Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND APPARATUS FOR THE SURFACE TREATMENT OF AN OBJECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/052162
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process and an apparatus for the surface treatment of an object, in particular for blasting and/or shot peening, wherein at least one jet of blasting shot is produced, and the object is kept in a state of suspension by the at least one jet and the surface of the object is thereby treated by the at least one jet.

Inventors:
REISACHER EDUARD (DE)
BUCK HORST (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/005235
Publication Date:
April 26, 2012
Filing Date:
October 18, 2011
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
REISACHER EDUARD (DE)
BUCK HORST (DE)
International Classes:
B23P9/00; B23P9/04; B24C1/00; B24C1/10; C21D7/06
Foreign References:
JPH0871921A1996-03-19
DE19652872A11998-07-02
DE102006046263B32008-04-03
Other References:
DATABASE WPI Week 197542, Derwent World Patents Index; AN 1975-70248W, XP002668027, "Outer and inner surfaces shot peening - uniform results ensured by adjustable frequency of air jet interruption"
HAUCK, V.: "Structural and Residual Stress Analysis by Nondestructive Methods", 1997, ELSEVIER, pages: 344FF,59
SPIESS, L., TEICHERT, G.: "Moderne Röntgenbeugung", 2009, GWV FACHVERLAGE GMBH
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Oberflächenbehandlung zumindest eines Objektes,

wobei zumindest ein Strahl eines Strahlmittels erzeugt wird,

und das Objekt durch den zumindest einen Strahl in einem Schwebezustand gehalten wird, und die Oberfläche des Objektes durch den zumindest einen Strahl behandelt wird.

Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass genau ein Strahl des Strahlmittels erzeugt wird, der im esentli chen senkrecht nach oben gerichtet ist, und das Objekt durch den einen Strahl im Schwebezustand gehalten wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,

dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt kugelförmig ist oder eine Kugel ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahl kegelförmig ist, wobei vorzugsweise der kegelförmige Strahl senkrecht nach oben gerichtet ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt in den Strahl eingebracht wird, indem das Objekt bei abgeschaltetem Strahl auf eine den Strahl erzeugende Düse aufgelegt und dann der Strahl eingeschaltet wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt in den bestehenden Strahl, vorzugsweise mittels einer mechanischen Zuführungsvorrichtung, eingebracht wird .

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest eine Objekt durch eine Führungsvorrichtung im Strahl geführt wird, die die Bewegung des Objektes auf einen zylinderförmigen Bereich um eine Strahlachse beschränkt, wobei vorzugsweise die Führungsvorrichtung eine um die Strahlachse gewundene Spirale ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Strahl zumindest ein Gas, Luft oder eine Flüssigkeit als Trägermedium aufweist, das das Strahlmittel transportiert .

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Strahl des Strahlmittels erzeugt wird, der im Wesentlichen senkrecht nach oben gerichtet ist und zusätzlich zumindest ein Strom des Trägermediums und/oder ein Strahl des Strahlmittels zur Stabilisierung des Objektes im Wesentlichen senkrecht nach oben gerichteten Strahl erzeugt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Strahlen des Strahlmittels erzeugt wird, wobei die Strahlen in einem Raster, vorzugsweise mit zueinander parallelen Strahlrichtungen, so erzeugt werden, dass das zumindest eine Objekt über der, vorzugsweise gesamten, von dem Raster überspannten Fläche in der Schwebe gehalten wird und behandelt wird.

Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt über die von dem Raster überspannten Fläche bewegt wird und dabei durchgehend in der Schwebe gehalten wird .

Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung eines Objektes mit

zumindest einer Düse, mit der zumindest ein Strahl eines Strahlmittels so erzeugbar ist, dass das zu behandelnde Objekt durch den zumindest einen Strahl in einem Schwebezustand gehalten wird, und die Oberfläche des Objektes durch den zumindest einen Strahl behandelt wird.

Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Vorrichtung ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 durchführbar ist.

Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung eines Objektes

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- richtung zur Oberflächenbehandlung eines Objektes, insbesondere zum Strahlen und/oder Strahlverfestigen, wobei zumindest ein Strahl eines Strahlmittels erzeugt wird, und das Objekt durch den zumindest einen Strahl in einem Schwebezustand gehalten wird und da- bei die Oberfläche des Objektes durch den zumindest einen Strahl behandelt wird.

Das Strahlen und das Strahlverfestigen sind etablierte Verfahren der Oberflächentechnik. Sie umfassen u.a. das Kugelstrahlen und das Kugelstrahlverfesti- gen .

