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Title:
PRESSURE-MAINTAINING SMOKE EVACUATION IN AN INSUFFLATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/043570
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an insufflator for minimally invasive surgery, with smoke evacuation designed such that the abdominal pressure remains substantially constant during the evacuation. The insufflator contains: a) a gas port with proportional valve, b) a feed line with pressure measurement, filter and connector to a first trocar, c) a second trocar with evacuation tube and filter, connected to an evacuation device with adjustable evacuation power, and d) an electronic regulator, characterized in that the electronic regulator regulates the evacuation device according to the pressure in the feed line.

Inventors:
KÖTH YVES (DE)
STEGEMANN SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2014/000482
Publication Date:
April 02, 2015
Filing Date:
September 26, 2014
Export Citation:
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Assignee:
WOM WORLD MEDICINE GMBH (DE)
International Classes:
A61M13/00; A61B17/00; A61B17/34; A61B18/20; A61M16/10; A61M16/16; A61M16/20
Domestic Patent References:
WO2011041387A12011-04-07
WO2004009167A12004-01-29
WO2012012379A12012-01-26
WO2014111084A12014-07-24
WO2014111083A12014-07-24
Foreign References:
DE4219859A11993-12-23
US4735603A1988-04-05
US4836187A1989-06-06
DE3922746C11990-08-23
US4971034A1990-11-20
US6592543B12003-07-15
US5199944A1993-04-06
US4735603A1988-04-05
Attorney, Agent or Firm:
SEUSS, Thomas et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. ) Insufflator für die minimal-invasive Chirurgie, enthaltend

a) Gasanschluss mit Proportionalventil,

b) Zuführleitung mit Druckmessung, Filter und Anschluss an einen ersten Trokar,

c) zweiter Trokar mit Absaugschlauch und Filter, angeschlossen an eine Absaugvorrichtung mit regelbarer Absaugleistung,

d) elektronische Regelungseinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Regelungseinheit die

Absaugvorrichtung in Abhängigkeit vom Druck in der Zuführleitung regelt.

2. ) Insufflator gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass die elektronische Regeleinheit durch Steuerung der Absaugvorrichtung die Absaugrate verkleinert, wenn der Druck in der Zuführleitung einen

Schwellwert überschreitet

und/oder

dass die elektronische Regeleinheit durch Steuerung der Absaugvorrichtung die Absaugrate erhöht, wenn der Druck in der Zuführleitung einen Schwellwert unterschreitet.

3. ) Insufflator gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert zur Verringerung der Absaugrate für den Druck in der Zuführleitung zwischen 60 und 80 mmHg liegt.

4. ) Insufflator gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert zur Erhöhung der Absaugrate für den Druck in der Zuführleitung zwischen 0 und 50 mmHg liegt.

5. ) Insufflator gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Absaugvorrichtung mit regelbarer Absaugieistung

aus einer regelbaren Absaugpumpe

oder

aus einer Absaugpumpe mit einem regelbaren By-Pass Ventil

oder

aus einer Absaugpumpe mit einem zusätzlichen regelbaren Proportionalventil besteht.

6. ) Insufflator gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Absaugvorrichtung mit regelbarer Absaugieistung an eine externe Pumpe angeschlossen ist und die Absaugieistung über ein regelbares Ventil gesteuert wird.

7. ) Insufflator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet

durch eine zwischen 0 und 50l/min regelbare Insufflationsleistung.

8. ) Insufflator gemäß Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine zwischen 0 und

20 l/min regelbare Absaugieistung.

9. ) Insufflator gemäß Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine zwischen 0 und

10 l/min regelbare Absaugieistung.

10. ) Insufflator gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 -9, gekennzeichnet

durch eine Gasheizvorrichtung in der Gaszuführleitung.

Description:
Druckerhaltende Rauchgasabsaugung in einem Insufflator

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Insufflator mit einer Rauchgasabsaugung welcher so ausgestaltet ist, dass der abdominelle Druck während der Absaugung weitestgehend konstant bleibt. Die Priorität der deutschen Anmeldung

DE102013016063.4 (Anmeldetag 27.9.2014) wird in Anspruch genommen.

