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Title:
PRESSURE VESSEL ARRANGEMENT AND VEHICLE HAVING SAID PRESSURE VESSEL ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/153612
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pressure vessel arrangement comprising a pressure vessel for storing a gaseous fuel and a conducting arrangement arranged adjacent to the pressure vessel for conducting and preferably weakening a shock wave occurring upon bursting of the pressure vessel, wherein the conducting arrangement forms a chamber that can be spanned by the shock wave, wherein the conducting arrangement comprises an inlet into the room facing the pressure vessel, via which the shock wave enters the room and spans the room, and wherein the conducting arrangement comprises at least one outlet out of the room, via which the shock wave exits the room into the environment.

Inventors:
KUNBERGER JAN-MARK (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/051944
Publication Date:
August 30, 2018
Filing Date:
January 26, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
F17C13/00
Foreign References:
US5820161A1998-10-13
DE102012019945A12013-04-18
US8888128B12014-11-18
US20130199399A12013-08-08
DE102014221530A12015-05-28
DE102014221530A12015-05-28
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Druckbehälteranordnung (1 ) umfassend

• einen Druckbehälter (3) zum Speichern eines gasförmigen Brennstoffs und

• eine neben dem Druckbehälter (3) angeordnete Leitanordnung (4) zum Leiten und vorzugsweise Abschwächen einer bei Bersten des

Druckbehälters (3) entstehenden Stoßwelle (8),

• wobei die Leitanordnung (4) einen durch die Stoßwelle (8)

aufspannbaren Raum (7) bildet,

• wobei die Leitanordnung (4) einen dem Druckbehälter (3) zugewandten Einlass (5) in den Raum (7) umfasst, über den die Stoßwelle (8) in den Raum (7) eintritt und den Raum (7) aufspannt, und

• wobei die Leitanordnung (4) zumindest einen Auslass (6) aus dem Raum (7) umfasst, über den die Stoßwelle (8) aus dem Raum (7) in die Umgebung austritt.

2. Druckbehälteranordnung nach Anspruch 1 , wobei die Leitanordnung (4) zumindest bereichsweise aus einem elastischen Material gebildet ist.

3. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitanordnung (4) zumindest bereichsweise aus einem plastisch verformbaren Material gebildet ist.

4. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitanordnung (4) vor dem Aufspannen des Raums (7) zumindest bereichsweise in zusammengefalteter und/oder

zusammengeknüllter und/oder zusammengerollter Form vorliegt.

5. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitanordnung (4) mehrere, aus dem Raum (7) führende Öffnungen, vorzugsweise jeweils kleiner als der zumindest eine Auslass (6), umfasst, über die die Stoßwelle (8) aus dem Raum (7) in die

Umgebung austritt.

6. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitanordnung (4) zumindest bereichsweise aus einem Netz und/oder einem Gewebe und/oder einer Folie gebildet ist.

7. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitanordnung (4) zumindest bereichsweise durch einen Sack und/oder einen Schlauch gebildet ist, wobei der Einlass (5) in das Innere des Sacks bzw. des Schlauchs führt.

8. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Gesamtoberfläche des aufgespannten Raums (7) über zumindest 30%, vorzugsweise über zumindest 50%, besonders

vorzugsweise über zumindest 70%, durch die Leitanordnung (4) verschlossen ist und der verbleibende Anteil der Gesamtoberfläche durch den Einlass (5) und den zumindest einen Auslass (6) offen ist.

9. Druckbehälteranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitanordnung (4) an dem Druckbehälter (3) oder einer übergeordneten, den Druckbehälter (3) aufnehmenden Struktur, befestigt ist.

10. Fahrzeug (2), vorzugsweise Straßenfahrzeug, umfassend eine

Druckbehälteranordnung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

1 1 . Fahrzeug nach Anspruch 10, umfassend eine Unterbodenverkleidung (9), wobei die Leitanordnung (4) vor dem Aufspannen des Raums (7) an der Unterbodenverkleidung (9) angeordnet und/oder in die

Unterbodenverkleidung (9) integriert ist.

12. Fahrzeug nach Anspruch 10 oder 1 1 , wobei der aufspannbare Raum (7) teilweise durch die Unterseite (12) des Fahrzeugs (2) gebildet und gegrenzt ist.

