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Title:
PRINTING INK AND PRINTING LAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/073345
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a printing ink or a printing lake, in particular for offset printing, comprising a binder and optionally one or more pigments, the binder comprising: one or more solvent components selected from liquid alcohols and/or amines which can be saturated or unsaturated and linear or branched, the content of alcohols and/or amines having 12 or more C atoms being at least 25 wt% in relation to the binder; and at least 15 wt%, in relation to the binder, of one or more resin components selected from solid carboxylic acids having 12 or more C atoms. The printing ink or printing lake has an OH number and an amine number the sum of which is above 100 mg(KOH)/g.

Inventors:
EPPLE CARL (DE)
EISELE-KOHLER ARTUR (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/076714
Publication Date:
April 26, 2018
Filing Date:
October 19, 2017
Export Citation:
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Assignee:
EPPLE DRUCKFARBEN AG (DE)
International Classes:
C09D11/08; C08L93/00; C09D11/10
Foreign References:
US20150101506A12015-04-16
EP0774494A11997-05-21
DE19907582A12000-08-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HOEGER, STELLRECHT & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Druckfarbe oder Drucklack, insbesondere für den Offsetdruck, umfassend ein Bindemittel und optional ein oder mehrere Pigmente, wobei das Bindemittel umfasst:

eine oder mehrere Lösemittelkomponenten, die ausgewählt sind aus flüssigen Alkoholen und/oder Aminen, die gesättigt oder ungesättigt und linear oder verzweigt sein können, wobei

Alkohole und/oder Amine mit 12 oder mehr C-Atomen in einem Anteil von mindestens 25 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind, und

eine oder mehrere Harzkomponenten, die ausgewählt sind aus festen Carbonsäuren mit 12 oder mehr C-Atomen in einem Anteil von mindestens 15 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, und wobei die Druckfarbe oder der Drucklack eine OH-Zahl und eine Aminzahl aufweist, deren Summe über 100 mg(KOH)/g liegt.

Druckfarbe oder Drucklack nach Anspruch 1, bestehend aus dem

Bindemittel und optional einem oder mehreren Pigmenten, Zusatz- und Hilfsstoffen.

Druckfarbe oder Drucklack nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Summe aus der OH-Zahl und der Aminzahl über 150 mg(KOH)/g, bevorzugt über 250 mg(KOH)/g, und weiter bevorzugt von 250 bis 450

mg(KOH)/g liegt.

Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die eine oder mehrere Lösemittelkomponenten aus aliphatischen Alkoholen und/oder Aminen ausgewählt sind.

5. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der oder die Alkohole und/oder Amine mit 12 oder mehr

C-Atomen in einem Anteil von mindestens 30 Gew.%, bevorzugt von mindestens 35 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind .

6. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der oder die Alkohole mit 12 oder mehr C-Atomen ausgewählt sind aus primären einwertigen Alkoholen, insbesondere aus Isododecyl- alkohol, Isotridecylalkohol, Palmitoleylalkohol, Oleylalkohol, 2-Butyl- octanol, 2-Butyldecanol, 2-Hexyloctanol und 2-Hexyldecanol.

7. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Lösemittelkomponente ferner eine oder mehrere Verbindungen mit weniger als 12 C-Atomen in einem Anteil von weniger als

30 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind, die ausgewählt sind aus ein- oder mehrwertigen Alkoholen und deren Estern oder Teilestern mit Carbonsäuren.

8. Druckfarbe oder Drucklack nach Anspruch 6, wobei die Verbindungen mit weniger als 12 C-Atomen ausgewählt sind aus Ethanol, Propanol, 1,2-Propandiol und Glycerin, sowie deren Estern oder Teilestern mit Essigsäure oder Milchsäure, wie z. B. Diacetin, Triacetin oder Ethyllactat.

9. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Lösemittelkomponente ferner eine oder mehrere flüssige Carbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren oder deren Ester enthalten sind, insbesondere als Bestandteil von Rizinusöl.

10. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die feste(n) Carbonsäure(n) mit 12 oder mehr C-Atomen in einem Anteil von mindestens 30 Gew.%, bevorzugt von mindestens

40 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind, und insbesondere wobei das Bindemittel keine weiteren Harzkomponenten enthält.

11. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die feste(n) Carbonsäure(n) mit 12 oder mehr C-Atomen eine Säurezahl von über 50 mg(KOH)/g aufweisen.

12. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Carbonsäure(n) mit 12 oder mehr C-Atomen ausgewählt sind aus 9,10,16-Trihydroxypalmitinsäure, Shellolsäure, Kerrolsäure und Harzsäuren, insbesondere Abietinsäure, Neoabietinsäure, Pimarsäure, Lävopimarsäure, Palustrinsäure, Agathensäure, Illurinsäure und

Podocarpinsäure.

13. Druckfarbe oder Drucklack nach Anspruch 12, wobei das Bindemittel Schellack als Harzkomponente enthält.

14. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Harzkomponente ferner ein oder mehrere Acryl-, Acryl-Styrol, Acryl-Polyurethan-, Epoxyacrylat- oder Epoxidharze in einem Anteil von weniger als 40 Gew.%, bevorzugt von 10 bis 25 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind, und insbesondere wobei der Anteil aller Harzkomponenten mindestens 30 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, beträgt.

15. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Bindemittel ferner eine oder mehrere Verbindungen mit weniger als 12 C-Atomen in einem Anteil von weniger als 20 Gew.% umfasst, die ausgewählt sind aus ein- oder mehrwertigen Carbonsäure, Carbonsäureamiden und Harnstoff.

16. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack eine dynamische Viskosität von 20 bis 200 Pa-s aufweist, bevorzugt von 50 bis 100 Pa-s, gemessen bei 23 °C und einer Scherrate von 10 s"1.

17. Druckfarbe oder Drucklack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack keine Trocknungs- oder Härtungshilfsmittel, insbesondere Metallseifen, Peroxide oder Photoinitiatoren, umfasst.

18. Verwendung einer Druckfarbe oder eines Drucklacks nach einem der vorhergehenden Ansprüche in einem Druckverfahren, insbesondere einem Offsetdruckverfahren, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack auf einen Bedruckstoff aufgebracht wird, und wobei im Zuge der Härtung der Druckfarbe oder des Drucklacks eine chemische Reaktion zwischen mindestens einem Alkohol oder Amin als Lösemittelkomponente und mindestens einer Carbonsäure als Harzkomponente erfolgt.

19. Verwendung nach Anspruch 18, wobei die Druckfarbe oder der

Drucklack im Zuge der Härtung mit Strahlung beaufschlagt wird .

Description:
Druckfarbe oder Drucklack

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckfarbe oder einen Drucklack, insbesondere für den Offsetdruck, umfassend ein Bindemittel und optional ein oder mehrere Pigmente.

Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Druckfarbe oder des Drucklacks in einem Druckverfahren, insbesondere einem Offsetdruckverfahren.

Bei einem Druckverfahren wie dem Offsetdruck, aber auch bei anderen Arten des Flach-, Hoch- und Tiefdrucks, erfolgt nach dem Aufbringen der Druckfarbe oder des Drucklacks auf den Bedruckstoff (Substrat) eine Härtung, d.h. eine Verfestigung des Bindemittels, welches im Fall einer Druckfarbe die als Farbmittel enthaltenen Pigmente an den Bedruckstoff bindet. Ein Drucklack unterscheidet sich von einer Druckfarbe dadurch, dass keine Pigmente enthalten sind, sondern das verfestigte Bindemittel eine transparente Beschichtung auf dem Bedruckstoff bildet (häufig als Schutzschicht für eine vorhergehende Bedruckung). Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich, sofern nicht explizit anders angegeben, jeweils gleichermaßen auf Druckfarben und auf Drucklacke, auch wenn der Einfachheit halber häufig nur Druckfarben angesprochen werden.

Die Härtung einer Druckfarbe beruht in der Regel auf verschiedenen physikalischen und chemischen Vorgängen, die je nach Zusammensetzung der Druckfarbe und Art des Druckverfahrens in unterschiedlichen Anteilen zur Härtung beitragen. Häufig resultiert die Härtung zumindest teilweise aus einem Wegschlagen der Lösemittelkomponenten des Bindemittels, d .h. einem Eindiffundieren des Lösemittels in den absorptionsfähigen Bedruckstoff (meist Papier oder Karton). Ein weiterer physikalischer Vorgang ist die Härtung durch Verdampfen des Lösungsmittels, d .h. eine Trocknung der Druckfarbe im eigentlichen Sinne (wobei der Begriff "Trocknung" manchmal auch ungenau für die Härtung insgesamt verwendet wird). Schließlich kann die Härtung zu einem gewissen Anteil auf chemischen Prozessen beruhen, insbesondere auf einer Vernetzung und/oder Polymerisation von Bindemittelkomponenten, sowie auf oxidativen Vorgängen. Je nach Zusammensetzung des Bindemittels können diese Prozesse durch verschiedene Trocknungs- oder Härtungshilfsmittel initiiert oder katalysiert werden.

