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Title:
PRESSING DEVICE OF A COLLECTING BIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/019906
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pressing device (1) of a collecting bin (3), in particular a waste collecting bin comprising a loading opening (30) for adding material to be pressed (4), the pressing device (1) being attached or being able to be attached to the collecting bin (3) in the region of the loading opening (30), wherein the pressing device (1) comprises at least one rotor roller (10) having transport teeth (11) that can be rotationally driven, wherein the material to be pressed (4) can be transported into the collecting bin (3) from outside of the collecting bin (3) through the loading opening (30) by means of the rotation of said teeth. A stripper (2) is associated with the rotor roller (10) on the bin side, by means of which material to be pressed (4) can be stripped off of the transport teeth (11) of the rotor roller (10), and the pressing device (1) comprises at least one further active transport and compression tool. The pressing device (1) according to the invention is characterized in that the stripper (2) is pivotally supported about a pivot axis (20') parallel to the rotor roller (10) and has a power drive (23) and forms the further active transport and compression tool.

Inventors:
STRAUTMANN WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/062794
Publication Date:
February 16, 2012
Filing Date:
July 26, 2011
Export Citation:
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Assignee:
SIB STRAUTMANN INGENIEURBUERO GMBH (DE)
STRAUTMANN WOLFGANG (DE)
International Classes:
B30B9/30; B02C18/06; B65F3/20
Foreign References:
US2934198A1960-04-26
US2836316A1958-05-27
US5327711A1994-07-12
US2807377A1957-09-24
GB1065887A1967-04-19
US5324161A1994-06-28
DE3444415A11986-06-05
JP2004122142A2004-04-22
JP2007144506A2007-06-14
Attorney, Agent or Firm:
LINNEMANN, Winfried et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Presseinrichtung (1 ) eines Sammelbehälters (3), insbesondere eines Abfallsammelbehälters, der eine Beschickungsöffnung (30) zum Einfüllen von Pressgut (4) aufweist, wobei die Presseinrichtung (1 ) im Bereich der Beschickungsöffnung (30) an dem Sammelbehälter (3) angebracht oder anbringbar ist, wobei die Presseinrichtung (1 ) mindestens eine mit Förderzinken (1 1 ) besetzte, drehantreibbare Rotorwalze (10) aufweist, mittels deren Drehung Pressgut (4) von außerhalb des Sammelbehälters (3) durch die Beschickungsöffnung (30) in den Sammelbehälter (3) förderbar ist, wobei der Rotorwalze (10) behälterseitig ein Abstreifer (2) zugeordnet ist, mit dem Pressgut (4) von den Förderzinken (1 1 ) der Rotorwalze (10) abstreifbar ist und wobei die Presseinrichtung (1 ) wenigstens ein weiteres aktives Förder- und Verdichtungswerkzeug aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Abstreifer (2) um eine zur Rotorwalze (10) parallele Schwenkachse (20') verschwenkbar gelagert und mit einem Kraftantrieb (23) versehen ist und das weitere aktive Förder- und Verdichtungswerkzeug bildet.

2. Presseinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer (2) kammartig mit Schlitzen (21 ), durch die jeweils die Förderzinken (1 1 ) der Rotorwalze (10) hindurchgehen können, ausgebildet ist.

3. Presseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer (2) ein dessen Schwenkachse (20') bildendes, endseitig gelagertes Tragrohr (20) aufweist.

4. Presseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer (2) aus einer Abstreifstellung, in der ein freies Ende (22) des Abstreifers (2) tangential zu einem Mantel (12) der Rotorwalze (10) verläuft, um wenigstens 60°, vorzugsweise um wenigstens 90°, in Richtung von der Rotorwalze (10) weg und zurück verschwenkbar ist.

5. Presseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Schwenkachse (20') des Abstreifers (2) oberhalb der Drehachse (10') der Rotorwalze (10) verläuft und dass das freie Ende (22) des Abstreifers (2) in dessen Abstreifstellung unterhalb der Drehachse (10') der Rotorwalze (10) verläuft.

6. Presseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Drehrichtung (10") der Rotorwalze (10) gesehen vor dem Abstreifer (2) parallel zur Rotorwalze (10) eine Pressgutleitwand (16) angeordnet ist, die in ihrem Abstand zur Rotorwalze (10) veränderbar ist und die mit einer in Richtung zur Rotorwalze (10) wirkenden Vorbelastungskraft, vorzugsweise Federkraft, beaufschlagt ist.

7. Presseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen der Rotorwalze (10) vorgeschalteten Einfüllraum (13) aufweist, in den das zu verpressende Pressgut (4) einlegbar oder einwerfbar ist und aus dem das Pressgut (4) von der Rotorwalze (10) in den Sammelbehälter (3) förderbar ist.

8. Presseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllraum (13) durch einen Kasten (13') gebildet ist, der oben und an seiner der Rotorwalze (10) zugewandten Seite je eine Öffnung aufweist und der einen zur Rotorwalze (10) hin geneigten Boden (14) besitzt.

9. Presseinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Einfüllraum (13) eine Fördereinrichtung angeordnet ist, mit der in den Einfüllraum (13) eingebrachtes Pressgut (4) der Rotorwalze (10) zuführbar ist.

10. Presseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (14) des Einfüllraums (13) in Form eines Zylindermantelabschnitts gebogen ist und dass die Fördereinrichtung durch eine im Einfüllraum (13) mittels eines Kraftantriebes verschwenkbare Förderschwinge (15) gebildet ist, deren Schwenkachse (15') mit einer gedachten Mittelachse des Zylindermantelabschnitts zusammenfällt.

1 1 . Presseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderschwinge (15) mit einer in Förderrichtung zur Rotorwalze (10) weisenden und rechtwinklig zum Boden (14) verlaufenden Vorderseite (15a) und einer gegen die Förderrichtung weisenden, unter einem flacheren, stumpfen Winkel schräg zum Boden (14) verlaufenden Rückseite (15b) ausgebildet ist.

