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Title:
PRINTED DOCUMENT HAVING A VALUE, WITH LUMINESCENT AUTHENTICITY FEATURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/038700
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a printed document having a value and comprising at least one authenticity feature in the form of a luminescent substance on the basis of a host lattice doped with at least one rare-earth metal. The host lattice absorbs essentially in the visible spectrum, can be excited at least in parts of the visible spectrum and is transparent at least in parts of the infrared spectrum. The luminescent substance is present in the volume of the document having a value at a concentration which is such that the properties of said document are only just not affected. Thulium is used as the rare-earth metal.

Inventors:
KAULE WITTICH (DE)
SCHWENK GERHARD (DE)
STENZEL GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/000593
Publication Date:
August 05, 1999
Filing Date:
January 29, 1999
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
KAULE WITTICH (DE)
SCHWENK GERHARD (DE)
STENZEL GERHARD (DE)
International Classes:
B41M3/14; B42D15/00; B42D15/10; B42D25/29; C09K11/77; G01J1/58; G06K19/06; G06K19/14; G07D7/00; G09F3/00; (IPC1-7): B41M3/14; B42D15/00; B42D15/10; G07D7/00; G06K19/14; G09F3/00
Domestic Patent References:
WO1981003507A11981-12-10
WO1981003510A11981-12-10
WO1981003509A11981-12-10
WO1981003508A11981-12-10
Foreign References:
FR2554122A11985-05-03
Attorney, Agent or Firm:
Klunker, Schmitt-nilson Hirsch (Winzererstrasse 106 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Bedrucktes Wertdokument mit zumindest einem Echtheitsmerkmal in Form einer lumineszierenden Substanz auf der Basis von mit wenigstens einem Seltenerdmetall dotierten Wirtsgitter, das im Wesentlichen im sichtba ren Spektralbereich absorbiert und anregbar ist und zumindest in Teilberei chen des IRSpektralbereichs transparent ist, wobei das Seltenerdmetall Thulium ist und der Lumineszenzstoff im Volumen des Wertdokuments in einer so hohen Konzentration vorliegt, dass die Eigenschaften des Wertdo kuments gerade nicht beeinträchtigt werden.
2. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lumineszenzstoff in einer Konzentration von höchstens 5 Gew. % im Dokumentenmaterial enthalten ist.
3. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass das Wertdokument aus Papier besteht und die lumineszie rende Substanz im Papier in einer Konzentration von 0,05 bis 1 Gew. % vor liegt.
4. Bedrucktes Wertdokument mit zumindest einem Echtheitsmerkmal in Form einer lumineszierenden Substanz auf der Basis von mit wenigstens einem Seltenerdmetall dotierten Wirtsgitter, das im Wesentlichen im sichtba ren Spektralbereich absorbiert und anregbar ist und zumindest in Teilberei chen des IRSpektralbereichs transparent ist, wobei das Seltenerdmetall Thulium ist und der Lumineszenzstoff in einer auf dem Wertdokument auf gebrachten Schicht in einer so hohen Konzentration vorliegt, dass die Eigen schaften der Schicht nicht beeinträchtigt werden.
5. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auf das Wertdokument aufgebrachte Schicht eine Druckfarbe ist, in welcher die lumineszierende Substanz in einer Konzentration von 1 bis 40 Gew. %, vorzugsweise von 10 bis 30 Gew. %, vorliegt.
6. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn zeichnet, dass die lumineszierende Substanz als unsichtbare zumindest teil weise Beschichtung auf dem Wertdokument vorgesehen ist.
7. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lumineszierende Substanz einer Druckfarbe zugemischt ist, die zu sätzlich visuell sichtbare Farbzusätze enthält.
8. Bedrucktes Wertdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung die Form eines oder mehre rer Streifen aufweist.
9. Bedrucktes Wertdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der optisch transparente Bereich des mit Sel tenerdmetallen dotierten Wirtsgitters im Bereich zwischen 1 ßm und 10 ßm liegt.
10. Bedrucktes Wertdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirtsgitter als absorbierende Elemente Eisen oder Chrom enthält.
