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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR COMBATTING PESTS IN LOOSE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/019712
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for combatting pests (rodents, insects) in loose material, especially grains, e.g. cereals. One long-used and effective method of treatment involves gassing with phosphane (PH3) or other pesticides available in gas or vapour form and heavier than air. According to the invention, CO2, preferably in the form of flakes of dry ice, is also caused to penetrate by gravity into the loose material. Although the quantity of pesticide may be greatly reduced, the pesticidal effect acts much more quickly. It is particularly advantageous to use zinc phosphide as the precursor for the pesticide and dry ice as the source or CO2.

Inventors:
OPPITZ HORST
Application Number:
PCT/EP1995/000143
Publication Date:
July 27, 1995
Filing Date:
January 14, 1995
Export Citation:
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Assignee:
KOHLENSAEUREWERK DEUTSCHLAND (DE)
International Classes:
A23B7/144; A23B9/18; (IPC1-7): A23B9/18; A23B7/144
Foreign References:
FR2311988A11976-12-17
FR2531840A11984-02-24
GB2177004A1987-01-14
EP0247555A21987-12-02
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 15, no. 73 (M - 1084) 20 February 1991 (1991-02-20)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen, in Schüttgut, wobei man ein von C02 verschiedenes gas. , oder dampfförmiges Schädlingsbekämpfungsmittel in das Schüttgut eindringen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich C02 unter Ausnutzung der Schwerkraft in das Schüttgut eindringen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das C02 in Form von Trockeneis einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß man die Menge an Schädlingsbekämpfungsmittel auf 90 bis 30 Gew.. % derjenigen Menge reduziert, die ohne Zusatz von C02 eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einemn der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß man als Schädlingsbekämpfungsmittel Phosphan (PH3) oder einen phosphanliefernden Vorläufer einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Zinkphosphid, Aluminiumphosphid oder Kalziumphosphid, vor¬ zugsweise Aluminiumphosphid, einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Aluminiumphosphid als Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzt, und zwar in einer solchen Menge, daß 2 bis 8 g vorzugsweise 3 bis 5 g Phosphan pro Tonne Schüttgut freigesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß man pro Tonne zu behandelndem Schütt¬ gut 125 bis 500 g Trockeneis einsetzt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, daß es sich beim Schüttgut um Körnerfrüch¬ te, vorzugsweise Getreide handelt.
9. Kombinationspräparat zur Schädlingsbekämpfung, umfassend Phosphan oder einen Vorläufer davon, und C02.
10. Kombinationspräparat nach Anspruch 9, umfassend Phosphan oder ein unter Hydrolyse Phosphan freisetzendes Metallphosphid, und C02 in Form von Trockeneis.
11. Kit zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An¬ sprüche 1 bis 8, umfassend ein von C02 verschiedenes, gas. oder dampfförmiges Schädlingsbekämpfungsmittel, welches schwerer als Luft ist, oder einen Vorläufer davon, und C02 zur simultanen An. bindung in von einander getrennten Behältern.
12. Kit nach Anspruch 11, umfassend Aluminiumphosphid und C02 in Form von Trockeneis zur simultanen Anwendung in von einander getrennten Behältern.
Description:
Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen in Schüttgut

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen im Schüttgut, wobei man ein von C0 2 verschiedenes gas- oder dampfförmiges Bekämfungsmittel unter Ausnutzung der Schwerkraft in das Gut eindringen läßt.

Zur Bekämpfung von Schädlingen (insbesondere Nagetieren, wie Mäuse, und Insekten, wie Milben, Motten und Käfer) in Schüttgut wie beispielsweise Getreide, begast man dieses mit geeigneten Begasungsmitteln (Räuchermitteln oder Fumigantien) . Begasungsmittel, die gas- oder dampfförmig vorliegen und schwe¬ rer als Luft sind, bespielsweise Methylbromid oder Phosphan (PH 3 ; früher "Phosphin" genannt) sind besonders vorteilhaft. Zur Aus¬ bringung von Phosphan werden üblicherweise Vorläufer eingesetzt, die insbesondere durch Hydrolyse Phosphan entwickeln. Hierzu gehören Zink-, Kalzium- und Aluminiu phosphide, wobei sich Alu- miniumphosphid als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Man geht dabei so vor, daß man festes Phosphid auf der Oberfläche des Schüttgutes verteilt. Das bei der Hydrolyse entstehende Phosphan ist schwerer als Luft und "sickert" allmählich unter Ausnutzung der Schwerkraft in das Schüttgut ein, wobei es schädlingsbekämp¬ fend wirkt. Diese Schädlingsbekämpfungsmethode ist recht zeit¬ aufwendig.

