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Title:
PROCESS FOR ANNEALING ITEMS AND SUITABLE ANNEALING FURNACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/011999
Kind Code:
A1
Abstract:
Annealing is performed in the annealing chamber (2) of the annealing furnace (1) under a protective gas. A partial-flow cleaning device (3) for the protective gas is connected to the annealing chamber. The protective gas can be cooled, whereafter the condensate formed from water vapour and rolling oil residues is separated and/or undesirable gas components are removed by adsorption. Once the cleaning process has been running for so long that the protective gas essentially no longer contains any rolling oil residues, it may be taken through a hot reaction chamber (4) in which oxygen is removed from it so that the dewpoint drops and easily oxidised alloying components of the items to be annealed are protected against oxidation.

Inventors:
SCHEUERMANN WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/003353
Publication Date:
May 04, 1995
Filing Date:
October 12, 1994
Export Citation:
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Assignee:
LOI IND OFENANLAGEN (DE)
SCHEUERMANN WALTER (DE)
International Classes:
C21D1/76; C21D1/767; C21D9/67; (IPC1-7): C21D9/67; C21D1/767
Foreign References:
EP0525430A11993-02-03
EP0320763A11989-06-21
DE1959713B11971-03-04
US3185463A1965-05-25
DE3934474A11990-12-20
DE1275560B1968-08-22
FR1231138A1960-09-27
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Glühen von Glühgut, insbesondere von Stahlblechen, in einem Glühraum eines Glühofens unter Schutz¬ gas, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß ein Teilstrom des Schutzgases aus dem Glühraums des Glühofens herausgeführt, einer Reinigungsbehandlung unterworfen und sodann in den Glühraum zurückgefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchsatz des Teilstroms ein Vielfaches des freien Volumens des Glühraums beträgt, vorzugsweise 100 bis 300 m3/h.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß das Schutzgas gekühlt wird, woraufhin das sich bil¬ dende Kondensat aus Wasserdampf und Walzölrückständen ggf. zu¬ sammen mit Verunreinigungspartikeln abgeschieden wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Schutzgas gekühlt und durch Adsorption von unerwünschten Gasbestandteilen, insbesondere Wasserdampf und Methan, gereinigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorbens durch Erwärmung und/oder Evakuierung regeneriert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Schutzgas auf unter 100"C, vorzugsweise unter 20"C abgekühlt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß der Kondensatabscheidung und dem Adsorptions prozeß ein gemeinsamer Kühlschritt vorgeschaltet ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das gekühlte Schutzgas ohne Vorwärmung zur Kühlung des Glühgutes verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß dem heißen Schutzgas in einer heißen Reakti¬ onszone Sauerstoff entzogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Sauerstoffentzug begonnen wird," wenn die Kerntemperatur einen Wert erreicht hat, bei dem die Verdampfung der Walzöl¬ rückstände im wesentlichen abgeschlossen ist, vorzugsweise 550 650*C.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernteraperatur berechnet oder aus der am unteren Rand des Glühgutes herrschenden Temperatur ermittelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße Reaktionszone durch das heiße Schutzgas aufgeheizt wird.
13. Glühofen zum Glühen von Glühgut, insbesondere von Stahlblechen, in einem Glühraum unter Schutzgas, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine an den Glühraum (2) angeschlossene TeilstromReini¬ gungseinrichtung (3) für das Schutzgas, die alternativ oder in Kombination folgende Komponenten umfaßt: einen Wärmetauscher (6) zum Kühlen des Schutzgases, dem ein Kondensatabscheider (8) und/oder eine kalte Reakti¬ onskammer (9) zum Adsorbieren unerwünschter Gasbestand¬ teile, insbesondere Wasserdampf und Methan, nachgeschal¬ tet sind, eine heiße Reaktionskammer (4) zum Entfernen von Sauer¬ stoff aus dem Schutzgas, einen Kältemittelkühler (7).
14. Glühofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die kalte Reaktionskammer (9) zu Regenerationszwecken mit einer Heizung (11) und/oder einer Vakuumpumpe (10) versehen ist.
15. Glühofen nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich¬ net, daß dem Wärmetauscher (6) ein Kältemittelkühler nachge¬ schaltet ist.
16. Glühofen nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße Reaktionskammer (4) eine Zusatz¬ heizung (5) aufweist.
Description:
Verfahren zum Glühen von Glühgut sowie zugehöriger Glühofen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Glühen von Glüh¬ gut, insbesondere von Stahlblechen, in einem Glühraum eines Glühofens unter Schutzgas. Ferner betrifft die Erfindung einen derartigen Glühofen.

