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Patent Searching and Data


Title:
PREPARATION FOR IMPROVING HAIR GROWTH, THE SKIN STRUCTURE AND/OR NAIL REGENERATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/025972
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a mixture of proline and carrier substances for improving quantitative and qualitative hair growth, the skin structure and/or nail regeneration. The mixture can additionally contain at least one of the four amino acids valine, leucine, isoleucine and/or glycine. The mixture is prepared for oral administration and can contain as further additives ATP, biotine, cysteine, lysine, methionine and the like. The preparation can in addition have a positive effect on fitness, the muscular structure, the functioning of the brain, lipocatabolism, blood fat content, blood sugar content and strengthening of the connective tissue.

Inventors:
KISTERS FRIEDRICH (CH)
KESSLER GUENTHER DI
NOEFER REINHOLD (DE)
Application Number:
PCT/CH1996/000466
Publication Date:
July 24, 1997
Filing Date:
December 31, 1996
Export Citation:
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Assignee:
KISTERS FRIEDRICH (CH)
NOEFER REINHOLD (DE)
International Classes:
A61K8/44; A61K8/49; A61Q3/00; A61Q7/00; A61Q19/00; (IPC1-7): A61K7/48; A61K7/06
Domestic Patent References:
WO1996027371A11996-09-12
Foreign References:
US5198465A1993-03-30
DE3637992A11988-05-19
DE4243362A11994-06-23
DE4243363A11994-06-23
GB2268871A1994-01-26
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Claims:
Patentansprüche
1. Präparat zur Verbesserung des Haarwuchses, der Hautstruktur und/oder der Nagelregeneration, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Mischung von Prolin und Trägerstoffen umfasst, und dass es zur oralen Verabreichung präpariert ist.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung zusätzlich zum Prolin auch mindestens eine der vier Aminosäuren Valin, Leucin, Isoleucin oder Glycin umfasst.
3. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mehr als 2% Gew. Prolin enthält.
4. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mehr als 8% Gew. Prolin enthält.
5. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mehr als 14% Gew. Prolin enthält.
6. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mehr als 19% Gew. Prolin enthält.
7. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mehr als mehr als 24% Gew. Prolin enthält.
8. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mehr als 29 Gew.% oder 38 Gew.% oder 44 Gew.% oder 50 Gew.% oder 56 Gew.% oder 63 Gew.% oder 70 Gew.% oder 74 Gew.'t Prolin urriϊassL.
9. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 8 , dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Mischung ein Verhältnis der Aminosäuren Valin zu Leucin zu Isoleucin von 7 : 17 : 11 plus/minus 20% aufweist, und dass die Mischung zusatzlich Prolin enthalt.
10. Präparat zur Stimulierung des Haarwuchses nach einem der An¬ sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es 1030 Gew.% Va¬ lin, 2060 Gew.% Leucin, 1545 Gew.% Isoleucin und 575 Gew.% Prolin umfasst.
11. Präparat zur Stimulierung des Haarwuchses gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es 22 Gew.% Valin, 44 Gew.% Leucin, 30 Gew.% Isoleucin und 4 Gew.% Prolin umfasst.
12. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass es zusätzlich Biotin und/oder ATP (AdenosinTri¬ phosphat) und/oder Cystein und/oder Cystin und/oder Methionin und/oder Glycin und/oder Lysin enthält.
13. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass es zusätzlich mindestens 0,1 Gew.% Biotin und/oder mindestens 1 Gew.% ATP (AdenosinTriphosphat) und/oder mindestens 1 Gew.% Cystein und/oder mindestens 1 Gew.% Methionin und/oder mindestens 1 Gew.% Glycin enthält.
