SCHROERS ALEXANDER (DE)
DE102015102040A1 | 2016-08-18 |
Ansprüche 1. Druckmessleitung (105) mit einer Membran (109) und mit einem Verbinder (107) zum Verbinden der Druckmessleitung (105) mit einer Blutbehandlungsvorrichtung (1000), wobei die Druckmessleitung (105) zusätzlich wenigstens zwei aufeinander folgende Lumenabschnitte, nämlich den ersten Lumenabschnitt (105a) und den zweiten Lumenabschnitt (105b), aufweist, wobei der erste Lumenabschnitt (105a) eine erste Lumengeometrie und der zweite Lumenabschnitt (105b) eine zweite Lumengeometrie aufweist, wobei sich die erste Lumengeometrie und die zweite Lumengeometrie zumindest in ihrem Durchmesser voneinander unterscheiden. 2. Druckmessleitung (105) nach Anspruch 1, mit mehreren Lumenabschnitten (105a, 105a', 105a'') mit jeweils der ersten Lumengeometrie und/oder mehreren Lumenabschnitten (105b, 105b', 105b'') mit jeweils der zweiten Lumengeometrie. 3. Druckmessleitung (105) nach Anspruch 2, wobei Lumenabschnitte (105a, 105a', 105a'') mit jeweils der ersten Lumengeometrie getrennt voneinander vorliegen. 4. Druckmessleitung (105) nach Anspruch 2 oder 3, wobei Lumenabschnitte (105b, 105b', 105b'') mit jeweils der zweiten Lumengeometrie getrennt voneinander vorliegen. 5. Druckmessleitung (105) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei sich Lumenabschnitte (105a, 105a', 105a'') mit jeweils der ersten Lumengeometrie mit Lumenabschnitten (105b, 105b', 105b'') mit jeweils der zweiten Lumengeometrie abwechseln. 6. Druckmessleitung (105) nach einem der vorangegangenen Ansprüche mit einem weiteren Verbinder zum Verbinden der Druckmessleitung (105) mit einer Blutkammer (103). 7. Blutkammer (103), aufweisend oder verbunden mit einer Druckmessleitung (105) nach einem der vorangegangenen Ansprüche . 8. Extrakorporaler Blutschlauchsatz (100), aufweisend oder verbunden mit wenigstens einer Blutkammer (103) nach Anspruch 7 und/oder einer Druckmessleitung (105) nach einem der Ansprüche 1 bis 6. 9. Extrakorporaler Blutschlauchsatz (100) nach Anspruch 8, wobei die Druckmessleitung (105) mit der Blutkammer (103) verbunden ist. 10. Erfassungseinrichtung (1300), programmiert und/oder konfiguriert zum Durchführen oder Veranlassen eines Verfahrens zum Überwachen einer Druckmessleitung (105) eines extrakorporalen Blutschlauchsatzes (100), wobei die Druckmessleitung (105) verbunden ist mit einer Blutbehandlungsvorrichtung (1000), wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (1000) einen Drucksensor (1007) aufweist, welcher zum Messen des in der Druckmessleitung (105) herrschenden Drucks (P) angeordnet ist, und wobei die Druckmessleitung (105) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgestaltet ist; wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Messen eines in der Druckmessleitung (105) herrschenden Drucks (P) oder dessen Veränderung über der Zeit mittels des Drucksensors (1007) und Ermitteln einer Abweichungsgröße (d2) des Drucks (P) oder deren Veränderung; und Auswerten der Abweichungsgröße (d2) oder einer Veränderung der Abweichungsgröße (d2) über der Zeit, jeweils mittels eines Vergleichs der ermittelten Abweichungsgröße (d2) oder deren Veränderung mit zuvor gemessenen und/oder gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen hierfür. 11. Erfassungseinrichtung (1300) nach Anspruch 10, wobei das Auswerten das Treffen einer Aussage über die Druckmessleitung (105) ist oder umfasst. 12. Erfassungseinrichtung (1300) nach einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei das Treffen einer Aussage ist oder ergibt, dass die Gefahr einer Benetzung der Membran (109) und/oder des Drucksensors (1007) besteht, eine vorbestimmte Höhe (h) des Flüssigkeitspegels in der Druckmessleitung (105) erreicht ist und/oder dass der Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung (105) steigt. 13. Erfassungseinrichtung (1300) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei bei Treffen einer Aussage, dass die Gefahr einer Benetzung der Membran (109) besteht, eine Fehlermeldung oder ein Alarm ergeht. 14. Erfassungseinrichtung (1300) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, mit dem weiteren Schritt: Unterbrechen oder Beenden einer Blutbehandlung mittels der Blutbehandlungsvorrichtung (1000); oder mit dem weiteren Schritt: Ergreifen von Maßnahmen mittels der Blutbehandlungsvorrichtung (1000), um den Flüssigkeitsspiegel in der Blutkammer (103) zu senken; jeweils falls das Treffen einer Aussage über die Verbindung ist oder ergibt, dass die Gefahr einer Benetzung besteht und/oder die vorbestimmte Höhe (h) des Pegels überschritten ist. 15. Erfassungseinrichtung (1300) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (1000) eine Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration, ist. 16. Erfassungseinrichtung (1300) nach Anspruch 10 bis 15, aufweisend wenigstens eine Anzeigeeinrichtung oder hiermit verbunden, und konfiguriert zum Anzeigen eines Ergebnisses der Durchführung des Verfahrens mittels der Anzeigeeinrichtung . 17. Blutbehandlungsvorrichtung (1000), aufweisend oder verbunden mit wenigstens einem extrakorporalen Blutschlauchsatz (100) gemäß Anspruch 8 oder 9 und/oder einer Erfassungseinrichtung (1300) gemäß einem der Ansprüche 10 bis 16. 18. Blutbehandlungsvorrichtung (1000) nach Anspruch 17, welche als Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration, ausgestaltet ist. 19. Verfahren zum Überwachen einer Druckmessleitung (105) eines extrakorporalen Blutschlauchsatzes (100), wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Bereitstellen einer Blutbehandlungsvorrichtung (1000) mit einer Verbindungsstelle, welche mit einer Druckmessleitung (105), vorzugsweise gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, verbunden ist, und mit einem Drucksensor (1007), welcher zum Messen des in der Druckmessleitung (105) herrschenden Drucks (P) angeordnet ist; Messen eines in der Druckmessleitung (105) herrschenden Drucks (P) oder dessen Veränderung über der Zeit mittels des Drucksensors (1007) und Ermitteln einer Abweichungsgröße (d2) des Drucks (P) oder deren Veränderung; und Auswerten der Abweichungsgröße (d2) oder einer Veränderung der Abweichungsgröße (d2) über der Zeit, jeweils mittels eines Vergleichs der ermittelten Abweichungsgröße (d2) oder deren Veränderung mit zuvor gemessenen oder gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen. 20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das Auswerten das Treffen einer Aussage über die Druckmessleitung (105) ist oder umfasst. 21. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 20, wobei das Treffen einer Aussage ist oder ergibt, dass die Gefahr einer Benetzung der Membran (109) und/oder des Sensors (1007) besteht, die vorbestimmte Höhe (h) des Flüssigkeitspegels in der Druckmessleitung (105) erreicht ist und/oder der Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung (105) steigt. 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, wobei bei Treffen einer Aussage, dass die Gefahr einer Benetzung besteht, eine Fehlermeldung oder ein Alarm ergeht. 23. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 22, mit dem weiteren Schritt: Unterbrechen oder Beenden einer Blutbehandlung mittels der bereitgestellten Blutbehandlungsvorrichtung (1000) ; oder mit dem weiteren Schritt: Ergreifen von Maßnahmen mittels der Blutbehandlungsvorrichtung (1000), um den Flüssigkeitsspiegel in einer mit der Druckmessleitung (105) verbundenen Blutkammer (103) zu senken; jeweils falls das Treffen einer Aussage über die Verbindung ist oder ergibt, dass die Gefahr einer Benetzung besteht und/oder die vorbestimmte Höhe (h) des Pegels überschritten ist. 24. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 23, wobei die Blutbehandlungsvorrichtung (1000) eine Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration, ist. 25. Digitales Speichermedium, insbesondere in Form einer Diskette, CD oder DVD oder in Form eines USB-Sticks oder EPROM, mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen, konfiguriert, um derart mit einem programmierbaren Computersystem zusammenzuwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem der Ansprüche 19 bis 24 veranlasst werden. 26. Computerprogramm-Produkt, als Signalwelle oder mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode, zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 19 bis 24, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft. 27. Computerprogramm mit einem Programmcode zur Veranlassung der maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 19 bis 24, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. |
Druckmessleitung und Verfahren zum Überwachen derselben mit geeigneten Einrichtungen und Vorrichtungen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmessleitung gemäß Anspruch 1. Sie betrifft zudem eine Blutkammer gemäß Anspruch 7 und einen extrakorporalen Blutschlauchsatz gemäß Anspruch 8. Ferner betrifft sie eine Erfassungseinrichtung gemäß Anspruch 10, eine Blutbehandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 17 sowie ein Verfahren zum Überwachen einer
Druckmessleitung gemäß Anspruch 19. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 25, ein Computerprogramm-Produkt gemäß Anspruch 26 sowie ein Computerprogramm gemäß Anspruch 27.
