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Title:
PROCESS FOR DEODORIZATION OF RECYCLED POLYOLEFIN PELLETS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/198323
Kind Code:
A1
Abstract:
Process for deodorization of recycled polyolefin pellets (23) in three steps: In a first step the moist pellets (23) are contacted with a circulating inert gas having a temperature between 110°C and 160°C in a steam stripper (11) and the steam is precipitated in a condensate trap (29). In a second step the pellets (23) are sent to a pressurized vacuum silo (13) and contacted with a gas flowing in countercurrent. In a third step after the vacuum silo (13) the pellets (23) are sent to a first heat exchanger (15) and contacted with the gas flowing in countercurrent from the second step.

Inventors:
SIEGL ROBERT (AT)
HEYDE MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/058412
Publication Date:
October 07, 2021
Filing Date:
March 31, 2021
Export Citation:
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Assignee:
ALPLA WERKE ALWIN LEHNER GMBH & CO KG (AT)
International Classes:
B29B9/16; C08F6/00; B29B9/06
Foreign References:
US20140202847A12014-07-24
US20100004408A12010-01-07
EP1671773A12006-06-21
US5521264A1996-05-28
US5741350A1998-04-21
US20130125581A12013-05-23
EP2635609B12019-09-04
EP2507022B12017-02-22
EP2507022A12012-10-10
Other References:
"Lehrbuch Aufbereitungstechnik 2006", 1 January 2006, VDI WISSENSFORUM IWB GMBH, VDI-GESELLSCHAFT KUNSTSTOFFTECHNIK, article SCHNEIDER H., WILMS H.: "Entgasen von Polymeren in Silos bei der Kunststoff-Herstellung", XP055442349
Attorney, Agent or Firm:
RIEDERER HASLER & PARTNER PATENTANWÄLTE AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Geruchsentfernung aus recycelten Polyolefin-Pellets (23), wobei aus gebrauchten wiederverwertbaren Polyolefin-Flakes in einem Extruder (17) extrudiert werden und die noch geruchsbelasteten Polyolefin-Pellets (23) in einer Unterwasser-Granulierung (21) oder Wasser-Ring-Granulierung ausgebildet werden, weiter gekennzeichnet durch einen Geruchsentfernungs-Prozess in drei Schritten, wobei

(a) in einem ersten Schritt die feuchten Pellets (23) in einem Dampf-Stripper (11) mit einem zirkulierenden Inertgas (mit einer Temperatur zwischen 110 °C und 160 °C) in Kontakt gebracht werden und der Dampf in einer Kondensatfalle (29) ausgefällt wird, wodurch in dem ersten Schritt an der Oberfläche der Pellets (23) anhaftende Geruchskomponenten entfernt werden und die Pellets (23) vorge wärmt werden;

(b) in einem zweiten Schritt die Pellets (23) einem unter Unterdrück stehenden Vakuumsilo (13) aufgegeben werden und mit einem im Gegenstrom strömenden Gas kontaktiert werden, wobei durch den Unterdrück in die Pellets (23) einge drungene Geruchskomponenten entfernt werden und die Temperatur der Pel letsoberfläche über mehr als 10 Stunden unterhalb von 123 °C bleibt und

(c) in einem dritten Schritt die Pellets (23) nach dem Vakuumsilo (13) einem ers ten Wärmetauscher (15) aufgegeben werden und mit dem im Gegenstrom strö menden Gas aus dem zweiten Schritt in Kontakt gebracht werden, wodurch die Pellets (23) gekühlt werden und das Gas für den zweiten Schritt vorgewärmt wird.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatfalle (29) als Teilstrom des Inertgas-Kreislaufes betrieben wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konden satfalle (29) als ein zweiter Wärmetauscher betrieben wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächentemperatur der Pellets (23) in dem Dampf-Stripper (11) zwi schen 100 °C und 120 °C beträgt.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf-Stripper ein horizontal orientiertes Drehrohr (11) mit einer