14. Präparat gemäss Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass es 025 Gew.% Cystein, 035 Gew.% Glycin, 535 Gew. Isoleu¬ cin, 025 Gew.% Lysin, 050 Gew.% Leucin, 4100 Gew.% Prolin, 0 30 Gew.% Valin, 020 Gew.% ATP und 05 Gew.% Biotin umfasst.
15. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass es 5 Gew.% Cystein, 5 Gew.% Glycin, 20 Gew.% Iso¬ leucin, 5 Gew.% Lysin, 30 Gew.% Leucin, 15 Gew.% Prolin, 15 Gew.% Valin, 4,75 Gew.% ATP und 0,25 Gew.% Biotin umfasst.
16. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass es 2 Gew.% Cystein, 2 Gew.% Glycin, 15 Gew.% Iso¬ leucin, 2 Gew.% Lysin, 22 Gew.% Leucin, 40 Gew.% Prolin, 11 Gew.% Valin, 1,9 Gew.% ATP und 0,1 Gew.% Biotin umfasst.
17. Präparat gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es für Haarwuchs auf breiter Basis für die jeweilig zu be¬ handelnde Person 05 Gewichtsprozent Arginin, 05 Gew.% Carni tin, 05 Gew.% Cystein, 05 Gew.% Cystin, 05 Gew.% Glycin, 10 30 Gew.% Isoleucin, 05 Gew.% Kreatin, 1540 Gew.% Leucin, 010 Gew.% Lysin, 05 Gew.% Methionin, 05 Gew.% Ornithin, 550 Gew.% Prolin, 05 Gew.% Serin, 05 Gew.% Taurin, 525 Gew.% Valin, 05 Gew.% ATP, 02 Gew.% Biotin und 05 Gew.% Fruktose umfasst.
18. Präparat gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass es 2 Gewichtsprozent Arginin, 1,25 Gew.% Carnitin, 3 Gew.% Cystein, 1,25 Gew.% Cystin, 3,5 Gew.% Glycin, 20 Gew.% Isoleucin, 1,25 Gew.% Kreatin, 30 Gew.% Leucin, 3 Gew.% Lysin, 2 Gew.% Methio¬ nin, 1,25 Gew.% Ornithin, 10 Gew.% Prolin, 1,25 Gew.% Serin, 2,5 Gew.% Taurin, 15 Gew.% Valin, 1,25 Gew.% ATP, 0,25 Gew.% Biotin und 1,25 Gew.% Fruktose umfasst.
19. Präparat gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es für Haarwuchs unter Vermeidung von unerwünschter Ge¬ wichtszunahme 030 Gewichtsprozent Arginin, 010 Gew.% Carnitin, 010 Gew.% Cystein, 010 Gew.% Cystin, 020 Gew.% Glycin, 520 Gew.% Isoleucin, 010 Gew.% Kreatin, 1040 Gew.% Leucin, 020 Gew.% Lysin, 010 Gew.% Methionin, 030 Gew.% Ornithin, 530 Gew.% Prolin, 05 Gew.% Serin, 010 Gew.% Taurin, 015 Gew.% Va¬ lin, 05 Gew.% ATP, 01 Gew.% Biotin und 05 Gew.% Fruktose um¬ fasst.
20. Präparat gemäss Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass es 10 Gewichtsprozent Arginin, 5 Gew.% Carnitin, 3 Gew.% Cystein, 1 Gew.% Cystin, 8 Gew.% Glycin, 10 Gew.% Isoleucin, 4 Gew.% Krea¬ tin, 15 Gew.% Leucin, 5 Gew.% Lysin, 2 Gew.% Methionin, 10 Gew.% Ornithin, 10 Gew.% Prolin, 1 Gew.% Serin, 5 Gew.% Taurin, 8 Gew.% Valm, 2 Gew.% ATP, 0,25 Gew.% Biotin und 0,75 Gew.% Fruk¬ tose umfasst.
21. Präparat gemäss einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass eines oder mehrere der Spurenelemente Calci¬ um, Chrom, Eisen, Kalium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Mo¬ lybdän, Natrium, Nickel, Phosphor, Selen, Vanadium und Zink zu¬ gegeben werden.
22. Präparat gemäss einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass es zur oralen Präskription in Pulver, Ta¬ bletten, Kapselform oder als lösliches Mittel zur Verabreichung in Flüssigkeit, jedoch vorzugsweise als Granulat präpariert ist.
23. Präparat gemäss einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass es die üblichen Hilfs, Träger und Zusatz¬ stoffe umfasst.
24. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Tragerstoffe ein Granulat mit Zuckersirup und/oder Schokolade und/oder schokoladenartige Produkte umfasst.
25. Präparat nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerstoffe Waffeln umfassen, auf oder zwischen oder in denen Prolin oder eine Prolinmischung aufgetragen ist, und dass vorzugsweise das ganze Präparat eine Schokoladenummantelung aufweist.
26. Präparat nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffeln rohrförmig ausgebildet und mit Prolin oder einer Prolin¬ mischung gefüllt sind.
Description:
Präparat zur Verbesserung des Haarwuchses, der Hautstruktur und/oder der Nagelregeneration

