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Title:
PROCESS AND APPARATUS FOR APPLYING A COATING TO AT LEAST ONE SIDE OF A LEATHER AND COATED LEATHER PRODUCED BY SUCH A PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/095970
Kind Code:
A1
Abstract:
To provide an economical process for applying a coating to at least one and optionally both of the sides of a leather while ensuring gentle processing of the leather and avoiding any harshening thereof, by applying to this side or to these sides an aqueous polymeric dispersion comprising compact particles containing a blowing agent and allowing the dispersion to solidify and by heating to form microballoons from the thermoplastic compact particles, the polymeric dispersion containing compact particles is after its solidification subjected to the action of decompressed steam having a temperature between 80°C and 100°C.

Inventors:
SCHAEFER PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/002335
Publication Date:
August 30, 2007
Filing Date:
March 14, 2006
Export Citation:
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Assignee:
LANXESS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
SCHAEFER PHILIPP (DE)
International Classes:
C14C15/00; C14C11/00
Foreign References:
DE20318311U12004-02-12
AT6040U12003-03-25
EP0329857A11989-08-30
DE2247320A11974-03-28
Attorney, Agent or Firm:
WILDHACK, Helmut et al. (Wien, AT)
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Claims:

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Aufbringen einer Beschichtung, vorzugsweise einer Grundbeschichtung, auf zumindest eine, gegebenenfalls auf beide, Seiten eines Leders, nämlich auf die Narbenseite und/oder auf die dieser Narbenseite gegenüberliegende Fleischseite eines Narbenleders, oder auf eine oder beide Seiten eines Spaltleders, wobei auf diese Seite(n) eine wässerige, ein Treibmittel enthaltende Kompaktteilchen aufweisende Kunststoffdispersion aufgetragen und verfestigen gelassen wird, und durch Wärmezufuhr aus den thermoplastischen Kompaktteilchen Mikrohohlkugeln gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die die Kompaktteilchen enthaltende Kunststoffdispersion nach ihrer Verfestigung einem Einwirken von entspanntem Heißdampf mit einer Temperatur zwischen 8O 0 C und 100 0 C unterworfen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Heißdampf mit einem

Druck von weniger als 0,1 bar auf die Kunststoffdispersion einwirkt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Heißdampf in einem Zeitraum von weniger als 7 Sekunden, vorzugsweise von weniger als 3 Sekunden, auf die

Kunststoffdispersion einwirkt.

4. Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf zumindest eine, gegebenenfalls auf beide, Seiten eines Leders (3), nämlich auf die, gegebenenfalls geschliffene, Narbenseite und/oder auf die dieser Narbenseite gegenüberliegende Fleischseite eines Narbenleders, oder auf eine oder beide Seiten eines Spaltleders, mit einer Auftragseinrichtung zum Auftragen einer wässerigen, ein Treibmittel enthaltende Kompaktteilchen aufweisenden Kunststoffdispersion (4) auf die Seite(n) des Leders (3), und mit einer auf die aufgetragene Kunststoffdispersion (4) einwirkenden, ein Verfestigen derselben sowie ein Expandieren der Kompaktteilchen zur Bildung von Mikrohohlkugeln (7) bewirkenden Wärmequelle, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf die verfestigte Kunststoffdispersion einwirkende Heißdampfzufuhreinrichtung (5) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Heißdampfzufuhreinrichtung zumindest eine Heißdampfleitung (5) mit gegen die verfestigte Kunststoffdispersion gerichteten Austrittsdüsen oder -schlitzen (6) aufweist.

•l 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißdampfleitung (5) aus einem Rohr mit rundem oder eckigem Querschnitt besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr 5 mäanderförmig ausgebildet ist und an seinen beiden Enden mit einer Heißdampfquelle

(16) verbunden ist (Hg. 3).

8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißdampfzufuhreinrichtung einen die Transporteinrichtung umschließenden

0 Heißdampfbehälter (17) aufweist, der mit einer Heißdampfquelle verbunden ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißdampfzufuhreinrichtung einer das mit der verfestigten Kunststoffdispersion versehene

Leder (3) abstützenden, umlaufenden Transporteinrichtung (2) benachbart angeordnet ist. 5

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (2) aus mehreren beanstandeten, parallelen, umlaufenden Kunststofffäden, wie Polyamid- oder Polyesterfäden, besteht. 0

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in

Umlaufrichtung der Transporteinrichtung (2) vor und gegebenenfalls auch hinter der Heißdampfzufuhreinrichtung (5, 5') ein die Transporteinrichtung (2) umschließender Warmluftkanal (9, 10) vorgesehen ist. 5

12. Leder, hergestellt nach einem Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die mit entspanntem Heißdampf behandelte Oberfläche der Beschichtung ein homogenes, nubukartiges, vertiefungsfreies Aussehen aufweist.

0

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Description:

Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung auf zumindest eine Seite eines Leders, und nach einem solchen Verfahren hergestelltes, beschichtetes Leder

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung, und zwar vorzugsweise einer Grundbeschichtung, auf zumindest eine, gegebenenfalls auf beide, Seiten eines Leders, nämlich auf die Narbenseite und/oder auf die dieser Narbenseite gegenüberliegende Fleischseite eines Narbenleders, oder auf eine oder beide Seiten eines Spaltleders, sowie ein nach einem solchen Verfahren hergestelltes, mit einer Beschichtung, vorzugsweise einer Grundbeschichtung, versehenes Leder.