Aus der Praxis ist bekannt, einen extrakorporalen
Blutkreislauf über eine Druckmessleitung, die von dem
Blutkreislauf abzweigt, an einen Drucksensor anzuschließen, um den im Blutkreislauf herrschenden Druck zu messen. Der Drucksensor ist regelmäßig Teil einer Behandlungsvorrichtung. Die Druckmessleitung, die zumeist eine Stichleitung ist, ist mit dem Drucksensor verbunden. In ihr ist stets eine
bestimmte Menge Luft eingeschlossen, über welche der Druck mittels Drucksensor gemessen wird. Um das unerwünschte
Vordringen von Blut bis in die Blutbehandlungsmaschine hinein zu verhindern, ist mindestens ein hydrophober Schutzfilter in der Leitung angeordnet, der zumeist die Form einer Membran hat oder eine solche aufweist. Dieser Hydrophobfilter wird zusammen mit dem restlichen Blutschlauchset des
extrakorporalen Blutkreislaufs nach einer erfolgten
Blutbehandlung verworfen. Während des Betriebs des extrakorporalen Blutkreislaufs kann es V orkommen, dass der Hydrophobfilter durch Blut benetzt wird und dadurch zumindest teilweise verstopft. Hieraus resultiert eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Druckmessung. Soweit der Anwender dieses Problem erkennt, muss er den Hydrophobfilter durch einen neuen Hydrophobfilter ersetzen. Der neue Hydrophobfilter kann ein Ersatzteil sein oder in einem Ersatzteil enthalten sein. Er kann insbesondere eine Ersatzdruckmessleitung sein, die konfiguriert ist, um an einen freien Anschluss der Blutkammer oder des Blasenfängers angeschlossen zu werden. Der gesamte extrakorporale
Blutschlauchsatz muss dann nicht ausgewechselt werden.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weitere Druckmessleitung und ein Verfahren zur Überwachung einer Druckmessleitung vorzuschlagen. Zudem sollen geeignete
Einrichtungen und Vorrichtungen, ein geeignetes digitales Speichermedium, ein geeignetes Computerprogramm-Produkt und ein geeignetes Computerprogramm zum Ausführen des Verfahrens angegeben werden.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Druckmessleitung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner gelöst durch eine Blutkammer mit den Merkmalen des
Anspruchs 7 und durch einen extrakorporalen Blutschlauchsatz mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Ferner wird sie gelöst durch eine Erfassungseinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 10, eine Blutbehandlungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 17 sowie durch ein Verfahren zum Überwachen einer Druckmessleitung mit den Merkmalen des Anspruchs 19. Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein digitales Speichermedium mit den Merkmalen des Anspruchs 25, durch ein Computerprogramm-Produkt mit den Merkmalen des Anspruchs 26 sowie durch ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 27 gelöst.
Erfindungsgemäß wird somit eine Druckmessleitung mit einer optionalen Membran und mit einem Verbinder zum Verbinden der Druckmessleitung mit einer Blutbehandlungsvorrichtung zur Blutbehandlung vorgeschlagen, wobei letztere optional einen Druckluftausgang aufweist. Der Verbinder ist optional zum Verbinden der Druckmessleitung mit einem Ausgang der
Blutbehandlungsvorrichtung ausgestaltet, vorzugsweise mit dem Druckluftausgang .
Erfindungsgemäß weist die Druckmessleitung zusätzlich
wenigstens zwei aufeinander folgende Lumenabschnitte auf, nämlich einen ersten Lumenabschnitt und einen zweiten
Lumenabschnitt. Der erste Lumenabschnitt weist hierbei eine erste Lumengeometrie auf. Der zweite Lumenabschnitt weist eine zweite Lumengeometrie auf. Die erste und die zweite Lumengeometrie unterscheiden sich zumindest in ihrem
Durchmesser oder nur in ihrem Durchmesser voneinander.
Die erfindungsgemäße Blutkammer umfasst eine erfindungsgemäße Druckmessleitung oder ist hiermit verbunden. Die Blutkammer kann beispielsweise konfiguriert sein, um in einer
Blutentnahmeleitung und/oder in einer Blutrückgabeleitung eines extrakorporalen Blutkreislaufs eingebaut zu sein oder zu werden.
Die erfindungsgemäße Blutkammer kann eine arterielle und/oder venöse Blutkammer sein.
Der erfindungsgemäße extrakorporale Blutschlauchsatz weist wenigstens eine erfindungsgemäße Blutkammer und/oder eine erfindungsgemäße Druckmessleitung auf oder ist mit wenigstens einer dieser beiden Einrichtungen verbunden.
Erfindungsgemäß wird eine Erfassungseinrichtung
vorgeschlagen, welche zum Durchführen oder Veranlassen eines Verfahrens zum Überwachen einer Druckmessleitung eines extrakorporalen Blutschlauchsatzes programmiert und/oder konfiguriert ist.
Das Verfahren läuft ab, wenn eine Blutbehandlungsvorrichtung mittels einer Verbindungsstelle mit einer Druckmessleitung eines extrakorporalen Blutschlauchsatzes verbunden ist. Des Weiteren ist die Behandlungsvorrichtung mit einem Drucksensor ausgestaltet, welcher zum Messen des in der Druckmessleitung herrschenden Drucks angeordnet ist.