Zwangsförderung der Pellets (23) durch die Rotation des Drehrohres ist.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit der Pellets (23) in dem Dampf-Stripper (11) zwischen 30 min und 180 min beträgt und bevorzugt zwischen 50 min und 120 min beträgt. 7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über einen Zulauf (31) dem Dampf-Stripper (11) Wasser oder Dampf zuge geben werden kann.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pelletseingang und der Pelletsausgang des Vakuumsilos (13) eine erste bzw. eine zweite gasdichte Fördereinrichtung (49,51) aufweist.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasausgang des Vakuumsilos eine Vakuumpumpe (41) aufweist.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas am Gaseingang des Vakuumsilos (13) über ein zweites Ventil (43) und einen in Strömungsrichtung anschliessenden Gaserhitzer (45) geführt wird.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vakuumsilo (13) eine Mantelheizung aufweist.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas ein Inertgas oder sauerstoffreduzierte Luft ist. 13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vakuumsilo (13) mit einem Druck zwischen 0,01 bar und 0,9 bar und be vorzugt zwischen 0,6 bar und 0,8 bar betrieben wird.

14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pelletseingang in den ersten Wärmetauscher (15) die zweite gasdichte Fördereinrichtung (51) aufweist und der Pelletsausgang aus dem ersten Wärme tauscher (15) eine dritte gasdichte Fördereinrichtung (53) aufweist. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas von dem ersten Wärmetauscher (15) in den Vakuumsilo durch eine By passleitung transportiert wird, in welcher das zweite Ventil (43), der Gaserhitzer (45) und ein optionaler Filter (47) integriert sind.

16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren kontinuierlich betrieben wird.

17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pellets (23) am Pelletsausgang des ersten Wärmetauschers (15) eine Oberflächentemperatur von weniger als 60 °C besitzen.

Description:
Verfahren zur Geruchsentfernung aus recycelten Polyolefin-Pellets

Gebiet der Erfindune

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Geruchsentfernung aus recycelten Polyolefin- Pellets, gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik

Polyolefin-Behälter sind bei ihrer Nutzung unterschiedlichen chemischen Substanzen ausgesetzt, die in das Material migrieren und entweder direkt einen deutlichen Geruch (Aroma-Stoffe aus dem Füllgut) verursachen, oder indirekt nach einer Reaktion mit an deren Substanzen bzw. durch thermische oder oxidative Reaktionsprozesse. Zusätzlich werden den Polyolefinen zum Teil Additive zugesetzt, die ebenfalls zu unangenehmen Gerüchen führen können (z.B. Abbau von Canauba-Wachs als Entformungshilfe.)

Als Leitsubstanz für die Aufreinigung von Polyoleinen wird oft Limonen verwendet, da die Messung der Limonenkonzentration seit vielen Jahren im Polyester-Recycling Stand der Technik ist und leicht zu realisieren ist.

In der EP 2507022 Al ist ein Reinigungsverfahren zur Geruchsentfernung aus Kunst stoff-Pellets bekannt, wobei die Kunststoff-Pellets aus gebrauchtem Polyolefinmaterial extrudiert wurden. Der Limonengehalt wird bei diesem Verfahren auf weniger als 320 ppb reduziert. Dabei werden die geruchsbelasteten Pellets mit heißer Luft stundenlang durchströmt und dabei gerührt. «Frische», unbehandelte Pellets werden in regelmäßi gen Abständen zugeführt, im gleichen Umfang werden behandelte Pellets ausgetragen. Die zugeführte Luft wird einerseits zum Erhitzen der Pellets verwendet und anderer seits zum Abtransport der flüchtigen geruchsrelevanten Verunreinigungen. Durch diese Struktur ist ein Teil der Pellets kalt und kann erst sehr spät entsprechend der späten Erwärmung seine Verunreinigungen abgeben. Schlimmer noch, die gerade entfernten Verunreinigungen kondensieren auf noch kalten Pellets und kontaminieren diese zu sätzlich. Für die Erwärmung der diskontinuierlich zugegebenen Pellets sind sehr viel größerer Luftmengen erforderlich als für den Stoffübergang gebraucht würden. Tech- nisch macht die Kombination des Erhitzens und der gleichzeitigen Dekontamination da her wenig Sinn. Nachteilig an diesem Verfahren ist zusätzlich der hohe Energieaufwand, da die heiße Luft ungenützt entweicht, und heiße Pellets den Prozess verlassen. Auch ist der Ener gieaufwand für das Rühren der Pellets beträchtlich. Noch ein Nachteil ist der Austrag der Luft mit den entfernten Kontaminationen in die unmittelbare Umgebung und die damit verbundene Belastung der Umgebung.