11. Bedrucktes Wertdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirtsgitter eine Granatoder Perovskitstruktur aufweist.
12. Bedrucktes Wertdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Granatstruktur durch die allge meine Formel A3M5 xAlx0l2 beschreiben lässt, worin A für ein Element aus der Gruppe Yttrium, Gadolinium, Scandium, und Lanthan ; M für Eisen oder Chrom steht und der Index x die Bedingung 0 < x < 4,99 erfüllt.
13. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Index x die Bedingung 0 < x < 2 erfüllt.
14. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn zeichnet, dass sich die lumineszierende Substanz durch die allgemeine For mel Y3zTmzFe5xAlxOi2 beschreiben lässt, worin der Index z die Bedingung 0,01 < z < 2, vorzugswei se 0,1 < z< 1 erfüllt.
15. Bedrucktes Wertdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Perovskitstruktur durch die all gemeine Formel AM03 beschreiben lässt, worin A für ein Element aus der Gruppe Scandium, Yttrium und der Lanthanide ; M für Eisen c, der Chrom steht.
16. Bedrucktes Wertdokument nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich die lumineszierende Substanz durch die allgemeine Formel YlzTmzCrOs beschreiben lässt, worin der Index z die Bedingung 0,01 < z < 0,8, vorzugs weise 0,1 < z < 0,5 erfüllt.
17. Bedrucktes Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die lumineszierende Substanz eine Quantenausbeute von 50 bis 90 % aufweist.
18. Sicherheitselement, welches zumindest ein Trägermaterial und eine lu mineszierende Substanz auf der Basis von mit wenigstens einem Seltenerd metall dotierten Wirtsgitter aufweist, das im Wesentlichen im sichtbaren Spektralbereich absorbiert und anregbar ist und zumindest in Teilbereichen des IRSpektralbereichs transparent ist, wobei das Seltenerdmetall Thulium ist, und die lumineszierende Substanz in einer so hohen Konzentration im Volumen des Trägermaterials vorhanden ist, dass die Eigenschaften des Si cherheitselements gerade nicht beeinträchtigt werden.
19. Sicherheitselement nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus Papier besteht, und die lumineszierende Substanz im Papier in einer Konzentration von höchstens 6 Gew. %, vorzugsweise im Be reich von 0,05 bis 1 Gew. % vorliegt.
20. Sicherheitselement nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus Kunststoff besteht, und die lumineszierende Substanz im Kunststoff in einer Konzentration von höchstens 2. Gew. % vorliegt.
21. Sicherheitselement, welches zumindest ein Trägermaterial und eine lu mineszierende Substanz auf der Basis von mit wenigstens einem Seltenerd metall dotierten Wirtsgitter aufweist, das im Wesentlichen im sichtbaren Spektralbereich absorbiert und anregbar ist und zumindest in Teilbereichen des IRSpektralbereichs transparent ist, wobei das Seltenerdmetall Thulium ist, und der Lumineszenzstoff in einer auf das Trägermaterial aufgebrachten Schicht in einer so hohen Konzentration vorliegt, dass die Eigenschaften der aufgebrachten Schicht gerade nicht beeinträchtigt werden.
22. Sicherheitselement nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die lumineszierende Substanz in einer Druckfarbe in einer Konzentration im Bereich von 1 bis 40 Gew. %, vorzugsweise von 10 bis 30 Gew. % vorliegt.
23. Sicherhei'selement nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch ge kennzeichnet, dass das Sicherheitselement die Form eines Streifens oder Bandes aufweist.
24. Sicherheitselement nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial als Sicherheitsfaden oder Melierfaser ausgebildet ist.
25. Sicherheitselement nach wenigsten einem der Ansprüche 18 bis 23, da durch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement als Etikett ausgebildet ist.
Description:
BEDRUCKTES WERTDOKUMENT MIT EINEM LUMINESZIERENDEN ECHTHEITSMERKMAL Die Erfindung betrifft ein bedrucktes Wertdokument mit zumindest einem Echtheitsmerkmal in Form einer lumineszierenden Substanz auf der Basis von mit wenigstens einem Seltenerdmetall dotierten Wirtsgitter.