In weiteren Schritten des Verfahrens erfolgt ein Messen eines in der Druckmessleitung herrschenden Drucks oder einer
Druckveränderung über der Zeit mittels des Drucksensors sowie ein Ermitteln einer Abweichungsgröße (alternativ:
„Abweichungsmaß") des Drucks oder deren Veränderung.
Ferner erfolgt ein Auswerten der Abweichungsgröße des
gemessenen Drucks, oder der Veränderung derselben über der Zeit, jeweils mittels eines Vergleichs der ermittelten
Abweichungsgröße oder deren Veränderung mit zuvor gemessenen oder gespeicherten Werten, Schwellenwerten, Bereichen oder Verläufen hierfür.
Dabei kann die Abweichungsgröße als Quadrat der
Standardabweichung als ein Maß für die Variabilität des
Drucks verstanden werden. Allgemein kann die Abweichungsgröße (oder „Abweichungsmaß") als Maß für die Variabilität des Drucks verstanden werden und/oder als ein Maß dafür, wie sehr ein gemessener Druckwert von einem Erwartungswert oder erwarteten Wert, etwa einem Mittelwert, aus vergangenen Messungen abweicht. Das Maß der Abweichung kann als mathematische Größe zu einer Aussage führen („zu groß", „innerhalb vorgegebener Grenzen", usw.) oder hierfür verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung weist
wenigstens einen erfindungsgemäßen extrakorporalen
Blutschlauchsatz und/oder eine erfindungsgemäße
Erfassungseinrichtung auf oder ist wenigstens mit wenigstens einer dieser beiden Einrichtungen verbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Überwachen einer Druckmessleitung eines extrakorporalen Blutschlauchsatzes .
Das Verfahren umfasst ein Bereitstellen einer
Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Verbindungsstelle, welche ausgestaltet ist, um mit einer Druckmessleitung eines extrakorporalen Blutschlauchsatzes verbindbar zu sein. Des Weiteren ist die Blutbehandlungsvorrichtung mit einem
Drucksensor ausgestaltet, welcher zum Messen des in der
Druckmessleitung herrschenden Drucks angeordnet ist.
In weiteren Schritten des Verfahrens erfolgt ein Messen eines in der Druckmessleitung herrschenden Drucks oder einer
Druckveränderung über der Zeit mittels des Drucksensors und ein Ermitteln einer Abweichungsgröße des Drucks oder deren Veränderung . Ferner erfolgt ein Auswerten der Abweichungsgröße des gemessenen Drucks oder der Veränderung der Abweichungsgröße über der Zeit, jeweils mittels eines Vergleichs der
ermittelten Abweichungsgröße oder deren Veränderung mit zuvor gemessenen oder gespeicherten Werten, Schwellenwerten,
Bereichen oder Verläufen.
Ein erfindungsgemäßes digitales, insbesondere nicht
flüchtiges, Speichermedium, insbesondere in Form eines maschinenlesbaren Trägers, insbesondere in Form einer
Diskette, CD, DVD oder in Form eines USB-Sticks oder EPROM, insbesondere mit elektronisch oder optisch auslesbaren
Steuersignalen, kann derart mit einem programmierbaren
Computersystem Z usammenwirken, dass die maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode oder eine Signalwelle zur
Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem
Rechner abläuft, auf. Unter einem Computerprogramm-Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B.
elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm) , ein
Netzwerk von computerimplementierten Computerprogrammen
(z. B. Client/Server-system, Cloud Computing System, etc.), oder ein Computer, auf dem ein Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt oder entwickelt wird, verstanden werden. Der Begriff „maschinenlesbarer Träger", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der von Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann ein Datenträger, wie eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte und dergleichen sein.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen
Programmcode auf zur Veranlassung der maschinellen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß beispielsweise ein physikalisches,
vertriebsfähiges Software-Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.
Für das erfindungsgemäße digitale Speichermedium, das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt und das
erfindungsgemäße Computerprogramm gilt, dass alle, einige oder manche der maschinell durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden. Dies gilt insbesondere im Zusammenwirken mit einer erfindungsgemäßen Erfassungsvorrichtung und/oder einer bereitgestellten
Blutbehandlungsvorrichtung wie hierin beschrieben,
insbesondere an einer Blutbehandlungsvorrichtung, die beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommt.
Bei allen folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des
Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll eine erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern. Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren
Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein" oder „einem" stets „wenigstens ein" oder „wenigstens einem" mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein" alternativ als „genau ein" gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der
vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.
Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt dies eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar .
Wenn hierin von „programmiert" oder „konfiguriert" die Rede ist, so ist auch offenbart, diese Begriffe gegeneinander auszutauschen .
Wann immer hierin ein Verfahrensschritt genannt ist, umfasst die vorliegende Erfindung auch eine entsprechende
Programmierung oder Konfigurierung einer geeigneten
Vorrichtung oder eines Abschnitts hiervon.
Der Begriff „Hydrophobfilter" wird in manchen
Ausführungsformen synonym zu einem Abschnitt einer
Druckmessleitung gebraucht, welcher eine Membran aufweist oder ist, und umgekehrt. Diese Begriffe können daher hierin gegeneinander ausgetauscht werden. Die Membran kann hydrophob sein, insbesondere luftdurchlässig und
flüssigkeitsundurchlässig . Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und
Ausführungsformen .
Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale aufweisen.
Der hierin genannte Blasenfänger kann ein arterieller
und/oder ein venöser Blasenfänger sein.
In beliebigen Ausführungsformen gilt das hierin zur
Abweichungsgröße Gesagte alternativ für einen beliebigen Streuungsparameter, etwa für die Varianz, für die
Standardabweichung oder die empirische Standardabweichung. In solchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist die
Abweichungsgröße eine Varianz, ein Streuungsparameter, eine Standardabweichung oder dergleichen. Diese Begriffe und
Gegenstände sind ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst .
In einigen Ausführungsformen ist die Abweichungsgröße
definiert als die mittlere quadratische Abweichung des aktuellen Druckwerts von einem gemittelten Druckwert. Der gemittelte Druckwert kann der Mittelwert der zuletzt über die Druckmessleitung gemessenen Druckwerte sein, z. B. die letzten fünf Werte, oder alle Werte, die innerhalb der vergangenen vorbestimmten Zeitdauer von z. B. 0,5 Sekunden, 1 Sekunde, 1,5 Sekunden, usw. gemessen wurden.
In einigen Ausführungsformen kann die Abweichungsgröße in Analogie zur Berechnung der Varianz in der Stochastik
berechnet werden: , mit h = vorgegebene Anzahl der Messwerte, z. B. 5 i = Laufindex über alle Messwerte xi = i-ter Messwert x m = Mittelwert aus allen n Messwerten d 2 = Abweichungsgröße oder Abweichungsmaß
Beispielsweise kann an einer Dialysemaschine alle 100 ms ein Druckmesswert für den venösen Druck aufgenommen und
gespeichert werden. Das Betrachtungszeitintervall zur Analyse des Drucksignals betrage in diesem Beispiel 0,5 s, womit bereits ein charakteristischer Abschnitt des Druckverlaufs erfasst werden kann. Daraus ergibt sich im Beispiel die vorgegebene Anzahl n zu 5 (n = 5) Messwerten für das
Betrachtungszeitintervall oder im Betrachtungsintervall. Es werden also 5 Messwerte aufgenommen, und der Mittelwert x m aller 5 Messwerte wird berechnet. Dann wird unter Verwendung der 5 (Einzel ) Messwerte und des Mittelwerts x m das
Abweichungsmaß berechnet.
