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Patent Searching and Data


Title:
PRESS SLEEVE FOR A SHOE PRESS OR CONVEYOR BELT BASED ON CROSSLINKED POLYURETHANE FORMED FROM MDI-POLYCARBONATE PREPOLYMER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/013891
Kind Code:
A1
Abstract:
A press sleeve for a pressing roller, in particular for a pressing roller of a shoe press for dewatering a web of fibrous material, in particular a web of paper, card, tissue or wood pulp, or a conveyor belt, in particular for a machine for producing or treating a web of fibrous material, in particular a paper-, card- or tissue-making machine, comprises at least one layer containing crosslinked polyurethane, wherein the crosslinked polyurethane is obtainable by a process in which a prepolymer which is the reaction product of an isocyanate component containing methylene diphenyl diisocyanate and a polyol component containing a polycarbonate polyol is reacted with a crosslinking agent component, which contains at least one polyol with a weight-average molecular weight of over 1000 g/mol.

Inventors:
DELMAS DELPHINE (DE)
MATUSCHCZYK UWE (DE)
REICHERT HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/061552
Publication Date:
January 31, 2013
Filing Date:
June 18, 2012
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
DELMAS DELPHINE (DE)
MATUSCHCZYK UWE (DE)
REICHERT HERMANN (DE)
International Classes:
D21F3/02
Foreign References:
EP1350889A12003-10-08
EP1609905A12005-12-28
EP2248944A12010-11-10
EP2284314A12011-02-16
EP2248944A12010-11-10
DE102007055864A12009-06-25
Attorney, Agent or Firm:
VOITH PATENT GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Pressmantel für eine Presswalze, insbesondere für eine Presswalze einer Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, oder Transportband, insbesondere für eine Maschine zur Herstellung o- der Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Kartonoder Tissuemaschine, wobei der Pressmantel bzw. das Transportband wenigstens eine vernetztes Polyurethan enthaltende Schicht umfasst, wobei das vernetzte Polyurethan durch ein Verfahren erhältlich ist, bei dem ein Prepolymer, welches das Reaktionsprodukt einer Methylendiphenyldiisocyanat enthaltenden Isocyanatkompo- nente und einer ein Polycarbonatpolyol enthaltenden Polyolkompo- nente ist, mit einer Vernetzerkomponente reagiert wird, welche wenigstens ein Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol enthält.

2. Pressmantel oder Transportband nach Anspruch 1 ,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass

das wenigstens eine in der Vernetzerkomponente enthaltene Polyol ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht zwischen mehr als 1.000 und 10.000 g/mol, bevorzugt zwischen mehr als 1.000 und 4.000 g/mol und besonders bevorzugt zwischen 1.200 und 3.500 g/mol aufweist.

3. Pressmantel oder Transportband nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das wenigstens eine in der Vernetzerkomponente enthaltene Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol eine Hydroxylgruppenfunktionalität von 2 bis 8, bevorzugt von 2 bis 4 und besonders bevorzugt von 2 aufweist.

Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das wenigstens eine in der Vernetzerkomponente enthaltene Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol ein Polycarbonatpolyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol ist.

Pressmantel oder Transportband nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Polycarbonatpolyol einen Carbonatgruppengehalt zwischen 20 und 80 Gew.-% und bevorzugt zwischen 25 und 50 Gew.-% aufweist.

Pressmantel oder Transportband nach Anspruch 4 oder 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Polycarbonatpolyol die allgemeine Formel (I) aufweist: worin

R1 und R2, unabhängig voneinander, eine aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Kohlenwasserstoffgruppe, welche ggf. substituiert ist, bevorzugt eine ggf. substituierte aliphatische, a- licyclische, aromatische oder heterocyclische C1-C20- Kohlenwasserstoffgruppe, besonders bevorzugt eine ggf. OH- Gruppen substituierte, geradkettige oder verzweigte C1-C 14- Alkylgruppe und ganz besonders bevorzugt besonders bevorzugt eine ggf. OH-Gruppen substituierte, geradkettige oder verzweigte Ci- Cio-Alkylgruppe sind und

n eine ganze Zahl zwischen 2 und 50, bevorzugt zwischen 4 und 40 und besonders bevorzugt zwischen 8 und 30 ist.

Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Vernetzerkomponente ferner wenigstens ein Amin als Vernetzer enthält, wobei das wenigstens eine Amin bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus 4,4'-Methylen-bis-(2,6-diethyl-3- chloranilin), 4,4'-Methylen-bis-(2-chloranilin), 4,4'-Methylen-bis-(2- ethylbenzylamin), 4,4'-Methylen-bis-(2,6-diethylanilin), 4,4'- Methylen-bis-(cyclohexylamin), Diethylmethylbenzoldiamin, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, 4,4'-Diamino-3,3'-dimethyl- dicyclohexylmethan, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 3,5-Dimethylthio-tolyl-diamin, 3,5-Dimethyltolyl-2,4-diamin, 3,5- Dimethyltolyl-2,6-diamin, Polytetramethylenoxid-di-p-amino- benzoat, Poly(tetramethylen-3-methyltetramethylenether)glykol-bis- (4-aminobenzoat), Trimethylen-bis-(4-aminobenzoat), Isobutyl-4- chlor-3,5-diaminobenzoat, Tetramethylammoniumbromid, Ethylen- diamin, Hydrazin, Hexamethylendiamin, o-Phenylendiamin, m- Phenylendiamin, p-Phenylendiamin, 1 ,4-Diaminocyclohexan, 1 ,2-Diaminocyclohexan, Isophorondiamin, Diethyltoluendiamin, 3 , 5-Dimethylthio-2 ,4-toluendiamin, 3 , 5-Dimethylthio-2 , 6- toluendiamin und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht. Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Vernetzerkomponente ferner wenigstens einen Katalysator enthält, wobei der wenigstens eine Katalysator bevorzugt eine metallorganische Verbindung und/ oder ein tertiäres Amin ist und besonders bevorzugt eine Verbindung ist, welche aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Dibutylzinndilaurat, Zinnoctoat, Dioctylzinndiacetat, Dibutylzinnmercaptid, Dibutylzinnoxid, Dimethylzinnmercaptid, Di- octylzinnmercaptid, Dimethylzinncarboxylat, Bis-(2-dimethylaminoethyl)ether, Alkylmorpholinen,

