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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR CONTINUOUS LIQUEFACTION OF ORGANIC SOLIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/093138
Kind Code:
A2
Abstract:
Process for continuous liquefaction of organic solids in a fermenter, wherein an upwards-directed flow of the solids is generated in a spreading liquid, the solids are added in the lower region of the fermenter and the solid fermentation residues are essentially collected below the spreading liquid surface and taken off.

Inventors:
MUMME JAN (DE)
LINKE BERND (DE)
TOELLE RAINER (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/001891
Publication Date:
August 23, 2007
Filing Date:
October 23, 2006
Export Citation:
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Assignee:
LEIBNIZ INST FUER AGRARTECHNIK (DE)
UNIV BERLIN HUMBOLDT (DE)
MUMME JAN (DE)
LINKE BERND (DE)
TOELLE RAINER (DE)
International Classes:
C02F11/04; B01J8/00; C05F17/02; C12M1/107
Foreign References:
EP0033017A11981-08-05
Other References:
LINKE ET AL.: "Ergebnisse aus den wissenschaftlichen Begleitungen der Pilotanlagen Pirow und Clausnitz", TROCKENFERMENTATION - STAND DER ENTWICKLUNGEN UND WEITERER F+E-BEDARF, vol. 24, 4 February 2006 (2006-02-04)
Attorney, Agent or Firm:
SCHUBERT, Klemens (Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur kontinuierlichen Verflüssigung organi- scher Feststoffe (2) in einem Fermenter (1) , dadurch gekennzeichnet, dass man eine aufwärtsgerichtete Strömung der Feststoffe (2) in einer Einstauflüssigkeit (3) erzeugt, wobei man die Feststoffe (2) im unteren Bereich des Fermenters (1) zugibt und die fes- ten Gärreste (13) im Wesentlichen unterhalb des

Einstauflüssigkeitsniveaus (25) sammelt und entnimmt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Feststoffe (2) unterhalb der Flüssig- keitsfüllhöhe des Fermenters (1) einbringt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass man die Feststoffe (2) mit einer flüs- sigkeitsdichten Fördereinrichtung (6) in den Fermen- ter (1) einbringt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Feststoffe (2) mit einer Fördereinrichtung (6) in den Fermenter (1) einbringt, welche eine Förderstrecke aufweist, die oberhalb des

Flüssigkeitsniveaus (25) des Fermenters (1) beginnt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Feststoffe (1) durch, mechanische, hydraulische oder pneumatische Fördermethoden in den Fermenter (1) einbringt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Feststoffe (2) im unte- ren Bereich des Fermenters (1) verteilt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die festen Gärreste (13) mit einer Press- und/oder Förderschnecke (11) entnimmt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die festen Gärreste (13) mit einem Feststoffschaber in ein Fallrohr oder einen Schacht leitet.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man an der Position, an der die festen Gärreste (13) entnommen werden, einen Unterduck erzeugt .

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man das Fermentationsgas (16) und die Einstauflüssigkeit (3) durch Sieben von den Feststoffen (2) abtrennt.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man Teile der Einstauflüssigkeit (3) , Teile der festen Gärreste (13) und/oder des Fermentationsgases (16) durch den Fermenter (1) oder durch mehrere Fermenter zirkuliert.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man die Einstauflüssigkeit (3) aus dem Fermenter

(1) in einen zweiten Fermenter (1-1) überführt und von dort wieder zurück in den ersten Fermenter (1) führt.

13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man die Einstauflüssigkeit (3) und/oder die festen Gärreste (13) aus dem Fermenter (1) in einem zweiten Fermenter (1-1) überführt, wobei man in dem zweiten Fermenter (1-1) ein methan- und/oder wasser-

Stoffhaltiges Fermentationsgas (16) erzeugt, das man bei Bedarf in den ersten Fermenter (1) zurückführt.

14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man die festen Gärreste (13) dem Fermenter (1) entnimmt und wieder in den Fermenter (1) überführt oder aus dem Fermenter (1) in einen zweiten Fermenter (1-1) leitet.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass man Enzyme, Mikroorganismen und/oder Spurenelemente in den Fermenter (1) einbringt .

16. Verflüssigungsanlage (26) mit mindestens einem Fermenter (1) für ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fermenter (1) mindestens eine Flüssigkeitsentnahme (8) , mindestens ein Sieb (14) sowie

im unteren Bereich jeweils mindestens einen Fest- stoffeinlass (4) und ein Flüssigkeitseinlass (7) und

im oberen Bereich jeweils mindestens eine Gärrestent- nähme (12) und eine Gasentnahme (15)

enthält .

17. Verflüssigungsanlage (26) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Fermenter (1) mindestens einen Gaseinlass (22) aufweist.

18. Verflüssigungsanlage (26) nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Feststoffeinlass (4) des Fermenters (1) eine flüssigkeitsdichte Fördereinrichtung (6) angeordnet ist.

19. Verflüssigungsanlage (26) nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Feststoffeinlass (4) des Fermenters (1) eine Fördereinrichtung (6) an- gebracht ist, wobei der Beginn der Förderstrecke o- berhalb des Flüssigkeitsniveaus (25) des Fermenters (1) angeordnet ist.

20. Verflüssigungsanlage (26) nach Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Feststoffeinlass

(4) des Fermenters (1) eine Vorrichtung zur mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen Förderung der Feststoffe (2) angeordnet ist.

21. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Gärresteentnahme (12) des Fermenters (1) eine Press- und/oder Förderschnecke (11) ist.

22. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 21 dadurch gekennzeichnet, dass die Gärresteentnahme (12) des Fermenters (1) ein Fallrohr oder FaIl- schacht ist, wobei im unteren Bereich des Fallrohres oder Fallschachtes ein flüssigkeitsgefüllter Siphon oder eine Tauchung angebracht ist.

23. Verflüssigungsanlage (26) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Gärresteentnahme (12) des Fermenters (1) einen rotierenden Feststoffschaber aufweist.

24. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass an der Gärresteentnahme (12) des Fermenters (1) ein Unterdruck er- zeugbar ist.

25. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Boden des Fermenters (1) ein Rührer (9) angebracht ist..

26. Verflüssigungsanlage (26) nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Press- und/oder Förderschnecke (11) der Gärresteentnahme (12) des Fermenters (1) und der Rührer (9) miteinander gekoppelt sind.

27. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (14) des Fermenters (1) trichterförmig ist.

28. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Sieb (14) aus schräg angeordneten Lamellen besteht.

29. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Siebflä- chen im mittleren und unteren Bereich des Fermenters angeordnet sind.

30. Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstauflüs- sigkeit (3) und/oder die festen Gärreste (13) vom

Fermenter (1) durch mindestens einen weiteren Fermenter zyklisierbar sind.

31. Verwendung der Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 30 zur Herstellung eines methan- und/oder Wasserstoffhaltigen Fermentationsgases (16) .

32. Verwendung der Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 30 zur Herstellung von organi- sehen Säuren, die man in mindestens einem weiteren

o

Fermenter zu einem methan- und/oder Wasserstoffhaltigen Fermentationsgas abbaut.

33. Verwendung der Verflüssigungsanlage (26) nach einem der Ansprüche 16 bis 30 zur Entkeimung von Speiseresten.

Description:

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Verflüssigung organischer Feststoffe

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Verflüssigung organischer Feststoffe sowie die Verwendung der Vorrichtung.

Organische Feststoffe werden fast ausschließlich in Bio- gasanlagen vergoren, die basierend auf dem Prinzip der vollständigen Durchmischung ursprünglich nur für die Behandlung von flüssigen Stoffen entwickelt wurden (Rührkessel-Fermenter) . Durch den Einsatz von organischen Feststoffen in durchmischten Biogasanlagen ergeben sich erhebliche Nachteile für die Prozessführung und den Energiebedarf der Biogaserzeugung. So bergen der hohe Energiegehalt und das geringe Puffervermögen der festen Biomasse die latente Gefahr einer überlastung und Störung des Biogasprozesses in sich. Um die Selbstentmischung der Feststoffe in der Gärflüssigkeit zu verhindern, müssen zudem hohe Energiemengen für die Homogenisierung durch Rührwerke oder Pumpen aufgewendet werden.

Mit dem Ziel, ein vorteilhaftes Verfahren für die Vergä- rung von Feststoffen bereitzustellen, wurden die so genannten Verfahren der Trockenvergärung entwickelt. Verfahren der Trockenvergärung lassen sich aufteilen in diskontinuierliche und kontinuierliche Betriebsweisen. Während diskontinuierliche Verfahren, die in Boxen, folien- abgedeckten Mieten oder in Containern angewendet werden können, den Nachteil einer zeitlich stark schwankenden Produktivität besitzen, sind kontinuierliche Verfahren, zu denen der Gärkanal und Vertikalsilos eingesetzt werden, technisch sehr aufwendig zu realisieren.

In konventionellen Rührkessel-Fermentern gilt eine aufschwimmende Feststoffmasse als störend. Dieses basiert auf. der Gefahr einer lokalen ProzessStörung durch übersäuerung und Austrocknung sowie einer Behinderung des Biogasaustrages . Dem wird entgegen gewirkt durch intensives Homogenisieren mittels Pumpen oder Rührwerken.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine einfache anlagen- und verfahrenstechnische Realisierung der kontinuierlichen Verflüssigung organischer Feststoffe zur Verfügung zu stellen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem man eine aufwärtsgerichtete

Strömung der Feststoffe in einer Einstauflüssigkeit erzeugt, wobei man die Feststoffe im unteren Bereich des Fermenters zugibt und die festen Gärreste im Wesentlichen unterhalb des Einstauflüssigkeitsniveaus sammelt und ent- nimmt. Gasförmige Reaktionsprodukte, die Fermentationsgase, werden dabei im oberen Bereich des Fermenters entnommen, gelöste organische Substanzen können auch an anderen Positionen entnommen werden.

Bei der Einstauflüssigkeit handelt es sich im Wesentlichen um Wasser, das im Laufe des Trockenvergärungsprozesses mit Reststoffen der Vergärung, wie zum Beispiel ZeIl- saft, angereichert wird.

Bei den Fermentationsgasen handelt es sich im Wesentlichen um Kohlendioxid, Methan, Wasserstoff und Schwefelwasserstoff. Sauerstoff wird, wenn er in den Fermenter gelangt, zügig verbraucht.

Als organische Feststoffe werden dem Fermenter zum Beispiel Bioabfälle, Grünschnitt, Gewerbeabfälle, Lebensmit-

telabfälle, landwirtschaftliche Abfälle, Küchenabfälle, organische Abfälle oder nachwachsende Rohstoffe und ähnliche Stoffe zugeführt.

Die festen Gärreste werden im oberen Bereich des Fermenters gesammelt. Das Sammeln erfolgt durch Siebe die unterhalb des Einstauflüssigkeitsniveaus angebracht sind oder sich zumindest in geringem Abstand über dem Einstauflüssigkeitsniveau befinden. Die Siebe sind dabei trich- terförmig ausgeprägt, so dass eine Zuführung der festen Gärreste zur Gärresteentnahme bewirkt wird.

