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Patent Searching and Data


Title:
PRESSING DEVICE FOR TIRE-BUILDING MACHINES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/184446
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pressing device for tire-building machines, comprising a pressing device axis, a plurality of disk elements (130), and at least one force application device (120) for applying force to at least one of the disk elements (130), wherein the pressing device is divided into at least two zones (Z1, Z2) and the zones are equipped with force application devices of different types such that a surface pressure made uniform or a surface pressure gradient can be applied to a tire semifinished-product web in some regions by means of the plurality of disk elements (130).

Inventors:
ARENDS ANDRÉ (DE)
MEYERMANN JAN-SÖREN (DE)
MILCZAREK ALBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/000135
Publication Date:
November 24, 2016
Filing Date:
March 23, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HARBURG-FREUDENBERGER MASCHB GMBH (DE)
International Classes:
D21G1/02; B29D30/28; F16C13/00
Domestic Patent References:
WO1998018613A11998-05-07
WO2009131451A12009-10-29
WO1990013706A11990-11-15
Foreign References:
US20070044922A12007-03-01
EP2087984A12009-08-12
EP1867467A12007-12-19
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE KLICKOW & PARTNER MBB PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine, aufweisend eine Andrückeinrichtungnachse (110) sowie eine Mehrzahl von Scheibenelementen (130) und wenigstens eine Kraftbeaufschlagungseinrichtung (120) zur Realisierung einer Krafteinwirkung auf wenigstens eine der Scheibenelemente (130), dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtung (100) in wenigstens zwei Zonen (Z1, Z2) unterteilt ist und die Zonen (Z1, Z2) mit verschiedenartigen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120, 121, 122) ausgestattet sind, sodass bereichsweise eine vergleichmäßigte Flächenpressung oder ein Flächenpressungsgradient durch die Mehrzahl von Scheibenelementen (130) in eine Reifenhalbzeugbahn eingebracht werden kann.

2. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120) durch Zylinder (122) gebildet sind.

3. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtungnachse (110) die Zylinder (122) modular aufnehmen kann.

4. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Andrückeinrichtungnachse (110) Platzhaltemodule (123) anstelle von Zylindern (122) aufnehmbar sind.

5. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen ( 20) durch wenigstens einen Schlauch (121) gebildet sind.

6. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120, 121 , 122) wenigstens teilweise integraler Bestandteil der Andrückeinrichtungnachse (110) sind.

7. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtungnachse (110) wenigstens teilweise durch die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120, 121 , 122) gebildet sind.

8. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtungnachse (110) Kontaktstellen (140, 141 , 142) aufweist, die wenigstens teilweise durch Ringnut-Verstärkungsringverbindungen (150) verbunden sind.

9. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtung (100) wenigstens drei Zonen (Z1 , Z3, Z5) aufweist und diese derart ausgebildet und angeordnet sind, dass durch jeweils eine Zone eine der drei Stränge einer Reifenhalbzeugbahn flächenpressungsbeaufschlagbar ist.

10. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtung (100) wenigstens zwei zusätzliche Zonen (Z2, Z4) aufweist und diese derart ausgebildet und zwischen den Zonen (Z1 , Z3, Z5) angeordnet sind, dass durch jeweils eine der zusätzlichen Zonen in die Übergangsbereiche der drei Stränge einer Reifenhalbzeugbahn ein Flächenpressungsgradient einprägbar ist.

11. Andrückeinrichtung (100) für eine Reifenaufbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei zusätzliche Zonen (Z2, Z4) der Andrückeinrichtung (100) in jeweils wenigstens zwei weitere Zonen unterteilt sind, sodass ein Flächenpressungsgradient in die Übergangsbereiche der drei Stränge einer Reifenhalbzeugbahn einprägbar ist.

12. Reifenaufbaumaschine zur Herstellung von Reifen gekennzeichnet durch eine Andrückeinrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.

Description:
Andrückeinrichtung für Reifenaufbaumaschinen

Die Erfindung betrifft eine Andrückeinrichtung für Reifenaufbaumaschinen, aufweisend eine Andrückrollenachse sowie eine Mehrzahl von Scheibenelementen und wenigstens eine Kraftbeaufschlagungseinrichtung zur Realisierung einer Krafteinwirkung auf wenigstens eine der Scheibenelemente.