Es besteht grundsätzlich ein Interesse an möglichst schnell härtenden Druckfarben, da die Härtungszeit der limitierende Faktor für die Geschwindigkeit des gesamten Druckvorgangs ist, und somit eine schnelle Härtung zur Wirtschaftlichkeit beiträgt. Verschiedene Maßnahmen, um die Härtung zu beschleunigen, sind aber auch mit Nachteilen verbunden. Dies betrifft zum einen das sogenannte Heatset- Verfahren, bei dem Druckfarben mit relativ leichtflüchtigen Lösemitteln (in der Regel auf Mineralölbasis) eingesetzt werden und diese durch Erhitzen verdampft werden. Aufgrund des zusätzlichen Energieverbrauchs, der thermischen Belastung des Bedruckstoffs und der erforderlichen Rückgewinnung des Lösemittels aus der Abluft scheidet dieses Verfahren für viele Anwendungsbereiche praktisch aus.

Relativ kurze Härtungszeiten können auch mittels Strahlungshärtung erreicht werden, also z. B. durch eine mittels UV-Strahlung initiierte radikalische Vernetzung bzw. Polymerisation von geeigneten Bindemittelkomponenten. Für den Einsatz der UV-Härtung ist allerdings eine technisch entsprechend eingerichtete Druckmaschine erforderlich, d .h. die Ausrüstung mit einer Strahlungsquelle und mit speziellen Walzenmaterialien. Gegen den Einsatz der UV-Härtung bestehen auch bei einigen Anwendern Vorbehalte, u.a. wegen der toxischen oder reizenden Eigenschaften der benötigten Bindemittelkomponenten, Monomere und Photoinitiatoren, sowie der tatsächlichen oder vermeintlichen Bildung von geruchsbelästigenden Spaltprodukten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine schnell härtende Druckfarbe oder einen schnell härtenden Drucklack, insbesondere für den Offsetdruck, vorzuschlagen, ohne auf eine thermische Härtung oder eine Strahlungshärtung angewiesen zu sein. Diese Aufgabe wird bei der Druckfarbe oder dem Drucklack der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Bindemittel umfasst: eine oder mehrere Lösemittelkomponenten, die ausgewählt sind aus flüssigen Alkoholen und/oder Aminen, die gesättigt oder ungesättigt und linear oder verzweigt sein können, wobei Alkohole und/oder Amine mit 12 oder mehr C-Atomen in einem Anteil von mindestens 25 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind, und eine oder mehrere Harzkomponenten, die ausgewählt sind aus festen Carbonsäuren mit 12 oder mehr C-Atomen in einem Anteil von mindestens 15 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack eine OH-Zahl und eine Aminzahl aufweist, deren Summe über 100 mg(KOH)/g liegt.

Die Charakterisierung der als Lösemittelkomponenten enthaltenen Alkohole und/oder Amine als "flüssig" bezieht sich grundsätzlich auf deren Aggregatzustand unter Standardbedingungen, d.h. die Alkohole und/oder Amine weisen einen Schmelzpunkt von unter 25 °C auf. Günstigerweise liegt der Schmelzpunkt der eingesetzten Verbindungen deutlich niedriger, so dass eine Verarbeitung der Druckfarbe oder des Drucklacks auch bei tieferen Temperaturen möglich ist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind alle flüssigen Bestandteile der Druckfarbe als Lösemittelkomponenten anzusehen, d.h. als Bestandteile des Bindemittels, unabhängig davon, wann und in welcher Form sie der Druckfarbe im Rahmen des Herstellungsprozesses zugefügt werden . Diese Zuordnung ist insbesondere relevant für die definierten Gewichtsanteile, die sich jeweils auf das Bindemittel beziehen. Die erfindungsgemäße Druckfarbe kann verschiedene Lösemittelkomponenten enthalten, wobei mindestens 25 Gew.% des Bindemittels Alkohole und/oder Amine mit mindestens 12 C-Atomen sein müs- sen, und wobei eine Summe der OH-Zahl und der Aminzahl der Druckfarbe von über 100 mg(KOH)/g resultiert. Die Verwendung längerkettiger Alkohole in Druckfarben ist aus dem Stand der Technik nur in deutlich geringeren Anteilen bekannt, nämlich z. B. als Additive zur Einstellung der rheologischen Eigenschaften (Tack und Viskosität). Insbesondere bei Offsetdruckfarben wurden Alkohole oder Amine bisher nicht als wesentliches Lösemittel eingesetzt, um eine zu hohe Polarität der Druckfarbe zu vermeiden.

