eine zweiwertige, verbindende Gruppe ist, die an Wasserstoff und den Rest Z gebunden ist, zusammengesetzt aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen oder Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatomen, und Z ein organischer, aminofunktioneller Rest ist, der mindestens eine aminofunktionelle Gruppe enthält; "a" Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 annimmt, "b" Werte im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 annimmt, "a" + "b" kleiner als oder gleich 3 ist, und "c" eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 ist, und x eine Zahl im Bereich von 1 bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 50 und am bevorzugtesten von etwa 3 bis etwa 25 ist, und y eine Zahl im Bereich von etwa 20 bis etwa 10.000, vorzugsweise von etwa 125 bis etwa 10.000 und am bevorzugtesten von etwa 150 bis etwa 1.000 ist, und M eine geeignete Silicon-Endgruppe ist, wie sie im Stand der Technik bekannt ist, vorzugsweise Trimethylsiloxy. Nicht einschränkende Beispiele der durch R repräsentierten Reste schließen Alkylreste, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Isohexyl und ähnliche; Alkenylreste, wie Vinyl, Halogenvinyl, Alkylvinyl, Allyl, Halogenallyl, Alkylallyl; Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und ähnliche; Phenylreste, Benzylreste, Halogenkohlenwasserstoffreste, wie 3- Chlorpropyl, 4-Brombutyl, 3,3,3-Trifluorpropyl, Chlorcyclohexyl, Bromphenyl, Chlorphenyl und ähnliche sowie schwefelhaltige Reste, wie Mercaptoethyl, Mercaptopropyl, Mercaptohexyl, Mercaptophenyl und ähnliche ein; vorzugsweise ist R ein Alkylrest, der 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen enthält, und am bevorzugtesten ist R Methyl. Beispiele von R 1 schließen Methylen, Ethylen, Propylen, Hexamethylen, Decamethylen, - CH 2 CH(CH 3 )CH 2 -, Phenylen, Naphthylen, -CH 2 CH 2 SCH 2 CH 2 -, -CH 2 CH 2 OCH 2 -, -OCH 2 CH 2 -, -OCH 2 CH 2 CH 2 -, -CH 2 CH(CH 3 )C(O)OCH 2 -, -(CH 2 ) 3 CC(O)OCH 2 CH 2 -, -C 6 H 4C6H4-, -C 6 H 4CH 2 C 6 H4-; und -(CH 2 ) 3 C(O)SCH 2 CH 2 - ein.

Z ist ein organischer, aminofunktioneller Rest, enthaltend mindestens eine funktionelle Aminogruppe. Eine mögliche Formel für Z ist NH(CH 2 ) Z NH 2 , worin z 1 oder mehr ist. Eine andere mögliche Formel für Z ist -NH(CH 2 ) Z (CH 2 ) ZZ NH, worin sowohl z als auch zz unabhängig 1 oder mehr sind, wobei diese Struktur Diamino-Ringstrukturen umfaßt, wie Piperazinyl. Z ist am bevorzugtesten ein -NHCH 2 CH 2 NH 2 -Rest. Eine andere mögliche Formel für Z ist - N(CH 2 ) Z (CH 2 ) ZZ NX 2 oder -NX 2 , worin jedes X von X 2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und zz 0 ist.

Q ist am bevorzugtesten ein polarer, aminfunktioneller Rest der Formel -CH 2 CH 2 CH 2 NHCH 2 CH 2 NH 2 . In den Formeln nimmt "a" Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 an, "b" nimmt Werte im Bereich von etwa 2 bis etwa 3 an, "a" + "b" ist kleiner als oder gleich 3, und "c" ist eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3. Das molare Verhältnis der R a Qb SiO(4- a -b)/2-Einheiten zu den R c SiO (4- C )/2-Einheiten liegt im Bereich von etwa 1 : 2 bis 1 : 65, vorzugsweise von etwa 1 : 5 bis etwa 1 : 65 und am bevorzugtesten von etwa 1 : 15 bis etwa 1 : 20. Werden ein oder mehrere Silicone der obigen Formel eingesetzt, dann können die verschiedenen variablen Substituenten in der obigen Formel bei den verschiedenen Siliconkomponenten, die in der Siliconmischung vorhanden sind, verschieden sein.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer der Formel (Si-Vll) enthält,

R'aG3-a-Si(OSiG 2)n-(OSiG bR'2- b)m-O-SiG 3 -a-R'a (Si-Vll), worin bedeutet:

- G ist-H, eine Phenylgruppe, -OH, -O-CH3, -CH3, -O-CH2CH3, -CH2CH3, -O-

CH2CH 2 CH3,-CH2CH 2 CH3, -O-CH(CH 3 )2, -CH(CH 3 )2, -O-CH2CH2CH2CH3, - CH2CH2CH2CH3, -O-CH 2 CH(CH3)2, -CH 2 CH(CH3)2, -O-CH(CH3)CH 2 CH3, - CH(CH3)CH 2 CH3, -O-C(CH 3 )3, -C(CH 3 )3 ;

- a steht für eine Zahl zwischen 0 und 3, insbesondere 0;

- b steht für eine Zahl zwischen 0 und 1 , insbesondere 1 ,

- m und n sind Zahlen, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt,

- R' ist ein monovalenter Rest ausgewählt aus o -Q-N(R")-CH 2 -CH 2 -N(R")2 o -Q-N(R") 2 o -Q-N + (R") 3 A- o -Q-N + H(R") 2 A- o -Q-N + H 2 (R")A- o -Q-N(R")-CH2-CH 2 -N + R"H 2 A- , wobei jedes Q für eine chemische Bindung, -CH2-, -CH2-CH2-, -CH2CH2CH2-, -C(CH3)2- , -CH2CH2CH2CH2-, -CH 2 C(CH3)2-, -CH(CH3)CH 2 CH 2 - steht,

R" für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH2- CH(CH3)Ph, der Ci-20-Alkylreste, vorzugsweise -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, - CH(CH3)2, -CH2CH2CH2H3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH 3 )3, steht und A ein Anion repräsentiert, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus Chlorid, Bromid, lodid oder Methosulfat. Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel (Si-Vlla) enthält,

(CH3)3Si-[O-Si(CH3)2]n[OSi(CH3)]m-OSi(CH 3 )3 (Si-Vlla),

CH2CH(CH3)CH 2 NH(CH2)2NH2 worin m und n Zahlen sind, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.

Diese Silicone werden nach der INCI-Deklaration als Trimethylsilylamodimethicone bezeichnet.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer der Formel (Si-Vllb) enthält

R-[Si(CH3)2-O]ni[Si(R)-O]m-[Si(CH 3 )2]n2-R (Si-Vllb),

(CH 2 )3NH(CH 2 )2NH2 enthalten, worin R für -OH, -O-CHs oder eine -CHs-Gruppe steht und m, n1 und n2 Zahlen sind, deren Summe (m + n1 + n2) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei die Summe (n1 + n2) vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.

Diese aminofunktionalisierten Siliconpolymere werden nach der INCI-Deklaration als Amo- dimethicone bezeichnet.

Unabhängig davon, welche aminofunktionellen Silicone eingesetzt werden, sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) enthalten, dessen Aminzahl oberhalb von 0,25 meq/g, vorzugsweise oberhalb von 0,3 meq/g und insbesondere oberhalb von 0,4 meq/g liegt. Die Aminzahl steht dabei für die Milli-Äquivalente Amin pro Gramm des aminofunktionellen Silicons. Sie kann durch Titration ermittelt und auch in der Einheit mg KOH/g angegeben werden. Weiterhin sind auch Mittel geeignet, welche ein spezielles 4-Morpholinomethyl-substituiertes Silikonpolymer (a1) enthielten. Dieses aminofunktionalisierte Silikonpolymer umfasst Struktureinheiten der Formeln (Sl-Vlll) und der Formel (Si-IX)

Entsprechende 4-Morpholinomethyl-substituiertes Silikonpolymere werden im folgenden beschrieben.

Ein entsprechendes aminofunktionalisertes Silikonpolymer ist unter dem Namen

Amodimethicone/Morpholinomethyl Silsesquioxane Copolymer bekannt und in Form des Rohstoffes

Belsil ADM 8301 E von Wacker kommerziell erhältlich.

Als 4-morpholinomethyl-substituiertes Silikon kann beispielsweise ein Silikon eingesetzt werden, welches Struktureinheiten der Formeln (Si-Vlll), (Si-IX) und (Si-X) aufweist in denen

R1 für -CH 3 , -OH, -OCH3, -O-CH2CH3, -O-CH2CH2CH3, oder -O-CH(CH 3 )2 steht;

R2 für-CHs, -OH, oder -OCHs steht.

Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten mindestens ein 4-morpholinomethyl- substituierten Silikons der Formel (Si-Xl)

(Si-Xl) in der

R1 für -CH 3 , -OH, -OCH3, -O-CH 2 CH3, -O-CH 2 CH 2 CH3, oder -O-CH(CH3) 2 steht;

R2 für -CH3, -OH, oder -OCH3 steht.

B für eine Gruppe -OH, -O-Si(CH3)3,-O-Si(CH 3 ) 2 OH ,-O-Si(CH 3 ) 2 OCH3 steht,

D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3) 2 OH, -Si(CH3) 2 OCH3 steht, a, b und c unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0 m und n unabhängig voneinander für ganze, Zahlen zwischen 1 und 1000 stehen mit den Maßgabe, daß mindestens eine der Bedingungen B = -OH bzw. D = -H erfüllt ist, die Einheiten a, b, c, m und n statistisch oder blockweise im Molekül verteilt vorliegen.

Strukturformel (Si-Xl) soll verdeutlichen, daß die Siloxangruppen n und m nicht zwingend direkt an eine Endgruppierung B bzw. D gebunden sein müssen. Vielmehr gilt in bevorzugten Formeln (Si-Vl) a > 0 oder b > 0 und in besonders bevorzugten Formeln (Si-Vl) a > 0 und c > 0, d.h. die terminale Gruppierung B bzw. D ist vorzugsweise an eine Dimethylsiloxy-Gruppierung gebunden. Auch in Formel (Si-Vl) sind die Siloxaneinheiten a, b, c, m und n vorzugsweise statistisch verteilt.