1.4- Diazabicyclooctan, N,N-Alkylbenzylamin, 1 ,2-Dimethylimidazol, Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin, Triethylendiamin, Ν,Ν,Ν',Ν'- Tetramethylendiamin, Dioctyldicarboxylat, Dioctylzinndimercaptid und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht.

Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass

die Vernetzerkomponente ferner wenigstens ein weiteres Polyol enthält, welches bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Po- lypropylenglykol, Polybutylenglykol, 1 ,4-Butandiol, 1 ,3-Propandiol,

1.5- Pentandiol, 1 ,6-Hexandiol, Polyethylenglykol, N-N'-Bis-(2- hydroxypropylanilin), Di-(8-hydroxyethyl)ether, Bis-(2- hydroxyethyl)ether, Triolen, Polytetrahydrofuranen und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht.

10. Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vernetzerkomponente ferner wenigstens einen Füllstoff enthält, welcher bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Ton, Montmorillonit, Saponit, Hektorit, Glimmer, Vermiculit, Bentonit, Nontronit, Beidellit, Volkonskoit, Manadiit, Kenyait, Smektit, Be- derit, Ruß, Siliciumcarbid, Kieselsäuresalz, Metalloxiden und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht.

11. Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vernetzerkomponente zwischen 0,1 und 75 Mol-%, bevorzugt zwischen 1 und 60 Mol-% und besonders bevorzugt zwischen 2 und 40 Mol-% Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol enthält.

12. Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Prepolymer ein aus Methylendiphenyldiisocyanat und einem Polycarbonatpolyol bestehendes Prepolymer mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht zwischen 1.000 und 4.000 g/mol und bevorzugt mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht zwischen 1.500 und 3.500 g/mol ist.

13. Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Prepolymer einen Isocyanatgehalt zwischen 4 und 20 Gew.-% und bevorzugt zwischen 5 und 14 Gew.-% aufweist.

14. Pressmantel oder Transportband nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

in der wenigstens einen Schicht das wenigstens eine vernetzte Polyurethan die Matrix ausbildet, in welcher ein Fasergelege oder ein Fasergewebe eingebettet ist.

15. Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, welche eine einen Pressmantel nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche aufweisende Presswalze umfasst.

16. Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, welche ein Transportband nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14 umfasst.

Description:
Pressmantel für eine Schuhpresse bzw. Transportband auf Basis von aus MDI-Polycarbonat-Prepolymer gebildetem vernetztem Polyurethan

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pressmantel für eine Presswalze, insbesondere für eine Presswalze einer Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, welcher wenigstens eine vernetztes Polyurethan enthaltende Schicht umfasst. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung ein Transportband, insbesondere für eine Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, welches wenigstens eine vernetztes Polyurethan enthaltende Schicht umfasst. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine einen solchen Pressmantel umfassende Presswalze, eine eine solche Presswalze umfassende Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, und eine ein solches Transportband umfassende Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine.

Presswalzen werden in einer Vielzahl von Pressen und beispielsweise in der Form von Schuhwalzen in Schuhpressen eingesetzt, welche wiederum insbesondere zur Entwässerung von Faserstoffbahnen, wie Papierbahnen, verwendet werden. Derartige Schuhpressen sind aus einer Schuhwalze und einer Gegenwalze mit einem dazwischen ausgebildeten Pressspalt aufgebaut. Dabei bestehen Schuhwalzen aus einem stationären, d.h. nicht rotierenden, Presselement, nämlich dem Schuh, und aus einem den Schuh umlaufenden flexiblen Pressmantel. Üblicherweise wird der Schuh durch ein diesen tragendes Joch abgestützt und über hydraulische Pres- selemente an den diesen umlaufenden Pressmantel angepresst. Dabei wird in der Regel zwischen dem Schuh und dem Pressmantel zur Schmierung ein Ölfilm aufgebaut. Aufgrund der konkaven Ausgestaltung des Schuhs an seiner der Gegenwalze gegenüberliegenden Seite ergibt sich ein vergleichsweise langer Pressspalt, welcher etwa 20-mal länger ist als der von herkömmlichen, aus zwei umlaufenden Walzen bestehenden Pressen.