Die Herstellung eines Reifens, beispielsweise für Fahrzeuge wie Autos oder Motorräder, ist ein extrem aufwändiger Prozess, der aus einer Vielzahl von Herstellung- und Prozessschritten besteht. Ursächlich dafür ist der komplizierte, aus einer erheblichen Zahl von verschiedenen Einzelkomponenten bestehende Reifenaufbau. Hinzu kommt, dass diese Vielzahl von Komponenten unter Druck- und Temperatureinwirkung, der sogenannten Vulkanisierung miteinander verbunden werden müssen. Nicht nur der fertige Reifen als Endprodukt des Reifenherstellungsprozesses, sondern bereits der Reifenrohling ist ein hochkomplexes und aus vielen Halbzeug- ele- menten bestehendes Bauteil. Infolge des vielschichtigen Aufbaus müssen die Einzelkomponenten zunächst und vor einem Vulkanisierungsvorgang zusammengefügt werden, d.h. die Reifenkomponenten werden größenrichtig vereinzelt und lage- , positions-, orientierungsgenau einer Karkasstrommel zugeführt, die sich innerhalb einer Reifenaufbaumaschine befindet. Auf diese Weise wird der Reifenrohling hergestellt und für die Vulkanisierung vorbereitet.

Viele der Reifenkomponenten sind als bahn- und, oder bogenförmige Halbzeuge ausgebildet: Verschiedene Gummimischungen und kautschukbasierende Kompositwerkstoffe, Textilgewebe bzw. Textilkord, Stahlgürtelgewebe und kautschukummantelte Wulstkerne. Um diese bahn- und, oder bogenförmige Halbzeuge der Karkasstrommel zuzuführen werden innerhalb einer Reifenaufbaumaschine teilweise Lagenserver verwendet.

Im Rahmen der Reifenherstellung dienen Andrückrollen insbesondere innerhalb von Reifenaufbaumaschinen zur Realisierung einer Presskraft auf die einzelnen Komponenten, die vor dem Herstellungsschritt der Vulkanisation als bahn- oder bogenförmige Werkstoffe bzw. Halbzeuge vorliegen und innerhalb der Reifenaufbaumaschine zu einem Reifenhalbzeug zusammengelegt werden. Neben den eigentlichen Reifenkomponenten können auch Kernfüller, Keilstreifen, Seitenstreifen und weitere Elemente angedrückt werden müssen.

Grundsätzlich dienen Andrückrollen zum Andrücken von beispielsweise bahn- und bogenförmigen Materialien gleicher und, oder unterschiedlicher Dicke, Profile und Elastizitäten, welche durch eine einwirkende Presskraft initiiert wird. Dazu wird den geometrischen Gegebenheiten einer Andrückrolle als rotationssymmetrisches Bauteil folgend eine Flächenpressung entlang einer - vergleichsweise zum Durchmesser der Andrückrolle schmalen - linienförmigen Kontaktfläche aufgebracht.

Ein besonderes Problem besteht, wenn wie bei der Reifenproduktion häufig vorliegend, die anzudrückenden Komponenten ungleiche Dickenabmessungen und, oder eine profilierte Oberfläche aufweisen. Infolge der linienförmigen Kontaktfläche über der Bahnbreite in Verbindung mit lokal ungleichen Dickenabmessungen und, oder profilierten Oberflächen kommt es partiell zu extrem hohen Flächenpressungen, die gegebenenfalls zulässige Grenzwerte übersteigen und das Halbzeug schädigen o- der zerstören können.

Um insbesondere im Umfeld von Reifenaufbaumaschinen beziehungsweise für den Reifenherstellungsprozess Andrückrollen bereitzustellen, die entweder eine gleichmäßige Presskraft auch bei unterschiedlichen Dickenabmessungen und, oder profilierten Oberflächen ermöglichen oder gezielt lokal unterschiedliche Flächenpressungen zu erzeugen, sind Andrückrollen konstruiert worden, deren Zylinderfläche durch eine Mehrzahl von zueinander und in radialer Richtung beweglichen Elementen, sogenannten Scheibenelementen oder Ringelementen gebildet sind, die es ermöglichen, die Oberflächenkontur der Andrückrolle den geometrischen Gegebenheiten des anzudrückenden Materials hinsichtlich Dicke und, oder Kontur anzupassen. Auf diese Weise kann die Flächenpressung entlang der Kontaktlinie entweder vergleichmäßigt oder gezielt ein Flächenpressungsgradient eingebracht werden. Vorzugsweise sind die Scheibenelemente derart gelagert und funktionstechnisch gekoppelt, dass zusätzlich zu der radialen Beweglichkeit wenigstens ein rotatorischer Freiheitsgrad bezüglich der Andrückrollenachse vorliegt.