Die Oberflächenqualität des behandelten Glühgutes hängt un¬ ter anderem ab von der Reinheit des Schutzgases. Da das Schutz¬ gas im Laufe der Glühbehandlung Verunreinigungen aufnimmt, wird es bisher, wie aus der Praxis bekannt, kontinuierlich abgezogen und durch frisches Schutzgas ersetzt. Das verbrauchte Schutzgas wird entsorgt. Dadurch treten erhebliche Verluste auf. Um diese in Grenzen zu halten, läßt man den Gasaustausch relativ langsam verlaufen und nimmt dafür eine verminderte Oberflächenqualität der Bleche inkauf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und eine hohe Oberflächenqualität des Glühgutes bei reduzierten Schutzgaskosten zu gewährleisten.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren nach der Erfin¬ dung dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrom des Schutzgases aus dem Glühraum des Glühofens herausgeführt, einer Reinigungs¬ behandlung unterworfen und sodann in den Glühraum zurückgeför¬ dert wird.

Auf diese Weise kann das Schutzgas sehr sauber gehalten werden. Der Durchsatz des Teilstroms kann vorteilhafterweise auf ein Vielfaches des freien Volumens des Glühraums, vorzugs¬ weise auf 100-300m 3 /h, eingestellt werden, da hiermit keine Schutzgasverluste verbunden sind. Es hat sich gezeigt, daß das gereinigte Schutzgas unter Umständen bessere Oberflächenergeb¬ nisse erzielt als frisches Schutzgas, insbesondere wenn letz¬ teres nur in geringer Quallität zur Verfügung steht.

Vorteilhafterweise wird das Schutzgas gekühlt, woraufhin das sich bildende Kondensat aus Wasserdampf und Walzölrückstän¬ den ggf. zusammen mit Verunreinigungspartikeln abgeschieden wird. Verdampfungs- und Crackprodukte aus den Walzölrückständen bedeuten eine wesentliche Verschmutzung des Schutzgases, vor allen Dingen in der Aufheizphase. Durch zügiges Abtrennen des

Kondensats, verbunden mit der Entfernung etwaiger Feststoffpar- tikel, kommt es zu einer raschen und intensiven Reinigung des Glühgutes, ohne daß die Verunreinigungen längere Zeit im Schutzgas verbleiben. Dabei wird das Schutzgas vσrteilhafter- weise auf unter 100"C, bevorzugt auf unter 20"C abgekühlt, da ersteres den nachgeschalteten Verdichter schützt und letzteres den Reinigungsvorgang zusätzlich erleichtert und beschleunigt.

Ferner wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Schutzgas gekühlt und durch Adsorption von unerwünsch¬ ten Gasbestandteilen, insbesondere Wasserdampf und Methan, gereinigt wird. Der Adsorption dienen Füllstoffe, wie z. B. Zeolith. Das Schutzgas reichert sich insbesondere gegen Ende, vor allem während des letzten Drittels des Glühprozesses mit Methan an. Dementsprechend wird der auf Methan bezogene Adsorp¬ tionsprozeß insbesondere gegen Ende des Glühprozesses wirksam. Für die Kühltemperaturen gelten die obigen Ausführungen.

Das Adsorbens bedarf in aller Regel der Regeneration, wobei diese vorzugsweise durch Erwärmung und/oder Evakuierung durch¬ geführt wird.

Der Adsorptionsprozeß kann unabhängig von der Kondensatab- scheidung durchgeführt oder mit dieser gekoppelt werden. Im letztgenannten Fall ist es besonders vorteilhaft, der Konden- satabscheidung und dem Adsorptionsprozeß einen gemeinsamen Kühlschritt vorzuschalten. Dies vermindert den apparatetechni- schen Aufwand gegenüber den sonst doppelt erforderlichen Kühl¬ aggregaten.