Harzkomponenten sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung alle Bestandteile der Druckfarbe oder des Drucklacks, die bereits vor dem Härten Feststoffe sind, und die nach dem Härten zur Filmbildung beitragen und eine feste Schicht auf dem Bedruckstoff bilden. Im Falle einer Druckfarbe bindet diese feste Schicht die Pigmente an den Bedruckstoff. Alle diese Bestandteile, die keine Harze im engeren Sinne sein müssen, sind definitionsgemäß Teil des Bindemittels, von dem mindestens 15 Gew.% aus festen Carbonsäuren mit mindestens 12 C-Atomen bestehen müssen. In diesem Sinne sind„feste Carbonsäuren" Verbindungen, die unter Standardbedingungen in fester Form vorliegen, d .h. einen Schmelzpunkt von über 25 °C aufweisen. In der Druckfarbe selbst liegen naturgemäß alle Harzkomponenten in gelöster Form vor, d .h . die Lösemittelkomponenten der Druckfarbe müssen in ihrer Gesamtheit dazu geeignet sein, alle enthaltenen Harzkomponenten zu lösen.

Die Erfinder haben festgestellt, dass eine Druckfarbe oder ein Drucklack mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung des Bindemittels nach dem Drucken auf einen Bedruckstoff überraschend schnell härtet, ohne dass hierfür eine thermische Behandlung, eine Bestrahlung (z. B. mit UV-Strahlung) oder ein Zusatz von Trocknungshilfsmitteln erforderlich wäre. Ohne an eine bestimmte Erklärung gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass die schnelle Härtung der erfindungsgemäßen Druckfarbe neben einem Wegschlagen und/oder Verdampfen der Lösemittelkomponenten zumindest teilweise darauf beruht, dass die als Lösemittelkomponenten enthaltenen Alkohole und/oder Amine mit den als Harzkomponenten enthaltenen festen Carbon- säuren unter Ausbildung von Carbonsäureestern bzw. Carbonsäureamiden chemisch reagieren.

Für die Annahme, dass eine derartige Veresterung bzw. Amidbildung erst nach dem Druckvorgang in nennenswertem Umfang einsetzt, gibt es verschiedene plausible Erklärungsansätze. Zum einen könnten katalytische Oberflächeneffekte des Bedruckstoffes (in der Regel Papier) auf die sehr dünne Druckfarbenschicht eine wesentliche Rolle spielen. Ferner erfolgt in der Druckfarbenschicht eine Aufkonzentration der Carbonsäuren durch das teilweise Wegschlagen und/oder Verdampfen der Lösemittelkomponenten. Schließlich wird ein Fortschreiten der Reaktion zwischen den Carbonsäuren und den Alkoholen und/oder Aminen dadurch begünstigt, dass das gebildete Wasser entweichen kann und somit dem Gleichgewicht entzogen wird.

Eine schnell härtende Druckfarbe hat insbesondere auch den Vorteil, dass in relativ kurzer Zeit eine hohe Scheuerfestigkeit erreicht werden kann. Zwar ist die Scheuerfestigkeit auch von anderen Faktoren, wie insbesondere der Beschaffenheit des Bedruckstoffs, abhängig, eine schnelle Härtung wirkt sich aber in jedem Fall positiv auf diesen Parameter aus.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Druckfarbe aus dem Bindemittel und optional einem oder mehreren Pigmenten, Zusatz- und Hilfsstoffen. Wie bereits erwähnt, sind gemäß der Erfindung sämtliche Lösemittelkomponenten und Harzkomponenten dem Bindemittel zuzuordnen, so dass neben den Pigmenten (im Falle einer Druckfarbe) keine weiteren wesentlichen Bestandteile zur Bildung der Druckfarbe bzw. des Drucklacks erforderlich sind. Zusatz- und Hilfsstoffe, die weder Lösemittel- noch Harzkomponenten sind, können in einem untergeordneten Anteil enthalten sein.