Die durch Formel (Si-Vl) dargestellten erfindungsgemäß eingesetzten Silikone können trimethylsilyl- terminiert sein (D oder B = -Si(CH3)3), sie können aber auch zweiseitig dimethylsilylhydroxy- oder einseitig dimethylsilylhydroxy- und dimethylsilylmethoxy-terminiert sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt eingesetzte Silikone sind ausgewählt aus Silikonen, in denen

B = -O-Si(CH 3 ) 2 OH und D = -Si(CH 3 )3

B = -O-Si(CH 3 ) 2 OH und D = -Si(CH 3 ) 2 OH

B = -O-Si(CH 3 ) 2 OH und D = -Si(CH3) 2 OCH3

B = -O-Si(CH 3 )3 und D = -Si(CH 3 ) 2 OH

B = -O-Si(CH3) 2 OCH3 und D = -Si(CH 3 ) 2 OH bedeutet. Diese Silikone führen zu exorbitanten Verbesserungen der Haareigenschaften der mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Haare, und zu einem gravierend verbesserten Schutz bei oxidativer Behandlung.

Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das erfindungsgemäße Mittel das oder die aminofunktionalisierten Silikonpolymere (a1) in bestimmten Mengenbereichen enhält. Besonders gute Ergebnisse konnten erhalten werden, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,5 Gew.-% enthielt.

Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 8,0 Gew.- %, bevorzugt 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,5 Gew.-% enthält.

Pigmente (a2)

Als zweiten wesentlichen Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens ein Pigment (a2). Unter Pigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden farbgebende Verbindungen verstanden, welche bei 25 °C in Wasser eine Löslichkeit von weniger als 0,5 g/L, bevorzugt von weniger als 0,1 g/L, noch weiter bevorzugt von weniger als 0,05 g/L besitzen. Die Wasserlöslichkeit kann beispielsweise mittels der nachfolgend beschriebenen Methode erfolgen: 0,5 g des Pigments werden in einem Becherglas abgewogen. Ein Rührfisch wird hinzugefügt. Dann wird ein Liter destilliertes Wasser hinzugegeben. Dieses Gemisch wird unter Rühren auf einem Magnetrührer für eine Stunde auf 25 °C erhitzt. Sind in der Mischung nach diesem Zeitraum noch ungelöste Bestandteile des Pigments sichtbar, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L. Sofern sich die Pigment-Wasser-Mischung aufgrund der hohen Intensität des gegebenenfalls feindispergiert vorliegenden Pigments nicht visuell beurteilten lässt, wird die Mischung filtriert. Bleibt auf dem Filterpapier ein Anteil an ungelösten Pigmenten zurück, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L.

Geeignete Farbpigmente können anorganischen und/oder organischen Ursprungs sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine farbgebende Verbindung (a2) aus der Gruppe der anorganischen und/oder organischen Pigmente enthält. Bevorzugte Farbpigmente sind ausgewählt aus synthetischen oder natürlichen anorganischen Pigmenten. Anorganische Farbpigmente natürlichen Ursprungs können beispielsweise aus Kreide, Ocker, Umbra, Grünerde, gebranntem Terra di Siena oder Graphit hergestellt werden. Weiterhin können als anorganische Farbpigmente Schwarzpigmente wie z. B. Eisenoxidschwarz, Buntpigmente wie z. B. Ultramarin oder Eisenoxidrot sowie Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzpigmente eingesetzt werden.

Besonders geeignet sind farbige Metalloxide, -hydroxide und -oxidhydrate, Mischphasenpigmente, schwefelhaltige Silicate, Silicate, Metallsulfide, komplexe Metallcyanide, Metallsulfate, -chromate und/oder -molybdate. Insbesondere bevorzugte Farbpigmente sind schwarzes Eisenoxid (CI 77499), gelbes Eisenoxid (CI 77492), rotes und braunes Eisenoxid (CI 77491), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI77289), Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, CI77510) und/oder Carmine (Cochineal).

Erfindungsgemäß ebenfalls besonders bevorzugte Farbpigmente sind farbige Perlglanzpigmente. Diese basieren üblicherweise auf Mica- und/oder Glimmerbasis und können mit einem oder mehreren Metalloxiden beschichtet sein. Glimmer gehört zu den Schicht-Silicaten. Die wichtigsten Vertreter dieser Silicate sind Muscovit, Phlogopit, Paragonit, Biotit, Lepidolith und Margarit. Zur Herstellung der Perlglanzpigmente in Verbindung mit Metalloxiden wird der Glimmer, überwiegend Muscovit oder Phlogopit, mit einem Metalloxid beschichtet.

Alternativ zu natürlichem Glimmer kann auch ggfs. mit einem oder mehrere Metalloxide(en) beschichtetes, synthetisches Mica als Perlglanzpigment verwendet werden. Besonders bevorzugte Perlglanzpigmente basieren auf natürlichem oder synthetischem Mica (Glimmer) und sind mit einem oder mehreren der zuvor genannten Metalloxide beschichtet. Die Farbe der jeweiligen Pigmente kann durch Variation der Schichtdicke des oder der Metalloxids(e) variiert werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein anorganisches Pigment (a2) enthält, das bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe der farbigen Metalloxide, Metallhydroxide, Metalloxidhydrate, Silicate, Metallsulfide, komplexen Metallcyanide, Metallsulfate, Bronzepigmente und/oder aus farbigen Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit mindestens einem Metalloxid und/oder einem Metalloxychlorid beschichtet sind.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine farbgebende Verbindung (a2) aus der Gruppe der Pigmente enthält, die ausgewählt ist aus Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit einem oder mehreren Metalloxiden aus der Gruppe aus Titandioxid (CI 77891), schwarzem Eisenoxid (CI 77499), gelbem Eisenoxid (CI 77492), rotem und/oder braunem Eisenoxid (CI 77491 , CI 77499), Manganviolett (Cl 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI 77289), Chromoxid (CI 77288) und/oder Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, Cl 77510) beschichtet sind.

Beispiele für besonders geeignete Farbpigmente sind im Handel beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Rona®, Colorona®, Xirona®, Dichrona® und Timiron® von der Firma Merck, Ariabel® und Unipure® von der Firma Sensient, Prestige® von der Firma Eckart Cosmetic Colors und Sunshine® von der Firma Sunstar erhältlich.

Ganz besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Colorona® sind beispielsweise:

Colorona Copper, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Passion Orange, Merck, Mica, CI 77491 (Iron Oxides), Alumina

Colorona Patina Silver, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)

Colorona RY, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 75470 (CARMINE)

Colorona Oriental Beige, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Dark Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, FERRIC FERROCYANIDE

Colorona Chameleon, Merck, CI 77491 (IRON OXIDES), MICA

Colorona Aborigine Amber, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)

Colorona Blackstar Blue, Merck, CI 77499 (IRON OXIDES), MICA

Colorona Patagonian Purple, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM

DIOXIDE), CI 77510 (FERRIC FERROCYANIDE)

Colorona Red Brown, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)

Colorona Russet, Merck, CI 77491 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77891 (IRON OXIDES)

Colorona Imperial Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), D&C RED NO. 30 (CI 73360)

Colorona Majestic Green, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77288 (CHROMIUM OXIDE GREENS)

Colorona Light Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), FERRIC FERROCYANIDE (Cl 77510)

Colorona Red Gold, Merck, MICA, Cl 77891 (TITANIUM DIOXIDE), Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Gold Plus MP 25, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (Cl 77891), IRON OXIDES (Cl 77491)

Colorona Carmine Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, CARMINE

Colorona Blackstar Green, Merck, MICA, Cl 77499 (IRON OXIDES)

Colorona Bordeaux, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Bronze, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Bronze Fine, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES) Colorona Fine Gold MP 20, Merck, MICA, Cl 77891 (TITANIUM DIOXIDE), Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Sienna Fine, Merck, Cl 77491 (IRON OXIDES), MICA

Colorona Sienna, Merck, MICA, Cl 77491 (IRON OXIDES)

Colorona Precious Gold, Merck, Mica, Cl 77891 (Titanium dioxide), Silica, Cl 77491 (Iron oxides), Tin oxide

Colorona Sun Gold Sparkle MP 29, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, IRON OXIDES, MICA, Cl 77891 , Cl 77491 (EU)

Colorona Mica Black, Merck, Cl 77499 (Iron oxides), Mica, Cl 77891 (Titanium dioxide) Colorona Bright Gold, Merck, Mica, Cl 77891 (Titanium dioxide), Cl 77491 (Iron oxides) Colorona Blackstar Gold, Merck, MICA, Cl 77499 (IRON OXIDES)

Weiterhin besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Xirona® sind beispielsweise:

Xirona Golden Sky, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide

Xirona Caribbean Blue, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Silica, Tin Oxide

Xirona Kiwi Rose, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide

Xirona Magie Mauve, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide.

Zudem sind besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Unipure® beispielsweise:

Unipure Red LC 381 EM, Sensient CI 77491 (Iron Oxides), Silica

Unipure Black LC 989 EM, Sensient, CI 77499 (Iron Oxides), Silica

Unipure Yellow LC 182 EM, Sensient, CI 77492 (Iron Oxides), Silica

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Mittel auch ein oder mehrere farbgebende Verbindungen (a2) aus der Gruppe der organischen Pigmente enthalten.

Bei den erfindungsgemäßen organischen Pigmenten handelt es sich um entsprechend unlösliche, organische Farbstoffe oder Farblacke, die beispielsweise aus der Gruppe der Nitroso-, Nitro- Azo-, Xanthen-, Anthrachinon-, Isoindolinon-, Isoindolin-, Chinacridon-, Perinon-, Perylen- , Diketo- pyrrolopyorrol-, Indigo-, Thioindido-, Dioxazin-, und/oder Triarylmethan-Verbindungen ausgewählt sein können.

Als besonders gut geeignete organische Pigmente können beispielsweise Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern Cl 1 1725, Cl 15510, Cl 45370, Cl 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern Cl 12085, Cl 12120, Cl 12370, Cl 12420, Cl 12490, Cl 14700, Cl 15525, Cl 15580, Cl 15620, Cl 15630, Cl 15800, Cl 15850, Cl 15865, Cl 15880, Cl 17200, Cl 26100, Cl 45380, Cl 45410, Cl 58000, Cl 73360, Cl 73915 und/oder Cl 75470 genannt werden.

In einerweiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein organisches Pigment (a2) enthält, das bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe aus Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11725, CI 15510, CI 45370, CI 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470.

Bei dem organischen Pigment kann es sich weiterhin auch um einen Farblack handeln. Unter der Bezeichnung Farblack wird im Sinn der Erfindung Partikel verstanden, welche eine Schicht aus absorbierten Farbstoffen umfassen, wobei die Einheit aus Partikel und Farbstoff unter den o.g. Bedingungen unlöslich ist. Bei den Partikeln kann es sich beispielsweise um anorganische Substrate handeln, die Aluminium, Silica, Calciumborosilkat, Calciumaluminiumborosilikat oder auch Aluminium sein können.

Als Farblack kann beispielsweise der Alizarin-Farblack eingesetzt werden.

Zur Färbung der Keratinfasern können auch Pigmente mit einer bestimmten Formgebung eingesetzt worden sein. Beispielsweise kann ein Pigment auf Basis eines lamellaren und/oder eines lentikulären Substratplättchens eingesetzt werden. Weiterhin ist auch die Färbung auf Basis eines Substratplättchens möglich, welches ein Vakuum metallisiertes Pigment umfasst.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Pigment (a2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe der Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens, der Pigmente auf Basis eines lentikulären Substratplättchens und der Vakuum metallisierten Pigmente.

Die Substratplättchen dieses Typs weisen eine durchschnittliche Dicke von höchstens 50 nm, vorzugsweise weniger als 30 nm, besonders bevorzugt höchstens 25 nm, beispielsweise höchstens 20 nm auf. Die durchschnittliche Dicke der Substratplättchen beträgt mindestens 1 nm, vorzugsweise mindestens 2,5 nm, besonders bevorzugt mindestens 5 nm, beispielsweise mindestens 10 nm. Bevorzugte Bereiche für die Dicke der Substratplättchen sind 2,5 bis 50 nm, 5 bis 50 nm, 10 bis 50 nm; 2,5 bis 30 nm, 5 bis 30 nm, 10 bis 30 nm; 2,5 bis 25 nm, 5 bis 25 nm, 10 bis 25 nm, 2,5 bis 20 nm, 5 bis 20 nm und 10 bis 20 nm. Vorzugsweise weist jedes Substratplättchen eine möglichst einheitliche Dicke auf.

Durch die geringe Dicke der Substratplättchen weist das Pigment ein besonders hohes Deckvermögen auf.

Die Substratplättchen sind bevorzugt monolithisch aufgebaut. Monolithisch bedeutet in diesem Zusammenhang aus einer einzigen abgeschlossenen Einheit ohne Brüche, Schichtungen oder Einschlüsse bestehend, wobei jedoch innerhalb der Substratplättchen Gefügewechsel auftreten können. Die Substratplättchen sind vorzugsweise homogen aufgebaut, d.h. dass innerhalb der Plättchen kein Konzentrationsgradient auftritt. Insbesondere sind die Substratplättchen nicht schichtartig aufgebaut und weisen keine darin verteilten Teilchen oder Partikel auf.

Die Größe des Substratplättchens kann auf den jeweiligen Anwendungszweck, insbesondere dem gewünschten Effekt auf dem keratinischen Material, abgestimmt werden. In der Regel haben die Substratplättchen einen mittleren größten Durchmesser von etwa 2 bis 200 pm, insbesondere etwa 5 bis 100 pm.

In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Formfaktor (Aspect Ratio), ausgedrückt durch das Verhältnis der mittleren Größe zur durchschnittlichen Dicke, mindestens 80, vorzugsweise mindestens 200, mehr bevorzugt mindestens 500, besonders bevorzugt mehr als 750, beträgt. Dabei wird als mittlere Größe der un beschichteten Substratplättchen der d50-Wert der unbeschichteten Substratplättchen verstanden. Der d50- Wert wurde, soweit nicht anders angegeben, mit einem Gerät des Typs Sympatec Heios mit Quixel-Nassdispergierung bestimmt. Dabei wurde zur Probenvorbereitung die zu untersuchende Probe für eine Dauer von 3 Minuten in Isopropanol vordispergiert.

Die Substratplättchen können aus jedem Material, das in Plättchenform gebracht werden kann, aufgebaut sein.

Sie können natürlichen Ursprungs, aber auch synthetisch hergestellt sein. Materialien, aus denen die Substratplättchen aufgebaut sein können, sind beispielsweise Metalle und Metalllegierungen, Metalloxide, vorzugsweise Aluminiumoxid, anorganische Verbindungen und Mineralien wie Glimmer und (Halb)Edelsteine, sowie Kunststoffe. Vorzugsweise sind die Substratplättchen aus Metall(legierung)en aufgebaut. Als Metall kommt jedes für metallische Glanzpigmente geeignete Metall in Betracht. Derartige Metalle sind unter anderem Eisen und Stahl, sowie alle lüft- und wasserbeständigen (Halb)metalle wie beispielsweise Platin, Zink, Chrom, Molybdän und Silicium, sowie deren Legierungen wie Aluminiumbronzen und Messing. Bevorzugte Metalle sind Aluminium, Kupfer, Silber und Gold. Bevorzugte Substratplättchen sind Aluminiumplättchen und Messingplättchen, wobei Substratplättchen aus Aluminium besonders bevorzugt sind.

Lamellare Substratplättchen zeichnen sich durch einen unregelmäßig strukturierten Rand aus und werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als "cornflakes" bezeichnet.

Aufgrund ihrer unregelmäßigen Struktur erzeugen Pigmente auf der Basis von lamellaren Substratplättchen einen hohen Anteil an Streulicht. Außerdem decken die Pigmente auf der Basis von lamellaren Substratplättchen die vorhandene Farbe eines keratinischen Materials nicht vollständig ab und es können beispielsweise Effekte analog zu einer natürlichen Ergrauung erzielt werden.

Lentikuläre (= linsenförmige) Substratplättchen weisen einen im Wesentlichen regelmäßigen runden Rand auf und werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als "silverdollars" bezeichnet. Aufgrund ihrer regelmäßigen Struktur überwiegt bei Pigmenten auf Basis von lentikulären Substratplättchen der Anteil des reflektierten Lichts.

Vakuum metallisierte Pigmente (vacuum metallized pigments, VMP) können beispielsweise durch das Freisetzen von Metallen, Metalllegierungen oder Metalloxiden von entsprechend beschichteten Folien gewonnen werden. Sie zeichnen sich durch eine besonders geringe Dicke der Substratplättchen im Bereich von 5 bis 50 nm und durch eine besonders glatte Oberfläche mit erhöhter Reflektivität aus. Substratplättchen, welche ein im Vakuum metallisiertes Pigment umfassen, werden im Rahmen dieser Anmeldung auch als VMP-Substratplättchen bezeichnet. VMP-Substratplättchen aus Aluminium können beispielsweise durch Freisetzen von Aluminium von metallisierten Folien gewonnen werden.

Die Substratplättchen aus Metall oder Metalllegierung können passiviert sein, beispielsweise durch Eloxieren (Oxidschicht) oder Chromatieren.

Un beschichtete lamellare, lentikuläre und/oder VPM-Substratplättchen, insbesondere solche aus Metall oder Metalllegierung, reflektieren das einfallende Licht in hohem Maße und erzeugen einen Hell-Dunkel-Flop. Diese haben sich zum Einsatz im Färbemittel als besonders bevorzugt erwiesen.

Geeignete Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens umfassen beispielsweise die Pigmente der Reihe VISIONAIRE von Eckart. Pigmente auf Basis eines lentikulären Substratplättchens sind beispielsweise unter der Bezeichnung Alegrace® Gorgeous von der Firma Schlenk Metallic Pigments GmbH erhältlich.

Pigmente auf Basis eines Substratplättchens, welches ein Vakuum metallisiertes Pigment umfasst, sind beispielsweise unter der Bezeichnung Alegrace® Marvelous oder Alegrace® Aurous von der Firma Schlenk Metallic Pigments GmbH erhältlich.

Zusammenfassend ist im Rahmen einerweiteren Ausführungsform ein ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein

Pigment (a2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe der anorganischen Pigmente, der organischen Pigmente, der Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens, der Pigmente auf Basis eines lentikulären Substratplättchens und der Vakuum metallisierten Pigmente.

Aufgrund ihrer ausgezeichneten Licht- und Temperaturbeständigkeit ist die Verwendung der zuvor genannten Pigmente in dem erfindungsgemäßen Mittel ganz besonders bevorzugt. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die eingesetzten Pigmente eine bestimmte Teilchengröße aufweisen. Es ist daher erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn das mindestens eine Pigment eine mittlere Teilchengröße D50 von 1 ,0 bis 50 pm, vorzugsweise von 5,0 bis 45 pm, bevorzugt von 10 bis 40 pm, insbesondere von 14 bis 30 pm, aufweist. Die mittlere Teilchengröße D50 kann beispielsweise unter Verwendung von dynamischer Lichtstreuung (DLS) bestimmt werden.

Die Pigmente (a2) werden bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im Mittel eingesetzt. Besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthielt.

In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthält.

Sebum adsorbierende Substanz (a3)

Als dritten wesentlichen Inhaltsstoff enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz (a3). Die Sebum adsorbierende Substanz kann alternativ auch als Talg adsorbierende Substanz bezeichnet werden. Bei einer Sebum adsorbierenden Substanz handelt es sich um eine Verbindung, welche das auf der menschlichen Kopfhaut entstehende Sebum bzw. den Talk zu adsorbieren, d.h. aufzunehmen vermag. Hierbei reichert sich das Sebum an der Oberfläche bzw. im Inneren dieser Substanz an. Im Stand derTechnik werden Sebum adsorbierende Substanzen oftmals als Wirkstoffe in Trockenshampoos beschrieben.

Die Sebum adsorbierenden Substanzen können in verschiedenen Formen im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz eines Sebum bzw. Talg adsorbierenden Pulvers herausgestellt.