Hintergrund und Stand der Technik

Im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie, zum Beispiel der diagnostischen oder therapeutischen Laparoskopie wird im Abdomen mittels eingeleiteter Gase (z. B. medizinisches Kohlendioxid (CO2)) ein Überdruck erzeugt, welcher das Abdomen aufdehnt, damit ausreichend Platz für die visuelle Inspektion bzw. den therapeutischen Eingriff besteht. Hierzu werden sogenannte Insufflatoren verwendet, welche mittels eines geregelten Gasflusses einen kontrollierten Druck im Abdomen aufbauen. Über eine Reihe von Sicherheitsvorrichtungen wird sichergestellt, dass sich der abdominelle Druck in Grenzen hält, so dass kein Gewebe geschädigt wird. Im Rahmen der minimal-invasiven Chirurgie werden häufig elektrochirurgische

Geräte oder auch Laser verwendet, deren Anwendung Rauch im Abdomen erzeugt. Dieser Rauch behindert nicht nur die Sicht, sondern enthält auch Schadstoffe (in Form von Gasen, Tröpfchen und/oder Partikel), so dass dieser aus dem Abdomen entfernt werden muss. Eine Lösung dieses Problems besteht darin, einen einfachen Auslass zu schaffen, über den die Rauchgase den Körper verlassen. Eine

Realisierungsmöglichkeit hierfür wird in der US 6592543 gezeigt. Die Absaugung wird dabei durch den Operateur manuell durch das öffnen des Ventils am Trokar gesteuert. Allerdings werden durch heutige Systeme häufig größere Rauchmengen erzeugt, als zum Anmeldezeitpunkt der US 6592543, so dass die dort vorgestellte Lösung heute nicht mehr anwendbar ist.

Eine Weiterentwicklung derart passiver Systeme besteht durch die Bereitstellung einer Absaugvorrichtung, die das Gas im Abdomen inklusive der Rauchpartikel aktiv absaugen kann. Ein derartiges System wird beispielsweise in der US 5199944 beschrieben. Dabei besteht das Problem, dass bei zu starker Absaugung der Rauchgase der Druck im Abdomen sinkt, so dass das Abdomen in sich zusammenfallen kann. Der behandelnde Arzt muss dann mit der Weiterführung der Operation

Bestätigungskopiel solange warten, bis sich im Abdomen wieder ausreichend Druck aufgebaut hat. Es ist ohne weiteres einsichtig, dass diese Vorgehensweise enorme Nachteile mit sich bringt. Anderseits ist bei zu schwacher Absaugung diese nicht effektiv genug, so dass der Operateur durch die schlechte Sicht behindert wird und die Operation verlängert wird. Eine Alternative zu dieser Vorgehensweise besteht darin, das abgesaugte Gas dem Patienten wieder zuzuführen (Zirkulation). Ein derartiges System wird in dem Patent US 4735603 beschrieben. Auch in dieser Ausführungsform besteht das Problem, das bei zu hoher Absaug rate der abdominelle Druck sinkt.

Bei einer hohen Absaugleistung steigt der Systemdruck auf der Zuführleitung stark an. Je nachdem, wie eng das angeschlossene Instrument ist, kann der Druck stärker oder schwächer ansteigen. In jedem Fall wird ab einer bestimmten Druckgrenze das Sicherheitsventil innerhalb der Zuführleitung öffnen und schon damit zu einem Druckabfall führen. Weiterhin kann der Insufflator kein zusätzliches Kohlendioxid mehr zuführen, um wahrscheinliche vorhandene Leckagen auszugleichen. Sowohl bei einer Absaugung mit als auch ohne Zirkulation ergibt sich das Problem, dass die Absaugleistung an die aktuellen Bedingungen der Operation angepasst werden müssen. Wie beschrieben, spielen hier die verwendeten Instrumente, aber auch die aktuellen Leckraten am Abdomen eine entscheidende Rolle.