Die Summe aus der OH-Zahl und der Aminzahl der erfindungsgemäßen Druckfarbe liegt erfindungsgemäß bei über 100 mg(KOH)/g, d.h. die Konzentration an Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen muss ausreichend hoch sein, damit die zur Härtung beitragende Reaktion mit den festen Carbonsäuren in nennenswertem Umfang stattfinden kann. Bevorzugt liegt die Summe aus der OH-Zahl und der Aminzahl bei über 150 mg(KOH)/g, weiter bevorzugt bei über 250 mg(KOH)/g, und am meisten bevorzugt im Bereich von 250 bis 450 mg(KOH)/g. Entsprechend diesen Werten ist die erfindungsgemäße Druckfarbe hydrophiler als übliche Offsetdruckfarben, die aus dem Stand der Technik bekannt sind . Die Hydrophilie der Druckfarbe darf allerdings für eine Verwendung im Offsetdruckverfahren nicht zu hoch sein, da sonst eine Vermischung der Druckfarbe mit dem Feuchtmittel auftreten kann .

Bei den flüssigen Alkoholen und/oder Aminen, aus denen die eine oder mehrere Lösemittelkomponenten ausgewählt sind, handelt es sich insbesondere um aliphatische Alkohole und/oder Amine.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Bindemittel einen oder mehrere flüssige Alkohole als Bindemittelkomponenten, aber keine Amine. In diesem Fall ist die Aminzahl der Druckfarbe null, und die oben genannten Grenzwerte gelten jeweils für die OH-Zahl.

Um eine in der Summe hohe OH-Zahl und Aminzahl zu ermöglichen, sind der oder die Alkohole und/oder Amine mit 12 oder mehr C-Atomen bevorzugt in einem Anteil von mindestens 30 Gew.%, weiter bevorzugt von mindestens 35 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, in der erfindungsgemäßen Druckfarbe enthalten.

Bei Verwendung von Alkoholen mit 12 oder mehr C-Atomen sind diese bevorzugt ausgewählt aus primären einwertigen Alkoholen, insbesondere aus Isodo- decylalkohol, Isotridecylalkohol, Palmitoleylalkohol, Oleylalkohol, 2-Butylocta- nol, 2-Butyldecanol, 2-Hexyloctanol und 2-Hexyldecanol. Diese Alkohole sind leicht verfügbar, sie werden zum Teil in der kosmetischen Industrie eingesetzt.

Neben den längerkettigen Alkoholen und/oder Aminen können in der erfindungsgemäßen Druckfarbe als Lösemittelkomponente ferner eine oder mehrere Verbindungen mit weniger als 12 C-Atomen in einem Anteil von weniger als 30 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sein, die ausgewählt sind aus ein- oder mehrwertigen Alkoholen und deren Estern oder Teilestern mit Carbonsäuren. Durch solche kürzerkettigen Alkohole bzw. Ester kann insbesondere die Löslichkeit der in der Druckfarbe enthaltenen Harzkomponenten verbessert werden. Bevorzugt sind diese Verbindungen mit weniger als 12 C- Atomen ausgewählt aus Ethanol, Propanol, 1,2-Propandiol und Glycerin, sowie deren Estern oder Teilestern mit Essigsäure oder Milchsäure, wie z. B. Diace- tin, Triacetin oder Ethyllactat. Art und Menge dieser Verbindungen können unter Berücksichtigung der jeweils enthaltenen Harzkomponenten optimiert werden.

Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Druckfarbe als Lösemittelkomponente ferner eine oder mehrere flüssige Carbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren oder deren Ester enthalten, insbesondere als Bestandteil von Rizinusöl. Auch in diesem Fall gilt, dass die Carbonsäuren bei 25 °C flüssig sind .

Erfindungsgemäß umfasst das Bindemittel der Druckfarbe eine oder mehrere feste Carbonsäuren mit 12 oder mehr C-Atomen in einem Anteil von mindestens 15 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel . Insbesondere in dem Fall, dass das Bindemittel keine weiteren Harzkomponenten enthält, liegt der Anteil der festen Carbonsäure(n) mit 12 oder mehr C-Atomen bei mindestens 30 Gew.%, weiter bevorzugt bei mindestens 40 Gew.%, jeweils bezogen auf das Bindemittel.