Es ist bereits bekannt, die Sichtseite eines Leders mit einer Zurichtung zu versehen. Hierbei wird auf das Leder eine wässerige Kunststoffdispersion aufgetragen und durch Wärmezufuhr verfestigen gelassen. Zur Bildung einer Schaumstruktur ist es bekannt, dieser wässerigen Kunststoffdispersion fertige Mikrohohlkugeln beizumengen.

Man hat auch bereits vorgeschlagen, der wässerigen Kunststoffdispersion ein Treibmittel enthaltende Kompaktteilchen hinzuzufügen, aus welchen in der Folge durch Anwendung von Druck und Wärme in der verfestigten Kunststoffdispersion Mikrohohlkugeln gebildet werden. Man hat auch bereits vorgeschlagen, die der Sichtseite eines Leders gegenüberliegende Rückseite mit einer Schaumbeschichtung zu versehen, die aus einer Mikrohohlkugeln enthaltenden, verfestigten Kunststoffdispersion besteht. So offenbart die AT 005281 U1 ein Leder, bei dem die auf der Rückseite vorgesehene dicke Schaumbeschichtung aus einer wässerigen Kunststoffdispersion gebildet wird, die beim Auftragen sowohl fertige Mikrohohlkugeln als auch Kompaktteilchen enthält, aus weichen durch Wärmezufuhr Mikrohohlkugeln gebildet werden. Diese dicke Schaumbeschichtung hat eine Polsterfunktion, sie verfügt über mehr als 10 % offene Zellen, und kann nicht als Grundbeschichtung verwendet werden.

Aus der AT 006040 U1 ist ein Leder und ein Verfahren zur Herstellung desselben bekannt geworden, bei welchem die der Sichtseite gegenüberliegende Rückseite des Leders mit einer Schaumausrüstung versehen ist, die durch Verfestigung eines flüssig aufgebrachten, fertige Mikrohohlkugeln enthaltenden Kunststoffmateriales durch kurzzeitiges Einwirken von Heißluft gebildet wird. Die Heißluft weist dabei eine Temperatur von mehr als 280 0 C, vorzugsweise eine Temperatur zwischen 350°C und 650°C auf, ist somit sehr heiß und trocken, was dazu führt, dass dem Leder die natürliche Feuchtigkeit entzogen wird, und dass es dabei schrumpft und verhärtet. Ferner werden infolge der großen Hitzeeinwirkung die Mikrohohlkugeln im obersten Bereich der Schaumausrüstung

- | häufig zerstört. Diese Beschichtung kann nicht als Grundbeschichtung zum Aufbau weiterer Zurichtveredelungen herangezogen werden.

Die DE 20318311 U1 offenbart ein vollnarbiges Leder, bei welchem Fehlstellen in der Narbenschicht durch eine Kunststofffüllmasse korrigiert werden, die aus einer

5 verfestigten, aus Kompaktteilchen durch Wärmezufuhr gebildeten Mikrohohlkugeln enthaltenden Kunststoffdispersion besteht. Die Bildung der Mikrohohlkugeln erfolgt dabei durch Anwendung von Druck und Wärme bei einer Temperatur von mindestens 100 0 C. Auch diese bekannte Ausbildung weist den Nachteil auf, dass das Leder bei dem erforderlichen Druck und der angewendeten Temperatur nachteilig beeinflusst wird. Vor 0 allem aber werden bei dieser Ausbildung die von Vertiefungen gebildeten Fehlstellen durch die Kunststofffüllmasse nicht vollständig ausgefüllt, da nach Druckentlastung sich das druckelastische Leder wieder zurückstellt, wogegen die Kunststofffüllmasse keine Volumenvergrößerung erfährt, und somit die Kunststofffüllmasse an ihrer Oberseite gegenüber der Lederoberfläche weiterhin zurückversetzt ist. Um eine vollständig ebene 5

Oberfläche zu erzielen, muss daher die Narbenschicht des Leders so tief abgeschliffen werden, bis die gesamte Oberfläche eben ist, wodurch die Qualität des Leders beeinträchtigt wird und dieses erheblich an Wert verliert. Außerdem findet in den unteren Bereichen der Vertiefungen in der Narbenschicht die für das Expandieren der o Kompaktteilchen zur Bildung der Mikrohohlkugeln erforderliche Temperatursteigerung bei einer wirtschaftlich vertretbaren Anwendung von Druck und Wärme nicht statt, sodass dieser untere Bereich keine oder nur eine geringe Anzahl von Mikrohohlkugeln aufweist. Bei Anwendung höherer Temperaturen über einen längeren Zeitraum bilden sich zwar in diesem Bereich Mikrohohlkugeln, es wird jedoch das Leder noch mehr verdichtet, was zu 5 einer weiteren Verhärtung führt. Außerdem stellt sicti nach einem anschließenden Walken der Lederhaut vor allem im Bauchbereich einer Rindshaut die Losnarbigkeit wieder voll ein.