12. Presseinrichtung nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der in Form eines Zylindermantelabschnitts gebogene Boden (14) an seinem von der Rotorwalze (10) entfernten Ende in einen gleichsinnig stärker und über die Vertikale hinaus gebogenen Pressgutrückführbogen (14') übergeht.

13. Presseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine gesonderte Einheit bildet, die über lösbare Verbindungsmittel (18) mit dem Sammelbehälter (3) verbindbar und von diesem trennbar ist.

14. Presseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie integriert mit dem Sammelbehälter (3) ausgeführt und fest mit diesem verbunden ist und mit diesem einen Presscontainer bildet.

15. Presseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Presseinrichtung (1 ) und der Sammelbehälter (2) Teile eines Müllsammelfahrzeugs (5) sind.

16. Presseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickungsöffnung (30) und die Presseinrichtung (1 ) an der Rückseite des Sammelbehälters (3) angeordnet sind und dass das Pressgut (4) von hinten her der Rotorwalze (10) zuführbar ist.

17. Presseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein an die Beschickungsöffnung (30) anschließender Abschnitt (32') des Bodens (32) des Sammelbehälters (3) ansteigend ausgeführt ist.

18. Presseinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickungsöffnung (30) und die Presseinrichtung (1 ) an der Vorderseite des Sammelbehälters (3) angeordnet sind und dass das Pressgut (4) von oben her der Rotorwalze (10) zuführbar ist.

19. Presseinrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch einen von oben her zur Rotorwalze (10) führenden Pressgutschacht (52).

Description:
Beschreibung:

Presseinrichtung eines Sammelbehälters

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Presseinrichtung eines Sammelbehälters, insbesondere eines Abfallsammelbehälters, der eine Beschickungsöffnung zum Einfüllen von Pressgut aufweist, wobei die Presseinrichtung im Bereich der Beschickungsöffnung an dem Sammelbehälter angebracht oder anbringbar ist, wobei die Presseinrichtung mindestens eine mit Förderzinken besetzte, drehantreibbare Rotorwalze aufweist, mittels deren Drehung Pressgut von außerhalb des Sammelbehälters durch die Beschickungsöffnung in den Sammelbehälter förderbar ist, wobei der Rotorwalze behälterseitig ein Abstreifer zugeordnet ist, mit dem Pressgut von den Förderzinken der Rotorwalze abstreifbar ist und wobei die Presseinrichtung wenigstens ein weiteres aktives Förder- und Verdichtungswerkzeug aufweist.

Aus der DE 34 44 415 A1 ist eine Presseinrichtung für Güter, insbesondere für Wertstoff- und Deponiemüll, bekannt, die direkt in einen Sammelbehälter arbeiten kann. Diese Presseinrichtung besitzt einen Einlauf oder eine Zuführeinrichtung, einen Zinkenrotor, einem Abstreifkorb und einen in der Länge und Weite verstellbaren Presskanal. Der Einlauf wird durch einen keilförmigen Spalt zwischen Zinkenspitzen und Einlaufmantel gebildet. Die Zinken tauchen im weiteren Verlauf ihre Spitzen in Rillen im Pressenmantel ein und die Arbeitsfläche der Zinken bildet beim Durchlaufen durch den Abstreifkorb einen Winkel kleiner oder gleich oder nur geringfügig größer als 90° mit diesem. Dadurch, dass eine keilförmige Zone auf der Annahmeseite der Presseinrichtung vorgesehen ist, die unmittelbar in einen Bereich übergeht, in dem die Zinken in Rillen laufen, wird eine formschlüssige Verbindung mit dem Gut geschaffen. Im weiteren Verlauf der Gutförderung gelangen die im Griff der Zinken befindlichen Teile des Gutes in einen Presskanal und in den Bereich des Abstreifkorbes, wo sie zerdrückt, abgeknickt, zusammengedrückt und verfilzt werden. Dadurch verlieren sie die Fähigkeit sich auszudehnen; bleiben also für immer verpresst. Das geschieht umso stärker, je größer sich der Gegendruck im Presska- nal ausgebildet hat. Die Grenze dafür sind die installierte Leistung und die Widerstandskraft des zu pressenden Gutes. Aus diesem Grunde muss der Presskanal in seiner Abmessung, speziell der Weite und Länge, dem Gut angepasst und eingestellt werden.

Als nachteilig wird bei dieser bekannten Presseinrichtung angesehen, dass sie einen hohen Antriebskraftbedarf hat, also einen starken Antriebsmotor benötigt und in ihrem Betrieb einen hohen Energieverbrauch aufweist. Außerdem hat sich im praktischen Einsatz herausgestellt, dass der Füllungsgrad des Sammelbehälters im von der Beschickungsöffnung entfernten Bereich nicht optimal ist. Bei praktischen Versuchen hat sich weiterhin herausgestellt, dass bei einer hohen Verdichtung in dem Bereich unmittelbar hinter dem Bereich, der durch die Zinken durchkämmt wird, Pressgut, das von den Zinken gefördert werden soll und nicht mehr in den Presskanal gepresst werden kann, von den Zinken weiter in Drehrichtung mitgenommen wird. Hierbei wird das Pressgut, da es wieder durch die Abstreifer hindurchgequetscht werden muss, in unerwünschter Weise in kleine Stück zerrissen.

Die Schrift JP 2004 122 142 A zeigt eine Zerkleinerungsvorrichtung für PET-Fla- schen, mit zwei gegensinnig drehantreibbaren Rotorwalzen. Auf den Rotorwalzen sind gegenseitig ineinandergreifende Zahnscheiben angeordnet, welche die Flaschen beim Durchlauf zwischen den Rotorwalzen zerstechen und zerschneiden und in einen Sammelbehälter fördern. Mit den beiden Rotorwalzen besitzt diese Vorrichtung zwar zwei aktive Förder- und Verdichtungswerkzeuge, jedoch sind diese als zusammenwirkendes, gleichzeitig auf die zu zerkleinernden Flaschen einwirkendes Walzenpaar im Bereich der Beschickungsöffnung des Behälters angeordnet.