13. Fahrzeug nach Anspruch 12, umfassend eine Unterbodenverkleidung (9), wobei die Leitanordnung (4) die Unterseite (12) des Fahrzeug (2) und die Unterbodenverkleidung (9) umfasst, wobei der aufspannbare Raum (7) durch die Unterseite (12) des Fahrzeugs (2) und die

Unterbodenverkleidung (9) gebildet und begrenzt ist.

14. Fahrzeug nach Anspruch 13, wobei die Leitanordnung (4) zumindest ein Seitenelement (1 1 ) umfasst, das die Unterbodenverkleidung (9) mit der Unterseite (12) des Fahrzeugs (2) verbindet, das beim Aufspannen des Raums (7) eine Abstandsänderung zwischen Unterbodenverkleidung (9) und Unterseite (12) des Fahrzeugs (2) ermöglicht, und das den

aufgespannten Raum (7) seitlich begrenzt.

15. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei der zumindest eine Auslass (6) den Raum (7) bezüglich des Fahrzeugs (2) nach vorne oder nach hinten öffnet, und vorzugsweise mehrere Öffnungen vorgesehen sind, die den Raum (7) bezüglich des Fahrzeugs (2) seitlich und/oder nach unten öffnen.

Description:
Druckbehälteranordnung und Fahrzeug mit der Druckbehälteranordnung

Beschreibung

Die hier offenbarte Technologie betrifft eine Druckbehälteranordnung und ein damit ausgestattetes Fahrzeug. Insbesondere wird eine Technologie aufgezeigt, die einen beim Bersten des Druckbehälters entstehenden Schaden möglichst reduziert.

Der Stand der Technik kennt unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten für Druckbehälter zum Speichern eines gasförmigen Brennstoffs. Beispielsweise werden in Fahrzeugen solche Druckbehälter zum Speichern von Wasserstoff oder Erdgas eingesetzt. Im sehr unwahrscheinlichen Fall, beispielsweise durch äußere thermische Einflüsse, kann es zum Bersten des Druckbehälters kommen. Die DE 10 2014 221 530 A1 zeigt eine Möglichkeit zur Stoßwellenverzögerung innerhalb des Druckbehälters, sodass die aus dem Druckbehälter austretende Stoßwelle möglichst wenig Energie aufweist. Hierzu offenbart die DE 10 2014 221 530 A1 einen Druckbehälter mit im Tank-Speicherraum vorgesehenen Elementen, welche Teilvolumina mit zumindest jeweils einer Gas- Übertrittsöffnung innerhalb des Tank-Speicherraums bilden. Die Steifigkeit der auch als Strömungsverzögerungs-Elemente bezeichneten Elemente ist derart gering, dass im theoretischen Fall eines mit Gas unter hohem Druck befüllten und lediglich geschlossene Gas-Übertrittsöffnungen aufweisenden Teilvolumens dieses Druckgas nicht im jeweiligen Teilvolumen gehalten werden kann. Ferner können diese Strömungsverzögerungs-Elemente im Falle eines Anliegens an der Wand des Tank-Speicherraums diese nicht nennenswert stützen. Die

Strömungsverzögerungs-Elemente können als hohle bspw. kugelförmige

Formkörper aus CFK ausgebildet sein. Es ist eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Technologie, zumindest einen Nachteil von einer vorbekannten Lösung zu verringern oder zu beheben oder eine alternative Lösung vorzuschlagen. Insbesondere soll mit der hier vorgestellten Druckbehälteranordnung der mögliche Schaden, welcher durch eine bei Bersten des Druckbehälters entstehende Stoßwelle verursacht werden kann, möglichst reduziert werden. Weitere bevorzugte Aufgaben können sich aus den vorteilhaften Effekten der hier offenbarten Technologie ergeben. Die

Aufgabe(n) wird/werden gelöst durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 . Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausgestaltungen dar.

Vorliegende Technologie zeigt eine Möglichkeit die Stoßwelle au ßerhalb des Druckbehälters in eine bestimmte Richtung zu leiten. Dadurch ist es möglich, die Stoßwelle in eine Richtung zu leiten, in der möglichst wenig Sachschaden und/oder Personenschaden zu erwarten ist. Die Stoßwelle kann auch in eine Richtung geleitet werden in der sie sich weiter abschwächen kann (z.B.