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Präparat zur Verbesserung des Haarwuchses, der Hautstruktur und/oder der Nagelregeneration gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei dieser Erfindung handelt es sich um ein diäthetisches Präpa¬ rat zur Unterstützung beziehungsweise Regelung der verschiedenen Energiestoffwechselwege im menschlichen Körper, sowie dem Aufbau von Strukturproteinen. Eine orale Verabreichung des Präparats gemäss der vorliegenden Erfindung wirkt sich daher positiv ins¬ besondere auf Haarwachstum, und Haarstruktur aus.

Als Stoffwechsel bezeichnet man die Gesamtheit der chemischen Umsetzungen in einem Organismus, die zur Aufrechterhaltung der Lebensvorgänge notwendig sind. Diese betreffen die Aufnahme, den Ein-, Um- und Abbau wie auch Ausscheidungen von Stoffen zur Er¬ haltung bzw. zum Aufbau der Körpersubstanz und natürlich auch zur Energiegewinnung.

Von Energie- oder Betriebsstoffwechsel spricht man*beim Umsatz der körpereigenen Stoffe zur Gewinnung von Energie: Als Wärme¬ energie zur Aufrechterhaltung der Körperwärme, als mechanische Energie zur Arbeitsleistung der Organe und Muskeln, als chemi¬ sche Energie für die Synthese von arteigenen Proteinen, Fetten, Glykogen, Polynukleotiden, energiereichen Phosphatverbindungen, zur Ausbildung elektrischer Potentiale, für osmotische Arbeit und so weiter. Eng verzahnt mit dem Energiestoffwechsel ist der Bau- oder Erhaltungsstoffwechsel, der der Produktion (Biogenese) notwendiger Zellbestandteile aus einfachen Bausteinen ebenso

dient wie dem Abbau höhermolekularer Stoffe zu niedermolekularen Substanzen, die entweder anderweitig im Organismus für Aufbaure¬ aktionen eingesetzt oder ausgeschieden werden sollen.

Im Energie-, nicht aber im Baustoffwechsel können die Energie¬ lieferanten wie Kohlehydrate, Eiweiss und Fette einander in ge¬ wissem Mass vertreten, da sie letztlich über ähnliche Abbauwege in Energie umgewandelt werden. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Aminosäuren. Unter Aminosäuren versteht man die 20 am Aufbau von Proteinen beteiligten (proteinogenen) L-Aminocarbonsäuren. Pflanzen sind in der Lage alle Aminosäuren aus einfacheren Vorstufen zu synthetisieren. Menschen und Tiere können dagegen nur die sogenannten nicht-essentiellen Aminosäu¬ ren Alanin, Asparagin, Asparaginsäure, Glutamin, Glutaminsäure, Hydroxy-L-Prolin, Prolin, Glycin und Serin selbst aufbauen. Die essentiellen Aminosäuren Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Ornithin, Threonin, Tryptophan und Valin müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Als semiessentiell gelten Arginin und Histidin, die nur in Wachstumsphasen und bei Mangel¬ erscheinungen von aussen zugeführt werden müssen. Eine Sonder¬ stellung nehmen Cystein und Tyrosin ein, die aus den essentiel¬ len Aminosäuren Methionin und Phenylalanin synthetisiert werden können. Die wichtigste Funktion der Aminosäuren ist die als Bau¬ steine für die Biosynthese von Proteinen, beim Fehlen von essen¬ tiellen Aminosäuren in der Nahrung gerät unter anderem die Ei- weissynthese ins Stocken und als weitere Folge stellen sich ge¬ gebenenfalls lebensbedrohliche Mangelerscheinungen ein.