In Abhängigkeit von der erforderlichen Andrückcharakteristik ist es erforderlich, wenigsten eine oder eine Gruppe von Scheibenelementen mit einer definierten Kraft in Richtung des anzudrückenden Materials zu beaufschlagen. Die jeweils auf ein Scheibenelement wirkende Kraft bewirkt zum einen die radiale Bewegungskomponente des Scheibenelementes und zum anderen die durch das Scheibenelement und die jeweilige Kontaktfläche auf das anzudrückende Material einwirkende resultierende Flächenpressung.

Andrückrollen mit einer Vielzahl von Scheibenelementen und der Möglichkeit, durch geeignete, jeweils separate Kraftbeaufschlagungseinrichtungen für jedes einzelne Scheibenelement die definierte Kraft aufzubringen haben den Vorteil, dass lokal unterschiedliche Flächenpressungen in das Andrückmaterial eingebracht und, oder sehr genau einstellbare Flächenpressungsgradienten über der Kontaktlinie realisiert werden können. Andrückrollen in dieser konstruktiven Ausgestaltung haben jedoch durch den komplizierten Aufbau und die Vielzahl von erforderlichen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen hohe Kosten zur Folge und sind sowohl störanfällig als auch wartungsintensiv.

Weiterhin ist bei Andrückrollen mit jeweils separaten Kraftbeaufschlagungseinrich- tungen für jedes einzelne Scheibenelement die Stabilität und Widerstand gegen Verformungen ein Problem. Um eine kompakte Bauform zu unterstützen, müssen die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen innerhalb der Andrückrolle angeordnet werden, sodass diese Einrichtungen quasi die Achse der Andrückrolle bilden, um die die Scheibenelemente mit rotatorischem Freiheitsgrad bezüglich der Achse angeordnet sind.

Deshalb besteht die konstruktive Notwendigkeit, die jeweils separaten Kraftbeaufschlagungseinrichtungen zu einer Achse zu verbinden oder zu integrieren mit der Folge, dass bezüglich der Festigkeit der Verbindungstechnik hohe Anforderungen zu stellen sind. Weiterhin müssen die Verbindungsmittel lösbar sein, um den Aus- tausch einzelner Kraftbeaufschlagungseinrichtungen zu ermöglichen. Achsaufbauten bestehend aus lösbar miteinander verbundenen Einzelelementen bieten jedoch nicht die häufig erforderlichen Verformungssteifigkeiten, insbesondere im Umfeld von Reifenaufbaumaschinen und den erforderlichen Presskräften.

Andrückrollen mit einer Vielzahl von Scheibenelementen und der Möglichkeit, durch eine geeignete für alle Scheibenelemente gemeinsame Kraftbeaufschlagungseinrichtung basierend auf pneumatischen Wirkprinzipen zu realisieren, können die Vergleichmäßigung der Flächenpressung und damit die Reduzierung von Flächenpressungsgradienten auch bei unterschiedlichen Dickenabmessungen und, oder profilierten Oberflächen unterstützen. Andrückrollen in dieser konstruktiven Ausgestaltung sind weniger kompliziert aufgebaut und sind dadurch kostengünstig und robust, ermöglichen aber nicht die gezielte lokale Erhöhung der Flächenpressung.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine konstruktiv günstige Andrückrolle bereitzustellen, welche die genannten Nachteile überwindet oder zumindest reduziert.

Die erfindungsgemäße Lehre erkennt, dass diese Ziele durch eine geschickte Kombination von Kraftbeaufschlagungseinrichtungen für einzelne und gruppenweise Scheibenelemente erreicht werden können. Weiterhin schlägt die Erfindung zur Verbesserung der Verformungssteifigkeit der Andrückrolle lokale und lösbare Verbindungstechniken vor.