Motorraum oder Räder) bevor Sie auf Personen trifft. Besonders vorteilhaft ist es, wenn innerhalb des Druckbehälters bereits Vorkehrungen zur

Stoßwellenverzögerung vorgesehen sind, sodass die aus dem Druckbehälter austretende Stoßwelle möglichst wenig Energie aufweist. Solche Vorkehrungen zur Stoßwellenverzögerung zeigt beispielsweise die eingangs diskutierte

Druckschrift DE 10 2014 221 530 A1 . Die durch Strömungsverzögerungs- Elemente, beispielsweise gemäß DE 10 2014 221 530 A1 , stark reduzierte Stoßwelle soll durch die vorgeschlagene Leitanordnung weiter reduziert werden, so dass die Folgen der Stoßwelle weiter abgemildert werden können.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Druckbehälteranordnung. Die

Druckbehälteranordnung umfasst einen Druckbehälter zum Speichern eines gasförmigen Brennstoffs. Der Brennstoff ist unter Umgebungsbedingungen gasförmig. Insbesondere handelt es sich bei dem Brennstoff um komprimiertes („Compressed Natural Gas" = CNG) oder verflüssigtes (LNG) Erdgas oder Wasserstoff. Der Druckbehälter ist insbesondere ein kryogener Druckbehälter (= CcH2) oder ein Hochdruckgasbehälter (= CGH2). Hochdruckgasbehälter sind ausgebildet, im Wesentlichen bei Umgebungstemperaturen Brennstoff dauerhaft bei einem nominalen Betriebsdruck (auch nominal working pressure oder NWP genannt) von ca. 350 barü (= Überdruck gegenüber dem Atmosphärendruck), ferner bevorzugt von ca. 700 barü oder mehr zu speichern. Ein kryogener Druckbehälter ist geeignet, den Brennstoff bei den vorgenannten

Betriebsdrücken auch bei Temperaturen zu speichern, die deutlich unter der Umgebungstemperatur liegen. Der Druckbehälter umfasst vorzugsweise Strömungsverzögerungs-Elemente gemäß DE 10 2014 221 530 A1 .

Ferner umfasst die Druckbehälteranordnung eine Leitanordnung. Die

Leitanordnung befindet sich„neben" dem Druckbehälter. Die Leitanordnung ist somit nicht im Inneren des Druckbehälters oder dessen Wandung angeordnet. Ferner ist die Leitanordnung auch nicht nur eine den Druckbehälter umgebende Hülle.

Die Leitanordnung ist zum Leiten und vorzugsweise Abschwächen einer bei Bersten (auch Brechen) des Druckbehälters entstehenden Stoßwelle ausgebildet. In dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass der Druckbehälter berstet, tritt die dadurch entstehende Stoßwelle aus dem zerstörten

Druckbehälter aus und wird von der Leitanordnung abgeschwächt und in zumindest eine bestimmte Richtung geleitet. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Leitanordnung die Stoßwelle durch Streuung senkrecht zur

Hauptströmungsrichtung abschwächt.

Vorzugseise kann die Leitanordnung selbst auch Strömungsverzögerungs- Elemente, ähnlich wie in DE 10 2014 221 530 A1 , enthalten. Die Leitanordnung bildet einen aufspannbaren Raum. Insbesondere bildet die Leitanordnung eine den aufspannbaren Raum umgebende Wandung. Durch eintreten der Stoßwelle in die Leitanordnung spannt sich dieser Raum auf. Bevor die Stoßwelle in die Leitanordnung eintritt, ist dieser Raum nicht oder zumindest nicht vollständig aufgespannt, sodass die Leitanordnung sehr platzsparend und unsichtbar angeordnet werden kann.

Die Leitanordnung weist einen Einlass auf. Der Einlass führt in den

aufspannbaren Raum und ist dem Druckbehälter zugewandt. Die aus dem zerstörten Druckbehälter kommende Stoßwelle kann über diesen Einlass in den aufspannbaren Raum eintreten und so den Raum aufspannen.

Ferner weist die Leitanordnung zumindest einen Auslass aus dem Raum auf. Über diesen zumindest einen Auslass verlässt die Stoßwelle den Raum in Richtung der Umgebung. Durch die Leitanordnung wird die Stoßwelle vom Einlass bzw. vom Druckbehälter aus bis zum zumindest einen Auslass geleitet und idealerweise dabei bereits abgeschwächt. Dadurch gibt die Leitanordnung der Stoßwelle zumindest eine Richtung, bei Verwendung von mehreren

Auslässen mehrere Richtungen, vor.

