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Title:
PREVENTING A COLLISION OF A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/088916
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method on board a motor vehicle comprising the steps of determining a movement of the motor vehicle; and of projecting a predefined representation, which indicates the movement determined, on the ground in the area around the motor vehicle.

Inventors:
ZIEGEL DENIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/077688
Publication Date:
May 07, 2020
Filing Date:
October 14, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G08G1/16; B60Q1/50
Foreign References:
DE102014011811A12016-02-11
DE102014209791A12015-11-26
DE102011112577A12013-03-14
DE102012212178A12013-05-16
US20150336502A12015-11-26
DE112014006870T52017-05-18
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren (200) an Bord eines Kraftfahrzeugs (100), folgende Schritte

umfassend:

Bestimmen (215) einer Bewegung des Kraftfahrzeugs (100); und Projizieren (225, 230) einer vorbestimmten Darstellung, die auf die bestimmte Bewegung hinweist, auf einen Untergrund (112) im Umfeld des Kraftfahrzeugs (100).

2. Verfahren (200) nach Anspruch 1 , wobei das Projizieren (225, 230) erfolgt, bevor sich das Kraftfahrzeug (100) in Bewegung setzt.

3. Verfahren (200) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei ein

Bewegungsparameter des Kraftfahrzeugs (100) bestimmt (215) und die Darstellung in Abhängigkeit des Bewegungsparameters bestimmt (225) wird.

4. Verfahren (200) nach Anspruch 3, wobei der Bewegungsparameter

wenigstens eines von einer Geschwindigkeit, einer Beschleunigung und einem Kurvenradius umfasst.

5. Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die

Darstellung in Abhängigkeit einer geplanten Strecke des Kraftfahrzeugs (100) bestimmt (220) wird.

6. Verfahren (200) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Darstellung in Form, Farbe und/oder Gestalt bestimmt wird.

7. Verfahren (200) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei ein Ort oder eine Größe der Darstellung bezüglich des Kraftfahrzeugs (100) bestimmt (225) wird.

8. Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die

Bewegung des Kraftfahrzeugs (100) auf der Basis einer in einem Antriebssystem eingelegten Getriebe- oder Fahrstufe bestimmt wird.

9. Vorrichtung (105) an Bord eines Kraftfahrzeugs (100), folgendes

umfassend:

eine erste Abtasteinrichtung (120), die dazu eingerichtet ist, eine Bewegung des Kraftfahrzeugs (100) zu bestimmen; und

einen Projektor (130), der zur Projektion einer Darstellung auf einen Untergrund (1 12) im Umfeld des Kraftfahrzeugs (100) eingerichtet ist, wobei die Darstellung auf die Bewegung hinweist.

10. Vorrichtung (105) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kraftfahrzeug (100) elektrisch antreibbar ist.

11. Kraftwagen (100), umfassend eine Vorrichtung (105) nach einem der

Ansprüche 9 oder 10.

12. Schienenfahrzeug (100), umfassend eine Vorrichtung (105) nach einem der Ansprüche 9 oder 10.

Description:
Vermeidung einer Kollision eines Kraftfahrzeugs

Die Erfindung betrifft die Vermeidung einer Kollision eines Kraftfahrzeugs, insbesondere mit einem langsameren Verkehrsteilnehmer wie einem Radfahrer oder einem Fußgänger.

Insbesondere im urbanen Umfeld wird ein Kraftfahrzeug von einem anderen Verkehrsteilnehmer gelegentlich übersehen. Manchmal wird auch eine Absicht des Kraftfahrzeugs durch den anderen Verkehrsteilnehmer falsch interpretiert oder eingeschätzt, insbesondere wenn das Kraftfahrzeug ein Fahrmanöver wie ein Anhalten, ein Losfahren oder ein Abbiegen durchführt. Dadurch kann eine Kollisionsgefahr zwischen den Verkehrsteilnehmern entstehen, die zu einem Sach- oder Personenschaden führen kann.