Optional ist der Berechnungsansatz so formuliert, dass die Abweichung überhöht dargestellt wird. Dies ist in einer
Ausführungsform durch den quadratischen Ansatz der Fall, ebenso nach einer mathematischen Operation, in welcher die Abweichung mit einem Exponenten größer als 2 (zwei) oder mit einem ausreichend großen Multiplikator berücksichtigt wird.
In einigen Ausführungsformen wird beim Messen eines in der Druckmessleitung herrschenden Drucks oder einer
Druckveränderung über der Zeit mittels des Drucksensors stets der Spitzenwert des Drucksignals gemessen. Schwankt der Druck z. B. periodisch, etwa bedingt durch Druckeinflüsse, die von der Bewegung des Rotors einer als Rollenpumpe ausgestalteten Blutpumpe herrühren, so kann der Druck wiederholend ansteigen und wieder abfallen, sich also zwischen einem oberen
Maximalwert und einem unteren Minimalwert bewegen.
Die Präzision der Druckmessung kann dadurch gesteigert werden, dass erfindungsgemäß stets Maximalwerte oder stets Minimalwerte betrachtet werden, etwa beim Ermitteln eines Mittelwerts aus den vergangenen Druckmessungen, und/oder beim Messen des konkreten Druckwerts.
Statt Maximalwerten oder Minimalwerten können
Druckmittenwerte verwendet werden, die jeweils zwischen dem Maximal- und dem Minimalwert liegen. Auch aus diesen
Druckmittenwerten des einzelnen Drucksignals kann der hierin genannte Mittelwert als Erwartungswert berechnet werden.
Ferner kann erfindungsgemäß die Rotorstellung einzelner
Pumpen, z. B. der Blutpumpe, bei der Messung des konkreten Druckwerts in Betracht gezogen werden. So kann vorgesehen sein, den Druck stets dann zu messen, wenn die Blutpumpe (erneut) eine bestimmte Rotorstellung einnimmt. Letzteres kann durch Einsatz eines entsprechenden Sensors, z. B. eines Magnetfeldsensors oder eines Hall-Sensors, und die Auswertung seiner Messungen, sichergestellt werden.
In manchen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäße Druckmessleitung mehrere Lumenabschnitte mit jeweils einer ersten Lumengeometrie und/oder mehrere Lumenabschnitte mit jeweils einer zweiten Lumengeometrie. In einigen Ausführungsformen weist die erfindungsgemäße
Druckmessleitung getrennt voneinander vorliegende
Lumenabschnitte mit jeweils der ersten Lumengeometrie auf.
In manchen Ausführungsformen weist die erfindungsgemäße
Druckmessleitung getrennt voneinander vorliegende
Lumenabschnitte mit jeweils der zweiten Lumengeometrie auf.
In einigen Ausführungsformen können sich Lumenabschnitte mit der ersten Lumengeometrie mit Lumenabschnitten mit der zweiten Lumengeometrie abwechseln. Durch die
unterschiedlichen Lumengeometrien, welche in der
Druckmessleitung vorgesehen sind, steigt der
Flüssigkeitspegel in den unterschiedlichen Lumenabschnitten unterschiedlich schnell. Die kontinuierliche Abhängigkeit zwischen Füllhöhe und Volumen ist damit aufgehoben und kann der Definition von Schwellwerten für eine zu ermittelnde Abweichungsgröße dienen, mit welcher wiederum die Füllhöhe der Druckmessleitung ermittelt werden kann.
In manchen Ausführungsformen weist die Druckmessleitung einen weiteren Verbinder auf, der zum Verbinden der
Druckmessleitung mit einer, insbesondere venösen, Kammer ausgestaltet ist. Diese Kammer kann eine Blutkammer sein.
In gewissen Ausführungsformen sind die Lumenabschnitte mit erster und/oder zweiter Lumengeometrie nicht Teil eines Verbinders der Druckmessleitung und/oder nicht mit einem solchen Verbinder direkt verbunden.
In einigen Ausführungsformen ist die Druckmessleitung des extrakorporalen Blutschlauchsatzes mit der, insbesondere venösen, Blutkammer verbunden. In gewissen Ausführungsformen der Erfassungseinrichtung ist oder umfasst das Auswerten durch das Verfahren das Treffen einer Aussage über die Druckmessleitung.
In manchen Ausführungsformen umfasst das Verfahren das
Bereitstellen einer abgeschlossenen Sammlung an
Mindestwerten, Maximalwerten, Mustern, Kennlinien und/oder Verläufen von Abweichungsgrößen oder Veränderungen der
Abweichungsgröße über der Zeit, welche für eine oder für mehrere vorbestimmte, voneinander verschiedene
Druckmessleitungen erhoben wurde oder diese kennzeichnen. Ferner ist oder umfasst das Auswerten ein Überprüfen, ob die Abweichungsgröße oder ihr Verlauf in der abgeschlossenen Sammlung enthalten ist.
In einigen Ausführungsformen der Erfassungseinrichtung ergibt oder ist die getroffene Aussage bei der Auswertung des
Verfahrens, dass die Gefahr einer Benetzung der Membran und/oder des Sensors besteht und/oder, dass ein
Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung unzulässig ansteigt und/oder eine vorbestimmte Höhe erreicht oder alternativ überstiegen hat.
In manchen Ausführungsformen der Erfassungseinrichtung ergeht nach einer getroffenen Aussage, dass die Gefahr einer
Benetzung der Membran und/oder des Sensors besteht, oder, dass ein Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung unzulässig ansteigt oder angestiegen ist, eine Fehlermeldung oder ein Alarm. Die getroffene Aussage kann hierbei auch eine
Unterbrechung oder einen Abbruch eines laufenden
Behandlungsverfahrens zur Folge haben oder eine Unterbrechung oder einen Abbruch initiieren, beispielsweise durch einen oder nach einem Hinweis an den Anwender.
In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren der erfindungsgemäßen Erfassungseinrichtung als weiteren Schritt ein Unterbrechen oder Beenden einer (laufenden)
Blutbehandlung mit der Blutbehandlungsvorrichtung. Das
Unterbrechen oder Beenden erfolgt in diesen
Ausführungsformen, falls das Treffen einer Aussage über die Verbindung ergibt, dass eine Gefahr der Benetzung der Membran oder des Sensors besteht, eine vorbestimmte Höhe des Pegels überschritten ist, oder dass die Abweichungsgröße oder ihr Verlauf nicht in der abgeschlossenen Sammlung enthalten ist.
In manchen Ausführungsformen umfasst das Verfahren der erfindungsgemäßen Erfassungseinrichtung als weiteren Schritt, nach einer getroffenen Aussage über die Gefahr einer
Benetzung der Membran und/oder des Sensors, oder, dass der Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung unzulässig ansteigt oder angestiegen ist, das Ergreifen von Maßnahmen mittels der Blutbehandlungsvorrichtung, um den Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung und/oder in der, insbesondere venösen,
Blutkammer oder dem, insbesondere venösen, Blasenfänger zu senken, welche (r) mit der Druckmessleitung, insbesondere unmittelbar, in Fluidverbindung verbunden ist.
