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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR PRODUCING SPACING FRAMES USED BETWEEN THE GLASS PANELS OF INSULATING GLASS PANES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/020319
Kind Code:
A1
Abstract:
Hollow sections (13) for spacing frames are filled with a granular desiccant before they are bent, then they are bent and their bent ends are finally linked together. To prevent the hollow sections (13) from cracking open when they are bent, a compressible granulate is previously added to the desiccant.

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Inventors:
BOGNER UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/000784
Publication Date:
October 14, 1993
Filing Date:
March 31, 1993
Export Citation:
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Assignee:
LENHARDT MASCHINENBAU (DE)
BOGNER UWE (DE)
International Classes:
B01F13/00; B21D11/08; B21D53/74; E06B3/66; E06B3/673; (IPC1-7): E06B3/66; B01F13/00; B21D53/74; B21D11/08
Foreign References:
DE3047338A11982-07-08
AT365551B1982-01-25
DE3710694A11988-10-13
DE8905432U11989-08-24
Attorney, Agent or Firm:
Twelmeier, Ulrich (Pforzheim, DE)
Jendryssek_neumann, Ditmar (Pforzheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Abstandhalterrahmen zur Verwendung zwischen den Glastafeln von Isolierglas¬ scheiben durch Einfüllen eines körnigen Trockenmittels und eines kom¬ pressiblen Granulats in einen Hohlprofilstab Biegen des Hohlprofilstabs und Verbinden der Hohlprofilstabenden miteinander, dadurch gekennzeichnet, dass das kompressible Granulat und das Trockenmittel erst unmittelbar vor dem Einfüllen in den Hohlprofilstab gemischt werden, indem sie beide gleichzeitig in vorgewähltem Mengenverhältnis in einen Fallschacht dosiert werden, aus welchem sie in den Hohl profilstab gelangen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trockenmittel als kompressibles Granulat aus Polystyrol beigemischt wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Partikel des kompressib¬ len Granulats kleiner als 2,5 mm, vorzugsweise kleiner als 2 mm im Durchmesser sind.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Partikel des kompressi¬ blen Granulats größer als 1 mm, vorzugsweise größer als 1,5 m im Durchmesser sind.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Partikel des Trocken¬ mittels und des kompressiblen Granulates ungefähr gleich groß sind.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass ein kompressibles Granulat mit einem Schüttgewicht von weniger als 50 g/1, noch besser von weniger als 25 g/1, eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Mischung mindestens ein Fünftel, vorzugsweise ein Drittel bis zum halben Volumen¬ anteil an kompressiblem Granulat enthält.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Fallhöhe auf 30 cm, vorzugsweise auf 20 cm beschränkt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass das kompressible Granulat vor dem Einfüllen in den Hohlprofilstab (13) mit Ionen aus der Luft besprüht wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Hohlprofilstäbe (13) beim Einfüllen der Mischung geerdet sind.
11. Vorrichtung zum Füllen von Hohlprofilstäben (13), aus denen Abstandhalterrahmen für Isolierglas gebogen wer¬ den sollen, mit einem körnigen Trockenmittel, mit einer Halterung (14) für einen oder mehrere Hohlprofil stäbe (13) in geneigter Lage, mit einem oberhalb der Halterung angeordneten Vorratsbe¬ hälter (1) für das Trockenmittel, mit einem Auslaß (3) am Vorratsbehälter (1) , einem Mundstück (11) zum Speisen der oberen Enden des bzw. der Hohlprofil¬ stäbe (13) und einer Schüttverbindung (10) vom Auslaß (3) zum Mundstück (11) , dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Vorratsbehälter (2) für ein kompressibles Granulat vorgesehen und am Aus¬ laß (3, 4) beider Vorratsbehälter (1, 2) je eine Dosier¬ einrichtung (6, 7) vorgesehen ist, und dass die Schüttverbindung (10) ein Fallschacht ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallschacht (10) wenigstens teilweise aus durchsichtigem Werkstoff besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtungen (6, durch je eine Rolle, insbesondere durch je ein Zellenrad, gebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, da¬ durch gekennzeichnet, dass an der Halterung (14) ein Vibrator vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, da¬ durch gekennzeichnet, dass zwischen dem Auslaß (4) des Vorratsbeh lters (2) für das kompressible Granulat und dem Mundstück (11) eine lonensprüheinrichtung (15, 16) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich¬ net, dass die lonensprüheinrichtung (15, 16) in den Fallschacht (10) hineinragende Elektroden hat.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Abstandhalterrahmen zur Verwendung zwischen den Glastafeln von Isolierglasscheiben

Beschreibung:

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren mit den im Ober¬ begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Ein solches Verfahren ist aus der DE-30 47 338 AI bekannt.