Ob ein Pulver Sebum adsorbierend ist, kann zum Beispiel über die Talg-Aufnahmefähigkeit dieses Pulvers ermittelt werden. Die Sebum/Talg-Aufnahme entspricht hierbei der Menge des von dem Pulver adsorbierten Talgs. Sie wird ausgedrückt in ml Talg pro 100 g Pulver, gemessen nach einer Methode zur Bestimmung der Ölabsorption von Pulvern, wie sie beispielsweise in verschiedenen aus dem Stand der Technik bekannten Normen beschrieben wird.

Die Ölabsorption des Pulvers entspricht der Menge des auf der verfügbaren Oberfläche des Pulvers adsorbierten Talgs, die beispielsweise durch Messung des "Nasspunktes" ermittelt nach folgendem Messverfahren werden kann.

Eine Menge m (in Gramm) an Pulver wird auf eine Glasplatte gegeben, wobei die Menge von der Dichte des Pulvers abhängt. Dann wird tropfenweise künstlicher Talg hinzugefügt, das sich aus 29 Gew.-% Triolein, 28,5 Gew.-% Ölsäure, 18,5 Gew.-% Oleyloleat, 14 Gew.-% Squalen, 7 Gew.-% Cholesterin und 3 Gew.-% Cholesterinpalmitat zusammensetzt. Nach Zugabe von 4 bis 5 Tropfen des künstlichen Talgs wird dieser mit einem Spatel in das Pulver eingearbeitet, und die Zugabe von künstlichem Talg wird fortgesetzt, bis sich ein Konglomerat aus künstlichem Talg und Pulver bildet. Von diesem Zeitpunkt an wird der künstliche Talg tropfenweise zugegeben und das Gemisch anschließend mit dem Spatel durchmischt. Die Zugabe von künstlichem Talg wird gestoppt, wenn eine feste, glatte Paste entstanden ist. Diese Paste muss sich ohne Risse auf der Glasplatte verteilen lassen, d.h. die Paste muss sich auf der Glasplatte ausbreiten können, ohne dass sich Risse oder Klumpen bilden. Das für diesen Vorgang benötigte Volumen des künstlichen Talgs in ml wird notiert und in die entsprechende Sebumaufnahme bzw. Talgaufnahme der Einheit ml/100 g umgerechnet.

Gut geeignete Sebum adsorbierende Pulver sind zu einer Sebumaufnahme von mindestens 0,5 ml/100 g, bevorzugt von mindestens 0,8 ml/100 g befähigt. In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Sebum adsorbierendes Pulver (a3) enthält.

Das Sebum bzw. Talg absorbierende Pulver kann zum Beispiel ein mineralisches oder ein organisches Pulver sein. Bei einem Pulver handelt es sich um ein Gemenge aus kleinteiligen, bei 25°C und Normaldruck (1013mbar) festen Partikeln.

Die Sebum adsorbierende Substanz bzw. das Sebum adsorbierende Pulver kann ausgewählt werden aus :

- Komposit-Pulvern,

- Stärken wie beispielsweise Stärkemehlen,

- modifizierten Stärken wie Stärkeoctenylsuccinaten und insbesondere Aluminiumstärke- octenylsuccinaten, oder Stärkephosphaten wie Distärkephosphat,

- Talkum,

- Kieselsäuren und Silica,

- Kalziumsilikaten,

- Perliten

- Zeolithen,

- Polymilchsäuren,

- Polyamid-Pulvern (Nylon®),

- Acrylpolymer-Pulvern, insbesondere Polymethylmethacrylat, Poly(methylmethacrylat/Ethylen- glykoldimethacrylat), Poly(allylmethacrylat/Ethylenglykol-Dimethacrylat), Ethylenglykol- Dimethacrylat/Laurylmethacrylat-Copolymer,

- elastomere Siliconpulver, und Mischungen hiervon.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz (a3) ausgewählt aus der Gruppe aus Komposit-Pulvern, Stärken, modifizierten Stärken, Talkum, Kieselsäuren, Silica, Kalziumsilikaten, Perliten, Zeolithen, Polymilchsäuren, Polyamid-Pulvern und Acrylpolymer-Pulvern enthält.

Als explizit ganz besonders gut geeignet zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung hat sich der Einsatz von Komposit-Pulvern (a3) im erfindungsgemäßen Mittel erwiesen. Mittel enthaltend Komposit-Pulver (a3) sind daher am allermeisten bevorzugt.

Unter Kompositen oder auch Komposit-Materialien oder Verbund-Materialien werden Materialien aus zwei oder verschiedenen verbundenen Materialien verstanden, wobei das Komposit-Material andere Eigenschaften besitzt als seine einzelnen Komponenten. Unter einem Pulver wird auch hier ein Gemenge aus kleinteiligen, bei 25°C und Normaldruck (1013mbar) festen Partikeln verstanden.

Das Komposit-Pulver im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein bei Raumtemperatur (25 °C) pulverförmiges Verbund-Material aus mindestens zwei verschiedenen Materialien.

Besonders gut geeignete Kompositpulver sind äußerst fließfähig, leicht dispergierbar und weisen nur eine sehr geringe Aggregationstendenz auf. Sie lassen sich ohne spezielle Vorrichtungen oder besondere Verfahrensschritte in kosmetische Zusammensetzungen einarbeiten. In der Regel genügt es, die Kompositpulver mit den weiteren Bestandteilen zu verrühren. Bevorzugt sind Kompositpulver, deren Pulverteilchen einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,5 bis 100 pm, besonders bevorzugt von 1 bis 10 pm aufweisen.

Bei den mindestens zwei verschiedenen Materialien des Komposit-Pulvers kann es sich zum Beispiel um organische und/oder um anorganische Materialien handeln. So kann das Komposit- Pulver beispielsweise einen organischen Bestandteil (Kompo-A) und einen anorganischen Bestandteil (Kompo-B) umfassen.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es als Sebum adsorbierende Substanz (a3) mindestens ein Komposit-Pulver umfassend einen organischen Bestandteil (Kompo-A) und einen anorganischen Bestandteil (Kompo-B) umfasst.

Ganz besonders bevorzugt ist ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend

(a1) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer, und

(a2) mindestens ein Pigment, und

(a3) mindestens ein Komposit-Pulver, welches einen organischen Bestandteil (Kompo-A) und einen anorganischen Bestandteil (Kompo-B) umfasst.

So kann das Komposit-Pulver beispielsweise Pulverteilchen eines organischen Polymers (Kompo- A) und Pulverteilchen einer anorganischen oder einer mineralischen Verbindung (Kompo-B) umfassen.

Ein sehr gut geeignetes Kompositpulver (a3) besteht aus Pulverteilchen eines Organosilikon- Copolymers (Kompo-A) und Teilchen aus Siliziumdioxid (Kompo-B). Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Komposit-Pulver (a3) enthält, dass (Kompo-A) Teilchen aus einem Organosilikon-Copolymer und (Kompo-B) Teilchen aus Siliciumdioxid umfasst.

Ein ganz besonders gut geeignetes Kompositpulver (a3) besteht (Kompo-A) aus Pulverteilchen eines Silikonelastomers und (Kompo-B) Teilchen aus Siliziumdioxid.

Die Pulverteilchen des Silikonelastomers (Kompo-A) können dabei verschiedene Formen aufweisen, wobei kugelförmige Pulverteilchen bevorzugt sind.

Die Teilchen aus Siliziumdioxid (Kompo-B) sind bevorzugt auf der Oberfläche der Pulverteilchen des Silikonelastomers (Kompo-A) immobilisiert.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Kompositpulver (a3) enthält, umfassend (Kompo-A) Teilchen aus einem Silikonelastomer und (Kompo-B) Teilchen aus Siliciumdioxid, wobei die Teilchen aus Siliziumdioxid (Kompo-B) auf der Oberfläche der Teilchen des Silikonelastomers (Kompo-A) immobilisiert sind.

Das pulverförmige Silikonelastomer (Kompo-A) kann vorzugsweise durch Umsetzung eines Organopolysiloxans (I), das wenigstens zwei Alkenylgruppen pro Molekül aufweist, mit einem Organopolysiloxan (II), das wenigstens zwei an ein Siliziumatom gebundene Wasserstoffatome pro Molekül aufweist, hergestellt werden.

Dabei kommt als Organopolysiloxan (I), das wenigstens zwei Alkenylgruppen pro Molekül aufweist, vorzugsweise eine Verbindung der Formel (I) zum Einsatz

R für eine Ci-C 6 -Alkylgruppe oder eine C e -Ci 0 -Arylgruppe steht,

Ri für R oder eine 02-Ce-Alkenylgruppe steht, R2 für R oder eine Alkenylgruppe steht und m und n jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 5000 stehen, mit der Maßgabe, dass für den Fall, dass Ri nicht für eine C2-Ce-Alkenylgruppe steht, R2 eineC2-Ce-Alkenylgruppe bedeutet und n mindestens 2 ist.

Als Organopolysiloxan (II), das wenigstens zwei an ein Siliziumatom gebundene Wasserstoffatome pro Molekül aufweist, wird vorzugsweise eine Verbindung der Formel (II) eingesetzt wobei

R für eine Ci-C 6 -Alkylgruppe oder eine C 6 -Cio-Arylgruppe steht,

Rs für R oderWasserstoff steht,

R4 für R oder Wasserstoff steht, und s und t jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 5000 stehen, mit der Maßgabe, dass für den Fall, dass R3 nicht für Wasserstoff steht, R4 für Wasserstoff steht und t mindestens 2 ist.

Als Ci-C 6 -Alkylgruppe sei beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl und Isopropyl genannt, wobei Methyl bevorzugt ist. Geeignete C 6 -Cio-Arylgruppen sind beispielsweise Phenyl und Naphthyl, wobei Phenyl bevorzugt ist. Besonders bevorzugt steht R in obigen Formeln für Methyl.