Die Erfindung vereint auf einfache und energetisch günstige Weise die Vorteile einer kontinuierlichen Betriebs- weise mit den Vorteilen der Trockenvergärung.

Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein kontinuierliches Trockenvergärungsverfahren. Während bei einer nassen Vergärung der Fermenterinhalt in der Regel einen Wassergehalt von mehr als 90 % besitzt, arbeiten Trockenvergärungsverfahren mit einem durchschnittlichen Trockensubstanzgehalt im Fermenter oberhalb von 10 %. Stapelfähige Biomassen können in einem Nassfer- menter vergoren werden. Entscheidend ist hierbei der Was- sergehalt im Fermenter.

Die Prozessführung eines diskontinuierlichen Verfahrens und eines kontinuierlichen Verfahrens unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, dass bei diskontinuierlichen Verfahren die Zufuhr der Biomasse im Batch-Verfahren erfolgt und beim kontinuierlichen Verfahren eine Zufuhr der Biomasse im Durchfluss realisiert wird. Diese kontinuierliche Betriebsweise hat den Vorteil, dass eine gleichmäßige Produktivität erzielt wird.

Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die hohe Produktivität und Stabilität des Gärprozesses durch die hohen Konzentrationen abbaubarer Feststoffe und fester Puffersubstanzen im Permenter und die einfache kompakte bauliche Gestaltung des Fermenters.

Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht es, die kontinuierliche Trockenvergärung von Feststoffen zur Herstellung von energiereichen flüssigen und/oder gasför- migen Abbauprodukten mit geringem verfahrenstechnischen Aufwand zu gestalten. Dabei kann durch die Wahl der geeigneten Verfahrensparameter die Verweildauer der Biomasse eingestellt werden.

Die optimale Verweildauer der organischen Feststoffe ist abhängig vom Einsatzzweck des Fermenters, der Art der eingesetzten Feststoffe und den Reaktionsbedingungen im Fermenter. Die optimale Verweildauer für Feststoffe liegt ungefähr in einem Bereich von 3 bis 28 Tagen.

Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können organische Feststoffe in hoher Konzentration verflüssigt werden. Dies bedeutet, dass der Durchsatz der Feststoffver- gärung erhöht wird. Bei bekannten durchmischten Nassver- gärungsverfahren werden täglich ungefähr 2-4 kg organische Trockensubstanz pro Kubikmeter Fermenterraum durchgesetzt. Durch die kontinuierliche, undurchmisehte Verflüssigung der Feststoffe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Durchsätze von 10 kg/m 3 pro Tag oder mehr eingestellt werden, also mehr als die doppelte Menge.

Die Grenze des Durchsatzes von Feststoffen bei normalen durchmischten Vergärungsverfahren wird dadurch erreicht, dass eine zu große Zugabe von Feststoffen zu einer über- säuerung im Fermenter führt, wodurch eine starke Hemmung der am Prozess beteiligten Bakterien auftritt.

Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass durch die Feststoffverflüssigung und dem dadurch ermöglichten Abtransport gelöster Abbauprodukte es nicht zu einer solchen übersäuerung kommt und somit ein höherer Durchsatz erzielt werden kann.

Der Feststoff-Durchsatz wird im erfindungsgemäßen Verfahren nur durch anlagentechnische Gegebenheiten begrenzt, prinzipiell sind auch 100 kg/m 3 pro Tag möglich. Der Umsatz, also die Verflüssigungsrate, ist abhängig von biologischen und chemischen Faktoren. Die potentiell erreichbare Verflüssigungsrate ist sehr stark von der Art der eingesetzten Feststoffe abhängig. Bezogen auf die Masse an organischer Trockensubstanz wird die Verflüssigungsrate im Trocken- und Nassfermenter sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Der Vorteil ergibt sich durch die höhere Konzentration an Feststoffen im Fermenter. Mindestens 50 % höhere Trockensubstanz- Konzentrationen sind möglich.

Möchte man einen größeren Umsatz erzielen, kann man ein zweistufiges Verfahren betreibt, um die in der ersten Stufe gewonnenen Reaktionsprodukte (Einstauflüssigkeit, feste Gärreste, Fermentationsgase) in einem weiteren Fermenter gezielt in die gewünschten Endprodukte, zum Beispiel Biogas, umzusetzen.

Eine dauernde Durchmischung des Materials ist nicht nö- tig, da sich das erfindungsgemäße Verfahren die Tendenz der Biomasse zur Bildung von Schwimmschichten zu nutze macht. Das Verfahren nutzt dabei für den Transport der Feststoffe im Fermenter das natürlicher Weise auftretende Aufschwimmen von organischen Feststoffen. Das Aufschwim- men wird dabei hervorgerufen durch die Anlagerung von

Fermentationsgasblasen an die Feststoffpartikel und wird als Flotation bezeichnet. Es entsteht eine aufwärtsgerichtete Pfropfenströmung mit einem nach oben ansteigenden Dichtegradienten. Dies hat den Vorteil, dass nur ein geringer Prozessenergiebedarf durch die fehlende Homogenisierung der festen Reaktorinhalte und Nutzung der natürlichen Feststoff-Flotation zur Feststoffbewegung besteht.

Im Gegensatz zu konventionellen Verfahren in Rührkessel- Fermentern wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Fermenter eine aufwärtsgerichtete FeststoffStrömung erzeugt. Dadurch wird eine kontinuierliche Betriebsweise des Fermenters ermöglicht. Die Nutzung der spontanen Feststoff-Flotation stellt zudem eine energetisch günstige Transportmethode dar .