Stand der Technik ist weiterhin, dass dem Operateur am Gerät verschiedene Stufen für die Absaugleistung angeboten werden (beispielsweise: Niedrig / Mittel / Hoch). Der Operateur hat damit die Verantwortung, die optimale Absaugstufe festzulegen. Sollte die Absaugleistung zu hoch eingestellt sein, kann der Insufflator den Bauchdruck nicht aufrecht erhalten. Dies bemerkt der Operateur üblicherweise erst, wenn der Druck bereits deutlich zurückgegangen ist. Weiterhin ist es für den Operateur schwierig, im Vorhinein zu erkennen, dass auch eine höhere Absaugleistung möglich und auch nötig ist. Möglicherweise wählt der Operateur dann erst gar nicht die höhere Absaugleistung aus, um den Druckabfall nicht zu riskieren.

Es besteht daher Bedarf an einer Vorrichtung für die minimal-invasive Chirurgie, insbesondere die Laparoskopie, die es erlaubt, die höchstmögliche Absaugrate für Rauchgase aus dem Behandlungsraum (insbesondere dem Abdomen) zu bestimmen und einzustellen, so dass kein siginifikanter Druckabfall im genannten Volumen stattfindet. Dabei sollen die im Markt üblichen Trokare verwendet werden können. Die Lösung des Problems wird durch die nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung gewährleistet.

Lösung der Aufgabe

Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch den Gegenstand der Patentansprüche, nämlich einen Insufflator mit integrierter Absaugpumpe. Eine derartige Pumpe ist beispielhaft in der Figur 1 dargestellt. Der Insufflator enthält zunächst einen üblichen Anschluss an eine Druckgasflasche mit einem Gas, welches für medizinische Zwecke geeignet ist, z. B. Kohlendioxid. Das Gas wird zunächst über ein

Proportionalventil und einem sterilem Schlauch einem Trokar zugeführt. Innerhalb des Insufflators wird sowohl der Druck, als auch der Gasfluss (Flow) der Leitung gemessen. Optional wird noch ein Filter eingeführt, der Partikel zurückhält.

Ein zweiter Trokar wird an eine in den Insufflator integrierte Saugpumpe

angeschlossen. Dabei wird optional wiederum ein Filter zwischengeschaltet, der Partikel, Tröpfchen und/oder giftige Gase absorbieren kann. Das abgepumpte Insufflationsgas kann dann in die Atmosphäre entlassen werden. Der Insufflator wird über eine Schalteinheit (Control Circuit) gesteuert. Dieser regelt insbesondere die Leistung der Saugpumpe auf elektronischem Wege.

Die vorliegende Erfindung betrifft daher einen Insufflator für die minimal-invasive Chirurgie, enthaltend

a) Gasanschluss mit Proportionalventil,

b) Zuführleitung mit Druckmessung, Filter und Anschluss an einen ersten Trokar, c) zweiter Trokar mit Absaugschlauch und Filter, angeschlossen an eine

Absaugvorrichtung mit regelbarer Absaugleistung,

d) elektronische Regelungseinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Regelungseinheit die

Absaugvorrichtung in Abhängigkeit vom Druck in der Zuführleitung regelt.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der Insufflator dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Regeleinheit durch Steuerung der

Absaugvorrichtung die Absaugrate verkleinert, wenn der Druck in der Zuführleitung einen Schwellwert überschreitet

und/oder dass die elektronische Regeleinheit durch Steuerung der Absaugvorrichtung die Absaugrate erhöht, wenn der Druck in der Zuführleitung einen Schwellwert

unterschreitet.

Der Schwellwert zur Verringerung der Absaugrate für den Druck in der Zuführleitung kann beispielsweise zwischen 60 und 80 mmHg liegen. Der Schwellwert zur

Erhöhung der Absaugrate für den Druck in der Zuführleitung kann beispielsweise zwischen 0 und 50 mmHg liegen. In speziellen Ausführungsformen der Erfindung sind die Schwellwerte am Insufflator einstellbar.

Die maximale Flussrate des Insufflators wird maßgeblich von den angeschlossenen Instrumenten am Insufflationsschlauch bestimmt. Bei Verwendung eines kleinen bzw. engen Trokars in Kombination mit einem großen Instrument kann die maximale Insufflationsleistung 4 - 6 l/min oder weniger betragen. Bei Verwendung von großen Trokaren kann die maximale Insufflationsleistung bei 15 - 20 l/min oder sogar darüber hinaus liegen. Der Insufflator regelt das nachzufüllende Volumen nach dem jeweiligen Bedarf.