Die Leitanordnung weist neben dem Einlass und dem Auslass„geschlossene Bereiche" auf, die auf unterschiedlichste Weisen gebildet werden können. So wird im Folgenden noch im Detail beschrieben, dass die Leitanordnung beispielsweise durch einen Schlauch aus einem Gewebe, einem Netz oder einer Folie gebildet werden kann. Der Einlass und der Auslass sind dann

entsprechende Öffnungen in dem Schlauch. Die nicht geöffneten Bereiche des Schlauchs bilden die geschlossenen Bereiche der Leitanordnung. Über diese geschlossenen Bereiche soll die Stoßwelle nicht oder nur in sehr

abgeschwächter Form austreten. Allerdings müssen die geschlossenen Bereiche nicht vollständig dicht sein, sondern können auch kleinere Öffnungen aufweisen, sodass die Stoßwelle in äu ßerst abgeschwächter Form auch über die geschlossenen Bereiche aus dem Raum austreten kann. So kann die

Leitanordnung zusätzlich seitliche Öffnungen enthalten über die ein Teil der Stoßwelle, insbesondere seitlich des Fahrzeugs, abgeleitet und damit zerstreut wird. Dadurch wird die Stoßwelle nicht nur über den oben beschriebenen Auslass, sondern auch über die weiteren Öffnungen in die Umgebung abgeleitet und somit abgeschwächt.

Die Leitanordnung ist so gestaltet, dass sie durch die Stoßwelle aufspannbar ist. Hierzu gibt es unterschiedliche bevorzugte Möglichkeiten, die auch an einer Leitanordnung miteinander kombiniert werden können, insbesondere wenn sie nur bereichsweise an der Leitanordnung verwendet werden: Vorzugsweise ist die Leitanordnung zumindest bereichsweise aus einem elastischen Material bildet. Dieses elastische Material kann beim Eintreten der Stoßwelle in die Leitanordnung und somit beim Aufspannen des Raums gedehnt werden. Vorzugsweise ist die Leitanordnung zumindest bereichsweise aus einem Elastomer gebildet.

Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Leitanordnung zumindest bereichsweise aus einem plastisch verformbaren Material gebildet ist. Dieses plastisch verformbare Material kann beim Eintreten der Stoßwelle in die

Leitanordnung und somit beim Aufspannen des Raums verformt werden. Als plastisch verformbares Material wird insbesondere Kunststoff verwendet, der durch den Druck der Stoßwelle im sich aufspannenden Raum gedehnt wird.

Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Leitanordnung vor dem

Aufspannen des Raums zumindest bereichsweise in zusammengefalteter und/oder zusammengeknüllter und/oder zusammengerollter Form vorliegt. Durch das Eintreten der Stoßwelle in die Leitanordnung entfaltet sich der

zusammengefaltete bzw. zusammengeknüllte Teil der Leitanordnung. Für diese Ausgestaltung wird insbesondere ein flexibles Material verwendet. Allerdings kann auch ein entsprechend gefaltetes Metallblech eingesetzt werden, dass durch den Druck der Stoßwelle entfaltet werden kann.

Die Leitanordnung ist vorzugsweise zumindest bereichsweise aus einem flexiblen Material, insbesondere einem Netz und/oder einem Gewebe und/oder einer Folie, gebildet. Das flexible Material kann zumindest bereichsweise elastisch und/oder plastisch verformbar sein. Ferner kann dieses flexible Material zumindest bereichsweise in zusammengefalteter und/oder zusammengeknüllter Form vorliegen.

Die Leitanordnung ist vorzugsweise durch einen Schlauch gebildet. Der Einlass und der Auslass sind Öffnungen am Schlauch. Alternativ kann die Form der Leitanordnung hier auch als Sack mit entsprechenden Öffnungen für Einlass und Auslass bezeichnet werden. Insbesondere die oben beschriebene Verwendung des flexiblen Materials eignet sich zur Bildung des Schlauchs bzw. Sacks. Der durch die Stoßwelle aufgespannte Raum bildet entsprechend der

Ausgestaltung der Leitanordnung ein bestimmtes Volumen mit einer bestimmten Oberfläche. Diese Oberfläche wird hier als„Gesamtoberfläche" des

aufgespannten Raums bezeichnet. Die Gesamtoberfläche ist gebildet aus der Summe der Flächen des Einlasses, des zumindest einen Auslasses und der geschlossenen Bereiche der Leitanordnung. Je kleiner die Fläche des Auslasses ist, desto gerichteter kann die Stoßwelle geleitet werden. Die Fläche des

Einlasses ergibt sich im Wesentlichen aus der Größe des Druckbehälters bzw. der zu erwartenden Öffnung im Druckbehälter im Falle des Berstens.

So ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Gesamtoberfläche über zumindest 30 %, vorzugsweise über zumindest 50 %, besonders vorzugsweise über zumindest 70 %, durch die geschlossenen Bereiche verschlossen ist und der verbleibende Anteil der Gesamtoberfläche durch Einlass und Auslass offen ist.

Die Leitanordnung ist vorzugsweise an dem Druckbehälter oder einer

übergeordneten Struktur befestigt. Die übergeordnete Struktur ist eine den Druckbehälter aufnehmende Struktur, beispielsweise ein Fahrzeug. Durch diese Befestigung wird sichergestellt, dass die Leitanordnung an der vorab definierten Stelle verbleibt und die Stoßwelle über den Einlass in den aufspannbaren Raum eintreten kann. Insbesondere ist der Einlass der Leitanordnung am Druckbehälter bzw. der übergeordneten Struktur befestigt.

Die beschriebene Druckbehälteranordnung wird insbesondere in einem Fahrzeug eingesetzt. Bei dem Fahrzeug handelt es sich vorzugsweise um ein

Straßenfahrzeug, beispielsweise einen PKW oder LKW. Je nach Anordnung des Druckbehälters im Fahrzeug und je nach Ausgestaltung des Fahrzeugs kann die Stoßwelle ohne die erfindungsgemäße Leitanordnung an unerwünschten Stellen austreten bzw. Fahrzeugteile schwer beschädigen. Insbesondere vorliegende Technologie in Kombination mit Strömungsverzögerungs-Elementen im

Druckbehälter, beispielsweise gemäß DE 10 2014 221 530 A1 , führt zu einer Abschwächung der Stoßwelle im Druckbehälter und einer Umleitung ggf. mit weitere Abschwächung außerhalb des Druckbehälters. Befindet sich

beispielsweise der Druckbehälter mittig und in Bodennähe im Fahrzeug, so breitet sich die Stoßwelle in erster Linie nach unten und zur Seite hin aus. An der Seite des Fahrzeugs befinden sich die Türen und somit ist hier die

Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Personen höher als an der Vorderseite und Rückseite des Fahrzeugs. Mit der Leitanordnung kann die Stoßwelle

beispielsweise zu den Achsen bzw. Rädern geleitet werden, wodurch sich die Stoßwelle nicht oder nur sehr abgeschwächt seitlich des Fahrzeugs ausbreitet. Es versteht sich, dass die Leitanordnung beliebig ausgestaltet und angeordnet werden kann, um insbesondere in Abhängigkeit der Ausgestaltung des

Fahrzeugs und der Anordnung des Druckbehälters im Fahrzeug die Stoßwelle in zumindest eine Richtung zu leiten.

So ist gemäß einer bevorzugten Ausführung vorgesehen, dass der zumindest eine Auslass den Raum bezüglich des Fahrzeugs nach vorne oder nach hinten öffnet. Insbesondere gibt es zumindest zwei Auslässe, wobei einer den Raum nach vorne und der andere nach hinten öffnet.

Vorzugsweise sind zusätzlich zu dem zumindest einen Auslass mehrere der Öffnungen vorgesehen, die den Raum bezüglich des Fahrzeugs seitlich und/oder nach unten öffnen. Die einzelne Öffnung ist vorzugsweise kleiner als der Auslass.

Das Fahrzeug umfasst vorzugsweise eine Unterbodenverkleidung. Die

Leitanordnung ist vor dem Aufspannen des Raums, also während der normalen Benutzung des Fahrzeugs, an der Unterbodenverkleidung angeordnet und/oder in die Unterbodenverkleidungen integriert.

Bei der Anordnung an der Unterbodenverkleidung kann die Leitanordnung beispielsweise auf der Unterbodenverkleidung aufliegen oder ist an der

Unterbodenverkleidung befestigt.

Bei der Integration der Leitanordnung in die Unterbodenverkleidung befindet sich die Leitanordnung zumindest teilweise in der Unterbodenverkleidung.