Die Schrift JP 2007 144 506 A zeigt ebenfalls eine Verdichtungsvorrichtung für PET- Flaschen und dergleichen, wobei hier wesentlich ist, dass der Vorgang des Zerste- chens und Zusammendrückens der Flaschen unter Wasser erfolgt, um Lärm zu vermeiden. In einer ersten Stufe werden die Flaschen mittels einer Stachelwalze zwischen dieser und einer Förderwalze zerstochen, dann werden die Flaschen zwischen der Förderwalze und einer Presswalze zusammengedrückt. Danach fördert die Presswalze die zusammengedrückten Flaschen über Kopf in einen Schacht, durch den die Flaschen in einen Sammelbehälter fallen. Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Presseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die vorstehend angegebenen Nachteile vermeidet und die bei einem günstigen Antriebskraftbedarf eine optimale Befüllung aller Bereiche des zugehörigen Sammelbehälters erzielt und eine unerwünschte Zerkleinerung des Pressgutes vermeidet.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Presseinrichtung der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Abstreifer um eine zur Rotorwalze parallele Schwenkachse verschwenkbar gelagert und mit einem Kraftantrieb versehen ist und das weitere aktive Förder- und Verdichtungswerkzeug bildet.

Mit der Erfindung wird die Rotorwalze von einem Teil der Aufgaben der Presseinrichtung entlastet und es ist dafür das weitere aktive Förder- und Verdichtungswerkzeug vorgesehen, welches der Rotorwalze nachgeschaltet ist. Das aktive Förderund Verdichtungswerkzeug sorgt dafür, dass Pressgut, welches die Rotorwalze verlassen hat, weiter In Richtung zum Inneren des Sammelbehälters transportiert wird. In der erfindungsgemäßen Presseinrichtung erhält der ohnehin vorhandene Abstreifer eine weitere, wesentliche Funktion, indem der Abstreifer statt, wie im Stand der Technik starr, nun schwenkbeweglich und mit einem Kraftantrieb versehen ausgeführt ist. Hiermit wird die Möglichkeit geschaffen, den Abstreifer als Schwenkschild einzusetzen, welches das Pressgut, das die Rotorwalze verlassen hat, aktiv weiter in Richtung zum Inneren des Sammelbehälters fördert und verdichtet. Zweckmäßig erfolgt dabei das Verschwenken des Abstreifers in Stillstandsphasen der Rotorwalze, da bei Stillstand der Rotorwalze ein Abstreifen von Pressgut von deren Förderzinken nicht erforderlich ist. Dabei wird das Pressgut weiter verdichtet oder es wird zumindest der mit der Rotorwalze erreichte Verdichtungsgrad des Pressgutes aufrechterhalten. Auf diese Weise kann im dem Sammelbehälter eine größere Menge an Pressgut mit einem relativ geringen Bedarf an Antriebskraft und -energie untergebracht werden. Dadurch muss der Sammelbehälter seltener zu einer Verwertungsstelle oder Deponie transportiert werden, was Kosten für Lkw-Fahrten und dadurch verursachte Umweltbelastungen reduziert.

Damit der Abstreifer Pressgut zuverlässig und sicher von den Förderzinken der Rotorwalze entfernen kann, ist vorzugsweise der Abstreifer kammartig mit Schlitzen, durch die jeweils die Förderzinken der Rotorwalze hindurchgehen können, ausge- bildet. Da die Schlitze nur einen relativ geringen Teil der Gesamtfläche des Abstreifers einnehmen, stören die Schlitze bei der Funktion des Abstreifers als Schwenkschild zum Fördern und Verdichten des Pressgutes nicht.

In weiterer Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, dass der Abstreifer ein dessen Schwenkachse bildendes, endseitig gelagertes Tragrohr aufweist. Das Tragrohr sorgt zum einen für eine hohe mechanische Stabilität des Abstreifers insgesamt und ermöglicht gleichzeitig auf einfache Weise das Verschwenken des Abstreifers.

Damit der verschwenkbare Abstreifer in seiner Funktion als weiteres aktives Förderund Verdichtungswerkzeug mit jedem Verschwenkungshub eine gute Wirkung erzielt, ist vorgesehen, dass der Abstreifer aus einer Abstreifstellung, in der ein freies Ende des Abstreifers tangential zu einem Mantel der Rotorwalze verläuft, um wenigstens 60°, vorzugsweise um wenigstens 90°, in Richtung von der Rotorwalze weg und zurück verschwenkbar ist. Wenn der Sammelbehälter in einer - üblichen - horizontalen Richtung befüllt wird, liegt zweckmäßig der Abstreifer in einer Mittelstellung seines Verschwenkungsbereiches in einer im Wesentlichen vertikalen Ebene, so dass die sich ergebende mittlere Förderrichtung des Abstreifers im Wesentlichen horizontal verläuft.

Es besteht auch die Möglichkeit, die Lagerung und den Kraftantrieb des Abstreifers so auszugestalten, dass der Abstreifer nicht nur eine reine Schwenkbewegung, sondern eine der Schwenkbewegung überlagerte Vor- und Rückbewegung oder kreisende Bewegung ausführt, wodurch sich eine größere Bewegungskomponente in der gewünschten Förderrichtung und damit eine verstärkte Verdichtungswirkung erreichen lässt.

Um bei kompakter Bauweise eine gute Förderwirkung des Abstreifers bei dessen Verschwenken zu erzielen, wird vorgeschlagen, dass die Schwenkachse des Abstreifers oberhalb der Drehachse der Rotorwalze verläuft und dass das freie Ende des Abstreifers in dessen Abstreifstellung unterhalb der Drehachse der Rotorwalze verläuft. Bevorzugt liegt die Schwenkachse des Abstreifers dabei nicht höher als der höchste von den Förderzinken bei Drehung der Rotorwalze überstrichene Bereich, da dann der verschwenkbare Abstreifer durch eine gängige Beschickungsöffnung des Sammelbehälters in diesem hineinragenden kann; eine Vergrößerung der Beschickungsöffnung ist somit nicht erforderlich und es können gängige, bereits einge- setzte Sammelbehälter zusammen mit der erfindungsgemäßen Presseinrichtung weiter verwendet werden.

Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass in Drehrichtung der Rotorwalze gesehen vor dem Abstreifer parallel zur Rotorwalze eine Pressgutleitwand angeordnet ist, die in ihrem Abstand zur Rotorwalze veränderbar ist und die mit einer in Richtung zur Rotorwalze wirkenden Vorbelastungskraft, vorzugsweise Federkraft, beaufschlagt ist. Die Pressgutleitwand sorgt dafür, dass die Förderzinken der Rotorwalze das in den Sammelbehälter zu fördernde Pressgut sicher erfassen und weitertransportieren. Wenn dabei vorübergehend eine größere Menge an Pressgut gefördert wird, kann die Leitwand gegen die Vorbelastungskraft nachgeben, also sich von der Rotorwalze entfernen, was Überlastungen der Rotorwalze und ihres Antriebes vermeidet.

Um die Presseinrichtung bedienendes Personal nicht zu gefährden, wird vorgeschlagen, dass die Presseinrichtung einen der Rotorwalze vorgeschalteten Einfüllraum aufweist, in den das zu verpressende Pressgut einlegbar oder einwerfbar ist und aus dem das Pressgut von der Rotorwalze in den Sammelbehälter förderbar ist.

In weiterer Ausgestaltung der Presseinrichtung ist dabei vorgesehen, dass der Einfüllraum durch einen Kasten gebildet ist, der oben und an seiner der Rotorwalze zugewandten Seite je eine Öffnung aufweist und der einen zur Rotorwalze hin geneigten Boden besitzt. Bei geeignetem Pressgut, zum Beispiel leere Kunststoffflaschen, rutscht oder rollt das Pressgut allein schon durch Schwerkraftwirkung zur Rotorwalze und kann von dieser erfasst werden.

Für solche Fälle, in denen eine Schwerkraftförderung des Pressgutes zur Rotorwalze nicht ausreichend sicher und zuverlässig ist, ist alternativ vorgesehen, dass im Einfüllraum eine Fördereinrichtung angeordnet ist, mit der in den Einfüllraum eingebrachtes Pressgut der Rotorwalze zuführbar ist.

Die erwähnte Fördereinrichtung kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Eine bevorzugte Ausführung der Fördereinrichtung besteht darin, dass der Boden des Einfüllraums in Form eines Zylindermantelabschnitts gebogen ist und dass die Fördereinrichtung durch eine im Einfüllraum mittels eines Kraftantriebes verschwenkbare För- derschwinge gebildet ist, deren Schwenkachse mit einer gedachten Mittelachse des Zylindermantelabschnitts zusammenfällt.

Eine Weiterbildung schlägt vor, dass die Förderschwinge mit einer in Förderrichtung zur Rotorwalze weisenden und rechtwinklig zum Boden verlaufenden Vorderseite und einer gegen die Förderrichtung weisenden, unter einem flacheren, stumpfen Winkel schräg zum Boden verlaufenden Rückseite ausgebildet ist. Mit dieser Gestaltung der Förderschwinge wird erreicht, dass diese in Förderrichtung das Pressgut zuverlässig zur Rotorwalze hin fördert, während bei einer Bewegung der Förderschwinge gegen ihre Förderrichtung Pressgut, welches sich zunächst an der Rückseite der Förderschwinge befindet, über die Förderschwinge hinweg bewegt und so auf die Vorderseite der Förderschwinge transportiert wird, um es dann mit dem nächsten Schwingenhub in Förderrichtung der Rotorwalze zuzuführen.

Um Pressgut von der Rückseite der Förderschwinge über diese hinweg zuverlässig zur Vorderseite der Förderschwinge zu transportieren, ist weiter vorgesehen, dass der in Form eines Zylindermantelabschnitts gebogene Boden an seinem von der Rotorwalze entfernten Ende in einen gleichsinnig stärker und über die Vertikale hinaus gebogenen Pressgutrückführbogen übergeht. Hiermit wird erreicht, dass Pressgut anschaulich gesagt "über Kopf von der Rückseite zur Vorderseite der Förderschwinge transportiert wird, wenn die Förderschwinge sich in den Bereich ihres von der Rotorwalze entfernten, oberen Umkehrpunktes ihrer Schwenkbewegung bewegt.

Eine Ausgestaltung der Presseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine gesonderte Einheit bildet, die über lösbare Verbindungsmittel mit dem Sammelbehälter verbindbar und von diesem trennbar ist. Die Presseinrichtung kann so ortsfest dort angeordnet sein und bleiben, wo zu pressendes und zu sammelndes Pressgut anfällt, während der Sammelbehälter für sich austauschbar und abtransportierbar ist. Dabei kann der Sammelbehälter in an sich bekannter Art beispielsweise als Absetzcontainer ausgeführt sein, der von einem Lastkraftwagen aufgenommen, transportiert, durch Kippen entleert und abgesetzt werden kann. Die Presseinrichtung steht so durchgehend zur Verfügung und muss nicht zusammen mit dem Behälter transportiert werden. Alternativ kann die Presseinrichtung integriert mit dem Sammelbehälter ausgeführt und fest mit diesem verbunden sein und mit diesem einen Presscontainer bilden.

Gemäß einer weiteren Alternative können die Presseinrichtung und der Sammelbehälter Teile eines Müllsammelfahrzeugs sein. In diesem Fall sind die Presseinrichtung und der Sammelbehälter zweckmäßig auf dem Fahrgestell eines Lastkraftwagens angeordnet und somit mobil einsetzbar.

Eine diesbezügliche Weiterbildung schlägt vor, dass die Beschickungsöffnung und die Presseinrichtung an der Rückseite des Sammelbehälters angeordnet sind und dass das Pressgut von hinten her der Rotorwalze zuführbar ist. In dieser Ausführung können Müllbehälter an der Rückseite des Müllsammelfahrzeugs entleert werden, um den hier das Pressgut bildenden Müll dann mittels der Rotorwalze und des schwenkbeweglichen Abstreifers in das Innere des Sammelbehälters zu transportieren und darin zu verdichten.