Eine andere Methode sieht die Verwendung von Kohlendioxid als Schädlingsbekämpfungsmittelsmittel vor, dabei wird das zu behandelnde Gut mit Kohlendioxid bei erhöhtem Druck behandelt. Diese Methode ist einerseits recht teuer, andererseits setzt sie naturgemäß völlig abdichtbare Behältnisse, die zudem druckfest sein müssen, voraus.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Schädlingsbekämpfungsmittel anzugeben. Diese Auf¬ gabe wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren von Schädlingen im Schütt¬ gut, wobei man ein von C0 2 verschiedenes gas- oder dampfförmiges Schädlingsbekämpfungsmittelsmittel in das Schüttgut eindringen läßt, sieht vor, daß man zusätzlich C0 2 unter Ausnutzung der Schwerkraft in das Schüttgut eindringen läßt.

Prinzipiell kann Kohlendioxid in jedem Aggregatzustand, sei es fest, flüssig oder gasförmig, dem zu behandelnden Schüttgut zugeführt werden, zweckmäßig indem man es auf die Oberfläche oder in die Nähe der Oberfläche des Schüttguts leitet. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Kohlendioxid in Form von Trockeneis . Beispielsweise kann man Trockeneisschnee oder Trok- keneisformkörper wie Pellets, Würfel oder Scheiben, in Oberflä- chenbereiche oder auf der Oberfläche des Schüttguts einbringen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird das Trockeneis am vor¬ teilha testen in Form von Scheiben eingesetzt, deren Gewicht optimal im Bereich von 2 bis 2,5 kg liegt. Besonders günstig ist es, das Trockeneis bzw. die Trockeneisscheiben in Behältern (vorteilhaft Styropor R -Behälter) auf das Schüttgut zu stellen, wobei die Behälter für C0 2 durchlässig sind, z. B. gelocht sind. Für Trockeneisscheiben des Gewichts von 2 bis 2,5 kg sind Behäl¬ ter mit einer Grundfläche von beispielsweise 10 x 16 cm und ei¬ ner Höhe von 16 cm sehr gut geeignet; sie sollten einen festsit¬ zenden Deckel aufweisen. Gewünschtenfalls kann man auch eine Verteilung der Kohlensäurepartikel auf der Oberfläche vornehmen. Die Menge an Kohlendioxid kann in einem weiten Bereich schwan¬ ken, dabei soll die Menge allerdings nicht derart groß sein, daß das Schüttgut, insbesondere wenn es sich um Getreide oder andere Körnerfrüchte handelt, unerwünscht abkühlt. Vorzugsweise setzt man 125 bis 500 g, insbesondere 150 bis 250 g, Trockeneis pro Tonne zu behandelndem Schüttgut ein.

Prinzipiell kann man gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren beliebige gas- oder dampfförmige Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen, insbesondere solche, die man unter Ausnutzung der Schwerkraft in das Schüttgut eindringen läßt. Bevorzugtes Schäd¬ lingsbekämpfungsmittelsmittel ist Phosphan (PH 3 ), bzw. Phosphan liefernde Vorläufer wie Metallphosphide, die unter Hydrolydse Phosphan freisetzen. Bevorzugte Vorläufer sind Aluminium- phosphid, Zinkphosphid und Kalziumphosphid, insbesondere Alumi- niumphosphid.

Überraschenderweise wurde festgestellt, daß man die Menge an Schädlingsbekämpfungsmittel auf 90 bis 30 Gew.-., ja sogar auf einen noch niedrigeren Wert, derjenigen Menge reduzieren kann, die ohne Zusatz von C0 2 eingesetzt wird. So setzt man vor¬ zugsweise Aluminiumphosphid als Schädlingsbekämpfungmittel ein, und zwar in einer solchen Menge, daß 2 bis 8 g, vorzugsweise 3 bis 5 g PH 3 pro Tonne zu behandelndem Schüttgut freigesetzt wer¬ den.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßig bei einer Temperatur von 4 bis 25 °C im Schüttgut durchgeführt. Es kann aber auch bei höheren oder tieferen Temperaturen, z.B. zwischen 0° und 40°C, durchgeführt werden. Man kann es bei gegenüber dem Umgebungsdruck vermindertem oder erhöhtem Druck durchführen. Vorzugsweise führt man es bei Umgebungsdruck, d.h. bei etwa 1 bar (abs.) durch. Der Zeitbedarf ist sehr viel niedriger als bei entsprechenden Bekämpfungsverfahren bislang üblich. So wurde festgestellt, daß bei Verwendung von Aluminiumphosphid als Vor¬ läufer des Schädlingsbekämpfungsmittels Phosphan bereits nach 12 Stunden in 20 Meter Tiefe im Schüttgut in einer Konzentration von 25 ppm vorliegt; ohne zusätzliche Anwendung von C0 2 braucht man hierfür mindestens 48 Stunden.

Insbesondere bei Verwendung von Phosphan oder einem Vorläu¬ fer davon sind den Flammpunkt herabsetzende oder die Explosions¬ neigung herabsetztende Zusätze wie fluorierte Kohlenwasserstoffe unnötig.