Hohlprofilstäbe, aus denen Abstandhalterrahmen für Isolier¬ glasscheiben hergestellt werden, bestehen zumeist aus dünn¬ wandigem Aluminium, zum Teil auch aus Stahl. Der Hohlraum dient zur Aufnahme eines Trockenmittels, welches die in der Isolierglasscheibe eingeschlossene Restfeuchte so gering hal- ten soll, dass die Isolierglasscheiben bei Temperaturabsen¬ kungen im Inneren nicht beschlagen können. Die Abstandhalter¬ rahmen haben deshalb auf ihrer Innenseite kleine Öffnungen, durch die hindurch der Scheibeninnenraum Verbindung hat mit dem Inneren der Hohlprofilstäbe. Die mit dem Trockenmittel gefüllten Abstandhalterrahmen werden vor dem Einbau in eine

Isolierglasscheibe auf ihren beiden Flanken mit einem dauer¬ haften Kleb- und Dichtungsmittel beschichtet, welches nach dem Einfügen des Abstandhalterrahmens zwischen zwei einzelne Glastafeln auf diesen haftet und den Innenraum der Isolier- glasscheibe nach aussen hin abdichtet. Als Trockenmittel ver¬ wendet man solche, die körnig und gut rieselfähig sind, vor allem Molekularsiebe. Es ist bekannt, die Abstandhalterrahmen aus einem einzigen Hohlprofilstab durch Biegen der Ecken her¬ zustellen, so dass nur eine einzige Stoßstelle in einem jeden Abstandhalterrahmen vorhanden ist und durch ein Verbindungs¬ teil geschlossen werden muss, wobei die Stoßstelle sowohl an einer der Rahmenecken als auch im Bereich zwischen zwei be¬ nachbarten Ecken liegen kann.

Das Biegen von Hohlprofilstäben mit kleinen Biegeradien, wie sie für Isolierglasscheiben benötigt werden, ist nicht ein¬ fach, vor allem dann, wenn die Hohlprofilstäbe aus Aluminium bestehen. Man muss sich allerhand einfallen lassen, um zu verhindern, dass die Abstandhalterrahmen auf ihrer Aussen- seite beim Biegen nicht reißen und auf ihrer Innenseite, die in der Isolierglasscheibe sichtbar bleibt, nicht zufalls¬ bedingt gefaltet werden. Zu diesem Zweck ist es aus der DE- 37 40 922 AI bekannt, die Innenseite des Hohlprofils ge¬ zielt einzukerben und auf die Aussenseite beim Biegen ge- zielt mit Rollen einzuwirken. Das Ergebnis des Biegevorgangs ist, dass die Aussenwand und die Innenwand des Hohlprofils einander im Eckbereich berühren.

Damit stellt sich das Problem, wie man die Abstandhalter¬ rahmen mit dem Trockenmittel füllt. Die DE-37 40 922 AI schlägt vor, vor dem Biegen der letzten Ecke in die noch offenen Enden des Hohlprofilstabes das Trockenmittel einzu- füllen. Dabei ist nachteilig, dass von den vier Rahmen¬ schenkeln eines rechteckigen Rahmens nur zwei Schenkel ge¬ füllt werden können, und diese zwei wegen der noch aus¬ stehenden Biegung der letzten Ecke nicht vollständig.

Aus der AT-PS 383 582 ist es bekannt, einen fertig gebogenen Abstandhalterrahmen aufzuhängen, so dass zwei Schenkel lot¬ recht verlaufen, diese beiden Schenkel im oberen Bereich an einer Flanke aufzubohren, durch die Bohrung mit dem Trockenmittel zu befüllen und anschließend die Bohrung mit einem Pfropfen aus einer Dichtmasse zu verschließen. Nach¬ teilig dabei ist, dass man nach dem Formen des Abstandhalter rahmens noch zahlreiche zeitlich und apparativ aufwendige Bearbeitungen vornehmen muss und dennoch zunächst nur zwei Schenkel gefüllt erhält. Will man alle vier Schenkel füllen, muss man den Abstandhalterrahmen um 90° verschwenken und die dann lotrechten Rahmenschenkel aufbohren, befüllen und wiede verschließen. Aus Taktzeitgründen kann das nicht in derselbe Vorrichtung geschehen, sondern erfordert es eine zweite glei artige Vorrichtung, mithin den doppelten Apparateaufwand, da zu eine Person für die Bedienung und Überwachung der Vor¬ richtung und den doppelten, nicht unerheblichen Platzbedarf (die Abstandhalterrahmen können eine Schenkellänge bis zu drei Metern haben!). Nachteilig ist bei dieser Vorgehens¬ weise ferner, dass die Abstandhalterrahmen ausgerechnet an einer ihrer Dichtflachen aufgebohrt werden.

