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Title:
PRIMER HEAD FOR THE MANUAL APPLICATION OF A PRIMER TO A MOTOR VEHICLE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/213935
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a primer head (1) for manual application of a primer to a motor vehicle component (4), having a main body (6), which has a receptacle (10), which can receive an applicator element (11), which is designed to be soaked with the primer and to be placed on the motor vehicle component (4) in order to apply the primer to the motor vehicle component (4), and having a guide device (12), which has two guide pins (13), which are designed to be placed laterally against a wall (16) of the motor vehicle component (4), whereby the receptacle (10) can be guided along the motor vehicle component (4) at a constant distance (17) from the wall (16).

Inventors:
BEUMERS RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/061783
Publication Date:
November 09, 2023
Filing Date:
May 04, 2023
Export Citation:
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Assignee:
NEXT E GO MOBILE SE (DE)
International Classes:
B05C17/00
Domestic Patent References:
WO2014036351A12014-03-06
Foreign References:
US20120177433A12012-07-12
US4201491A1980-05-06
Attorney, Agent or Firm:
NUSSBAUM, Christopher (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Primerkopf (1) zum manuellen Aufträgen eines Primers auf ein Kraftfahrzeugbauteil (4), mit einem Grundkörper (6), welcher eine Aufnahme (10) aufweist, welche ein Auftrageelement (11) aufnehmen kann, welches dazu eingerichtet ist, mit dem Primer getränkt zu werden und an das Kraftfahrzeugbauteil (4) angelegt zu werden, um den Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil (4) aufzutragen, und einer Führungseinrichtung (12), welche zwei Führungsstifte (13) aufweist, welche dazu eingerichtet sind, seitlich an eine Wand (16) des Kraftfahrzeugbauteils (4) angelegt zu werden, wodurch die Aufnahme (10) mit einem konstanten Abstand (17) zur Wand (16) am Kraftfahrzeugbauteil (4) entlanggeführt werden kann.

2. Primerkopf (1) nach Anspruch 1 , wobei der Grundkörper (6) des Primerkopfs (1) aus Aluminium gebildet ist.

3. Primerkopf (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Führungsstifte (13) aus Stahl gebildet sind.

4. Primerkopf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Führungsstifte (13) austauschbar an dem Grundkörper (6) gehalten sind.

5. Primerkopf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Führungsstifte (13) eine Anlagefläche (20) aufweisen, über welche die Führungsstifte (13) an der Wand (16) des Kraftfahrzeugbauteils (4) angelegt werden können, und wobei die Führungsstifte (13) von dem Grundkörper (6) zu einer der Anlagefläche (20) gegenüberliegenden Fläche nach außen stabilisiert sind.

6. Primerkopf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Führungseinrichtung (12) über einen Ausleger (18) seitlich beabstandet zu der Aufnahme (10) angeordnet ist.

7. Primerkopf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Auftrageelement (11) ein Filzpad in der Aufnahme (10) aufgenommen ist.

8. Primerkopf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Verbindungseinrichtung (7), über welche der Primerkopf (1) mit einer Primerflasche (3) verbunden werden kann, wobei eine Bohrung (9) von der Verbindungseinrichtung (7) zu der Aufnahme (10) führt, über welche Primer aus der Primerflasche (3) zu der

Aufnahme (10) fließen kann, um das in der Aufnahme (10) aufgenommene Auftrageelement (11) mit dem Primer zu tränken.

9. Primerkopf (1) nach Anspruch 8, wobei die Verbindungseinrichtung (7) in einer Auflagerichtung, in welcher das in der Aufnahme (10) aufgenommene

Auftrageelement (11) an dem Kraftfahrzeugbauteil (4) anliegt, oberhalb der Aufnahme (10) angeordnet ist, wodurch der Primer über die Schwerkraft durch die Bohrung (9) zu der Aufnahme (10) fließen kann. 10. Primerkopf (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper

(6) gefräst ist.

Description:
PRIMERKOPF ZUM MANUELLEN AUFTRÄGEN EINES PRIMERS AUF EIN

KRAFTFAHRZEUGBAUTEIL

Die Erfindung betrifft einen Primerkopf zum manuellen Aufträgen eines Primers auf ein Kraftfahrzeugbauteil.