Um dabei eine bedienungsfreundliche niedrige Höhenlage der Presseinrichtung zu erzielen, ist weiter bevorzugt vorgesehen, dass ein an die Beschickungsöffnung anschließender Abschnitt des Bodens des Sammelbehälters ansteigend ausgeführt ist. Mittels der Rotorwalze und des schwenkbeweglichen Abstreifers kann dabei das Pressgut problemlos auch in einer Richtung schräg nach oben gefördert werden.

In einer weiteren alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die Beschickungsöffnung und die Presseinrichtung an der Vorderseite des Sammelbehälters angeordnet sein, wobei dann das Pressgut von oben her der Rotorwalze zuführbar ist. In dieser Ausführung ist die Presseinrichtung für Müllsammelsysteme einsetzbar, in denen eine zum Müllsammelfahrzeug gehörende oder externe Hebevorrichtung Müllbehälter mit einem zu öffnenden Boden über das Müllsammelfahrzeug anhebt und die Müllbehälter dann durch Öffnen des Bodens nach unten hin entleert werden.

Um dabei den das Pressgut bildenden Müll ohne Verschmutzung der Umwelt sicher zur Rotorwalze zu leiten, ist zweckmäßig ein von oben her zur Rotorwalze führender Pressgutschacht vorgesehen. Dabei ist der Pressgutschacht bevorzugt zwischen einem Fahrerhaus des Müllsammelfahrzeugs und dem Sammelbehälter angeordnet. Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine Presseinrichtung und einen damit verbundenen Sammelbehälter in einer perspektivischen Ansicht auf eine Längsseite, teils in aufgebrochener Darstellung,

Figur 2 - 6 jeweils die Presseinrichtung und einen dieser zugewandten Bereich des Sammelbehälters, in verschiedenen Betriebszuständen, jeweils im Vertikalschnitt,

Figur 7 die Presseinrichtung und den Sammelbehälter als Teile eines Müll- sammelfahrzeugs, in perspektivischer Seitenansicht, teils in aufgebrochener Darstellung, und

Figur 8 die Presseinrichtung und den Sammelbehälter als Teile eines Müll- sammelfahrzeugs, in einer geänderten Ausführung, in gleicher Darstellung wie in Figur 7.

Die Figur 1 der Zeichnung zeigt eine Presseinrichtung 1 , die über Verbindungsmittel 18 lösbar mit einem Sammelbehälter 3, hier in Form eines Absetzbehälters, verbunden ist. Die Presseinrichtung 1 ist an einer der beiden Stirnseiten des Sammelbehälters 3 im Bereich einer Beschickungsöffnung 30 des Sammelbehälters 3 angeordnet. Durch die Beschickungsöffnung 30 kann mittels der Presseinrichtung 1 Pressgut von außen her in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 gefördert und dabei komprimiert werden.

Die Presseinrichtung 1 besitzt einen Einfüllraum 13, der durch einen Kasten 13' mit einem in Form eines Zylindermantelabschnitts gebogenen Boden 14 gebildet ist. In Richtung zum Sammelbehälter 3 hin schließt sich an den Einfüllraum 13 eine Rotorwalze 10 an, die in die Beschickungsöffnung 30 hineinragt und die mittels eines hier nicht sichtbaren Antriebes in Drehung versetzbar ist. Die Rotorwalze 10 ist hier weitestgehend verdeckt, so dass von ihr lediglich deren in Radialrichtung abstehende Förderzinken 1 1 sichtbar sind. An der dem Inneren 3' des Sammelbehälters 3 zugewandten Seite der Rotorwalze 10 ist ein Abstreifer 2 angeordnet, der kammförmig mit einer der Anordnung der Förderzinken 1 1 entsprechenden Reihe von parallelen Schlitzen 21 ausgebildet ist. Durch diese Schlitze 21 können die Förderzinken 1 1 bei Drehung der Rotorwalze 10 hindurchgehen. Der Abstreifer 2 besitzt an seiner oberen Kante ein Tragrohr 20, das um seine Längsachse verschwenkbar gelagert ist und das verdrehfest mit dem übrigen Abstreifer 2 verbunden ist. Mittels eines hier nicht sichtbaren Kraftantriebes ist der Abstreifer 2 über zwei Schwenkhebel 24, die mit dem Tragrohr 20 verdrehfest verbunden sind, hin und her verschwenkbar, beispielsweise um einen Winkel von etwa 60 - 90°.

In seiner in Figur 1 gezeigten Stellung liegt der Abstreifer 2 mit seinem nach unten weisenden freien Ende an einem Mantel der Rotorwalze 10 an und löst so von der Rotorwalze 10 mittels deren Förderzinken 1 1 gefördertes Pressgut von den Förderzinken 1 1. Wenn eine gewisse Menge an Pressgut in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 gefördert ist, wird die Rotorwalze 10 stillgesetzt und der Kraftantrieb des Abstreifers 2 betätigt. Der Abstreifer 2 wird so um sein Tragrohr 20 verschwenkt, wobei sich das untere, freie Ende des Abstreifers 2 in Richtung zum Inneren 3' des Sammelbehälters 3 bewegt und auf diese Weise das Pressgut weiter in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 hinein fördert und schließlich darin verdichtet.

Die Figuren 2 bis 6 der Zeichnung zeigen in jeweils gleicher vertikaler Schnittdarstellung die Presseinrichtung 1 , zusammen mit einem dieser zugewandten Bereich des Sammelbehälters 3, in verschiedenen Betriebszuständen. Rechts ist jeweils die Presseinrichtung 1 dargestellt, zu der der durch den Kasten 13' gebildete Einfüllraum 13 mit dem zylindrisch gewölbten Boden 14, eine darin hin und her verschwenkbare Förderschwinge 15, die Rotorwalze 10 mit ihren Förderzinken 1 1 , eine darunter angeordnete Pressgutleitwand 16 und der Abstreifer 2 gehören.