Als C 2 -C e -Alkenylgruppe können seien beispielsweise Vinyl, Allyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl und Hexenyl erwähnt. Bevorzugt handelt es sich bei der Alkenylgruppe um Vinyl. m, n, s und t stehen vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander für eine ganze Zahl von 0 bis 1000, besonders bevorzugt von 0 bis 200.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem pulverförmigen Silikonelastomer (Kompo-A) um ein Dimethicone-Vinyldimethicone-Copolymer, vorzugsweise ein vernetztes Dimethicone- Vinyldimethicone-Copolymer. Letztere sind unter der INCI-Bezeichnung Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer bekannt. Die Teilchen aus Siliziumdioxid (Kompo-B) weisen vorzugsweise einen mittlerenTeilchendurchmesservon 0,001 bis 0,1 pm auf.

Das Siliziumdioxid (Kompo-B) ist vorzugsweise amorph und kann über bekannte Methoden, beispielsweise in einem elektrischen Lichtbogen, nasschemisch oder durch Flammenhydrolyse, hergestellt werden. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Siliziumdioxid (B) um pyrogene Kieselsäure („fumed silica“).

Zur Immobilisierung des Siliziumdioxids (Kompo-B) auf dem pulverförmigen Silikonelastomer (Kompo-A) kann letzteres beispielsweise in eine wässrige Dispersion überführt werden, zu der das Siliziumdioxid (Kompo-B) zugegeben wird. Das Mengenverhältnis kann dabei in weiten Grenzen frei gewählt werden, wobei es bevorzugt ist, 0,1 bis 30 Gewichtsteile Siliziumdioxid (Kompo-B) zu 100 Gewichtsteilen pulverförmigem Silikonelastomer (Kompo-A) zuzugeben. Die Dispersion wird erhitzt, wobei der bevorzugte Temperaturbereich bei 40 bis 95°C liegt. Schließlich wird das Wasser entfernt und so das Kompositpulver gewonnen.

Ganz besonders bevorzugt wird als Kompositpulver (a3) das von Dow Corning vertriebene Handelsprodukt Dow Corning 9701 Cosmetic Powder oder DOWSIL 9701 Cosmetic Powder mit der INCI-Bezeichnung DimethiconeA/inyl Dimethicone Crosspolymer (and) Silica eingesetzt.

Weiterhin besonders bevorzugt wird als Kompositpulver (a3) auch das von Dow Corning vertriebene Handelsprodukt Dow Corning 9801 Cosmetic Powder oder Dowsil EP 9801 Hydro Cosmetic Powder mit der INCI-Bezeichnung DimethiconeA/inyl Dimethicone Crosspolymer, (and) Silica (and) Butylene Glycol eingesetzt.

Im Rahmen einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es als Sebum adsorbierende Substanz (a3) ein Pulver mit der INCI-Bezeichnung DimethiconeA/inyl Dimethicone Crosspolymer (and) Silica und/oder ein Pulver mit der INCI-Bezeichnung DimethiconeA/inyl Dimethicone Crosspolymer (and) Silica (and) Butylene Glycol enthält.

Haarsträhnen, die mit erfindungsgemäßen Mitteln enthaltend DOWSIL 9701 Cosmetic powder und/oder Dowsil EP 9801 Hydro Cosmetic Powder (a3) gefärbt wurden, fühlten sich besonders weich und natürlich an. Einzelne Haarfasern klebten nicht zusammen. Dieses natürliche Haargefühl konnte ohne Verluste im Hinblick auf die Farbintensität der behandelten Haarsträhnen erzeugt werden.

Weiterhin kann es sich bei dem Sebum absorbierenden Pulver auch um ein Pulver handeln, das mit einem hydrophoben Behandlungsmittel beschichtet ist. Das hydrophobe Behandlungsmittel kann zum Beispiel ausgewählt werden aus der Gruppe aus Fettsäuren wie Stearinsäure, Metallseifen wie Aluminiumdimyristat, dem Aluminiumsalz von hydriertem Talgglutamat, Aminosäuren wie Aluminiumdimyristat, Aluminiumsalz von hydriertem Talgglutamat; Aminosäuren ; N-acylierte Aminosäuren oder ihre Salze; Lecithin, Isopropyltrisostearyltitanat und Mischungen davon.

N-acylierte Aminosäuren können eine Acylgruppe mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen enthalten, wie z. B. 2-Ethylhexanoyl, Caproyl, Lauroyl, Myristoyl, Palmitoyl, Stearoyl, Cocoyl. Die Salze dieser Bei den Salzen dieser Verbindungen kann es sich um Aluminium-, Magnesium-, Calcium-, Zirkonium-, Zink-, Natrium- oder Kaliumsalze handeln. Die Aminosäure kann zum Beispiel Lysin, Glutaminsäure oder Alanin sein.

Stärke ist ein Reservekohlenhydrat, das von vielen Pflanzen in Form von üblicherweise 1 bis 200 pm großen Stärkekörnern (Granula) in verschiedenen Pflanzenteilen gespeichert wird, z.B. in Knollen oder Wurzeln, Getreidesamen, Früchten sowie im Mark. Stärke gehört zu der Familie der Homoglycane und ist ein Polykondensationsprodukt von D-Glucose. Dabei besteht Stärke aus drei strukturell verschiedenen Polymeren der d-Glucopyranose, nämlich der Amylose, dem Amylopektin und einer sogenannten Zwischenfraktion.

Eine erfindungsgemäß bevorzugt verwendbare Stärkeverbindung (a3) wird ausgewählt unter mindestens einem - gegebenenfalls modifizierten - Polykondensationsprodukt von D-Glucose erhalten aus Stärke von Reis, Mais, Kartoffeln, Erbsen, Eicheln, Kastanien, Gerste, Weizen, Bananen, Sago, Hirse, Sorghum, Hafer, Roggen, Bohnen, Batate, Maranta oder Maniok.

In einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Mittel mindestens eine Stärkeverbindung (a3) aus der Gruppe aus Reisstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke, Tapioka Stärke enthalten. Gemische der vorgenannten Stärkeverbindungen sind erfindungsgemäß ebenso umfasst. Ganz besonders bevorzugt ist die Stärkeverbindung Reisstärke. Stärkeverbindungen auf Grundlage von Reisstärke sind beispielsweise unter der Bezeichnung Remy DR KA (INCI Bezeichnung: Oryza Sativa (Rice) Starch, CAS Nummer 9005-25-8) von der Firma Bene O Remy Industries oder unter der Bezeichnung Rice Starch D.S.A. 7 (INCI Bezeichnung: Oryza Sativa (Rice) Starch, Cetrimonium Chloride; CAS Nummer 9005- 25-8) von der Firma Agrana erhältlich.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es

(a3) mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz aus der Gruppe aus Stärken von von Reis, Mais, Kartoffeln, Erbsen, Eicheln, Kastanien, Gerste, Weizen, Bananen, Sago, Hirse, Sorghum, Hafer, Roggen, Bohnen, Batate, Maranta oder Maniok, ganz besonders bevorzugt aus der Gruppe aus Reisstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke, Tapiokastärke, Weizenstärke und Maniokstärke, enthält. Als Stärke kann auch eine modifizierte Stärke eingesetzt werden. Eine modifizierte Stärke ist eine Stärke, die durch ein dem Fachmann bekanntes Verfahren wie beispielsweise Veresterung, Veretherung, Oxidation, saure Hydrolyse, Vernetzung oder enzymatische Umwandlung modifiziert wurde.

Nicht einschränkende Beispiele für modifizierte Stärken sind Aluminium-Stärke-Octenylsuccinat, Natrium-Stärke-Octenylsuccinat, Natrium-Stärke-Octenylsuccinat, Calcium-Stärke-Octenylsuccinat, Stärkephosphat, Distärkephosphat, Hydroxyethyl-Stärke Phosphat, Hydroxypropylstärkephosphat, Natriumcarboxy-methylstärke und Natriumglykolatstärke.

In einer weiteren Ausführungsform ist die modifizierte Stärke ein Stärkeoctenylsuccinat, insbesondere Aluminium-Stärke-Octenylsuccinat. Bei Aluminium Starch Octenyl Succinate handelt es sich um eine mit Octenylbernsteinsäureanhydrid modifizierte Stärke, die in Form ihres Alumminium- salzes vorliegt. Aluminium Starch Octenyl Succinate trägt die CAS-Nr. 9087-61-0 und ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Covafluid AMD von der Firma Sensient kommerziell erhältlich. Besonders hervorzuheben ist auch das Produkt, das von AKZO NOBEL unter dem Namen DRY FLO PLUS kommerziell vertrieben wird.

Stärkephosphate sind Derivate der Stärke, die zu den Stärkeestern gehören. Monostärkephosphat trägt dabei die Kennzeichnung E 1410 und Distärkephosphat die Bezeichnung E 1412. Stärkephosphat wird durch Umsetzen von Stärke mit Mononatriumorthophosphat oder Dinatriumorthophosphat in einer polymeranalogen Reaktion hergestellt.

Bei Stärkemonophosphat entsteht die Bindung bevorzugt am Ce-Atom des Glucose-Bausteins. Diese Verbindung entsteht zum Beispiel durch Behandlung von Stärke mit Mononatriumorthophosphat oder Dinatriumorthophosphat bzw. Alkalitripolyphosphaten bei pH 5,5-6 und 120-175 °C während 1-15 h.

Bei Distärkephosphat bildet die Phosphat-Gruppe eine Brücke zwischen zwei Stärkeketten. Die Herstellung erfolgt durch Umsetzung von nativer Stärke in wäßriger Suspension mit Natriumtrimetaphosphat, Phosporoxychlorid oder Phosphorpentachlorid in Gegenwart von Natriumchlorid, Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid bei pH 10-11. Nach Beendigung der Reaktion wird auf einen pH zwischen 4,5-6 eingestellt, das Produkt dann mit Wasser gewaschen und getrocknet oder in Quellstärke überführt. Der Substitutionsgrad liegt bei Distärkephopshat um etwa eine Zehnerpotenz tiefer als bei Stärkemonophosphat. Distärkephosphat besitzt die INCI Kennzeichnung Distarch Phosphate und trägt die CAS-Nummer 55963-33-2.