Bei einer Primerapplikation mittels Roboter wird der Primer in programmierten Bahnen auf ein Kraftfahrzeugbauteil aufgetragen, wobei die Bahnen perfekt gerade und in einem gleichen Abstand zu einer Kante des Kraftfahrzeugbauteils aufgetragen werden. In Prozessen ohne Roboteranwendung ist das Applizieren des Primers manuell durch einen Werker durchzuführen. Manuell applizierte Primerspuren können eine ungewünschte Welligkeit aufweisen, welche dazu führt, dass in Überdeckung zu bringende Primerspuren von miteinander zu verklebenden Kraftfahrzeugbauteilen mit einem Versatz zueinander angeordnet sind. Um beim manuellen Aufträgen jeweilige Primerspuren besonders gerade ziehen zu können, sind trainierte Werker notwendig. Gegebenenfalls kann Nacharbeit erforderlich sein.

Die Aufgabe der Erfindung liegt somit darin, eine Lösung zu schaffen, welche ein besonders präzises manuelles Aufträgen eines Primers auf ein Kraftfahrzeugbauteil ermöglicht.

Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung angegeben.

Die Erfindung betrifft einen Primerkopf zum manuellen Aufträgen eines Primers auf ein Kraftfahrzeugbauteil. Bei dem Primer handelt es sich um einen Haftvermittler zwischen dem Kraftfahrzeugbauteil und einem Klebstoff. Um zwei Kraftfahrzeugbauteile miteinander zu verbinden, kann somit auf jeweilige einander zugewandte Seiten der Kraftfahrzeugbauteile der Primer aufgetragen und auf wenigstens eine der Primerschichten der Klebstoff aufgetragen werden. Bei den verklebten Kraftfahrzeugbauteilen besteht somit eine Sandwichstruktur aus Kraftfahrzeugbauteil - Primer - Klebstoff - Primer - Kraftfahrzeugbauteil. Der Primer ermöglicht ein besonders gutes Haften des Klebstoffs an den jeweiligen Kraftfahrzeugbauteilen. Der Primerkopf ermöglicht ein manuelles Applizieren des Primers durch einen Werker auf das Kraftfahrzeugbauteil. Der Primerkopf umfasst einen Grundkörper mit einer Aufnahme, welche ein Auftrageelement aufnehmen kann. Das Auftrageelement ist dazu eingerichtet, mit dem Primer getränkt zu werden und an das Kraftfahrzeugbauteil angelegt zu werden, um den Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil aufzutragen. Das Auftrageelement kann insbesondere eine schwammartige Struktur aufweisen, wodurch besonders viel Primer in dem Auftrageelement aufgenommen werden kann und hierdurch ein durchgängiger Primerauftrag über eine Anlagefläche des Auftrageelements an dem Kraftfahrzeugbauteil erreicht werden kann. Durch Bewegen des Primerkopfs in einer Führungsrichtung relativ zu dem Kraftfahrzeugbauteil kann das Auftrageelement in der Führungsrichtung über eine Oberfläche des Kraftfahrzeugbauteils gezogen werden, wodurch mittels des Auftrageelements über die Oberfläche eine Primerspur gezogen wird.