Ein weiterer Nachteil an diesem Verfahren ist die seitliche Einbringung von Luft unter Druck, die ein Ablassen der Pellets nur in Chargen zulässt und daher eine Unterbre chung des Prozesses bewirkt. Aufeabe der Erfindune

Aus den Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik resultiert die Aufgabe ein energiesparendes und effizientes Verfahren zur Geruchsentfernung aus recycelten Po lyolefin-Pellets vorzuschlagen. Beschreibune

Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt bei einem Verfahren zur Geruchsentfernung aus recycelten Polyolefin-Pellets, durch die im kennzeichnenden Abschnitt des Pa tentanspruchs 1 angeführten Merkmale. Weiterbildungen und/ oder vorteilhafte Aus führungsvarianten sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche. Die Erfindung zeichnet sich bevorzugt durch einen Geruchsentfernungs-Prozess in drei Schritten aus:

(a) In einem ersten Schritt werden die feuchten Pellets in einem Dampf-Stripper mit einem zirkulierenden Inertgas (mit einer Temperatur zwischen 110 °C und 160 °C) in Kontakt gebracht und der Dampf wird in einer Kondensatfalle ausgefällt, wodurch in dem ersten Schritt an der Oberfläche der Pellets anhaftende Geruchs komponenten entfernt werden und die Pellets vorgewärmt werden.

(b) In einem zweiten Schritt werden die Pellets einem unter Unterdrück stehenden Vakuumsilo auf gegeben und mit einem im Gegenstrom strömenden Gas in Kon- takt gebracht, wobei durch den Unterdrück in die Pellets eingedrungene Ge ruchskomponenten entfernt werden und die Temperatur der Pellet-Oberfläche über mehr als 10 Stunden unterhalb von 123 °C bleibt.

(c) In einem dritten Schritt werden die Pellets nach dem Vakuumsilo einem ersten Wärmetauscher auf gegeben und mit dem im Gegenstrom strömenden Gas aus dem zweiten Schritt kontaktiert, wodurch die Pellets gekühlt werden und das Gas für den zweiten Schritt vorgewärmt wird.

Der erste Schritt bewirkt eine besonders energieschonende Erwärmung der Pellets bei einer gleichzeitigen nahezu vollständigen Entfernung der oberflächlich anhaftenden Ge ruchskomponenten, wie Terpene.

