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Title:
PROCESS FOR CONTINUOUS EMULSION POLYMERIZATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/007356
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention provides a process for aqueous, free-radically initiated, continuous emulsion polymerization of A) at least one vinyl ester and optionally at least one (meth)acrylic ester, B) ethylene, and C) 0 to 10% by weight, based on the total weight of the monomers, of one or more ethylenically unsaturated, functionalized comonomers, in the presence of 3.0 to 12.5% by weight, based on the total weight of the monomers, of one or more emulsifiers, where at least 50% by weight, based on the total weight of the emulsifiers, are nonionic emulsifiers, and 0 to 10% by weight, based on the total weight of the monomers, of one or more protective colloids, in a stirred tank cascade with at least two pressure reactors connected in series and with at least one low-pressure reactor connected downstream, polymerization being effected in the pressure reactors at a temperature of 50°C to 90°C and a pressure of 10 to 90 bar abs, and the polymerization being conducted by metering at least 80% by weight of the total weight of emulsifiers into the first pressure reactor, and adding at least 50% by weight of the total weight of each of comonomer A) and comonomer B) to the first pressure reactor, adding the remaining amounts of monomers A) and B) in the downstream pressure reactors, and conducting the polymerization in the first pressure reactor up to a monomer conversion of >30% by weight, based on the total weight of the monomers used in the process, and in the last pressure reactor up to a monomer conversion of >90% by weight, based on the total weight of the monomers used in the process, and completing polymerization in the at least one low-pressure reactor at a temperature of 30°C to 60°C and a pressure of at most 4 bar abs.

Inventors:
HAIN JESSICA (DE)
KOTSCHI UDO (DE)
WEITZEL HANS-PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/061544
Publication Date:
January 19, 2012
Filing Date:
July 07, 2011
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
HAIN JESSICA (DE)
KOTSCHI UDO (DE)
WEITZEL HANS-PETER (DE)
International Classes:
B01J19/18; C08F6/00; C08F2/30; C08F210/02; C08F218/04
Domestic Patent References:
WO2006111290A12006-10-26
Foreign References:
DE102007028332A12008-12-18
EP1323752A12003-07-02
EP1174445A12002-01-23
EP2088162A12009-08-12
US3729438A1973-04-24
DE2148457A11973-04-05
DE2148458A11973-04-05
EP0327006A21989-08-09
EP0327376A21989-08-09
EP0612771A11994-08-31
EP1153979A22001-11-14
EP1308468A12003-05-07
EP2017313A12009-01-21
EP2166050A22010-03-24
DE2456576A11976-08-12
EP0005073B11983-04-06
EP1067147A22001-01-10
EP1174445A12002-01-23
EP1323752A12003-07-02
Other References:
PETROCELLI, POLYM. SCI. ENG., vol. 80, pages 544
NACH FOX T. G., BULL. AM. PHYSICS SOC., vol. 1, no. 3, 1956, pages 123
"Polymer Handbook", 1975, J. WILEY & SONS
Attorney, Agent or Firm:
SCHUDERER, Michael et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche $

1. Verfahren zur wässrigen, radikalisch initiierten, kontinuierlichen Emulsionspolymerisation von A) mindestens einem Vinylester und gegebenenfalls mindestens einem (Meth)ac- rylsäureester, B) Ethylen, und C) 0 bis 10 Gew,-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, von einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten, funktionalisierten Comono- meren, in Gegenwart von 3,0 bis 12,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere , von einem oder mehreren Emulgatoren, wobei mindestens 50 Gew,-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Emulgatoren, nichtionische Emulgatoren sind, und 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere , von einem oder mehreren Schutzkolloiden, in einer Rührkesselkaskade mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Druckreaktoren und daran anschließend mindestens einem Niederdruckreaktor, wobei in den Druckreaktoren bei einer Temperatur von 50°C bis 90°C und einem Druck von 10 bis 90 bar abs . polymerisiert wird, und die Polymerisation so geführt wird, dass mindestens 80 Gew.~% des Gesamtgewichts an Emulgatoren im ersten Druckreaktor zudosiert werden, und in den ersten Druckreaktor jeweils mindestens 50 Gew,-% des Gesamtgewichts an Comonomer A) und Comonomer B) zugegeben werden, in die folgenden Druckreaktoren die verbleibenden Mengen der Monomere A) und B) zugegeben werden, und die Polymerisation im ersten Druck¬ reaktor bis zu einem Monomerumsatz von > 30 Gew.~%, bezogen auf die Gesamtmenge der im Verfahren eingesetzten Monomere, und im letzten Druckreaktor bis zu einem Monomerumsatz von > 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, geführt wird, und in dem mindestens einem Niederdruckreaktor bei einer Temperatur von 30°C bis 60°C und einem Druck von höchstens 4 bar abs. auspolymerisiert wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Comonomere C) ein oder mehrere, aus der Gruppe umfassend ethylenisch ungesättigte, hydrolys erbare Silicium- verblndungen und ethylenisch ungesättigte epoxidgruppen- haltige Verbindungen, copolymerisiert werden.

Verfahren nach Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass 0,05 bis 5 Gew,-% mindestens einer ethylenisch ungesättig ten, hydrolysierbaren Siliciumverbindung und/oder 0,1 bis 5 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesättigten epo- xidgruppenhaltigen Verbindung, jeweils bezogen auf das Ge samtgewicht der Monomere, copolymerisiert werden,

Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Comonomere C) ein oder mehrere aus der Gruppe um' fassend γ-Acryl- und γ-Methacryloxypropyltri (alkoxy) silane mit Cl- bis C12-Alkoxygruppen und gegebenenfalls Cl- bis C3 -Alkylgruppen, und α-Silane copolymerisiert werden.

Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Comonomere C) ein oder mehrere, aus der Gruppe umfassend Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat , Allylgly- cidether und Vinylglycidether copolymerisiert werden.

Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Monomeren A) und B) und gegebenen¬ falls C) noch 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, Hil smonomere D) copolymerisiert werden,

Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Hilfsmonomere D) eine oder mehrere Verbindungen copolymerisiert werden, aus der Gruppe umfassend ethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren, ethylenisch ungesättigte Carbonsäureamide und -nitrile, ethylenisch unge- sättigte Sulfansäuren und deren Salze.

Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Comonomere A) zusätzlich zu Vinylester noch bis zu 20 Ge .-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, Methacrylsäureester oder Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen copoly- merlsiert werden.

Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Vinylacetat in einer Menge von 70 bis 90 Gew.-% und Ethylen in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-% Ethylen, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, copoly- merisiert werden,

Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Gemische aus einem oder mehreren nichtionischen

Emulgatoren und einem oder mehreren anionischen Emulgatoren eingesetzt werden.

Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der nichtionischen Emulgatoren im Gemisch min¬ destens 75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an nichtionischem und anionischem Emulgator beträgt.

Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Emulgatoren noch Schutzkolloide als oberflächenaktive Verbindungen eingesetzt werden,

Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Schutzkolloid Polyvinylalkohol eingesetzt wird,

Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Niederdruckreaktor bis zu einem Gehalt an freiem Monomer < 1000 ppm auspolymerisiert wird. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Niederdruckreaktor flüchtige Restmonomere mittels Destillation und gegebenenfalls unter Durchleiten oder Überleiten von inerten Schleppgasen entfernt werden.

Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge an Emulgator und gegebenenfalls

Schutzkolloid im ersten Druckreaktor zudosiert wird.

Verwendung der Verfahrensprodukte nach Anspruch 1 bis 16 als Bindemittel für Beschichtungsstoffe und Klebemittel.

Verwendung nach Anspruch 17 in Kunststof dispersionsfarben und Kunststoffdispersionsputzen .

Verwendung nach Anspruch 17 oder 18 in Rezepturen mit einer Pigmentvolumenkonzentration PVK von > 50.

Description:
Verfahren zur kontinuierlichen Emulsionspolymerisation

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur wässrigen, radikalisch initiierten, kontinuierlichen Emulsionspolymerisation von Vi- nylestern, Ethylen und gegebenenfalls weiteren ethylenisch ungesättigten, funktionalisierten Monomeren und die Verwendung der damit erhaltenen Polymerdispersionen als Bindemittel für Beschichtungsmittel und Farben.

Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass funktionelle Monomere, wie beispielsweise hydrolysierbare Vinylsilane, zur Verbesserung der Eigenschaften von Polymerdispersionen bei deren Verwendung als Bindemittel in Farben beitragen.

Die US-A 3729438 beschreibt Latices auf der Basis von Vinylace- tat-Vinylsilan-Mischpolymerisaten mit 0,5 bis 1,0 % Vinylsilan- Anteil. Die Latices werden im diskontinuierlichen Emulsionspo- lymerisationsverfahren hergestellt, in Gegenwart von nichtionischem oder anionischem Emulgator, vorzugsweise von Gemischen aus nichtionischen und anionischen Emulgatoren.

Die DE-A 2148457 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von silanolgruppenhaltigen Polymerdispersionen mit stark verbesserter Nasshaftung der erfindungsgemäßen Bautenbeschichtungsmit- tel . Die DE-A 2148458 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat-Vinylsilan-Copolymeren im diskontinuierlichen Emulsionspolymerisationsverfahren, in Gegenwart von anionischen, kationischen und/oder nichtionischen Emulgatoren

und/oder Schutzkolloiden.

Aus der EP 0327006 A2 sind Copolymerisatdispersionen mit einem Gehalt von 0,05 - 2 Gew.-% an Monomereinheiten aus ungesättig ¬ ten hydrolysierbaren organischen Siliciumverbindungen bekannt, die in emissionsarmen Dispersionsfarben, Anstrichmitteln oder Dispersionsputzen Anwendung finden. Zur Stabilisierung der wässrigen Dispersion wird Hydroxyethylcellulose, nichtionischer Emulgator und Vinylsulfonat eingesetzt.

Die EP 327376 A2 beschreibt Vinylestercopolymerisate mit einem Vinylsilananteil von bis zu 0,8 Gew.-%, als Bindemittel für Farbzusammensetzungen mit hoher Scheuerfestigkeit. Die Herstellung erfolgt mittels diskontinuierlicher Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Emulgatoren und/oder Schutzkolloiden.

Die EP 612771 AI betrifft wässrige Kunststoffdispersionen zur Herstellung von emissionsarmen Dispersionsfarben auf der Basis von Copolymerisaten, welche als funktionelle Monomereinheiten Vinylsilan in Kombination mit (Meth) acrylamid und/oder (Meth) - acrylsäure enthalten. Die Herstellung erfolgt im Batchverfahren in Gegenwart von anionischen Emulgatoren oder deren Gemischen mit nichtionischen Emulgatoren.