Die Absicherung von Wertdokumenten mittels lumineszierender Substanzen ist bereits seit langem bekannt. Auch die Verwendung von Seltenerdmetal- len wurde in diesem Zusammenhang bereits diskutiert. Sie haben den Vor- teil, dass sie schmalbandige Emissionslinien aufweisen, die besonders cha- rakteristisch und deshalb von Emissionen anderer Stoffe messtechnisch si- cher unterscheidbar sind. Vorzugsweise werden dabei Stoffe verwendet, die Emissionslinien im unsichtbaren Spektralbereich, insbesondere im infraroten (IR) Spektralbereich aufweisen.

Um den Fälschungsschutz noch zu erhöhen, können die Seltenerdmetalle zusammen mit anderen Stoffen derart in Wirtsgittern eingebaut werden, dass das Anregungs-und/oder Emissionsspektrum des Seltenerdmetalls in charakteristischer Weise beeinflusst wird. Durch Kombination mit geeigne- ten absorbierenden Stoffen kann beispielsweise ein Teil der Anregungs- und/oder Emissionsbereiche des Seltenerdmetalls unterdrückt werden. Die Beeinflussung kann jedoch auch in einer"Verformung"z. B. durch Dämp- fung bestimmter Bereiche der Anregungs-oder Emissionsspektren bestehen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wertdokument mit einer Echtheitskennzeichnung in Form von lumineszierenden Substanzen zu schaffen, die gegenüber dem Stand der Technik noch schwerer nachweisbar sind und damit einen erhöhten Fäl- schungsschutz bieten.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den unabhängigen Ansprüchen.

Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Wie bereits erläutert, werden zur Echtheitsüberprüfung von Wertdokumen- ten, die im IR-Spektralbereich liegenden Emissionslinien der Seltenerdmetal- le genutzt. Vorzugsweise nutzt man Emissionslinien, die im nahen IR- Bereich liegen, da diese noch mit preiswerten Sensoren detektierbar sind und aufgrund des günstigen Signal-/Rauschverhältnisses Fehlmessungen relativ leicht vermeidbar sind. Üblicherweise verwendet man hierfür handelsübli- che Silizium (Si)-oder Germanium (Ge)-Detektoren. Je weiter die Emissions- linien im IR-Spektralbereich liegen, desto schwieriger wird der Nachweis der Emission. Denn ganz allgemein gilt, dass die Detektivität oder Ansprech- empfindlichkeit von Fotodetektoren abnimmt, je langwelliger die zu mes- sende Strahlung ist. Das heißt, dass das Signal-/Rauschverhältnis der detek- tierten Signale mit zunehmender Wellenläge im Allgemeinen geringer wird.

Demzufolge werden die zur Auswertung der Signale notwendige Mess- technik und das zu benötigte Know-how immer aufwendiger. Wenn diese messtechnisch schwer nachweisbaren Lumineszenzstoffe darüber hinaus in den zu prüfenden Wertdokumenten nur in geringen Konzentrationen vor- liegen, ist ein Nachweis der Emissionslinien nur unter besonderen Bedin- gungen möglich.

Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass die mit zunehmender Emissionswellenlänge im IR-Spektralbereich schwierige Nachweisbarkeit bestimmter Substanzen sehr vorteilhaft zur Erhöhung des Fälschungsschut- zes genutzt werden kann.

Erfindungsgemäß wird daher zur Absicherung von Wertdokumenten eine lumineszierende Substanz verwendet, deren Emissionsspektrum außerhalb

der Ansprechempfindlichkeit von Si-oder Ge-Detektoren oder zumindest an der Grenze der Nachweismöglichkeit eines Ge-Detektors liegt. In diesem Fall muss der messtechnische Aufwand zum Nachweis mit einem Ge-Detektor um ein Vielfaches erhöht oder z. B. auf Bleisulfid (PbS)-, Indiumarsenid (InAs)-, Gallium-Indiumarsenid (GaInAs)-oder Bleiselenid (PbSe)-Detek- toren zurückgegriffen werden. Deren Detektivität ist aber um Zehnerpoten- zen geringer als die von Si-Detektoren, so dass die messtechnische Auswer- tung der Signale eines solchen Detektors grundsätzlich deutlich aufwendiger ist.