Distärkephosphat kann zum Beispiel unter dem Handelsnamen PB 2000 von der Firma Nippon Starch Chemical kommerziell bezogen werden. Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es

(a3) mindestens eine Sebum adsorbierende Substanz aus der Gruppe der modifizierten Stärken, bevorzugt aus der Gruppe aus Aluminium Stärkeoctenylsuccinat und Stärkephosphaten, enthält.

Eine weitere erfindungsgemäße Sebum adsorbierende Substanz ist Talkum, Talk oder Talcum, bevorzugt Talcum mit der INCI-Bezeichnung Tale, E553b. Talkum ist ein natürliches, weit verbreitetes Magnesiumsilicat Mg3[(OH)2/Si4Gio] oder 3MgO 4SiO2 H2O, welches zu den Dreischicht-(2:1-) Phyllosilicaten zählt, dessen dichtere Aggregate Speckstein heißen.

Weitere erfindungsgemäße Sebum adsorbierende Substanzen (a3) können ausgewählt werden aus der Gruppe der Kieselsäuren. Hierbei können sowohl hydrophile Kieselsäuren als auch hydrophobe Kieselsäuren zum Einsatz kommen.

Weiterhin ist es auch möglich, Mischungen aus mindestens einer hydrophilen Kieselsäure und mindestens einer hydrophoben Kieselsäure einzusetzen. Hierbei ist es besonders bevorzugt, wenn die hydrophobe(n) Kieselsäure(n) im Überschuss zur hydrophilen Kieselsäure(n) vorliegt. Bevorzugt sind Gewichtsverhältnisse hydrophob:hydrophil von 0:1 bis 10:1 , bevorzugt 2:1 bis 6:1 , besonders bevorzugt 3:1 bis 4:1 .

Erfindungsgemäß verwendete hydrophile Kieselsäuren sind mit Wasser leicht benetzbar. Bevorzugte hydrophile Kieselsäuren sind hydrophile pyrogene Kieselsäuren, insbesondere die nicht alkylierten Handelsprodukte der Aerosil®-Serie von Evonik Degussa, insbesondere Aerosil®-130, Aerosil®-150, Aerosil®-200, Aerosil®-300, Aerosil®-380, daneben auch Produkte der Cab-O-Sil - Serie von Cabot, insbesondere Cab-O-Sil HS-5.

Ein geeignetes hydriertes Silica ist weiterhin das unter dem Handelsnamen Sipernat 22S von der Firma Evonik käuflich zu beziehen. Dieser Rohstoff wird als amorphes Silica beschrieben und trägt die CAS-Nummer 7631-86-9 bzw. 112926-00-8.

Erfindungsgemäß verwendete hydrophobe Kieselsäuren sind zumindest an der Oberfläche der Kieselsäurepartikel Alkyl-modifiziert. Bevorzugt enthalten sie an der Oberfläche hydrophobe Gruppen, wie O—

(CHg^Si^ und CgHiySi- — O —

O— Q_

Bevorzugte hydrophobe Kieselsäuren sind hydrophobe pyrogene Kieselsäuren, insbesondere die alkylierten Handelsprodukte der Aerosil®-Serie von Evonik Degussa, insbesondere Aerosil®-R202, Aerosil®-R805, Aerosil®-R812, Aerosil®-R972 und Aerosil®-R976, daneben auch Produkte der Cab- O-Sil TS - Serie von Cabot, insbesondere Cab-O-Sil TS-530.

Weitere geeignete hydrophobe Kieselsäuren sind Silica Silylate und Silica Dimethyl Silylate.

Weiterhin besonders bevorzugt ist Aerosil®-R972, das eine BET-Oberfläche von ca. 110 m 2 /g aufweist und etwa 70% der Oberfläche mit methylierten Hydroxylgruppen besetzt hat.

Eine weitere erfindungsgemäße Sebum adsorbierende Substanz ist Perlit. Als Perlit wird ein vulkanisches Glas (Obsidian) bezeichnet.

Weitere erfindungsgemäße Sebum adsorbierende Substanzen können ausgewählt werden aus der Gruppe der Zeolithe. Zeolithe sind kristalline Alumosilicate der allgemeinen Formel M2AO ■ AI2O3 ■ xSiO2 ■ yH2O, mit M = ein- oder mehrwertiges Metailion (meist ein Alkali- oder Erdalkali-Kation), sowie H oder NH4, z = Wertigkeit des Kations, x = 1 ,8 bis ca. 12 und y = 0 bis ca. 8.

Wichtige Eigenschaften der Zeolithe sind ihre Gerüst- und Porenstruktur sowie die in das Gerüst eingebundenen Säurezentren und mobilen Ionen. Die Kristallgitter der Zeolithe sind aus SiO4- und AIO4-Tetraedern aufgebaut, die jeweils über Sauerstoff-Brücken miteinander verknüpft sind und Ringe oder Prismen bilden. Diese wiederum verbinden sich zu weiteren sekundären Baueinheiten (secondary building units, SBU), die jeweils bis zu 16 Si- oder Al-Atome enthalten können, woraus eine große Strukturvielfalt folgt. Dabei entsteht eine räumliche Anordnung gleich gebauter Hohlräume, die über Fenster (Porenöffnungen) bzw. dreidimensionale Kanalsysteme zugänglich sind.

Das stöchiometrische Verhältnis von Si zu AI (Modul) ist eine wichtige Kenngröße der Zeolithe. Da nach der so genannten Löwensteinregel nur SiOAl oder SiOSi-Brücken, nie aber AIOAI-Brücken im Zeolithgitter erlaubt sind, sinkt der Modul niemals unter 1 . Mit jedem Austausch von einem Si 4+ durch ein Al 3+ -Ion wird eine lokalisierte negative Ladung in das Kristallgitter eingebracht.

Die Zeolithminerale sind durch hydrothermale Umwandlung aus vulkanischen Gläsern bzw. aus tuffhaltigen Ablagerungen entstanden. Nach ihren Kristallgittern lassen sich die natürlichen Zeolithe einteilen in

- Faserzeolithe (Natrolith, Laumontit, Mordenit, Thomsonit),

- Blätterzeolithe (Heulandit, Stilbit, Phillipsit, Harmotom, Yugawaralith)

- und die sogenannten Würfelzeolithe (Faujasit, Gmelinit, Chabasit, Offretit, Levyn), die ein kubisches oder pseudokubisches Gitter besitzen.

Die synthetischen Zeolithe werden nach Porenweiten in eng-, mittel- und weitporige Typen eingeteilt. Weitere erfindungsgemäße Sebum adsorbierende Substanzen können ausgewählt werden aus der Gruppe der Polymilchsäuren. Polymilchsäure, auch Polylaktid oder PLA genannt, ist eine Bezeichnung für biologisch abbaubare Polymere (Polyester), die vor allem durch die ionische Polymerisation von Lactid, einem ringförmigen Zusammenschluss von zwei Milchsäuremolekülen, zugänglich sind.

Bei Temperaturen zwischen 140 und 180 °C sowie der Einwirkung katalytischer Zinnverbindungen (z. B. Zinnoxid) findet eine Ringöffnungspolymerisation statt. So werden Kunststoffe mit einer hohen Molekülmasse und Festigkeit erzeugt. Lactid selbst lässt sich durch Vergärung von Melasse oder durch Fermentation von Glukose mit Hilfe verschiedener Bakterien herstellen. Darüber hinaus können hochmolekulare und reine Polylactide mit Hilfe der so genannten Polykondensation direkt aus Milchsäure erzeugt werden. In der industriellen Produktion ist allerdings die Entsorgung des Lösungsmittels problematisch.

Die Milchsäure (2-Hydroxypropansäure) besitzt ein asymmetrisches C-Atom, so dass auch die Polymilchsäure optisch aktive Zentren in L(+) und D(-)-Konfiguration besitzt. Das Verhältnis von L- zu D-Monomereneinheiten bestimmt dabei den Krista Hin itätsgrad, den Schmelzpunkt sowie die biologische Abbaubarkeit der Polymere.

Erfindungsgemäß geeignete Polymilchsäuren sind L-Polymilchsäure, D-Polymilchsäure und L/D- Polymilchsäure sowie deren Mischungen. Die Polymilchsäure wird bevorzugt in form von Partikeln bzw. in Form eines Pulvers im erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmittel eingesetzt.

Die Molmasse der erfindungsgemäß geeigneten Polymilchsäure beträgt bevorzugt 1000 bis 1 .000.000, vorzugsweise 10.000 bis 300.000, weiter bevorzugt 50.000 bis 250.000 und insbesondere 100.000 bis 180.000 Dalton.

In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Polymilchsäure in einer mit Füllstoffen verblendeten Form eingesetzt. Der Einsatz größerer Füllstoffmengen hilft, das Polymer in Partikel zu zerkleinern, erhöht die biologische Abbaubarkeit und die innere spezifische Oberfläche über Porosität und Kapillarität. Hier sind insbesondere wasserlösliche Füllstoffe bevorzugt, beispielsweise Metallchloride wie NaCI, KCl, etc, Metallcarbonate wie Na2CO3, NaHCOs, etc., Metallsulfate wie MgS04.

Als Füllstoffe können auch natürliche Rohstoffe eingesetzt werden, beispielsweise Nußschalen, Holz- oder Bambusfasern, Stärke, Xanthan, Alginate, Dextran, Agar usw.. Diese Füllstoffe sind biologisch abbaubar und verschlechtern nicht die guten ökologischen Eigenschaften der Polymilchsäure-Partikel. Erfindungsgemäß geeignete Polymilchsäure-Partikel können sowohl kugelförmig, als auch als irreguläre Partikel vorliegen, die eine gewisse Zirkularität aufweisen.

Weitere erfindungsgemäße Sebum adsorbierende Substanzen können ausgewählt werden aus der Gruppe der Polyamide. Polyamide sind lineare Polymere mit sich regelmäßig wiederholenden Amidbindungen entlang der Hauptkette. Die Amidgruppe kann als Kondensationsprodukt einer Carbonsäure und eines Amids aufgefasst werden. Die dabei entstehende Bindung ist eine Amidbindung, die hydrolytisch wieder spaltbar ist.

Bei einem geeigneten Polyamid handelt es sich beispielsweise um Nylon 6.6 Polyamid mit der CAS- Nummer 32131-17-2, das unter dem Handelsnamen Nylon Polyamide Fibre 0.1 inch von der Firma Cellusuede Products (Pacific Coast Chemical) käuflich zu erwerben ist.