Beispielsweise ist die Unterbodenverkleidung aus einem faserverstärkten

Kunststoff gefertigt und die Leitanordnung ist stoffschlüssig mit der

Unterbodenverkleidung verbunden. Dabei kann die Leitanordnung auch eine laminierte Schicht der Unterbodenverkleidung sein, die sich entsprechend leicht ablöst.

Bei der Anordnung der Leitanordnung an der Unterbodenverkleidung bzw. bei der Integration der Leitanordnung in die Unterbodenverkleidung ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Leitanordnung in Form des beschriebenen Schlauchs bzw. Sacks vorliegt.

Alternativ zur Ausgestaltung der Leitanordnung in Form des Schlauchs bzw. Sacks kann die Leitanordnung auch teilweise durch die Unterseite des

Fahrzeugs gebildet sein. Dabei ist der aufspannbare Raum durch die Unterseite des Fahrzeugs und durch ein weiteres Element begrenzt. Dieses weitere

Element ist insbesondere ein flächiges Element, beispielsweise gebildet durch eine Platte, ein Gewebe, ein Netz oder eine Folie. Das weitere Element befindet sich unter der Unterseite des Fahrzeugs und liegt beispielsweise auf der Unterbodenverkleidung auf. Das weitere Element ist entsprechend mit der Unterseite des Fahrzeugs verbunden. Die Stoßwelle spannt diesen Raum zwischen dem weiteren Element und der Unterseite des Fahrzeugs auf.

Insbesondere ist vorgesehen, dass dieses weitere Element die

Unterbodenverkleidung selbst ist. So umfasst die Leitanordnung die Unterseite des Fahrzeugs und die Unterbodenverkleidung, wobei der aufspannbare Raum durch die Unterseite des Fahrzeugs und die Unterbodenverkleidung gebildet und begrenzt ist.

Vorzugsweise umfasst die Leitanordnung zumindest ein Seitenelement dass das weitere Element, insbesondere die Unterbodenverkleidung, mit der Unterseite des Fahrzeugs verbindet. Die geschlossenen Bereiche der Leitanordnung sind somit durch die Unterseite des Fahrzeugs, das weitere Element (insbesondere Unterbodenverkleidung) und das zumindest eine Seitenelement gebildet.

Das Seitenelement ist vorzugsweise so ausgeführt, dass es beim Aufspannen des Raums eine Abstandsänderung zwischen der Unterbodenverkleidung und der Unterseite des Fahrzeugs ermöglicht und den aufgespannten Raum dabei seitlich begrenzt. Das zumindest eine Seitenelement ist hierzu insbesondere elastisch und/oder plastisch verformbar und/oder liegt in zusammengefalteter und/oder zusammengeknüllter und/oder zusammengerollter Form vor. Sobald die Stoßwelle in den Raum zwischen Unterseite des Fahrzeugs und

Unterbodenverkleidung eintritt, spannt sich der Raum weiter auf. Seitlich ist ein Austritt der Stoßwelle durch das zumindest eine Seitenelement begrenzt. Der Auslass aus dem Raum befindet sich vorzugsweise an der Vorderseite und/oder Rückseite des Fahrzeugs.

Die Verwendung der Druckbehälteranordnung ist hier anhand eines Fahrzeugs beschrieben. Allerdings kann die Druckbehälteranordnung auch mit beliebigen anderen mobil oder stationär eingesetzten Druckbehältern verwendet werden.

Die hier offenbarte Technologie wird nun anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:

Figur 1 ein hier offenbartes Fahrzeug mit der hier offenbarten

Druckbehälteranordnung vor dem Bersten des

Druckbehälters,

Figuren 2, 3 das Fahrzeug aus Figur 1 während des Berstens des

Druckbehälters,

Figur 4 eine weitere Ausgestaltung des hier offenbarten Fahrzeug mit der hier offenbarten Druckbehälteranordnung vor dem Bersten des Druckbehälters, und

Figuren 5, 6 das Fahrzeug aus Figur 4 während des Berstens des

Druckbehälters.

Die Figuren zeigen rein schematische Ansichten einer Druckbehälteranordnung 1 in einem Fahrzeug 2 zur Verdeutlichung der hier offenbarten Technologie.