Um diesen Nachteilen zu entgehen, ist auch schon versucht worden, die HohlprofilStäbe vor dem Biegen der Ecken mit dem * Trockenmittel zu befüllen. Leider wird dadurch der Biegevorgang ausserordentlich erschwert: Das im Eckbereich vorhandene Trockenmittel verhindert, dass die Aussenwand des Hohlprofils sich an die Innenwand anlegen kann, so dass die Aussenwand zwangsläufig stärker gedehnt wird und leichter reißt. Gleichzeitig kommt es zu einem Zerdrücken von Körnern des Trockenmittels, welches dadurch im Eckbereich teilweise pu verisiert wird, wodurch die Gefahr besteht, dass Teile dieses Pulvers durch die für die Feuchtigkeitsaufnähme vorgesehenen Öffnungen des Hohlprofils in den Scheibeninnenraum gelangen. Um dem Zerdrücken der festen Trockenmittelkörner und dem Auf¬ reißen des Hohlprofils im Eckbereich entgegenzuwirken, ist bereits vorgeschlagen worden (österr. Patentanmeldung Nr. 7018/78) , die Rahmenecken viertelkreisförmig mit einem größeren Biegeradius zu biegen. Dadurch wird zwar die Gefahr des Aufreißens des Hohlprofils an den Rahmenecken vermindert, doch wird das mit anderen Nachteilen erkauft: An den Ecken der Isolierglasscheiben erhält man eine sehr viel tiefere

Randfuge als über den geradlinigen Abschnitten des Abstand- halterrahmens, und diese tieferen Randfugenbereiche lassen sich nur schwer mit einem Dichtungsmittel füllen. Ausserdem sind die viertelkreisförmig gebogenen Rahmenecken störend sichtbar, wenn die Isolierglasscheiben in rechteckige Fen¬ sterrahmen ohne abgerundete Ecken eingebaut werden.

Aus der DE-30 47 338 AI ist es bekannt, dem Trockenmittel Körner oder Kugeln aus kompressiblem Werkstoff beizumi¬ schen, um den Inhalt der Hohlprofilstäbe nachgiebig zu gestalten. Dieser Vorschlag hat bisher aber keinen Ein¬ gang in die Praxis gefunden; da das kompressible Granulat eine viel kleinere Dichte hat als das Trockenmittel, ent¬ mischt sich deren Mischung leicht, so dass im Biegebereich trotz allem die gewünschte Nachgiebigkeit nicht gewähr¬ leistet ist.

Ferner ist schon vorgeschlagen worden (EP 0 003 715 AI) , di mit dem Trockenmittel gefüllten Hohlprofilstäbe vor dem Bie gen im Innenbereich der späteren Rahmenecken mit einem Fräs werkzeug zu schlitzen. Die Lage der Schlitze markiert exakt die Lage der Ecken und erleichtert den Biegevorgang ein wenig, verhindert aber nicht das Reißen der Hohlprofilstäbe auf der Aussenseite und das Zerdrücken der Trockenmittel¬ körner, wenn mit kleinen Biegeradien gearbeitet wird.

Ein anderer Versuch, der bekannt geworden ist, verwendet Ho profilstäbe mit einer speziellen Querschnittsform, in welch die Innenwand des Hohlprofils etwa um die Hälfte der Profil höhe in Richtung auf die Aussenwand zu verlegt ist, so dass sie ungefähr im Bereich der "neutralen Faser" liegt. Dadurc wird zwar die Gefahr des Aufreißens der Hohlprofile beim

Biegen gemindert, wenn auch nicht beseitigt, aber mit den Nachteilen erkauft, dass man ein teueres Profil verwenden muss und dass der Hohlraum dieses Profils höchstens halb so groß ist wie bei einem vergleichbaren Standardprofil, so dass er entsprechend wenig Trockenmittel aufnehmen kann und dieses wegen des geringeren Profilguerschnitts schwerer in das Profil hineinrieselt. Um der Gefahr des Aufreißens solche Hohlprofilstäbe zu begegnen, ist es ferner bekannt, die Hohl¬ profilstäbe beim Biegen auf ihrer Aussenseite zu hämmern. Das hat jedoch den Nachteil, dass das Trockenmittel im Eckbereich zertrümmert wird.

Aus der EP-0 146 883 AI ist es schließlich bekannt, die mit dem Trockenmittel gefüllten Hohlprofilstäbe im Bereich der zu bildenden Ecke an den Flanken anzubohren und unmittelbar vor dem Biegevorgang einen Teil des Trockenmittels heraus¬ zublasen. Die Bohrungen werden so dimensioniert, dass sie sich durch den anschließenden Biegevorgang selbsttätig wieder schließen. Dadurch wird zwar die Neigung des Profils zum Reißen ebenso gemindert wie das Ausmaß des Zerdrückens von Trockenmittelkörnern beim Biegen, allerdings verlängert diese Vorgehensweise die für das Biegen eines Abstandhal¬ terrahmens erforderliche Taktzeit insbesondere dann, wenn man eine größere Menge des Trockenmittels aus dem Eckbe- reich herausblasen will; bläst man andererseits nur eine geringe Menge aus dem Eckbereich heraus, ist die Gefahr eines Reißens nicht ganz beseitigt.

Die geschilderten Probleme, die beim Biegen von mit Trocken-

mittel gefüllten Hohlprofilstäben auftreten, haben dazu geführt, dass heute gebogene Abstandhalterrahmen für Iso¬ lierglas fast ausschließlich erst nach dem Biegen mit Trockenmittel gefüllt werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit welchem Hohlprofilstäbe, in die ein körniges Trockenmittel eingefüllt ist, zu einem Abstandhalterrahmen gebogen werden können, ohne dass sie im Eckbereich reißen und ohne dass es nötig wäre, sie aufzu¬ bohren.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbil- düngen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen An¬ sprüche.