Die Sebum adsorbierende Substanz(en) (a3) werden bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt. Gefärbte Haarsträhnen besaßen dann ein besonders weiches und natürliches Griffgefühl, wenn das erfindungsgemäße Mittel - bezogen auf sein Gesamtgewicht - ein oder mehrere Sebum adsorbierende Substanzen (a3) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,15 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,5 bis 6,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 ,0 bis 5,0 Gew.-% enthielt.

Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf sein Gesamtgewicht - ein oder mehrere Sebum adsorbierende Substanzen (a3) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,15 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 7,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,5 bis 6,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 ,0 bis 5,0 Gew.-% enthält.

Wassergehalt im Mittel

Bei dem zuvor beschriebenen Mittel handelt es sich um ein anwendungsbereites Mittel, welches auf das keratinische Material appliziert werden kann. Dieses anwendungsbereite Mittel besitzt bevorzugt einen geringen bis mittleren Wasseranteil.

Insbesondere bei Einsatz des oder der Sebum adsorbierenden Substanzen (a3) in Form eines Pulvers hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, den Wassergehalt des Mittels auf maximal 50,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 35,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 ,0 bis 20,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 ,5 bis 15,0 Gew.-% zu beschränken. Daher sind besonders die Mittel gut geeignet, die - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - 0,1 bis 50,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 35,0 Gew.- %, weiter bevorzugt 1 ,0 bis 20,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 ,5 bis 15,0 Gew.-% Wasser enthalten. In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - 0,1 bis 50,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 35,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 ,0 bis 20,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 ,5 bis 15,0 Gew.-% Wasser enthält.

Ein Wassergehalt von maximal 15 Gew.-% im Mittel bedeutet beispielsweise, dass die Wassermenge im Mittel, die durch den direkten Wassereinsatz im Mittel zustande kommt und/oder die durch die in den eingesetzten Inhaltsstoffen vorhandenen Wassermengen in das Mittel eingeschleppt wird, bei nicht mehr als 15 Gew.-% liegt. Die Angabe der Wassermenge in Gewichtsprozent ist hierbei auf das Gesamtgewicht des Mittels bezogen.

Lösungsmittel im Mittel

Der Einsatz von Lösungsmitteln im Mittel hat zu guten Ergebnissen geführt. Aus diesem Grund kann das erfindungsgemäße Mittel als optionalen Bestandteil zusätzlich mindestens ein Lösungmittel enthalten.

Als geeignete Lösungsmittel können beispielsweise Lösungsmittel aus der Gruppe aus 1 ,2- Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, 1 ,2- Butylenglycol, Dipropylenglycol, Ethanol, Isopropanol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol und Benzylalkohol eingesetzt werden. Der Einsatz von 1 ,2-Propylenglycol ist ganz besonders bevorzugt.

In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Lösungsmittel aus der Gruppe aus 1 ,2- Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2- Butylenglycol, Dipropylenglycol, Ethanol, Isopropanol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol und Benzylalkohol, ganz besonders bevorzugt 1 ,2-Propylenglycol, enthält.

1 ,2-Propylenglycol wird alternativ auch als 1 ,2-Propandiol bezeichnet wird und trägt die CAS- Nummern 57-55-6 [(RS)-1 ,2-Dihydroxypropan], 4254-14-2 [(R)-1 ,2-Dihydroxypropan] und 4254-153 [(S)-1 ,2-Dihydroxypropan], Ethylenglycol wird alternativ auch als 1 ,2-Ethandiol bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 107-21-1 .Glycerin wird alternativ auch als 1 ,2,3-Propantriol bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 56-81-5. Phenoxyethanol besitzt die Cas-Nummer 122-99-6.

Alle zuvor beschriebenen Lösungsmittel sind bei verschiedenen Chemikalien-Lieferanten wie beispielsweise Aldrich oder Fluka kommerziell erhältlich.

Durch Verwendung der vorgenannten Lösungsmittel in geeigneten Einsatzmengen kann ein besonders stabiles Mittel erhalten werden, mit dem sich auf dem keratinischen Material Farbergebnisse mit ganz besonders hoher Intensität erhalten lassen. Das oder die Lösungsmittel sind bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungs-gemäßen Mittel enthalten. Hierbei hat es sich als bevorzugt herausgestellt, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere von Wasser verschiedene Lösungsmittel in einer Gesamtmenge von 5,0 bis 60,0 Gew.-%, bevorzugt 10,0 bis 50,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-% enthält.

In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Lösungsmittel aus der Gruppe aus 1 ,2-Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2- Butylenglycol, Dipropylenglycol, Ethanol, Isopropanol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol und Benzylalkohol in einer Gesamtmenge von 5,0 bis 60,0 Gew.-%, bevorzugt 10,0 bis 50,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-% enthält.

Alkylenqlycole im Mittel

Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Lösungsmitteln bzw. anstatt dieser kann das erfindungsgemäße Mittel auch ein oder mehrere Alyklenglycole enthalten. So wurden zum Beispiel sehr gute Ergebnisse erhalten, wenn das Mittel mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-1) enthielt,

(AG-1), wobei x1 für eine ganze Zahl von 1 bis 100 steht.

Bei den Alkylenglycolen der Formel (AG-1) handelt es sich um protische Substanzen mit mindestens zwei Hydroxy-Gruppen, die aufgrund ihrer Wiederholungseinheit -CH2-CH2-O- , sofern x1 für einen Wert von mindestens 2 steht, auch als Polyethylenglycole bezeichnet werden können. In den Alkylenglycolen der Formel (AG-1) steht x1 für eine ganze Zahl von 1 bis 100. Im Rahmen der zu dieser Erfindung führenden Arbeiten hat sich herausgestellt, dass diese Polyethylenglycole - zusammen mit den weiteren Bestandteilen des Mittels - eine besonders gute Eignung zeigen, um sowohl ausreichend intensive Färbungen zu gewährleisten als auch die Haptik der Keratinfasern zu verbessern.

Abhängig von ihrer Kettenlänge sind Polyethylenglycole flüssige oder feste, wasserlösliche Polymere. Polyethylenglycole mit einer Molekülmasse zwischen 200 g/mol und 400 g/mol sind bei Raumtemperatur nichtflüchtige Flüssigkeiten. PEG 600 weist einen Schmelzbereich von 17 bis 22 °C und somit eine pastenartige Konsistenz auf. Bei Molekülmassen über 3000 g/mol sind die PEG feste Substanzen und werden als Schuppen oder Pulver in den Handel gebracht.

Der Einsatz der niedermolekularen Alkylenglycolen (bzw. Polyethylenglycolen) hat sich zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung gut geeignet erwiesen. Bei niedermolekularen Alkylenglycolen (bzw. Polyethylenglycolen) im Sinne der vorliegenden Erfindung steht x1 für eine ganze Zahl von 1 bis 100, bevorzugt für eine ganze Zahl von 1 bis 80, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 2 bis 60, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 3 bis 40, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 4 bis 20 und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 6 bis 15.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es dass es mindestens ein Alkylgenglycol der Formel (AG-1) enthält, wobei x1 für eine ganze Zahl von 1 bis 100, bevorzugt für eine ganze Zahl von 2 bis 60, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 3 bis 40, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 4 bis 20 und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 6 bis 15 steht.

Ein ganz besonders bevorzugtes niedermolekulares Polyethylenglycol ist beispielsweise PEG-8. PEG-8 umfasst im Schnitt 8 Ethylenglycol-Einheiten (x1 = 8), besitzt ein mittleres Molgewicht von 400 g/mol und trägt die CAS-Nummer 25322-68-3. PEG-8 wird alternativ auch als PEG 400 bezeichnet und ist beispielsweise von der Firma APS kommerziell erhältlich.

Weitere gut geeignete niedermolekulare Polyethylenglycole sind beispielsweise PEG-6, PEG-7, PEG-9 und PEG-10.

Ein weiteres gut geeignetes Polyethylenglycol ist beispielsweise PEG-32. PEG-32 umfasst 32 Ethylenglycol-Einheiten (x1 = 32), besitzt ein mittleres Molgewicht von 1500 g/mol und trägt die CAS- Nummer 25322-68-3. PEG-32 wird alternativ auch als PEG 1500 bezeichnet und kann zum Beispiel von der Firma Clariant kommerziell erworben werden.

Weiterhin sehr gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Mittel mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-2) enthielt,

(AG-2), wobei x2 für eine ganze Zahl von 1001 bis 95000 steht.

Bei den Alkylenglycolen der Formel (AG-2) handelt es sich um Polyethylenglycole mit sehr hohem Molekulargewicht, bei welchen die Indexzahl x2 für eine ganze Zahl von 1001 bis 95000 steht.

Im Zusammenspiel ermöglichen die Alkylenglycole (AG-1) und (AG-2) eine gute Anwendbarkeit des kosmetischen Mittels, einen guten Farbaufzug von Pigment (a2) und Aminosilikon (a3) und insbesondere auch die Verbesserung des Griffgefühls der Keratinfasern.

Bei besonders bevorzugten Alkylenglyclen der Formel (AG-2) steht x2 für eine ganze Zahl von 1001 bis 80000, bevorzugt von 1400 bis 40000, weiter bevorzugt von 1800 bis 20000 und ganz besonders bevorzugt von 2000 bis 10000.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-2) enthält,

(AG-2), wobei x2 für eine ganze Zahl von 1001 bis 80000, bevorzugt von 1400 bis 40000, weiter bevorzugt von 1800 bis 20000 und ganz besonders bevorzugt von 2000 bis 10000 steht.

Ganz besonders gut geeignete hochmolekulare Polyethylenglycole sind die unter dem Handelsnamen Polyox von der Firma Dow kommerziell erhältlichen Handelsprodukte.

Gut geeignet ist zum Beispiel POLYOX WSR 301 , bei diesem Polyethylenglycol der Formel (AG-2) steht x2 im Durchschnitt für eine ganze Zahl von 90.000. POLYOX WSR 301 hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 4.000.000 Dalton. Ebenfalls gut geeignet ist POLYOX WSR N-60K, das alternativ auch als PEG-45M bezeichnet wird. In diesem Polyethylenglycol der Formel (AG-2) besitzt X2 einen durchschnittlichen Wert von 45.000. PEG-45M hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 2.000.000 Dalton.