Moderne Kraftfahrzeuge verfügen über eine Außenbeleuchtung und häufig über ein Tagfahrlicht, um ein Übersehen werden weniger wahrscheinlich zu machen. Trotzdem kann eine Absicht eines Kraftfahrzeugs nicht leicht zu erkennen sein. Das gilt insbesondere dann, wenn der andere Verkehrsteilnehmer abgelenkt ist, beispielsweise durch Beschallung mittels eines Kopfhörers oder durch die Beschäftigung mit einem Smartphone. Doch auch wenn der andere

Verkehrsteilnehmer aufmerksam ist, kann es zu Missverständnissen kommen. Wird das Kraftfahrzeug autonom gesteuert, so kann der andere

Verkehrsteilnehmer beispielsweise eine Bewegungsabsicht nicht durch

Aufnehmen von Blickkontakt zum Fahrer des Kraftfahrzeugs klären.

Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik bereitzustellen um eine Absicht eines Kraftfahrzeugs von außen leichter erfassbar zu machen. Die Erfindung löst die Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte

Ausführungsformen wieder.

Nach einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren an Bord eines Kraftfahrzeugs Schritte des Bestimmens einer Bewegung des Kraftfahrzeugs; und des Projizierens einer vorbestimmten Darstellung, die auf die bestimmte Bewegung hinweist, auf einen Untergrund im Umfeld des Kraftfahrzeugs. In unterschiedlichen Ausführungsformen kann eine bevorstehende oder stattfindende Bewegung des Kraftfahrzeugs bestimmt werden. Der Untergrund kann insbesondere eine Fahrstraße, einen Weg oder eine Fläche umfassen, auf der das Kraftfahrzeug steht oder fährt. Durch das Verwenden einer Projektion kann eine differenzierte Information über die Bewegung des Kraftfahrzeugs nach außen bereitgestellt werden. Ein anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere ein langsamerer oder schwächerer Verkehrsteilnehmer wie ein Radfahrer oder ein Fußgänger, kann auf diese Art rasch und intuitiv über die Bewegung des

Kraftfahrzeugs informiert werden. Auch bei flüchtiger oder unkonzentrierter Betrachtung kann die Darstellung die Bewegung des Kraftfahrzeugs gut transportieren. Insbesondere kann verbessert ausgedrückt werden, wenn das Kraftfahrzeug keine Halteabsicht hat. Das Kraftfahrzeug kann weniger leicht übersehen und seine Absicht weniger leicht fehlinterpretiert werden. Eine Kollisionsgefahr mit dem Kraftfahrzeug kann so verringert sein.

In einer Ausführungsform erfolgt das Projizieren, bevor oder während sich das Kraftfahrzeug in Bewegung setzt. Anders ausgedrückt kann das Verfahren insbesondere das Anfahren eines Kraftfahrzeugs ankündigen oder begleiten. Das Projizieren der Darstellung kann insbesondere im Rahmen eines Anfahrens des Kraftfahrzeugs ausgeführt werden. Dabei kann das Kraftfahrzeug mittels eines Anfahrtmanövers beispielsweise vom ruhenden in den fließenden Verkehr wechseln. Dieses Eingliedern oder die Eingliederungsabsicht kann mittels des beschriebenen Verfahrens verbessert angekündigt werden. Auch beim Anfahren im normalen Verkehr, beispielsweise nach dem Warten an einer roten Ampel, kann eine entsprechende Darstellung ausgegeben werden. So kann

beispielsweise ein Fußgänger, der eine Straße zwischen wartenden

Kraftfahrzeugen quert, auf das bevorstehende oder stattfindende Anfahren eines Kraftfahrzeugs hingewiesen werden.

In einer Ausführungsform wird ein Bewegungsparameter des Kraftfahrzeugs bestimmt und die Darstellung wird in Abhängigkeit des Bewegungsparameters bestimmt. Der Bewegungsparameter kann eine aktuelle oder eine geplante oder bevorstehende Bewegung des Kraftfahrzeugs betreffen. Die Darstellung kann so verbessert und differenzierter auf die Bewegung oder Bewegungsabsicht des Kraftfahrzeugs hinweisen. Der Bewegungsparameter kann eine Geschwindigkeit, eine Beschleunigung und/oder einen Kurvenradius umfassen.