Durch Strahlen können in einer Oberfläche eines Objektes gezielt Druckeigenspannungen erzeugt werden und dadurch die Randschichtfestigkeit des Objektes gesteigert werden. Die Verfahren sind für Werkstücke aller festen Werkstoffe einsetzbar, insbesondere für metallische und sprödharte Werkstoffe.

Aus der DE 196 52 872 AI ist beispielsweise ein Verfahren zur Steigerung der Randschichtenfestigkeit an Oberflächen von aus sprödharten Werkstoffen gefertigten Werkstücken bekannt, wobei die Werkstückoberfläche in einem eng begrenzten Oberflächenbereich mit einem Werkzeug in Kontakt gebracht wird, das den Oberflächenbereich plastisch verformt und dadurch innerhalb des Werkstückes oberflächennahe Druckeigenspannungen erzeugt.

Die DE 10 2006 046 263 beschreibt ein Verfahren zur Erhöhung der Bruchzähigkeit der Randschicht einer Hartmetallschneide eines Bohrers mittels eines Kugelstrahlverfahrens, wobei der Kugelstrahl zumindest auf einen Teilbereich der Hartmetallschneide gerichtet wird .

Wünschenswert bei Strahlverfahren ist es, einen möglichst gleichmäßigen Überdeckungsgrad der Oberfläche zu erzielen, also die Oberfläche möglichst gleichmäßig der Strahlbehandlung auszusetzen. In Verfahren nach dem Stand der Technik wird stets eine mechanische Halterung benötigt, um das Werkstück zu positionieren. Soll das Werkstück nur bereichsweise behandelt werden, ist eine solche Halterung nicht störend. Eine vollständige Behandlung des Werkstücks ist hierbei jedoch schwierig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben, mit welchem die Oberfläche eines Objektes vollständig und gleichmäßig behandelbar ist. Aufgabe ist es außerdem, eine entsprechende Vorrich- tung anzugeben, mit welcher das Verfahren durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Objektes nach Anspruch 1 sowie die Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung eines Objektes nach Anspruch 12. Die jeweiligen abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung an.

Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine besonders gleichmäßige und vollständige Behandlung einer Oberfläche eines Objektes möglich ist, wenn auf eine Hal- terung zum Halten des Objektes verzichtet werden kann .

Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Objektes wird daher zumindest ein Strahl eines Strahlmittels erzeugt und das Objekt, dessen

Oberfläche zu behandeln ist, durch den zumindest einen Strahl in einem Schwebezustand gehalten. Dabei wird die Oberfläche des Objektes durch den zumindest einen Strahl behandelt. Das erfindungsgemäße Verfah- ren kann also als Strahlverfahren angesehen werden und insbesondere als Strahlverfestigungsverfahren ausgeführt sein. Dadurch, dass das Objekt in einem Schwebezustand gehalten wird, kann auf eine Halterung für das Objekt verzichtet werden.

Erfindungsgemäß wird ausgenutzt, dass der Strahl eine Kraft auf das Objekt ausübt. Mittels dieser Kraft wird die Wirkung der Gewichtskraft des Objektes kompensiert, so dass das Objekt in einem Schwebezustand gehalten wird, also einem Zustand, in dem die Fallbe ¬ wegung des Objektes aufgrund der Gewichtskraft durch die Kraftwirkung des zumindest einen Strahls kompensiert wird. Vorteilhafterweise ist das Objekt in diesem Zustand nicht mit festen Vorrichtungen, wie beispielsweise Haltevorrichtungen oder Leitvorrichtun- gen, in Kontakt. Es ist jedoch möglich, dass das Objekt in zumindest einem Freiheitsgrad auch durch Kontakt mit einer Führungsvorrichtung, wie beispielsweise einer Schiene oder Spirale, geleitet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform schwebt das Objekt in einem Strahl des Strahlmittels, der im We ¬ sentlichen senkrecht nach oben, also der Richtung der Schwerkraft entgegen, gerichtet ist. Das Objekt ist in dieser Ausführungsform bevorzugt im Wesentlichen kugelförmig oder rund. Bevorzugterweise hat der

Strahl hier einen divergenten Verlauf, sein Querschnitt senkrecht zur Bewegungsrichtung des Strahlmittels in der Strahlmitte wird also mit zunehmendem Abstand von einer den Strahl erzeugenden Düse größer. Bevorzugterweise ist der Querschnitt hierbei im We ¬ sentlichen kreisförmig oder elliptisch, so dass der Strahl kegelförmig ist.