Ebenfalls gut geeignet ist POLYOX WSR N-12K, das alternativ auch als PEG-23M bezeichnet wird. In diesem Polyethylenglycol der Formel (AG-2) steht x2 im Durchschnitt für eine ganze Zahl von 23.000. PEG-23M hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 1.000.000 Dalton.

Ebenfalls gut geeignet ist POLYOX WSR-1105, bei diesem Polyethylenglycol der Formel (AG-2) steht x2 im Durchschnitt für eine ganze Zahl von 20454, und das gewichtsmittlere Molekular-gewicht liegt bei 900.000 Dalton.

Ebenfalls gut geeignet ist POLYOX WSR 35, bei diesem Polyethylenglycol der Formel (AG-2) steht x2 im Durchschnitt für eine ganze Zahl von 4500. POLYOX WSR 35 hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 200.000 Dalton.

Ganz besonders gut geeignet ist POLYOX WSR N-10, bei diesem Polyethylenglycol der Formel (AG- 2) steht x2 im Durchschnitt für eine ganze Zahl von 2272. POLYOX WSR N-10 hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 100.000 Dalton.

Weiterhin sehr gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Mittel mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-3) enthielt, wobei es sich bei dem Alkylenglycol der Formel (AG-3) um ein Polyethylenglycol mit einem mittleren Molekulargewicht handelt.

Bei dem optional enthaltenen Alkylenglycol der Formel (AG-3)

(AG-3), steht x3 für eine ganze Zahl von 101 bis 1000, bevorzugt für eine ganze Zahl von 105 bis 800, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 107 bis 600, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 109 bis 400 und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 1 10 bis 200.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkylenglycol der Formel (AG-3) enthält, wobei x3 für eine ganze Zahl von 101 bis 1000, bevorzugt für eine ganze Zahl von 105 bis 800, weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 107 bis 600, noch weiter bevorzugt für eine ganze Zahl von 109 bis 400 und ganz besonders bevorzugt für eine ganze Zahl von 1 10 bis 200 steht.

Ein ganz besonders gut geeignetes Polyethylenglycol mit mittlerem Molekulargewicht ist beispielsweise PEG 6000, welches von der Firma National Starch (China) kommerziell erhalten werden kann. Das Molgewicht von PEG 6000 liegt bei 6000 bis 7500 g/mol, dies entspricht einem x3-Wert von 136 bis 171.

Ein weiteres gut geeignetes Polyethylenglycol ist PEG 12000, das zum Beispiel unter dem Handelsnamen Polyethylene Glycol 12000 S (oder PEG 12000 S) von der Firme CG Chemikalien kommerziell vertrieben wird. Das Molgewicht von PEG 12000 wird mit 10500 bis 15000 g/mol angegeben, entsprechend einem x3-Wert von 238 bis 341 .

Ein weiteres gut geeignetes Polyethylenglycol ist auch PEG 20000, welches unter dem Handelsnamen Polyglycol 20000 P bzw. unter dem Alternativnamen PEG-350 von der Firma Clariant käuflich zu erwerblich ist. Für PEG 20000 wird ein Molgewicht von im Schnitt 20000 g/mol angegeben, dies entspricht einem x3-Wert von 454.

Auch die Alkylenglycole der Formel (AG-1) , (AG-2) und/oder (AG-3) sind bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel enthalten. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das Mittel - bezogen auf sein Gesamtgewicht - ein oder mehrere Alkylenglycole, bevorzugt ein oder mehrere Alkylenglcole der Formeln (AG-1), (AG-2) und/oder (AG- 3), in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 90,0 Gew.-%, bevorzugt von 10,0 bis 80,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 15,0 bis 70,0 Gew.-%, und ganz besonders bevorzugt von 30,0 bis 65,0 Gew.-% enthielt.

Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Alkylenglycole, bevorzugt ein oder mehrere Alkylenglcole der Formeln (AG-1), (AG-2) und/oder (AG-3), in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 90,0 Gew.-%, bevorzugt von 10,0 bis 80,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 15,0 bis 70,0 Gew.-%, und ganz besonders bevorzugt von 30,0 bis 65,0 Gew.-% enthält. Ganz besonders bevorzugt ist ein Mittel, enthaltend - bezogen auf sein Gesamtgewicht - ein oder mehrere Alkylenglycole der Formel (AG-1) in einer Gesamtmenge von 30,0 bis 70,0 Gew.- %, und ein oder mehrere Alkylenglycole der Formel (AG-2) in einer Gesamtmenge von 0,4 bis 5,0 Gew.-%, und ein oder mehrere Alkylenglycole der Formel (AG-3) in einer Gesamtmenge von 4,0 bis 20,0 Gew.- %.

Explizit ganz besonders bevorzugt ist ein Mittel, enthaltend - bezogen auf sein Gesamtgewicht - ein oder mehrere Alkylenglycole der Formel (AG-1) in einer Gesamtmenge von 40 bis 60,0 Gew.-%, und ein oder mehrere Alkylenglycole der Formel (AG-2) in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, und ein oder mehrere Alkylenglycole der Formel (AG-3) in einer Gesamtmenge von 5,0 bis 15,0 Gew.- %. weitere Inhaltsstoffe im Mittel

Das erfindungsgemäße Mittel kann ferner auch noch weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Strukturanten wie Fettbestandteile, Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; Polymere wie anionische, nichtionische und kationische Polymere; Tenside wie anionische, nichtionische, kationische, zwitterionische und amphotere Tenside, Fettbestandteile, faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7- Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3- distearat; sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft. Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Mittels, eingesetzt.

Verfahren zum Färben von Keratinmaterial

Die zuvor beschriebenen Mittel lassen sich hervorragend in Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere von menschlichen Haaren, einsetzen.

Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, bei welchem ein Mittel, wie es bei der Beschreibung des ersten Erfindungsgegenstands im Detail offenbart wurde, auf die keratinischen Fasern aufgetragen wird und gegebenenfalls nach einer Einwirkzeit von 30 Sekunden bis 45 Minuten wieder ausgespült wird.

Mit anderen Worten ist ein zweiter Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, umfassend die folgenden Schritte:

(1) Anwendung eines Färbemittels auf dem keratinischem Material, wobei das Färbemittel ein Mittel ist, wie es bei der Beschreibung der ersten Erfindungsgegenstand im Detail offenbart wurde,

(2) Einwirken des Färbemittels auf dem keratinischen Material und

(3) gegebenenfalls Ausspülen des Färbemittels mit Wasser.

In Schritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Mittel des ersten Erfindungsgegenstand auf dem keratinische Material, bei dem es sich ganz besonders bevorzugt um menschliche Haare handelt, angewendet.

In Schritt (2) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Mittel dann nach seiner Applikation auf das keratinische Material einwirken gelassen. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Einwirkzeiten von beispielsweise 30 Sekunden bis 60 Minuten denkbar.

Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Färbesystems liegt jedoch darin, dass auch in sehr kurzen Zeiträumen nach kurzen Einwirkzeiten ein intensive Farbergebnis erzielt werden kann. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn die Anwendungsmischung nach ihrer Applikation nur für vergleichsweise kurze Zeiträume von 30 Sekunden bis 15 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 10 Minuten, und besonders bevorzugt von 1 bis 5 Minuten auf dem Keratinmaterial verbleibt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gekennzeichnet durch das

(2) Einwirken des Färbemittels auf dem keratinischen Material für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 15 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 10 Minuten, und besonders bevorzugt von 1 bis 5 Minuten.

Im Anschluss an das Einwirken des Färbemittels auf das Keratinmaterial kann dieses schließlich in Schritt (3) des Verfahrens mit Wasser ausgespült werden. Es ist bevozugt, wenn das Färbemittel nach dem Einwirken wieder durch Ausspülen mit Wasser vom Keratinmaterial entfernt wird.

Hierbei kann das Mittel in einer Ausführungsform nur mit Wasser, d.h. ohne Zuhilfenahme eines Nachbehandlungsmittels oder eines Shampoos, ausgewaschen werden. Auch die Anwendung eines Nachbehandlungsmittels oder Conditioners ist prinzipiell denkbar.

Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung und zur Erhöhung des Anwendungskomforts hat es sich jedoch als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, das Ausspülen des Mittels in Schritt (3) ausschließlich mit Wasser ohne Zuhilfenahme eines weiteren Nachbehandlungsmittels, Shampoos oder Conditioners vorzunehmen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gekennzeichnet durch das

(3) Ausspülen des Färbemittels ausschließlich mit Wasser.

Betreffend die weiteren bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren gilt mutatis mutantis das zum erfindungsgemäßen Mittel gesagte.

Beispiele

1 . Formulierungen

Es wurden die folgenden anwendungsbereiten Färbemittel hergestellt (alle Angaben, sofern nichts anderes angegeben ist, in Gewichtsprozent): 2. Anwendung

Die zuvor hergestellten anwendungsbereiten Färbemittel V (Vergleich) bzw. E1 und E2 (Erfindung) wurden jeweils auf Haarsträhnen (Firma Kerling, Typ „Euronatur-haar weiß“ (ENH)) aufgetragen (Flottenverhältnis: 1 g Mittel pro 1 g Haarsträhne) und für drei Minuten einwirken gelassen. Im Anschluss daran wurden die Haarsträhnen gründlich (1 Minute) mit Wasser ausgewaschen und getrocknet.

3. Bewertung des Griffqefühls

Das Griffgefühl der trockenen Haare wurde durch geschulte Personen bewertet. Die Farbintensität der gefärbten Strähnen wurde visuell unter einer Tageslichtlampe bewertet.

Farbintensität: + = schwach ++ = mittel +++ = sehr hoch

Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Färbemittel E1 bzw. E2 konnte das Haargefühl im Vergleich zum Färbemittel des Vergleichs V massiv verbessert werden. Die Färbung mit E1 und E2 führte zu intensiven Farbergebnissen ohne Verluste im Hinblick auf die Farbintensität.