Die für die Echtheitsabsicherung geeigneten Substanzen können Stoffe auf der Basis von thuliumdotierten Wirtsgittern sein. Thulium weist Emissions- linien im Wellenlängenbereich von 1,6 bis 2,1 ßm, insbesondere im Bereich von 1,7 und 1,9 pm auf und kann daher mit Ge-Detektoren nur mit sehr ho- hem Aufwand nachgewiesen werden, da die Ansprechempfindlichkeit von Ge-Detektoren bei einer Wellenlänge von 1,6 . m bereits sehr klein ist und im Bereich von 1,9 ut gegen null geht. Die erfindungsgemäßen Substanzen können allerdings mit Hilfe von PbS-, InAs-oder GaInAs-Detektoren nach- gewiesen werden. Da auch die Ansprechempfindlichkeit dieser Detektoren im Wellenlängenbereich von 1,6 bis 2 ßm bereits sehr gering ist, muss das Thulium in ein Wirtsgitter eingesetzt werden, das eine möglichst hohe Ef- fektivität des Thuliums gewährleistet, d. h. für eine möglichst hohe Quanten- ausbeute sorgt.

Erfindungsgemäß werden Wirtsgitter verwendet, die breitbandig absorbie- rende Bestandteile enthalten und die absorbierte Energie mit einem hohen Wirkungsgrad auf das Thulium übertragen. Vorzugsweise liegt die Quan- tenausbeute der erfindungsgemäßen lumineszierenden Substanzen im Be- reich von 50 bis 90 %.

Außerdem ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die lumineszierende Sub- stanz im jeweiligen Wertdokument in so hoher Konzentration zu verwen- den, dass die Eigenschaften des Wertdokuments gerade nicht beeinträchtigt werden. Die maximale Konzentration hängt von verschiedenen Parametern ab, wie z. B. der Art der Einbringung oder den gewünschten Eigenschaften (Farbe oder dergleichen) des Wertdokuments.

Wird der Lumineszenzstoff beispielsweise in eine Papiermasse eingebettet, so liegt die gerade noch zulässige Konzentration von Fremdstoffen bei weni- gen Gew. %. Überschreitet man die zulässige Fremdstoffkonzentration, so hat dies deutliche Änderungen der Stoffeigenschaften zur Folge. Eine zu hohe Fremdstoffkonzentration im Papier beispielsweise reduziert die Reißfestig- keit des Papiers. Besitzt der Lumineszenzstoff eine Eigenfarbe, so reicht ge- gebenenfalls bereits die Konzentration von etwa 0,1 Gew. %, um die Farbe des gesamten Papiers zu verändern. Eine überhöhte Fremdstoffkonzentrati- on in Druckfarben macht die Farben brüchig und reduziert die gute Haftung auf der Dokumentenoberfläche. Auch hier kann bereits eine Konzentration von 1 Gew. % eines farbigen Lumineszenzstoffes genügen, um den Gesamt- farbeindruck der Druckfarbe zu verfälschen. Dient dieser Lumineszenzstoff gleichzeitig als Farbpigment, kann die Grenzkonzentration andererseits auch erst bei dem physikalisch maximal möglichen Feststoffanteil von ca. 80 Gew. % erreicht werden.

Erfindungsgemäß liegt die untere Grenzkonzentration im Falle farbloser oder leicht gefärbter, lumineszierender Substanzen bei Einmischung in die Papiermasse bei 0,1 Gew. %. Bei stärker gefärbten Lumineszenzstoffen kann die Grenzkonzentration auch schon bei 0,01 Gew. % liegen. Vorzugsweise liegt die Konzentration im Bereich von 0,05 bis 1 Gew. %. Die untere Grenz- konzentration der lumineszierenden Substanz in einer auf das Wertdoku-

ment aufgebrachten Schicht beträgt dagegen etwa 1 Gew. %, beispielsweise für farbige Lumineszenzstoffe. Je nach Schichtzusammensetzung und Ver- wendungszweck liegt die Konzentration im Bereich von 1 bis 40 Gew. %, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 30 Gew. %.