Der Primerkopf umfasst weiterhin eine Führungseinrichtung mit zwei Führungsstiften. Die Führungsstifte sind dazu eingerichtet, seitlich an eine Wand des Kraftfahrzeugbauteils angelegt zu werden, wodurch die Aufnahme mit einem konstanten Abstand zur Wand am Kraftfahrzeugbauteil entlanggeführt werden kann. Insbesondere wird die Aufnahme durch Anlegen der Führungsstifte an die Wand in der Führungsrichtung parallel zu einem Verlauf der Wand geführt. Beispielsweise kann mittels der Führungsstifte eine an die Wand des Kraftfahrzeugbauteils angrenzende Kante umgriffen werden, wodurch die Aufnahme bei einem Bewegen in der Führungsrichtung mit einem konstanten Abstand zur Kante geführt werden kann. Die Kante verläuft insbesondere in Führungsrichtung. Die beiden Führungsstifte verlaufen mit ihrer Längserstreckungsrichtung parallel zueinander. Weiterhin können die Führungsstifte mit ihrer Längserstreckungsrichtung senkrecht zur Führungsrichtung verlaufen. Hierbei sind die Führungsstifte mit ihrer Längserstreckungsrichtung senkrecht zur Führungsrichtung ausgerichtet, solange der Primerkopf in der Führungsrichtung relativ zu dem Kraftfahrzeugbauteil geführt wird. Dabei können die Führungsstifte parallel zu einer Auflagerichtung verlaufen, wobei in der Auflagerichtung das Auftrageelement an dem Kraftfahrzeugbauteil anliegt, wenn das Auftrageelement in der Aufnahme aufgenommen ist und an dem Kraftfahrzeugbauteil für das Aufträgen des Primers anliegt.

In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der die Aufnahme aufweisende Grundkörper des Primerkopfs aus Aluminium gebildet ist. Durch die Ausgestaltung des Grundkörpers aus Aluminium kann zumindest der Grundkörper, insbesondere der gesamte Primerkopf, nach der Behandlung zum Aufträgen des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil ausgebrannt werden, wodurch Primerreste vom Grundkörper entfernt werden. Alternativ oder zusätzlich können Primerreste nach Verwendung des Primerkopfs für das Aufträgen des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil manuell vom Grundkörper entfernt werden, beispielsweise durch Bohren, insbesondere durch Aufbohren von mit Primer verstopften Löchern. Hierdurch wird eine besonders nachhaltige mehrmalige Verwendung des Grundkörpers, insbesondere des Primerkopfs, zum manuellen Aufträgen von Primer auf Kraftfahrzeugbauteile ermöglicht. Ein Entsorgen des Primerkopfs nach dessen Verwendung zum Aufträgen des Primers auf ein Kraftfahrzeugbauteil wie bei einer Ausgestaltung des Primerkopfs aus einem Kunststoff ist somit nicht notwendig.

In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Führungsstifte aus Stahl gebildet sind. Aufgrund der Ausgestaltung der Führungsstifte aus Stahl weisen diese eine besonders hohe Festigkeit auf und sind somit besonders wenig verschleißanfällig. Insbesondere besitzt Stahl eine höhere Härte als Aluminium, wodurch eine besonders hohe Lebensdauer der Führungsstifte erreicht werden kann. Insbesondere können die Führungsstifte aus Stahl gebildet sein und der Grundkörper aus Aluminium gebildet sein, wodurch der Primerkopf besonders leicht ausgebildet ist, besonders gut wiederverwendet werden kann und eine besonders hohe Lebensdauer aufweist. Die Führungsstifte sind aufgrund des gleitenden Kontakts mit der Wand des Kraftfahrzeugbauteils beim Führen des Primerkopfs entlang des Kraftfahrzeugbauteils über die Führungseinrichtung großen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Durch die Ausgestaltung der Führungsstifte aus Stahl kann ein Abtrag der Führungsstifte bei dem gleitenden Kontakt mit der Wand des Kraftfahrzeugbauteils besonders gering gehalten werden.

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Führungsstifte an dem Grundkörper austauschbar gehalten sind. Hierbei können die Führungsstifte insbesondere durch eine Pressverbindung an dem Grundkörper gehalten sein. Die Austauschbarkeit der Führungsstifte an dem Grundkörper ermöglicht, dass die Führungsstifte am Grundkörper ersetzt werden können, beispielsweise wenn die Führungsstifte beschädigt sind. Für ein Entfernen der Führungsstifte können die Führungsstifte beispielsweise aus jeweiligen Öffnungen des Grundkörpers ausgeschlagen werden und neue Führungsstifte in die Öffnungen des Grundkörpers eingesetzt, insbesondere eingepresst, werden. Durch die Austauschbarkeit der Führungsstifte ist eine besonders hohe Lebensdauer des Primerkopfs möglich