Im Bericht zum Fatipec-Kongress vom 10.6.-14.6.1996 werden die Eigenschaften von VAE-Copolymerdispersionen als Bindemittel in hochgefüllten Farben untersucht, insbesondere im Hinblick auf das verwendete Copolymer und den Einfluß des Emulgator-Schutz - kolloid-Systems . Besonders vorteilhaft werden VAE- Copolyme e mit einem Gehalt von < 1 % an vinylsilan-Einheiten, welche in Gegenwart von Schutzkolloid und nichtionischem Emulgator hergestellt worden sind, dargestellt. Eine Erhöhung des Emulgatorge- halts von 1,5 auf 5 % bewirkte eine Verringerung der Teilchen ¬ größe sowie der Tg und führte zu einer Verbesserung des Pigmentbindevermögens .

Der wesentlich Durchbruch bei der Entwicklung von Bindemitteln für Beschichtungsmittel mit hoher Naßabriebsbeständigkeit gelang mit den VAE-Copolymerisaten mit Vinylsilan- und Epoxy- funktionellen Comonomereinheiten gemäß der EP 1153979 A2. Die Herstellung erfolgt in diskontinuierlicher Emulsionspolymerisa- tion in Gegenwart von Gemischen aus nichtionischen und anionischen Emulgatoren.

Zur Verbesserung der Hydrophobie solcher Bindemittel aus der EP 1153979 A2 wird in der EP 1308468 AI vorgeschlagen, diese mit Polysiloxan-Einheiten zu modifizieren.

In der WO 2006/111290 AI wird empfohlen Beschichtungsmittel mit hoher Scheuerfestigkeit auf der Basis von VAE-Copolymeren mit Silan- und Epoxy-Monomereinheiten einzusetzen, wobei diese Bindemittel mit den bereits aus der EP 1153979 A2 beschriebenen nichtionischen Emulgatoren und Sulfosuccinaten hergestellt werden ,

In der EP 2017313 AI wird empfohlen die Herstellung von Bindemitteln für Beschichtungsmittel mit hoher Bewitterungsbestän- digkeit, auf der aus der EP 1153979 A2 bekannten Basis von Vi- nylesterpolymeriaaten mit silanfunktionellen und epoxyfunktio- nellen Comonomereinheiten, so zu gestalten, dass in einer ersten Stufe Vinylester und gegebenenfalls weitere Monomere zusammen mit Emulgator und/oder Schutzkolloid zugegeben werden und nach Abklingen der Polymerisationsreaktion weitere Monomere zugegeben werden und die Polymerisation erneut gestartet wird.

In der EP 2166050 A2 wird versucht die Nassabriebfestigkeit der aus der EP 1153979 A2 bekannten Vinylester-Mischpolymerisate mit silan- und epoxy unktionellen Comonomereinheiten mittels Abmischen mit Acrylat -Latex zu verbessern.

Vinylacetat-Ethylen-Copolymerisate, welche Vinylsilan- und Epoxy-Monomereinheiten enthalten, sind in der Anwendung in Beschichtungsmittel bezüglich Nassabriebfestigkeit kaum zu verbessern. Problematisch ist allerdings deren Herstellung im diskontinuierlichen Emulsionspolymerisationsverf hren, insbesondere wegen der langen Zykluszeit von Batch-Prozessen wie dem aus EP 1153979 A2 , oder wegen der sehr aufwändigen, mehrstufigen Verfahren aus EP 2017313 AI und EP 2166050 A2.

Kontinuierliche Polymerisationsverfahren bieten gegenüber den häufig angewendeten Batch- oder Semibatch-Prozessen den Vorteil einer e fizienteren Anlagenausnutzung. Stillstandszeiten durch Reinigungs- und Vorbereitungsphasen, die zwischen einzelnen Batch-Ansätzen eingeschoben werden müssen, finden kaum Berücksichtigung, sodass deutlich höhere Kapazitäten und niedrigere Herstellkosten erzielt werden können, Nachteil der kontinuierlichen Polymerisation ist jedoch, dass sich Produkteigenschaften im Vergleich zum Batch-Prozess teilweise nachteilig verändern, Beispielsweise ist bekannt, dass die Stabilisierung kontinuierlich hergestellter Dispersionen als kritisch zu betrachten ist. Bedingt durch eine breite Verweilzeitverteilung werden meist breiter verteilte und grobteiligere Dispersionen erhalten. Für die Anwendung, in Beschichtungsmitteln sind die Partikelgröße und deren Verteilung wichtige Größen, die sich auf anwendungstechnischen Eigenschaften, wie beispielsweise die Nassabriebsbeständigkeit , von mit diesen Bindemitteln vergüteten Farben, auswirken. Eine Verschiebung der Partikelgrößenverteilung in einen größeren Bereich hat somit eine Abnahme der Nassabriebsbeständigkeit zur Folge.

Als favorisierte Anlagenkonfiguration für die kontinuierliche Polymerisation wird häufig die Rührkesselkaskade gewählt, da die Polymerisation in Rührkesselreaktoren aus dem Batch-Prozess bekannt ist und der Aufwand für die Umrüstung einer Anlage im Vergleich zu anderen bekannten kontinuierlichen Anlagen, wie beispielsweise einem Rohrreaktor, vergleichbar gering ist. Die Schwierigkeit stellt vor allem die Einstellung geeigneter und stabiler Prozessbedingungen dar. Daher sind Prozessschwankungen und unregelmäßige Produkteigenschaften nicht selten. Belegungen der Reaktorwände und eine oszillierende Partikelgröße sind als Folgen zu nennen. Aus Petrocelli, Polym. Sei. Eng,, 80, 544 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Emulsionspolymerisation bekannt, bei welchem in zwei hintereingeschalteten Druckreaktoren polymerisiert wird. Dabei werden die Monomere, Polyvinylalkohol und Saatlatex dem ersten Druckreaktor kontinuierlich zudosiert und in gleicher Menge dem zweiten Druckreaktor Polymerdispersion entnommen. Nachteilig ist hier neben der Verwendung von Saatlatex die Zunahme der Teilchengröße gegenüber dem Batchver ahren, da eine Teilchengrößenzunahme in Beschichtungsmitteln eine Abnahme der Nassabriebfestigkeit bewirkt.

In der DE-A 2456576 wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Vinylacetat-Ethylen-Dispersionen in einem Druckreaktor mit nachgeschaltetem Reaktionsrohr beschrieben. Zur Vermeidung von Wandanlagerung und zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Verlaufs der Polymerisa ion wird empfohlen ein Redoxinitiatorgemisch einzusetzen, welches einen 3- bis 10- fachen Überschuß an Reduktionsmittel enthält.

Aus der EP 5073 Bl ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Emulsionspolymerisation von Vinylacetat und Ethylen bekannt, bei dem die Edukte in Vormixern bereitgestellt werden und zusammen mit Saatlatex in einen Druckreaktor überführt werden. Das Produkt aus dem Druckreaktor wird dann in einen Nachpolymerisationsreaktor übergeführt,

Die EP 1067147 A2 beschreibt ein kontinuierliches Polymerisationsverfahren zur Herstellung von hoch eststoffhaltigen Vinyl- acetat-Ethylen-Copolymerdispersionen. Zur kontinuierlichen Polymerisation wird Saatlatex eingesetzt und zur Stabilisierung ausschließlich Polyvinylalkohol verwendet und kein Emulgator eingesetzt. Die Polymerisation erfolgt in zwei hintereinandergeschalteten Druckreaktoren und einem Entgasungsreaktor, Mono- mere, Saatlatex und PVOH werden im 1. Reaktor kontinuierlich zugegeben ,

In der EP 1174445 AI wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Vinylester-Ethylen-Copolymerisaten beschrieben, bei dem die Reduktionskomponente des Redoxinitiators zumindest teilweise im ersten Reaktor zudosiert wird. Es werden grobteiligere Polymerpartikel mit einem gewichtsmittleren

Durchmesser oberhalb von 1000 nm erhalten.

Die EP 1323752 AI beschreibt ein Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Schutzkolloid-stabilisierten Polymerisaten auf Basis von Vinylestern und Ethylen. Mit Polyvinylalkohol als verwendetem Schutzkolloid werden Dispersionen mit einem gewichtsmittleren Durchmesser Dw von 800 bis 1400 nm erhalten, wobei das Schutzkolloid in beide Reaktoren zudosiert wird. Diese Form der Partikelstabilisierung liefert für die Herstellung von Dispersionen der hier beschriebenen Anwendung (Bindemittel in Farben) eine unzureichende Teilchengrößenverteilung.

Daher war die Aufgabe der Erfindung ein effizientes Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten in Form deren wässrigen Dispersionen auf Basis von Vinylestern, Ethylen und gegebenenfalls weiteren ethylenisch ungesättigten, funktionalisierten Comono- meren mittels radikalisch initiierter kontinuierlicher Emulsionspolymerisation zu entwickeln, mit dem auch gute anwendungs- technische Eigenschaften, insbesondere in Beschichtungsstoffen, erzielt werden können.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur wässrigen, radikalisch initiierten, kontinuierlichen Emulsionspolymerisation von A) mindestens einem Vinylester und gegebenenfalls mindestens einem (Meth) acrylsäureester, B) Ethylen, und C) 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, von einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten, funktionalisierten Co- monomeren,

in Gegenwart von 3,0 bis 12,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere , von einem oder mehreren Emulgatoren, wobei mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Emulgatoren, nichtionische Emulgatoren sind,

und 0 bis 10 Gew. -%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere , von einem oder mehreren Schutzkolloiden,

in einer Rührkesselkaskade mit mindestens zwei hintereinander geschalteten Druckreaktoren und daran anschließend mindestens einem Niederdruckreaktor,

wobei in den Druckreaktoren bei einer Temperatur von 50°C bis 90°C und einem Druck von 10 bis 90 bar abs . polymerisiert wird, und die Polymerisation so geführt wird, dass mindestens 80 Gew.-% des Gesamtgewichts an Emulgatoren im ersten Druckreaktor zudosiert werden,

und in den ersten Druckreaktor jeweils mindestens 50 Gew.-% des Gesamtgewichts an Comonomer A) und Comonomer B) zugegeben werden,

in die folgenden Druckreaktoren die verbleibenden Mengen der Monomere A) und B) zugegeben werden,

und die Polymerisation im ersten Druckreaktor bis zu einem Mo ¬ nomerumsatz von ^ 30 Gew,-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, und im letzten Druckreaktor bis zu einem Monomerumsatz von > 90 Gew. -%, bezogen auf das Ge ¬ samtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, geführt wird,

und in dem mindestens einen Niederdruckreaktor bei einer Temperatur von 30°C bis 60 °C und einem Druck von höchstens 4 bar abs. auspolymerisiert wird.