Erfindungsgemäss wird dem Trockenmittel vorab, d.h. vor dem Einfüllen des Trockenmittels in einen Hohlprofilstab, ein kompressibles Granulat beigemischt. Um eine Entmischung zu vermeiden, wird das kompressible Granulat dem Trockenmittel erst unmittelbar vor dem Einfüllen in den Hohlprofilstab beigemischt. Zu diesem Zweck bewahrt man das Trockenmittel und das kompressible Granulat in getrennten Vorratsbehäl- tern auf und entnimmt es zum Füllen von Hohlprofilstäben gleichzeitig in vorbestimmtem Mengenverhältnis mischt es und füllt es in den Hohlprofilstab ein. Dabei werden das kompressible Granulat und das Trockenmittel gemischt, indem sie beide gleichzeitig in einen Fallschacht dosiert werden,

der vorzugsweise direkt in ein Mündstück übergeht, welches in das Ende des zu befüllenden Hohlprofilstabes , mündet. In dem Fallschacht können sich die beiden Komponenten der Mischung im freien Fall mischen. Zu diesem Zweck sollte die Fallhöhe nicht zu groß gewählt werden; sie wird vorzugsweise auf 30 cm, noch besser auf 20 cm beschränkt. Im Hohlprofil¬ stab selbst ist die Gefahr einer Entmischung vernachlässig¬ bar.

Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Hohlprofilstäbe, obwohl sie mit Granulat gefüllt sind, gebogen werden können, ohne dass die Profilwandung aufreißt. Die Trockenmittel¬ körner können nämlich dem beim Biegen auf sie ausgeübten Druck ausweichen, indem sie die zwischen ihnen liegenden Partikel des kompressiblen Granulats zusammendrücken. Dem¬ entsprechend erhalten die Trockenmittelkörper weniger Druck und werden nicht mehr zerdrückt, wodurch in weiterer Folge die Erzeugung von Trockenmittelstaub im Hohlprofilstab verhindert wird.

Durch das Beimischen eines kompressiblen Granulats wird die Füllung für den Hohlprofilstab insgesamt kompressibel, so dass ein vor dem Biegen gefüllter Hohlprofilstab mit ge¬ ringen Biegeradien gebogen werden kann, ohne dass es er- forderlich wäre, den Hohlprofilstab zuvor im Biegebereich aufzubohren und einen Teil der Füllung zu entfernen. Es hat sich gezeigt, dass eine an der Innenseite scharfkantige Eckenausbildung, welche von den Fensterbauern gewünscht wird, sogar mit den preiswerten Standardprofilformen er- reicht werden kann, bei denen die im Abstandhalterrahmen innenliegende Profilwand nicht in den Bereich der "neutralen Faser" zurückverlegt ist. Eine scharfkantige Eckenausfüh¬ rung erleichtert auch die nötige Beschichtung der Flanken mit einer Kleb- und Dichtmasse: Ist die Ecke scharfkantig ausgebildet, kann der Abstandhalterrahmen auch im Eckbe¬ reich geradlinig zwischen einem stationären Paar von Be- schichtungsdüsen hindurchgeführt werden; wenn die Flanken des Abstandhalterrahmens im Eckbereich jedoch bogenförmig verlaufen, benötigt man in der Beschichtungsvorrichtung ein schwenkbares Düsenpaar, wobei die Schwenkbewegung auf den bogenförmigen Verlauf der Flanken des Abstandhalter¬ rahmens abgestimmt sein muss, wodurch die Beschichtungs¬ vorrichtung nicht unwesentlich kompliziert wird. Anderer¬ seits ist es natürlich auch bei Anwendung des erfindungs-

gemässen Verfahrens ohne weiteres möglich, nicht nur scharf¬ kantige, rechtwinklige Ecken auszubilden, sondern auch scharf kantige Ecken mit anderen Winkeln sowie bogenförmige Ecken mit größerem oder kleinerem Radius, wie es für unregelmässig geformte Isolierglasscheiben (Modellscheiben) verlangt wird.

Vorteilhaft beim erfindungsge ässen Verfahren ist weiterhin, dass von vornherein alle Schenkel des Abstandhalterrahmens mit Trockenmittel gefüllt sind und sogar - anders als im Fall der DE-37 40 922 AI - auch vollständig gefüllt sein können, so dass Rieselgeräusche, welche man sonst beim öffnen und Schließen von über eine horizontale Lage hinweg verschwenk¬ baren Kippfenstern (Dachfenstern) hören kann, vermieden werde

Für eine weitgehend automatisierte Isolierglasfertigung ist das erfindungsgemässe Verfahren optimal: Die Taktzeit für das Herstellen eines Abstandhalterrahmens wird allein bestimmt durch die für die Biegevorgänge erforderliche Zeit und er¬ fährt keine Verlängerung durch bislang erforderliche zusätz- lieheArbeitsgänge wie das Aufbohren und Wiederverschließen de Rahmenschenkel oder die Zeit für das nachträgliche Befüllen von zwei bis vier Rahmenschenkeln. Die Abstandhalterrahmen können deshalb auf einer einzigen Biegemaschine in einer von modernen Isolierglasfertigungslinien vorgegebenen Taktzeit hergestellt und der Fertigungslinie direkt zugeführt werden; es wird kein Platz für größere zwischengeschaltete Speicher¬ vorrichtungen oder gar BearbeitungsStationen zwischen der Biegemaschine und der Isolierglasfertigungslinie benötigt.