Die Darstellung kann auch in Abhängigkeit einer geplanten Strecke des

Kraftfahrzeugs bestimmt werden. Dadurch ist ein vergrößerter

Vorhersagehorizont möglich. Beispielsweise kann auf ein bevorstehendes Abbiegen des Kraftfahrzeugs hingewiesen werden, noch bevor eine

Abbiegestelle erreicht ist.

Die Darstellung kann in Abhängigkeit der oben beschriebenen Variablen auf unterschiedliche Weisen modifiziert werden. In einer Ausführungsform wird die Darstellung in Form, Farbe und/oder Gestalt in Abhängigkeit oder der bevorstehenden Strecke bestimmt. Die Darstellung kann mit ihrer Erscheinung eine gewünschte Information übermitteln. In einer anderen Ausführungsform werden ein Ort und/oder eine Größe der Darstellung bezüglich des

Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit des Bewegungsparameters oder der

bevorstehenden Strecke gesteuert. Beispielsweise kann die Darstellung in umso größerer Entfernung vom Kraftfahrzeug bereitgestellt werden, je schneller das Kraftfahrzeug fährt. Das Kraftfahrzeug kann so bei höherer Geschwindigkeit verbessert aus großer Entfernung wahrgenommen oder seine Absicht erkannt werden.

Die Bewegung des Kraftfahrzeugs kann auf der Basis einer in einem

Antriebssystem eingelegten Getriebe- oder Fahrstufe bestimmt werden.

Insbesondere kann bestimmt werden, dass ein Losfahren eines im Wesentlichen stillstehenden Kraftfahrzeugs unmittelbar bevorsteht, wenn eine entsprechende Getriebestufe eingelegt ist. Die Getriebestufe kann einen Rückwärtsgang für eine bevorstehende Rückwärtsfahrt oder eine korrespondierende Getriebestufe für eine Vorwärtsfahrt umfassen. Dabei können ausgewählte Getriebestufen eines Schaltgetriebes oder eines Automatikgetriebes betrachtet werden. Alternativ zur Getriebestufe kann eine Fahrstufe wirken, insbesondere wenn das Kraftfahrzeug elektrisch antreibbar ist und/oder kein Schaltgetriebe umfasst.

Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung an Bord eines Kraftfahrzeugs eine erste Abtasteinrichtung, die dazu eingerichtet ist, eine Bewegung des Kraftfahrzeugs zu bestimmen; und einen Projektor, der zur Projektion einer Darstellung auf einen Untergrund im Umfeld des Kraftfahrzeugs eingerichtet ist, wobei die Darstellung auf die Bewegung hinweist.

Der Projektor kann an unterschiedlichen Stellen des Kraftfahrzeugs angebracht sein. Für eine gute Abbildungsqualität im Nahbereich empfiehlt sich die

Anbringung möglichst hoch über dem Untergrund. Andere Anbringungsorte sind ebenfalls möglich. In einer Ausführungsform werden mehrere Projektoren verwendet, deren Abbildungsbereiche einander überlappen können. Allgemein ist bevorzugt, dass der Projektor in die Richtung gerichtet ist, in die sich das

Kraftfahrzeug bewegt.

Es ist besonders bevorzugt, dass das Kraftfahrzeug elektrisch antreibbar ist. Insbesondere bei einem rein elektrischen Antrieb kann das Kraftfahrzeug akustisch völlig unauffällig sein, sodass es von einem anderen

Verkehrsteilnehmer nicht bemerkt oder falsch eingeschätzt werden kann. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dem entgegengewirkt werden.

Die Vorrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren teilweise oder vollständig auszuführen. Dazu kann die Vorrichtung eine

Verarbeitungseinrichtung umfassen, die insbesondere durch einen

programmierbaren Mikrocomputer gebildet sein kann. Das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen und auf der Verarbeitungseinrichtung ablaufen oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein.

Nach noch einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Kraftwagen eine hierin beschriebene Vorrichtung. Der Kraftwagen kann insbesondere einen Personenkraftwagen oder einen Lastkraftwagen umfassen.