Auch durch das sogenannte Stückierverfahren wird versucht, Narbbeschädigungen zu reparieren. Dabei wird eine spachtelfähige Kunststoffdispersion, die oft auch fertige Mikrohohlkugeln enthält, manuell oder maschinell auf das Leder appliziert. Beim Trocknen schrumpft die Masse um ihren Wasseranteil. Die ausgefüllten Stellen liegen also tiefer, auch deshalb muss die Narbenseite anschließend geschliffen werden.

Sowohl jene Verfahren, bei denen die Mikrohohlkugeln aus Kompaktteilchen mittels

Wärme und Druck in der verfestigten Kunststoffdispersion gebildet werden, als auch jene 5

Verfahren, bei welchen die Mikrohohlkugeln mittels Infrarotstrahlung oder sehr heißer Luft gebildet werden, haben Nachteile und sind für die Herstellung einer Grundbeschichtung nicht geeignet. Wird für die Wärmezufuhr zur Bildung der Mikrohohlkugeln heiße Luft

verwendet, so entstehen zwar an der Oberfläche der verfestigten Kunststoffdispersion rasch Mikrohohlkugeln, diese bilden jedoch dort eine wärmeisolierende Schicht und verhindern, dass die Wärme in ausreichendem Maß in die tieferen Zonen eindringt, um auch dort aus den Kompaktteilchen Mikrohohlkugeln zu bilden. Wird, um diesen Nachteil zu vermeiden, die Temperatur der heißen Luft erhöht, so werden dadurch die bereits gebildeten Mikrohohlkugeln an der Oberfläche der verfestigten Kunststoffdispersion zerstört und das Leder verhärtet und schrumpft. ähnlich verhält es sich bei Anwendung einer Infrarotstrahlung.

Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile bekannten, mit einer Schaumbeschichtung versehenen Leder zu vermeiden und ein Leder, das eine auf zumindest einer, gegebenenfalls auf beiden Seiten aufgebrachte Schaumbeschichtung aufweist, zu schaffen, das auf wirtschaftliche Weise hergestellt werden kann, bei welchem ein Schrumpfen und Verhärten bei der Bildung der Schaumbeschichtung vermieden wird und bei welchem Fehlstellen an der Oberseite des Leders beseitigt werden können, ohne dass eine vorhandene Narbenstruktur durch Nachbearbeitung der Oberseite verletzt wird.

Femer gehört es zur Aufgabe der Erfindung, ein Leder zu schaffen, welchem die Losnarbigkeit, die bei weichem vollnarbigen Rindleder vor allem im Bauchbereich immer vorhanden ist, beseitigt oder zumindest erheblich reduziert ist, und das mit einer Grundbeschichtung versehen ist, die fest auch mit der vollen Narbenseite des Leders verbunden ist, und die eine Oberfläche aufweist, auf der problemlos nach beliebigen Verfahren Finishschichten aufgebracht werden können, wobei diese Finishschichten mit der Grundbeschichtung eine enge und feste Verbindung eingehen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines solchen Leders vorgeschlagen, dass bei einer bekannten Herstellung der Beschichtung durch Auftragen eine wässerigen, ein Treibmittel enthaltende Kompaktteilchen aufweisenden, Kunststoffdispersion und anschließender Verfestigung derselben erfindungsgemäß aus den thermoplastischen Kompaktteilchen die Mikrohohlkugeln dadurch gebildet werden, dass die die Kompaktteilchen enthaltende Kunststoffdispersion nach ihrer Verfestigung einem Einwirken von entspanntem Heißdampf mit eine Temperatur zwischen 80°C und 100 0 C unterworfen wird. Der auf die Kunststoff dispersion einwirkende Druck beträgt hierbei vorzugsweise weniger als 0,1 bar. Optimale Werte werden erzielt, wenn der Heißdampf in einem Zeitraum von weniger als 7

Sekunden, vorzugsweise von weniger als 3 Sekunden, auf die verfestigte

Kunststoffdispersion einwirkt. Es hat sich gezeigt, dass ein derartiger entspannter

Heißdampf, wenn er drucklos oder nahezu drucklos kurzfristig auf die verfestigte Kunststoffdispersion auftrifft, spontan die Bildung der Mikrohohlkugeln aus den

- A -

^ Kompaktteilchen bewirkt, ohne dass hierdurch die Eigenschaften des Leders beeinträchtigt werden, und es wird, da der Dampf Feuchtigkeit enthält, dem Leder bei dieser Vorgangsweise keine Feuchtigkeit entzogen, sondern vielmehr zugeführt, wodurch ein Verhärten und Schrumpfen des Leders verhindert wird. Der Heißdampf übt neben seiner 5 Hitzewirkung als Dampf auch eine durch die Feuchtigkeit verursachte weichmachende Wirkung auf die verfestigte Kunststoffdispersion aus, wodurch sich die Mikrohohlkugeln in dieser rasch und optimal ausbilden können und eine Zerstörung der Hülle derselben vermieden wird. Die so gebildeten Mikrohohlkugeln sind auch besser ausgebildet als jene, die durch Anwendung von Druck und Wärme, durch Infrarotstrahlung oder durch ^ Heißluftbehandlung bei den bekannten Verfahren entstehen, und werden vor allem bei einer Anwendung von Heißdampf nicht zerstört.