In Abhängigkeit von den Erfordernissen an die Steuerung und Ausprägung eines Flächenpressungsgradienten entlang der Kontaktlinie der Andrückrolle zum Reifenhalbzeugmaterial reduziert die Erfindung den konstruktiven Aufwand und steigert gleichzeitig die Verformungssteifigkeit durch eine Kombination von einzelnen und gruppenweise zusammenfassbaren kraftbeaufschlagbaren Scheibenelementen. Letztlich werden die Bereiche der Reifenhalbzeugbahn, die lokal hohe oder veränderte Flächenpressungen erforderlich machen, mit einer gemäß der Erfindung konstruierten Andrückrolle, aufweisend unterschiedliche Zonen ausgestattet mit Scheibenelementen, angedrückt, die jeweils einzeln oder in Gruppen kraftbeaufschlagbar sind. Solche Bereiche liegen bei üblichen Reifenaufbauten insbesondere an den Übergangsstellen von Reifenwandungen und Reifenprofilbereichen vor. Auch können spezielle oder besonders ausgeprägte Profilgeometrien auf der Reifenlauffläche spezielle Flächenpressungswerte erforderlich machen.

Durch die Unterteilung der Andrückrolle in unterschiedliche Zonen, deren Lage und Ausgestaltung sich an den ungleichen Dickenabmessungen und, oder profilierten Oberflächenbereichen von Reifenhalbzeugbahnen und der linienförmigen Kontaktfläche über der Bahnbreite orientieren, können biegesteife und kostengünstigere Andrückrollen bereitgestellt werden.

Die Erfindung sieht vor, dass wenigstens zwei Zonen innerhalb einer Andrückrolle realisiert werden. Eine erste Zone ist dabei durch eine oder eine Mehrzahl von Scheibenelementen gebildet, die durch wenigstens eine Kraftbeaufschlagungseinrichtung die Möglichkeit eröffnet, jeweils ein einzelnes Scheibenelement mit einer definierbaren Kraft zu beaufschlagen. Die zweite Zone ist durch eine Mehrzahl von Scheibenelementen gebildet, die durch wenigstens eine Kraftbeaufschlagungseinrichtung die Möglichkeit eröffnet, die Mehrzahl von Scheibenelementen als Gruppe gemeinsam mit einer definierbaren Kraft zu beaufschlagen.

Soll eine Gruppe, d.h. eine Mehrzahl von Scheibenelementen, gemeinsam mit einer definierbaren Kraft beaufschlagt werden, ist daran gedacht, die Kraftbeaufschlagungseinrichtung durch einen elastischen Druckschlauch zu realisieren, der mittels eines kompressiblen Mediums druckbeaufschlagt wird und die Gruppe von Schei- benelementen gleichmäßig kraftbeaufschlagt, wobei durch die sich ergebende radiale Verschiebbarkeit jedes einzelnen Scheibenelementes in diesem Zonenbereich eine gleichmäßige Flächenpressung entlang der linienförmigen Kontaktfläche von Andrückrollenzone und Reifenhalbzeugbahn unterstütz ist.

Soll ein oder eine Gruppe von Scheibenelementen jeweils einzeln mit einer definierbaren Kraft zu beaufschlagt werden, ist daran gedacht, die Kraftbeaufschlagungseinrichtung durch Druckzylindereinheiten zu realisieren, die mittels eines kompres- siblen Mediums druckbeaufschlagt werden und einzeln oder gemeinsam ansteuerbar sind.

Häufig und insbesondere bei der Reifenherstellung müssen über der Kontaktfläche der Andrückrolle und entlang des anzudrückenden bahnförmigen Materials kompliziertere Flächenpressungsverläufe beziehungsweise Flächenpressungsgradienten realisiert werden. Diesem Umstand trägt die Erfindung durch Andrückrollen Rechnung, die mehr als zwei Zonen aufweisen.