In manchen Ausführungsformen umfassen die Maßnahmen mittels der Blutbehandlungsvorrichtung, um den Flüssigkeitspegel im Blasenfänger zu senken, ein Verdrängen eines Teils der
Flüssigkeit mittels Gas, z. B. mittels Luft aus der
Drucklufteinrichtung oder -quelle, oder bestehen hieraus. Diese Maßnahme kann von der Erfassungseinrichtung oder der Blutbehandlungsvorrichtung automatisch eingeleitet werden. Damit kann erreicht werden, dass der Pegel in der
Druckmessleitung gesenkt wird, bevor die Membran in Gefahr gerät, benetzt zu werden.
Andere Maßnahmen wie Fehlermeldung, Alarm, Unterbrechen der Behandlung und dergleichen können alternativ oder ergänzend ebenfalls vorgesehen sein und optional automatisiert, etwa mittels der Erfassungseinrichtung oder der
Blutbehandlungsvorrichtung, ablaufen .
In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren ein
Sperren von manchen oder allen Behandlungsmodalitäten der bereitgestellten Blutbehandlungsvorrichtung und/oder
Einschränken von Behandlungsparametern von mittels der bereitgestellten Blutbehandlungsvorrichtung durchführbaren Blutbehandlungsverfahren. Das Sperren erfolgt in diesen Ausführungsformen, falls das Treffen einer Aussage über die Verbindung ergibt, dass eine Benetzung der Membran oder des Sensors besteht, eine vorbestimmte Höhe des Pegels
überschritten ist und/oder, dass die Abweichungsgröße und/oder ihr Verlauf nicht in der abgeschlossenen Sammlung enthalten ist.
In manchen Ausführungsformen ist die
Blutbehandlungsvorrichtung der Erfassungseinrichtung als Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse, Hämofiltration oder Hämodiafiltration ausgestaltet .
In einigen Ausführungsformen weist die Erfassungseinrichtung wenigstens eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines Ergebnisses der Durchführung des Verfahrens auf oder ist hiermit in Signalkommunikation verbunden. Die
Erfassungsvorrichtung ist programmiert zum Ausgeben
entsprechender Signale zum Anzeigen des Ergebnisses an die Anzeigeeinrichtung. Die Anzeigeeinrichtung kann ein Display, eine Fehleranzeige oder dergleichen sein.
In manchen Ausführungsformen ist die
Blutbehandlungsvorrichtung als Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse,
Hämofiltration oder Hämodiafiltration ausgestaltet.
In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften
Ausführungsformen weist die Erfassungseinrichtung wenigstens eine Alarmeinrichtung auf, welche konfiguriert oder
programmiert ist zum Ausgeben eines Alarms für den Fall, dass das Ergebnis der Durchführung des Verfahrens ist, dass eine Benetzung der Hydrophobmembran droht. Alternativ steht sie mit einer solchen Alarmeinrichtung in Signalübertragung.
In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften
Ausführungsformen ist die Erfassungseinrichtung eine
Steuerungsvorrichtung und/oder ein Funktionstestmonitor oder weist dergleichen jeweils auf.
In gewissen Ausführungsformen ist oder umfasst das Auswerten des Verfahrens das Treffen einer Aussage über die
Druckmessleitung .
In manchen Ausführungsformen des Verfahrens ist oder ergibt das Treffen einer Aussage, dass die Gefahr einer Benetzung der Membran und/oder des Sensors besteht und/oder ein Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung steigt und/oder eine vorbestimmte Höhe des Pegels erreicht ist.
In manchen Ausführungsformen des Verfahrens ergeht nach einer getroffenen Aussage, dass die Gefahr einer Benetzung der Membran und/oder des Sensors besteht, oder, dass ein
Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung unzulässig ansteigt oder angestiegen ist, eine Fehlermeldung oder ein Alarm. Die getroffene Aussage kann hierbei auch eine Unterbrechung oder einen Abbruch eines laufenden Behandlungsverfahrens zur Folge haben oder eine Unterbrechung oder einen Abbruch initiieren, beispielsweise durch einen oder verbunden mit einem Hinweis an den Anwender.
In einigen Ausführungsformen des Verfahrens wird als weiterer Schritt ein Unterbrechen einer (laufenden) Blutbehandlung mit einer Blutbehandlungsvorrichtung umfasst. Dies kann
insbesondere für eine solche Blutbehandlung gelten, bei welcher der extrakorporale Blutschlauchsatz bestimmungsgemäß verwendet wird oder verwendet werden soll. Das Unterbrechen oder Beenden erfolgt in diesen Ausführungsformen
insbesondere, falls das Treffen einer Aussage über die
Verbindung ergibt, dass eine Gefahr einer Benetzung oder eine Benetzung der Membran oder des Sensors besteht, dass ein Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung unzulässig ansteigt oder angestiegen ist, oder, dass die Abweichungsgröße oder ihr Verlauf nicht in der abgeschlossenen Sammlung enthalten ist .
Das Ergreifen von Maßnahmen zum Senken des
Flüssigkeitsspiegels im Blasenfänger mittels der
Blutbehandlungsvorrichtung kann in gewissen Ausführungsformen des Verfahrens ebenso als weiterer Schritt umfasst sein. In manchen Ausführungsformen des Verfahrens ist die
Blutbehandlungsvorrichtung als Vorrichtung zur Apherese oder Dialyse, wiederum insbesondere zur Hämodialyse,
Hämofiltration oder Hämodiafiltration ausgestaltet.
In manchen Ausführungsformen wird mittels eines Kompressors der Luftdruck in der Druckmessleitung und folglich auch in der, insbesondere venösen, Blutkammer derart erhöht und die, insbesondere venöse, Klemme geöffnet, dass der
Flüssigkeitspegel sinkt und damit eine Benetzung der Membran und/oder des Drucksensors vermieden wird. Alternativ oder ergänzend kann eine laufende Blutbehandlung unterbrochen werden und ein Anwender aufgefordert werden, die Fortsetzung der Behandlung freizugeben.
In manchen Ausführungsformen umfasst das Verfahren kein Freiblasen der Membran eines Hydrophobfilters mittels einer mit ihm verbundenen Druckluftquelle, um die
Funktionsfähigkeit des Filters wiederherzustellen.
In einigen Ausführungsformen endet das erfindungsgemäße Verfahren vor einem Feststellen, dass die Membran des
Hydrophobfilters verstopft ist.
In manchen Ausführungsformen werden Werte der
Abweichungsgröße, die gleich Null sind, oder ausbleibende Schwankungen der Abweichungsgröße nicht zu einer Aussage verwendet, nach welcher Gefahr einer Benetzung der Membran und/oder des Sensors besteht.
In einigen Ausführungsformen werden Amplitudenschwankungen, und insbesondere periodisch wiederkehrende Amplitudenschwankungen, des Drucks nicht erfasst und/oder nicht als Kriterium für die Überwachung der Druckmessleitung oder der Druckmessanordnung verwendet.
In manchen Ausführungsformen umfasst das Verfahren nicht, dass aufgrund des Vorhandenseins von Amplitudenschwankungen des Drucks auf die korrekte Funktion der Druckmessleitung oder der Druckmessanordnung geschlossen wird.
In einigen Ausführungsformen weist die Druckmessleitung keine Pumpe, insbesondere Vakuumpumpe, und/oder keinen
Abfallbehälter auf oder ist hiermit in Fluidverbindung verbunden. Ganz insbesondere weist die Druckmessleitung eine solche Pumpe nicht zwischen ihrem Verbinder zu ihrem
Verbinden mit der Blutbehandlungsvorrichtung und einem Ende, das zu ihrem Verbinden mit einem Blutschlauchsatz , z. B. mit einer Blutkammer hiervon, vorgesehen ist, auf.