Die Förderschwinge 15 besteht aus zwei parallel zueinander und parallel zu Seitenwänden des Kastens 13' verlaufenden Schwingenarmen 15.1 , die um eine oberhalb des Einfüllraums 13 quer, das heißt senkrecht zur Zeichnungsebene, verlaufende Schwenkachse 15' mittels eines hier nicht sichtbaren Kraftantriebes hin und her verschwenkbar sind. Die Schwenkachse 15' fällt dabei mit einer gedachten Längsmittelachse des zylindrisch gewölbten Bodens 14 zusammen, so dass die Förder- schwinge 15 bei einer Schwenkbewegung immer genau parallel zum Boden 14 über diesen bewegt wird.

Die Förderschwinge 15 besitzt eine der Rotorwalze 10 zugewandte Vorderseite 15a, die annähernd rechtwinklig, das heißt unter einem Winkel von 90° ±20°, zum Boden 14 verläuft, und eine von der Rotorwalze 10 abgewandte Rückseite 15b, die unter einem flacheren, schrägen Winkel zum Boden 14 verläuft und mit diesem einen stumpfen Winkel bildet.

Die Rotorwalze 10 ragt im mit dem Sammelbehälter 3 verbundenen Zustand der Presseinrichtung 1 durch die Beschickungsöffnung 30 des Sammelbehälters 3 in diesen hinein. Weiterhin besitzt die Rotorwalze 10 einen zylindrischen Mantel 12, von welchem die Förderzinken 1 1 in Radialrichtung nach außen abstehen. Mittels des nicht dargestellten Drehantriebes, wie Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe, ist die Rotorwalze 10 um die Drehachse 10' in Drehrichtung 10" drehbar. Der Drehantrieb kann in seiner Drehrichtung auch umschaltbar sein, um bei Bedarf, beispielsweise bei einer Blockierung durch zu viel Pressgut, die Rotorwalze 10 rückwärts laufen zu lassen.

An der zum Sammelbehälter 3 weisenden Seite der Rotorwalze 10 ist schließlich der Abstreifer 2 angeordnet, der kammförmig ausgebildet ist, so dass die Förderzinken 1 1 bei Drehung der Rotorwalze 10 durch Schlitze 21 im Abstreifer 2 hindurchgehen können. Eine oberer Endbereich des Abstreifers 2 ist durch ein Tragrohr 20 gebildet, welches parallel zur Rotorwalze 10 etwa in Höhe der Oberseite von deren Mantel 12 verläuft und welches um seine Längsmittelachse als Schwenkachse 20' verschwenkbar ist. Ein freies Ende 22 des Abstreifers 2 weist nach unten.

Von dem Sammelbehälter 3 ist in den Figuren 2 bis 6 jeweils nur der der Presseinrichtung 1 zugewandte Endbereich mit der Beschickungsöffnung 30 sichtbar. Unterseitig besitzt der Sammelbehälter 3 Rollen 31 , die das Absetzen und Aufladen des Sammelbehälters 3 als Absetzbehälter von einem Lastkraftwagen beziehungsweise auf einen Lastkraftwagen erleichtern.

In Figur 2 ist die Presseinrichtung 1 in einem ersten Betriebszustand gezeigt, in welchem die Förderschwinge 15 ihre nahe an der Rotorwalze 10 liegende Endposition in Förderrichtung erreicht hat. Hierdurch wird in Figur 2 nicht dargestelltes Pressgut der Rotorwalze 10 und deren Förderzinken 1 1 so weit zugeführt, dass es bei drehender Rotorwalze 10 sicher erfasst und mittels der Förderzinken 1 1 zwischen dem Mantel 12 der Rotorwalze 10 und der darunter angeordneten Pressgutleitwand 16 hindurch in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 gefördert werden kann.

Die Pressgutleitwand 16 ist an ihrer zum Einfüllraum 13 weisenden Längsseite um eine Schwenkachse 16' verschwenkbar, die parallel zur Drehachse 10' der Rotorwalze 10 verläuft. An der anderen Längsseite ist die Pressgutleitwand 16 von einer nach oben, das heißt in Richtung zur Rotorwalze 10, weisenden Kraft vorbelastet, die hier durch mindestens eine Schraubendruckfeder 17 erzeugt wird.

Der Abstreifer 2 liegt hier mit seinem freien Ende 21 tangential am Mantel 12 der Rotorwalze 10 an, wodurch das durch die Beschickungsöffnung 30 hindurch geförderte Pressgut von den Förderzinken 1 1 abgestreift wird und so in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 gelangt.

Figur 3 zeigt einen Betriebszustand der Presseinrichtung 1 , in welchem die Förderschwinge 15 ihre von der Rotorwalze 10 entfernt liegende zweite Endposition erreicht hat. In dieser Position liegt die Förderschwinge 15 mit ihrer Rückseite 15b am von der Rotorwalze 10 entfernten Ende des zylindrisch gebogenen Bodens 14. Weiter nach oben hin schließt sich an den Boden 14 ein Pressgutrückführbogen 14' an, der im Zusammenwirken mit der Rückseite 15b der Förderschwinge 15 dafür sorgt, dass zunächst an der Rückseite 15b der Förderschwinge 15 befindliches Pressgut 4 über die Förderschwinge 15 hinweg zwischen deren Vorderseite 15a und die Rotorwalze 10 gelangt.

In Figur 4 ist ein Betriebszustand der Presseinrichtung 1 dargestellt, in welchem eine besonders große Menge an Pressgut 4 von der Rotorwalze 10 gefördert wird. Hier wird durch das Pressgut 4 auf die Pressgutleitwand 16 eine von der Rotorwalze 10 weg, das heißt in der Zeichnung nach unten, gerichtete Kraft ausgeübt, die die Kraft der Feder 17 übersteigt. Hierdurch wird die Pressgutleitwand 16 um ihre Schwenkachse 16' von der Rotorwalze 10 weggeschwenkt, was einen vergrößerten Durchlass zwischen dem Mantel 12 der Rotorwalze 10 und der Oberseite der Pressgutleitwand 16 freigibt. Ein Überlasten der Rotorwalze 10 und ihres Antriebes oder gar ein Blockieren der Rotorwalze 10 werden so weitestgehend vermieden. Die Figur 4 veranschaulicht auch, wie die Vorderseite 15a der Förderschwinge 15 das Pressgut 4 der Rotorwalze 10 und ihren Förderzinken 1 1 zuführt, damit es sicher erfasst und in den Sammelbehälter 3 gefördert wird.