Insgesamt gesehen wird nicht mehr als eine Person benötigt, um die Vorgänge vom Füllen der Hohlprofilstäbe bis zum Zu¬ führen der fertigen Abstandhalterrahmen zur Isolierglas- fertigungslinie zu überwachen. Weil der beim nachträglichen Füllen von Abstandhalterrahmen sonst erforderliche Platzbe¬ darf für die Füllvorrichtungen entfällt, ist für eine er- findungsgemässe Vorrichtung zu Herstellen von gefüllten Ab¬ standhalterrahmen eine platzsparende, kompakte Bauweise möglich. Für das Füllen der geraden Hohlprofilstäbe kann eine altbewährte Technik eingesetzt werden, welche eine hochschwenkbare Auflage für Hohlprofilstäbe verwendet, auf welcher mehrere Hohlprofilstäbe nebeneinander liegend in Schräglage von oben her gleichzeitig befüllt werden können.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Trockenmittelanteil an der Granulatmischung, welche in die Hohlprofilstäbe eingefüllt wird, in weiten Grenzen ent¬ sprechend den Wünschen des Isolierglasherstellers variiert werden kann. Insbesondere bietet sich dadurch die Möglich- keit, Kosten einzusparen, wenn ein nennenswerter Anteil des verhältnismässig teueren Trockenmittelgranulats durch ein preiswertes kompressibles Granulat ersetzt wird. Durch eine nur teilweise Füllung der Hohlprofilstäbe ohne Bei¬ mischung eines kompressiblen Granulats läßt sich das nicht erreichen, weil es sehr schwer ist, definierte Füllgrade unterhalb eines Füllgrades von 100 % einzustellen, ganz abgesehen davon, dass in diesen Fällen bei Kippfenstern

mit Rieselgeräuschen, Abrieb und Staubbildung zu rechnen wäre.

Als kompressibles Granulat eignet sich vor allem ein Schaum- kunststoffgranulat, insbesondere aus Polystyrol. Die Ver¬ wendung von Polystyrol hat verschiedene Vorteile: Erstens ist ein Schaumpolystyrol-Granulat sehr leicht, es hat ein typi¬ sches Schüttgewicht von nur 20 g/1; zweitens ist es sehr preiswert, es kostet nur ca. DM 0,15 pro Liter. Der sich da- raus ergebende Preisvorteil soll an einem Beispiel deutlich gemacht werden: Für den Abstandhalterrahmen einer typischen 1 m 2 großen Isolierglasscheibe braucht man eine Füllmenge von ca. 250 cm 3 . Molekularsiebe-Granulat wiegt typisch 720- 750 g/1. Damit kostet eine nur aus Molekularsiebe bestehende Füllung des Äbstandhalterrahmens ca. DM 0,90. Ersetzt man die Hälfte des Trockenmittels durch ein Schaumpolystyrol-Granulat spart man DM 0,45 an Trockenmittel und muss nur knapp DM 0,04 für das Schaumpolystyrol aufwenden, so dass der Preisvorteil DM 0,41 oder 45 % bezogen auf den Wert des sonst zu 100 % ein gesetzten Trockenmittels beträgt. Drittens ergibt sich aus de geringen Schüttgewicht des Schaumpolystyrol-Granulats, dass dieses ausserordentlich kompressibel ist. Viertens ist Poly¬ styrol absolut ungiftig und recyclingfähig. Schaumpolystyrol- Granulat kann deshalb auch aus Polystyrolabfall hergestellt werden. Fünftens ist Schaumpolystyrol ein extrem schlechter Wärmeleiter, so dass die Beimischung von Schaumpolystyrol- Granulat in erwünschter Weise den Wärmeübergang von einer Glastafel auf die andere Glastafel verringert.

Das als Trockenmittel üblicherweise eingesetzte Molekular¬ siebe-Granulat hat annähernd kugelige Körner und ist gut rieselfähig. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn man als kompressibles Granulat ein solches verwendet, dessen Partikel ebenfalls annähernd kugelig sind.