Das Einbringen der lumineszierenden Substanzen in gerade noch zulässiger, d. h. die genannten Eigenschaften des Wertpapiers nicht verändernder Kon- zentration verhindert Fälschungsversuche, bei denen in Unkenntnis der ech- ten Lumineszenzstoffe weniger effektive Ersatzstoffe mit ähnlichen Emissi- onslinien eingesetzt werden, die aber dann, um messbare Signale zu erhal- ten, in höherer Konzentration dem Wertdokument beigegeben werden müs- sen. Dies führt zu erkennbaren Veränderungen des Wertdokuments oder der die lumineszierende Substanz enthaltende Druckfarbe. Im Falle farbiger Stoffe würde dies beispielsweise auch zu einer Verfärbung des Wertdoku- ments oder der Druckfarbe führen.

Die lumineszierenden Substanzen können gemäß der Erfindung auf ver- schiedenste Art und Weise in das Wertdokument eingebracht werden. So können die lumineszierenden Substanzen beispielsweise, wie bereits er- wähnt, einer Druckfarbe zugemischt werden, die zusätzlich visuell sichtbare Farbzusätze enthält. Aber auch ein Zumischen der lumineszierenden Sub- stanz zur Papiermasse ist möglich. Ebenso können die lumineszierenden Substanzen auf oder in einem Kunststoffträgermaterial vorgesehen werden, welches beispielsweise zumindest teilweise in die Papiermasse eingebettet- wird. Das Trägermaterial kann hierbei die Form eines Sicherheitsfadens, ei- ner Melierfaser oder einer Planchette haben.

Das Kunststoff-oder Papierträgermaterial kann jedoch auch an jedem belie- bigen anderen Gegenstand, z. B. zur Produktsicherung befestigt werden. Das

Trägermaterial ist in diesem Fall vorzugsweise in Form eines Etiketts aus- gebildet. Wu. m das Trägermaterial Bestandteil des zu sichernden Produkts ist, wie es z. B. bei Aufreißfäden der Fall ist, ist selbstverständlich auch jede andere Formgebung möglich. In bestimmten Anwendungsfällen kann es sinnvoll sein, die lumineszierende Substanz als unsichtbare Beschichtung auf dem Wertdokument vorzusehen. Sie kann dabei vollflächig oder auch in Form von bestimmten Mustern, wie z. B. Streifen, Linien, Kreisen oder auch in Form von alphanummerischen Zeichen vorliegen. Um die Unsichtbarkeit des Lumineszenzstoffes zu gewährleisten, muss erfindungsgemäß entweder ein farbloser Lumineszenzstoff in der für die Druckfarbe oder den Beschich- tungslack maximalen Konzentration, die gerade noch nicht die Eigenschaf- ten der Beschichtung beeinträchtigt, verwendet werden oder ein farbiger Lumineszenzstoff in einer so geringen Konzentration, dass die Transparenz der Beschichtung gerade noch gegeben ist.

Unter der Bezeichnung"Wertdokument"sind im Rahmen der Erfindung Banknoten, Schecks, Aktien, Wertmarken, Ausweise, Kreditkarten, Pässe und auch andere Dokumente sowie Etiketten, Siegel, Verpackungen oder andere Elemente für die Produktsicherung zu verstehen.

Die erfindungsgemäßen lumineszierenden Substanzen weisen Emissions- spektren auf, die so weit im IR-Spektralbereich liegen, dass sie mit den für diesen Bereicht verfügbaren Detektoren nur unter hohem messtechnischen Aufwand gerade noch nachweisbar sind, wenn sie dem zu markierenden Wertdokument in maximaler, aber das Dokument nicht verändernder Men- ge zugemischt werden.

Derartige Lumineszenzstoffe werden im Folgenden als"Grenzleuchtstoffe" bezeichnet.

Sie besitzen gegenüber den übrigen, nicht an diesen Grenzen liegenden Leuchtstoffen den sicherungstechnischen Vorteil, dass sie auf anderen tech- nischen Gebieten praktisch nicht eingesetzt werden und daher im Handel auch nicht erhältlich sind. Ferner ist die Nachweistechnik derart aufwendig, dass das Risiko der Analyse der messtechnischen Parameter relativ gering ist. Aber selbst wenn dem Fälscher die Existenz des Lumineszenzstoffs be- kannt wäre, könnte er ihn, wie bereits erläutert, nur nachstellen, indem er alle für die Lumineszenz verantwortlichen Parameter exakt nachstellt. Lu- mineszenzstoffe mit schlechteren Eigenschaften verändern entweder die Ei- genschaften des Wertdokuments nachhaltig oder sind in den Detektionsein- richtungen nicht mehr nachweisbar.

Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung werden im Folgen- den anhand der Figur und der Beispiele erläutert.

Fig. 1 Detektivität verschiedener Detektoren, Fig. 2 Emissionspektren eines erfindungsgemäßen Grenzleucht- stoffs, Fig. 3 erfindungsgemäßes Sicherheitselement im Querschnitt.

Fig. 1 zeigt die Detektivität D* verschiedener Detektoren in Abhängigkeit von der Wellenlänge B. Sie ist ein Maß für die Ansprechempfindlichkeit des Detektors. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die Kurven nur im Bereich ihres Empfindlichkeitsmaximums dargestellt. Aus dieser Figur er- gibt sich, dass Si-und GaAs-Detektoren im Bereich oberhalb 1, 1 pm nicht mehr eingesetzt werden können. Die Empfindlichkeit von Galiumarsenid kann durch Indiumzusätze weiter in den IR-Spektralbereich verschoben

werden. So ist ein Gao, 7lino, 3As-Detektor bis etwa 1,2 KLm einsetzbar, während ein Gao, sono, 7As-Detektor bis etwa 3 us einsetzbar ist. Allerdings nimmt in diesem Bereich die Detektivität stark ab. Aus dieser Figur ergibt sich ferner, dass Ge-Detektoren bis etwa 1,8 , m verwendbar sind und dass im Bereich bis zu 3 ßm vorzugsweise PbS-Detektoren oder entsprechend angepasste GaXInx-lAs-Detektoren verwendet werden. Der Index x wird dabei so ge- wählt, dass das Detektivitätsmaximum bei der gewünschten Grenzwellen- lange liegt. Prinzipiell sind auch InAs-oder PbSe-Detektoren einsetzbar. Ihre Detektivität liegt jedoch noch eine Zehnerpotenz unter derjenigen von PbS- Detektoren. Zudem liegt das Detektivitätsmaximum bereits im Wellenlän- genbereich von ca. 3 bis 4 . m, so dass sie für den Nachweis von Thulium nicht optimal geeignet sind.

In Fig. 2 ist das Emissionsspektrum eines erfindungsgemäßen thuliumdotier- ten Grenzleuchtstoffes dargestellt. Die im sichtbaren und gegebenenfalls im nahen IR auftretenden Emissionslinien des Thuliums werden durch das Wirtsgitter unterdrückt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, emittiert der Grenzleucht- stoff im Wellenlängenbereich zwischen ca. 1,6 und 2,1 pLm, und hier insbe- sondere im Bereich von 1,7 und 1,9 um. Vergleicht man dieses Emissions- spektrum mit den in Fig. 1 dargestellten Detektivitätskurven der Sensoren, so stellt man fest, dass das Emissionsspektrum des erfindungsgemäßen Grenzleuchtstoffes mit Detektoren hoher Detektivität, d. h. mit Si-oder GaAs-Detektoren nicht nachgewiesen werden kann. Mit Ge-Detektoren, de- ren Detektivitätsmaximum bereits weiter in den IR-Spektralbereich verscho- ben ist, können Teile des in Fig. 2 gezeigten Emissionspektrums unter hohem Aufwand gerade noch gemessen werden. Aber erst mit PbS-Detektoren ist ein voller Nachweis des gesamten Spektrums möglich. Diese Detektoren sind jedoch um ca. 2 Zehnerpotenzen weniger empfindlich als Silizium. Das bedeutet, dass das Signal-/Rauschverhältnis wesentlich schlechter ist als bei

Si-Detektoren und daher ein höherer messtechnischer Aufwand notwendig ist, um das Lumineszenzsignal des Grenzleuchtstoffes auswerten zu können.

Gemäß der Erfindung wird gerade jedoch dieser Umstand dazu genutzt, die Fälschungssicherheit zu erhöhen.