Nach wieder einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Schienenfahrzeug eine hierin beschriebene Vorrichtung. Das Schienenfahrzeug kann insbesondere eine Trambahn, einen Schienenbus oder ein anderes schienengebundenes und vorzugsweise urbanes Verkehrsmittel umfassen.

Ein Verkehrsmittel, das eine hierin beschriebene Vorrichtung umfasst, kann dazu eingerichtet sein, autonom zu fahren. Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:

Figur 1 ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung in einer Ausführungsform;

Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens;

Figur 3 beispielhafte Darstellungen im Umfeld eines Kraftfahrzeugs;

Figur 4 beispielhafte Darstellungen in unterschiedlichen Größen oder

Entfernungen von einem Kraftfahrzeug; und

Figur 5 eine exemplarische Situation mit einer projizierten Darstellung im

Umfeld eines Kraftfahrzeugs illustriert.

Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 100 mit einer Vorrichtung 105, die dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit einer bestehenden oder bevorstehenden Bewegung des Kraftfahrzeugs eine Darstellung 110 auf einen Untergrund 1 12 im Umfeld 115 des Kraftfahrzeugs 100 bereitzustellen.

Die Vorrichtung 105 umfasst in der dargestellten Ausführungsform eine

Schnittstelle 120 zur Verbindung mit einer Vorrichtung an Bord des

Kraftfahrzeugs 105, die eine Bewegung des Kraftfahrzeugs 105 misst oder steuert. Diese Vorrichtung kann insbesondere eine Längssteuerung oder eine Quersteuerung des Kraftfahrzeugs 105 unterstützen oder überwachen. Es können auch mehrere Vorrichtungen über die Schnittstelle 120 angebunden sein. Beispielsweise kann die Längssteuerung des Kraftfahrzeugs 105 mittels eines Antriebssystems und eines Bremssystems steuerbar sein. Die Quersteuerung kann mittels eines Lenksystems und einer Fahrwerksbeeinflussung erfolgen.

Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Bewegung des Kraftfahrzeugs 105 besteht in der Erfassung und Verarbeitung einer zeitlichen Sequenz von

Positionen des Kraftfahrzeugs 105. Die Positionen können beispielsweise auf der Basis eines insbesondere satellitengestützten Navigationssystems bestimmt werden.

Die Schnittstelle 120 ist bevorzugt mit einer Verarbeitungseinrichtung 125 verbunden, die dazu eingerichtet ist, empfangene Signale zu verarbeiten und/oder auf der Basis empfangener oder verarbeiteter Signale andere Signale bereitzustellen.

Die Vorrichtung 105 umfasst einen oder mehrere Projektoren 130, die jeweils dazu eingerichtet sind, eine Darstellung 1 10 auf einen Untergrund 1 12 im Umfeld 115 des Kraftfahrzeugs 105 zu projizieren. Die Darstellung 1 10 kann statisch sein, in einer weiteren Ausführungsform ist aber auch eine animierte Darstellung 110 denkbar, beispielsweise in Form einer blinkenden oder pulsierenden

Darstellung 1 10. Ein Projektor 130 kann insbesondere mittels eines Lasers, eines Spiegelarrays oder einer Anordnung von Leuchtdioden arbeiten. In der vorliegenden Darstellung sind ein erster Projektor 130 (oben dargestellt) in einem vorderen Bereich und ein zweiter Projektor 130 (unten dargestellt) in einem hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs 105 vorgesehen. In einer anderen

Ausführungsform kann nur ein Projektor 130 für nur eine vorbestimmte

Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 105 vorgesehen sein. Die Darstellung 110 kann schmaler als das Kraftfahrzeug 100 sein, es ist jedoch bevorzugt, dass die Darstellung 1 10 wenigstens so breit oder breiter als das Kraftfahrzeug 100 ist. Dazu ist bevorzugt, dass ein Projektionsbereich des Projektors 130 - oder mehrere zusammengesetzte oder sich überlappende Projektionsbereiche mehrerer Projektoren 130 zusammen - die maximal erforderliche Breite aufweist. Ein Projektor 130 ist bevorzugt an einer möglichst hoch gelegenen Stelle des Kraftfahrzeugs 105 angebracht. Es können auch mehrere Projektoren 130 mit überlappenden Projektionsfeldern verwendet werden, um eine Darstellung 110 bereitzustellen.

Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 200, das insbesondere mittels einer Vorrichtung 105 an Bord eines Kraftfahrzeugs 100 durchgeführt werden kann. Die dargestellten Schritte werden bevorzugt nach Art einer Endlosschleife durchlaufen und müssen nicht unbedingt in der

angegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden.

In einem ersten Schritt 205 kann eine Fahrbereitschaft des Kraftfahrzeugs 105 bestimmt werden. Die Fahrbereitschaft kann vorliegen, wenn das Kraftfahrzeug 100 bereits fährt, oder wenn das Kraftfahrzeug 100 stillsteht und ein

Antriebssystem in einen Modus verbracht ist, der ein unmittelbares Losfahren ermöglicht. Umfasst das Kraftfahrzeug 100 beispielsweise einen Antriebsstrang mit einem Schaltgetriebe, so kann eine Fahrbereitschaft vorliegen, falls das Schaltgetriebe in eine Schalt- oder Fahrstufe gebracht ist, die ein Anfahren ermöglicht. In einer Ausführungsform liegt die Fahrbereitschaft dann nicht vor, wenn das Kraftfahrzeug 100 mittels einer Betriebs- oder Feststellbremse gebremst oder im Stillstand gehalten wird.

In einem Schritt 210 kann ein Umfeld des Kraftfahrzeugs 100 bestimmt werden. Beispielsweise kann das restliche Verfahren 200 nur dann durchgeführt werden, wenn sich das Kraftfahrzeug 100 in einem vorbestimmten Bereich befindet.

Dieser Bereich kann insbesondere außerhalb des Einflussbereichs der

Straßenverkehrsordnung liegen und etwa einen Parkplatz, eine Tiefgarage oder eine Gewerbefläche umfassen. Dadurch kann verhindert werden, dass eine Darstellung 1 10 im öffentlichen Straßenverkehr bereitgestellt wird, falls die Vorrichtung 105 nicht zugelassen ist.

In einem Schritt 215 kann ein bevorstehender oder geltender

Bewegungsparameter des Kraftfahrzeugs 100 bestimmt werden. Der

Bewegungsparameter kann insbesondere eine Geschwindigkeit, eine

Bewegungsrichtung und/oder eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs 100 umfassen. Dabei können längs gerichtete und quer gerichtete

Bewegungsparameter des Kraftfahrzeugs 100 betrachtet und gegebenenfalls unterschieden werden. Ziel des Schritts 215 ist bevorzugt, eine geltende oder bevorstehende Bewegung des Kraftfahrzeugs 100 zu beschreiben. Für eine bevorstehende Bewegung kann ein vorbestimmter Vorhersagehorizont verwendet werden, beispielsweise ca. 5, ca. 10 oder ca. 30 Sekunden. Andere Vorhersagehorizonte sind ebenfalls möglich.

In einem Schritt 220 kann eine bevorstehende Kurve bestimmt werden, der das Kraftfahrzeug 100 zu folgen beabsichtigt. Die Kurve kann insbesondere im Bereich einer Abzweigung liegen. Zweck des Schritts 220 ist bevorzugt, ein bevorstehendes Abbiegemanöver des Kraftfahrzeugs 100 zu bestimmen.

In einem Schritt 225 kann eine von mehreren möglichen Darstellungen ausgewählt, und die Darstellung an einen oder mehrere zuvor bestimmte Parameter der Bewegung des Kraftfahrzeugs 100 angepasst werden. Dabei kann insbesondere eine Größe bzw. ein Ort der Darstellung bezüglich des Kraftfahrzeugs 100 angepasst werden, und/oder die Darstellung 1 10 selbst kann in Abhängigkeit des Parameters verändert werden. In beiden Fällen ist bevorzugt das Ziel, die Darstellung 110 derart zu bestimmen, dass sie von einem anderen Verkehrsteilnehmer leicht wahrgenommen und insbesondere möglichst intuitiv zur Bestimmung einer bestehenden oder bevorstehenden Bewegung des Kraftfahrzeugs 100 verstanden werden kann.