Die Lagerungsdichte der zu vergärenden Feststoffe ist abhängig von der Feststoffart und kann im Fermenter lokal Maximalwerte von bis zu 0,8 t/m 3 erreichen. Grundsätzlich nimmt die Lagerungsdichte nach oben hin zu. Im unteren Bereich bildet sich eine nahezu feststofffreie Zone aus. Im Mittel wird eine Dichte von 0,3 bis 0,5 t/m 3 erwartet.

Der Trockensubstanzgehalt des Fermenterinhaltes steigt nach oben hin an und kann einen Wert bis zu 50 Masse% erreichen. Im Mittel wird ein Trockensubstanzgehalt zwischen 10 und 20 Masse% erwartet.

Für den Fall, dass der Feststoff-Fermenter zur Methanproduktion verwendet werden soll, ist eine Prozesstemperatur im (Trocken-) Fermenter zwischen 35-42 0 C oder 50-65 0 C am

günstigsten. In diesem Bereich haben die mesophilen bzw. thermophilen Methanbakterien ihren Präferenzbereich. Wenn der Feststoff-Fermenter in erster Linie nur zur Verflüssigung der Feststoffe genutzt werden soll, können auch Temperaturen von bis zu 95 0 C eingestellt werden. In diesem Bereich besitzen hydrolytisch aktive extremophile (65-85 0 C) und hyperthermophile (> 85 0 C) ihre Tempera- turoptima. Neben einer Beschleunigung des Abbauprozesses ermöglichen diese Temperaturen auch eine wirksame Hygie- nisierung der Feststoffe sowie eine sichere Inaktivierung von Unkrautsamen.

Der pH-Wert im Feststoff-Fermenter kann lokal zwischen 3,5 und 8,5 liegen. Der pH-Wert steigt dabei nach oben hin an. Wenn in dem Feststoff-Fermenter eine Methanbildung etabliert werden soll, ist es günstig, eine möglichst große Fermenterzone mit neutralem pH-Wert (6,5 bis 7,5) zu erzeugen. Für die Feststoffverflüssigung ohne Methanbildung sind pH-Werte zwischen 5,2 und 6,3 günstig.

Für die Methanbildung sind anaerobe Bedingungen ' erforderlich.

Das C/N-Verhältnis sollte für die Methanbildung zwischen 20:1 und 30:1 liegen, für die Feststoff-Verflüssigung zwischen 10:1 und 45:1.

Die Feststoffe bringt man bevorzugt unterhalb der Flüssigkeitsfüllhöhe des Fermenters ein. Bei dem erfindungs- gemäßen Verfahren wird konstruktiv sichergestellt, dass sich die aufsteigenden Feststoffe im Wesentlichen unterhalb des Flüssigkeitsniveaus befinden. Dadurch werden ein Austrocknen und eine Störung des Abflusses von Fermenta-

O

tionsgasen verhindert. Die Zwischenprodukte des Abbaus bleiben mobil, wodurch eine lokale Prozessstörung durch Produkthemmung vermieden wird.

In dem Fermenter wird eine Pfropfenströmung fester zu vergärender organischer Substanzen erzeugt. Hierbei erfolgt die Zugabe neuer Feststoffe im unteren Bereich des Fermenters und die Entnahme der festen Gärreste im oberen Bereich. Die Feststoffzugäbe in den Fermenter wird durch aktive Fördermittel realisiert.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bringt man die Feststoffe mit einer flüssigkeitsdichten Fördereinrichtung in den Fermenter ein. Hierbei werden die Feststoffe aus mit einer flüssigkeitsdichten Förderschnecke aus einem Substratspeicher durch einen Kanal der horizontal durch die Fermenterwand verläuft in den Fermenter eingebracht .

Die Feststoffzugäbe kann aber auch mit nicht flüssigkeitsdichten Fördereinrichtungen erfolgen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bringt man die Feststoffe mit einer Fördereinrich- tung in den Fermenter ein, welche eine Förderstrecke aufweist, die oberhalb des Flüssigkeitsniveaus des Fermenters beginnt. Hierzu bietet sich die Verwendung einer Förderschnecke an. Als Förderstrecke können bis zum unteren Fermenterbereich reichende Tauchrohre oder -schachte verwendet werden. Diese Rohre oder Schächte können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fermenters angeordnet sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bringt man die Feststoffe durch mechanische, hydraulische oder pneumatische Fördermethoden in den Fermenter ein. Die hydrau-

lischen oder pneumatischen Fördermethoden können dabei alternativ oder unterstützend zur mechanischen Feststoffförderung eingesetzt werden. Als Transportmedium kann Einstauflüssigkeit und/oder Fermentationsgas verwendet werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verteilt man die Feststoffe im unteren Bereich des Fermenters. Das Verteilen der Feststoffe im unteren Be- reich kann durch die unterschiedlichsten Verfahren erzeugt werde, so kann zum Beispiel eine Strömung durch das Einleiten der Einstauflüssigkeit oder der Fermentations- gase erzeugt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines Rührers .

Die festen Gärreste entnimmt man vorzugsweise mit einer Press- und/oder Förderschnecke. Dies geschieht im oberen Bereich des Fermeters zum Beispiel an der Decke des Fermenters. Die Press- und die Förderschnecke sind hierbei miteinander kombiniert.

Ferner kann die Press- und/oder Förderschnecke über eine Welle mit dem Rührer gekoppelt sein. Durch die Koppelung wird der Rührer nur langsam bewegt, da auch die Entnahme nur mit einer geringen Geschwindigkeit möglich ist. Durch die Koppelung kann somit ausgeschlossen werden, dass es zu einer Zerstörung der FeststoffSchicht , durch zu starkes Verwirbeln der Feststoffe in der Einstauflüssigkeit, kommt .

