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Title:
PROCESS AND DEVICE FOR STABILISING A TRAVELLING WEB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/010474
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process and a suitable device for implementing it to stabilise a travelling web (B) in a free-running stretch between two supports, in which air is blown on the web (B) on one side from a nozzle arrangement (16) which is surrounded by a substantially flat wall surface (9). The wall surface (9) is parallel to the web (B) and comprises an air duct (14) extending transversely to the direction of travel of the web (B) and having a V-shaped cross section, in which the nozzle arrangement is fitted. The nozzle arrangement consists of mutually staggered hole-like outlets (16, 16') machined in the opposite walls of the air duct. The underpressure region generated by the crossing air flows draws the web towards the flat wall surface (9) on going below a critical distance so that it assumes a position of equilibrium at a certain distance which is determined by the diameter of the outlets and hence the thickness of the air cushion generated by the crossing air flows.

Inventors:
KRIEGER KURT F (DE)
Application Number:
PCT/DE1994/001170
Publication Date:
April 20, 1995
Filing Date:
October 07, 1994
Export Citation:
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Assignee:
KRIEGER GMBH & CO KG (DE)
KRIEGER KURT F (DE)
International Classes:
B65H23/24; D21F5/04; F26B13/10; F26B13/20; (IPC1-7): B65H23/24; F26B13/10; D21F5/04
Foreign References:
DE3630571A11987-03-26
DE3626016A11988-02-04
DE3807857A11989-09-28
GB2146303A1985-04-17
DE2911685B11980-06-26
EP0461812A11991-12-18
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 17, no. 555 (M - 1492) 6 October 1993 (1993-10-06)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 16, no. 153 (M - 1235) 15 April 1992 (1992-04-15)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zur Stabilisierung einer laufenden Bahn (B), vorzugsweise einer feuchten Papierbahn, in einem zwi¬ schen zwei Stützstellen freilaufenden Bahnbereich, bei dem die Bahn (B) einseitig aus einer zumindest teilweise von einer im wesentlichen ebenen Wandungsfläche 9 umgebenen Düsenanordnung mit Luft angeblasen wird, wobei die Düsenanordnung durch ein Gebläse mit der Luft beaufschlagt wird, und bei welchem bei laufender Bahn (B) in situ ihre Auslenkung aus ihrer Normallage gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck, unter dem die Düsenanordnung mit Luft beaufschlagt wird, in Abhängigkeit der Auslenkung der Bahn aus ihrer Normallage durch eine Regelung der dem Gebläse zugeführten Leistung geregelt wird, derart, daß bei in der Normallage laufender Bahn (B) dem Gebläse keine Leistung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer in ihrer Normallage laufenden Bahn (B) die Düsenanordnung in eine Entfernung zur Bahnoberfläche ver¬ lagert wird, daß die Bahn (B) die Düsenanordnung sowie diese umgebende Bauteile auch bei maximal zu erwartenden Auslen kungen der Bahn nicht berührt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Messung einer Bahnauslenkung die Düsenanordnung (16,16') zunächst mit Luft beaufschlagt und dann soweit in Richtung der Bahn (B) verlagert wird, bis die Bahn (B) mit dem aus der Düsenanordnung tretenden Luftstrom wechselwirkt.
4. Vorrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer als elektrisches Gebläse ausgebildeten Druck luftquelle, mit einer mit der Druckluft beaufschlagten Düsenanord¬ nung, die in einem sich quer zur Laufrichtung der Bahn (B) erstreckenden Luftkanal (14) vorgesehen ist und eine im wesentlichen ebene, der Bahn zugewandte Wandungsfläche (9) umfaßt, welche etwa parallel zur Bahn (B) ausgerichtet ist und die Düsenanordnung zumindest teilweise umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkanal (14) zwei beiderseits einer in Längs¬ richtung des Luftkanals und lotrecht zur Bahnebene (E) ste¬ henden Querebene (Q) angeordnete Kanalwandungen (15) umfaßt, welche jeweils mit der Querebene (Q) den gleichen spitzen Winkel (ß) bilden und daß die Düsenanordnung aus einer Reihe von in den Kanalwandungen (15,15') vorgesehenen Ausströmöffnungen (16,16') besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Ausströmöffnungen (16,16') lochförmig ausgebil¬ det sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß der Durchmesser der lochförmigen Ausströmöffnungen (16,16') zwischen 5mm und 20mm beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Strömungsleitränder (17) vor¬ gesehen sind, welche die Ausströmöffnungen (16,16') konzen¬ trisch umgeben.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Ausströmöffnungen (16,16') seitlich versetzt angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß von der Düsenanordnung in Lauf¬ richtung der Bahn gesehen beabstandete, druckluftbeauf¬ schlagte Stützdüsen (13,13') vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Stützdüsen in Laufrichtung der Bahn gesehen am Anfang und am Ende der Wandungen (12,12') quer zur Bahn (B) angeordnete Lochreihen (13,13') sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Messung der Auslenkung der Bahn (B) aus ihrer Normallage dem den Luftka¬ nal (14) beinhaltenden Gehäuse (3) vorgeschaltet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Einrichtung zur Messung der Auslenkung der Bahn mit einer Anordnung zur Steuerung der elektrischen Leistung des Gebläses, mit welchem die Ausströmöffungen (16,16') mit Luft beaufschlagbar ist, verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Anordnung (2) zur Verlagerung des Gebläses (3) in der zur Bahnoberfläche senkrechten Richtung vorgesehen ist, welche von der Einrichtung zur Messung der Auslenkung der Bahn angesteuert wird.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstreckung des Gehäuses (3) quer zur Bahn (B) nur einen Teil der Bahnbreite beträgt und das Gehäuse (3) dem Randbereich der Bahn (B) gegenübersteht.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zur Stabilisierung einer laufenden Bahn