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Führungsstifte eine Anlagefläche aufweisen, über welche die Führungsstifte an die Wand des Kraftfahrzeugbauteils angelegt werden können. Weiterhin sind die Führungsstifte durch den Grundkörper zu einer der Anlagefläche gegenüberliegenden Fläche nach außen stabilisiert. Das bedeutet, dass in einem angelegten Zustand des Primerkopfs an das Kraftfahrzeugbauteil die Führungsstifte zwischen der Wand des Kraftfahrzeugbauteils und einem Stabilisierungsbereich des Grundkörpers angeordnet sind. Der Stabilisierungsbereich des Grundkörpers stabilisiert die Führungsstifte zur der Wand des Kraftfahrzeugbauteils abgewandten Seite und somit der der Anlagefläche gegenüberliegenden Fläche hin, wodurch ein Umbiegen oder Umknicken der Führungsstifte besonders gut verhindert werden kann. Für die Stabilisierung können die Führungsstifte mit der der Anlagefläche gegenüberliegenden Fläche an dem Stabilisierungsbereich des Grundkörpers anliegen. Hierdurch können in den Führungsstiften durch ein Andrücken der Führungsstifte an die Wand des Kraftfahrzeugbauteils auftretende Seitenkräfte in den Stabilisierungsbereich des Grundkörpers umgeleitet werden. Infolgedessen wird eine besonders hohe Stabilität des Primerkopfs erreicht.

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Führungseinrichtung über einen Ausleger seitlich beabstandet zu der Aufnahme angeordnet ist. Über eine Länge des Auslegers kann ein Abstand vorgegeben werden, welchen der auf das Kraftfahrzeugbauteil aufgetragene Primer und somit die Primerspur zu der Wand beziehungsweise zu der an die Wand anschließenden Kante des Kraftfahrzeugbauteils aufweisen soll. Der Ausleger ermöglicht somit, dass nicht unbedingt der Primer bis zur Kante des Kraftfahrzeugbauteils aufzutragen ist, sondern parallel zur Kante mit einem Abstand zur Kante auf das Kraftfahrzeugbauteil aufgetragen werden kann. Durch die seitlich über den Ausleger zu der Aufnahme positionierte Führungseinrichtung kann sichergestellt werden, dass der auf das Kraftfahrzeugbauteil aufgetragene Primer über eine gesamte Länge der Primerspur einen konstanten Abstand zu der Kante des Kraftfahrzeugbauteils aufweist, entlang welcher der Primerkopf über die Führungseinrichtung geführt ist. Durch das Sicherstellen dieses konstanten Abstands der Primerspur zu der Kante des Kraftfahrzeugbauteils wird ermöglicht, dass eine an einem ersten Kraftfahrzeugbauteil aufgetragene erste Primerspur mit einer auf einem zweiten Kraftfahrzeugbauteil aufgetragenen zweiten Primerspur mit besonders wenig Versatz über eine gesamte Länge der jeweiligen Primerspuren in Überdeckung gebracht werden kann beim Verkleben der beiden Kraftfahrzeugbauteile. Hierdurch kann ein besonders sicheres Halten der Kraftfahrzeugbauteile aneinander erreicht werden.

In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass als Auftrageelement ein Filzpad in der Aufnahme aufgenommen ist. Alternativ zu dem Filzpad kann als Auftrageelement ein Schaumstoffelement oder ein Schwammelement in der Aufnahme aufgenommen werden. Vorteilhaft an der Verwendung eines Filzpads als Auftrageelement ist, dass Filz eine besonders hohe Saugfähigkeit aufweist und somit den Primer besonders gut aufnehmen, speichern und wieder abgeben kann. Hierdurch wird ein gleichmäßiger Primerauftrag mittels des Filzelements auf das Kraftfahrzeugbauteil über eine gesamte Auflagefläche des Filzpads auf das Kraftfahrzeug bauteil ermöglicht.