Bei dem Betrieb der Schuhpresse wird eine Faserstoffbahn zusammen mit einem oder zwei Pressfilz(en) durch den Pressspalt geführt, wobei die auf- grund des in dem Pressspalt auf die Faserstoffbahn ausgeübten Drucks aus der Faserstoffbahn austretende Flüssigkeit, welche neben Wasser gelöste und ungelöste Verbindungen, wie beispielsweise Fasern, Faserbruchstücke, Füllstoffe und/ oder Additive, enthält, von dem Pressfilz und von in der Pressmanteloberfläche vorgesehen Vertiefungen vorübergehend aufgenommen wird. Nach dem Verlassen des Pressspalts wird die von dem Pressmantel aufgenommene Flüssigkeit von dem Pressmantel abgeschleudert, bevor der Pressmantel erneut in den Presspalt eintritt. Zudem wird das von dem Pressfilz aufgenommene Wasser nach dem Verlassen des Pressspalts mit Saugelementen entfernt. Aufgrund des wegen der konka- ven Ausgestaltung des Schuhs vergleichsweise langen Pressspalts wird mit einer solchen Schuhpresse im Vergleich zu einer aus zwei rotierenden Walzen bestehenden Presse eine wesentlich bessere Entwässerung der Faserstoffbahn erreicht, so dass die nachfolgende thermische Trocknung entsprechend kürzer ausfallen kann. Auf diese Weise wird eine besonders schonende Entwässerung der Faserstoffbahn erreicht.

Ein Pressmantel einer solchen Schuhpresse muss idealerweise eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen, um zu optimalen Ergebnissen zu führen. Zum einen muss ein solcher Pressmantel ausreichend flexibel sein, um um den Schuh herum geführt werden zu können. Gleichzeitig muss der Pressmantel ausreichend steif sein, um nicht unter der in dem Pressspalt herrschenden Presslast zu stark verformt und deformiert zu werden. Zudem muss ein Pressmantel eine hohe Verschleißbeständigkeit, eine gute Abriebsfestigkeit, eine hohe Rissbildungsbeständigkeit, eine gute Riss- Wachstumsbeständigkeit und eine hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien, wie insbesondere Wasser, Öl, Säuren, Basen und Lösemitteln, aufweisen.

Um diese mannigfaltigen Anforderungen zumindest teilweise zu erfüllen, sind solche Pressmäntel üblicherweise aus faserverstärktem Polyurethan aufgebaut, also aus einem Verbundwerkstoff, bei dem in einer Matrix aus vernetztem Polyurethan ein Fasergelege oder Fasergewebe eingebettet ist. Dabei sind sowohl einlagige als auch entsprechende mehrlagige Pressmäntel bekannt.

Aus der EP 2 284 314 AI ist ein Pressmantel für eine Schuhpresse bekannt, welcher aus einer oder mehreren Lagen aus vernetztem Polyurethan, in das Fasergewebe eingebettet ist, zusammengesetzt ist. Dabei ist das vernetzte Polyurethan das Reaktionsprodukt aus einem Prepoly- mer, das aus einer 55 bis 100 Mol-% p-Phenylendiisocyanat enthaltenden Isocyanatkomponente und einem Polyol hergestellt worden ist, und einer Vernetzerkomponente, welche 65 bis 100 Mol-% eines oder mehrere bestimmter Polyamine enthält. In der EP 2 248 944 AI wird ein Pressmantel für eine Schuhpresse beschrieben, welcher aus einer Lage aus vernetztem Polyurethan, in das Fasergewebe eingebettet ist, zusammengesetzt ist. Bei dem vernetzten Polyurethan handelt es sich um das Reaktionsprodukt aus einem Prepo- lymer, das aus einer 55 bis 100 Mol-% p-Phenylendiisocyanat, 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat oder Toluylendiisocyanat enthaltenden Isocyanatkomponente und einer Polypropylenglykol, Polytetramethyl- englykol oder Polycarbonatdiol enthaltenden Polyolkomponente hergestellt worden ist, und einer Vernetzerkomponente, welche 75 bis 99,9 Mol-% einer aliphatischen Diolverbindung mit einem Molekulargewicht zwischen 62 und 1.000, Hydrochinon-bis-ß-hydroxylethylether oder einer organischen Polyaminverbindung mit einem Molekulargewicht zwischen 108 und 1.300 und 25 bis 0, 1 Mol-% einer aliphatischen Triolverbindung mit einem Molekulargewicht zwischen 92 und 134 enthält. Zudem offenbart diese Druckschrift einen entsprechenden Pressmantel, zu dessen Herstel- lung eine Vernetzerkomponente eingesetzt wird, welche 60 bis 99,8 Mol-% einer aliphatischen Diolverbindung mit einem Molekulargewicht zwischen 62 und 1.000 oder Hydrochinon-bis-ß-hydroxylethylether, 0, 1 bis 15 Mol-% einer organischen Polyaminverbindung mit einem Molekulargewicht zwischen 108 und 1.300 und 25 bis 0, 1 Mol-% einer aliphatischen Triolverbindung mit einem Molekulargewicht zwischen 92 und 134 enthält.

Obwohl die vorstehenden Pressmäntel eine ausreichende Flexibilität und gleichzeitig ausreichende Steifigkeit aufweisen, sind deren chemische Be- ständigkeit insbesondere gegenüber Wasser und Öl, deren Abriebsfestigkeit, deren Rissbildungsbeständigkeit, deren Risswachstumsbeständigkeit und deren Quellverhalten verbesserungsbedürftig.