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art und umfaßt auch eine für die Anwendung des Verfahrens geeignete Vor¬ richtung.

Bei der Beleimung oder Beschichtung einer Bahn aus einem empfindlichen Material, wie z.B. Papier oder der¬ gleichen, hat es sich zur Vermeidung von Beschädigungen der Bahn bzw. deren Oberfläche als vorteilhaft erwiesen, die Bahn für die Dauer des Trocknungsvorgangs ihrer Ober- flächenbeschichtung schwebend zwischen zwei Stützstellen zu halten. Da der Trend bei-der Beschichtung von Papier¬ bahnen zu immer höheren Arbeitsgeschwindigkeiten der dafür Verwendung findenden Vorrichtungen bekannter Bauart geht, die Trocknungsrate eines Flächenstücks der Bahn nach der Beschichtung jedoch z.B. durch die maximale thermische Belastbarkeit des Bahnmaterials und der Beschichtung einen oberen Grenzwert aufweist, der dazu führt, daß sich das Flächenstück für eine minimale Zeitdauer in einem schwe ¬ benden Zustand befinden muß, müssen die Bahnen über immer größere Längen schwebend geführt werden. Naturgemäß erhöht sich dabei die Tendenz der zwischen benachbarten Schwe¬ bendführungen freilaufender Bahnabschnitte zum Flattern,

wodurch die Gleichmäßigkeit des Trocknungsvorgangs erheb¬ lich beeinträchtigt werden kann und was - durch die erheb¬ liche mechanische Belastung der Bahn - unter Umständen zu einem Abriß der Bahn führen kann.

Zur Unterdrückung dieser schädlichen Flatterbewegung ist es bekannt, die Bahn in Laufrichtung gesehen zwischen zwei benachbarten Schwebendführungen beidseitig gegenüber¬ liegend mit Luft anzublasen.

Mit diesem Verfahren lassen sich zwar Querauslenkun- gen der Bahn zuverlässig unterdrücken, jedoch ist es bei Bahnen, die, wie z.B. nach einer Beleimung oder Pigmentie¬ rung, eine empfindliche Oberfläche aufweisen, nicht an¬ wendbar, da ein starker, auf die beschichtete Oberfläche gerichteter Luftstrom zu einer Verminderung der Beschich- tungsqualität oder gar zu einer Zerstörung der Beschich¬ tung führen würde. Daher kann dieses Verfahren bei derart beschichteten Bahnen nicht angewendet werden, und man hat lediglich die Möglichkeit, dem Flattern durch eine Ver¬ ringerung der Bahngeschwindigkeit und der dadurch beding¬ ten Möglichkeit der Abstandsreduzierung zweier benachbar¬ ter Schwebendführungen entgegenzuwirken.