Der Abstreifer 2 befindet sich im Betriebszustand gemäß Figur 4 weiterhin in seiner Abstreifstellung, in der er mit seinem unteren Ende 22 tangential am Mantel 12 der Rotorwalze 10 anliegt.

Die Figuren 5 und 6 der Zeichnung veranschaulichen die beiden Funktionen des Abstreifers 2 anhand von zwei unterschiedlichen Arbeitsstellungen.

In Figur 5 befindet sich der Abstreifer 2 mit seinem unteren Ende 22 in einer tangentialen Position zum Umfang 12 der Rotorwalze 10. In dieser Stellung streift der Abstreifer 2 Pressgut von den Förderzinken 1 1 der rotierenden Rotorwalze 10 ab, wobei die Zinken 1 1 durch die Schlitze 21 des Abstreifers 2 hindurchgehen. In Drehrichtung 10" betrachtet ziehen sich dabei die Zinken 1 1 in den Abstreifer 2 zurück, wodurch von den Zinken 1 1 durchstochenes und gefördertes Pressgut mit geringem Kraftaufwand von den Förderzinken 1 1 in einer im Wesentlichen radialen Richtung nach außen gelöst und entfernt wird.

Der Abstreifer 2 besitzt das entlang seines oberen Randes verlaufende Tragrohr 20, welches mit dem übrigen Abstreifer 2 drehfest verbunden ist und welches um seine Längsmittelachse als Schwenkachse 20' mittels eines hier eingezeichneten Kraftantriebes 23 verschwenkbar ist. Der Kraftantrieb 23 ist zum Beispiel durch eine Kolben-Zylinder-Einheit gebildet, deren in Figur 5 rechtes Ende mit einem festen Punkt der Presseinrichtung 1 verbunden ist. Das andere, in Figur 5 linke Ende der Kolben- Zylinder-Einheit des Kraftantriebes 23 ist mit einem Schwenkhebel 24 gelenkig verbunden, welcher seinerseits an seinem anderen Ende verdrehfest mit dem Tragrohr 20 verbunden ist. Zum Einnehmen der in Figur 5 gezeigten Arbeitsstellung des Abstreifers 2 befindet sich hier die Kolben-Zylinder-Einheit in ihrer eingefahrenen Position. In dieser Arbeitsstellung liegt das freie Ende 22 des Abstreifers 2 in tangentialer Anlage am Mantel 12 oder befindet sich zur Vermeidung von Reibung und Verschleiß in einem möglichst geringen Abstand vom Mantel 12. Der Kraftantrieb 23 kann auch durch zwei an den axialen Enden des Abstreifers 2 angeordnete Kolben- Zylinder-Einheiten gebildet sein. Figur 6 zeigt die Presseinrichtung 1 mit einem in Richtung zum Inneren 3' des Sammelbehälters 3 verschwenkten Abstreifer 2. Hierzu wird die den Kraftantrieb 23 bildende Kolben-Zylinder-Einheit ausgefahren, wodurch der Schwenkhebel 24 und der damit drehfest verbundene Abstreifer 2 im Uhrzeigersinn um hier etwa 90° verschwenkt werden. Dabei wirkt der Abstreifer 2 nun wie ein Förder- und Pressschild, welches Pressgut im Inneren 3' des Sammelbehälters 3 in Richtung zu dessen von der Beschickungsöffnung 30 entfernten Ende fördert sowie verdichtet.

Während der Betätigung des Abstreifers 2 in dem in Figur 6 gezeigten Sinn steht die Rotorwalze 10 zweckmäßig still, damit nicht Pressgut in den Bereich zwischen der dem Inneren 3' des Sammelbehälters 3 zugewandten Seite der Rotorwalze 10 und der dieser zugewandten Rückseite des Abstreifers 2 gelangt. Erst wenn der Abstreifer 2 durch Einfahren des Kraftantriebes 23 wieder seine in Figur 6 in strichpunktierten Linien gezeigte Lage tangential zum Mantel 12 der Rotorwalze 10 eingenommen hat, wird die Rotorwalze 10 wieder in Drehung versetzt, um Pressgut aus dem Einfüllraum 13 in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 zu fördern.

Wie die Figuren 5 und 6 veranschaulichen, liegt das den oberen Randbereich des Abstreifers 2 bildende Tragrohr 20 in einer Höhe knapp unterhalb der oberen Begrenzung der Beschickungsöffnung 30 des Sammelbehälters 3. Der Kraftantrieb 23 ragt knapp oberhalb einer unteren Begrenzung der Beschickungsöffnung 30 des Sammelbehälters 3 in diesen hinein. Auch die Rotorwalze 10 ragt in die Beschickungsöffnung 30 hinein. Eine Vergrößerung der Beschickungsöffnung 30 des Sammelbehälters 3 ist für die Unterbringung des verschwenkbaren Abstreifers 2 nicht erforderlich, so dass weiterhin vorhandene, übliche Sammelbehälter 3 mit der Presseinrichtung 1 koppelbar und befüllbar sind.