Die Größe der Partikel des kompressiblen Granulats wählt man zweckmässigerweise in Abhängigkeit von der ,.Größe der Körner des Trockenmittelgranulats. Sind die Partikel des kompressiblen Granulats sehr viel kleiner als die Körner des Trockenmittels, können sie sich in den auch bei dichter Packung unvermeidlichen Zwischenräumen zwischen den Körnern des Trockenmittels ansammeln und sind dann weniger wirk¬ sam; sie sollten deshalb nicht viel kleiner sein als die Körner des Trockenmittels, vorzugsweise größer als 1 mm, noch besser größer als 1,5 mm im Durchmesser. Andererseits dürfen die Partikel des kompressiblen Granulats auch nicht zu groß sein. Wann sie zu groß sind, hängt vom Querschnitt des verwendeten Hohlprofilstabes ab. Die Partikel des kompressiblen Granulats sind dann zu groß, wenn die Granu¬ latmischung nicht mehr gleichmässig in den Hohlprofilstab hineingeschüttet werden kann. Mit Rücksicht darauf sind die Partikel des kompressiblen Granulats vorzugsweise kleiner als 2,5 mm, noch besser kleiner als 2 mm im Durch- messer. Am besten ist es, wenn die Partikel des Trocken¬ mittels und des kompressiblen Granulats ungefähr gleich groß sind.

Als kompressibles Granulat setzt man vorzugsweise ein solches mit einem Schüttgewicht von weniger als 50 g/1, noch besser von weniger als 25 g/1 ein. Um ein hohes Maß an Kompressibili tät zu erzielen.

Den Volumenanteil des kompressiblen Granulats an der Mischung wählt man einerseits hoch genug, um ein Ausmaß an Kompressibi tät der Mischung zu erhalten, welches ausreicht, ein Reißen d Hohlprofils beim Biegen zu verhindern. Andererseits wählt man den Anteil des kompressiblen Granulats an der Mischung niedri genug, um ein ausreichendes Feuchtebindungsvermögen zu gewähr leisten, welches die Isolierglasscheibe unter den vorgesehene Einsatzbedingungen vor einem Beschlagen an seinen Innenseiten schützt. Zweckmässigerweise enthält die Mischung mindestens 1/5, vorzugsweise 1/3 bis zur Hälfte kompressibles Granulat in der Mischung (bezogen auf Volumenanteile) .

Kunststoffgranulate neigen dazu, sich elektrostatisch aufzu¬ laden. Wenn es wie im vorliegenden Fall Schaumkunststoffgranu late sind, deren spezifisches Gewicht sehr gering ist, dann kann die elektrostatische Aufladung ihre Rieselfähigkeit be¬ einträchtigen mit der Folge, dass das Schaumkunststoffgranula weniger bereitwillig als das Trockenmittelgranulat in die Hoh profilstäbe hineinfließt. Dem kann man dadurch begegnen, dass man das Schaumkunststoffgranulat oder dessen Mischung mit de Trockenmittel mit Ionen aus der Luft besprüht und dadurch die elektrostatische Aufladung abbaut. Eine andere Möglichkeit, welche alternativ oder ergänzend eingesetzt werden kann, ist eine Erdung der Hohlprofilstäbe während des Einfüllens der

Mischung, so dass Granulatteilchen, die mit der metallischen Hohlprofilwand in Berührung kommen, ihre Ladung abgeben können.

Eine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ge¬ eignete Vorrichtung ist Gegenstand der Ansprüche 11 bis 16. Ihr Fallschacht besteht vorzugsweise aus Glas, Acrylglas ode einem anderen durchsichtigen Werkstoff, um kontrollieren zu können, ob die beiden Komponenten der Mischung hinreichend gleichmässig gemischt sind. Die Dosiereinrichtungen sind vor zugsweise durch je eine Rolle mit waagerechter Achse gebilde Die Rollen können eine zylindrische, rauhe Oberfläche haben, durch welche das Granulat vom Auslaß des Vorratsbehälters in den Fallschacht gefördert wird. Besonders geeignet als Dosie einrichtung sind Zellenradschleusen. Durch Ändern der Dreh¬ zahl der Rollen bzw. Zellenräder kann man die Fördermenge un das Mischungsverhältnis stufenlos ändern. An der Halterung, welche den oder die Hohlprofilstäbe während des Füllens in Schräglage hält, ist zweckmässigerweise ein Vibrator vor- gesehen, dessen Schwingungen auf die Hohlprofilstäbe über¬ tragen werden und das Einrieseln der Mischung in die Hohl¬ profilstäbe unterstützen. Damit elektrostatische Aufladungen des Schaumkunststoffgranulats das Einrieseln der Mischung in die Hohlprofilstäbe nicht behindern, ist zwischen dem Auslaß des Vorratsbehälters für das Schaumkunststoffgranu¬ lat und dem Mundstück, an welchem die Mischung in die Hohl¬ profilstäbe eintritt eine Ionensprüheinrichtung vorgesehen, vorzugsweise im Bereich des Fallschachtes, indem man Hoch¬ spannungselektroden isoliert durch die Fallschachtwand in

den Fallschacht hineinführt, was kein Problem ist, weil es sich bei den Elektroden um dünne Nadeln handeln kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vereinfacht in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.

Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zum Füllen von

Hohlprofilstäben mit einer Trockemittel- mischung, und die

Figuren 2 bis 6 zeigen in einer Draufsicht auf das Biege¬ werkzeug aufeinanderfolgende Phasen im Verlauf des Biegens einer Ecke eines Ab- standhalterrahmens.