Transportbänder werden u.a. in Maschinen zur Herstellung oder Behand- lung einer Faserstoffbahn, beispielsweise in der Pressenpartie, eingesetzt, um die Faserstoffbahn durch den Pressspalt und anschließend zu einer Transferstelle zu transportieren, an der die Faserstoffbahn an die nachfolgende Trockenpartie übergeben wird. Solche Transportbänder umfassen in der Regel zumindest eine die Papierseite des Bandes bereitstellende Polymerbeschichtung, in welche ein lastaufnehmendes textiles Flächenge- bilde eingebettet ist. Solche Transportbänder sind beispielsweise in der DE 10 2007 055 864 AI beschrieben. Auch bei diesen sind die chemische Beständigkeit insbesondere gegenüber Wasser und Öl, die Abriebsfestigkeit, die Rissbildungsbeständigkeit, die Risswachstumsbeständigkeit und das Quellverhalten verbesserungsbedürftig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Pressmantels für eine Presswalze einer Schuhpresse bzw. eines Transportbandes, wobei der Pressmantel bzw. das Transportband eine hohe Verschleißbeständigkeit, eine gute Abriebsfestigkeit, eine hohe Rissbildungsbeständigkeit, eine gute Risswachstumsbeständigkeit, eine niedrige Quellung und eine hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien, wie insbesondere Wasser, Öl, Säuren, Basen und Lösemitteln, aufweist und sich gleichzeitig durch eine hinreichend hohe Flexibilität und Steifigkeit aus- zeichnet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Bereitstellung eines Pressmantels für eine Presswalze, insbesondere für eine Presswalze einer Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, bzw. eines Transportbandes, insbesondere für eine Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, wobei der Pressmantel bzw. das Transportband wenigstens eine vernetztes Polyurethan enthaltende Schicht umfasst, wobei das vernetzte Po- lyurethan durch ein Verfahren erhältlich ist, bei dem ein Prepolymer, welches das Reaktionsprodukt einer Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) enthaltenden Isocyanatkomponente und einer ein Polycarbonatpolyol enthaltenden Polyolkomponente ist, mit einer Vernetzerkomponente reagiert wird, welche wenigstens ein Polyol mit einem gewichtsgemittelten Moleku- largewicht von mehr als 1.000 g/mol enthält. Diese Lösung basiert auf der überraschenden Erkenntnis, dass ein Pressmantel bzw. Transportband aus wenigstens einer Schicht auf Basis von vernetztem Polyurethan, das aus MDI, einem Polycarbonatpolyol und einem Vernetzer auf Basis von vergleichsweise langkettigem Polyol, nämlich einem Polyol mit einem ge- wichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol, zusammengesetzt ist, nicht nur - im Falle eines Pressmantels - eine für dessen Einsatz in einer Schuhpresse hinreichend hohe Flexibilität und gleichzeitig ausreichend hohe Steifigkeit aufweist, sondern sich insbesondere auch durch eine hohe Verschleißbeständigkeit, eine exzellente Abriebsfestigkeit, eine hohe Rissbildungsbeständigkeit, eine exzellente Risswachstumsbe- ständigkeit, eine niedrige Quellung und eine hohe Beständigkeit gegenüber Wasser, Öl, Säuren, Basen und Lösemitteln auszeichnet, weswegen dieser/ dieses - im Falle eines Pressmantels -hervorragend zur Verwendung in einer Presswalze, insbesondere in einer Presswalze einer Schuh- presse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- , Karton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, oder - im Falle eines Transportbandes - hervorragend zur Verwendung beispielsweise in der Presspartie einer Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, geeignet ist. Dies liegt insbesondere auch darin begründet, dass durch den Einsatz des vergleichsweise langkettigen Polyolvernetzers ein Polyurethanpolymer erhalten wird, welches selbst bei einer hohen Vernetzungsdichte, welche zu einer hohen Härte, Steifigkeit, Rissbildungsbeständigkeit, Risswachs- tumsbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit und Verschleißbeständig- keit führt, eine ausreichend hohe Flexibilität aufweist.

Wie dargelegt, erlaubt der Einsatz des vergleichsweise langkettigen Polyolvernetzers selbst bei der Einstellung einer die wesentlichen mechanischen Eigenschaften, wie Rissbildungsbeständigkeit, Risswachstumsbeständig- keit, Chemikalienbeständigkeit und Verschleißbeständigkeit, des Press- mantels bzw. Transportbandes begünstigenden vergleichsweise hohen Vernetzungsdichte des Polyurethans eine ausreichend hohe Flexibilität des Pressmantels bzw. Transportbandes. Anderseits können bei zu lang- kettigen Vernetzermolekülen die gewünschte hohe Rissbildungsbeständig- keit, Risswachstumsbeständigkeit, Chemikalienbeständigkeit und Verschleißbeständigkeit selbst bei hoher Vernetzungsdichte nicht mehr in einem ausreichend hohen Ausmaß erhalten werden. Aus diesem Grund ist es bevorzugt, dass das wenigstens eine in der Vernetzerkomponente enthaltene Polyol ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht zwischen mehr als 1.000 und 10.000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen mehr als 1.000 und 4.000 g/mol und ganz besonders bevorzugt zwischen 1.200 und 3.500 g/mol aufweist.