Unter kontinuierlicher Polymerisation versteht man ein Polymerisationsverfahren bei welchem dem Polymerisationsreaktor oder einer Reaktorkaskade kontinuierlich Edukte zugeführt werden und in gleichem Maße kontinuierlich das Polymerisationsprodukt ent- nommen wird; das heißt der aus dem kontinuierlichen Prozess resultierende Volumenstrom ist gleich der Summe aller dem Prozess kontinuierlich zugeführten Teilströme .

Geeignete Monomere A) aus der Gruppe der Vinylester sind solche von Carbonsäuren mit 1 bis 12 C-Atomen. Bevorzugte Vinylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat , Vinyl-2- ethylhexanoat , Vinyllaurat, 1-Methylvinylacetat , Vinylpivalat und Vinylester von α-verzwelgten Monocarbonsäuren mit 9 bis 11

C-Atomen, beispielsweise VeoVa9 R oder VeoValO R (Handelsnamen der Firma Hexion). Besonders bevorzugt ist Vinylacetat. Die genannten Vinylester werden im allgemeinen in einer Menge von 30 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 90 Gew,-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, copolymerisier .

Geeignete Monomere A) aus der Gruppe der Methacrylsäureester oder Acrylsäureester sind Ester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen wie Methylacrylat , Me- thylmethacrylat , Ethylacrylat , Ethylmethacrylat , Propylacrylat , Propylmethacrylat , n-Butylacrylat , n-Butylmethacrylat , 2- Ethylhexylacrylat , Norbornylacrylat . Bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat , Ethylacrylat, n-Butylacrylat n- Butylmethacrylat , Hexylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat . Diese Comonomere werden gegebenenfalls in einer Menge bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, copolymerisiert.

Das Monomer B) , Ethylen, wird im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 30 Gew. -%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, copolymerisiert.

Gegebenenfalls können zusätzlich zu den Monomeren A) und B) noch 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, Hilfsmonomere D) copolymerisiert werden. Beispiele für Hilfsmonomere D) sind ethylenisch ungesättigte Mono- und Dicar- bonsäuren, vorzugsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Fumarsäure und Maleinsäure; ethylenisch ungesättigte Carbonsäureamide und •-nitrile, vorzugsweise Acrylamid und Acrylnitril; Mono- und Diester der Fumarsäure und Maleinsäure wie die Diethyl- und Di- isopropylester, sowie Maleinsäureanhydrid, ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuren bzw. deren Salze, vorzugsweise Vinylsulfon- säure, 2-Acrylamido-2-methyl-propansulfonsäure . Weitere Beispiele sind vorvernetzende Comonomere wie mehrfach ethylenisch ungesättigte Comonomere, beispielsweise Divinyladipat , Diallyl- maleat, Allylmethacrylat oder Triallylcyanurat , oder nachvernetzende Comonomere, beispielsweise Acrylamidoglykolsäure

(AGA) , Methylacrylamidoglykolsäuremethylester (MAGME) , N- Methylolacrylamid (NMA) , N-Methylolmethacrylamid (NMMA) , N- Methylolallylcarbamat, Alkylether wie der Isobutoxyether oder Ester des N-Methylolacrylamids , des N-Methylolmethacrylamids und des N-Methylolallylcarbamats . Als Hilfsmonomere geeignet sind auch Monomere mit Hydroxy- oder Carboxyl-Gruppen, wie beispielsweise Methacrylsäure- und Acrylsäurehydroxyalkylester wie Hydroxyethyl- , Hydroxypropyl - oder Hydroxybutylacrylat oder - methacrylat sowie 1, 3-Dicarbonylverbindungen wie Acetacetoxy- ethylacrylat , Acetacetoxypropylmethacrylat, Acetacetoxyethyl- methacrylat, Acetacetoxybutylmethacrylat, 2,3- Di (acetacetoxy) - propylmethacrylat und Acetessigsäureallyleste .

Bevorzugte Hilfsmonomere D) sind ethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren, ethylenisch ungesättigte Carbonsäureamide und -nitrile, ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuren bzw. deren Salze ,

Geeignete ethylenisch ungesättigte, funktionalisierte Monomere C) sind ethylenisch ungesättigte, hydrolysierbare Siliciumver- bindungen und ethylenisch ungesättigte epoxidgruppenhal ige Verbindungen. Diese können insgesamt in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere copolyme- risiert werden. Es können ein oder mehrere ethylenisch ungesät tigte, hydrolys erbare Siliciumverbindungen copolymerisiert werden, oder ein oder mehrere ethylenisch ungesättigte epo- xidgruppenhaltige Verbindungen copolymerisiert werden, oder Ge mische aus mindestens einer ethylenisch ungesättigten, hydroly sierbaren Siliciumverbindung und mindestens einer ethylenisch ungesättigten epoxidgruppenhaltigen Verbindung copolymerisiert werden ,

Beispiele für ethylenisch ungesättigte, hydrolysierbare Siliciumverbindungen sind Verbindungen der allgemeinen Formel F^SiR g ^ (OR 2 ) 1 3 , wobei R die Bedeutung C x - bis C 3 -Alkylrest, C x -

1

bis C 3 -Alkoxyrest oder Halogen (z,B, Cl oder Br) hat, R dxe Be deutung CH 2 =CR 3 - (CH 2 ) 0 1 oder CH 2 -CR 3 C0 2 (CH 2 ) χ _ 3 hat, R 2 ein unver ¬ zweigter oder verzweigter, gegebenenfalls substituierter Alkyl- rest oder Acylrest mit 1 bis 12 C-Atomen ist, der gegebenen- falls durch eine Ethergruppe unterbrochen sein kann, und R für H oder CH 3 steht. Beispiele hierfür sind Vinyltrimethoxysilan,

Vinyltriethoxysilan, Vinyltripropoxysilan, Vinyltriisopropoxy- silan, Vinyltributoxysilan, Vinyltriacetoxysilan, 3-Methacryl- oxypropyltrimethoxysilan, 3 -Methacryloxypropyltriethoxysxlan, Vinyltrichorsilan, Vinylmethyldichlorsilan, Vinyltris- (2-meth- oxy-ethoxysilan) , Trisacetoxyvinylsilan.

Weitere Beispiele für ethylenisch ungesättigte, hydrolysierbare Siliciumverbindungen sind α-Silane, bei denen das mit Alko- xy- oder OH-Gruppe substituierte Siliciumatom, direkt über eine Methylenbrücke mit einem ungesättigten Kohlenwasserstoffrest verbunden ist, beispielsweise a-Methacryloxymethylmethoxydi- methylsilan, -Methacryloxymethyldimethoxymethylsilan, a-Meth- acryloxymethyltrimethoxysilan .

Bevorzugt sind γ-Acryl- und γ-Methacryloxypropyltri (alkoxy) si~ lane, Vinylalkyldialkoxysilane und Vinyltrialkoxysilane mit Cl- bis C12-Alkoxygruppen und gegebenenf lls Cl- bis C3- Alkylgruppen, wobei als Cl- bis C12-Alkoxygruppen beispielswei se Methoxy-, Ethoxy-, Methoxyethylen, Ethoxyethylen- , Metho- xypropylenglykolether- bzw, Ethoxypropylenglykolether-Reste eingesetzt werden können, sowie α-Silane, Als ethylenisch ungesättigte, hydrolysierbare Siliciumverbindungen werden Vinyltri- methoxysilan, Vinyltriethoxysilan, 3-Methacryloxypropyltri- met oxysilan, 3~Methacryloxypropyltriethoxysilan, a- ethacryl- oxymethyltriethoxysilan am meisten bevorzugt.

Der Anteil an ethylenisch ungesättigten, hydrolysierbaren Siliciumverbindungen C) beträgt vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.~%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere,

Geeignete ethylenisch ungesättigte, funktionalisierte Monomere C) sind auch ethylenisch ungesättigte epoxidgruppenhaltige Verbindungen, wie beispielsweise Glycidylmethacrylat, Glycidylac- rylat, Allylglycidether , Vinylglycidether , Vinylcyclohexanoxid, Limonenoxid, Myrcenoxid, Caryophyllenoxid und mit einem Gly- cidrest am Aromaten substituierte Styrole und Vinyltoluole so ¬ wie mit Glycidylresten am Aromaten substituierte Vinylbenzoate . Bevorzugt sind Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat, Allylgly ¬ cidether und Vinylglycidether.

Der Anteil an ethylenisch ungesättigten epoxidgruppenhaltigen Monomere C) beträgt vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,25 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere.

Am meisten bevorzugt werden 0,05 bis 5 Gew.- mindestens einer ethylenisch ungesättigten, hydrolysierbaren Siliciumverbindung und 0,1 bis 5 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesättigten epoxidgruppenhaltigen Verbindung, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, copolymerisiert . Die Angaben in Gew.-% für die Monomere A) , B) , C) und Hilfsmonomere D) addieren sich dabei jeweils auf 100 Gew.-% für das Gesamtgewicht der copolymerisierten Monomere auf.

Bevorzugt werden Comonomergemische, welche Vinylacetat und Ethylen enthalten, besonders bevorzugt 70 bis 90 Gew,~% Vinylacetat und 1 bis 30 Gew.-% Ethylen enthalten; sowie

Comonomermischungen, welche 50 bis 90 Gew,-% Vinylacetat und 1 bis 30 Gew. -% Ethylen, besonders bevorzugt 10 bis 30 Gew.-% Ethylen, und vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C-Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylpropionat, Vinyl- laurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen wie VeoVa9, VeoValO, VeoVall enthalten;

und Comonomergemische von Vinylacetat, mit 1 bis 30 Gew.~% Ethylen, besonders bevorzugt 10 bis 30 Gew,-% Ethylen, und

vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, insbesondere Methacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat , n-Butylmethacrylat , Hexylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat;

und Gemische von Vinylacetat, 1 bis 20 Gew.-% Vinyllaurat oder Vinylester einer alpha-verzweigten Carbonsäure mit 9 bis 11 C- Atomen, sowie 1 bis 20 Gew.-% Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, insbesondere Methacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat n- Butylmethacrylat, Hexylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat;

wobei die Gemische noch die genannten Hilfsmonomere D) und funktionalisierten Monomere C) in den genannten Mengen enthalten können;

und sich die Angaben in Gew.-% für die einzelnen Gemische auf jeweils 100 Gew.-% aufaddieren.