Eine wirtschaftliche Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Erzielung optimaler Werte wird dann erzielt, wenn vorhandener Heißdampf auf das mit der verfestigten Kunststoffdispersion versehene Leder einwirken gelassen wird. Es ist aber 5 auch möglich, eine geringe Menge warmes oder kaltes Wasser auf die verfestigte

Kunststoffdispersion aufzusprühen und durch Zufuhr von Hitze zur Bildung des Heißdampfes verdampfen zu lassen. In diesem Fall ist allerdings der Energieaufwand größer und das Ergebnis schlechter. 0 Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden thermoplastische und/oder thermoelastische Kunststoffdispersionen verwendet, die ein Treibmittel aufweisende Kompaktteilchen enthalten. Diese Kompaktteilchen bestehen in bekannter Weise aus einem thermoplastischen Kunststoff oder Kunststoff-Copolymerisat, vorzugsweise aus Polyvinylidenchlorid-Copolymerisat, enthalten als Treibmittel beispielsweise Isobutan, und 5 weisen eine Größe von weniger als 20 //m, vorzugsweise weniger als 10 μm auf. Sie dringen bei Verwendung in einer Kunststoffdispersion, die vorzugsweise ein Netzmittel und/oder die Dichte erhöhende Zusätze, wie Schwerspat, enthält, leicht in die Vertiefungen an der Lederoberfläche ein. Besonders geeignet sind weiche Kunststoffdispersionen mit einer Härte von weniger als 70 Shore A, die durch das Einwirken von Heißdampf noch weicher werden. Die bevorzugte Viskosität der Kunststoffdispersion liegt, insbesondere wenn sie mit einer Sprühvorrichtung oder durch sogenanntes Plüschen auf das Leder aufgetragen wird, im Bereich zwischen 5 sec und 15 sec, gemessen in einem Fordbecher mit einem Düsendurchmesser von 6 mm. Wird die Kunststoffdispersion mittels einer gegenläufig zur Transportrichtung des Leders rotierenden Walze auf dieses aufgetragen, 5 um das Eindringen der Kunststoffdispersion in die Vertiefungen an der Lederoberfläche zu unterstützen, so beträgt die Viskosität zwischen 10 und 40 sec gemessen im Fordbecher mit 6mm Durchmesser.

Der angewendete Heißdampf wirkt auf solche Kompaktteilchen neben seiner

Erhitzung als Dampf auch weichmachend, sodass die sich daraus bildenden Mikrohohlkugeln auch kleinen Vertiefungen in der Lederoberfläche anpassen und dort in dem erwähnten kurzen Zeitraum entstehen können. Ein wesentlicher Vorteil bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass das Leder für die Bildung der Mikrohohlkugeln aus den Kompaktteilchen keiner Druckbelastung unterworfen werden muss, also seine ursprüngliche Dicke beibehält, sodass ein vollständiges Ausfüllen von Vertiefungen in der Lederoberfläche gewährleistet ist und zur Erzielung einer ebenen Oberfläche keine Nachbearbeitung durch teilweise Abtragung der Narbenschicht erforderlich ist.

Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt auch den wirtschaftlichen Vorteil mit sich, dass die meisten Lederfabriken ohnedies über Hochdruckdampferzeuger verfügen und daher in der Lage sind, auch Niederdruckdampf herzustellen.

Zur Bildung einer Beschickung auf einer Seite eines Leders sind bereits

Vorrichtungen bekannt, mittels welchen auf diese Seite eine wässerige, ein Treibmittel enthaltende Kompaktteilchen aufweisende, Kunststoffdispersion aufgetragen wird. Das Auftragen erfolgt hierbei in dünnen Schichten zwischen 0,015 mm und 0,08 mm entweder über Walzen, die im Gegenlauf zur Transportrichtung des Leders rotieren, oder vorzugsweise durch Aufsprühen, weil dann die dünnflüssige Kunststoffdispersion besser selbst in feine Vertiefungen von der Lederoberfläche ausgehend auch tief in das Leder eindringt. Das Auftragen kann auch manuell, z.B. durch das sogenannte Plüschen, erfolgen. Dabei dringt die niedrigviskose Kunststoffdispersion besonders tief auch in die feinsten Pinhols ein. Nach dem Auftragen dieser Kunststoffdispersion erfolgt durch Wärmezufuhr ein Verfestigen der wässerigen Kunststoffdispersion sowie ein Expandieren der in dieser angeordneten Kompaktteilchen zur Bildung der Mikrohohlkugeln. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun eine auf die verfestigte Kunststoffdispersion einwirkende Heißdampfzufuhreinrichtung vorgesehen, durch die in erwähnter Weise eine rasche und für das Leder schonende Ausbildung der Mikrohohlkugeln aus den Kompaktteilchen bewirkt wird.