In manchen Ausführungsformen ist die Membran nicht zum
Herausfiltern von Bestandteilen, insbesondere nicht von festen und/oder flüssigen Bestandteilen, wie etwa Wundsekret, aus einem Fluidstrom geeignet, vorgesehen und/oder
eingesetzt .
Einige oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen oder mehrere der oben oder im Folgenden genannten
Vorteile aufweisen.
So kann, da erfindungsgemäß sicherheitsrelevante Funktionen des verwendeten Blutschlauchsatzes , nämlich die Möglichkeit der korrekten Druckmessung und damit der
Blutbehandlungsvorrichtung, sichergestellt werden, eine erhöhte Sicherheit für den Patienten geschaffen werden. Da erfindungsgemäß ein technischer Fehler am Drucksensor (ein Benetzen des Drucksensors und/oder der Hydrophobmembran) bereits erkannt wird, bevor dieser auftritt, vermeidet man einen unnötigen Mehrverbrauch an Einwegartikeln, der beim Austauschen des benetzten Drucksensors und ggf. der
zugehörigen Druckmessleitung oder sogar des gesamten
extrakorporalen Blutschlauchsatzes anfallen würde.
Es trägt auch dazu bei, Zeit einzusparen, die man andernfalls für das Austauschen eines benetzten Drucksensors und/oder des gesamten Blutschlauchsatzes verwenden müsste.
Eine Befüllung der Druckmessleitung mit Blut und das
hierdurch bedingte Benetzen der Membran und/oder des Sensors, was einen notwendigen Austausch der Druckmessleitung nach sich zieht, wird vorteilhaft vermieden. Somit wird ferner auch die Gefahr der Kontamination des Dialysegeräts
vermindert .
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann auch ein Anstieg von Blut in der Druckmessleitung detektiert werden.
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen, in welchen identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum Teil stark vereinfachten Figuren gilt:
Fig. 1 zeigt ein schematisch vereinfachtes Schaubild einer erfindungsgemäßen
Blutbehandlungsvorrichtung und einer ersten Druckmessleitung eines erfindungsgemäßen Blutschlauchsatzes in einer ersten
Ausführungsform;
Fig . 2 zeigt schematisch vereinfacht eine
erfindungsgemäße Druckmessleitung in einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 3a, 3b zeigen je ein Diagramm, in welchem der mittels des Drucksensors aus Fig. 1 erfindungsgemäß gemessene Druck über der Zeit gezeigt ist;
Fig. 4 zeigt zwei mittels Drucksensor der Fig. 1
gemessene Verläufe der Abweichungsgröße des im Blasenfänger herrschenden venösen Drucks, einmal bei überwiegend mit Luft gefülltem Blasenfänger und einmal bei überwiegend mit Flüssigkeit gefülltem Blasenfänger, jeweils über der Zeit t in Sekunden [s] bei einem eingestellten Blutfluss von 100 ml/min;
Fig . 5 zeigt in einem vereinfachten Diagramm die
Abhängigkeit der Abweichungsgröße vom
Luftvolumen in der Druckmessleitung und im Blasenfänger;
Fig . 6 zeigt in einem vereinfachten Diagramm die
Abhängigkeit des Luftvolumens vom Flüssigkeitspegel in der Druckmessleitung und im Blasenfänger; und
Fig. 7 zeigt einen diskontinuierlichen Anstieg der
Abweichungsgröße in Abhängigkeit vom Flüssigkeitspegel, bedingt durch die Geometrie der Druckmessleitung.
Fig . 1 zeigt schematisch sehr vereinfacht Abschnitte einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung 1000 sowie
Abschnitte eines erfindungsgemäßen Blutschlauchsatzes 100.
Die Erfindung ist hierin und insbesondere im Folgenden anhand von erfindungsgemäßen Vorrichtungen erläutert, die auf der venösen Seite des Blutschlauchsatzes angeordnet sind. Die Erfindung ist nicht auf ihren Einsatz auf der venösen Seite eines Blutschlauchsatzes beschränkt.
Der extrakorporale Blutschlauchsatz 100, welcher optional abschnittsweise jeweils außerhalb und innerhalb einer nicht dargestellten Blutkassette verlaufen kann, weist eine venöse Patientenleitung 101 und optional einen venösen Blasenfänger oder eine venöse Blutkammer 103 auf. Eine Durchströmung der Patientenleitung 101 mit Blut erfolgt bei deren Gebrauch zumeist in der Richtung des angegebenen Pfeils in Richtung Patient .
Mit dem Blutschlauchsatz 100 verbunden (oder Teil hiervon) ist eine erfindungsgemäße Druckmessleitung 105. Diese geht in Fig. 1 rein exemplarisch von der venösen Blutkammer 103, hier als Blasenfänger ausgestaltet, ab. Die Druckmessleitung 105 kann die Rücklaufdruckmessleitung sein. Sie kann eine „open line" sein.
Die Druckmessleitung 105 weist optional einen Verbinder 107 auf, welcher zum Verbinden der Druckmessleitung 105 mit beispielsweise einem Druckluftausgang 1001 der
Blutbehandlungsvorrichtung 1000 vorgesehen und entsprechend ausgestaltet ist. Rein optional sind der Verbinder 107 und der Druckluftausgang 1001 weibliche bzw. männliche Hälften eines Luer-Konnektors mit weiblichem bzw. männlichem
Dichtkonus oder Hälften eines entsprechenden Luer-Lock- Konnektors mit oder ohne zusätzlichem Sicherungsgewinde.
Der Druckluftausgang 1001 kann in oder an einer Außenwand der Blutbehandlungsvorrichtung 1000, beispielsweise in deren Gehäusewand, liegen.
Der Verbinder 107 der Druckmessleitung 105, oder ein anderer Abschnitt der Druckmessleitung 105, welcher in einem im
Gebrauchszustand der Druckmessleitung 105 von Luft
durchströmten oder von Luft durchströmbaren Bereich der
Druckmessleitung 105 liegt, weist eine luftdurchlässige
Membran 109 auf. Die luftdurchlässige Membran 109 ist, rein beispielhaft, als hydrophobe Membran oder als Hydrophobfilter ausgestaltet. Die luftdurchlässige Membran 109 ist der fachkundigen Person auch unter der Bezeichnung „transducer protector" bzw. abgekürzt „TP" bekannt.
Die Blutbehandlungsvorrichtung 1000 weist einen
Kompressor 1003 als Beispiel für eine Drucklufteinrichtung oder -quelle auf.
Kompressor 1003 und Druckluftausgang 1001 sind beispielsweise mittels einer Druckluftleitung 1005 in Fluidkommunikation verbunden. Der Kompressor 1003 kann optional weitere Ventile für einen anderen als seinen hierin beschriebenen Einsatz aufweisen .
In oder an der Druckluftleitung 1005 sind ein
Drucksensor 1007 und, rein exemplarisch, ein optionales Umschaltventil 1009 (alternativ oder ergänzend eine Drossel, ein Schalter, eine Sperre und/oder dergleichen) vorgesehen.