In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Primerkopf eine Verbindungseinrichtung umfasst, über welche der Primerkopf mit einer Primerflasche verbunden werden kann. Bei dieser Primerflasche handelt es sich um ein Behältnis, in welchem Primer aufgenommen ist. Der Primer wird bei einem Verwenden des Primerkopfs mit der Primerflasche über die Verbindungseinrichtung zu der Aufnahme geführt und über das Auftrageelement auf dem Kraftfahrzeugbauteil aufgetragen. Eine Bohrung führt von der Verbindungseinrichtung des Primerkopfs zu der Aufnahme, wodurch über die Bohrung Primer aus der Primerflasche zu der Aufnahme fließen kann, um das in der Aufnahme aufgenommene Auftrageelement mit dem Primer zu tränken. Über die Bohrung ist somit die Verbindungseinrichtung mit der Aufnahme verbunden, wodurch Primer aus der Primerflasche, sofern diese mit dem Primerkopf verbunden ist, zu dem in der Aufnahme aufgenommenen Auftrageelement fließen kann und mittels des Auftrageelements auf das Kraftfahrzeugbauteil aufgetragen werden kann. Eine gerade Ausgestaltung der Bohrung ermöglicht, dass die Bohrung nach einer Verwendung des Primerkopfs und einem Aushärten von Primer in der Bohrung aufgebohrt werden kann, um eine Wiederverwendbarkeit des Primerkopfs zu ermöglichen. Die Verbindeeinrichtung ermöglicht ein reversibles Verbinden des Primerkopfs mit jeweiligen Primerflaschen, wodurch Primerflaschen an dem Primerkopf ausgetauscht werden können. Hierdurch wird ermöglicht, dass mittels des Primerkopfs unterschiedliche Primer auf jeweilige Kraftfahrzeugbauteile aufgetragen werden können. Weiterhin wird ermöglicht, dass der Primerkopf nach einer Benutzung wiederverwendet werden kann. In diesem Zusammenhang kann es in einer Weiterbildung vorgesehen sein, dass die Verbindungseinrichtung in der Auflagerichtung, in welcher das in der Aufnahme aufgenommene Auftrageelement bei bestimmungsgemäßer Verwendung an dem Kraftfahrzeug anliegt, oberhalb der Aufnahme angeordnet ist, wodurch der Primer über die Schwerkraft durch die Bohrung zu der Aufnahme fließen kann. Das bedeutet, dass die Verbindungseinrichtung in einem an das Kraftfahrzeugbauteil angelegten Zustand des Primerkopfs oberhalb der Aufnahme angeordnet ist und somit während des Auftragens des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil Primer aus der Primerflasche zu dem Auftrageelement nachfließen kann. Hierdurch wird eine dauerhafte Befeuchtung des Auftrageelements mit dem Primer und somit ein gleichmäßiger Auftrag des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil sichergestellt.

In weiterer möglicher Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Grundkörper gefräst ist. Insbesondere kann der Grundkörper aus Aluminium gefräst sein. Das Fräsen ermöglicht ein besonders einfaches Herstellen des Grundkörpers mit einer besonders präzisen Geometrie insbesondere bei geringen Stückzahlen des Primerkopfs.

Weitere Merkmale der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1a bis 1c jeweilige unterschiedliche Perspektivansichten eines Primerkopfs zum manuellen Aufträgen eines Primers auf ein Kraftfahrzeugbauteil mit einer Verbindungseinrichtung, über welche der Primerkopf mit einer Primerflasche verbunden werden kann, einer Aufnahme, in welcher ein Auftrageelement aufgenommen werden kann, welches dazu eingerichtet ist, an das Kraftfahrzeugbauteil angelegt zu werden und den Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil aufzutragen, sowie mit einer Führungseinrichtung, über welche der Primerkopf seitlich an einer Wand des Kraftfahrzeugbauteils entlang geführt werden kann;

Fig. 2 eine schematische Perspektivansicht eines Primerauftragesystems mit dem Primerkopf, in dessen Aufnahme das Auftrageelement aufgenommen ist, sowie mit der über die Verbindungseinrichtung mit dem Primerkopf verbundenen Primerflasche; und

Fig. 3 eine Perspektivansicht des Primerauftragesystems, welches an das Kraftfahrzeugbauteil angelegt ist, wodurch der Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil aufgetragen wird.