Zweckmäßig weist diese Heißdampfzufuhreinrichtung zumindest eine Heißdampfleitung mit gegen die verfestigte Kunststoffdispersion gerichteten Austrittsdüsen oder -schlitzen auf, aus welchen der Heißdampf auf die verfestigte Kunststoffdispersion aufgesprüht wird. Die Heißdampfleitung besteht hierbei vorzugsweise aus einem Rohr mit rundem oder eckigem Querschnitt, in welchem die Austrittsdüsen oder -schlitze vorgesehen sind, und das mit einer Heißdampfquelle verbunden ist. Es hat sich als

j vorteilhaft erwiesen, wenn dieses Rohr mäanderförmig ausgebildet ist, wobei die einzelnen

Abschnitte quer zur Transportrichtung des Leders verlaufen, und an seinen beiden Enden mit der Heißdampfquelle verbunden ist, sodass der Dampf im Rohr im Kreislauf zirkuliert und damit ein Abkühlen verhindert wird. Es genügt hierbei ein geringer Dampfdruck von

5 weniger als 5 bar, vorzugsweise weniger als 2 bar.

Es kann aber auch eine Anordnung vorgesehen sein, bei welcher die Heißdampfzufuhreinrichtung aus einem die Transporteinrichtung umschließenden Heißdampfbehälter besteht, dem Heißdampf über eine Heißdampfquelle zugeführt wird, sodass das auf der Transporteinrichtung befindliche, mit der verfestigten Kunststoffdispersion versehene Leder während der Weiterbewegung in diesem Heißdampfbehälter mit dem in diesem befindenden Heißdampf beaufschlagt wird. Zweckmäßig ist hierbei die Heißdampfzufuhreinrichtung einer das mit der aufgetragenen Kunststoffdispersion versehene Leder abstützenden, umlaufenden Transporteinrichtung benachbart angeordnet, sodass das sich an der Heißdampfzufuhreinrichtung vorbeibewegende Leder kontinuierlich mit dem Heißdampf beaufschlagt wird.

Die Transporteinrichtung besteht vorzugsweise aus mehreren beabstandeten parallelen, umlaufenden Kunststofffäden, wie Polyamid- oder Polyesterfäden. Diese Fäden sind hitzebeständig, werden durch den Heißdampf, im Gegensatz zur Anwendung von o Heißluft und von Infrarotstrahlung, nicht zerstört, und bewirken eine gute Abstützung des Leders. Außerdem weist diese Anordnung den Vorteil auf, dass zwischen den Fäden Zwischenräume freigehalten sind, sodass es möglich ist, nicht nur der Oberseite der verfestigten Kunststoffdispersion, sondern über das Leder hindurch auch der Unterseite, somit von allen Seiten, Wärme zuzuführen, welche über die Zwischenräume zum Leder 5 gelangt. Vorteilhaft ist diese Transporteinrichtung vor allem dann, wenn die Heißdampfzufuhreinrichtung, wie erwähnt, aus einem die Transporteinrichtung umschließenden Heißdampfbehälter besteht. Es kann aber auch eine unterhalb der Transporteinrichtung angeordnete, gesonderte Heißdampfzufuhreinrichtung vorgesehen sein, über welche der die Kompaktteilchen aufweisenden wässerigen Kunststoffdispersion, durch das Leder hindurch, Wärme zugeleitet wird.

Um eine Verfestigung der Kunststoffdispersion und gegebenenfalls auch ein Nachtrocknen derselben nach Bildung der Mikrohohlkugeln zu bewirken, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung in Umlaufrichtύng der Transporteinrichtung vor und gegebenenfalls auch hinter der Heißdampfzufuhreinrichtung ein die Transporteinrichtung 5 umschließender Warmluftkanal vorgesehen sein, in welchem die warme Luft auch durch die Zwischenräume zwischen den Kunststofffäden zum Leder gelangen kann

Das nach dem erfindungsgemäße Verfahren hergestellte Leder ist dadurch

gekennzeichnet, dass die mit entspanntem Heißdampf behandelte Beschichtung an ihrer Oberfläche ein homogenes, nubukartiges, vertiefungsfreies Aussehen, etwa wie feingeschliffenes Narbenleder, aufweist, sogar über eine leichte, für Nubuk typische Schreibwirkung verfügt, und mikroskopisch betrachtet feinste Poren mit einem Innendurchmesser von weniger als 35 μm besitzt. Ein derartiges Leder ist trotz seiner Weichheit nicht oder fast nicht losnarbig. Wird auf eine nach den erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Grundbeschichtung eine Finishschicht aufgebracht, so weist dieses Leder ein optimales Aussehen auf, weil sich beim Stauchen viele kleine Fältchen bilden, die das Aussehen von hochwertigem vollnarbigen Anilinleder haben. Durch die Heißdampfbehandlung verbessert sich auch die Haftung der Grundbeschichtung am Leder, und durch das nubukartige Aussehen der Oberfläche der Grundbeschichtung kann sich eine nachträglich aufgebrachte Finishschicht auch mechanisch verankern.

Die dünne, verfestigte Grundbeschichtung vergrößert ihr Volumen nach der Behandlung mit Heißdampf um mehr als 15 %, vorzugsweise um mehr als 25 %. Dadurch werden Vertiefungen in der Lederoberfläche eben oder leicht erhaben ausgefüllt. Die nubukartige Oberflächenstruktur ist vorzugsweise vollflächig oder nahezu vollflächig auf der Lederoberfläche vorhanden. Da in der Beschichtung überwiegend von den Mikrohohlkugeln gebildete geschlossene Zellen vorhanden sind, eignet sich ein solches Leder vor allem für die Herstellung von Autobauteilen, bei welchen das Leder in Formen gezogen und gegebenenfalls hinterschäumt wird.

Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Fig. 1 zeigt das Prinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig. 2 stellt schematisch ein Ausführungsbeispiel dieser Vorrichtung dar. In Fig. 3 ist eine besondere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Heißdampfzufuhreinrichtung dargestellt. Fig. 4 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch ein Leder, bei welchem Fehlstellen bildende Vertiefungen in der Narbenschicht nach einem bekannten Verfahren beseitigt wurden, und Fig. 6 ein solches Leder, dessen Narbenschicht mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde. Fig. 7 zeigt im Schnitt gleichfalls ein Leder, dessen Narbenschicht mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde.

Auf einer sich in Transportrichtung 1 umlaufenden Transporteinrichtung 2 ist ein Leder 3 abgestützt, auf das in nicht dargestellter, an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Aufsprühen oder mittels Walzenauftrag, vorzugsweise durch eine gegenläufig zur

Transportrichtung 1 rotierende Auftragswalze, eine wässerige, Kompaktteilchen enthaltende Kunststoffdispersion 4 aufgebracht wurde, die durch Wärmezufuhr beispielsweise mittels Warmluft verfestigt wurde. Die Transporteinrichtung 2 besteht

-l hierbei zweckmäßig aus mehreren beabstandeten, parallelen Polyamid- oder Polyesterfäden, zwischen welchen Zwischenräume freigehalten sind. Diese Fäden sind in der Zeichnung vergrößert dargestellt. In der Praxis ist ihr Durchmesser kleiner als 4 mm.

Oberhalb der auf dem Leder 3 vorgesehenen verfestigten Kunststoffdispersion 4 ist 5 eine mit einer Heißdampfquelle verbundene Heißdampfzufuhreinrichtung vorgesehen, die aus Rohren 5 mit beliebigem Querschnitt besteht, die mit Austrittsdüsen oder -schlitzen 6 versehen sind, aus welchen entspannter Heißdampf ohne oder mit nur geringem Druck in Richtung zur verfestigten Kunststoffdispersion 4 austritt. Dadurch werden beim Vorbeilaufen des mit der verfestigten Kunststoffdispersion versehenen Leders 3 aus den ® Kompaktteilchen innerhalb kürzester Zeit Mikrohohlkugeln 7 gebildet, sodass auf dem Leder eine Schaumbeschichtung entsteht, die an ihrer Oberfläche nubukartig ist und keine Haut aufweist, ohne dass dadurch die Eigenschaften des Leders beeinträchtigt werden. Die Mikrohohlkugeln sind der besseren Sichtbarkeit wegen vergrößert dargestellt. Die Anzahl der in Transportrichtung 1 hintereinander angeordneten Rohre 5 richtet sich nach der Transportgeschwindigkeit des Leders 3 und muss so gewählt werden, dass ein Beaufschlagen der verfestigten Kunststoffdispersion mit entspanntem Heißdampf in der für die Bildung der Mikrohohlkugeln erforderlichen kurzen Zeitspanne gewährleistet ist.

Der Abstand zwischen den Austrittsdüsen oder -schlitzen 6 und der verfestigten o Kunststoffdispersion 4 muss so gewählt werden, dass der Heißdampf mit einer Temperatur von mindestens 80 0 C auf die Kunststoffdispersion auftrifft.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind - in Transportrichtung 1 gesehen - vor und nach der Heißdampfzufuhreinrichtung Warmlufttrockenkanäle 9, 10 vorgesehen, in welchem über die Zwischenräume zwischen den Polyamid- oder Polyesterfäden auch der 5 Unterseite des Leders 3 Warmluft zugeführt werden kann. Im Warmlufttrockenkanal 9 erfolgt die vollständige Verfestigung der auf dem Leder 3 aufgetragenen Kunststoffdispersion 4, bevor im Bereich der Rohre 5 die Bildung der Mikrohohlkugeln 7 aus der Kompaktteilchen stattfindet, im Warmlufttrockenkanal 10 erfolgt eine Nachtrocknung der bereits eine Schaumstruktur aufweisenden Beschichtung. Ferner ist bei der Ausführungsform nach Fig. 2 unterhalb der Transporteinrichtung 2 ein Heißdampfbehälter 5' vorgesehen, der zur Transporteinrichtung 2 gerichtete Austrittsdüsen oder -schlitze 6' aufweist. Der Heißdampfbehälter 5 1 ist mit einer Heißdampfquelle verbunden, sodass über die Austrittsdüsen oder -schlitze 6' Heißdampf austritt, welcher über die Zwischenräume zwischen den Kunststofffäden zum Leder 3 5 gelangt, sodass über den durch dieses Leder hindurchtretenden Heißdampf die Bildung der Mikrohohlkugeln in den von der verfestigten Kunststoffdispersion ausgefüllten Vertiefungen der Narbenschicht erfolgt und die verfestigte Kunststoffdispersion auch von

der Unterseite her aufgeschäumt wird.