Wie aus Fig. 1 erkannt werden kann, ist der Drucksensor 1007 vorzugsweise derart in die Druckluftleitung 1005 eingebunden oder steht mit dieser in geeigneter Fluidkommunikation, dass er bei entsprechend geschaltetem Umschaltventil 1009 (falls vorhanden) und aktivem, d. h. eingeschaltetem,
Kompressor 1003 den aufgrund des Betriebs des
Kompressors 1003 in der Druckleitung 1005 herrschenden
Druck P messen kann. Der Drucksensor 1007 kann der
Rücklaufdrucksensor sein.
Rein beispielhaft führt die Druckluftleitung 1005 durch einen optional vorgesehenen Schutzfilter 1011, welcher wiederum eine, vorzugsweise hydrophobe, im Strömungslauf liegende luftdurchlässige Membran 1013 aufweist.
Die Blutbehandlungsvorrichtung 1000 weist eine
Erfassungseinrichtung 1300 auf. Diese ist, wie mittels
Strichlinien gezeigt, beispielhaft mit dem Kompressor 1003, dem Drucksensor 1007 und/oder dem Umschaltventil 1009 in Signalkommunikation verbunden.
Wie mittels Strich-Punkt-Linien gezeigt, können wenigstens der Druckluftausgang 1001 und der Drucksensor 1007, ferner optional das Umschaltventil 1009 und der Schutzfilter 1011, soweit vorhanden, Teil der eigenständigen
Druckmesseinheit 1500 sein, welche mit der
Blutbehandlungsvorrichtung 1000 verbunden ist. Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, weist die Druckmessleitung 105 wenigstens einen ersten Lumenabschnitt 105a und einen hierzu unmittelbar benachbarten zweiten Lumenabschnitt 105b auf.
Der erste Lumenabschnitt 105a weist eine erste Lumengeometrie auf, der zweite Lumenabschnitt 105b eine zweite
Lumengeometrie. Die erste und die zweite Lumengeometrie unterscheiden sich zumindest in ihrem Durchmesser
voneinander, indem der erste Lumenabschnitt 105a einen größeren Durchmesser aufweist als der zweite
Lumenabschnitt 105b. Der erste Lumenabschnitt 105a kann daher als Erweiterung oder Kompartiment bezeichnet werden, der zweite Lumenabschnitt 105b als Engstelle.
Zusätzlich zum ersten Lumenabschnitt 105a weist die
Druckmessleitung 105 einen weiteren Lumenabschnitt 105a' auf. Dieser hat ebenfalls einen größeren Durchmesser als der hierzu unmittelbar benachbarte zweite Lumenabschnitt. Er kann dieselbe Geometrie und/oder denselben Durchmesser haben wie der erste Lumenabschnitt 105a. Die Lumenabschnitte 105a und 105a' werden daher hierin gemeinsam als „erste
Lumenabschnitte" bezeichnet.
Der extrakorporale Blutkreislauf 100 weist neben den
vorstehend beschriebenen Komponenten ferner jeweils optional einen arteriellen Leitungsabschnitt auf, der mit einem nicht dargestellten Patienten und mit einer ebenfalls nicht
gezeigten Blutbehandlungseinrichtung, hier exemplarisch ein Blutfilter oder Dialysator, in Fluidverbindung steht. Der Blutfilter weist eine Dialysierflüssigkeitskammer und eine Blutkammer auf, welche durch eine zumeist semi-permeable Membran voneinander getrennt sind. Die in Fig. 1 nur durch einige ihrer Einrichtungen und schematisch repräsentierte Blutbehandlungsvorrichtung 1000 weist ferner eine Blutpumpe auf. Sie fördert während der Behandlung des Patienten Blut durch Abschnitte des
extrakorporalen Blutkreislaufs 100 und in Richtung zum
Blutfilter oder Dialysator.
Mittels einer Pumpe für Dialysierflüssigkeit, die als
Rollenpumpe oder als anderweitig okkludierende Pumpe
ausgestaltet sein kann, wird frische Dialysierflüssigkeit aus einer Quelle entlang einer Dialysierflüssigkeitszulaufleitung in die Dialysierflüssigkeitskammer gepumpt. Die
Dialysierflüssigkeit verlässt die Dialysierflüssigkeitskammer als Filtrat in Richtung eines Ausgusses.
Eine weitere Quelle mit Substituat kann optional vorgesehen sein .
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Druckmessleitung 105. Diese ist mit einem Druckluftausgang 1001 und einem Blasenfänger als Beispiel für eine Blutkammer 103 verbunden, vergleiche hierzu Fig. 1.
Die Druckmessleitung 105 weist mehrere, z. B. drei, erste Lumenabschnitte 105a, 105a' und 105a'', also Lumenabschnitte eines ersten Typs, auf. Sie sind jeweils von zweiten
Lumenabschnitten 105b, 105b' und 105b' L voneinander getrennt, also von Lumenabschnitten eines zweiten Typs. Hier wechseln sich also exemplarisch Lumenabschnitte des ersten Typs mit solchen des zweiten Typs ab.
Fig. 3a und 3b zeigen je ein Diagramm, in welchem der Verlauf des mittels des Drucksensors 1007 aus Fig. 1 gemessenen Drucks P (z. B. in der Einheit mmHg), über der Zeit t (z. B. in der Einheit s für Sekunden) aufgetragen ist.
Fig. 3a zeigt das mittels Drucksensor 1007 gemessene
Drucksignal, wenn die obere Hälfte der Blutkammer 103 mit Luft gefüllt ist.
Fig. 3b zeigt das mittels Drucksensor 1007 gemessene
Drucksignal, wenn die Blutkammer 103 bis zu seinem oberen Rand mit Flüssigkeit gefüllt ist, also keine oder kaum Luft aufweist .
Es ist erkennbar, dass die mit Kreisen markierten
Überschwinger bei Druckänderungen im (halb- ) luftgefüllten System der Fig. 3a deutlich geringer sind als in Fig. 3b.
Dieses Verhalten wird erfindungsgemäß über die
Abweichungsgröße, die hier rein exemplarisch als eine quadrierte und ggf. der Varianz entsprechende oder
nachempfundene Größe ist und daher exemplarisch mit d 2 bezeichnet wird, ausgewertet.
Die Abweichungsgröße d 2 ist hier exemplarisch die mittlere quadratische Abweichung des aktuellen Druckwerts von einem gemittelten Druckwert (z. B. 5 Druckwerte innerhalb von 500 ms) .
Die Abweichungsgröße muss jedoch keine quadratische
Abweichung sein. Das Bespiel der vorliegenden Figuren ist daher keineswegs beschränkend zu verstehen.
Fig . 4 zeigt zwei mittels des Drucksensors 1007 der Fig. 1 gemessene Verläufe der Abweichungsgröße d 2 der Fig. 3 des in der Blutkammer 103 herrschenden venösen Drucks, einmal bei überwiegend mit Luft gefüllter Blutkammer 103 und einmal bei überwiegend mit Flüssigkeit gefüllter Blutkammer 103, jeweils über der Zeit t in Sekunden [s] bei einem eingestellten
Blutfluss von 100 ml/min.
Dabei zeigt der Verlauf VI (gestrichelt) der Abweichungsgröße d 2 mit Werten zwischen 0 und rund 55 jene Abweichungsgröße d 2 , welche bei Messung des Drucks ermittelt werden kann, wenn sich vergleichsweise viel Luft in der Blutkammer 103
befindet, was eine ungewollte Benetzung des Drucksensors 1007 eher unwahrscheinlich macht.