Günstig ist es, wenn die feste(n) Carbonsäure(n) mit 12 oder mehr C-Atomen eine Säurezahl von über 50 mg(KOH)/g aufweisen. Diese Säurezahl bezieht sich auf die Gesamtheit der in dem Bindemittel enthaltenen derartigen Carbonsäuren. Die Säurezahl ist ein Maß für die Konzentration an Carboxylgrup- pen in dem Bindemittel, die für eine Reaktion mit den Alkoholen und/oder Aminen des Lösungsmittels zur Verfügung stehen und dadurch zur Härtung der Druckfarbe beitragen. Die Carbonsäure(n) mit 12 oder mehr C-Atomen sind vorzugsweise ausgewählt aus 9,10,16-Trihydroxypalmitinsäure, Shellolsäure, Kerrolsäure und Harzsäuren, insbesondere Abietinsäure, Neoabietinsäure, Pimarsäure, Lävopi- marsäure, Palustrinsäure, Agathensäure, Illurinsäure und Podocarpinsäure. Harzsäuren können aus pflanzlichen Harzen isoliert werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckfarbe enthält das Bindemittel Schellack als Harzkomponente. Schellack ist ein tierisches Harz, das von der Lackschildlaus gebildet wird, und enthält zu etwa 70 bis 80 Gew.% die drei oben genannten Carbonsäuren 9,10,16-Trihydroxy- palmitinsäure (Aleuritinsäure), Shellolsäure und Kerrolsäure.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Druckfarbe als Harzkomponente ferner ein oder mehrere Acryl-, Acryl-Styrol-, Acryl-Poly- urethan-, Epoxyacrylat- oder Epoxidharze in einem Anteil von weniger als 40 Gew.%, bevorzugt von 10 bis 25 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, enthalten sind . Diese Harze können einen Teil der festen Carbonsäuren mit 12 oder mehr C-Atomen ersetzen, wobei der Anteil aller Harzkomponenten bevorzugt mindestens 30 Gew.%, bezogen auf das Bindemittel, beträgt.

Weiterhin kann das Bindemittel der erfindungsgemäßen Druckfarbe ferner eine oder mehrere Verbindungen mit weniger als 12 C-Atomen in einem Anteil von weniger als 20 Gew.% umfassen, die ausgewählt sind aus ein- oder mehrwertigen Carbonsäuren, Carbonsäureamiden und Harnstoff.

Die Druckfarbe oder der Drucklack weist vorzugsweise eine dynamische Viskosität von 20 bis 200 Pa-s auf, bevorzugt von 50 bis 100 Pa-s, gemessen bei 23 °C und einer Scherrate von 10 s "1 . Druckfarben in diesem Viskositätsbereich können insbesondere im Offsetdruckverfahren vorteilhaft eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäße Druckfarbe umfasst bei einer bevorzugten Ausführungsform keine Trocknungs- oder Härtungshilfsmittel, insbesondere Metall- seifen, Peroxide oder Photoinitiatoren. Wie oben beschrieben, erfolgt bei der erfindungsgemäßen Druckfarbe auch ohne solche Hilfsmittel eine schnelle Härtung durch Wegschlagen, Verdampfen und/oder chemische Reaktion.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Druckfarbe oder des erfindungsgemäßen Drucklacks in einem Druckverfahren, insbesondere einem Offsetdruckverfahren, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack auf einen Bedruckstoff aufgebracht wird, und wobei im Zuge der Härtung der Druckfarbe oder des Drucklacks eine chemische Reaktion zwischen mindestens einem Alkohol oder Amin als Lösemittelkomponente und mindestens einer Carbonsäure als Harzkomponente erfolgt. Die chemische Reaktion, d .h. die Bildung eines Esters bzw. Amids, kann durch eine vorangehende Härtung aufgrund des Wegschlagens und/oder Verdampfens von Lösemittelkomponenten begünstigt werden, indem sich die Konzentration der Harzkomponenten in der aufgebrachten Druckfarbe erhöht.

Eine Härtung mittels UV-Strahlung ist für eine schnelle Härtung der erfindungsgemäßen Druckfarbe, wie bereits oben erwähnt, grundsätzlich nicht erforderlich, aber auch nicht ausgeschlossen. Somit kann die Druckfarbe oder der Drucklack gemäß einer Ausführungsform der Erfindung im Zuge der Härtung mit Strahlung beaufschlagt werden, wenn die Farbe auf einer entsprechenden Druckmaschine eingesetzt wird.

Beispiele

1. Herstellung von Halbfabrikaten

Als Grundlage für die Herstellung von erfindungsgemäßen Druckfarben oder Drucklacken werden zunächst Halbfabrikate hergestellt, die die Harzkomponenten sowie einen Teil der Lösemittelkomponenten enthalten. Die Zusammensetzungen von sieben verschiedenen Halbfabrikaten sind in den nachfolgenden Tabellen angegeben. Für die Herstellung werden jeweils die festen Harzkomponenten in den flüssigen Lösemittelkomponenten gelöst.