Die Vorrichtung hat einen ersten Vorratsbehälter 1 zur Auf¬ nahme des körnigen Trockenmittels und einen zweiten Vor¬ ratsbehälter 2 zur Aufnahme eines kompressiblen Granulats, insbesondere aus Schaumpolystyrol. Beide Behälter sind ver¬ schlossen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu erschweren.

Beide Behälter haben an der tiefsten Stelle einen Auslaß 3

bzw. 4, welche in eine Zellenradschleuse 5 münden. In der Zellenradsσhleuse befinden sich zwei Zellenräder 6 und 7 mit zueinander parallelen, horizontalen Drehachsen. Die beiden Zellenräder haben gegensinnige Drehrichtungen (Pfeile 8 und 9) . Die beiden Auslässe 3 und 4 enden ober¬ halb der Zellenräder 6 bzw. 7, und zwar bezogen auf die jeweilige Drehrichtung vor dem oberen Scheitel des Zellen¬ rades 6 bzw. 7, so dass das Granulat nicht im freien Fall an den Zellenrädern 6 und 7 vorbei fallen kann, sondern durch die Drehung der Zellenräder in einen gemeinsamen

Fallschacht 10 gefördert wird, in welchem sich das Trocken¬ mittel und das kompressible Granulat im freien Fall mit¬ einander vermischen. Im Fallschacht 10 befinden sich an eine Hochspannung HV gelegte Elektroden 15 und 16 einer Ionensprüheinrichtung, um eine elektrostatische Aufladung des Polystyrolgranulates abzubauen. Der Fallschacht 10 mündet in ein Mundstück 11, welches verschlossen werden kann; im gezeichneten Beispiel ist als Verschluß ein Dreh¬ schieber 12 dargestellt. Das Mundstück 11 endet vor dem offenen Ende eines Hohlprofilstabes 13, welcher durch eine Halterung 14 in Schräglage gehalten ist.

Das Trockenmittel und das kompressible Granulat fließen in dem durch die Drehzahl der Zellenräder 6 und 7 vorbestimm- ten Mischungsverhältnis allein durch Schwerkraft auf kurzem Weg in den Hohlprofilstab 13 hinein. Sobald dieser gefüllt ist, kann die gesamte Anordnung nach unten geschwenkt werden, bis der Hohlprofilstab 13 waagerecht liegt. Dann

wird das Mundstück 11 verschlossen, der Hohlprofilstab 13 aus der Halterung 14 gelöst, sein offenes Ende ggfs. durch einen Schaumgummistopfen verschlossen und der Hohlprofilstab zur Biegemaschine überführt.

Anstelle eines Drehschiebers 12 kann natürlich auch ein anderer Verschluß verwendet werden, insbesondere ein pneumatisch betätigtes Membranventil, bei dessen Be¬ tätigung keinerlei Körner zerdrückt werden können. Vor- teilhaft ist auch die Verwendung eines Verschlusses aus einer ganzen Anzahl von zueinander parallelen Lamellen, welche einzeln oder in Gruppen betätigt werden können und die jeder für sich einen kleinen Abschnitt des Mundstücks 11 versperren. Mit einem solchen Lamellen- Verschluß in Kombination mit einem Mundstück mit einer schmalen, langgestreckten Öffnung ist es möglich, mehrere nebeneinander liegende Hohlprofilstäbe gleich¬ zeitig zu füllen und durch entsprechend selektive Be¬ tätigung der Lamellen den Austrittsguerschnitt des Mundstücks 11 der Anzahl und der Breite der Hohlprofil¬ stäbe anzupassen, so dass nichts von der Mischung an den Hohlprofilstäben vorbeifällt und verlorengeht.

Durch das in den Figuren 2 bis 6 dargestellte Biege- Werkzeug wird ein Hohlprofilstab 13 auf einer Ebene

- der Biegeebene - geführt und gebogen, welche mit der Zeichenebene zusammenfällt. Aus Gründen der Übersicht¬ lichkeit sind die Elemente, die die Biegeebene definieren.

z.B. eine Platte, auf welcher der abgebogene Schenkel 13a geführt wird, nicht dargestellt. Zum Biegewerkzeug gehört eine verschwenkbare Biegewange 20, welche auf die Seite des Hohlprofilstabes einwirkt, die im späteren Abstand- halterrahmen nach aussen weist, und ein Kerbwerkzeug 21, welches auf die gegenüberliegende Wand des Hohlprofilstabs 13 einwirkt und um dessen Spitze, die den inneren Scheitel der zu bildenden Ecke markiert, der Hohlprofilstab gebogen wird. Die Spitze des Kerbwerkzeugs ist als stumpfe Schnei- de ausgebildet; ihre Länge ist etwas kürzer als der Ab¬ stand der beiden zur Zeichenebene parallelen Seitenwände des Hohlprofilstabes 13, vermindert um die zweifache Wand¬ dicke des Hohlprofilstabes, so dass das Kerbwerkzeug 21 die Profilwand*, auf die es einwirkt, eindrücken kann. Da- mit sich die Seitenflächen beim Biegevorgang nicht aus¬ beulen, sind sie geführt, z.B. durch eine in der Zeichen¬ ebene liegende Platte und einen dazu parallelen, darüber- liegenden Niederhalter 22, an welchem sich zugleich ein Widerlager 22a für die Aussenseite des Hohlprofilstabes 13 befindet, so dass der in der Zeichnung links vom Kerb¬ werkzeug 21 liegende Abschnitt des Hohlprofilstabes beim Biegen nicht ausweichen kann.