Selbstverständlich kann an Stelle der oberhalb der verfestigten

Kunststoffdispersion angeordneten Rohre 5 gleichfalls ein Heißdampfbehälter 5' vorgesehen sein, und zwar zusätzlich zum Heißdampfbehälter 5 1 unterhalb der Transporteinrichtung 1 oder ohne einen solchen Heißdampfbehälter unterhalb der

Transporteinrichtung 1.

Fig. 3 zeigt eine Ausbildung, bei welcher die Rohre 5 der Heißdampfzufuhreinrichtung mäanderförmig angeordnet und an den beiden Enden mit einer Heißdampfquelle 16 derart verbunden sind, dass der Heißdampf dauernd in den Rohren 5 zirkuliert und keine Abkühlung erfährt, sodass eine Beaufschlagung mit Heißdampf gleichbleibender Temperatur erfolgt, weil das Kondenswasser wieder in Dampf umgewandelt wird. Die einzelnen Rohrabschnitte verlaufen hierbei quer zur Transportrichtung 1.

Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Ausbildung, bei welcher die

Transporteinrichtung 2 einen Heißdampfbehälter 17 durchläuft, der mit einer

Heißdampfquelle verbunden ist, oder in welchem der Dampf aus demineralisiertem Wasser erzeugt wird, sodass der Heißdampf das Leder mit der darauf befindlichen verfestigten Kunststoffdispersion gleichmäßig umspült. Die Zwischenräume zwischen den Kunststofffäden ermöglichen hierbei einen Zutritt des Heißdampfes auch auf die Unterseite des Leders.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auch das Aufbringen einer Beschichtung auf beide Seiten eines Leders ermöglicht, beispielsweise zwecks Korrektur von Fehlstellen auf der Narbenseite eines Narbenleders und zwecks Anbringung einer Schaumausrüstung auf der dieser Narbenseite gegenüberliegenden Rückseite. In diesem Fall wird zunächst auf die eine und dann auf die andere Seite des Leders eine wässerige, Kompaktteilchen enthaltende Kunststoffdispersion aufgetragen und vollständig verfestigen gelassen, worauf beide Seiten, vorzugsweise gleichzeitig, einem Einwirken von entspanntem Heißdampf unterworfen werden können. Es sind dann auf beiden Seiten des Leders, wie in Fig. 2 gezeigt, Heißdampfzufuhreinrichtungen vorgesehen, oder es wird eine Anordnung gemäß Fig. 4 verwendet, sodass die Bildung der Mikrohohlkugeln aus den Kompaktteilchen in der auf beiden Seiten des Leders vorhandenen verfestigten Kunststoffdispersion gleichzeitig erfolgt.

Fig. 5 zeigt im Querschnitt ein Leder mit einer Lederschicht 11 und einer

Narbenschicht 12, die von Vertiefungen 13 gebildete Fehlstellen aufweist. Bei einer Beseitigung dieser Fehlstellen nach einem bekannten Verfahren werden diese Vertiefungen 13 von einer verfestigten Kunststoffdispersion 14 ausgefüllt, welche

Mikrohohlkugeln enthält. Diese Mikrohohlkugeln werden von in der Kunststoffdispersion enthaltenen Kompaktteilchen durch Anwendung von Druck und Wärme gebildet. Dabei wird auch die Lederschicht 11 zusammengedrückt, jedoch stellt sich das Leder nach Druckentlastung infolge seiner Druckelastizität wieder zurück, wogegen die in den Vertiefungen 13 vorhandene verfestigte Kunststoffdispersion 14 sein Volumen nicht verändert. Wie nun aus Fig. 5 hervorgeht, werden aus diesem Grund bei Anwendung von bekannten Verfahren nach Druckentlastung die Vertiefungen 13 in der Narbenschicht 12 nicht vollständig ausgefüllt, sodass es zur Erzielung einer ebenen Oberfläche erforderlich ist, die Narbenschicht 12 bis zur Höhe der verfestigten, in den Vertiefungen befindlichen Kunststoffdispersion 14 abzuschleifen. Dadurch wird die Narbenschicht beschädigt und die Qualität des Leders beträchtlich verringert.

Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt zur Bildung der Mikrohohlkugeln in der verfestigten Kunststoffdispersiόn keine Druckanwendung auf die

Lederschicht 11 und die Narbenschicht 12, sodass diese Schichten ihre ursprüngliche

Dicke beibehalten. Wie aus Fig. 6 hervorgeht, weist die verfestigte Kunststoffdispersion 14 in den Vertiefungen 13 nach Bildung der Mikrohohlkugeln durch Einwirkung von entspanntem Heißdampf sogar eine leichte Erhebung 15 auf, welche durch ein sehr feines Schleifpapier, vorzugsweise mit einer Körnung von weniger als 600/cm 2 , leicht abgetragen werden kann, ohne die Narbenschicht 12 zu beschädigen. Es ist auch ein heißes Abbügeln möglich.