Gleiche oder funktionsgleiche Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

In den Fig. 1a bis 1c ist jeweils ein Primerkopf 1 in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen gezeigt. In den Fig. 2 und 3 ist ein Primerauftragesystem 2 perspektivisch beziehungsweise ausschnittsweise gezeigt, wobei das Primerauftragesystem 2 zusätzlich zu dem Primerkopf 1 eine Primerflasche 3 aufweist, welche mit dem Primerkopf 1 verbunden ist. Das Primerauftragesystem 2 ist dazu eingerichtet, an ein Kraftfahrzeugbauteil 4 angelegt zu werden, wodurch mittels des Primerauftragesystems 2 Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 aufgetragen werden kann, vorliegend in Form einer Primerspur 5. Bei dem Primer handelt es sich um einen Haftvermittler, welcher ein besonders gutes Haften eines Klebstoffs an dem Kraftfahrzeugbauteil 4 ermöglicht. Infolgedessen kann das Kraftfahrzeugbauteil 4 über den Klebstoff mit einem weiteren Kraftfahrzeugbauteil verklebt werden. Der auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 aufzutragende Primer wird in der Primerflasche 3 bereitgestellt. Der Primer fließt aus der Primerflasche 3 zu dem Primerkopf 1 , über welchen der Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 aufgebracht wird.

Der Primerkopf 1 umfasst vorliegend einen in den Fig. 1a bis 1c besonders gut erkennbaren Grundkörper 6. Der Grundkörper 6 weist eine Verbindungseinrichtung 7 auf, über welche der Primerkopf 1 mit der Primerflasche 3 verbunden werden kann. Vorliegend umfasst die Verbindungseinrichtung 7 einen Verbindungsstift 8, welcher in die Primerflasche 3 eingesteckt wird, um die Primerflasche 3 mit dem Primerkopf 1 zu verbinden. Durch den Verbindungsstift 8 erstreckt sich eine Bohrung 9 hindurch, über welche mittels des

Primerkopfs 1 aus der Primerflasche 3 ausfließender Primer aufgenommen werden kann.

Der Grundkörper 6 ist vorliegend aus Aluminium bereitgestellt, insbesondere durch Fräsen. Durch die Bereitstellung des Grundkörpers 6 aus Aluminium kann die Bohrung 9 nach einer Verwendung des Primerkopfs 1 und einer infolgedessen auftretenden Verklebung der Bohrung 9 mit dem Primer aufgebohrt werden, wodurch der Primerkopf 1 wiederverwendet werden kann. Alternativ kann der Primerkopf 1 aufgrund dessen Ausgestaltung aus Aluminium nach der Verwendung ausgebrannt werden, wodurch Primerreste an dem Grundkörper 6 von dem Grundkörper 6 entfernt werden können.

Der Grundkörper 6 weist weiterhin eine Aufnahme 10 auf. Die Aufnahme 10 ist an einer ersten Seite des Grundkörpers 6 angeordnet, welche einer zweiten Seite des Grundkörpers 6 gegenüberliegend angeordnet ist. An der zweiten Seite des Grundkörpers 6 steht der Verbindungsstift 8 ab. In der Aufnahme 10 kann, wie in Fig. 2 besonders gut erkannt werden kann, ein Auftrageelement 11 aufgenommen sein. Das Auftrageelement 11 ist dazu eingerichtet, mit dem Primer getränkt zu werden und an das Kraftfahrzeugbauteil 4 angelegt zu werden, um den Primer auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 aufzutragen. Vorliegend handelt es sich bei dem Auftrageelement 11 um ein Filzpad.