Die Monomerauswahl bzw. die Auswahl der Gewichtsanteile der Co- monomere erfolgt dabei so, dass im allgemeinen eine Glasübergangstemperatur Tg von -50°C bis +50°C resultiert. Die Glas- Übergangstemperatur Tg der Polymerisate kann in bekannter Weise mittels Differential Scanning Calorimetry (DSC) ermittelt werden. Die Tg kann auch mittels der Fox-Gleichung näherungsweise voraus berechnet werden. Nach Fox T. G. , Bull. Am. Physics Soc . 1, 3, page 123 (1956) gilt: 1/Tg = Xi/ ! + X2/Tg 2 + ... + n/Tg n , wobei x n für den Massebruch (Gew,-%/l00) des Monomeren n steht, und Tg n die Glasübergangs emperatur in Kelvin des Ho- mopolymeren des Monomeren n ist. Tg-Werte für Homopolymerisate sind in Polymer Handbook 2nd Edition, J, Wiley & Sons, New York (1975) aufgeführt.

Die Initiierung der Polymerisation erfolgt mit den für die Emulsionspolymerisation gebräuchlichen Redox-Initiator-Ko bi- nationen. Beispiele für geeignete Oxidationsinitiatoren sind die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze der Peroxodischwefel- säure, Wasserstoffperoxid, t-Butylperoxid, t-Butylhydroperoxid, Kaliumperoxodiphosphat, tert . -Butylperoxopivalat , Cumolhydro- peroxid, Isopropylbenzolmonohydroperoxid, Azobisisobutyro- nitril. Bevorzugt werden die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze der Peroxodischwefelsäure und Wasserstoffperoxid. Die genannten Initiatoren werden im allgemeinen in einer Menge von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, eingesetzt.

Die genannten Oxydationsmittel, insbesondere die Salze der Pe ¬ roxodischwefelsäure, können auch alleinig als thermische Initi ¬ atoren eingesetzt werden.

Geeignete Reduktionsmittel sind die Sulfite und Bisulfite der Alkalimetalle und von Ammonium, beispielsweise Natriumsulfit, die Derivate der Sulfoxylsäure wie Zink- oder Alkaliformalde- hydsulfoxylate, beispielsweise Natriumhydroxymethansulfinat (Brüggolit) und (Iso- ) Ascorbinsäure . Bevorzugt werden Natriumhydroxymethansulfinat und Natriumsulfit eingestezt. Die Reduktionsmittelmenge beträgt vorzugsweise 0,015 bis 3 Gew.-%, bezo- gen auf das Gesamtgewicht der Monomere .

Zur Steuerung des Molekulargewichts können während der Polymerisation regelnde Substanzen eingesetzt werden, Falls Regler eingesetzt werden / werden diese üblicherweise in Mengen zwischen 0,01 bis 5,0 Gew.~%, bezogen auf das Gesamtgewicht der zu polymerisierenden Monomere, eingesetzt und separat oder auch vorgemischt mit Reaktionskomponenten dosiert. Beispiele solcher Substanzen sind n-Dodecylmercaptan, tert , -Dodecylmercaptan, Mercaptopropionsäure, Mercaptopropionsäuremethylester , Xsopro- panol und Acetaldehyd. Vorzugsweise werden keine regelnden Substanzen verwendet.

Als Emulgatoren werden nichtionische Emulgatoren, gegebenenfalls in Kombination mit anionischen Emulgatoren, eingesetzt. Geeignete nichtionische Emulgatoren sind beispielsweise Acyl-, Alkyl-, Oleyl- und Alkylarylethoxylate . Diese Produkte sind beispielsweise im Handel unter der Bezeichnung Genapol (R) oder Lutensol (R) erhältlich. Hierunter fallen ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole, vorzugsweise mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 50 Ethylenoxid-Einheiten und C 4 - bis Ci 2 -Alkylresten, sowie ethoxylierte Fettalkohole, vorzugsweise mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 80 Ethylenoxid-Einheiten und C 8 bis C 36 ~ Alkylresten, Geeignete nichtionische Emulgatoren sind auch Ci 3 - C a5 -0xoalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 30 Ethylenoxid-Einheiten, Ci 6 -C 18 -Fettalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 11 bis 80 Ethylenoxid-Einheiten, Ci 0 - Oxoalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 11 Ethylenoxid-Einheiten, C13 -Oxoalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten, Polyoxyethy- lensorbitanmonooleat mit 20 Ethylenoxidgruppen, Copolymere aus Ethylenoxyd und Propylenoxyd mit einem Mindestgehalt von 10 Gew.-% Ethylenoxid, Pplyethylenoxid-Ether von Oleylalkohol mit einem Ethoxylierungsgrad von 4 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten sowie die Polyethylenoxid-Ether von Nonylphenol mit einem Ethoxylierungsgrad von 4 bis 20 Ethylenoxid-Einhei en. Besonders bevorzugt sind Ci ? .-Ci 4 -Fettalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten ,

Gegebenenfalls können auch Mischungen aus nichtionischen und anionischen Emulgatoren eingesetzt werden, Beispiele für geeignete anionische Emulgatoren sind Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von geradkettigen aliphatischen Carbonsäuren mit 12 bis 20 C-Atomen; Natriumhydroxyoctadecansulfonat ; Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Hydroxyfettsäuren mit 12 bis 20 C-Atomen und deren Sulfonierungs- und/oder Acetyllerungsprodukte; Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten, auch als Triethanolaminsalze, und Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Alkylsulfonaten mit jeweils 10 bis 20 C-Atomen und von Al- kylarylsulfonaten mit 12 bis 20 C-Atomen; Dimethyldialkylammo- niumchlorid mit 8 bis 18 C-Atomen und deren Sulfonierungspro- dukte; Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Sulfobernstein- säureestern mit- aliphatischen gesättigten einwertigen Alkoholen mit 4 bis 16 C-Atomen und Sul obernsteinsäure-4 -Estern mit Po- lyethylenglykolethern von einwertigen aliphatischen Alkoholen mit 10 bis 12 C-Atomen, insbesondere deren Di -Natriumsalze, und von Sulfobernsteinsäure- -Ester mit Polyethylenglykolnonylphe- nylether, insbesondere dessen Di-Natriumsalz, und von Sulfo- bernsteinsäure-bis-cyclohexylester, insbesondere dessen Natriumsalz; Ligninsulfonsäure sowie deren Calcium-, Magnesium-, Na ¬ trium- und Ammoniumsalze; Harzsäuren sowie hydrierte und dehydrierte Harzsäuren sowie deren Alkalisalze.

Am meisten bevorzugte anionische Emulgatoren sind die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten und von Alkylsulfo- naten mit jeweils 10 bis 20 C-Atomen, sowie von Alkylaryl- sulfonaten mit 12 bis 20 C-Atomen, und von Sulfobernsteinsäu- reestern mit aliphatischen gesättigten einwertigen Alkoholen mit 4 bis 16 C-Atomen.

Die Emulgatormenge beträgt 3 bis 12,5 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere. Es kann ausschließlich nichtionischer Emulgator eingesetzt werden. Bevorzugt werden Gemische aus einem oder mehreren nichtionischen Emulgatoren und einem oder mehreren anionischen Emulgatoren eingesetzt, wobei der Anteil der nichtionischen Emulgatoren im Gemisch mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 75 Gew,-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht an nichtionischem und anionischem Emulgator beträgt.

Zusätzlich zu den genannten Emulgatoren werden besonders bevorzugt noch Schutzkolloide als oberflächenaktive Verbindungen eingesetz .

Geeignete Schutzkolloide sind Polyvinylalkohole Polyvinylace- tale; Polyvinylpyrrolidone; Polysaccharide in wasserlöslicher Form wie Stärken (Amylose und Amylopectin) , Cellulosen und deren Carboxymethyl-, Methyl-, Hydroxyethyl- , Hydroxypropyl -Deri ¬ vate; Proteine wie Casein oder Caseinat, Sojaprotein, Gelatine; Ligninsulfonate; synthetische Polymere wie Poly (meth) cryl- säure, Copolymerisate von (Meth) acrylaten mit carboxylfunktio- nellen Comonomereinhei en, Pol (meth) acrylamid, Polyvinylsul- fonsäuren und deren wasserlöslichen Copolymere; Melaminformal- dehydsulfonate, Naphthalinformaldehydsulfonate, Styrolmalein- säure- und Vinylethermaleinsäure- Copolymere ,

Bevorzugt wird der Einsatz von teilverseiften oder vollverseiften Polyvinylalkoholen, besonders bevorzugt aus der Gruppe der teilverseif en Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 95 Mol-% und einer Höpplerviskosität, in 4 %-iger wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas (Methode nach Höppler bei 20 °C, DIN 53015) . Bevorzugt sind auch teilversei te, hydrophob modifizierte Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 95 Mol-% und einer Höpplerviskosität, in 4 %-iger wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas , Beispiele hierfür sind teilverseifte Copolymerisate von Vinylacetat mit hydrophoben Comonomeren wie Iso- propenylacetat , Vinylpivalat , Vinylethylhexanoat , Vinylester von gesättigten alpha-verzweigten Monocarbonsäuren mit 5 oder 9 bis 11 C-Atomen, Dialkylmaleinate und Dialkylfumarate wie Di- isopropylmaleinat und Diisopropylfumarat, Vinylchlorid, Vinyl- alkylether wie Vinylbutylether, Olefine wie Ethen und Decen. Der Anteil der hydrophoben Einheiten beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des teilverseiften Polyvinylalkohols , Es können auch Gemische der genannten Poly- vinylalkohole eingesetzt werden. Weitere bevorzugte Polyvinyl- alkohole sind teilverseifte, hydrophobierte Polyvinylalkohole, die durch polymeranaloge Umsetzung, beispielsweise Acetalisie- rung der Vlnylalkoholeinheiten mit Ci- bis C 4 -Aldehyden wie Bu- tyraldehyd erhalten werden, Der Anteil der hydrophoben Einheiten beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew,-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des teilverseiften Polyvinylacetats . Der Hydrolysegrad beträgt von 80 bis 95 Mol-%, vorzugsweise 85 bis 94 Mol-%, die Höpplerviskosität (DIN 53015, Methode nach Höppler, 4 %-ige wässrige Lösung) von 1 bis 30 mPas, vorzugsweise 2 bis 25 mPas .