In einem Schritt 230 kann die zuvor bestimmte Darstellung 110 im Umfeld 1 15 des Kraftfahrzeugs 100 projiziert werden. Die Projektion erfolgt mittels eines oder mehrerer Projektoren 130 bevorzugt auf einen Untergrund 112, auf dem das Kraftfahrzeug 100 fährt.

Fig. 3 zeigt beispielhafte Darstellungen 1 10 im Umfeld eines Kraftfahrzeugs 100. Es ist zu beachten, dass die dargestellten Darstellungen 110 lediglich

exemplarisch und nicht erschöpfend sind. Rein beispielhaft ist jeder der

Darstellungen 1 10 die gleiche Anzeigefläche, symbolisiert durch ein umgebendes Rechteck, zugemessen. Die Anzeigefläche kann auch eine andere Form aufweisen und insbesondere durch die Projektion eine andere Erscheinung auf dem Untergrund 112 des Kraftfahrzeugs 100 erhalten.

Eine erste Darstellung 110.1 betrifft einen Pfeil, der eine Bewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs 100 andeuten kann. Eine Größe, insbesondere eine Länge des Pfeils kann eine Geschwindigkeit ausdrücken. Eine Farbe des Pfeils kann eine Beschleunigung repräsentieren, wobei beispielsweise eine kühle Farbe wie Blau eine niedrige Beschleunigung und eine warme Farbe wie Rot eine hohe

Beschleunigung symbolisieren kann. In einer anderen Ausführungsform symbolisiert beispielsweise eine warme Farbe eine positive Beschleunigung und eine kühle Farbe eine negative Beschleunigung.

Eine zweite Darstellung 1 10.2 betrifft stilisierte Reifenspuren. Diese können entlang einer beabsichtigten Fahrtrajektorie des Kraftfahrzeugs 100

entsprechend gekrümmt sein. Auch hier können beispielsweise Längen- oder Farbmodifikationen angewandt werden, die hierin beschrieben sind.

Eine dritte Darstellung 110.3 betrifft ein symbolhaft dargestelltes Kraftfahrzeug. Das Symbol für das Kraftfahrzeug kann beispielsweise eine bevorstehende Bewegung des Kraftfahrzeugs 100 wiedergeben, symbolisieren oder andeuten. Modifikationen sind ebenfalls möglich.

Eine vierte Darstellung 110.4 zeigt einen Abbiegepfeil, der ein bevorstehendes Manöver des Kraftfahrzeugs 100 repräsentieren kann. Der dargestellte Pfeil kann insbesondere für ein Abbiegen nach rechts an der nächsten Gelegenheit betreffen. Auch diese Darstellung 1 10.4 kann beispielsweise bezüglich Größe, Position, Farbe oder Erscheinungsbild variiert werden. In einer Variante kann ein ähnlicher Pfeil eine geplante Bewegungsrichtung beim Losfahren symbolisieren. So kann insbesondere ausgedrückt werden, wenn das Kraftfahrzeug 100 in einem Zug ausparken und auf einer Straße umdrehen möchte.

Fig. 4 zeigt beispielhafte Darstellungen 110 in unterschiedlichen Größen oder Entfernungen von einem Kraftfahrzeug 100. Von einem dargestellten

Kraftfahrzeug 100 aus erstrecken sich nach vorne drei unterschiedliche

Projektionsbereiche 405, 410 und 415. Der erste Projektionsbereich 405 erstreckt sich nur in eine relativ kurze, der zweite Projektionsbereich 410 in eine mittlere und der dritte Projektionsbereich 415 in eine größere Entfernung vom

Kraftfahrzeug 100. Die Projektionsbereiche 405 bis 415 können auf einem Untergrund 112 des Kraftfahrzeugs 100 jeweils trapezförmige

Darstellungsbereiche ermöglichen. Durch entsprechende Anpassung optischer oder verarbeitungstechnischer Natur können die Projektionsbereiche jedoch in praktisch beliebige Formen gebracht werden. Außerdem kann in

unterschiedlichen Ausführungsformen gewählt werden, ob ein vorbestimmter Abschnitt eines Projektionsbereichs 405 bis 415 in einem vom Kraftfahrzeug 100 entfernten Bereich zur Wiedergabe der Darstellung 110 genutzt werden soll oder der gesamte Projektionsbereich 405 bis 415 bis zum Kraftfahrzeug 100.