Die Entnahme der festen Gärreste durch eine kombinierte Press- und Förderschnecke hat den Vorteil, dass die abge- presste Flüssigkeit, im Fermenter verbleibt. Die Gasdichtigkeit wird durch den sich in der Schnecke bildenden Feststoffpfropfen erreicht. Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten zur Entnahme der festen Gärreste möglich.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung leitet man die festen Gärreste mit einem Feststoffschaber in ein Fallrohr oder einen Schacht. Alternativ zu einer nach oben gerichteten Entnahme der festen Gärreste kann mittels eines Fallrohres oder -Schachtes auch eine Abführung nach unten erfolgen. Diese Fallrohre oder -Schächte können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fermenters angeordnet sein. Um die erforderliche Gasdich- te zu erreichen, wird im unteren Bereich des Fallrohres oder Fallschachtes ein flüssigkeitsgefüllter Siphon oder eine Tauchung angebracht . Die Verlagerung der festen Gärreste in das Fallrohr oder in den Schacht kann durch einen rotierenden FeststoffSchaber beschleunigt werden.

In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erzeugt man an der Position, an der die festen Gärreste entnommen werden, einen Unterduck. Durch das Anlegen eines Unterdrucks an Position der Feststoffentnähme kann der Auftrieb der Feststoffmasse erhöht werden. Hierdurch wird eine weitere Steigung des Dichtegradienten erreicht, wodurch die Abtrennung der festen und flüssigen Stoffphasen beschleunigt werden kann.

Die Fermentationsgase und die Einstauflüssigkeit trennt man vorzugsweise durch Sieben von den Feststoffen abtrennt. Dabei werden die Siebe gleichzeitig zum Niederhalten der Feststoffe genutzt. Die Abtrennung der Fermentationsgase kann durch die Einrichtung von weiteren Sieb- flächen im mittleren und unteren Fermenterbereich verbessert werden.

Die Einstauflüssigkeit, Teile der festen Gärreste und/oder Teile der Fermentationsgase zirkuliert man vor- zugsweise durch den Fermenter oder durch mehrere Fermenter. Durch die Zirkulation der Einstauflüssigkeit

und/oder der Fermentationsgase können diese beispielsweise als hydraulische oder pneumatische Fördermittel eingesetzt werden. Auch ist es möglich die Einstauflüssigkeit und/oder die Feststoffe in einen weitern Fermenter zu ü- berführen. Von diesen zweiten Fermenter können die

Einstauflüssigkeit und/oder die Feststoffe wieder in den ersten Fermenter zurückgeführt werden oder dem Kreislauf entzogen werden.

Zur weiteren Erhöhung der Prozessleistung und Stabilität der Fermentationsgasbildung können neben der Einstauflüssigkeit auch feste Gärreste in den Fermenter rückgeführt werden. Die Erhöhung der Prozessleistung und -Stabilität basiert dabei hauptsächlich auf der Rückführung der benö- tigten Mikroorganismen sowie säurepuffernder Substanzen.

Bevorzugt überführt man die Einstauflüssigkeit aus dem Fermenter in einen zweiten Fermenter und von dort wieder zurück in den ersten Fermenter. Durch die Kombination des Fermenters mit einem separaten Methanisierungsreaktor zur Behandlung der Einstauflüssigkeit kann eine weitere Erhöhung der Prozessstabilität und Leistungsfähigkeit ermöglicht werden. Hierzu wird die Einstauflüssigkeit vom Fermenter in den Methanisierungsreaktor und von dort wieder in den Fermenter geleitet.

Die Einstauflüssigkeit und/oder die festen Gärreste überführt man vorzugsweise aus dem Fermenter in einem zweiten Fermenter, wobei man in dem zweiten Fermenter ein methan- und/oder Wasserstoffhaltiges Fermentationsgas erzeugt, das man bei Bedarf in den ersten Fermenter zurückführt . Zur Erhöhung des Durchsatzes werden in dem ersten Fermenter Vorstufen der Biogasherstellung hergestellt, die dann in einem zweiten Fermenter zu Biogas umgesetzt werden. Hierzu wird in dem zweiten Fermenter der Anteil des Methans in dem Fermentationsgas erhöht .

Das auf diese Weise im zweiten Fermenter hergestellt Fermentationsgas, kann entweder dem Prozess entnommen werden oder wieder in den ersten Fermenter überführt werden.

Die festen Gärreste entnimmt man vorzugsweise dem Fermenter und überführt sie wieder in den Fermenter oder leitet sie aus dem Fermenter in einen zweiten Fermenter. Die festen Gärreste können dabei direkt in denselben Fermen- ter zurückgeführt werden. Auf diese Weise können die festen Gärreste wieder als Feststoffe in den Fermenter eingebracht werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die festen Gärreste in einem zweiten Fermenter nachzube- handeln. Die zurückgeführten Feststoffe können aber auch zur Erstbeimpfung eines Trocken-Fermenters verwendet werden, wodurch die Anlaufphase des Fermentationsprozesses beschleunigt werden kann.

Bevorzugt bringt man Enzyme, Mikroorganismen und/oder Spurenelemente in den Fermenter ein. Durch einen solchen Einsatz von Enzymen oder Mikroorganismen ist eine weitere Prozessbeschleunigung möglich, da die organischen Feststoffe schneller abgebaut werden können.

Förderlich kann die Zugabe der folgende Substanzen sein: Luft, Fermentationsgase, Enzyme, Säurepuffer, Spurenelemente und/oder Mikroorganismen.

Luft kann die Feststoff-Verflüssigung beschleunigen, hemmt jedoch die Methanbildung.