Reifenhalbzeugbahnen sind der späteren Form des fertigen Reifens folgend in der Regel über deren Bahnbreite dreisträngig, wobei die beiden bahnäußeren Stränge die Seitenwandungen des Reifens und der Mittenstrang die Reifenlauffläche repräsentieren. Die erfindungsgemäße Lehre sieht aus diesem Grund in einer Ausführungsvariante Andrückrollen zur Verwendung in Reifenaufbaumaschinen vor, die über wenigstens drei Zonen verfügen. Die drei Andrückrollenzonen können über jeweils gleiche oder voneinander abweichende Kraftbeaufschlagungseinrichtungen verfügen, wobei wenigstens sowohl gleiche als auch ungleiche Kräfte dem Betrag nach einstellbar sind. Je nach geometrischer Ausprägung der Reifenhalbzeugbahn, insbesondere an den Übergangsbereichen zwischen den Strängen, erkennt die Erfindung weitere Vorteile durch die Verwendung weiterer Zonen im Andrückrollenaufbau. Häufig weisen die äußeren, d.h. die Seitenwandungen des fertigen Reifens bildenden Stränge erheblich dünnere Wandstärken auf, als der die Reifenlauffläche bildende Mittenstrang. Die Übergangsbereiche der Stränge zueinander sind daher durch erhebliche Dickensprünge gekennzeichnet, die vielfach eine besondere Ausprägung des Flächenpressungsgradienten erforderlich machen, um optimale Verbindungsergebnisse der Bahnlagen zu erreichen.

Aus diesen Gründen sieht die Erfindung in diesen Fällen Andrückrollenaufbauten mit fünf Zonen vor, d.h. in Höhe der Strangübergangsbereiche werden zusätzlich zu den Zonen für die Seitenwandungen und die Lauffläche des späteren Reifens Zonen vorgesehen, die diese besonderen Ausprägungen des Flächenpressungsgradienten unterstützen. Die jeweiligen Zonen in den Strangübergangsbereichen können nochmals und auch mehrfach unterteilt werden wiederum in Zonen, um noch genauere Flächenpressungen punktuell in die Reifenhalbzeugbahn initiieren zu können. Es ist vorgesehen Andrückrollen bereitzustellen, die bis zu elf Zonen aufweisen.

Grundsätzlich können die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen entweder außerhalb oder innerhalb der Andrückrolle vorgesehen sein. Im Fall einer außenseitigen Anordnung der Kraftbeaufschlagungseinrichtungen werden die Scheibenelemente vorzugsweise gegenüberliegend der Kontaktfläche zwischen der Andrückrolle und dem Bahnmaterial über Kontaktmittel kraftbeaufschlagt, ohne dass deren rotatorischer Freiheitsgrad eingeschränkt ist. Im Fall einer innenseitigen Anordnung der Kraftbeaufschlagungseinrichtungen werden die Scheibenelemente vorzugsweise innenseitig und zugewandt der Kontaktfläche zwischen der Andrückrolle und dem Bahnmaterial über Kontaktmittel kraftbeaufschlagt, die ebenfalls den rotatorischen Freiheitsgrad der Scheibenelemente unberührt lassen.

Um den Montageaufwand, den Platzbedarf und die Komplexität zu reduzieren, sieht die Erfindung die Anordnung der Kraftbeaufschlagungseinrichtungen innerhalb der Andrückrolle vor. Dabei wird vorzugsweise die Achse der Andrückrolle als Rotationsmittelpunkt für die Scheibenelemente wenigstens teilweise durch die Kraftbe- aufschlagungseinrichtungen oder deren Elemente gebildet.

Durch die Anordnung der Kraftbeaufschlagungseinrichtungen innerhalb der Andrückrolle ergeben sich wenigstens in den Bereichen der angrenzenden Zonen und, oder einzelner Kraftbeaufschlagungseinrichtungen zueinander Kontaktstellen, die in geeigneter Weise und vorzugsweise lösbar verbunden werden müssen, um die Funktion als Andrückrollenachse erfüllen zu können. Die Andrückrollenachse muss derart konstruiert sein, dass eine möglichst hohe Biegesteifigkeit unterstützt ist.

Um dieses Ziel zu erreichen, sieht die Erfindung die recht- oder viereckige Querschnittsgestaltung der Andrückrollenachse vor, um die durch die sich ergebende Gestaltfestigkeit richtungsabhängig sehr hohe Verformungsfestigkeit, insbesondere gegenüber Biegung, in vorteilhafter Weise zu nutzen. Vorzugsweise ist bei besonders hohen Belastungen der Rechteckquerschnitt vorgesehen und relativ zur Hauptbelastungsrichtung derart ausgerichtet, dass die längeren Seitenkanten parallel zur resultierenden Kraftwirkungslinie liegen.