Ferner ist es vorteilhaft, das gekühlte Schutzgas ohne Vor¬ wärmung zur Kühlung des Glühgutes zu verwenden. Die Teilstrom- Reinigung wird also am Ende des Glühprozesses in die dann er¬ folgende Kühlung des Glühgutes eingebunden.

Der Adsorptionsprozeß ist durchaus in der Lage, den ge¬ samten Wasserdampf und die Walzölrückstände aufzunehmen. Sein Wirkungsgrad entspricht dem eines Kondensatabscheiders, der bei -70"C arbeitet. Es kann also durchaus auf einen Kondensatab¬ scheider verzichtet werden. Allerdings fällt dann ein erhöhter

Regenerationsaufwand für den Adsorber an. Sinnvoll ist es da¬ her, den Kondensatabscheider mit dem Adsorber zu koppeln, wobei letzterer vor allen Dingen zur Entfernung des Methans während der letzten Phase des Glühprozesses dient, in der Aufheizphase allerdings anfänglich auch noch einen Teil des Wasserdampfes übernimmt.

Ferner wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dem heißen Schutzgas in einer heißen Reaktionszone Sauerstoff zu entziehen. Als Reaktionspartner dienen Materialien, die eine höhere Affinität zum Sauerstoff haben als bestimmte, zu schüt¬ zende Legierungselemente des Glühgutes, " vor allen Dingen Chrom und Mangan. Durch die Reaktion an Metallen, vorzugsweise Magne¬ sium, Aluminium, Titan und Silicium, wird der Taupunkt des Schutzgases soweit abgesenkt, daß keine Oxidation der leicht oxidierbaren Legierungsbestandteile des Glühgutes auftritt.

Es wurde gefunden, daß die Entfernung von Sauerstoff eine wesentliche Verbesserung der Oberflächenqualität des Glühgutes bewirkt. Insbesondere Mangan kann Rückstände auf der Material¬ oberfläche hervorrufen, die auch nach dem Lackieren noch sicht¬ bar bleiben.

Mit dem Sauerstoffentzug wird vorzugsweise erst begonnen, wenn die Kerntemperatur einen Wert erreicht hat, bei dem die Verdampfung der Walzölrückstände im wesentlichen abgeschlossen ist, vorzugsweise 550-650 * C. Nach derzeitigen Erkenntnissen liegt das Optimum zwischen ca. 580 und 620°C. Es ist wichtig, die Walzölrückstände von der heißen Reaktionszone fernzuhalten, da es sonst zu einer Verschmutzung der dort vorhandenen Reagen¬ zien kommt. Diese verlieren dann ihre Wirksamkeit und müssen entsorgt werden. Sobald das Schutzgas im wesentlichen frei von Walzölrückständen ist, enthält es auch nur noch Reste von Was¬ serdampf.

Unter Kerntemperatur versteht man die im Zentrum des ge¬ wickelten Glühgutes herrschende Temperatur. Sie wird vorzugs¬ weise berechnet oder aus der am unteren Rand des Glühgutes herrschenden Temperatur ermittelt.

Die heiße Reaktionszone kann über eine gesonderte Heizung verfügen. Vorteilhafter hingegen ist es, die heiße Reaktions¬ zone durch das aufgeheizte Schutzgas aufzuheizen.

Der Prozeß der Kondensatentfernung und/oder der Adsorpti¬ onsprozeß können unabhängig vom Sauerstoffentzug durchgeführt werden. Wenn hingegen alle drei Prozesse zur Anwendung kommen, ergibt sich eine umfassende Verminderung der den Glühprozeß be¬ hindernden Bestandteile im Schutzgas. Der zusätzlich erforder¬ liche apparatetechnische Aufwand wird durch die Einsparung an Schutzgas und vor allen Dingen durch die höhere Oberflächenqua¬ lität des Glühgutes mehr als kompensiert. Je nach Qualitätsan¬ forderungen kann auf einen oder zwei der Reingungsschritte ver¬ zichtet werden.