Das Wirtsgitter für das erfindungsgemäße optisch aktive Thulium hat im Wellenlängenbereich von 1 pm bis 10 pm einen optisch transparenten Be- reich. Das erfindungsgmäße Wirtsgitter enthält ferner als absorbierende Elemente Eisen oder Chrom, die praktisch im gesamten sichtbaren Spektral- bereich absorbieren und damit anstelle der in diesem Bereich auftretenden einzelnen Anregungslinien des Thuliums einen größeren und an breitbandig leuchtende Lichtquellen besser angepassten Anregungsbereich haben.

Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Grenzleuchtstoffe eine Gra- nat-oder Perovskitstruktur auf. Um eine möglichst hohe Effektivität des Thuliums zu garantieren, werden im Falle einer Granatstruktur Wirtsgitter mit der allgemeinen Formel A3M5 xAlx0l2 verwendet, worin A für ein Element aus der Gruppe Scandium (Sc), Yttrium (Y), Lanthan (La) und Gadolinium (Gd) ; M für Eisen (Fe) oder Chrom (Cr) steht und der Index x die Bedingung 0 < x < 4,99, vorzugsweise 0,5 < x < 2, erfüllt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Wirtsgitter aus ei- nem Yttrium-Aluminium-Eisen-Granat. Der sich hieraus ergebende Grenz- leuchtstoff lässt sich durch die Formel

Y3-zTmzFe5-xAlxO12 beschreiben, worin der Index z die Bedingung 0,01 < z < 2, vorzugsweise 0,1 < z < 0,5 erfüllt.

Über den Anteil an nichtabsorbierendem Aluminium lässt sich die Absorpti- on und damit die Helligkeit einer eventuell vorhandenen Eigenfarbe des Stoffes einstellen, so dass die lumineszierende Substanz auch in höherer Konzentration als Zusatzstoff für hellere Druckfarben eingesetzt werden kann.

Wird für das Wirtsgitter eine Perovskitstruktur verwendet, so lässt sich diese durch die allgemeine Formel AM03 beschreiben, worin A für ein Element aus der Gruppe Scandium (Sc), Yttrium (Y) und der Lanthanide und M für Eisen (Fe) oder Chrom (Cr) steht.

Die bevorzugte Ausführungsform für einen Leuchtstoff in einer Perovskitstruktur wird durch die Formel Yl-zTmzCrOs beschrieben, worin der Index z die Bedingung 0,01 < z < 0,8, vorzugsweise 0,1 < z < 0,5 erfüllt.

Der Anregungsbereich dieser Grenzleuchtstoffe liegt im sichtbaren Spektral- bereich und gegebenenfalls zusätzlich im nahen IR. Dieser Bereich deckt sich mit dem Strahlungsbereich von starken Lichtquellen, wie Halogenlampen, Blitzlampen oder dergleichen.

Im Folgenden werden einige Beispiele der erfindungsgemäßen Grenzleucht- stoffe näher erläutert.

Beispiel 1 : Herstellung von thuliumaktiviertem Yttrium-Chrom-Mischgranat (Y2,8Tm0,2Cr1,2Al3,8O12): 49,43 g Yttriumoxid (Y203), 30,28 g Aluminiumoxid (Al2O3), 14,26 g Chrom (III) oxid (Cr203), 6,03 g Thuliumoxid (Tm203) und 100 g ent- wässertes Natriumsulfat (Na2S04) werden innig vermischt und im Korundtiegel 12 Stunden auf 1100 °C erhitzt.

Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt zerkleinert, mit Wasser das Flussmittel herausgewaschen, als Nebenprodukt entstan- denes Natriumchromat mit Schwefelsäure/Eisen (II) sulfat zu Chrom (III) sulfat reduziert und bei 100 °C an Luft getrocknet. Zur Er- zielung einer möglichst hohen Kornfeinheit wird das Pulver anschlie- ßend in einer Rührwerkskugelmühle in Wasser vermahlen bis eine mittlere Korngröße von kleiner als 1 pm vorliegt.

Nach dem Filtrieren und Trocknen erhält man ein hellgrünes Pulver.