Allgemein ist bevorzugt, dass sich eine Darstellung 110 umso weiter in

Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 100 erstreckt, je schneller das Kraftfahrzeug 100 fährt. Bezogen auf die Darstellung von Fig. 4 kann der erste

Projektionsbereich 405 beispielsweise verwendet werden, wenn das

Kraftfahrzeug 100 aus dem Stillstand losfährt, der mittlere Projektionsbereich 410, wenn sich das Kraftfahrzeug 410 im Stadtverkehr mit mittlerer

Geschwindigkeit bewegt, und der dritte Projektionsbereich 415 bei Fahrt außerhalb einer geschlossenen Ortschaft oder beispielsweise auf einer

Autobahn.

Fig. 5 zeigt eine exemplarische Situation mit einer projizierten Darstellung 1 10 im Umfeld 115 eines Kraftfahrzeugs 100. Das Kraftfahrzeug 100 fährt auf einer

Straße 505 und nähert sich einer Stelle, an der eine weitere Straße 510 von der ersten Straße 505 abzweigt. Um seine Absicht, die erste Straße 505 zu verlassen und der zweiten Straße 510 zu folgen, mitzuteilen, wird eine Darstellung 1 10 in Form eines Richtungspfeils (vgl. 110.1 in Fig. 3) unter beispielhafter Verwendung eines mittelgroßen, zweiten Projektionsbereichs 410 vor das Kraftfahrzeug 100 projiziert. Eine Entfernung der Darstellung 110 vom Kraftfahrzeug 100 kann in Abhängigkeit einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 100 gewählt werden. Außerdem kann die Darstellung 1 10 beispielsweise in Abhängigkeit eines geltenden Lenkwinkels des Kraftfahrzeugs 100 um einen vorbestimmten

Schwenkwinkel 515 seitlich versetzt werden. Das Versetzen erfolgt bevorzugt derart, dass die Darstellung 110 möglichst unmissverständlich auf die

Abbiegeabsicht des Kraftfahrzeugs 100 hinweist. Dazu kann die Darstellung 110 insbesondere jeweils teilweise auf der ersten Straße 505 und der zweiten Straße 510 dargestellt werden. Andere Ausführungsformen sind ebenfalls möglich. Das seitliche Versetzen oder schwenken kann erfolgen, indem einer oder mehrere beteiligte Projektoren 130 am Kraftfahrzeug 100 bewegt oder ihre Ausgaben umgelenkt werden, etwa mittels eines beweglichen optischen Elements, oder die Darstellung 1 10 kann innerhalb eines vorbestimmten Projektionsbereichs des oder der Projektoren 130 verschoben, gedreht oder sonstwie geometrisch angepasst werden.

Bezugszeichen

100 Kraftfahrzeug

105 Vorrichtung

110 Darstellung

110.1 erste Darstellung

110.2 zweite Darstellung

110.3 dritte Darstellung

110.4 vierte Darstellung

112 Untergrund

115 Umfeld

120 Schnittstelle

125 Verarbeitungseinrichtung

130 Projektor

200 Verfahren

205 Bestimmen Fahrbereitschaft

210 Bestimmen Umfeld

215 Bestimmen Geschwindigkeit / Bewegungsrichtung / Beschleunigung

220 Bestimmen bevorstehende Kurve

225 Bestimmen Geometrie einer Darstellung

230 Projizieren der Darstellung im Umfeld

405 erster Projektionsbereich

410 zweiter Projektionsbereich

415 dritter Projektionsbereich

505 Straße

510 weitere Straße

515 Schwenkwinkel