Die Bohrung 9 erstreckt sich durch den Verbindungsstift 8 hindurch bis in die Aufnahme 10 hinein, wodurch aus der Primerflasche 3 ausfließender Primer über die Bohrung 9 zu dem in der Aufnahme 10 aufgenommenen Auftrageelement 11 geführt werden kann. Durch die einander gegenüberliegende Anordnung der Aufnahme 10 und des Verbindungsstifts 8 an dem Grundkörper 6 sind bei einem zusammengebauten Primerauftragesystem 2, wie in Fig. 2 besonders gut erkannt werden kann, das Auftrageelement 11 und die Primerflasche 3 an einander gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers 6 angeordnet. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Primerauftragesystems 2 zum Aufträgen des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 liegt das Auftrageelement 11 an einer Außenoberfläche des Kraftfahrzeugbauteils 4 an, wie in Fig. 3 erkannt werden kann. Hierbei ist die Primerflasche 3 oberhalb des Auftrageelements 11 angeordnet, wodurch aus der Primerflasche 3 ausfließender Primer aufgrund der Schwerkraft durch die Bohrung 9 zu dem Auftrageelement 11 fließt und mittels des Auftrageelements 11 in Form der Primerspur 5 auf dem Kraftfahrzeugbauteil 4 verteilt wird. Der Primerkopf 1 umfasst weiterhin eine Führungseinrichtung 12, über welche der Primerkopf 1 relativ zu dem Kraftfahrzeugbauteil 4 geführt werden kann. Die Führungseinrichtung 12 umfasst vorliegend zwei Führungsstifte 13 aus Stahl. Stahl ist abriebfester als Aluminium, sodass die Führungseinrichtung 12 mit den Führungsstiften 13 aus Stahl besonders langlebig ausgebildet ist. Vorliegend handelt es sich bei dem Kraftfahrzeugbauteil 4 um eine Frontscheibe aus Glas. Glas ist härter als Aluminium, sodass die Führungsstifte 13 schnell verschleißen würden, wenn diese ebenso wie der Grundkörper 6 aus Aluminium gebildet wären. Aufgrund des Herstellens des Grundkörpers 6 aus Aluminium ist dieser besonders leicht ausgestaltet.

Die Führungsstifte 13 sind austauschbar an dem Grundkörper 6 gehalten. Hierfür können die Führungsstifte 13 aus dem Grundkörper 6 rausgeschlagen und hierdurch ausgetauscht werden. Vorliegend erstrecken sich die Führungsstifte 13 mit ihrer jeweiligen Längserstreckungsrichtung parallel zu einer Längserstreckungsrichtung der Bohrung 9. Die Führungsstifte 13 erstrecken sich vorliegend mit ihrer Längserstreckungsrichtung senkrecht zu einer Führungsrichtung 14, in welcher der Primerkopf 1 bei einem Aufträgen des Primers auf die Oberfläche des Kraftfahrzeugbauteils4 relativ zu dem Kraftfahrzeugbauteil 4 geführt wird. Die Führungsrichtung 14 verläuft in Erstreckungsrichtung einer Kante 15 des Kraftfahrzeugbauteils 4, welche von der Führungseinrichtung 12 beim Aufträgen des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 umgriffen wird. Für das Umgreifen der Kante 15 liegen die Führungsstifte 13 mit einer Anlagefläche 20 an einer Wand 16 des Kraftfahrzeugbauteils 4 an. Diese Wand 16 des Kraftfahrzeugbauteils 4 ist über die Kante 15 unmittelbar mit der Oberfläche des Kraftfahrzeugbauteils 4 verbunden, auf welcher der Primer mittels des Auftrageelements 11 aufgetragen wird. Durch das Umgreifen der Kante 15 des Kraftfahrzeugbauteils 4 mittels der Führungsstifte 13 wird erreicht, dass die Primerspur 5 mit einem konstanten Abstand 17 zu der Kante 15 auf die Oberfläche des Kraftfahrzeugbauteils 4 aufgetragen wird.

Der Primerkopf 1 weist die Führungsstifte 13 auf, welche an der Kante 15 des Kraftfahrzeugbauteils 4 entlang geführt werden, wodurch der mittels des Auftrageelements 11 auf das Kraftfahrzeugbauteil 4 aufgetragene Primer den konstanten Abstand 17 zu der Kante 15 aufweist. Der Abstand 17 wird konstruktionsseitig durch die Position der Führungsstifte 13 relativ zu der Aufnahme 10 definiert. Im Ergebnis kann eine gleichmäßige, stabile Primerspur 5 entlang der Kante 15 erreicht werden. Die Führungsstifte 13 sind über einen Ausleger 18 seitlich beabstandet zu der Aufnahme 10 angeordnet. Durch ein jeweiliges Auswahlen einer Länge des Auslegers 18 kann der einzuhaltende Abstand 17 zwischen der Primerspur 5 und der Kante 15 gewählt werden.