Prinzipiell eignet sich das Verfahren zur Behandlung belie¬ bigen Schüttgutes, dessen Entwesung wünschenswert ist. Besonders geeignet ist das Verfahren zur Anwendung auf Körnerprodukte oder deren Weiterverarbeitungserzeugnisse, beispielsweise Getreide und Getreideerzeugnisse.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist erhebliche Vorteile gegnüber bekannten Verfahren auf. beispielsweise kann die Menge an anzuwendendem Schädlingsbekämpfungsmittel erheblich gesenkt werden: die Begasung mit Phosphan erfordert 17 bis 28 g Phosphan pro Tonne zu behandelndem Getreide. Diese Menge kann beim erfin¬ dungsgemäßen Verfahren auf 2 bis 8 g Phosphan reduziert werden. Dabei ist der Verbrauch an Kohlendioxid vergleichsweise gering. Ferner zeichnet sich das Verfahren durch eine schnelle Durch¬ dringung des Schüttguts aus, wobei außerdem eine Durchdringung auch in tiefe Bereiche möglich ist. Insgesamt wird also die Um¬ weltbelastung stark herabgesetzt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kombinationspräparat zur Schädlingsbekämpfungsmittel, umfassend Phosphan oder einen Vorläufer davon, und C0 2 . Vorzugsweise umfaßt das Kombinationspräparat zur Schädlingsbekämpfungsmittel einer¬ seits Phosphan oder ein unter Hydrolyse Phosphan freisetzendes Metallphosphid, und C0 2 in Form von Trockeneis. Dabei kann das C0 2 in Form von Trockeneisschnee, Pellets oder vorzugsweise Trok- keneisscheiben vorliegen. Ein besonders bevorzugtes Kombina¬ tionspräparat umfaßt Aluminiumphosphid und C0 2 in Form von Trockeneisscheibe .

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es umfaßt ein von C0 2 verschiedenes gas- oder dampfförmiges Schädlingsbekämpfungs¬ mittel, welches schwerer als Luft ist, oder einen Vorläufer da¬ von, und C0 2 zur simultanen Anwendung in voneinander getrennten Behältern. Ein bevorzugtes Kit umfaßt Aluminiumphosphid und C0 2 in Form von Trockeneis, insbesondere von Trockeneisschnee, Trok- keneispallets oder besonders Trockeneisscheiben. Vorzugsweise liegen die Bestandteile des Kits in gelochten Behältern vor, wobei der für das Trockeneis vorgesehene Behälter zweckmäßig ein Isoliergefäß, wie beispielsweise ein gelochter Behälter aus Sty- ropor ist.

Selbstverständlich kann man das erfindungsgemäße Verfahren in geschlossenen Behältern oder in Aufbewahrungsräumen wie Silos durchführen. Ein Vorteil des Verfahrens ist es, daß man es auch im Freien durchführen kann. Notwendig ist hier die Abdeckung des Schüttguts nach Aufbringen des Schädlingsbekämpfungsmittels und des Trockeneises durch mehrschichtige, PH 3 -undurchlässige Folie.

Die vorliegende Erfindung wird durch das folgende Beispiel weiter erläutert, ohrie daß sie in ihrem Umfang eingeschränkt werden sollen.

Beispiel: Schädlingsbekämpfung im Getreidesilo

Die Schädlingsbekämpfung wurde in einem Getreidesilo von 28 m Höhe und 8 m Durchmesser durchgeführt. Im Silo wurden 7.400 t Roggen (Höhe des Schüttguts 20 m) gespeichert. Die Temperatur des Schüttguts betrug etwa 24 °C. Das Schüttgut war sehr stark mit Schädlingen befallen (insbesondere Kornkäfer, Getreidelauf¬ käfer und Essigfliege) . Als Schädlingsbekämpfungsmittel wurde Aluminiumphosphid (Firma Depia, Freiburg, Wirkstoffgehalt 57 %)

eingesetzt. Die Aufwandmenge an Schädlingsbekämpfungsmittel be¬ trug 37 kg (5 g/t) PH 3 (AL) . Die Aufwandmenge an Trockeneis be¬ trug 1.200 kg (0,160 kg/t). Das Trockeneis wurde in Scheiben von einem Gewicht von 2,5 kg auf Styroportafein auf dem Getreide ausgelegt. Das Schüttgut wurde dann durch eine mehrschichtige, PH 3 -undurchlässige Folie abgedeckt. Zur zuverlässigen Schädlings¬ bekämpfung sollte der Sollwert für die PH 3 -Konzentration 200 ppm betragen, und zwar 4 Tage lang. Der PH 3 -Istwert wurde in 20 m Tiefe im Schüttgut mittels Dräger-Meßröhrchen (PH 3 25/a) gemes¬ sen. Der Istwert in 20 m Tiefe betrug nach 12 Stunden 25 ppm, nach 25 Stunden 200 ppm und nach 50 Stunden 400 ppm. Nach 72 Stunden war das Schüttgut vollständig entwest.