Grundsätzlich ist die vorliegende Erfindung bezüglich der Hydroxylgrup- penfunktionalität des eingesetzten Polyolvernetzers nicht besonders beschränkt. Gute Ergebnisse werden insbesondere erhalten, wenn die Hydroxylgruppenfunktionalität des wenigstens einen in der Vernetzerkomponente enthaltenen Polyols mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol zwischen 2 und 8 beträgt. Besonders bevorzugt beträgt die Hydroxylgruppenfunktionalität des wenigstens einen in der Vernetzerkomponente enthaltenen Polyols mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol zwischen 2 und 4 und ganz besonders bevorzugt 2. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der vergleichsweise langkettige Polyolvernetzer, das heißt das wenigstens eine in der Vernetzerkomponente enthaltene Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol, ein Polycarbonatpolyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol. Überraschenderweise weist ein Pressmantel aus wenigstens einer Schicht auf Basis von vernetzten! Polyurethan, das aus Methylendiphenyldiisocyanat, einem Polycarbonatpolyol und einem Vernetzer auf Basis von vergleichsweise langkettigem Polycarbonatpolyol, nämlich einem Polycarbonatpolyol mit einem gewichtsgemittelten Moleku- largewicht von mehr als 1.000 g/mol, zusammengesetzt ist, für die Verwendung als Transportband oder als Pressmantel in einer Schuhpresse besonders gute Eigenschaften und insbesondere eine exzellente Beständigkeit gegenüber Wasser, Öl, Säuren, Basen und Lösemitteln, eine hohe Abriebsfestigkeit, eine exzellente Rissbildungs- und Risswachstumsbe- ständigkeit sowie eine niedrige Quellung auf.

Gute Ergebnisse werden insbesondere mit Polycarbonatpolyolen erhalten, welche einen Carbonatgruppengehalt pro Molekül zwischen 20 und 80 Gew.-% und bevorzugt zwischen 25 und 50 Gew.-% aufweisen.

In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass das Polycarbonatpolyol die allgemeine Formel (I) aufweist: worin

R 1 und R 2 , unabhängig voneinander, eine aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Kohlenwasserstoffgruppe, welche ggf. substituiert ist, bevorzugt eine ggf. substituierte aliphatische, alicyclische, aromatische oder heterocyclische Ci-C2o-Kohlenwasserstoffgruppe, besonders bevorzugt eine ggf. OH-Gruppen substituierte, geradkettige oder verzweigte Ci-Ci4-Alkylgruppe und ganz besonders bevorzugt besonders bevorzugt eine ggf. OH-Gruppen substituierte, geradkettige oder verzweigte Ci-Cio-Alkylgruppe sind und n eine ganze Zahl zwischen 2 und 50, bevorzugt zwischen 4 und 40 und besonders bevorzugt zwischen 8 und 30 ist.

Zusätzlich zu dem langkettigen Polyolvernetzer kann die zur Vernetzung des Prepolymers eingesetzte Vernetzerkomponente wenigstens einen Aminvernetzer enthalten. Gute Ergebnisse werden diesbezüglich insbesondere erhalten, wenn das wenigstens eine Amin aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus 4,4'-Methylen-bis-(2,6-diethyl-3-chloranilin), 4,4'-Methylen-bis-(2-chloranilin), 4,4'-Methylen-bis-(2-ethylbenzylamin), 4,4'-Methylen-bis-(2,6-diethylanilin), 4,4'-Methylen-bis-(cyclohexylamin), Diethylmethylbenzoldiamin, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan, 4,4'-Diamino-3,3'-dimethyl-dicyclohexylmethan, 4,4'-Diaminodiphenyl- methan, 3,5-Dimethylthio-tolyl-diamin, 3,5-Dimethyltolyl-2,4-diamin, 3,5-Dimethyltolyl-2,6-diamin, Polytetramethylenoxid-di-p-aminobenzoat, Poly(tetramethylen-3-methyltetramethylenether)glykol-bis-(4- aminobenzoat), Trimethylen-bis-(4-aminobenzoat), Isobutyl-4-chlor-3,5- diaminobenzoat, Tetramethylammoniumbromid, Ethylendiamin, Hydrazin, Hexamethylendiamin, o-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin, 1 ,4-Diaminocyclohexan, 1 ,2-Diaminocyclohexan, Iso- phorondiamin, Diethyltoluendiamin, 3,5-Dimethylthio-2,4-toluendiamin, 3,5-Dimethylthio-2,6-toluendiamin und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht.

Zur Initierung der Vernetzungsreaktion ist es weiter bevorzugt, dass die zur Vernetzung des Prepolymers eingesetzte Vernetzerkomponente neben dem Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol und dem optionalen Aminvernetzer wenigstens einen Katalysator enthält. Grundsätzlich können als Katalysator alle zur Initierung der Vernetzungsreaktion zwischen einem Prepolymer aus einem Isocyanat und einem Polyol und einem Polyolvernetzer geeigneten Katalysatoren eingesetzt werden, wie beispielsweise metallorganische Verbindungen und/ oder tertiäre Amine. Besonders geeignet für diesen Zweck sind beispielsweise metallorganische Verbindungen von Zink, Cobalt, Bismut, Quecksilber, Cadmium oder Kalium.