Die Erfindung schafft ferner einen Glühofen zum Glühen von Glühgut, insbesondere von Stahlblechen, in einem Glühraum unter Schutzgas, der gekennzeichnet ist durch eine an den Glühraum angeschlossene Teilsto -Reinigungseinrichtung für das Schutz¬ gas, die alternativ oder in Kombination folgende Komponenten umfaßt:

- einen Wärmetauscher zum Kühlen des Schutzgases, dem ein Kondensatabscheider und/oder eine kalte Reaktionskammer zum Ad¬ sorbieren unerwünschter Gasbestandteile, insbesondere Wasser¬ dampf und Methan, nachgeschaltet sind,

- eine heiße Reaktionskammer zum Entfernen von Sauerstoff aus dem Schutzgas,

- einen Kältemittelkühler.

Diese Vorrichtung bietet die Möglichkeit, selektiv oder ge¬ meinschaftlich die Verdampfungs- und Crackprodukte aus Walzöl¬ rückständen, Sauerstoff und weitere störende Gase im Schutzgas so stark zu reduzieren, daß keine Beeinträchtigung der Oberflä¬ chenqualität des Glühgutes auftritt. Dabei wird das Schutzgas rezirkuliert, so daß es nicht zu wesentlichen Verlusten kommt. Ggf. kann der Wärmetauscher zum Kühlen des Glühgutes am Ende der Glühbehandlung dienen.

Vorzugsweise ist die kalte Reaktionskammer zu Regenerati¬ onszwecken mit eine Heizung und/oder einer Vakuumpumpe verse¬ hen.

Dem Wärmetauscher wird vorteilhafterweise eine Kältemittel¬ kühler nachgeschaltet, um die Schutzgastemperatur weiter herab¬ zusenken und dadurch den Abscheidevorgang zu fördern.

Ferner ist es vorteilhaft, die heiße Reaktionskammer mit einer Zusatzheizung zu versehen, sofern das Schutzgas alleine nicht ausreicht, diese Reaktionskammer ausreichend schnell und hoch aufzuheizen bzw. auf Temperatur zu halten.

Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kom¬ binationen der erfindungsgemäßen Merkmale, die von den vorste¬ hend diskutierten Verknüpfungen abweichen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung einen Glühofen nach der Erfindung.

Der Glühofen 1 weist eine unter Schutzgas arbeitende Glüh¬ kammer 2 auf, die an eine Teilstrom-Reinigungseinrichtung 3 an¬ geschlossen ist. Letztere umfaßt eine heiße Reaktionskammer 4, die Materialien enthält, welche eine höhere Affinität zu Sauer¬ stoff haben als bestimmte, zu schützende Legierungselemente des Glühguts, wie etwa Chrom und Mangan. Bei den in der Reaktions¬ kammer 4 enthaltenen Materialien handelt es sich vorzugsweise um Metalle, wie etwa Magnesium, Aluminium, Titan oder Silicium. Diese Materialien reagieren mit dem Sauerstoff des Schutzgases, wodurch dessen Taupunkt soweit abgesenkt wird, daß eine Oxida¬ tion der leicht oxidierbaren Bestandteile des Glühguts nicht mehr in störendem Maße auftritt. Die Reaktionskammer 4 wird durch das heiße Schutzgas aufgeheizt. Sie kann ferner mit einer Zusatzheizung 5 versehen sein.

Die Teilstrom-Reinigungseinrichtung 3 weist außerdem einen Gas-Wasser-Wärmetauscher 6 auf, dem ein vorzugsweise mit flüs¬ sigem N2 betriebener Kältemittelkühler 7 nachgeschaltet ist. Beide Aggregate gemeinsam kühlen das Schutzgas auf unter 20"C.

Sodann können in einem Kondensatabscheider 8, z.B. in einem Zy¬ klon, die Verdampfungs- und Crackprodukte aus den Walzölrück¬ ständen sowie das kondensierte Wasser abgeschieden werden. Diese Verunreinigungen können also nicht mehr dazu beitragen, die Oberflächenqualität des Glühgutes zu beeinträchtigen.