Figur 7 der Zeichnung zeigt die Presseinrichtung 1 und den Sammelbehälter 3 als Teile eines Müllsammelfahrzeugs 5 in perspektivischer Seitenansicht, teils in aufgebrochener Darstellung. Der Sammelbehälter 3 bildet hier den Aufbau des Müllsammelfahrzeugs 5, welches daneben noch ein Fahrgestell 50 und ein Fahrerhaus 51 aufweist. An der Rückseite des Sammelbehälters 3, also am Heck des Müllsammelfahrzeugs 5, ist die Presseinrichtung 1 angeordnet. Um eine bedienungsfreundliche, das heißt möglichst niedrige Höhenlage der Presseinrichtung 1 zu erzielen, ist ein der Presseinrichtung 1 zugewandter Teil 32' des Bodens 32 des Sammelbehälters 3 schräg verlaufend ausgeführt, wobei in Förderrichtung der Presseinrichtung 1 gese- hen der Bodenteil 32' ansteigt. Zu sammelndes und zu verdichtendes Pressgut, hier Müll, kann manuell oder mittels einer üblichen, hier nicht eigens dargestellten Hebe- und Kippvorrichtung für Mülltonnen in den Einfüllraum 13 der Presseinrichtung 1 gekippt werden, von wo aus das Pressgut mittels der Förderschwinge 15 der Rotorwalze 10 zugefördert wird. Die Rotorwalze 10 fördert das Pressgut durch die Beschickungsöffnung 30 über den ansteigenden Bodenteil 32' in das Innere 3' des Sammelbehälters 3. Unterstützt wird das Fördern des Pressgutes in das Innere 3' des Sammelbehälters 3 hinein durch den verschwenkbaren Abstreifer 2, der zudem für eine Verdichtung des Pressgutes im Sammelbehälter 3 sorgt.

Bei dem Beispiel nach Figur 7 ist die Presseinrichtung 1 zweckmäßig mit einer Rückwand des Sammelbehälters 3 verbunden, welche um ihre Oberkante verschwenkbar ausgebildet sein kann. Gleichzeitig kann der gesamte Sammelbehälter 3 um eine nahe seiner hinteren Kante verlaufende Achse kippbar sein, um bei geöffneter Rückseite des Sammelbehälters 3 diesen entleeren zu können.

Die Presseinrichtung 1 mit ihren Komponenten ist zweckmäßig so ausgeführt, dass sie als Einheit an den Sammelbehälter 3 angebaut und von den Sammelbehälter 3 abgebaut werden kann, um im Bedarfsfall einen schnellen Austausch zu ermöglichen. Hierdurch werden lange und teure Stillstandszeiten des Müllsammelfahrzeugs 5 bei Schäden an der Presseinrichtung 1 vermieden.

Die Konstruktion und Funktion der Presseinrichtung 1 mit der Rotorwalze 10 und dem nachgeordneten, verschwenkbaren Pressschild 2 entsprechen der Presseinrichtung 1 gemäß den Figuren 1 bis 6, auf deren Beschreibung verwiesen wird.

Figur 8 zeigt die Presseinrichtung 1 und den Sammelbehälter 3 wieder als Teile eines Müllsammelfahrzeugs 5, jedoch in einer geänderten Ausführung, in gleicher Darstellung wie in Figur 7. Auch hier bildet der Sammelbehälter 3 wieder den Aufbau des Müllsammelfahrzeugs 5, welches auch hier über ein Fahrgestell 50 und ein Fahrerhaus 51 verfügt. Unterschiedlich zur Ausführung nach Figur 7 sind nun die Presseinrichtung 1 und die Beschickungsöffnung 30 an der Vorderseite des Sammelbehälters 3 angeordnet. Hierdurch kommt die Presseinrichtung 1 zwischen der Rückseite des Fahrerhauses 51 und der Vorderseite des Sammelbehälters 3 zu liegen. Der Presseinrichtung 1 ist auch hier wieder ein Einfüllraum 13 vorgeschaltet, in welchem eine Förderschwinge 15 mittels eines Kraftantriebes hin und her ver- schwenkbar ist. Die Konstruktion und Funktion der Presseinrichtung 1 entsprechen auch hier wieder den zuvor erläuterten Beispielen gemäß den Figuren 1 bis 7, auf deren Beschreibung verwiesen wird.

In der Ausführung gemäß Figur 8 sind die Presseinrichtung 1 und der Sammelbehälter 3 besonders für ein System geeignet, bei dem Müllbehälter von einer hier nicht dargestellten, dem Müllsammelfahrzeug 5 zugeordneten oder externen Hebevorrichtung angehoben werden, um dann durch einen zu öffnenden Boden des Müllbehälters diesen nach unten hin zu entleeren. Damit dabei kein Müll in die Umwelt gelangt, ist zweckmäßig in Bereich über dem Einfüllraum 13 ein Pressgutschacht 52 angeordnet. Der Pressgutschacht 52 wird im einfachsten Fall durch zwei seitliche Wände sowie durch die Rückwand des Fahrerhauses 51 und eine vordere Wand des Sammelbehälters 3 gebildet. Von den seitlichen Wänden ist in Figur 8 nur eine rechte Wand teilweise dargestellt.

Bei der Ausführung gemäß Figur 8 besteht die Möglichkeit, die Presseinrichtung 1 mit ihren Komponenten als fest zum Müllsammelfahrzeug 5 gehörende Einheit auszubilden, während der Sammelbehälter 3 ein austauschbarer Container sein kann. Auf diese Weise kann das Müllsammelfahrzeug 5 effektiv für das Sammeln von Müll eingesetzt werden, während für Transporte des Sammelbehälters 3 zu Verwertungsbetrieben oder Deponien ein reines Transportfahrzeug ohne die aufwändige Presseinrichtung 1 eingesetzt werden kann. Hierdurch können bei der Müllentsorgung erhebliche Kosten eingespart werden.

Bezugszeichenliste:

Zeichen Bezeichnung

1 Pressein chtung

10 Rotorwalze

10' Drehachse

10" Drehrichtung

1 1 Förderzinken

12 Mantel von 10

13 Einfüllraum

13' Kasten

14 Boden

14' Pressgutrückführbogen

15 Förderschwinge 15' Schwenkachse 15.1 Schwingenarm

15a Vorderseite von 15 15b Rückseite von 15

16 Pressgutleitwand

16' Schwenkachse von 16

17 Druckfeder

18 Verbindungsmittel

2 Abstreifer

20 Trag roh r

20' Schwenkachse

21 Schlitze in 2

22 freies Ende von 2

23 Kraftantrieb von 2

24 Schwenkhebel Sammelbehälter ' Inneres von 3

0 Beschickungsöffnung1 Rollen

2 Boden

2' ansteigender Teil von 32 Pressgut Müllsammelfahrzeug0 Fahrgestell

1 Fahrerhaus

2 Pressgutschacht