Das Objekt kann hierbei in dem kegelförmigen Strahl frei schweben. Durch aerodynamische Effekte an dem

Objekt wird die Position des Objektes nahe der Kegelachse, also nahe dem Zentrum des Kegels, stabilisiert . Das Objekt kann in den senkrechten Strahl eingebracht werden, indem es vor dem Einschalten des Strahls direkt auf eine den Strahl emittierende Düse gelegt wird und dann der Strahl eingeschaltet wird. Mit Erhöhung des Druckes wird hierbei die Kugel mit zuneh- mendem Strahlstrom angehoben, so dass sie schließlich frei auf dem austretenden Strahlmittel schwebt. Das zu strahlende Objekt kann auch, beispielsweise über eine mechanische Zuführung, wie eine Rollschiene oder einen Roboterarm, direkt in den bestehenden Strahl eingebracht werden.

In allen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann der Abstand der Kugel von der Austrittsdüse oder den Austrittsdüsen durch geeignete Wahl des Drucks des Strahlmittelstroms, Trägermittelstroms und/oder geeignete Wahl der Düsengeometrie eingestellt werden.

Unterschiedliche Strahlbedingungen können erzielt werden, indem die Düsengeometrie, der Druck, das Strahlgut, welches durch den Strahl transportiert wird, und der Abstand zwischen der oder den Düsen und dem Objekt eingestellt werden.

Der erfindungsgemäß eingesetzte Strahl weist vorzugsweise ein Strahlmittel auf, welches durch ein Träger ¬ medium transportiert wird. Als Trägermedium kommen vorteilhaft Gas oder Flüssigkeit in Frage. Gase können hierbei z.B. Luft, Stickstoff oder andere, dem entsprechenden Einsatz angepasste Gase sein. Als Flüssigkeit kommt beispielsweise Wasser in Frage. Strahlmittel können u.a. Metallkügelchen, Sand, keramische Werkstoffe, z.B. Zirkonoxid, Glas, Hartmetall und/oder Nussschalen (bevorzugt für das Reinigungsstrahlen) sein. Wie bereits beschrieben, ist das Objekt, dessen Ober ¬ fläche zu behandeln ist, vorzugsweise kugelförmig bzw. eine Kugel. In diesem Fall lässt sich das Objekt besonders stabil im Strahl halten, insbesondere wenn nur ein Strahl verwendet wird, der wie oben beschrie- ben im Wesentlichen senkrecht nach oben gerichtet ist. Die Kugel kann beispielsweise eine Zirkonoxid- Kugellagerkugel sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann wie beschrieben ein Strahl des Strahlmittels erzeugt werden, der im Wesentlichen senkrecht nach oben gerichtet ist und in welchen das Objekt eingebracht wird. Es kann dann hierbei zusätzlich zumindest ein Strom des Trägermediums und/oder ein Strahl des Strahlmittels erzeugt werden, durch den das Objekt im senkrechten Strahl stabilisiert und/oder gezielt bewegt wird. Jene die zusätzlichen Ströme des Trägermediums bzw. zusätzlichen Strahlen des Strahlmittels erzeugenden Düsen strahlen das Objekt hierbei vorzugsweise von anderen Richtungen als von unten an, so dass sie seitliche Kräfte auf das

Objekt ausüben.

Durch geringe Asymmetrien im Teilchenstrom bzw. durch Asymmetrien der Oberfläche des zu strahlenden Objek- tes, beispielsweise einer Kugel, werden durch aerody ¬ namische Effekte wechselnde Drehmomente auf das schwebende Objekt ausgeübt, die zu zeitlich wechseln ¬ den Rotationen des Objektes führen. Bei hinreichend langer Strahlzeit ergibt sich hierdurch eine isotrope Verteilung der Rotationsachsen, so dass die Oberfläche des Objektes gleichmäßig bestrahlt wird. Durch geeignete Ausgestaltung der den Strahl erzeugenden Düse können solche Asymmetrien im Teilchenstrom auch gezielt vorgesehen werden, im Allgemeinen ergibt sich der Effekt jedoch auch bei rotationssymmetrischen Düsen und rotationssymmetrischen Strahlen.

Durch eine kontinuierliche Zugabe eines Strahlmittels in den Strom des Trägermediums wird, wie beim übli- chen Druckstrahlverfahren auch, der gewünschte Effekt der Oberflächenbehandlung, also beispielsweise der Effekt eines Kugelstrahlens oder Verfestigungsstrahlens, des schwebenden Objektes erreicht. Die selbststabilisierende Wirkung des Strahles auf die Position der Kugel wird durch die Zugabe einer geeigneten Men- ge des Strahlmittels nicht beeinträchtigt.