Der physiologische Auf- und Abbau der Ar mosäuren erfolgt über die Abbauprodukte der Glykolyse und alpha-Ketonsäuren, von denen 2-Oxoglutarsäure und Oxalessigsäure Glieder des Citronensäure- Zyklus sind. Über sie ist der Stoffwechsel von Aminosäuren mit dem von Fetten und Kohlehydraten verknüpft. In bezug auf ihre Abbauprodukte unterscheidet man zwischen glucogenen Aminosäuren, die Intermediate des Citronensäure-Zyklus oder Brenztraubensäure

liefern, und ketogenen Aminosäuren, die nicht zur GluKosesynthe- se verwendet werden können, da sie beim Abbau Ketone wie Acetes- sigsaure ergeben. Da die Aminosäuren auch grosse Bedeutung als Nährstoffe haben, gibt es verschiedene spezifische zellulare Transportsysteme, die die Aufnahme von Aminosäuren durch die Membran regulieren.

Das im Normalzustand ausgewogene Verhältnis von Aufnahme, Um- sowie Abbau und Ausscheidung der verschiedenen Stoffe, vor allem auch beim AmmosaurestoffWechsel, kann nun durch verschiedene Störungen aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Als Beispiele seien Diabetes, Lipidosen, Gicht, Hyperthyreose, Rachitis, Phenylketonurie, Infektionen und viele andere Störungen, die er¬ erbt oder erworben sein können, genannt. Nicht zu vergessen sind naturlich auch stress- und umweltbedingte (z.B. durch Toxine verschiedenster Art) sowie durch Medikamente hervorgerufene Stö¬ rungen.

Als Folge hiervon können häufig Leistungsabfall, Müdigkeit, Mus¬ kelatrophie, Nachlassen der Gehirnleistung, Potenzschwache oder Veränderungen der Blutfett- und Blutzuckerwerte auftreten. Ein markantes ausseres Zeichen für das Vorliegen einer solchen Stö¬ rung ist der nicht-hormonbedingte, d.h. Testosteron-unabhangige Haarausfall, der sich als sogenanntes „EffluviunT oder aber als „Alopezie" aussern kann, bei der eine Glatzenbildung auftritt, die herdförmig, diffus oder als totale Glatzenbildung in Er¬ scheinung tritt. Hinsichtlich der Prognose unterscheidet man zwischen reversibler und irreversibler Alopezie, wobei sich die irreversible Alopezie durch eine Zerstörung beziehungsweise Feh¬ len der Haaranlagen auszeichnet.

Das menschliche Haar durchläuft einen Lebenszyklus, der drei Phasen, d.h. die anagene oder Wachstumsphase, die katagene oder Übergangsphase sowie die telogene oder Ruhephase umfasst. Unter normalen Bedingungen befinden sich 80 bis 85 % der Haare m der

Anaphase und 15 bis 20 % " in der Übergangs- beziehungsweise Ruhe¬ phase. Die anagene Phase ist die Periode des aktiven Haarwachs¬ tums und dauert ca. 3 bis 5 Jahre. Die katagene Phase ist eine Ubergangsphase zwischen aktivem Wachstum und Ruhephase und dau¬ ert etwa 1 bis 2 Wochen. Die sich anschliessende telogene Phase dauert 3 bis 4 Monate. Hier stoppt das Wachstum und das Haar wird gegebenenfalls abgestossen, wonach neues Haarwachstum be¬ ginnt. Tritt nun bei einem Patienten vermehrter Haarverlust auf, so kann dies daran liegen, dass ein grösserer Teil als die oben¬ genannten 15 bis 20 % der Haare in der telogenen Phase vorliegt. Eine weitere Ursache ist in einer Verminderung der Anzahl der Haarfollikel zu sehen, die bei einem Menschen mit normalem Haar¬ wuchs ca. 500 Follikel pro Quadratcentimeter betragen und sich bei HaarwuchsStörungen entsprechend verringern.

Es befindet sich eine Vielzahl der verschiedensten Mittel im Handel, die sowohl extern, in Form von Kosmetika wie Haarwasser, Haarshampoos und ähnlichem angewendet werden, als auch Mittel zur innerlichen Anwendungen, d.h. oral verabreichte Präparate unterschiedlichster Zusammensetzung, die häufig unerwünschte Ne¬ benwirkungen mit sich bringen.