Beispiel 2 : Herstellung von thuliumaktiviertem Yttrium-Chrom-Perovskit (Yo, sTmo. lCrO3) : 51,61 g Yttriumoxid (Y203), 38,6 g Chromoxid (Cr203), 9,79 g Thulium- oxid (Tm2O3) und 100 g entwässertes Natriumsulfat (Na2S04) werden innig vermischt und in einem Korundtiegel 20 Stunden auf 1100 °C erhitz+.

Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt zerkleinert, mit Wasser das Flussmittel herausgewaschen, als Nebenprodukt entstan- denes Natriumchromat mit Schwefelsäure/Eisen (II) sulfat zu Chrom (III) sulfat reduziert und bei 100 °C an Luft getrocknet. Zur Er- zielung einer möglichst hohen Kornfeinheit wird das Pulver anschlie- ßend in einer Rührwerkskugelmühle in Wasser entsprechend vermah- len.

Nach dem Filtrieren und Trocknenerhält man ein Pulver mit einer mittleren Korngröße von kleiner als 1 µm.

Beispiel 3 : Herstellung von thuliumaktiviertem Gadolinium-Aluminium-Eisen- Mischgranat (Gd2, gTmo, lFe3, 5AI1,, 5012) : 58,35 g Gadoliniumoxid (Gd203), 8,49 g Aluminiumoxid (Al2O3), 31,02 g Eisenoxid (Fe203), 2,14 g Thuliumoxid (Tm2O3) und 100 g entwässer-

tes Natriumsulfat (Na2S04) werden innig vermischt und im Korund- tiegel 12 Stunden auf 1100 % erhitzt.

Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt zerkleinert, mit Wasser das Flussmittel herausgewaschen, abfiltriert und bei 100 °C an Luft getrocknet. Zur Erzielung einer möglichst hohen Kornfeinheit wird das Pulver anschließend in einer Rührwerkskugelmühle ent- sprechend in Wasser vermahlen.

Nach dem Filtrieren und Trocknen erhält man ein grünes Pulver mit einer mittleren Korngröße von kleiner als 1 um.

Erfindungsgemäß wird die Fälschungssicherheit zusätzlich erhöht, wenn die lumineszierende Substanz in der für das jeweilige Wertdokument bzw. Si- cherheitselement maximalen Konzentration verwendet wird. Die maximale Konzentration hängt dabei von verschiedenen Parametern ab, wie z. B. der Art der Einbringung oder den gewünschten Eigenschaft des Wertdokuments bzw. Sicherheitselements.

Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitsele- ments. Das Sicherheitselement besteht in diesem Fall aus einem Etikett 2, das sich aus einer Papier-oder Kunststoffschicht 3, einer transparenten Abdeck- schicht 4 sowie einer Klebstoffschicht 5 zusammensetzt. Dieses Etikett 2 ist über die Kleberschicht 5 mit einem beliebigen Substrat 1 verbunden. Bei die- sem Substrat 1 kann es sich um Wertdokumente, Ausweise, Passe, Urkunden oder dergleichen aber auch um andere zu sichernde Gegenstände, wie bei- spielsweise CDs, Verpackungen o. ä. handeln.

Der Lumineszenzstoff 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel im Volumen der Schicht 3 enthalten. Handelt es sich bei der Schicht 3 um eine Papierschicht, so beträgt die Grenzkonzentration an Lumineszenzstoff erfindungsgemäß zwischen 0,05 und 1 Gew. %.

Alternativ könnte der Grenzleuchtstoff auch in einer nicht gezeigten Druck- farbe enthalten sein, die auf eine der Etikettenschichten, vorzugsweise auf die Oberfläche der Schicht 3 aufgedruckt wird. Die erfindungsgemäß gerade noch mögliche Maximalkonzentration bewegt sich in diesem Fall im Bereich von 10 bis 40 Gew. %.

Statt den Lumineszenzstoff in oder auf einem Trägermaterial vorzusehen, das anschließend als Sicherheitselement auf einem Gegenstand befestigt wird, ist es gemäß der Erfinding auch möglich, die lumineszierende Sub- stanz direkt ; n das zu sichernde Wertdokument bzw. auf dessen Oberfläche in Form einer Beschichtung vorzusehen.