Fermentationsgase dienen der Erhöhung des Feststoff- Auftriebs zum Aufwirbeln von Sedimentationsschlamm am Fermenterboden und zur Vergleichmäßigung des Feststoffge- haltes im unteren Fermenterbereich.

Als Enzyme können Cellulasen, Hemicellulasen, Lipasen, Proteasen und/oder Amylasen hinzugefügt werden.

Als Säurepuffer können zum Beispiel Puffer auf Kalk- oder Ammoniumbasis verwendet werden.

Als Spurenelemente können zum Beispiel Nickel, Cobalt, Molybdän, Selen und/oder Wolfram hinzugefügt werden. Ins- besondere Methanbakterien haben einen hohen Bedarf an Spurenelementen .

Mikroorganismen können, insbesondere zur Beschleunigung der Anlaufphase, zum Beispiel in Form von flüssigem oder festem Impfmaterial aus anderen Fermentationsanlagen hinzugefügt werden.

Weiterhin wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch eine Verflüssigungsanlage gelöst, wobei der Ferraen- ter mindestens eine Flüssigkeitsentnahme, mindestens ein Sieb sowie

im unteren Bereich jeweils mindestens einen Feststoffein- lass und ein Flüssigkeitseinlass und

im oberen Bereich jeweils mindestens eine Gärrestentnahme und eine Gasentnahme

enthält .

Im unteren Bereich des Fermenters werden die organischen Feststoffe mit der Einstauflüssigkeit versetzt. Durch den Gärprozess schwimmen die Feststoffe auf und werden durch ein Sieb aufgesammelt und im oberen Bereich des Fermen-

ters ausgebracht. Durch das Sieb werden die festen Gärreste von den Fermentationsgasen und der Einstauflüssigkeit getrennt. Die Fermentationsgase und die Einstauflüssigkeit werden im oberen Bereich des Fermenters durch ei- ne Gas- bzw. Flüssigkeitsentnahme aus den Fermenter abgeleitet. Es ist aber auch möglich, die Flüssigkeitsabführung an anderen Stellen vorzunehmen. Denkbar wäre zum Beispiel auch eine horizontale Flüssigkeitsströmung mit seitlich angebrachten Ein- und Auslässen.

Die dem Fermenter entzogenen Fermentationsgase können wieder zurück in den Fermenter geleitet werden. Der Fermenter weist daher vorzugsweise mindestens einen Gasein- lass auf. Es ist aber auch möglich frische Gase, die nicht aus Fermentationsprozessen stammen, in den Fermenter zu leiten. Hierdurch kann zum Beispiel die Durchmischung der Feststoffe und der Einstauflüssigkeit gefördert werden .

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an dem Feststoffeinlass des Fermenters eine flüssigkeitsdichte Fördereinrichtung angeordnet. Hierdurch wird ein Einbringen der Feststoffe unterhalb der Flüssigkeitsfüll- hδhe des Fermenters ermöglicht. Ferner ist es möglich den Feststoffgrad im Fermenter gezielt einzustellen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an dem Feststoffeinlass des Fermenters eine Fördereinrichtung angebracht, wobei der Beginn der Fδrder- strecke oberhalb des Flüssigkeitsniveaus des Fermenters angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform kann zum Beispiel eine Förderschnecke zur Beschickung des Fermenters mit Feststoffen verwendet werden. Als Förderstrecke können dabei bis zum unteren Fermenterbereich reichende Tauchrohre oder -schachte verwendet werden, wobei diese

Rohre oder Schächte sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fermenters angeordnet sein können.

In noch einer weiteren Ausführungsform ist vorzugsweise an dem Feststoffeinlass des Fermenters eine Vorrichtung zur mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen Förderung der Feststoffe angeordnet. Als Transportmedium kann die Einstauflüssigkeit beziehungsweise Fermentationsgase verwendet werden, die in einem Kreislauf durch den Fer- menter gepumpt werden.

Vorzugsweise ist die Gärresteentnahme des Fermenters eine Press- und/oder Förderschnecke. Die Gärresteentnahme sollte im oberen Bereich des Fermenters, zum Beispiel zentral an der Decke des Fermenters, angebracht sein. Die abgepresste Einstauflüssigkeit verbleibt dabei im Fermenter. Die Gasdichtigkeit wird durch den sich in der Schnecke bildenden Feststoffpfropfen erreicht. Eine Optimierung der Gasdichtigkeit kann durch die Tauchung eines die Gärresteentnahme umgebenden Mantels erreicht werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Gärresteentnahme des Fermenters in einem Fallrohr oder Fallschacht ausgebildet, wobei im unteren Bereich des Fallrohres oder Fallschachtes ein flüssigkeitsgefüllter Siphon oder eine Tauchung angebracht ist.

Die Gärresteentnahme des Fermenters weist bevorzugt einen rotierenden Feststoffschaber auf, der die festen Gärreste in das Fallrohr oder den Schacht befördert.

An der Gärresteentnahme des Fermenters ist vorzugsweise ein Unterdruck erzeugbar. Dieser Unterdruck kann durch Pumpen erzeugt werden. Durch den Unterdruck wird zudem die aufwärtsgerichtete Strömung der Feststoffe beschleunigt .

Auf dem Boden des Fermenters ist vorzugsweise ein Rührer angebracht. Auf diese Weise können die dem Fermenter neu zugeführten Feststoffe gleichmäßig verteilt werden. Die aufsteigende FeststoffSchicht wird jedoch nicht mehr aufgerührt .