In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass die zur Vernetzung des Prepolymers eingesetzte Vernetzerkomponente neben dem Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol und dem optionalen Aminvernetzer wenigstens ei- nen Katalysator enthält, welcher aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Dibutylzinndilaurat, Zinnoctoat, Dioctylzinndiacetat, Dibutylzinnmer- captid, Dibutylzinnoxid, Dimethylzinnmercaptid, Dioctylzinnmercaptid, Dimethylzinncarboxylat, Bis-(2-dimethylaminoethyl)ether, Alkylmorpholi- nen, 1 ,4-Diazabicyclooctan, Ν,Ν-Alkylbenzylamin, 1 ,2-Dimethylimidazol, Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin, Triethylendiamin, Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethylen- diamin, Dioctyldicarboxylat, Dioctylzinndimercaptid und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht.

Zusätzlich zu dem Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol, dem optionalen Aminvernetzer und dem optionalen Katalysator kann die zur Vernetzung des Prepolymers eingesetzte Vernetzerkomponente ferner wenigstens ein weiteres Polyol enthalten. Falls vorhanden, ist das wenigstens eine weitere Polyol bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, welche aus Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propy- lenglykol, Dipropylenglykol, Polypropylenglykol, Polybutylenglykol, 1 ,4- Butandiol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,5-Pentandiol, 1 ,6-Hexandiol, Polyethylengly- kol, N-N'-Bis-(2-hydroxypropylanilin), Di-(8-hydroxyethyl)ether, Bis-(2- hydroxyethyl)ether, Triolen, Polytetrahydrofuranen und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vernetzerkomponente ferner wenigstens einen Füllstoff enthält. Gute Ergebnisse werden insbesondere erhalten, wenn der Füllstoff aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Ton, Montmorillonit, Saponit, Hektorit, Glimmer, Vermiculit, Bentonit, Nontro- nit, Beidellit, Volkonskoit, Manadiit, Kenyait, Smektit, Bederit, Ruß, Sili- ciumcarbid, Kieselsäuresalz, Metalloxiden und beliebigen Mischungen aus zwei oder mehr der vorgenannten Verbindungen besteht. Die Menge an in der Vernetzungsreaktion einzusetzendem Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol hängt von der gewünschten Vernetzungsdichte ab, welche wiederum von der einzustellenden Härte, Verschleißbeständigkeit, Abriebsfestigkeit, Rissbildungsbeständigkeit, Risswachstumsbeständigkeit, Quellung und Beständigkeit gegenüber Wasser, Öl, Säuren, Basen und Lösemitteln abhängt. Es ist bevorzugt, dass die Vernetzerkomponente zwischen 0, 1 und 75 Mol-%, besonders bevorzugt zwischen 1 und 60 Mol-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 2 und 40 Mol-% Polyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol enthält. Vorzugs- weise beträgt die Kennzahl, also das Verhältnis der tatsächlich eingesetzten Isocyanatmenge zur stöchiometrischen Isocyanatmenge, zwischen 0,8 und 1 ,2 und besonders bevorzugt zwischen 0,9 und 1 , 1.

Vorzugsweise enthält die Vernetzerkomponente:

a) 0, 1 bis 75 Mol-%, bevorzugt 1 bis 60 Mol-% und besonders bevorzugt 2 bis 40 Mol-% Polycarbonatpolyol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von mehr als 1.000 g/mol,

b) 0 bis 50 Mol-%, bevorzugt 1 bis 20 Mol-% und besonders bevorzugt 1 bis 10 Mol-% eines Amins, c) 0,01 bis 20 Mol-%, bevorzugt 0, 1 bis 10 Mol-% und besonders bevorzugt 0, 1 bis 5 Mol-% eines Katalysators und

d) 0 bis 99 Mol-%, bevorzugt 50 bis 90 Mol-% und besonders bevorzugt 70 bis 90 Mol-% eines weiteren Polyols,

wobei die Summe der einzelnen Komponenten 100 Mol-% beträgt.

Erfindungsgemäß ist das vernetzte Polyurethan auf Basis eines Prepoly- mers aufgebaut, welches das Reaktionsprodukt einer Methylendiphe- nyldiisocyanat enthaltenden Isocyanatkomponente und einer ein Polycar- bonatpolyol enthaltenden Polyolkomponente ist. Bevorzugt weist das Pre- polymer endständige Isocyanatgruppen auf. Bei dem Methylendiphe- nyldiisocyanat kann es sich insbesondere um 2,2'-Methylendi- phenyldiisocyanat, 2,4'-Methylendiphenyldiisocyanat, 4,4'-Methylen- diphenyldiisocyanat oder eine Mischung aus zwei oder mehr dieser Ver- bindungen handeln. Die Isocyanatkomponente kann neben dem Methyl- endiphenyldiisocyanat ein oder mehrere weitere Isocyanatverbindungen enthalten. Gleichermaßen kann auch die Polyolkomponente neben dem Polycarbonatpolyol ein oder mehrere andere Polyole enthalten. Allerdings ist es bevorzugt, dass die Isocyanatkomponente aus einem oder mehreren Methylendiphenyldiisocyanaten und die Polyolkomponente aus einem oder mehreren Polycarbonatpolyolen besteht, wobei es besonders bevorzugt ist, dass die Isocyanatkomponente aus einem Methylendiphenyldiisocyanat und die Polyolkomponente aus einem Polycarbonatpolyol besteht.