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden am meisten bevorzugt Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 85 bis 94 Mol-% und einer Höpplerviskosität, in 4 %-iger wässriger Lösung von 3 bis 25 mPas (Methode nach Höppler bei 20°C, DIN 53015) eingesetzt. Die genannten Schutzkolloide sind mittels dem Fachmann bekannter Verfahren zugänglich.

Die Schutzkolloide werden vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 10 Gew,-%, besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere, bei der Polymerisation zugesetzt. Besonders bevorzugt wird eine Mischung aus den genann ¬ ten Emulgatoren und Schutzkolloiden eingesetzt; ganz besonders bevorzugt eine Mischung aus mindestens einem nichtionischen Emulgator, mindestens einem anionischen Emulgator und mindes ¬ tens einem Schutzkolloid, jeweils in den obengenannten Mengen.

Die Polymerisation wird in mindestens zwei hintereinander geschalteten Druckreaktoren durchgeführt und anschließend in mindestens einem Niederdruckreaktor weitergeführt. Als Druckreaktoren und Niederdruckreaktoren können die herkömmlichen, entsprechend dimensionierten Stahlreaktoren mit Rühreinrichtung, Heiz-/ ühlsystem sowie Leitungen zur Zuführung der Edukte bzw. Abführung der Produkte eingesetzt werden. Die bevorzugte Anla- genkonfiguration besteht aus zwei hintereinander geschalteten Druckreaktoren und einem oder zwei anschließenden Niederdruckreaktoren. Werden mehrere Niederdruckreaktoren eingesetzt, können diese sowohl wechselweise (parallel) als auch hintereinander (in Reihe) betrieben werden. Höhere Kaskaden mit mehr als zwei Druckreaktoren können eingesetzt werden, sind aber aufgrund der damit verbundenen stark ansteigenden Komplexität der Anlage nicht immer wünschenswert.

Der Prozess wird so geführt, dass in allen Druckreaktoren die Summe der eintretenden Masseströme gleich der Summe der austretenden Masseströme ist. Die Niederdruckreaktoren werden bevorzugt nebeneinander betreiben und wechselweise benutzt. Der Druck in den hintereinander geschalteten Druckreaktoren wird so eingestellt, dass vom ersten bis zum letzten der hintereinander geschalteten Druckreaktoren ein abnehmender Druckgradient resultiert, der den Massefluss in der Druckreaktorkaskade gewährleistet. Der Massetransport vom letzten Druckreaktor in den da ¬ hinter geschalteten Niederdruckreaktor kann mittels druckgeregelter Ventile oder mittels einer Pumpe in dem Maß erfolgen, wie die Masseströme in die vorgeschalteten Druckreaktoren zugeführt werden.

Vor Beginn der Polymerisation werden die Druckreaktoren zu 50 bis 80 % des Volumens mit einer Polymerdispersion befüllt, welche vorzugsweise dem Endprodukt der Polymerisation bezüglich Copolymerzusammensetzung, Art und Menge der oberflächenaktiven Verbindung (en) (Emulgatoren und Schutzkolloide) sowie Teilchengröße und Festgehalt entspricht. Dies kann so erfolgen, dass in den Druckreaktoren diese Dispersion mittels Batch-Polymerisa- tion hergestellt wird, oder die Druckreaktoren mit einer separat hergestellten Dispersion befüllt werden.

Anschließend werden die Druckreaktoren mit Ethylen beaufschlagt. Der Ethylendruck wird so reguliert, dass vom ersten bis zum letzten der hintereinandergeschalteten Druckreaktoren ein abnehmender Druckgradient resultiert. Die Druckreaktoren werden bei einer Temperatur von 50 °C bis 90 °C und bei einem Druck von 10 bis 90 bar abs . betrieben, bevorzugt bei einem Druck pl von vorzugsweise 30 bis 80 bar abs. im ersten Druckreaktor und bei einem Druck p2 von vorzugsweise 10 bis 40 bar abs. im letzten Druckreaktor, mit der Maßgabe, dass pl > p2 ist. Vorzugsweise beträgt die Druckdifferenz zwischen zwei hintereinander geschalteten Druckreaktoren 2 bis 40 bar.

50 bis 100 Gew.-%, bevorzugt mehr als 70 Gew,-%, bezogen auf das Gesamtgewicht aller Monomere A) , werden im ersten Druckreaktor zudosiert und der Rest in die darauf folgenden Druckreaktoren zudosiert. Monomer B) , Ethylen, wird zu mindestens 50 Gew. -% im ersten Druckreaktor vorgelegt und der Rest in den darauf folgenden Druckreaktoren zudosiert. Die Dosierung der funktionalisierten Monomere C) kann so erfolgen, dass diese teilweise oder ganz im ersten Druckreaktor oder teilweise oder ganz in einem der weiteren Druckreaktoren erfolgt. Ein Teil der Monomere C) kann auch erst im Niederdruckreaktor zudosiert werden. Werden als Monomere C) ethylenisch ungesättigte epo- xidgruppenhaltige Verbindungen in Kombination mit ethylenisch ungesättigten, hydrolysierbaren Siliciumverbindungen copolyme- risiert, werden diese vorzugsweise getrennt voneinander zudo ¬ siert. Besonders bevorzugt so, dass eine der Komponenten in den ersten Druckreaktor zudosiert wird und die andere in einen der nachfolgenden Druckreaktoren oder zumindest teilweise erst in den Niederdruckreaktor zudosiert wird. Die Zugabe der genannten Hilfsmonomere D) kann ganz oder teilweise sowohl im ersten als auch einem der darauffolgenden Druckreaktoren oder im Nieder ¬ druckreaktor erfolgen. Vorzugsweise werden die Hilfsmonomere D) vollständig in den ersten Druckreaktor zudosiert.

Der Anteil an Emulgatoren kann sowohl vollständig im ersten Druckreaktor dosiert werden, als auch teilweise im ersten Druckreaktor dosiert und der Rest in weiteren Druckreaktoren und/oder den anschließenden Niederdruckreaktoren zudosiert werden. Dabei werden mindestens 80 Gew.-% des Emulgator-Anteils im ersten Druckreaktor vorgelegt oder zudosiert. Besonders bevorzugt wird der gesamte Emulgator-Anteil im ersten Druckreaktor zudosiert. Falls Schutzkolloid eingesetzt wird, wird dieses vorzugsweise im Gemisch mit den Emulgatoren zudosiert. Das Schutzkolloid kann dabei nur in den ersten Druckreaktor zudosiert werden, oder auf die Druckreaktoren und Niederdruckreaktoren verteilt zudosiert werden. Besonders bevorzugt wird die Gesamtmenge an Emulgator und gegebenenfalls Schutzkolloid im ersten Druckreaktor zudosiert.

Die Polymerisation wird mit einem Redoxsystem aus Oxidations- und Reduktionskomponente initiiert, wobei beide Komponenten in alle Druckreaktoren dosiert werden. Der Monomerumsatz wird mit der Initiatordosierung gesteuert. Die Initiatoren werden insgesamt so zudosiert, dass eine kontinuierliche Polymerisation ge ¬ währleistet ist, und die Polymerisation im ersten Druckreaktor bis zu einem Umsatz von mindestens 30 Gew.-% und im letzten Druckreaktor von mindestens 90 Gew.-% geführt wird, jeweils be ¬ zogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere ,

Insgesamt werden die Dosierraten der Edukte so eingestellt, dass mittlere Verweilzeiten in der Druckreaktorkaskade von vorzugsweise insgesamt 60 bis 240 Minuten resultieren.

Nach Abschluss der Polymerisation in der Druckreaktorkaskade wird zur Restmonomerentfernung in Anwendung bekannter Methoden im Niederdruckreaktor nachpolymerisiert , im allgemeinen durch mit Redoxkatalysator initiierter Nachpolymerisation, Im Niederdruckreaktor wird vorzugsweise bei Atmosphärendruck oder darun ¬ ter, das heißt bei einem Druck von 1 bar abs und bei einer Temperatur von 30°C bis 60°C auspolymerisiert , Die Polymerisa- tion wird vorzugsweise bis zu einem Umsatz von mindestens 99 Gew. -%, bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, besonders bevorzugt bis zu einem Gehalt an freiem Monomer von < 1000 ppm fortgesetzt. In den Niederdruckreaktoren werden beide Initiatorkomponenten im nötigen Maße für die Endkonfektionierung zugegeben.

Flüchtige Re tmonomere können anschließend mittels Destillation, vorzugsweise unter reduziertem Druck, und gegebenenfalls unter Durchleiten oder Überleiten von inerten Schleppgasen wie Luft, Stickstoff oder Wasserdampf entfernt werden.

Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen wässrigen Dispersionen haben einen Feststoffgehalt von 30 bis 75 Gew.- , vorzugsweise von 50 bis 60 Gew.-%.

Die wässrigen Polymerdispersionen können in den dafür typischen Anwendungsbereichen eingesetzt werden, beispielsweise als Bindemittel für Beschichtungsstoffe und Klebemittel, Fliesenkle ¬ bern und Vollwärmeschutzklebemitteln. Vorzugsweise in Kunst ¬ stoffdispersionsfarben, als Fassadenfarbe oder Innenfarbe, und in Kunststoffdispersionsputzen.

Die Rezepturen für Kunststoffdispersionsfarben und Kunststoff- dispersionsputzen sind dem Fachmann bekannt, und enthalten im allgemeinen 5 bis 50 Gew.-% des wässrigen polymeren Bindemittels, 5 bis 35 Gew.-% Wasser, 5 bis 80 Gew.-% Füllstoff, 5 bis 30 Gew,-% Pigmente sowie 0,1 bis 10 Gew.-% weitere Zusatzstoffe, wobei sich die Angaben in Gew.- in der Rezeptur auf 100 Gew.-% aufaddieren.