Weiter bevorzugt sind die Press- und/oder Förderschnecke der Gärresteentnahme des Fermenters und der Rührer tnit- einander gekoppelt. Durch die langsame Bewegung der Förderschnecke wird auch der Rührer nur mit einer geringen Geschwindigkeit bewegt, die gerade ausreichend ist, um die neu zugeführten Feststoffe und die Einstauflüssigkeit zu durchmischen, jedoch nicht zu einer Verwirbelung der bereits aufgestiegenen Feststoffe führt und auch das weitere Aufschwimmen der Feststoffe nicht beeinträchtigt.

Im oberen Bereich des Fermenters werden durch ein Sieb die Fermentationsgase und die Einstauflüssigkeit von den Feststoffen abgetrennt.

Das Sieb des Fermenters ist vorzugsweise trichterförmig. Hierdurch wird eine selbstständige Bewegung der Feststoffe beziehungsweise der festen Gärreste in Richtung der Gärresteentnahme erzeugt.

Das Sieb besteht aus schräg angeordneten Lammellen, die eine Verstopfung der Sieböffnung vermeiden.

Vorzugsweise sind weitere Siebflächen im mittleren und unteren Bereich des Fermenters angeordnet, wodurch eine verbesserte Abtrennung der Fermentationsgase erzielt wird.

Die Einstauflüssigkeit und/oder die festen Gärreste sind vorzugsweise vom Fermenter durch mindestens einen weite-

ren Fermenter zyklisierbar . Ein Vorteil einer separaten Behandlung der Einstauflüssigkeit in einen zweien Fermenter ist, dass dieser speziell für den Abbau gelöster Zwischenprodukte ausgelegt werden kann. Dies ermöglicht eine Reduzierung der Konzentration an organischen Säuren im Fermenter. Hierdurch wird der Gefahr einer übersäuerung entgegengewirkt und es ist eine deutliche Erhöhung der Belastung des Fermenters mit organischen Feststoffen möglich. In dem speziell auf den Abbau gelöster organischer Stoffe ausgelegten zweiten Fermenter können zudem außerordentlich hohe Biogasbildungsraten erzielt werden. Wodurch die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems erheblich gesteigert werden kann. Geeignete Fermentertypen für den Abbau gelöster Stoffe sind unter anderem Festbettreakto- ren und Schlammbettreaktoren.

Des Weiteren wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch eine Verwendung der Verflüssigungsanlage zur Herstellung eines methan- und/oder wasserstoffhaltigen Fer- mentationsgases gelöst. Abhängig von den in den Fermenter eingebrachten Feststoffen und den Reaktionsbedingungen kann die Zusammensetzung des Fermentationsgases bei seiner Herstellung gesteuert werden. So kann das Fermentationsgas einen erhöhten Anteil an Wasserstoff und/oder Me- than enthalten.

Das Verfahren zur kontinuierlichen Verflüssigung organischer Feststoffe dient der Produktion von Vorprodukten für die Biogasproduktion. Es ist jedoch auch möglich, das Verfahren zur direkten Erzeugung von Biogas zu verwenden.

Ferner wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch eine Verwendung der Verflüssigungsanlage zur Herstellung von organischen Säuren, die man in mindestens einem wei- teren Fermenter zu einem methan- und/oder wasserstoffhaltigen Fermentationsgas abbaut gelöst. Die organischen

Säuren dienen als Vorstufen zur Herstellung von Fermentationsgasen mit einem erhöhten Anteil an Wasserstoff oder an Methan..

Weiterhin wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch eine Verwendung der Verflüssigungsanlage zur Entkeimung von Speiseresten gelöst.

Mit dem Verfahren kann auch eine Pasteurisierung von Speiseabfällen durchgeführt werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert . Im Einzelnen zeigt

Figur 1 einen Querschnitt durch einen Fermenter,

Figur 2 einen Querschnitt durch einen Fermenter mit

Rührer,

Figur 3 einen Querschnitt durch einen Fermenter mit

GasZuführung am Fermenterboden,

Figur 4 einen Querschnitt durch den Fermenter mit einer Feststoff-Zuführung durch ein außen liegendes

Tauchrohr,

Figur 5 einen Querschnitt durch die Gärresteentnahme

Figur 6 eine schematische Darstellung einer Verflüssigungsanlage .

Die Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Fermenter 1 zur kontinuierlichen Verflüssigung organischer Fest- Stoffe 2. Der Strom der Feststoffe 2 durch den Fermenter 1 ist in der Figur 1 durch dicke Pfeile, der Flüssig-

keitsstrom der Einstauflüssigkeit 3 durch dünne gestrichelte Pfeile und die Gasabführung durch dünne durchgängige Pfeile dargestellt.

Der Fermenter 1 besitzt einen im unteren Bereich des Fermenters 1 angeordneten Feststoffeinlass 4. Die zu vergärenden organischen Feststoffe 2 werden aus einem FeststoffSpeicher 5 über eine Fördereinrichtung 6, zum Beispiel eine Förderschnecke 6-1, in den Fermenter 1 einge- bracht. Ebenfalls im unteren Bereich des Fermenters 1 ist der Flüssigkeitseinlass 7 angebracht, durch den die Einstauflüssigkeit 3 in den Fermenter 1 eingebracht wird.

Die Einstauflüssigkeit 3 zirkuliert durch den Fermenter 1, indem sie durch den Flüssigkeitseinlass 7 in den Fermenter 1 eingebracht wird und durch die Flüssigkeitsentnahme 8 wieder aus dem Fermenter 1 abgelassen wird. Durch diese Zirkulation entsteht eine aufwärtsgerichtete Strömung im Fermenter 1, durch die das Aufschwimmen der Fest- Stoffe 2 unterstützt wird. Damit an der Flüssigkeitsentnahme 8 kein Fermentationsgas 16 austritt befindet sich an der Flüssigkeitsentnahme 8 ein Siphon 20.