Eine besonders homogene Behandlung der Oberfläche des Objektes ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, dass Oberflächenbereiche, die während des Strahlprozesses schon vom Strahlgut beeinflusst wurden und dadurch in der Regel verglichen mit noch nicht oder nicht vollständig behandelten Oberflächenbereichen etwas stärker aufgeraut wurden, eine etwas erhöhte Reibung im Strom erfahren. Durch die dadurch sich ergebenden un- symmetrischen Drehmomente auf das Objekt wird dieses so zur Strahlrichtung ausgerichtet, dass bisher nicht bestrahlte Oberflächenbereiche bevorzugt nach unten, dem Strahlgutstrom entgegen gesetzt, ausgerichtet werden. Dadurch wird quasi automatisch ein gleichmä- ßiges Strahlen und damit eine gleichmäßige Überdeckung der gesamten Objektoberfläche erzielt. Besonders vorteilhaft ergibt sich dieser Effekt wiederum bei kugelförmigen Objekten, die in einem senkrecht nach oben gerichteten Strahl schweben.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft als Druckstrahlverfahren mit Luft ausgestaltet. Es kann aber auch als Druckflüssigkeitsstrahlen oder Reinigungsstrahlen eingesetzt bzw. ausgestaltet sein.

Das Verfahren kann vorteilhafterweise über den Druck des Trägermittelstroms, die Wahl der Düse und die Wahl des Strahlmittels gesteuert werden.

Durch Steuerung des Drucks wird die Geschwindigkeit des Trägermittelstroms und des mitgeführten Strahl- guts eingestellt. Dies kann z.B. durch einen Druckminderer erfolgen.

Durch die Ausgestaltung der Düse (Durchmesser, Länge des Düsenrohres) kann die Form des Strahlkegels gesteuert werden.

Die Strahlmittelmenge pro Zeit kann durch die Größe der Auslassöffnung des Strahlmittelvorratsbehälters gesteuert werden. Die Gesamtmenge des Strahlmittels pro Behandlung wird vorzugsweise durch eine entsprechende Bevorratung eingestellt.

Möglich ist auch eine dynamische Steuerung der Aus ¬ lassöffnung durch eine elektrische- und/oder pneumatische Einstellung der Auslassöffnung.

Für das gleichzeitige Strahlen vieler Objekte sind vorzugsweise der Zahl der Objekte entsprechend viele Austrittsdüsen entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren in einem Raster auf einer waagrechten Ebene so angeordnet, dass ein Gasstrompolster mit entsprechend vielen, lokal selbststabilisierend wirkenden Strahlpositionen für viele Kugeln erzeugt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Führungsvorrichtung vorgesehen sein, mittels derer das oder die Objekte im Strahl haltbar sind, die jedoch insbesondere eine freie Drehbarkeit des Objektes ermöglich. Eine solche Führungsvorrichtung kann beispielsweise eine Spirale sein, deren Spiralachse mit einer Ausströmdichtung des Strahlmittels zusammenfällt. Das Objekt kann sich im Inneren dieser Spirale in Richtung der Strahlrichtung bewegen und kann frei rotieren, wird jedoch in seiner Bewegung auf das Innere der Spirale beschränkt. Vorteilhaft kann diese Spirale an ihrem der Düse abgewandten Ende ein Ab- schluss aufweisen, beispielsweise in Form eines Abschnittes des die Spirale bildenden Drahtes, der über die Öffnung der Spirale am der Düse abgewandten Ende gebogen wird. Vorteilhaft kann die Spirale auf die Düse aufgesteckt sein.

Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nachweisbar beispielsweise mittels röntgenographi- scher Eigenspannungsanalysen, die das Vorliegen von hohen Eigenspannungen in der Oberfläche von Objekten, wie sie typischerweise durch das Kugelstrahlen erzeugt werden, nachweisen können. Mittels licht- oder elektronenmikroskopischer Analysen können die Einschläge der Teilchen des Strahlmittels auf der Oberfläche des Objektes nachgewiesen werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist, insbesondere bei Verwendung von Kugeln als Strahlmittel, besonders vorteilhaft für Kugellager einsetzbar, um deren Lebensdauer und Tragfähigkeit zu erhöhen. Das erfin ¬ dungsgemäße Verfahren ist außerdem auch zum gleichmäßigen Reinigen und/oder Polieren von Objekten, besonders bevorzugt Kugeln, aller festen Werkstoffe ein- set zbar .