Zur Schwebendführung insbesondere von Bahnen, die eine empfindliche Oberflächenbeschichtung aufweisen, ist die Anwendung eines Verfahrens bekannt, bei dem die Bahn lediglich einseitig aus einer zumindest teilweise von einer im wesentlichen ebenen Wandung umgebenen Düsenanord- nung mit Luft angeblasen wird. Bei diesem Verfahren tritt der zunächst unerwartete Effekt auf, daß die Bahn nicht etwa in Richtung der sie anströmenden Luft ausgelenkt wird, sondern beim Unterschreiten einer kritischen Distanz zu der ebenen Wandung hingezogen wird, wobei sie in einem gewissen Abstand zu dieser eine Gleichgewichtslage ein¬ nimmt.

Verantwortlich für diesen Effekt ist die Tatsache, daß in einem geschlossenen System in Bereichen, in denen strömungsfähige Medien schneller fließen, ein geringerer Druck herrscht als in denjenigen Gebieten, wo sie langsa-

mer fließen. Diese physikalische Gesetzmäßigkeit ist in der Gleichung von Daniel Bernoulli formuliert, welche besagt, daß die Summe aus dem statischen Druck und dem die Strömungskomponente umfassenden Staudruck eines bewegten strömungsfähigen Mediums gerade dem Druck entspricht, der in dem ruhenden strömungsfähigen Medium herrschen würde. Mit anderen Worten: der statische Druck eines in einem System bewegten strömungsfähigen Mediums ist immer gerin¬ ger als derjenige des ruhenden Mediums. Dieser Zusammen¬ hang, der streng genommen nur für die Strömung idealer Flüssigkeiten gilt, ist dafür verantwortlich, daß in der entlang der ebenen Wandung abströmenden Luft ein Unter¬ druck herrscht, welcher die Bahn so weit zur ebenen Wan¬ dung hinzieht, daß die ausgeblasene Luft noch ungehindert abfließen kann.

Durch die Ausnutzung dieses Effekts kann eine laufen¬ de Bahn stabilisiert werden, ohne daß dabei die Oberflä¬ chen einer nennenswerten mechanischen Belastung ausgesetzt sind.

Eine Vorrichtung zur Anwendung dieses Verfahrens ist aus der DE 36 30 571 AI bekannt.

Diese Vorrichtung umfaßt einen sich im wesentlichen über die Bahnbreite erstreckenden sogenannten Blaskasten, in den sich die Blasluft einbringen läßt. Die der Bahn zugewandte Oberseite des Blaskastens ist als Tragfläche ausgebildet, an welche aus dem Blaskasten Luftstrahlen geblasen werden, mit deren Hilfe die unterdruckführende berührungslose Abstützung der Bahn erzielt wird. Die Luft strömt, dabei aus zwei parallelen, quer zur Bahn verlaufen¬ den Schlitzdüsen, die derart ausgebildet sind, daß die ausströmende Luft entlang jeweils einer sich zum benach¬ barten Rand des Blaskastens erstreckenden, konvex gekrümm¬ ten Strömungsfläche strömt.

Die jeweils zum Rand hin ausgeblasenen Luftströme erzeugen zwischen den Schlitzdüsen oberhalb einer hier vorgesehenen Tragebene, die relativ zur Bahnebene tiefer als die seitlich der Schlitzdüsen verlaufenden Strömungs-

flächen liegt, ein Unterdruckfeld, welches eine auf die Tragebene gerichtete Kraft auf die Bahn ausübt.

Um zu vermeiden, daß die Bahn von dem Unterdruckfeld so weit hinabgezogen wird, daß sie die Tragebene berührt, mündet in diese ein Luftrohr, durch welches Luft aus der Umgebung dem Unterdruckfeld zugeführt wird. In dem Luftka¬ nal ist eine Drosselklappe vorgesehen, mittels derer die zugeführte Luft mengenmäßig steuerbar und damit die Kraft, die auf die Bahn ausgeübt wird, einstellbar ist.