Gemäß den Figuren 1 bis 3 umfasst das Fahrzeug 2 die Druckbehälteranordnung 1 . Die Druckbehälteranordnung 1 weist einen Druckbehälter 3 und eine

Leitanordnung 4 im Fahrzeug 2 auf. Figur 1 zeigt den normalen Zustand des Fahrzeugs 2. Figuren 2 und 3 zeigen einen Zustand während des Berstens des Druckbehälters 3.

Das Fahrzeug 2 umfasst eine Unterbodenverkleidung 9. Die Leitanordnung 4 befindet sich zwischen der Unterbodenverkleidung 9 und einer Unterseite 12 des Fahrzeugs 2.

Die Leitanordnung 4 ist im gezeigten Beispiel als Schlauch ausgebildet. Die Leitanordnung 4 weist einen Einlass 5 auf. Der Einlass 5 befindet sich

unmittelbar am Druckbehälter 3. Im normalen Zustand gemäß Figur 1 ist die Leitanordnung 4 zusammengefaltet bzw. zusammengeknüllt bzw.

zusammengerollt. Die Figuren 2 und 3 zeigen, dass die Leitanordnung 4 zwei Auslässe 6 umfasst. Wenn der Druckbehälter 3 birst, tritt eine aus dem

Druckbehälter 3 austretende Stoßwelle 8 über den Einlass 5 in die Leitanordnung 4 ein. Dadurch spannt sich ein Raum 7 im Inneren der Leitanordnung 4 auf. Die Leitanordnung 4 weist im gezeigten Beispiel seitlich des Fahrzeugs

geschlossene Bereiche auf, die ein Ausbreiten der Stoßwelle 8 seitlich des Fahrzeugs weitestgehend vermeiden. Zu den beiden Achsen bzw. zu den Rädern 10 des Fahrzeugs 2 hin befinden sich die Auslässe 6, sodass die

Stoßwelle 8 bezüglich des Fahrzeugs 2 nach vorne und hinten geleitet wird. Dies ist lediglich eine von mehreren Möglichkeiten zum Leiten der Stoßwelle 8. In Abhängigkeit des Fahrzeugs 2 und der Ausgestaltung und Anordnung des Druckbehälters 3 im Fahrzeug 2 kann auch eine Leitung der Stoßwelle 8 in andere Richtungen sinnvoll sein. So kann die Leitanordnung 4 zum Beispiel zusätzlich seitliche Öffnungen enthalten über die ein Teil der Stoßwelle 8, insbesondere seitlich des Fahrzeugs 2, abgeleitet und damit zerstreut wird.

Dadurch wird die Stoßwelle 8 nicht nur über die beschriebenen Auslässe 6, sondern auch über die weiteren Öffnungen in die Umgebung abgeleitet und somit abgeschwächt.

Figur 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung, wobei in Figur 4 der normale Zustand des Fahrzeugs 2 gezeigt ist. Figuren 5 und 6 zeigen einen Zustand während des Berstens des Druckbehälters 3. In den Figuren 4 bis 6 ist die Leitanordnung 4 durch die Unterseite 12 des Fahrzeugs 2, die Unterbodenverkleidung 9 und Seitenelemente 1 1 gebildet. Die Seitenelemente 1 1 verbinden die Unterbodenverkleidung 9 mit der Unterseite 12 des Fahrzeugs 2. Die Seitenelemente 1 1 ermöglichen dabei eine

Abstandsänderung zwischen der Unterseite 12 und der Unterbodenverkleidung 9.

Der aufspannbare Raum 7 ist hier gebildet und begrenzt durch die Unterseite 12, die Unterbodenverkleidung 9 und die Seitenelemente 1 1 . Die Seitenelemente 1 1 sind bezüglich des Fahrzeugs 2 seitlich angeordnet, sodass der Raum 7 zur Vorderseite und Rückseite des Fahrzeugs 2 die Auslässe 6 aufweist. Dadurch kann die in den Raum 7 eintretende Stoßwelle 8 über die Auslässe 6 in Richtung der Achsen bzw. der Räder 10 des Fahrzeugs 2 austreten.

Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.

Bezugszeichenliste:

1 Druckbehälteranordnung

2 Fahrzeug

3 Druckbehälter

4 Leitanordnung

5 Einlass

6 Auslass

7 Raum

8 Stoßwelle

9 Unterbodenverkleidung

10 Räder

1 1 Seitenelement

12 Unterseite des Fahrzeugs