Es ist bereits bekannt, dass die Verabreichung verschiedener Aminosäuren zur Stärkung des menschlichen Organismus beitragen und dass bestimmte Kombinationen verschiedener Aminosäuren zu einer Muskelstärkung, Gehirnaufbau, Stimulierung des Haarwuchses etc. führen. Insbesondere eine Mischung der Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin wurde allein oder in Kombination mit zum Beispiel Fruktose und/oder Glukose als Haarwuchsmittel angebo¬ ten. Über die tatsächliche Wirkung dieses Präparats gibt es je¬ doch bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung getesteten Personen keinen eindeutigen Nachweis. Ein weiteres, zur rein kosmetischen Anwendung empfohlenes Präparat enthält neben nahezu allen 20 vorkommenden Aminosäuren die verschiedensten Vitamine, Nukleinsäuren, ATP, Calcium etc. Da keine nennenswerte Resorpti-

on von Nahrungsmitteln durch die Haut nachgewiesen werden kann, dürfte eine externe Anwendung ohne Nutzen sein. Dies gilt für Aminosäuren, Proteine, Fette und Fettsäuren. Eine externe Anwen¬ dung kann im allgemeinen die Qualität des bereits bestehenden Haares positiv beeinflussen, nicht jedoch dessen Wachstum. Wachstumsbedingte Schäden und Störungen können nur durch orale Einnahme wirkungsvoll bekämpft werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein physiologisches Präparat zu schaffen, das durch seinen speziel¬ len Einfluss auf die verschiedenen Energiestoffwechselwege im menschlichen und tierischen Organismus sowie den Aufbau von Strukturproteinen einen positiven Einfluss auf den Haarwuchs und die Haarqualität entfaltet.

Diese Aufgabe wird durch ein Präparat mit der im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Mischung gelöst.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen und sechs Figuren näher erläutert.

Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, dass die nichtessentielle Aminosäure Prolin, die sich durch ihre Ringstruktur mit geringem Raumbedarf auszeichnet, in Kombination mit den verzweigtkettigen essentiellen Aminosäuren Valin, Iso¬ leucin und/oder Leucin, die Proteinbiosynthese der Hauptbestand¬ teile des Haares, alpha-Keratin und Collagen, nachhaltig inten¬ siviert und beschleunigt. Prolin nimmt eine Sonderstellung unter den Aminosäuren ein. Es ist in geringerem Masse als andere Ami¬ nosäuren an den sogenannten alpha-Helices der Proteine betei¬ ligt, kommt aber sehr häufig in den haarnadelförmigen beta-

ERSATZBLATT

Schleifen vor und ist daher als „Helixbrecher"von besonderer Be¬ deutung für die Proteinstruktur.

Die vorliegende Erfindung verwendet ein Gemisch der vier Ami¬ nosäuren Valin, Leucin, Isoleucin und Prolin. Die prozentuale Zusammensetzung variiert je nach Anwendungszweck und kann dar¬ überhinaus in vorzüglicher Weise dem individuellen Bedarf des Patienten angepasst werden. Die vier Aminosäuren können allein verabreicht oder aber durch weitere Aminosäuren wie Cystein, Glycin, Lysin, Serin, Arginin, Methionin und Ornithin, Vitamine der B-Gruppe wie Biotin, des weiteren Taurin, Kreatin, Fruktose und Adenosin-Triphosphat ergänzt werden. Wird bei einer der Behandlung vorangestellten Analyse festgestellt, dass ein Mangel an den Spuren- oder Mengenelementen Calcium, Chrom, Eisen, Kalium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Phosphor, Selen, Vanadium oder Zink besteht, können auch diese ergänzend zugeführt werden.