Vorzugsweise ist das Polycarbonatpolyol ein Polycarbonatpolyol gemäß der vorstehenden Formel (I) mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht zwischen mehr als 1.000 und 10.000 g/mol, bevorzugt zwischen mehr als 1.000 und 4.000 g/mol und besonders bevorzugt zwischen 1.200 und 3.500 g/mol. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass das Prepolymer ein aus Methylendiphenyldiisocyanat und einem Polycar- bonatpolyol bestehendes Prepolymer mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht zwischen 1.000 und 4.000 g/mol und bevorzugt mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht zwischen 1.500 und 3.500 g/mol ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Prepolymer einen Isocyanatgehalt zwischen 4 und 20 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 5 und 14 Gew.-% auf.

Ferner ist es bevorzugt, dass in der wenigstens ein zuvor beschriebenes vernetztes Polyurethan enthaltenden Schicht des erfindungsgemäßen Pressmantels bzw. Transportbandes eine verstärkende Faserstruktur, bevorzugt in der Form eines Fasergeleges oder eines Fasergewebes enthalten ist. Dabei bildet das wenigstens eine vernetzte Polyurethan die Matrix aus, in welcher das Fasergelege oder Fasergewebe eingebettet ist.

Grundsätzlich ist es auch möglich, dass wenigstens ein Teil der Po- lyurethanmatrix aus Schaum besteht.

Erfindungsgemäß enthält die wenigstens eine Schicht ein wie zuvor beschrieben zusammengesetztes vernetztes Polyurethan. Neben dem vernetzten Polyurethan kann der Polymeranteil der wenigstens einen Schicht weitere Polymere enthalten. Allerdings ist es bevorzugt, wenn der Polymeranteil der wenigstens einen Schicht zu mehr als 50 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mehr als 80 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu mehr als 90 Gew.-% und höchst bevorzugt ausschließlich aus einem wie zuvor beschrieben zusammengesetzten vernetzten Polyurethan besteht. Der erfindungsgemäße Pressmantel kann einschichtig oder mehrschichtig ausgestaltet sein. Wenn der Pressmantel mehrschichtig ausgestaltet ist, ist es bevorzugt, dass zumindest die äußere Schicht wie vorstehend beschrieben zusammengesetzt ist. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass die wie vorstehend beschrieben zusammengesetzte Zusammensetzung nur in einzelnen Bereichen des Pressmantels, wie beispielsweise am Schuhrand, enthalten ist.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Presswalze, insbesondere Schuhwalze, welche einen zuvor beschriebenen Pressmantel umfasst.

Zudem betrifft die vorliegende Erfindung eine Schuhpresse insbesondere zur Entwässerung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Kar- ton-, Tissue- oder Zellstoffbahn, welche eine zuvor beschriebene Schuhwalze umfasst.

Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, welche ein zuvor beschriebenes Transportband umfasst. Vorzugsweise umfasst das Transportband eine Polymerbeschichtung aus dem vorstehend beschriebenen vernetzten Polyurethan, in welche ein lastaufnehmendes textiles Flächengebilde eingebettet ist. Neben dem Transportband kann die Maschine zur Herstellung oder Behandlung einer Fa- serstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, selbstverständlich auch eine Schuhpresse zur Entwässerung einer Faserstoffbahn umfassen, welche eine zuvor beschriebene Schuhwalze umfasst. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Schuhpresse mit einem

Pressmantel gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung und

Fig. 2 eine schematische Ansicht einer eine Schuhpresse und ein

Transportband umfassenden Presspartie einer Papiermaschine gemäß eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

In der Fig. 1 ist eine Schuhpresse 10 dargestellt, welche eine Schuhwalze 12 und eine Gegenwalze 14 umfasst. Während die Gegenwalze 14 aus einer rotierenden zylindrisch ausgestalteten Walze besteht, ist die Schuhwalze 12 aus einem Schuh 16, einem diesen tragenden stehenden Joch 18 und einem Pressmantel 20 zusammengesetzt. Dabei wird der Schuh 16 durch das Joch 18 abgestützt und über hydraulische Presselemente (nicht dargestellt) an den diesen umlaufenden Pressmantel 20 angepresst. Aufgrund der konkaven Ausgestaltung des Schuhs 16 an seiner der Gegenwalze 14 gegenüberliegenden Seite ergibt sich ein vergleichsweise langer Pressspalt 22.

Die Schuhpresse 10 eignet sich insbesondere zur Entwässerung von Faserstoffbahnen 24, wie Papierbahnen. Bei dem Betrieb der Schuhpresse wird eine Faserstoffbahn 24 mit einem oder zwei Pressfilmen 26, 26' durch den Pressspalt 22 geführt, wobei die aufgrund des in dem Pressspalt 22 auf die Faserstoffbahn 24 ausgeübten Drucks aus der Faserstoffbahn 24 austretende Flüssigkeit, welche neben Wasser gelöste und ungelöste Verbindungen, wie beispielsweise Fasern, Faserbruchstücke, Füllstoffe und/oder Additive, enthält, von dem bzw. den Pressfilzen 26, 26' und von in der Pressmanteloberfläche vorgesehen Vertiefungen (nicht dargestellt) vorübergehend aufgenommen wird. Nach dem Verlassen des Pressspalts 22 wird die von dem Pressmantel 20 aufgenommene Flüssigkeit von dem Pressmantel 20 abgeschleudert, bevor der Pressmantel 20 erneut in den Presspalt 22 eintritt. Zudem wird das von dem Pressfilz 26, 26' aufge- nommene Wasser nach dem Verlassen des Pressspalts 22 mit Saugelementen entfernt.