Der zweite Schritt hat folgende Vorteile: Der Wärmeübergang zwischen dem Gas und den Pellets ist durch den Unterdrück stark eingeschränkt. Die Migration der Geruchs komponenten und die Verdampfung sind jedoch stark beschleunigt, da der Dampfdruck der Geruchskomponenten durch den Unterdrück steigt und die Geruchskomponenten mit fallenden Druck in dem Vakuumsilo flüchtiger werden. Durch die erhöhte Gastem peratur können sich die Geruchskomponenten besser im Gas lösen und verdampfen deutlich besser. Durch die homogene Temperatur Verteilung in der Pellet-Schüttung bzw. die geringen Temperatur-Unterschiede in dem Vakuumsilo, rekondensieren weni ger geruchsaktive Substanzen auf den kälteren Pellets bzw. Granulatkörnern und diese können einfacher aus dem Prozess entfernt werden. Es können daher Geruchskompo nenten ausgetrieben werden, die tief in den Pellets eingebettet sind und nur langsam an die Oberfläche migrieren. Olfaktorisch muffige Kontaminationen wie Carbonsäuren, Al dehyde, Lactone, insbesondere Nonanal, Nonenal, Buttersäure oder Valeriansäure kön nen daher nahezu vollständig aus den Pellets entfernt werden. Da das Erhitzen und die Dekontamination durch den ersten und den zweiten Schritt des Verfahrens entkoppelt werden, können die Pellets viel länger unter einer erhöhten Temperatur verweilen, ohne untereinander zu verkleben. Diese ist bei bis jetzt bekannten Prozessen nicht möglich. Beim vorliegenden Verfahren können die Pellets mehr als 10 Stunden bei über 100°C verweilen. Der dritte Schritt ermöglicht es, zwei Ziele gleichzeitig zu erfüllen: Durch den Wär meaustausch zwischen den Pellets und dem Gas werden die Pellets durch das kalt ein tretende Gas möglichst stark gekühlt und das Gas vorgewärmt, sodass die zusätzliche Erwärmung durch einen Gaserhitzer möglichst wenig Energie benötigt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Kondensatfalle als Teil strom des Inertgas-Kreislaufes betrieben. Dadurch ist es nicht notwendig den gesamten Inertgasstrom abzukühlen, um die Geruchskomponenten in der Kondensatfalle auszu kondensieren. Ein Teil des Gasstromes kann direkt in dem Dampf-Stripper rückgeleitet werden. Auch kann eine Überladung der Kondensatfalle verhindert werden, wenn ein Teil des Gasstromes an der Kondensatfalle vorbeigeleitet werden kann.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Kondensatfalle als ein zweiter Wärmetauscher betrieben. Der zweite Wärmetauscher kann auch zusätz lich zu einer bereits vorhandenen Kondensatfalle vorgesehen sein. Der zweite Wärme tauscher kann einen Teil der Heizenergie des Inertgasstromes zurückgewinnen Als zweckdienlich hat es sich erwiesen, wenn die Oberflächentemperatur der Pellets in dem Dampf-Stripper zwischen 100 °C und 120 °C beträgt. Dadurch werden die Pellets für den Vakuum-Silo vorgeheizt. Dementsprechend kann eine Rekondensation von Ge ruchskomponenten in dem Vakuum-Silo vermieden werden.

Zweckmässigerweise ist der Dampf-Stripper ein horizontal orientiertes Drehrohr mit ei- ner Zwangsförderung der Pellets durch die Rotaüon des Drehrohres. Dadurch lässt sich der Kontakt zwischen dem Inertgasstrom und den Pellets möglich innig realisieren. Dies führt dazu, dass die Erwärmung der Pellets und der Stoffübergang der an der Oberflä che der Pellets anhaftenden Geruchskomponenten weiter verbessert wird. Besonders zweckmäßig hat sich der Austrag der Kontaminationen über die Kondensatfalle erwie- sen, da die Kontaminationen im Kondensat, in flüssiger Form, sehr gut aufgereinigt wer den können, ohne die Umgebung des Recycling Werkes intensiv mit gasförmigen Kon taminationen zu belasten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Verweilzeit der Pellets in dem Dampf-Stripper zwischen 30 min und 180 min und bevorzugt zwi- sehen 50 min und 120 min. Die Erwärmung der Pellets erfolgt rasch auf eine gleichmäs- sige Zieltemperatur. D.h. die Spreizung der Temperatur der Pellets während der Be handlung ist im Gegensatz zum Stand der Technik gering. Dadurch kann eine Rekon- densation der Geruchskomponenten besonders effektiv verhindert werden.