Durch die erfindungsgemasse Anwendung des Aminosäuregemisches bestehend aus Valin, Leucin, Isoleucin und Prolin, das gegebe¬ nenfalls durch weitere obenaufgeführte Aminosäuren, Vitamine und verschiedene Elemente ergänzt werden kann, kann es zudem zu ei¬ ner deutlichen Verbesserung der verschiedenen Energiestoffwech¬ selwege kommen, was sich zusätzlich positiv auf Leistungsfähig¬ keit, Muskelaufbau, Gehirnleistung, Fettabbau, Blutfett- und Blutzuckergehalt, Bindegewebsfestigung und sogar Pβ-tenzschwäche auswirkt. Das Präparat nach der vorliegenden Erfindung trägt in vorzüglicher Weise zu einer ausgeprägten Stimulierung des Haar¬ wachstums bei, wie bereits weiter oben ausgeführt.

Das erfindungsgemasse Präparat kann in Form von Pulver, Kapseln, Tabletten oder in Flüssigkeit gelöst oral verabreicht werden. Das erfindungsgemasse Mittel kann ferner neben den wirksamen Be¬ standteilen die üblichen Hilfs-, Träger- und Zusatzstoffe ent-

halten. Es kann auch mit Fruktose oder Zuckersyrup gebunden, ge¬ trocknet, zu Granulat verarbeitet verabreicht werden.

Beispiel 1

Die folgende Zusammensetzung des erfindungsgemässen Präparats erwies sich als besonders wirkungsvoll:

Zwölf Patienten mit Haarwuchstörungen wurde während 6 Monaten die Viererkombination Valin, Leucin, Isloleucin und Prolin täg¬ lich verabreicht. Bereits nach 3 Monaten war eine auffällige Verbesserung des Haarwachstums zu verzeichnen.

Einer Kontrollgruppe von 3 Patienten wurde die bereits bekannte Dreierkombination Valin, Leucin und Isoleucin verabreicht. Nach dreimonatiger Behandlung konnte keine Verbesserung der Haar¬ wuchsstörung bei diesen Patienten verzeichnet werden, weshalb auch hier auf die neue Viererkombination übergegangen wurde. Nach dreimonatiger Behandlung der Kontrollgruppe mit der Vierer- kombination verbesserten sich auch bei diesen Patienten die Haarwuchsstörungen merklich, d.h. der Haarausfall pro Tag ver-

ringerte sich (siehe Figuren 1 und 2), die Haarwuchsphasen ver¬ schoben sich von der katagenen und telogenen Phase hin zur ana- genen Phase (siehe Figuren 3 und 4) und auch die Struktur der Haarschäfte verbesserte sich merklich (siehe Figuren 5 und 6) .

Beispiel 2

Die folgende Zusammensetzung des erfindungsgemässen Präparats erwies sich als besonders wirkunsvoll:

ERSATZBLATT

Beispiel 3

Die im folgenden aufgeführte Zusammensetzung des erfindungsge¬ mässen Präparats bezieht sich auf ein sogenanntes Basispräparat und eine Ergänzung:

Basis:

Ergänzungen zur Basis

Während sich die Zusammensetzung nach Beispiel 1 als besonders wirkungsvoll zur Behandlung von Haarwuchsstörungen erwies, er¬ wies sich die Zusammensetzung nach Beispiel 2 als besonders wir¬ kungsvoll bei der Unterstützung der verschiedenen Energiestoff¬ wechsel dahingehend, dass eine positive Wirkung bezüglich Lei¬ stungsfähigkeit, Muskelaufbau, Gehirnleistung, Fettabbau, Blut¬ fettgehalt, Blutzuckergehalt, Haut- und Haarregeneration, Binde- gewebsfestigung, Müdigkeit und Potenzschwäche erreicht werden kann.

Beispiel 4

Die folgende Zusammensetzung des erfindungsgemässen Präparats erwies sich auch als besonders wirkunsvoll:

Beispiel 5

Die im folgenden aufgeführte Zusammensetzung des erfindungsge¬ mässen Präparats bezieht sich auf ein sogenanntes Basispraparat, eme Haupterganzung und eine weitere Ergänzung:

Basis:

Wirkstoffe Anteile in % Beispielsweise

Isoleucin 5 - 35 % 18 %

Leucin 10 - 50 % 27 %

Prolin 10 - 80 % 15 %

Valin 5 - 30 % 14 %

Hauptergänzungen zur Basis

Die vorliegende Erfindung umfasst demzufolge em diathetisches Präparat zur Aufrechterhaltung beziehungsweise Regelung der ver¬ schiedenen Energiestoffwechselwege im menschlichen und tieri¬ schen Organismus, zur Intensivierung und Beschleunigung der Pro¬ teinbiosynthese insbesondere für die Hauptbestandteile der Haa¬ re, α-Keratin und Collagen, wobei eine wirksame Menge eines Ge¬ misches aus den vier Aminosäuren Valin, Isoleucin, Leucin und Prolin oral verabreicht wird.