Erfindungsgemäß wird außerdem eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung eines Objektes angegeben, welche zumindest eine Düse aufweist, mit der zumindest ein Strahl eines Strahlmittels so erzeugbar ist, dass das zu behandelnde Objekt durch den zumindest einen Strahl in einem Schwebezustand gehalten wird und da ¬ bei die Oberfläche des Objektes durch den zumindest einen Strahl behandelt wird. Besonders bevorzugt ist mit der Vorrichtung das vorstehend beschriebene Verfahren ausführbar. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, Werkstücke, besonders bevorzugt kugelförmige Werkstücke, gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche zu behandeln und dabei insbesondere die Vorteile von Kugelstrahlverfahren zu realisieren.

Im Folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand einer Figur beispielhaft erläutert werden.

Es zeigt

Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist, und

Figur 2 eine Düse mit einer aufgesteckten Spirale zum Führen des zu behandelnden Objektes im Strahl.

Die Figur zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Vor ¬ richtung, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist. Dabei wird die Oberfläche eines Objektes 1, das im gezeigten Beispiel kugelförmig ist, mittels eines Strahlmittelstrahls 2 behandelt, der durch eine Austrittsdüse 3 ausgestrahlt wird. Die Austrittsdüse 3 hat hierbei eine kreisförmige Aus ¬ trittsoffnung, wodurch der Strahlmittelstrahl 2 kegelförmig ausgebildet ist. Die Kugel 1 schwebt dabei im Strahl 2, da dieser durch den Strömungswiderstand der Kugel 1 im Strahl 2 eine Kraft auf die Kugel 1 ausübt, die der Gewichtskraft der Kugel 1 entgegen gerichtet ist. Durch aerodynamische Effekte wird die Kugel 1 nahe der Kegelachse des Strahls 2 stabilisiert. Der Strahl 2 ist hierbei als einzelner Strahl ausgebildet, der im Wesentlichen senkrecht nach oben gerichtet ist. Es können zur weiteren Stabilisierung des Objektes 1 auch weitere Düsen vorgesehen sein, die Ströme des Trägermediums oder Strahlen des

Strahlmittels erzeugen, die seitliche Kräfte auf das Objekt 1 ausüben können und dieses dadurch weiter stabilisieren oder gezielt bewegen.

Es können auch eine Mehrzahl von Austrittsdüsen 3, wie jene hier gezeigte nebeneinander angeordnet sein, vorzugsweise so, dass ihre Austrittsöffnungen in einer Ebene liegen. Dabei können diese Düsen 3 vorzugsweise in einem äquidistanten Raster angeordnet sein. Auf diese Weise kann eine Fläche, als ein Polster des Strahlmittels, erzeugt werden, auf der das Objekt in horizontaler Richtung bewegt werden kann.

Die Kugel 1 kann im gezeigten Beispiel direkt in den bestehenden Strahl 2 eingebracht werden oder vor dem Einschalten des Strahls 2 auf die Düse 3 aufgelegt worden sein und dann durch Einschalten des Strahls 2 angehoben worden sein. Im gezeigten Beispiel schwebt das Objekt 1 frei. Es ist aber auch möglich, Vorrich ¬ tungen vorzusehen, die das Objekt leiten. Diese Vor ¬ richtungen sollten jedoch das Objekt nicht festhal ¬ ten, damit sich jeder Bereich der Oberfläche des Ob ¬ jektes 1 in den Einflussbereich des Strahles 2 bewe ¬ gen kann und dadurch behandelt wird.

Der Strahl 2 ist im gezeigten Fall ein Luftstrom mit einem Strahlmittel wie beispielsweise Kügelchen oder Sand.

Zur Erzeugung des Strahls weist die Vorrichtung eine Zuleitung für Druckluft 4 als Trägermedium und eine Vorrichtung zur Zufuhr des Strahlmittels 5 auf. Das Strahlmittel wird hierbei in die Druckluft einge- bracht, so dass ein Strahl des Strahlmittels 2 entsteht .