Aufgrund des wegen der konkaven Ausgestaltung des Schuhs 16 an seiner der Gegenwalze 14 gegenüberliegenden Seite vergleichsweise langen Pressspalts 22 wird mit einer solchen Schuhpresse 10 im Vergleich zu einer aus zwei rotierenden Walzen bestehenden Presse eine beträchtlich bessere Entwässerung der Faserstoffbahn 24 erreicht, so dass die nachfolgende thermische Trocknung entsprechend kürzer ausfallen kann. Auf diese Weise wird eine besonders schonende Entwässerung der Faserstoff- bahn 24 erreicht.

In der Fig. 2 ist ein Ausschnitt einer Presspartie einer Papiermaschine gezeigt, welche eine Schuhpresse 10 umfasst. Dabei umfasst die Schuhpresse 10, wie auch bei der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, eine einen Pressmantel 20 und ein Presselement bzw. Schuh 16 aufweisende Schuhwalze 12 und eine Gegenwalze 14, wobei zwischen dem Schuh 16 und der Gegenwalze 14 ein Pressspalt ausgebildet ist. Zudem umfasst dieser Teil der Papiermaschine zwei Saugwalzen 28, 28' und zwei Umlenkwalzen 30, 30'. Bei dem Betrieb der Papiermaschine wird ein durch die Saugwalzen 28, 28' geführter Filz 26, der an der Saugwalze 28 die Faserstoffbahn 24 aufnimmt, durch den Pressspalt geführt. Zudem wird unterhalb des die Faserstoffbahn 24 führenden Filzes 26 ein durch die Umlenkwalzen 30, 30' geführtes Transportband bzw. Transferband 32 durch den Pressspalt geführt, wobei das Transferband 32 im Pressspalt die Faserstoffbahn 24 von dem Filz 26 übernimmt und über die Umlenkwalze 30' aus dem Pressspalt abführt. Aufgrund des in dem Pressspalt auf die Faserstoffbahn 24 ausgeübten Drucks tritt aus der Faserstoffbahn Flüssigkeit aus, welche neben Wasser gelöste und ungelöste Verbindungen, wie beispielsweise Fasern, Faserbruchstücke, Füllstoffe und/ oder Additive, enthält, welche von dem Filz 26 und von in der Pressmanteloberfläche vorgesehen Vertiefungen vorübergehend aufgenommen wird. Nach dem Verlassen des Pressspalts wird die von dem Pressmantel 20 aufgenommene Flüssigkeit von dem Pressmantel 20 abgeschleudert, bevor der Pressmantel 20 erneut in den Presspalt eintritt. Zudem wird das von dem Filz 26 aufgenommene Wasser nach dem Verlassen des Pressspalts mit an der Saugwalze 28' vorgesehene Saugelementen entfernt. Aufgrund des wegen der konkaven Ausgestaltung des Schuhs 16 vergleichsweise langen Pressspalts wird mit einer solchen Schuhpresse im Vergleich zu einer aus zwei rotierenden Walzen bestehenden Presse eine wesentlich bessere Ent- Wässerung der Faserstoffbahn 24 erreicht, so dass die nachfolgende thermische Trocknung entsprechend kürzer ausfallen kann. Auf diese Weise wird eine besonders schonende Entwässerung der Faserstoffbahn 24 erreicht. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines die Erfindung erläuternden, diese aber nicht einschränkenden Beispiels erläutert. Beispiel

Es wurde ein Pressmantel hergestellt, indem ein Prepolymer aus MDI und Polycarbonat (Ce) , wobei das Prepolymer ein gewichtsgemitteltes Moleku- largewicht von 2.600 g/ mol und einen NCO-Gehalt von 10 % aufwies, mit einer Vernetzerkomponente reagiert wurde, welche zu 65 Gew.-% aus einem Polycarbonatpolyol gemäß der Formel (I), worin R 1 und R 2 jeweils eine Cö-Alkylgruppe waren, mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von 2.000 g/mol und zu 35 Gew.-% aus Methylen-bis-(chlor- diethylanilin) (MCDEA) bestand. Die Kennzahl betrug 1 ,0.

Der so hergestellte Pressmantel wies die nachfolgenden Eigenschaften auf: Shore A- Härte: 93,

Shore A- Härte nach 150 Stunden Wasserlagerung bei 95°C: 93,

Abrieb: 32 mm 3 ,

Abrieb nach 150 Stunden Wasserlagerung bei 95°C: 32 mm 3 ,

Risswachstum bei 1 . Mio. Belastungen in BW-Maschine: 0,5 mm,

Quellung in Wasser nach 72 Stunden bei 80°C: 1 ,7 %,

Quellung in Wasser nach 150 Stunden bei 150°C: 1 ,9 % .

Bezugszeichenliste

10 Schuhpresse

12 Schuhwalze

14 Gegenwalze

16 Schuh

18 stehendes Joch

20 Pressmantel

22 Presspalt

24 Faserstoffbahn

26, 26' Pressfilz

28, 28' Saugwalzen

30, 30' Umlenkwalzen

32 Transportband / Transferband