Als vorteilhaft erweist es sich, wenn über einen Zulauf dem Dampf-Stripper Wasser oder Dampf zugegeben werden kann. Dadurch können die Temperatur und die Reini gungsleistung in dem Dampf-Stripper besonders genau eingestellt werden.

Die Erfindung zeichnet sich auch bevorzugt dadurch aus, dass der Pelletseingang und der Pelletsausgang des Vakuumsilos eine erste bzw. eine zweite gasdichte Förderein richtung aufweist. Dadurch können die Pellets dem Vakuumsilo kontinuierlich aufge- geben und entnommen werden, ohne dass der Vakuumsilo Luft saugt. Der Unterdrück in dem Vakuumsilo geht daher trotz kontinuierlicher Betriebsweise nicht verloren.

Zweckmässigerweise weist der Gasausgang des Vakuumsilos eine Vakuumpumpe auf. Dadurch lässt sich in dem Vakuumsilo ein gleichbleibender Unterdrück hersteilen, wel cher zu der nahezu vollständigen Entfernung der Geruchskomponenten aus den Pellets führt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Gas am Gaseingang des Vakuumsilos über ein zweites Ventil und einen in Strömungsrichtung anschliessenden Gaserhitzer geführt wird. Das zweite Ventil ermöglicht die genaue Einstellung des Un terdrucks. Der Gaserhitzer heizt das Gas auf die notwendige Temperatur auf, falls das Gas diese im ersten Wärmetauscher noch nicht erreicht hat.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Vakuumsilo eine Mantel heizung auf. Die Mantelheizung verhindert die Kondensierung und die Ablagerung von Geruchskomponenten an der Innenseite des Vakuumsilos und somit eine Verschmut zung des Vakuumsilos. Die Mantelheizung kann zusätzlich oder anstatt des Gaserhit- zers eingesetzt werden.

Bevorzugt ist das Gas ein Inertgas oder sauerstoffreduzierte Luft. Wesentlich ist, dass möglichst wenig Sauerstoff vorhanden ist, welcher bei den vorliegenden hohen Tempe raturen auto-oxidative Abbaureaktionen des Polyolefins auslösen kann und dadurch das bereits recycelte Polyolefin weiter abgebaut wird. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Vakuumsilo mit einem Druck zwischen 0,01 bar und 0,9 bar und bevorzugt zwischen 0,6 bar und 0,8 bar betrieben. Bei diesem Unterdrück werden die oben beschriebenen Vorteile des zwei ten Prozessschrittes schlagend. Als vorteilhaft erweist es sich, wenn der Pelletseingang in den ersten Wärmetauscher die zweite gasdichte Fördereinrichtung aufweist und der Pelletsausgang aus dem ersten Wärmetauscher eine dritte gasdichte Fördereinrichtung aufweist. Dadurch kann über den zweiten Wärmetauscher keine Luft in den Vakuumsilo gezogen werden, selbst wenn die geruchsfreien Pellets aus dem ersten Wärmetauscher aus getragen werden. Zweckmässigerweise wird das Gas von dem Wärmetauscher in den Vakuumsilo durch eine Bypassleitung transportiert, in welcher das zweite Ventil, der Gaserhitzer und ein optionaler Filter integriert sind. Dadurch ist der Pelletsstrom von dem Gasstrom am Übergang von dem ersten Wärmetauscher zu dem Vakuumsilo getrennt und die Medien können getrennt voneinander auf ein optimales Zusammenwirken behandelt werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren kontinuierlich betrieben. Die kontinuierliche Betriebsweise ermöglicht eine energiescho nende und effiziente Herstellung von geruchsbetieiten recycelten Polyolefin-Pellets.

Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Pellets am Pelletsausgang des dritten Verfahrensschrittes des ersten Wärmetauschers eine Oberflächentemperatur von weni- ger als 60 °C besitzen. Dadurch ist ein Abbau des Pellets-Materials durch erhöhte Tem peratur nach deren Herstellung vermieden.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung ei nes Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die schematischen Darstellungen. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer Darstellung:

Figur 1: Fliessbild eines Verfahrens zur Geruchsentfernung aus recycelten Polyolefin-Pellets. In der Figur 1 ist ein Fliessbild bzw. eine Prinzip-Skizze eines Verfahrens zur Ge ruchsentfernung aus recycelten Polyolefin-Pellets gezeigt.

Das Verfahren umfasst drei Schritte, wobei der erste Schritt in einem Dampf-Stripper 11 umgesetzt wird, der zweite Schritt in einem Vakuumsilo 13 umgesetzt wird und der dritte Schritt in einem ersten Wärmetauscher 15 umgesetzt wird.

In einem vorhergehenden Schritt zur Pellets- bzw. Granulatherstellung werden zuerst aus gebrauchten Polyolefinverpackungen, insbesondere Behältern sowie Verschlüsse Flakes (in Deutsch Schnipsel) hergestellt. Die Polyolefin-Flakes werden aussortiert, auf gereinigt und gewaschen, danach extrudiert und pelletisiert. Bei der Extrusion wird meist über eine Entgasungsschnecke oder Schmelzeentgasung bereits ein Teil der ge ruchsaktiven Kontaminationen entfernt.

Nach einer Schmelzfiltration 19 wird das Extrudat in einer Unterwasser-Granulierung 21 zu Pellets 23 aus gebildet. Das an den Pellets 23 anhaftende Wasser wird in einem Wasser-Separator 25 grösstenteils abgetrennt. Aus dem Extrusions-Schritt gelangen die Pellets 23 feucht und heiss in den Dampf-Stripper 11.

Im Dampf-Stripper 11 wird heißer Stickstoff, welcher in einem Stickstoff-Generator 27 hergestellt werden kann, bei 110° bis 160°C (Limonen Siedepunkt 175°C) zirkuliert und mit den Pellets 23 in Kontakt gebracht. Dadurch werden die Pellets 23 für den zweiten Schritt in dem Vakuumsilo 13 vorgewärmt. In einer Kondensatfalle 29 kann der Dampf, welcher mit dem zirkulierenden Stickstoff abtransportiert wird, ausgefällt werden. Bei Bedarf wird zusätzlich Wasser oder Dampf über einen Zulauf 31 dem Dampf-Stripper 11 hinzugefügt.

Um den Energieverlust so gering wie möglich zu halten, ist die Kondensatfalle 29 in einen ersten Teilstrom 30 des umlaufenden Stickstoffs integriert. Nach der Kondensat- falle 29 wird der vom Dampf befreite Stickstoff in einem Vorwärmer 33 erhitzt und mit einer Pumpe 35 wieder in den Dampf-Stripper 11 eingespeist. Der beladene Stickstoff kann über ein erstes Ventil 37 vollständig oder teilweise in einen zweiten Teilstrom 39 umgeleitet werden. Dadurch wird der zirkulierende Stickstoff nur in dem ersten Teil strom 30 abgekühlt und eine Überladung der Kondensatfalle 29 kann durch Umleitung in den zweiten Teilstrom 39 verhindert werden. Der mit dem Stickstoff austretende Dampf reisst Geruchskomponenten besonders effi zient insbesondere von der Pellets-Oberfläche weg und kann in der Kondensationsfalle 29 abgetrennt werden. Solche an der Pelletoberfläche haftende Geruchskomponenten sind beispielsweise Terpene. Das verdampfende Wasser kühlt die Pelletoberfläche und verhindert zusätzlich ein verkleben der Pellets 23 in dem Dampf-Stripper 11.

Die Stickstoffmenge und Temperatur wird so geregelt, dass ein anhaften bzw. verkleben der Pellets 23 verhindert wird. Eine Pellets Oberflächentemperatur größer 100 °C und kleiner 120 °C wird angestrebt.