Weiterhin sieht die Erfindung an den parallel zur resultierenden Kraftwirkungslinie liegenden Seitenkanten der recht- oder viereckigen Andrückrollenachsen in den Bereichen der Kontaktstellen der angrenzenden Zonen und, oder einzelnen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen zueinander ringförmige Nuten vor, in die Verstärkungsringe einlegbar sind. Überraschenderweise wird die Biegesteifigkeit verbessert, auch wenn es sich um eine Spielpassung der Fügepartner handelt. Die Verbesserungen, d.h. Reduzierung der Verformung unter Belastung können durch die Verstärkungsringe eingelegt mit Spielpassung in die ringförmigen Nuten, um bis zu Faktor 6 gegenüber Verbindungstechniken ohne Verstärkungsringe betragen.

Der ursächliche Zusammenhang dieser erheblichen Verbesserung ist durch die Möglichkeit einer radialen Beweglichkeit der Verbindungspartner an der Kontaktstelle gegeben. Anders als bei herkömmlichen Verbindungstechniken unterstützt die Ringnut-Verstärkungsringverbindung in Spielpassungsausführung eine radiale Verschiebung der Fügepartner relativ zueinander um den Verschiebungsweg des Spiels. Liegen nach der Verschiebung die Verbindungspartner mit ihren stirnseitigen Schultern einander an und ist Kraft- sowie Formschluss des Verstärkungsringes innerhalb der Ringnut eingestellt, ergeben sich durch die dann vorliegenden günstigen Abstandsverhältnisse der neutralen Phase gegenüber den hochbelasteten Zug-/Druckbereichen in den Randbereichen der Andrückrollenachse erheblich reduzierte Spannungsspitzen und eine von der Rechtwinkeligen abweichende Ausrichtung des resultierenden Spannungstensors.

In den nachfolgenden Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 den angrenzenden Bereich zweier Zonen einer Andrückrollenachse in einer Schnittdarstellung,

Fig. 2 zwei Zonen einer Andrückrollenachse in einer perspektivischen Darstellung mit unterschiedlichen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen und der Illustration einiger beispielhaft abgebildeten Scheibenelemente, Fig. 3 zwei Zonen einer Andrückrollenachse in einer perspektivischen Darstellung mit unterschiedlichen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen und der Illustration einer Vielzahl von Scheibenelementen im Schnitt,

Fig. 4 exemplarische Kontaktstellen zwischen Kraftbeaufschlagungseinrich- tungen innerhalb einer Zone in einer perspektivischen Darstellung und Ausschnittsvergrößerung,

Fig. 5 die Ringnut-Verstärkungsringverbindungen an Kontaktstellen einer

Andrückrollenachse in einer perspektivischen Darstellung,

Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel der Andrückrolle mit verschiedenen Zonen in einer perspektivischen Schnittdarstellung,

Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Andrückrollenachse mit verschiedenen Zonen und Ringnut-Verstärkungsringverbindungen in einer dreidimensionalen Darstellung.

Figur 1 zeigt den angrenzenden Bereich zweier Zonen (Z1 , Z2) einer Andrückrollenachse (110) mit der sich ergebenden Zonenkontaktstelle (141) in einer Schnittdarstellung. Beispielhaft sind die Kraftbeaufschlagungseinrichtungen der Zonen illustriert.

Figur 2 zeigt zwei Zonen (Z1 , Z2) einer Andrückrollenachse (110) in einer perspektivischen Darstellung mit unterschiedlichen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120) und der Illustration einiger beispielhaft abgebildeten Scheibenelemente (130). Der Querschnitt der Andrückrollenachse (1 0) ist in diesem Ausführungsbeispiel rechteckig mit gefasten Kanten ausgeführt.

Figur 3 zeigt zwei Zonen (Z1 , Z2) einer Andrückrollenachse (110) in einer perspektivischen Darstellung mit unterschiedlichen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120) und einer Vielzahl von Scheibenelementen (130) in einer Endlagenstellung nach der Kraftbeaufschlagung durch wenigstens einen Teil der vorgesehenen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120).