Beispiele für einsetzbare Füllstoffe sind Carbonate wie Calci ¬ umcarbonat in Form von Calcit, Kreide und Marmor, sowie Magne- siumcalciumcarbonat in Form von Dolomit. Weitere Beispiele sind Silikate, wie Magnesiumsilikat in Form von Talkum, oder Alumi- niumsilikate wie Lehm und Tone; Quarzmehl, Quarzaand, hochdisperse Kieselsäure und Feldspat. Geeignet sind auch Faser- fÜllstoffe. in der Praxis werden häufig Gemische verschiedener Füllstoffe engesetzt. Kunststoffputze enthalten im allgemeinen grobkörnigere Füllstoffe als Dispersionsfarben. Die Körnung liegt dabei oftmals zwischen 0,2 und 5,0 mm. Ansonsten können Kunststoffputze die selben Zusatzstoffe wie Dispersionsfarben enthalten.

Geeignete Pigmente sind beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxide, Ruß als anorganische Pigmente, sowie die gebräuchlichen organischen- Pigmente. Beispiele für weitere Zusatzstoffe sind Netzmittel in Anteilen von im allgemeinen 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Rezeptur. Beispiele hierfür sind Natrium- und Kaliumpolyphosphate, Polyacrylsäuren und deren Salze. Als Zusatzstoffe sind auch Verdickungsmittel zu nennen, welche im allgemeinen in einer Menge von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Rezeptur, eingesetzt werden. Gebräuchliche Verdickungsmittel sind Cellulose- ether, Stärken, oder Bentonit als Beispiel für ein anorganisches Verdickungsmittel. Weitere Zusatzstoffe sind Konservie ¬ rungsmittel, Entschäumer, Gefrierschutzmittel.

Zur Herstellung der Klebe- und Beschichtungsmittel wird die Polymerdispersion mit den weiteren Rezepturbestandteilen, Füllstoff und weiteren Zuschlägen in geeigneten Mischern gemischt und homogenisiert. Bei der Herstellung von pastösen Massen wird häufig zunächst der Wasseranteil vorgelegt, die Dispersion zugegeben und abschließend die Feststoffe eingerührt.

Die Pigment-Volumen-Konzentration (PVK) von pigmenthaltigen Be- schichtungsstoffen wie Kunststoffdispersionsfärben liegt im allgemeinen im Bereich von 10 bis 90 % und errechnet sich nach folgender Formel: PKV(%) = (V P+F x 100)/(V P+F + V B ) mit V P+F = Summe aus Volumen Pigment und Füllstoff, V B = Volumen Bindemittel, Bei einer PVK ^ 50 % spricht man von hochgefüllten Beschich- tungsstoffen.

Die mit dem erf ndungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polymerdispersionen eignen sich als Bindemittel in konventionellen Rezepturen für Dispersionsfarben. Bei der Copolymerisation von funktionellen Comonomeren C) werden funktionalisierte Polymerisate erhalten, welche sich durch eine hohe Nassabriebsbeständigkelt , selbst in hoch gefüllten, überkritisch formulierten Zusammensetzungen, dass heißt, in Beschichtungsstoffen mit einer hohen Pigmentvolumenkonzentration (PVK) > 50, bevorzugt 60 bis 85 %, auszeichnen. Besonders vorteilhaft sind die funktionalisierten Copolymerisate als Bindemittel in Beschichtungsstoffrezepturen für emissionsarme, hoch gefüllte Innenfarben. Besonders vorteilhaft ist eine Partikelgröße der dispergierten Polymerpartikel mit einem gewichtsmittleren Median von < 800 nm, die durch statische Lichtstreumessung bestimmt wird.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung :

Vergleichsbeispiel l:

In einem Druckreaktor Rl (Volumen: 18 1) wurden 11 kg einer wässrigen Dispersion eines Copolymerisats der Zusammensetzung 85 Gew.-% Vinylacetat und 15 Gew.- Ethylen, welche mit 7 Gew.- %, bezogen auf das Copolymerisat, eines Polyvinylalkohols , mit einer Viskosität nach Höppler in einer 4 Gew.~%~igen Lösung von 4 mPas, und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%, stabilisiert wurde, vorgelegt. Zusätzlich wurden 1850 g Vinylacetat und 720 g einer 20 Gew. - %-igen, wässrigen Lösung eines Polyvinylalkohols, mit einer Viskosität nach Höppler in einer 4 Gew. -%-igen Lösung von 4 mPas, und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-% vorgelegt. Der Druckreaktor Rl war mit einem weiteren Druckreaktor R2 gleicher Größe verbunden, der mit 17 kg der gleichen wie in Druckreaktor Rl vorgelegten Dispersion befüllt wurde. Beide Druckreaktoren wurden mit Ethylen beaufschlagt, wobei der Druck im Druckreaktor Rl 70 bar betrug und im Druckreaktor R2 35 bar. Treibende Kraft für den Massefluss war somit die Druckdifferenz zwischen beiden Druckreaktoren, Aus dem zweiten Druckreaktor R2 wurde die Dispersion mittels einer Pumpe in der Menge abgenommen, wie die gesamten Stoffströme über die Dosierungen in die beiden Druckreaktoren zugeführt wurden. Beide Druckreaktoren wurden auf eine Temperatur von 65 °C aufgeheizt und die Reaktion durch Start der Initiatordosierungen Kaliumpersulfat (3 Gew.-% in Wasser) und Brüggolit (1,5 Gew.~% in Wasser) gestartet.

Bei Reaktionsbeginn, erkennbar an einem Temperaturanstieg, wurden weitere Dosierungen im Druckreaktor Rl gestartet: 3600 g/h Vinylacetat, 4320 g/h einer 6,6 Gew.-%-igen wässrigen Polyvi- nylalkohollösung, mit einer Viskosität nach Höppler in einer 4 Gew.-%-igen Lösung von 4 mPas, und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%. Ethylen wurde mit einer Rate von 1150 g/h bei 70 bar Druck im Druckreaktor Rl nachdosiert. Die Dispersion wurde aus dem Druckreaktor R2 in einen sich anschließenden Niederdruckreaktor überführt und dort bei Atmosphärendruck (1 bar abs) und einer Temperatur von 60°C mit 20 ml/h Tert -Butylhydroperoxid (10 Gew.-% in Wasser) und 20 ml/h Brüggolit (10 Gew.-% in Wasser) nachpolynierisiert .

Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt .

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 50,0 Gew.-%, eine Viskosität von 130 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 6,0°C , Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 1160 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 63,7 Gew.-%, im Druckreaktor R2 98,2 Gew.-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 300 ppm. Beispiel 2 :

In einem Druckreaktor Rl (Volumen: 18 1) wurden 11 kg einer wässrigen Dispersion eines Copolymerisats der Zusammensetzung 87 Gew,-% Vinylacetat und 13 Gew.-% Ethylen vorgelegt, welche mit 5,5 Gew,-%, bezogen auf das Copolymerisat , einer Emulgator- Mischung stabilisiert war. Die Emulgatormischung war wie folgt zusammengesetzt: 9 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren eines Alkansulfonat-Natrium-Salzes (Mersolat) , 12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren, eines Dodecylbenzolsulfonsäure-Natrium-Salz (Melon) und 79 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren, eines Iso-Tri- decylalkoholpolyglykolethers mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) . Zusätzlich wurden 600 g Ethylen, 3000 g Vinylacetat sowie 3820 g einer wässrigen Emulgatormischung, bestehend aus 231 g Iso~Tridecylalkoholpolyglykolether mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) , 26 g eines Alkansul- fonat-Natrium-Salzes (Mersolat) , 35 g Dodecylbenzolsulfonsäure- Natrium-Salz (Melon) , 18 g Vinylsulfonat, 17 g Natriumacetat und der restlichen Menge (3493 g) an Wasser, vorgelegt. Der Druckreaktor Rl war mit einem weiteren Druckreaktor R2 gleicher Größe verbunden, wobei Druckreaktor R2 mit 17 kg der gleichen wie in Druckreaktor Rl vorgelegten Dispersion befüllt wurde. Beide Druckreaktoren wurden mit Ethylen beaufschlagt, wobei der Druck im Druckreaktor Rl 70 bar betrug und im Druckreaktor R2 35 bar, und auf eine Temperatur von 70°C gebracht und die Reaktion durch Dosierung eines Redoxinitiatorsystems aus 100 g/h einer Ammoniumpersulfatlösung (5 Gew.-% in Wasser) und 100 g/h einer Natriumsul itlösung (4,2 Gew. -% in Wasser) in Druckreaktor Rl und 250 g/h Ammoniumpersulf tlösung (5 Gew. -% in Wasser) und 350 g/h Natriumsulfitlösung (4,2 Gew.-% in Wasser) in Druckreaktor R2 gestartet. Bei Reaktionsbeginn, erkennbar an einem Temperaturanstieg, wurden weitere Dosierungen im Druckreaktor Rl gestartet: 3000 g/h Vinylacetat, 3820 g/h der Emulgatormischung mit der für die Vorlage beschriebenen Zusammensetzung sowie 600 g/h Ethylen. In den Druckreaktor R2 wurde zu- sätzlich noch 1650 g/h Vinylacetat dosiert. Die Dispersion wurde aus dem Druckreaktor R2 in einen sich anschließenden Niederdruckreaktor überführt und dort mit Natriumsulfit-Lösung (4,2 Gew.-% in Wasser, Dosierrate 340 g/h) und Tert- Butylhydroperoxid-Lösung (10 Gew.-% in Wasser, 130 g/h) bei einer Temperatur von 60°C nachpolymerisiert . Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt.

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 57,5 Gew.~ , eine Viskosität von 40 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 3,4°C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 780 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Um ¬ satz, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 67,3 Gew.-%, im Druckreaktor R2 96,9 Gew.-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 700 ppm.

Beispiel 3 :

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 2 beschrieben, mit dem Unterschied, dass den 3820 g der Emulga- tormischung in Vorlage und Dosierung, bestehend aus 231 g iso- Tridecylalkoholpolyglykolether mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) , 26 g Alkansulfonat-Natrium-Salze (Mersolat) , 35 g Dodecylbenzolsul onsäure-Natrium-Salz (Melon) , 18 g Vinyl- sulfonat, 17 g Natriumacetat und 3493 g Wasser noch jeweils 63 g Polyvinylalkohol mit einer Höpplerviskosität von 25 mPas und einem Hydrolysegrad von 88 Mol- (in 4 Gew.-%~iger wässriger Lösung) zugegeben wurde. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt .

Die erhaltene Dispersion hatte einen Peststoffgehalt von 54,5 Gew.-%, eine Viskosität von 1270 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 4,0 °C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 790 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 60,0 Gew.-%, im Druckreaktor R2 97,4 Gew,- , Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 400 ppm,

Vergleichsbeispiel 4:

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 3 beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Emulgatormischung zu 79 Gew.-% dem Reaktor Rl zugeführt wurde und zu 21 Gew.-% kontinuierlich dem Reaktor R2 zugeführt wurden, Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführ .

Die erhaltene Dispersion hatte einen Peststoffgehalt von 56 Gew.-%, eine Viskosität von 1270 mPas (Brookfield, 20, 23°C) , eine Glasübergangstemperatur von 4,7 °C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 1000 nm (Oberfläche: 8,7 m 2 /g) und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtge ¬ wicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 64,5 Gew.~.%, im Druckreaktor R2 98,2 Gew,-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 450 ppm.

Vergleichsbeispiel 5:

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 4 beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Anteile an Alkansul- fonat-Natrium-Salz (Mersolat) und Dodecylbenzolsulfonsäure-Na- trium-Salz (Melon) in der Emulgatordosierung auf 70 g Mersolat und 90 g Melon in Vorlage und Dosierung erhöht wurde, und der Anteil des Iso-Tridecylalkohol-polyglykolethers mit einem Etho- xylierungsgrad von 15 (Genapol X150) auf 130 g in Vorlage und Dosierung reduziert wurde. Der Gewichtsanteil an ionischen Emulgatoren lag somit bei 55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Emulgator. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt.

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 57,2 Gew.~%, eine Viskosität von 790 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 6,9°C. Der Median der ge- wichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 1010 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil, Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 70,9 Gew.-%, im Druckreaktor R2 98,4 Gew.-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 370 ppm,

Vergleichsbeispiel 6:

In einem Druckreaktor Rl (Volumen: 18 1) wurden 11 kg einer wässrigen Dispersion eines Copolymerisats der Zusammensetzung 85 Gew,-% Vinylacetat, 13 Gew,-% Ethylen, 1,0 Gew.-% Glycidyl- methacrylat und 1,0 Gew.~ Vinyltrimethoxysilan, welche mit 5,5 Gew.-%, bezogen auf das Copolymerisat , einer Mischung von 9 Gew.- , bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren, eines anionischen Alkansulfonat-Natrium-Salzes (Mersolat) und 12 Gew,-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren, eines anionischen Dodecylbenzolsulfonsäure-Natrium-Salzes (Melon) und 79 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren, eines nichtionischen Iso-Tridecylalkoholpolyglykolethers mit einem Ethoxylie ungsgrad von 15 (Genapol X150) stabilisiert war und zusätzlich noch mit 1,2 Gew,-%, bezogen auf das Copolymerisat, eines Polyvinylalkohols mit einer Viskosität nach Höppler in einer 4 Gew.~%-igen wässrigen Lösung von 25 mPas und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%, stabilisiert war, vorgelegt. Zusätzlich wurden 600 g Ethylen, 3000 g einer Mischung aus 2964 g Vinylacetat ünd 36 g Vinyltrimethoxysilan vorgelegt, sowie 3880 g einer wässrigen Emulgatormischung, bestehend aus 231 g iso- Tridecylalkoholpolyglykolethers mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) , 26 g eines Alkansulfonat-Natrium-Salzes (Mersolat) , 35 g Dodecylbenzolsulfonsäure-Natrium-Salz (Melon) , 63 g eines Polyvinylalkohols mit einer Höpplerviskosität von 25 mPas (in 4 Gew.-%-iger wässriger Lösung) und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%, 18 g Vinylsulfonat , 17 g Natriumacetat und der restlichen Menge an Wasser (3490 g) , vorgelegt. Der Druckreaktor Rl war mit einem weiteren Druckreaktor R2 gleicher Grö- ße verbunden, wobei Druckreaktor R2 mit 17 kg der gleichen, wie in Druckreaktor Rl vorgelegten, Dispersion befüllt wurde, Beide Druckreaktoren wurden mit Ethylen beaufschlagt, wobei der Druck im Druckreaktor Rl 70 bar betrug und im Druckreaktor R2 35 bar. Beide Druckreaktoren wurden auf eine Temperatur von 70°C gebracht und die Reaktion durch Start der Dosierung eines Redoxi- nitiatorsystems aus 200 g/h einer Ammoniumpersulfatlösung (5 Gew.-% in Wasser) und 200 g/h einer Natriumsulfitlösung (4,2 Gew.-% in Wasser) in Druckreaktor Rl und 315 g/h Ammoniumpersulfatlösung (5 Gew.-% in Wasser) und 440 g/h Natriumsulfitlösung (4,2 Gew.-% in Wasser) in Druckreaktor R2 gestartet. Bei Reaktionsbeginn, erkennbar an einem Temperaturanstieg, wurden weitere Dosierungen im Druckreaktor Rl gestartet: 3000 g/h eines Vinylacetat/Vinyltrimethoxysilan-Gemisches aus 2964 g Vinylacetat und 36 g Vinyltrimethoxysilan, 3000 g/h eines Emulga- torgemisches der für die Vorlage beschriebenen Zusammensetzung sowie 600 g/h Ethylen. In den Druckreaktor R2 wurden zusätzlich folgende Dosierungen gestartet: 1650 g/h eines Vinylace- tat/Glycidylmethacrylat-Gemisches aus 1595 g Vinylacetat und 55 g Glycidylmethacrylat und 880 g/h eines Emulgatorgemisches der für die Vorlage beschriebenen Zusammensetzung. Damit wurden 22 Gew.-% aller Emulgatoren in den Druckreaktor R2 dosiert. Trei ¬ bende Kraft für den Massefluss war somit die Druckdifferenz zwischen beiden Druckreaktoren. Aus dem zweiten Druckreaktor R2 wurde die Dispersion mittels einer Pumpe in der Menge abgenommen, wie die gesamten Stoffströme über die Dosierungen in die beiden Druckreaktoren zugeführt wurden. Die Dispersion wurde aus dem Druckreaktor R2 in einen sich anschließenden Niederdruckreaktor (1 bar abs) überführt und bei einer Temperatur von 60°C mit Natriumsulfit (4,2 Gew.-% in Wasser, 340 g/h) und Tert-Butylhydroperoxid (10 Gew.-% in Wasser, 130 g/h) nachpoly- merisiert ,

Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt .

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 55,7 Gew.-%, eine Viskosität von 1200 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 6,l°C, Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 1630 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 55,8 Gew.~%, im Druckreaktor R2 95,6 Gew.-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 710 ppm.

Beispiel 7:

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel 6 beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Emulgatordosierung der beschriebenen Zusammensetzung für den Druckreaktor 2, bestehend aus Iso-Tridecylalkoholpolyglykol- ether mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) , Al ¬ kansulfonat-Natrium-Salze (Mersolat) , Dodecylbenzolsulfonsäure- Natrium-Salz (Melon) , Polyvinylalkohol mit einer Höpplervisko- sität von 25 mPas (in 4 Gew.- -iger wässriger Lösung) und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%, Vinylsulfonat , Natriumacetat und Wasser ausschließlich dem Druckreaktor 1 kontinuierlich zugeführt wurde. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt.

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 55,1 Gew.-%, eine Viskosität von 1580 mPas {Brookfield, 20, 23°C) , eine Glasübergangstemperatur von 6 °C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 600 nm (Oberfläche: 11,3 m 2 /g) und war über die Dauer der Reak ¬ tion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 54,0 Gew.-%, im Druckreaktor R2 91,3 Gew.-%. Der Restmono ¬ mergehalt im Niederdruckreaktor betrug 870 ppm.

Beispiel 8 :

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 7 beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Anteile an Alkansul- fonat-Natrium-Salz (Mersolat) und Dodecylbenzolsulfonsäure-Na- trium-Salz (Melon) in der Emulgatordosierung auf 35 g Mersolat und 49 g Melon erhöht wurden und der Anteil des Iso-Tridecyl- alkoholpolyglykolethers mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) auf 200 g reduziert wurde. Der Gewichtsanteil an ionischen Emulgatoren lag somit bei 30 Gew.~%, bezogen auf das Gesamtgewicht an Emulgator. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt.

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 55,7 Gew.-%, eine Viskosität von 1260 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 6,0°C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 660 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 60,4 Gew.-%, im Druckreaktor R2 97,3 Gew.-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 720 ppm.

Vergleichsbeispiel 9:

Die Polymerisation erfolgt in gleicher Weise wie in Beispiel 7 beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Anteile an Alkansul- fonat-Natrium-Salze (Mersolat) und Dodecylbenzolsulfonsäure-Na- trium-Salz (Melon) in der Emulgatordosierung auf 70 g Mersolat und 90 g Melon erhöht wurden und der Anteil des Iso- Tridecylalkoholpolyglykolethers mit einem Ethoxylierungsgrad von 15 (Genapol X150) auf 130 g reduziert wurde. Der Gewichtsanteil an ionischen Emulgatoren lag somit bei 55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt.

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 55,9 Gew.-%, eine Viskosität von 660 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 7,0°C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 1120 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor l 59,1 Gew.-%, im Druckreaktor R2 96,0 Gew.-%, Der Res monomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 860 ppm,

Beispiel 10:

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel 6 beschrieben, mit dem Unterschied, dass die Emulgatordosierung in den Druckreaktor R2 von 880 g/h der dort beschriebenen Emulgatormischung auf 440 g/h reduziert wurde, und die restlichen 440 g/h zusammen mit der Dosierung von 3000 g/h in den Reaktor Rl dosiert wurden. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt. Damit betrug der Anteil der in den Druckreaktor dosierten Emulgatoren 11 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulgatoren.

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 56,5 Gew.-%, eine Viskosität von 1420 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 5,3°C, Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 660 nm und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Umsatz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 61,6 Gew. -%, im Druckreaktor R2 93,6 Gew.-%, Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 880 ppm.

Beispiel 11:

Die Polymerisation erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel 7 beschrieben, mit dem Unterschied, dass in den Emulgatormischun- gen, welche in die Druckreaktoren Rl und R2 dosiert wurden, auf den Polyvinylalkohol-Anteil verzichtet worden war. Die Polymerisation wurde über eine Dauer von 24 Stunden durchgeführt .

Die erhaltene Dispersion hatte einen Feststo fgehalt von 56,1 Gew.-%, eine Viskosität von 45 mPas (Brookfield, 20, 23°C) und eine Glasübergangstemperatur von 6,0°C. Der Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung Dw der Dispersion lag bei 670 nm (und war über die Dauer der Reaktion stabil. Der Um- satz, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der im Verfahren eingesetzten Monomere, betrug im Druckreaktor Rl 63,3 Gew.-%, im Druckreaktor R2 94,0 Gew.-%. Der Restmonomergehalt im Niederdruckreaktor betrug 730 ppm.