Selbstverständlich wird bereits aus Sicherheitsgründen ein maximaler Druck im Zuführschlauch definiert, der nicht überschritten werden darf. Dieser maximale Druck limitiert den maximalen Gasfluss.

Der Bedarf zum Nachfüllen von Kohlendioxid wird durch permanente sowie kurz- zeitige Leckagen erzeugt. Die im Patienten eingesetzen Trokare weisen bauartbedingt minimale Leckagen auf. Weiterhin kann die aktive Rauchgasabsaugung gewissermaßen als eine permanente Leckage angesehen werden, die durch den Insufflator ausgeglichen werden muss.

Wenn beispielsweise intraoperativ eine Absaugung mit einer Flussrate von 4 l/min. vorhanden ist und eine systembedingte Leckage von 3 l/min., dann muss der

Insufflator einen Flow von - 7 l/min im Zufluss einstellen. Der Insufflator wird zum Erreichen des Zielflow den Druck im Zuführschlauch solange erhöhen, bis sich entweder der Flow einstellt, oder der maximal zulässige Druck erreicht wurde. Wird der maximale Druck erreicht bevor der Zielflow erreicht wurde, kann die Leckage durch den Insufflator nicht ausgeglichen werden. Sollte dieser Zustand länger anhalten, würde der abdominale Druck fallen. Aus diesem Grund muss der Insufflator in diesem Fall die Absaugleistung verringern. Wenn jedoch ausreichend Kapazität im Schlauch bzw. Instrument vorhanden ist, kann der geforderte Flow von 7 l/min. eingestellt werden, ohne dass der maximale Druck erreicht wird. In diesem Fall kann die Absaugleistung sogar noch erhöht werden. Der erreichte Druck im Zuführschlauch im Verhältnis zum maximalen Druck während der Insufflation ist also ein Maß, welches die noch verfügbare Kapazität im Schlauch bzw. Instrument anzeigt.

Die Regelung der Leistung kann mittels des oben beschriebenen Verhältnisses aus erreichtem Treiberdruck zu maximalem Treiberdruck geregelt werden. Dabei kann direkt die Eingangsspannung der Pumpe variiert werden.

Im Ergebnis wird die Leistung der Rauchgasabsaugung auf die aktuellen

Bedingungen der Insufflationsleistung angepasst bzw. optimiert. Damit wird die maximale Absaugleistung eingestellt, ohne dass der Patientend ruck sich ändern würde. Der maximale Treiberdruck der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt üblicherweise bei 80 mmHg.

Alternative Ausführungsformen

Der Fachmann auf dem Gebiet, angeregt von der vorliegenden Beschreibung, kann den Grundgedanken der Erfindung auch mit anderen Mitteln realisieren. So kann beispielsweise die Saugpumpe über einen ByPass-Ventil gesteuert werden (Figur 2). Hierzu kann beispielsweise die Pumpe auf eine bestimmte Leistung eingestellt werden, welche weitestgehend konstant ist, und die Regelung der Leistung erfolgt dann über das ByPass-Ventil.

Weiterhin alternativ kann auch ein Steuerungsventil direkt in die Absaugleitung positioniert werden (Figur 3). Auf diese Weise könnten sogar externe Pumpen verwendet werden, beispielsweise die im OP vorhandene Wandsaugung. Das Kontrollsystem des Insufflators regelt dann die Absaugleistung über das dargestellte Steuerungsventil.

In weiteren Ausführungsformen der Erfindung kann die Gaszuführleitung vom

Insufflator zum Patienten auch heizbar ausgestaltet sein, beispielsweise über einen Schlauch, wie er in der WO2014/111084 beschrieben wird. Alternativ kann die Gaszuführleitung vom Insufflator zum Patienten nicht nur heizbar sondern auch zur Befeuchtung des Gases eingerichtet sein, beispielsweise über einen Schlauch, wie er in der WO2014/111083 beschrieben wird.