Das Basispräparat nach dem Beispiel 3 oder 5 kann auch als Grundlage der in den Beispielen 1, 2 oder 4 aufgeführten Zusam¬ mensetzungen dienen und darüberhinaus je nach individuellem Be¬ dürfnis des Patienten sowie nach den zu behandelnden Symptomen abgeändert werden.

Ergibt eine Analyse entweder des Haares oder des Blutes eines Patienten einen Mangel an Spurenelementen, so können die im fol¬ genden aufgeführten Elemente den unter den Beispielen 1 bis 5 sowie dem hier beschriebenen Basispräparat aufgeführten Zusam¬ mensetzungen ebenfalls beigemischt werden:

Kalium (I-wertig) Natrium (I-wertig)

Calcium (II-wertig) Eisen (II-wertig)

Kobalt (II-wertig) Kupfer (II-wertig)

Magnesium (II-wertig) Mangan (II-wertig)

Molybdän (II-wertig) Nickel (II-wertig)

Selen (II-wertig) Vanadium (II-wertig)

Zink (II-wertig) Chrom (III-wertιg)

Phosphor (diverse Wertigkeiten)

Vorzugsweise wird zur Verbesserung des qualitativen und quanti¬ tativen Haarwuchses, der Hautstruktur und/oder der Nagelregene¬ ration eine Mischung der Aminosäuren Valin zu Leucin zu Iso-

leucin ein Verhältnis 7 ± 20% : 17 ± 20% : 11 ± 20% verwendet, wobei die Mischung zusätzlich Prolin enthält.

Diese vier Aminosäuren können durch Zugabe weiterer Aminosäuren, Vitamine der B-Gruppe, Enzyme, Fruktose, Adenosin-Triphosphat und Spurenelemente ergänzt werden. Das erfindungsgemasse Präpa¬ rat normalisiert den Haarausfall, verbessert die Haarqualität, aktiviert ruhende Haarwurzeln und fördert damit den quantitati¬ ven Haarwuchs nachhaltig. Ausserdem kann es sich positiv auf Leistungsfähigkeit, Muskelaufbau, Gehirnleistung, Fettabbau, Blutfettgehalt, BlutZuckergehalt, Bindegewebsfestigung und Po¬ tenzschwäche auswirken.

Das Präparat zur Verbesserung des Haarwuchses, der Hautstruktur und/oder der Nagelregeneration kann auch eine Mischung von nur Prolin und Trägerstoffen umfassen, und zwar derart, dass es zu einer bekömmlichen oralen Verabreichung präpariert ist. Bei ei¬ nem solchen Präparat können die Trägerstoffe beispielsweise ein Granulat mit Zuckersirup, oder Schokolade oder schokoladenartige Produkte sein. Das Präparat kann auch Waffeln umfassen, auf oder zwischen oder in denen Prolin oder eine Prolinmischung aufgetra¬ gen ist, wobei vorzugsweise das ganze Präparat eine Schokola- denummantelung aufweist. Die Waffeln können auch rohrförmig und mit dem Prolin oder der Prolinmischung gefüllt sein.

Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Tabelle und ein Diagramm über den Haarausfall (Anzahl Haare pro Tag) von 15 Patienten, die Fi¬ guren 3 und 4 die Haarzyklus-Phase anagen in % (zusammen mit Ka- tagen und Telogen = 100 %) und die Figuren 5 und 6 die Struktur des Haarschaftes (Anzahl geschädigter Haarschäfte in %) . Die Haarzyklusphasen wurden durch mikroskopische Analyse von min. 50 extrahierten Haaren (Trichogramm) unterschieden (unter normalen Bedingungen: Anagenphase = 80 bis 85 %).

ERSATZBLATT