In dem Dampf-Stripper 11 werden die Pellets 23 auf 100°C bis 120°C erhitzt, um Kon- densatabscheidungen im Vakuumsilo 13 zu verhindern. Der Großteil des Wassers und der Verunreinigungen wird über die Kondensatfalle 29 abgetrennt.

Bevorzugt ist der Dampf-Stripper 11 eine horizontales Drehrohr mit Zwangsförderung und einem Verweilzeitspektrum +/- 20% der durchschnittlichen Verweilzeit.

Im zweiten Schritt werden die Pellets 23 dem Vakuumsilo 13 auf gegeben, in welchem ein Unterdrück besteht, indem der Druck in dem Vakuumsilo 13 zwischen 0,01bar bis 0,9bar beträgt. Dabei wird ein vorerwärmtes Gas vom Boden des Vakuumsilos 13 aus gehend von einer Vakuumpumpe 41 durch den Vakuumsilo gesaugt. Da sich die Gas menge am Gaseintritt durch ein zweites Venül 43 reduzieren lässt, kann durch die Va kuumpumpe 41 ein Unterdrück in dem Vakuumsilo 13 aufgebaut werden. Bevor das Gas in den Vakuumsilo 13 eintritt, wird es durch einen Gaserhitzer 45 und einen Filter 47 geführt.

Die Beschickung und die Entnahme der Pellets 23 aus dem Vakuumsilo 13 erfolgt jeweils über eine möglichst gasdichte Fördereinrichtung, damit der Unterdrück durch die Pel letsförderung nicht zerstört wird. Solche Fördereinrichtungen können Vakuumförderer oder Zellradschleusen sein. Am Pelletseingang kann ein Vakuumförderer 49 und am Pelletsausgang eine erste Zellradschleuse 51 vorgesehen sein. Der Vakuumförderer 49 kann über ein drittes Ventil 52 mit der Vakuumpumpe 41 verbunden sein.

Das heiße zirkulierende Gas, beispielsweise Kohlendioxid, Stickstoff oder Fuft mit mit reduziertem Sauerstoffgehalt wird bei einem Unterdrück durch die Pellets 23 gesaugt. Bei einem Unterdrück verteilt sich das Gas besser als bei Luftüberschuss und das System kann auf Rührwerke verzichten. Auch ist anstatt einer diskontinuierlichen Betriebsweise eine effizientere kontinuierliche Betriebsweise möglich.

Der heiße Gasstrom (> 125°C) wird so dosiert, dass die Oberflächentemperatur der Pel lets 23123 °C nicht übersteigt. Dadurch laufen die Pellets 23 nicht Gefahr untereinander zu verkleben. Falls durch einen Anlagenstopp die Pellets lokal überhitzen würden, und dadurch verkleben würden, wird der Gasstrom in der Temperatur abgesenkt und lokale Agitatoren dazu verwendet, das Granulat rieselfähig zu halten. Als Agitatoren haben sich Luftstöße, Vibrationen und Stempel bewährt, die in das Material eindringen.

Der Schmelzpunkt der Pellets kann die Geruchsentfernung aus den Pellets 23 erheblich limitieren. Beim vorliegenden Verfahren werden zwei Vorteile eines Unterdrucks bzw. eines Vakuums genützt:

Der Wärmeübergang zwischen dem Gas und den Pellets 23 ist durch den Unterdrück stark eingeschränkt. Die Migration der Geruchskomponenten und die Verdampfung sind jedoch stark beschleunigt, da der Dampfdruck der Geruchskomponenten durch den Unterdrück steigt und die Geruchskomponenten mit fallenden Druck in dem Vaku umsilo flüchtiger werden.

Durch die erhöhte Gastemperatur können sich die Geruchskomponenten besser im Gas lösen.

Durch den Unterdrück verdampfen Geruchskomponenten bei deutlich geringeren Tem peraturen verglichen mit dem Stand der Technik.