Die beiden Führungsstifte 13 sind beabstandet zueinander nebeneinander angeordnet. Das bedeutet, dass in einem angelegten Zustand des Primerkopfs 1 an das Kraftfahrzeugbauteil 4 die Führungsstifte 13 in Führungsrichtung 14 beabstandet zueinander angeordnet sind. Dies ermöglicht, dass der Primerkopf 1 in Führungsrichtung 14 einer Biegung der Kante 15 folgen kann, ohne dass der Primerkopf 1 verkippt, wodurch der konstante Abstand 17 zwischen der Primerspur 5 und der Kante 15 auch im Bereich der Biegung sichergestellt werden kann. Dadurch, dass die Führungseinrichtung 12 die beiden seitlich zueinander beabstandeten Führungsstifte 13 aufweist, ist sichergestellt, dass unabhängig von einem Verlauf der Kante 15 zu jedem Zeitpunkt beide Führungsstifte 13 in Kontakt mit der Wand 16 beziehungsweise der Kante 15 des Kraftfahrzeugbauteils 4 stehen beim Führen des Primerkopfs 1 entlang der Wand 16. Eine Gefahr eines Verschwenkens des Primerkopfs 1 um die Auflagerichtung und ein daraus resultierender variierender Abstand 17 zwischen der Primerspur 5 und der Kante 15 kann somit besonders gut vermieden werden. Insbesondere wenn es sich bei dem Kraftfahrzeugbauteil 4 um eine Frontscheibe für einen Kraftwagen handelt, ist der Abstand zur Kante sicher einzuhalten.

Um bei einer starken Beanspruchung der Führungsstifte 13 in einer schräg zu deren Längserstreckungsrichtung verlaufenden Richtung ein Ausreißen der Führungsstifte 13 von dem Grundkörper 6 zu vermeiden, weist der Grundkörper 6 für jeden Führungsstift 13 einen Stabilisierungsbereich 19 auf. Die jeweiligen Führungsstifte 13 liegen seitlich an dem ihnen jeweils zugeordneten Stabilisierungsbereich 19 des Grundkörpers 6 an, wie in Fig. 1c besonders gut erkannt werden kann. Vorliegend sind die Führungsstifte 13 jeweils in einem Längenabschnitt entlang ihrer Längserstreckungsrichtung über einen Teilbereich ihres Umfangs seitlich an die jeweiligen Stabilisierungsbereiche 19 angelegt und dadurch stabilisiert. Vorliegend weisen die Führungsstifte 13 jeweils eine Anlagefläche 20 auf, über welche der jeweilige Führungsstift 13 an die Wand 16 des Kraftfahrzeugbauteils 4 angelegt wird beim Aufträgen des Primers auf das Kraftfahrzeugbauteil 4. Die jeweiligen Führungsstifte 13 liegen mit den jeweiligen Anlageflächen 20 gegenüberliegenden Außenflächen an den jeweils zugeordneten Stabilisierungsbereichen 19 des Grundkörpers 6 an, wodurch die Führungsstifte 13 zu einer derjeweiligen Anlagefläche 20 gegenüberliegenden Seite von den Stabilisierungsbereichen 19 stabilisiert sind. Ein seitliches Ausreißen der Führungsstifte 13 bei starker mechanischer Beanspruchung des Primerkopfs 1 in einer Richtung, welche von der Führungseinrichtung 12 zu der Aufnahme 10 verläuft, kann somit durch die Stabilisierungsbereiche 19 besonders gut verhindert werden.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Primerkopf

2 Primerauftragesystem

3 Primerflasche

4 Kraftfahrzeugbauteil

5 Primerspur

6 Grundkörper

7 Verbindeeinrichtung

8 Verbindungsstift

9 Bohrung

10 Aufnahme

11 Auftrageelement

12 Führungseinrichtung

13 Führungsstift

14 Führungsrichtung

15 Kante

16 Wand

17 Abstand

18 Ausleger

19 Stabilisierungsbereich

20 Anlagefläche