Halbfabrikat 1

Halbfabrikat 2

Halbfabrikat 3

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Schellack 47,0 C. E. Roeper

Mischung aus 2-Butyloctanol, 33,0 Isofol 14T Sasol

2-Butyldecanol, 2-Hexyloctanol

und 2-Hexyldecanol

Oleylalkohol 20,0 Rofanol 90/95 V DHW Deutsche

Hydrierwerke Halbfabrikat 4

Halbfabrikat 5

Halbfabrikat 6

Halbfabrikat 7

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Schellack 25,0 C. E. Roeper

Kolophonium 25,0 Kolophonium Balsam Bassermann

Isotridecylalkohol 50,0 Isotridecanol N BASF (Isomerengemisch) 2. Herstellung von Druckfarben

Für die Herstellung von erfindungsgemäßen Druckfarben werden ein oder mehrere der vorstehend beschriebenen Halbfabrikate mit weiteren Lösemittelkomponenten, Pigmenten, Zusatz- und Hilfsstoffen gemischt. Die Zusammensetzungen von acht verschiedenen Druckfarben, die insbesondere für den Offsetdruck geeignet sind, sind in den nachfolgenden Tabellen angegeben. Alle Harz- und Lösemittelkomponenten, die zusammen das Bindemittel der Druckfarbe bilden, sind mit einem Stern * gekennzeichnet.

Entsprechende Drucklacke können durch Weglassen des jeweiligen Pigments erhalten werden.

Druckfarbe 1 (Gelb)

Druckfarbe 2 (Gelb)

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Halbfabrikat 5 * 19,9500 - -

Halbfabrikat 6 * 51,2050 - - Ölsäure * 5,0000 PanReac

AppliChem

Isotridecylalkohol 4,7500 Isotridecanol N BASF

(Isomerengemisch) *

Wasser * 2,3750 - -

Pigment Yellow 174 13,3000 Sincol Yellow 1128- Union Colours

G21

Pyrogene Kieselsäure 0,2375 Wacker HDK H 15 Wacker Chemie mikronisiertes Polyolefin- 0,9500 Ceretan MXF 9510 D Münzing Chemie wachs, PTFE-beschichtet Rohwachs

Calciumcarbonat 2,1375 Precarb 100 Bassermann

Reisstärke 0,0950 Remyflo R7 90T Innotaste

Druckfarbe 3 (Magenta)

Druckfarbe 4 (Magenta)

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Halbfabrikat 5 * 39,9 - -

Halbfabrikat 6 * 35,0 - -

Isotridecylalkohol 3,0 Isotridecanol N BASF

(Isomerengemisch) *

Wasser * 0,5 - -

Pigment Red 57 : 1 18,0 Red BHA Lily Group

Pyrogene Kieselsäure 2,0 Wacker HDK H 15 Wacker Chemie mikronisiertes Polyolefin- 1,0 Ceretan MXF 9510 D Münzing Chemie wachs, PTFE-beschichtet Rohwachs Calciumcarbonat 0,5 Precarb 100 Bassermann

Reisstärke 0,1 Remyflo R7 90T Innotaste

Druckfarbe 5 (Cyan)

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Halbfabrikat 7 * 53,6 - -

Rizinusöl * 16,8 Alberdingk Boley

Isotridecylalkohol 4,5 Isotridecanol N BASF

(Isomerengemisch) *

Wasser * 2,5 - -

Pigment Blue 15 : 3 19,0 Heuco Blue 515303 Heubach

Talkum 2,2 Luzenac 10M2 Imerys

Pyrogene Kieselsäure 0,3 Wacker HDK H 15 Wacker Chemie mikronisiertes Polyolefin- 1,1 Ceretan MXF 9510 D Münzing Chemie wachs, PTFE-beschichtet Rohwachs

Druckfarbe 6 (Cyan)

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Halbfabrikat 5 * 19,0000 - -

Halbfabrikat 6 * 50,2550 - -

Diacetin * 5,0000 Merck

Isotridecylalkohol 4,7500 Isotridecanol N BASF

(Isomerengemisch) *

Wasser * 1,4250 - -

Pigment Blue 15 : 3 16,1500 Heuco Blue 515303 Heubach

Pyrogene Kieselsäure 1,0925 Wacker HDK H 15 Wacker Chemie mikronisiertes Polyolefin- 0,9500 Ceretan MXF 9510 D Münzing Chemie wachs, PTFE-beschichtet Rohwachs

Calciumcarbonat 1,2825 Precarb 100 Bassermann

Reisstärke 0,0950 Remyflo R7 90T Innotaste Druckfarbe 7 (Schwarz)

Druckfarbe 8 (Schwarz)