Der Verlauf V2 (durchgezogene Linie) zeigt hingegen eine Abweichungsgröße d 2 , die Werte zwischen 0 und rund 85
annimmt, als jene Abweichungsgröße d 2 , welche bei Messung des Drucks ermittelt werden kann, wenn sich vergleichsweise wenig Luft in der Blutkammer 103 befindet, was eine ungewollte Benetzung der Membran 109, die wiederum den Drucksensor 1007 davor schützen soll, selber benetzt zu werden, eher
wahrscheinlich macht.
Eine Ursache für die unterschiedlichen Verläufe VI und V2 liegt in der kompressiblen und daher dämpfenden Eigenschaft des Luftvolumens, wobei die dämpfende Wirkung in der
Druckmessleitung mit zunehmendem Flüssigkeitspegel und dadurch abnehmendem Luftvolumen abnimmt und die
Abweichungsgröße des Drucks zunimmt. Wenn ein Lumenabschnitt mit Flüssigkeit gefüllt ist, dann weist dieser Lumenabschnitt keine dämpfende Wirkung aufgrund von Luft auf und trägt nicht zur gesamten Dämpfung bei. Fig. 5 zeigt in einem einfachen Diagramm die Abhängigkeit der Abweichungsgröße d 2 vom Luftvolumen V in der
Druckmessleitung 105 und in der Blutkammer 103.
Fig. 6 zeigt in einem vereinfachten Diagramm die Abhängigkeit des Luftvolumens V vom Flüssigkeitspegel h in der
Druckmessleitung 105 unter der Voraussetzung eines konstanten Querschnitts der Druckmessleitung 105.
Die Höhe der Abweichungsgröße d 2 hängt also erkennbar von der Luftmenge oder dem Luftvolumen V in der Blutkammer 103 und in der Druckmessleitung 105 ab, wie Fig. 5 zeigt. Das
Luftvolumen V, das in der Druckmessleitung 105 vorliegt, ist wiederum linear zur Höhe h des Flüssigkeitsspiegels innerhalb der Blutkammer 103, wie Fig. 6 zeigt.
Um genauer bestimmen zu können, bis zu welcher Höhe h in der Druckmessleitung 105 die Flüssigkeit angestiegen ist, ist es wünschenswert, einen diskontinuierlichen Anstieg der
Abweichungsgröße d 2 über der Füllhöhe, also der Höhe h des Flüssigkeitsspiegels, zu erhalten, wie er z. B. in Fig. 7 gezeigt ist. Sie zeigt die Abweichungsgröße d 2 in
Abhängigkeit vom Flüssigkeitsspiegel in der
Druckmessleitung 105 unter der Voraussetzung
unterschiedlicher Querschnitte und damit unterschiedlicher Volumina entlang der Druckmessleitung 105.
Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß beispielhaft eine
Schlauchgeometrie der Druckmessleitung 105 vorgeschlagen, wie sie z. B. in Fig. 2 gezeigt ist. Die Geometrie weicht von der unveränderlichen Zylinderform bekannter Druckmessleitungen im Längsschnitt ab. Wenn ein Lumenabschnitt mit Flüssigkeit gefüllt ist, dann weist dieser Lumenabschnitt keine dämpfende Wirkung aufgrund von Luft auf und trägt nicht zur gesamten Dämpfung bei.
Bedingt durch die unterschiedlichen Querschnitte und damit Volumina pro Länge der Druckmessleitung steigt der
Flüssigkeitspegel in den Abschnitten des ersten Typs (erste Lumengeometrie) langsamer als in jenen des zweiten Typs (zweite Lumengeometrie). Damit ist die kontinuierliche
Abhängigkeit zwischen Volumen oder Befüllung einerseits und Füllhöhe andererseits aufgehoben. Somit können vorteilhaft Schwellen für die Abweichungsgröße definiert werden, an welchen abgelesen werden kann, bis wohin oder bis zu welchem Abschnitt (erster Typ oder zweiter Typ) die Flüssigkeit bereits angestiegen ist. Entsprechende Maßnahme, z. B. wie sie hierin beschrieben sind, können hierauf basierend eingeleitet werden.
Die Länge der Druckmessleitung (vom Verbinder 107) bis zur Blutkammer 103 beträgt exemplarisch zwischen 16,5 bis
27,5 cm; vorzugsweise 22 cm; der Außendurchmesser beträgt beispielsweise 5,5 mm; der Innendurchmesser 3,5 mm; der Werkstoff des Schlauchs ist vorzugsweise PVC
(Polyvinylchlorid) . Vorzugsweise ist eine dauerhafte
Verklebung der Druckmessleitung 105 in einem Stutzen am Verbinder 107 gewählt.
Vorzugsweise ist der Verbinder 107 des freien Endes die weibliche Hälfte eines Luer-Lock-Konnektors mit weiblichem Luer-Konus und umgebendem Außengewinde.
Vorzugsweise beträgt der Durchmesser des kleinsten freien Strömungsquerschnitts im weiblichen Luer-Konus 2,5 mm; der Werkstoff des Luer-Konus ist vorzugsweise PBT
(Polybutylenterephthalat) .
Die luftdurchlässige Membran 109 hat vorzugsweise einen freien Strömungsdurchmesser im Verbinder 107, der
vorzugsweise senkrecht zur Durchströmungsrichtung steht, von 10 bis 14 mm, besonders bevorzugt 12 mm. Die Dicke der luftdurchlässigen Membran 109 beträgt vorzugsweise
beispielsweise etwa 0,15 mm.
Der mittlere Porendurchmesser der luftdurchlässigen
Membran 109 (deren Werkstoff unter anderen PTFE
(Polytetrafluorethylen) sein kann) , beträgt vorzugsweise zwischen 0,1 ym und 0,6 ym, besonders bevorzugt 0,2 ym
(Mikrometer) .
Die Membran 109 ist im Verbinder 107, vorzugsweise
beidseitig, optional von strahlenförmigen Stützrippen abgestützt, um die Luftdurchlässigkeit des gesamten freien Querschnitts zu gewährleisten und die Membran gegen erhöhten Druck abzustützen.
Der maschinenseitige Druckluftausgang 1001 kann eine männliche Hälfte des Luer-Lock-Konnektors mit männlichem Luer-Konus und umgebender Überwurfmutter sein. Er kann vorteilhaft hygienisch einwandfrei, da einfach zu reinigen, aus Edelstahl gefertigt sein. Bezugszeichenliste
100 Blutschlauchsatz , Blutkreislauf
101 venöse Patientenleitung
103 Blasenfänger, Blasenkammer, Tropfkammer oder, insbesondere venöse, Blutkammer
105 Druckmessleitung
105a erster Lumenabschnitt
105a' erster Lumenabschnitt
105a'' erster Lumenabschnitt
105b zweiter Lumenabschnitt
105b' zweiter Lumenabschnitt
105b' L zweiter Lumenabschnitt
107 Verbinder
109 luftdurchlässige Membran
1000 Blutbehandlungsvorrichtung
1001 Druckluftausgang
1003 Drucklufteinrichtung, z. B. Kompressor
1005 Druckluftleitung
1007 Drucksensor
1009 Umschaltventil
1011 Schutzfilter
1013 luftdurchlässige Membran
1300 Erfassungseinrichtung
1500 Druckmesseinheit h Höhe
P gemessener Druck
t Zeit V Luftvolumen