In Fig. 7 ist ein Leder 11 dargestellt mit sogenannten Pinhols 18 im Querschnitt dargestellt, welche durch die Narbenschicht 12 hindurch in die Lederschicht 11 reichen und teilweise diese Lederschicht 11 sogar vollständig durchdringen. Solche Pinhols 18 kommen häufig vor und je nach vorhandener Anzahl dieser Pinhols, die einen Durchmesser zwischen 0,3 mm und 1 ,5 mm aufweisen, ist die Lederhaut minderwertig bis wertlos. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden selbst die die Lederschicht 11 vollständig durchdringenden Pinhols durch die Bildung der Mikrohohlkugeln in der verfestigten Kunststoffdispersion geschlossen, wenn die die Kompaktteilchen enthaltende Kunststoffdispersion auf die Narbenschicht 12 so aufgebracht wird, dass diese Kunststoffdispersion zumindest teilweise in die Pinhols 18 eindringt, und wenn nach Verfestigung der Kunststoffdispersion das Leder von der Unterseite her und, gegebenenfalls gleichzeitig, vorher oder nachher, die auf die

Narbenschicht 12 aufgebrachte verfestigte Kunststoffdispersion mit Heißdampf behandelt werden. Durch die Dampfbehandlung von der Unterseite des Leders her wird nicht nur sichergestellt, dass die Pinhols 18 vollständig geschlossen werden, sondern es wird auch eine vorhandene Losnarbigkeit des Leders beseitigt.

- j Um ein vollständiges Schließen der Pinhols zu gewährleisten, wird vorzugsweise eine Kunststoffdispersion mit einer Viskosität von weniger als 10 sec, gemessen in einem Fordbecher mit einem Düsendurchmesser von 6 mm, mit einer Quersprüheinrichtung, vorzugsweise airless, unter Druck so auf die Narbenschicht 12 des Leders aufgesprüht,

5 dass die Kunststoffdispersion mit den darin befindlichen schweren Kompaktteilchen in die Pinhols 18 eindringt. Die Dichte der Kompaktteilchen beträgt mehr als 1 ,2 g/cm 3 und ist somit immer höher als die Dichte des Kunststoffes, welcher die diskontinuierliche Phase der Dispersion darstellt. An Stelle von Sprühen kann auch das manuelle Plüschen zum Ausfüllen der Pinhols erfolgen.

0 Durch die drucklose oder nahezu drucklose Heißdampfwirkung können sich die

Mikrohohlkugeln in der verfestigten, unter dem Einfluss von Heißdampf weicher gewordenen Kunststoffdispersion optimal entfalten.

Die Vorteile der Erfindung werden auch verdeutlicht, in dem die volle Narbenseite von Ledern abgeschliffen wird, entweder um eine bessere Verankerung einer Zurichtung 5 zu erzielen, oder um fehlerhafte Vertiefungen in der Oberfläche zu beseitigen. Beides führt zu einem erheblichen Wertverlust, weil die so hergestellten Leder nicht als vollnarbige Leder angeboten werden dürfen. Erfindungsgemäß werden mit der geschäumten Grundbeschichtung Narbenfehler geheilt und eine Oberfläche geschaffen, die aussieht wie o die feingeschliffene Narbenseite eines Leders, jedoch bei voller oder nahezu voller Erhaltung der echten Narbenschicht. Die Grundbeschichtung bildet vor allem die Basis für Leder mit einer feinen strukturierten oder glatten Oberfläche.

Leder mit einer erfindungsgemäß hergestellten Grundbeschichtung eignen sich besonders für die Anwendung eines indirekten Verfahrens zur Bildung einer Finishschicht 5 auf der Grundbeschichtung, bei welchem Verfahren die vorzugsweise eine feinnarbige Oberfläche aufweisende dünne Finishschicht zunächst auf einer strukturierten Unterlage gesondert hergestellt und anschließend mit der nubukartigen Grundbeschichtung durch Kleben verbunden wird.

Zweckmäßig wird der Heißdampf direkt auf die verfestigte Kunststoffdispersion, beispielsweise über Dampfaustrittsdüsen oder -schlitze drucklos oder nahezu drucklos aufgebracht, wobei sich die Mikrohohlkugeln aus den Kompaktteilchen bilden können. Es kann aber auch der Heißdampf indirekt erzeugt werden, indem auf die verfestigte Kunststoffdispersion oder auf die Fleischseite des Leders mittels einer Sprüheinrichtung

Wasser aufgebracht wird und anschließend das Leder mit der verfestigten 5

Kunststoffdispersion einer kurzen Wärmebehandlung unterzogen wird, derart, dass sich aus dem dünnen Wasserauftrag in weniger als 25 sec Heißdampf bildet. Dabei kann das Leder, insbesondere an seiner Fleischseite, kurz vorher angefeuchtet mit einer mehr als

90 0 C heißen Metallplatte drucklos oder mit sehr geringem Druck von maximal 1 kg/cm 2 in Kontakt gebracht werden oder über eine beheizte Walze transportiert werden.

Besonders schlechte Stellen (Bauchbereich), also Teile einer Rindslederhaut oder Formatteilen, können manuell geplüscht werden, ebenso wie kleinere Häute von der Ziege, vom Schaf, Kangaro oder Schwein, weil dadurch die Losnarbigkeit und die Pinhols vollständig oder nahezu vollständig nach der Dampfbehandlung beseitigt werden.