Komponente Gew.% Produktname Hersteller

Halbfabrikat 5 * 19,400 - -

Halbfabrikat 6 * 51,313 - -

Kokosamin * 3,000 Rofamin K Ecogreen

Oleochemicals

Isotridecylalkohol 2,910 Isotridecanol N BASF

(Isomerengemisch) *

Wasser * 0,970 - -

Pigment Black 7 18,430 Printex 35 Orion

Pigment Blue 15 : 3 1,940 Heuco Blue 515303 Heubach

Pyrogene Kieselsäure 0,097 Wacker HDK H 15 Wacker Chemie mikronisiertes Polyolefin- 0,970 Ceretan MXF 9510 D Münzing Chemie wachs, PTFE-beschichtet Rohwachs

Calciumcarbonat 0,873 Precarb 100 Bassermann

Reisstärke 0,097 Remyflo R7 90T Innotaste 3. Zusammensetzung des Bindemittels und OH-Zahl

In der nachfolgenden Tabelle sind die für die erfindungsgemäßen Druckfarben (DF 1 bis 8) jeweils die Anteile in Gew.% der relevanten Harz- und Lösemittelkomponenten, bezogen auf das Bindemittel, angegeben, sowie die gemessene OH-Zahl der Druckfarbe.

Da mit Ausnahme des Beispiels DF 8 keine Amine in den Druckfarben enthalten sind, ist die Aminzahl in diesen Fällen im Wesentlichen null. Eine nicht erfindungsgemäße, herkömmliche Offsetdruckfarbe der Anmelderin weist zum Vergleich eine OH-Zahl von 94 mg(KOH)/g auf, und hat im Wesentlichen folgende Zusammensetzung :

Vergleichsbeispiel 1

Als Vergleichsbeispiel 2 dient eine weitere kommerziell erhältliche Offsetdruckfarbe der Fa. Flint mit der Bezeichnung„Novaboard C 990 Protect Bio" untersucht, diese weist eine OH-Zahl von 88 mg(KOH)/g auf.

4. Scheuerfestiqkeit

Als Maß für die Härtungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Druckfarben im Vergleich zu herkömmlichen Druckfarben wurde die Scheuerfestigkeit bestimmt. Hierzu wurden die Farben auf einem gussgestrichenen Chromolux- Papier angedruckt und nach einer Härtungszeit von 30 min einem üblichen Scheuertest unterzogen. Aufgrund der im Wesentlichen geschlossenen Oberfläche des verwendeten Bedruckstoffs kann hier praktisch kein Wegschlagen des Lösemittels erfolgen, sondern nur eine Verdampfung und ggf. eine chemische Reaktion der verschiedenen Bindemittelkomponenten.

Alle Druckfarben wurden auf einer Heidelberg MOZ (Zweifarbenmaschine) in Auflagen von bis zu 20.000 Bogen gedruckt. Das Feuchtmittel war mit 3% Feuchtmittelzusatz (Oxilan E der Fa. Eggen) und 8% Isopropylalkohol angesetzt.

Die Andrucke nach der Durchführung des Scheuertests sind in der Figur 1 photografisch dargestellt. Es zeigen :

Fig. 1A: erfindungsgemäße Druckfarbe DF 4 (Magenta) nach 100 Hüben; Fig . 1 B: Vergleichsbeispiel 1 nach 5 Hüben; und

Fig. IC: Vergleichsbeispiel 2 nach 5 Hüben.

Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Unterschied in der Scheuerfestigkeit (nach einer Härtungszeit von nur 30 min) zwischen der erfindungsgemäßen Druckfarbe und dem Stand der Technik. Während bei dem Beispiel DF 4 selbst nach 100 Hüben mit dem Scheuerzylinder kein Abrieb des Farbfilms zu erkennen ist, wurde bei den Vergleichsbeispielen der Scheuertest nach nur 5 Hüben abgebrochen, da bereits sehr deutliche Abriebspuren zu erkennen waren.

Vergleichbare Ergebnisse wurden auch mit den anderen erfindungsgemäßen Druckfarben gemäß den Beispielen DF 1 bis 3 und DF 5 bis 8 erzielt.

Die wesentlich höhere Scheuerfestigkeit der erfindungsgemäßen Druckfarben zu diesem frühen Zeitpunkt ist eine Konsequenz aus der schnellen Härtung, die zumindest teilweise auf einer chemischen Reaktion zwischen den Alkoholen als Lösemittelkomponenten und den Carbonsäuren als Harzkomponenten beruhen dürfte.