In einer beispielhaften Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde eine Strahldüse 3 verwendet, deren Öffnung einen Durchmesser von 8 mm hatte. Als Trägermedium wurde hierbei Luft eingesetzt, die der Düse mit einem Druck von 2 bar zugeführt wurde. Als Strahlmittel wurden hierbei 4 kg Hartmetallkugeln mit einem Durchmesser von 0,65 mm (HMG0,65) verwendet, wie sie handelsüblich sind. Ein kugelförmiges Objekt, hier eine Kugellagerkugel aus Stahl mit einem Durchmesser von 15 mm, wurde 20 Minuten bestrahlt. Dabei wurde ein Abstand zwischen der Düse 2 und dem Objekt 1 von 10 cm eingestellt.

Die behandelte Kugel wurde anschließend durch röntge- nographische Eigenspannungsanalyse charakterisiert. Dabei wurden als Detektor ein Szintillationszähler und ein D5000-Diffraktometer verwendet. Die verwende ¬ te Strahlung war Cr-Κ und für die Elastizitätskonstanten E-Modul und Querzahl (Poissonkonstante) wurden 210 MPa bzw. 0,28 verwendet.

Die exakten röntgenographischen Konstanten (E-Modul und Querzahl) können zwar messtechnisch ermittelt werden. Üblicherweise werden aber die makroskopischen Elastizitätskonstanten aus den Datenblättern der Werkstoffhersteiler verwendet. Der Unterschied ist in der Regel gering, insbesondere im vorliegenden Fall des verwendeten Stahlwerkstoffs.

Die Eigenspannungsanalyse wurde wie z.B. in Hauck, V. : „Structural and Residual Stress Analysis by Non- destructive Methods", Elsevier (1997), S. 344 ff., S. 596 ff., S. 605 ff, und Spieß, L., Teichert, G.: „Moderne Röntgenbeugung" , Vieweg + Teubner, GWV Fachverlage GmbH (2009), 2. Auflage, Kap. 10, beschrieben, durchgeführt. Es ergaben sich folgende Resultate. Für eine nicht- bestrahlte polierte Vergleichskugel wurde an einem Messpunkt 1 in 0°-Richtung eine Druckeigenspannung von -633 MPa ± 37 MPa gemessen. Für eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wie oben beschrieben bestrahlten Kugel ergab sich an einem Messpunkt 1 in 0°-Richtung eine Druckeigenspannung von -1542 MPa ±72 MPa. An einem Messpunkt 2 in 0°-Richtung ergab sich eine

Druckeigenspannung von -1680 MPa ± 79 MPa, am Mess ¬ punkt 2 in 45°-Richtung ergab sich eine Druckeigenspannung von -1493 MPa ± 68 MPa und am Messpunkt 2 in 90°-Richtung eine Druckeigenspannung von -1508 MPa ± 83 MPa.

Durch das Bestrahlen mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde also eine deutliche Druckeigen- spannungserhöhung um ca. 920 MPa auf im Mittel -1555 MPa erzielt.

Im Rahmen der Messgenauigkeit ist die Höhe der erzeugten Druckeigenspannung an den verschiedenen Messstellen, also an Messpunkt 1 und Messpunkt 2, sowie auch in verschiedenen Richtungen an einem Messpunkt gleich. Es wurde also ein ebener isotroper Druckei- genspannungszustand in jedem Punkt der Oberfläche er ¬ zielt .

Figur 2 zeigt ein Beispiel einer Düse 3 mit einer Führungsvorrichtung 6 bzw. Stabilisierungsvorrichtung 6 für die im Luftstrom schwebende Kugel 1. Die Stabilisierungsvorrichtung 6 ist hierbei als Spirale ausgestaltet, die um eine Austrittsrichtung des Strahls aus der Düse 3 gewunden ist. An ihrem der Düse 3 abgewandten Ende weist die Stabilisierungsvorrichtung 6 einen Abschluss 7 auf, der die der Düse 3 abgewandte Öffnung der Spirale 6 verschließt, so dass die Kugel nicht durch den Strahl aus der Stabilisierungsvorrichtung 6 herausgedrückt werden kann. Die Stabilisierungsvorrichtung 6 verhindert also, dass die Kugel 1 bei einer kurzzeitig zu starken Auslenkung seitlich oder nach oben aus dem Luftstrom austreten kann. Die Rotation der Kugel wird durch die Vorrichtung aber nicht behindert, so dass trotzdem eine gleichmäßige Bearbeitung der Kugeloberfläche, d.h. speziell beim Kugelstrahlprozess ein gleichmäßiger Überdeckungsgrad erzielt werden kann. Für andere Kugeldurchmesser oder einen anderen Strahldruck kann die Vorrichtung ent ¬ sprechend angepasst werden.




 
Previous Patent: DENTAL COMPOSITION

Next Patent: DENTAL CEMENT COMPOSITION