Figur 4 bildet exemplarische Kontaktstellen (140) und Kraftbeaufschlagungseinrich- tungskontaktstellen (142) zwischen Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120) innerhalb einer Zone einer Andrückrollenachse (110) in einer perspektivischen Darstellung und Ausschnittsvergrößerung ab.

Figur 5 zeigt die Ringnut-Verstärkungsringverbindungen (150) an Kontaktstellen (140) einer Andrückrollenachse ( 10) in einer perspektivischen Darstellung. An den parallel zur resultierenden Kraftwirkungslinie liegenden Seitenkanten der Andrückrollenachse (110) in den Bereichen der Kontaktstellen (140) sind ringförmige Nuten eingearbeitet, in welche die Verstärkungsringe einlegbar sind.

Figur 6 beinhaltet ein Ausführungsbeispiel der Andrückrolle (100) mit verschiedenen Zonen in einer perspektivischen Schnittdarstellung. Es ist insbesondere daran gedacht, die Zonen in modularer Weise mit Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120) auszustatten. Werden Zylinder (122) vorgesehen ist es möglich, entsprechend der vorliegenden Anforderungen die Charakteristik, Ausbildung und Gradient der Flächenpressung entlang der Kontaktlinie der Andrückrolle (100) zum Reifenhalbzeugmaterial die Zylinderdichte Pro Zone zu reduzieren und die nicht besetzen Plätze durch Platzhaltemodule (123) zu füllen.

Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Andrückrollenachse (110) mit verschiedenen Zonen und Ringnut-Verstärkungsringverbindungen in einer dreidimensionalen Darstellung. Es sind fünf Zonen (Z1 , Z2, Z3, Z4, Z5) realisiert, die je nach Lage und Anforderungen unterschiedliche Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120) in Form von Druckschläuchen (121) oder wenigstens einem Zylinder (122) aufweisen.

Die Zonen Z1 bis Z5 sind in ihrer Lage und Ausbildung auf die vorzugsweise drei Stränge der Reifenhalbzeugbahn und deren Übergangsbereiche abgestimmt und mit geeigneten Kraftbeaufschlagungseinrichtungen (120, 121 , 122) ausgestattet. Die Zonen Z1 und Z5 sind gegenüber den äußeren Strängen, d.h. den späteren Seitenwänden des fertigen Reifens angeordnet. Infolge der gewünschten gleichmäßigen Flächenpressung werden Schläuche (121) in vorzugsweise elastischer Ausführung als Kraftbeaufschlagungseinrichtungen eingesetzt. Durch die Druckbeaufschlagung der Schläuche (121) erfolgt die Krafteinwirkung auf die Scheibenelemente (130), die wiederum an der Kontaktlinie zur Reifenhalbzeugbahn die Flächenpressung initiieren.

Die Zone Z3 ist gegenüber dem mittleren Strang, d.h. der späteren Reifenlauffläche angeordnet. Auch hier sind gleichmäßige Flächenpressungen erforderlich, sodass wiederum Schläuche (121) in vorzugsweise elastischer Ausführung als Kraftbeaufschlagungseinrichtungen eingesetzt sind.

In Höhe der Strangübergangsbereiche sind die Zonen Z2 und Z4 vorgesehen. Die Übergangsbereiche der Stränge zueinander sind durch erhebliche Dickensprünge gekennzeichnet, die eine besondere Ausprägung des Flächenpressungsgradienten erforderlich machen, um optimale Verbindungsergebnisse der Bahnlagen zu erreichen. Um diese Anforderungen zu erfüllen werden in den Zonen Z2 und Z4 eine Mehrzahl von modular einsetzbaren Zylindern (122) vorgesehen, die einzeln oder gruppenweise ansteuerbar sind. Im gezeigten Beispiel sind die Zonen Z2 und Z4 nochmals und jeweils vierfach unterteilt, sodass die Z2 und Z4 jeweils vier Zonen aufweist. Die Andrückrollenachse (1 0) verfügt daher über insgesamt elf Zonen. Jeweils im Bereich der Zonen Z2 und Z4 sind die erfindungsgemäßen Ringnut-Verstärkungsringverbindungen (150) vorgesehen, weil die entsprechend hohe Biegebelastung in diesen Bereichen eine besonders verformungsfeste Verbindung erfordert.