Als Element der Biegevorrichtung ist noch eine metallische Rolle 23 vorgesehen, welche um eine zur Zeichenebene senkrechte Achse drehbar am Ende eines zweischenkligen Hebels 24 gelagert ist, dessen Schwenk¬ achse 25 ebenfalls senkrecht zu Zeichenebene verläuft.

An dem der Rolle 23 abgewandten Ende des Hebels 24 be¬ findet sich eine zweite Rolle 26 am Ende eines weiteren zweiarmigen Hebels 27, im gezeichneten Beispiel ein Winkelhebel, an dessen anderem Ende zum Verschwenken des Winkelhebels 27 ein Druckmittelzylinder 28 angreift, welcher um eine zur Zeichenebene senkrechte Achse 29 verschwenkbar gelagert ist. Der Druckmittelzylmder 28 sorgt dafür, dass die zweite Rolle 26 mit Druck am Um¬ fang einer Kurvenscheibe 20 anliegt, deren senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Achse 31 ortsfest ist.

Läuft die Kurvenscheibe 30 um, vollführt der Hebel 24 entsprechend der Gestalt der Kurvenbahn 32 eine hin- und hergehende Bewegung im wesentlichen in seiner Längs¬ richtung; dieser Bewegung wird eine Schwenkbewegung überlagert, indem an der Schwenkachse 25 ein zweiter Druckmittelzylinder 33 angreift, der um eine zur Zeichenebene senkrechte Achse 34 verschwenkbar gelagert ist. Auf diese Weise hat die Rolle 23 durch das Ein¬ wirken der Kurvenscheibe 30 in Kombination mit dem Druckmittelzylinder 33 zwei Freiheitsgrade der Bewegung, die es ermöglichen, bei passender Gestaltung der Kurven¬ bahn 32, die berechnet oder experimentell bestimmt wer¬ den kann, dass die Rolle 23 im Verlauf des Biegevor¬ gangs ausgehend vom Scheitel 35 der zu bildenden Ecke zunächst zwei Abrollbewegungen längs des in der Zeich¬ nung links vom Scheitel 35 liegenden Abschnitts des Hohlprofilstabes 13 vollführt, welcher beim Biege¬ vorgang nicht verschwenkt, und daran anschließend

zwei vom Scheitel 35 wegfühende Abrollbewegungen längs des Schenkels 13a vollführt, während dieser abgebogen wird.

Figur 2 zeigt die Werkzeuganordnung zu Beginn des Biege¬ vorganges: Der Hohlprofilstab 13 verläuft nicht ge¬ radlinig, das Kerbwerkzeug 21 markiert die Lage des inneren Scheitels der späteren Ecke und diesem gegen¬ überliegend ist die Rolle 23, welche ebenso breit ist wie das Kerbwerkzeug, zur Anlage an der Aussenwand des Hohlprofilstabes gelangt.

Während nun die Biegewange 20 beginnt, entgegen dem Uhr¬ zeigersinn zu verschwenken, dreht sich die Kurvenschei- be 30 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn. Die zweite

Rolle 26 bewegt sich in dieser Phase auf einem Abschnitt der Kurvenbahn 32 mit annähernd konstantem Radius, so dass die Lage der Rolle 26 zunächst unverändert bleibt, doch wird die Rolle 23 durch Ausfahren der Kolbenstange des Druckmittelzylinders 33 nach links verschwenkt, drückt dadurch die Aussenwand des Hohlprofils 13 zu¬ nächst knapp rechts vom Scheitel 35 ein, bewegt sich dann nach links, wird kurz zurückgeholt (Figur 3), um dann verstärkt nach links verschwenkt zu werden (Figur 4) , wird erneut zurückgeholt und schwenkt nun längs des abgebogenen Schenkels 13b, wird von dort zurückgeholt (Figur 4) und in der letzten Phase des Biegevorgangs nochmals längs des abgebogenen Schenkels 13a bewegt

(Figur 5) und bis zum Abschluss des Biegevorgangs (Figur 6) wieder zurückgeholt. Die Kurvenscheibe 30 hat währenddessen eine volle Umdrehung vollführt. Das Kerbwerkzeug 21 wird in der ersten Phase des Biegevorganges (Figuren 3 und 4) noch vorgetrieben ungefähr bis zur neutralen Faser des Hohlprofilstabes, und die Rolle 23 drückt die Aussenwand so weit ein, dass Aussenwand und Innenwand einander im Scheitelbereich 35 der Ecke berühren.

Die Rolle 23 und das Kerbwerkzeug 21 sind zur Anpassung an unterschiedlich breite Profilstäbe 13 auswechselbar. Für die Rolle 23 hat sich ein Durchmesser von 30 mm be¬ währt.