Durch die höheren Temperaturen verdampfen die Geruchskomponenten deutlich bes ser als im Stand der Technik.

Durch die homogene Pelletstemperaturverteilung bzw. die geringen Unterschiede der Pelletstemperaturen in dem Vakuumsilo, rekondensieren weniger geruchsaktive Sub stanzen auf den kälteren Pellets bzw. Granulatkörnern und diese können einfacher aus dem Prozess entfernt werden. Es können daher Geruchskomponenten ausgetrieben wer den, die tief in den Pellets eingebettet sind und nur langsam an die Oberfläche migrieren. Olfaktorisch muffige Kontaminationen wie Carbonsäuren, Aldehyde, Lactone, insbe sondere Nonanal, Nonenal, Buttersäure oder Valeriansäure können daher nahezu voll ständig aus den Pellets 23 entfernt werden. Da das Erhitzen und die Dekontamination durch den ersten und den zweiten Schritt des Verfahrens entkoppelt werden, können die Pellets viel länger unter einer erhöhten Tem peratur verweilen, ohne untereinander zu verkleben. Diese ist bei bis jetzt bekannten Prozessen nicht möglich. Beim vorliegenden Verfahren können die Pellets 23 mehr als 10 Stunden über 100°C verweilen.

Der Wärmetauscher 15 hat vor allem die Aufgabe den Energieverlust so gering wie mög lich zu halten und thermische Abbauprozesse durch ein Abkühlen der Pellets abrupt zu beenden. Das Gas strömt in dem Wärmetauscher 15 im Gegenstrom, wodurch der Wär meübergang von den Pellets 23 auf das Gas ein Vorwärmen des Gases (Eintrittstempe- ratur < 50 °C) und ein Abkühlen der Pellets bewirkt. Die abgekühlten Pellets 23 bzw. das abgekühlte Granulat werden durch eine gasdichte Fördereinrichtung bevorzugt in Ge stalt einer zweiten Zellradschleuse 53 aus dem Wärmetauscher 15 aus getragen. Das Gas kann Stickstoff sein, welcher in dem Stickstoffgenerator 27 erzeugt wird.

Durch die schlechte Wärmeleitfähigkeit können heiß abgepackte Granulate nur schlecht ihre Energie an die Umgebung abgeben und können je nach Umgebungstemperatur noch tagelang heiß bleiben und entsprechend abbauen. Dies kann durch das Vorsehen des Wärmetauschers 15 verhindert werden.

Als Gas wird entweder ein Inertgas oder sauerstoffreduzierte Luft verwendet, da Luft Sauerstoff enthält und der Sauerstoff bei den sehr hohen Temperaturen auto-oxidative Abbauprozesse auslöst bzw. die primären und sekundären Antioxidantien erschöpft, und weiteren Recycling Prozessen schadet. Beispielsweise kann der Sauerstoffgehalt in der Luft auf unter 10 Vol.-% reduziert werden. Als Inertgas kann Stickstoff verwendet werden, welcher in einem Stickstoffgenerator aus Luft hergestellt wird. Denkbar ist es auch, dass als Inertgas Kohlendioxid verwendet wird, welches bei der Energieerzeu- gung für das vorliegende Verfahren bei der Verbrennung von Erdgas entsteht. Leeende:

11 Dampf-Stripper

13 Vakuumsilo

15 Erster Wärmetauscher

17 Extruder

19 Schmelzfiltration

21 Unterwasser-Granulierung

23 Pellets

25 W asser-Separator

27 Stickstoff-Generator

29 Kondensatfalle

30 Erster Teilstrom

31 Zulauf 33 Vorwärmer 35 Pumpe 37 Erstes Ventil 39 Zweiter Teilstrom 41 V akuumpumpe 43 Zweites Ventil 45 Gaserhitzer 47 Filter 49 V akuumför derer

51 Erste Zellradschleuse

52 Zweites Ventil

53 Zweite Zellradschleuse