Zur Teilstrom-Reinigungseinrichtung 3 gehört ferner eine kalte Reaktionskammer 9, die ein Adsorbens, insbesondere Zeo- lith, für störende Gase, wie etwa Wasserdampf oder Methan, ent¬ hält. Die Gase lagern sich am Zeolith an, woraus eine weitere Erhöhung der Oberflächenqualität des Glühgutes resultiert. Zur Regeneration des Zeoliths kann die Reaktionskammer 9 evakuiert werden, und zwar über eine entsprechende Vakuumpumpe 10. Ferner besteht die Möglichkeit, die Regeneration durch Aufheizen der Reaktionskammer 9 zu bewirken. Hierzu ist eine Heizung 11 vor¬ gesehen.

Ein Verdichter 12 fördert das gereinigte Schutzgas mit dem erforderlichen Druck in den Glühraum 2 des Glühofens 1 zurück.

Wie in der Zeichnung dargestellt, ist ein umfangreiches Sy¬ stem von im einzelnen nicht näher erläuterten Magnetventilen vorgesehen, um die Teilstrom-Reinigungseinrichtung entsprechend den jeweiligen Betriebsbedingungen zu steuern.

Während der Aufheizphase des Glühgutes wird die Reaktions¬ kammer 4 umgangen, damit keine Verschmutzung durch die Verdamp- fungs- und Crackprodukte aus den Walzölrückständen und kein zu rascher Verbrauch der Reagenzien durch den aus dem wasserdampf stammenden Sauerstoff auftreten. Die Abscheidung erfolgt im Kondensatabscheider 8. Dies geschieht in der Anfangsphase des Glühprozesses. Zu Beginn des Aufheizens wird auch die kalte Re¬ aktionskammer 9 mit Wasserdampf und Öldämpfen beaufschlagt.

Sobald die Walzölrückstände und der Wasserdampf im wesent¬ lichen entfernt sind, kann die heiße Reaktionskammer 4 zuge¬ schaltet werden. Ihr Betrieb setzt allerdings im vorliegenden Fall voraus, daß die Kerntemperatur mindestens ca. 550 * C be¬ trägt. Sollte dies noch nicht der Fall sein oder sollte die vom Schutzgas gelieferte Wärme für den Betrieb der heißen Reakti-

onska mer 4 nicht ausreichen, kann das Wärmedefizit von der Zu¬ satzheizung 5 geliefert werden.

Insbesondere während des letzten Drittels des Glühprozesses reichert sich das Schutzgas mit Methan an. Dieses wird in der kalten Reaktionskammer 9 adsorbiert. Während der vorhergehenden mittleren Phase des Glühprozesses kann die kalte Reaktionskam¬ mer 9 also ggf. umgangen werden. Diese Zeitspanne dient der Re¬ generation des Adsorbens, sei es mittels der Vakuumpumpe 10, sei es mittels der Heizung 11.

Das System von Magnetventilen kann ferner dazu dienen, ein¬ zelne Reinigungsaggregate völlig abzuschalten, sofern geringere Anforderungen an die Oberflächenqualität des Glühgutes dies zu¬ lassen. So kann beispielsweise auf die kalte Reaktionskammer verzichtet werden. Das Schutzgas strömt dann vom Kondensatab¬ scheider 8 direkt zum Verdichter 12. Gleichermaßen kann nur mit der kalten Reaktionskammer 9 bzw. nur mit dem Kondensatabschei¬ der 8 gearbeitet werden, obwohl die Zuschaltung der heißen Re¬ aktionskammer 4 wesentliche Vorteile mit sich bringt.

Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglich- keiten gegeben. So kann auf den Kältemittelkühler 7 verzichtet werden, wobei dann allerdings die Temperatur des Schutzgases nicht unter 20 * C sinken wird. Sofern feststeht, daß nicht sämt¬ liche Aggregate der Teilstrom-Reinigungseinrichtung benötigt werden, kann die Anlage auch auf diejenigen Aggregate abgema¬ gert werden, die betrieben werden sollen. Unter allen Umständen benötigt man den Verdichter, den Kondensatabscheider und den Wärmetauscher.