Anwendungstechnische Prüfung:

Herstellung der Farbrezepturen:

Mit den in den (Vergleichs) Beispielen 1 bis 11 beschriebenen Dispersionen wurden Farben auf Basis unterschiedlicher Rezepturen hergestellt. Rezeptur 1 beschreibt eine konventionelle Rezeptur mit einer PV von 56 % (Tabelle 1) . Rezeptur 2 beschreibt eine silikatreiche Rezeptur (Silikat/Carbonat = 180/43 Gew. -Teile) mit einer PVK von 60 % , wohingegen Rezeptur 3 eine carbonatreiche Rezeptur (Silikat/Carbonat = 80/260 Gew. -Teile) mit einer PVK von 73 % darstellt (Tabellen 2 und 3) .

Tabelle 1: Farbrezeptur 1

Farbrezeptur 1 (FR1)

Bestandteil

Gew. -Anteil

Wasser 285,5

Celluloseether (Natrosol plus 330) 5

Rheologie-Additiv (Rheolate 208) 1

Dispergiermittel (Dispex G 40) 3,5

Entschäumer (Silfoam SD670) 2

Natriumhydroxid (10% in Wasser) 1

Konservierungsmittel (Hydorol W) 2

Titandioxid-Pigment (Kronos 2300) 220

Calciumcarbonat (Omyalite 90) 200

Polymerdispersion (55%) 280

Summe alle Gew. -Teile 1000 Tabelle 2: Farbrezeptur 2

Tabelle 3 : Farbrezeptur 3

Farbrezeptur 3 (FR3)

Bestandteil Gew. -Anteil

Wasser 423

Celluloseether (Tylose H 6000 YP) 6

Dispergiermittel (Dispex N 40) 5

Dispergiermittel (Calgon N) 5

Natriumhydroxid (Ϊ0% in Wasser) 1

Konservierungsmittel (Hydorol W) 1

Entschäumer (Agitan 260) 4

Magnesiumsilikat (Talkum N) 80

Titandioxid- Pigment (Kronos 2300) 100

Calciumcarbonat (Omyacarb 2 GU) 70

Calciumcarbonat (Omyacarb 5 GU) 70

Calciumcarbonat gefällt (Socal P2) 70

Dolomit (Microdol 1) 50

Polymerdispersion (55%) 110

Entschäumer (Agitan 260) 5

Summe alle Gew. -Teile 1000 Bestimmung des Nassabriebs :

Mit allen drei Rezepturen wurde die Nassabriebsbeständigkeit mittels der Vliesmethode (IS011998) getestet. Dazu wurde die Abtragung der Beschichtung nach 200 Scheuerzyklen über den Masseverlust des Farbfilms bestimmt. Aus der Farbdichte, der gescheuerten Fläche und dem Masseverlust des Farbfilms wurde der Farbabtrag {Nassabrieb) in pm berechnet. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 4 und 5 zusammengestellt.

Bestimmung des Medians der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung :

Die Bestimmung des Medianwertes der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung erfolgte durch statische Lichtstreumessung mit dem Partikelgrößenmessgerät LS13320 der Firma BECKMAN COULTER™. Die Probe wird auf eine Konzentration von ca. 2 Gew.-% mit Wasser verdünnt und im PIDS (Polarization Intensity Differential Seat ering) -Modus gemessen. Ea lassen sich mit dieser Methode Partikelgrößenverteilungen im Bereich von 40 nm bis 2000 pm messen. Die Messzeit pro Probe beträgt ca. 1,5 Minuten.

Der Median der Partikelgrößenverteilung teilt die Verteilung in zwei gleich große Hälften: Je 50 Gew.-% der Partikel der Verteilung liegen oberhalb und unterhalb des Medianwertes.

Tabelle 4:

Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung der Dispersionen aus (Vergleichs) Beispiel 1 bis 5 und Nass ¬ abriebsbeständigkeit (NA) der mit Bindemittel gemäß (Ver ¬ gleichs) beispiele 1 bis 5 hergestellten Farbrezepturen 1 und 2

Tabelle 5:

Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung der Dispersionen aus (Vergleichs) Beispiel 6 bis 11 und die Nassab- riebsbestandigkeit (NA) der mit Bindemittel gemäß (Vergleichs) - beispiele 6 bis 11 hergestellten Farbrezepturen 2 und 3

Erläuterungen zu Tabelle 4 und 5:

TMS = Vinyltrimethoxysilan, GMA = Glycidylmethacrylat , PVOH = Polyvinylalkohol, Median = Median der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung, NA - Nassabrieb, FR = Farbrezeptur

*) Dosierung von Emulgator erfolgt ausschließlich in den ersten Reaktor

**) Der Anteil an ionischen Emulgatoren, bezogen auf das Gesamtgewicht aller eingesetzten Emulgatoren > 50 Gew.-%

***)Der Anteil an ionischen Emulgatoren, bezogen auf das Gesamtgewicht aller eingesetzten Emulgatoren ist 10 Gew.-%

Diskussion der Ergebnisse aus Tabelle :

Die Ergebnisse der Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigen, dass die Zuführung der oberflächenaktiven Verbindungen und deren Zusammensetzung einen entscheidenden Einfluss auf die Teilchengröße der Polymerpartikel haben. Die Beispiele und Vergleichsbeispiele ohne die Verwendung von Vinyltrimethoxysilan und Glycidylmethacrylat ( (Vergleichs) Beispiele 1 bis 5) zeigen eine deutliche Reduzierung der gewichtsmittleren Partikelgrö- ßenverteilung, wenn mindestens 80 Gew,-% der Gesamtmenge aller zugeführten Emulgatoren in den ersten Druckreaktor kontinuierlich dosiert wurden (Bsp, 2 und Bsp. 3) , Die Abnahme der Partikelgröße der Polymerdispersion, geht mit einer deutlichen Abnahme des Nassabriebes der Farbrezepturen einher (Bsp. 2 und Bsp, 3) . Werden dagegen wie in Vergleichsbeispiel 4 weniger als 80 % des Emulgators in den ersten Druckreaktor zugeführt, wird der Nassabrieb bei gleicher Zusammensetzung der Emulgatormi- schung deutlich verschlechtert.

Beispiel 3 zeigt im Vergleich zu Beispiel 2 den positiven Effekt der Stabilisatorkombination mit Schutzkolloid,

Die ausschließliche Verwendung von Schutzkolloid, wie in Vergleichsbeispiel 1, bringt dagegen nur unbef iedigende Ergebnisse bezüglich Teilchengroße und Nassabrieb.

Wird wie in Vergleichsbeispiel 5 weniger als 50 Gew.-% nichtionischer Emulgator in der Emulgatormischung eingesetzt, verschlechtern sich Teilchengröße und Nassabrieb ebenfalls,

Dis3ussion der Ergebnisse aus Tabelle 5:

Gleiche Effekte lassen sich auch für die funktionalisierten Po ¬ lymerdispersionen beobachten, die unter Verwendung von Vi- nyltrimethoxysilan und Glycidyl ethacrylat kontinuierlich synthetisiert wurden ( (Vergleichs) Beispiele 6 bis 10) . Die erfin ¬ dungsgemäße Zuführung der Emulgatoren, wie in Beispiel 7 beschrieben, führte zu einer gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung deutlich unterhalb von 800 nm und einer Reduzierung des Nassabriebes in beiden Farbrezepturen. Im Vergleich dazu führte die Aufteilung der Dosierung der Emulgatoren bzw. Schutzkolloide mit weniger als 80 Gew.-% im ersten Druckreaktor zu einer deutlichen Verschiebung des Medians der gewichtsmittleren Partikelgrößenverteilung zu Werten oberhalb von 800 nm und einer damit verbundenen Zunahme des Nassabriebs der Farbrezepturen (Vergleichsbeispiel 6) .

Ein Optimum an Eigenschaften erhält man, wenn zusätzlich zur Dosierung von mindestens 80 Gew.-% des Emulgators in den ersten Druckreaktor der Anteil an nichtionischen Emulgatoren in der Emulgatordosierung möglichst hoch gewählt wird. Dies zeigt der Vergleich von Beispiel 8 (70 Gew.~% nichtionischer Emulgator) mit Beispiel 7 (79 Gew.-% nichtionischer Emulgator) .

Analog zu den Messungen mit nichtfunktionalisierten Copolymeri- säten verschlechtern sich Teilchengröße und Nassabrieb bei weniger als 50 Gew.- nichtionischem Emulgator in der Emulgator- mischung (Vergleichsbeispiel 9) .

Der Vergleich von Beispiel 11 mit Beispiel 7 zeigt den positiven Einfluß einer Costabilisierung mit Schutzkolloid. Die Werte für den Median und Nassabrieb sind bei Beispiel 11 (ohne Poly- vinylalkohol) sehr gut, können aber mittels Costabilisierung mit Polyvinylalkohol, wie in Beispiel 7 erfolgt, noch gesteigert werden.

In Beispiel 10 wurden im Unterschied zu Vergleichsbeispiel 6 mehr als 80 Gew,-% des Emulgators in den ersten Druckreaktor zudosiert. Dies führt zu einer Verbesserung der Werte, aber nicht in dem Maße wie bei ausschließlicher Dosierung des Emulgators in den ersten Druckreaktor (Beispiel 7) .

Demnach kann mit dem erfindungsgemäßen Prozess ein Eigenschaf sprofil der Polymerdispersion erzeugt werden, dass mit dem der durch die herkömmliche Batch- und Semibatch-Fahrweise erzeugten Dispersionen vergleichbar ist, ebenso hinsichtlich der anwendungstechnischen Eigenschaften der daraus resultiere- nen Farben.

Der Nassabrieb wird überraschenderweise nicht nur alleine durch Zugabe der vernetzenden Monomeren Vinyltrimethoxysilan und Gly- cidylmethacrylat beeinflusst, sondern kann ebenso über die Do- sier-Mengen der Emulgatoren und gegebenenfalls Schutzkolloide gesteuert werden. Zudem wurde überraschenderweise gefunden, dass der Anteil an ionischem Emulgator nicht > 50 Gew. -% gewählt werden darf, um einen akzeptablen Nassabrieb zu erhalten.