Figur 2 zeigt ebenfalls einen Querschnitt durch einen Fermenter 1 zur kontinuierlichen Verflüssigung von organischen Feststoffen 2. Bei dem in Figur 2 gezeigten Fermenter 1 ist jedoch zur Verbesserung der Verteilung neu zugeführter Feststoffe 2 ein Rührer 9 auf dem Fermenterboden angeordnet. Dieser Rührer 9 ist durch eine Welle 10 mit der Press- und Förderschnecke 11 in der Gärresteentnahme 12 gekoppelt.

Die Press- und Förderschnecke 11 dient der simultanen Entnahme und Entwässerung der festen Gärreste 13. Unter der Press- und Förderschnecke 11 ist ein Sieb 14 angebracht. Durch dieses lammellenförmige Spaltensieb 14-1

werden flüssige und gasförmige Bestandteile abgetrennt. Das Sieb 14 verjüngt sich trichterartig in Richtung zur Press- und Förderschnecke 11, so dass die Feststoffe 2 direkt der Press- und Förderschnecke 11 und somit der Gärresteentnahme 12 zugeführt werden.

An der Oberseite des Fermenters 1 befindet sich eine Gasentnahme 15, durch die das Fermentationsgas 16 aus dem Fermenter 1 herausgeführt wird.

Figur 3 zeigt ein Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Fermenters 1. Hierbei wird im unteren Bereich des Fermenters 1 eine Vergleichmäßigung der neu zugeführten Feststoffe 2 durch einen am Fermenterboden 21 angebrachten Gaseinlass 22 ermöglicht. Durch die Gaszuführung 22 wird dabei Gas durch Gasverteilerrohre 23 mit öffnungen 24, die sich am Boden des Fermenters .1 befinden geblasen. Hierdurch werden außerdem am Fermenterboden 21 angesammelte Feststoffe 2 wieder mit der Einstauflüssig- keit 3 verwirbelt. Die Verwirbelung erfolgt dabei jedoch in einer Weise, dass das Aufschwimmen der Feststoffe nicht beeinträchtigt wird.

Die Figur 4 zeigt einen Fermenter 1 mit einer anderen Ausführungsform der Zuführung der Feststoffe 2. Bei der in der Figur 4 gezeigten Ausführungsform wird der Feststoff 2 durch ein außen liegendes Tauchrohr 17 in den Feststoffeinlass 4 des Fermenters 1 eingebracht.

Der Feststoffeinlass 4 ist dabei schräg nach oben abgewinkelt und nicht, wie in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen, horizontal zur Fermenterwand 18 angebracht .

Die Figur 5 zeigt eine Detailansicht des Fermenters 1 im Querschnitt. Figur 5 verdeutlicht, wie das Fermentations-

gas 16 durch die Spalten des lammelenförmigen Spaltensiebs 14-1 entweichen kann, während die festen Gärreste 13 durch die Press- und Förderschnecke 11 der Gärreste- entnähme 12 zugeführt werden (dicke Pfeile: Feststoff- ström) . Die Einstauflüssigkeit 3 kann sowohl durch die Spalten des lamellenförmigen Spaltsiebes entweichen (durch dünne Pfeile dargestellt) , als auch durch ein Sieb 14-2 der Press- und Förderschnecke 11.

Zur gasdichten Abkapselung der Gärresteentnahme 12 dient ein in die Einstauflüssigkeit 3 getauchter Mantel 19. Die öffnung 24 der Gärresteentnahme 12 befindet sich somit unterhalb des Flüssigkeitsniveaus 25.

Des Weiteren zeigt Figur 6 ein übersichtsschema einer Verflüssigungsanlage 26. In dem Fermenter 1 findet die Verflüssigung der Feststoffe 2 statt. Hierzu werden dem Fermenter 1 organische Feststoffe 2 und die Einstauflüssigkeit 3 zugeführt. Die Feststoffe 2 können dann aus dem Fermenter 1 als feste Gärreste 13 ausgebracht werden. Bei bedarf können die festen Gärreste 13 wieder in den Fermenter 1 zurückgeführt werden. Die Einstauflüssigkeit 3 und die im Fermenter 1 entstehenden Fermentationsgase 16 können ebenfalls wieder in den Fermenter 1 zurückgeführt werden. Es ist aber auch möglich, dass die Einstauflüssigkeit 3 in einen weiteren Flüssigkeits-Fermenter 1-1 gepumpt wird und von dort wieder in den Fermenter 1 gelangt oder aus dem Prozess herausgezogen wird.

Die Endprodukte des Verfahrens sind speicherbar.

Bezugszeichenliste :

1 Fermenter

1-1 Flüssigkeits-Fermenter 2 Feststoffe

3 Einstauflüssigkeit

4 Feststoffeinlass

5 FeststoffSpeicher

6 Fördereinrichtung 6-1 Förderschnecke

7 Flüssigkeitseinlass

8 Flüssigkeitsentnahme

9 Rührer

10 Welle 11 Press- und Förderschnecke

12 Gärresteentnahme

13 feste Gärreste

14 Sieb

14-1 lamellenförmiges Spaltensieb 14-2 Sieb der Press- und Förderschnecke

15 Gasentnahme

16 Fermentationsgas

17 Tauchrohr

18 Fermenterwand 19 Mantel

20 Siphon

21 Fermenterboden

22 Gaseinlass

23 Gasverteilerrohr 24 öffnung

25 Flüssigkeitsniveau

26 Verflüssigungsanlage