Zwar ist die Schwebendführung einer Bahn mit dieser Vorrichtung prinzipiell möglich, ohne daß dabei zumindest die von der Vorrichtung fortweisende Oberfläche der Bahn einer nennenswerten mechanischen Belastung ausgesetzt ist, jedoch ist die Vorrichtung durch die Schlitzdüsen und den in die Tragebene mündenden Luftkanal, der zur Anpassung der auf die Bahn wirkenden Kräfte einer zusätzlichen Dros¬ selklappe bedarf, recht aufwendig in ihrer Herstellung. Auch wird durch die durchgehenden Schlitzdüsen die der Bahn zugewandte Tragfläche des Blaskastens stark ge¬ schwächt, so daß insbesondere bei Blaskästen, die zur Führung relativ breiter Warenbahnen vorgesehen sind, tech¬ nisch aufwendig zu realisierende Versteifungsrippen in den Blaskasten integriert werden müssen, um eine ausreichende Stabilität der Tragfläche zu erhalten. Des weiteren ist der bei dieser Vorrichtung zu erwartende Energiebedarf relativ hoch, da einerseits durch die große Öffnungsfläche der Schlitzdüsen die zum Aufbau der Luftströmung notwendi¬ ge Luftmenge recht groß ist und andererseits durch den Luftkanal zusätzlich Luft mitgerissen werden muß, um Be¬ rührungen zwischen der Bahn und dem Luftkasten zu vermei¬ den.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Stabilisierung der laufenden Bahn, bei dem diese nur einseitig mit Luft beaufschlagt ist, derart weiterzuentwickeln, daß der zur Anwendung des Verfahrens benötigte Energiebedarf verringert ist. Es ist eine wei¬ tere Aufgabe der Erfindung, eine zur Anwendung des erfin-

dungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung zu entwik- keln, welche hinsichtlich ihrer Herstellungskosten opti¬ miert ist. Selbstverständlich sollen das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung auch zur Stabilisierung unbeschichteter Bahnen geeignet sein.

Diese Aufgaben sind durch das in Anspruch 1 wiederge¬ gebene Verfahren und durch die in Anspruch 4 wiedergegebe¬ ne Vorrichtung gelöst.

Dadurch, daß der für das erfindungsgemäße Verfahren notwendige Luftstrom durch ein Gebläse erzeugt wird, wel¬ cher nur dann mit elektrischer Leistung beaufschlagt wird, wenn die Bahn tatsächlich flattert, ist das erfindungs¬ gemäße Verfahren besonders ökonomisch einsetzbar. Dieses geschieht dadurch, daß bei laufender Bahn in situ ihre räumliche Lage gemessen und die Düsenanordnung erst dann mit Luft beaufschlagt wird, wenn eine Auslenkung der Bahn aus ihrer Normallage detektiert wird. Die Druckregelung erfolgt dabei durch die Regelung der dem Gebläse zugeführ¬ ten Leistung.

Damit beim Einsetzen eines Flatterns die Bahn bzw. deren Oberfläche nicht durch eine Berührung mit der zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung beschädigt wird, ist es gemäß Anspruch 2 vor¬ teilhaft, die Düsenanordnung bei in ihrer Normallage lau¬ fenden Bahn in eine Entfernung zur Bahnoberfläche zu ver¬ lagern, damit eine derartige Berührung ausgeschlossen ist.

Wird dann eine Bahnauslenkung gemessen, so ist es von Vorteil, wenn zunächst die Düsenanordnung mit Luft beauf¬ schlagt und dann so weit in Richtung der Bahn verlagert wird, bis die Bahn mit dem aus der Düsenanordnung treten¬ den Luftstrom wechselwirkt (Anspruch 3).

Eine zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung, bei der die Düsenanordnung eine im wesentlichen ebene, der Bahn zugewandte Wandung umfaßt, welche etwa parallel zur Bahn ausgerichtet ist und die Düsenanordnung zumindest teilweise seitlich umgibt, ist Gegenstand des Anspruchs 4. Eine optimale Ausnutzung des

Bernoullischen Effekts wird in der Regel erzielt, wenn die Düsenanordnung vollständig seitlich von der Wandung umge¬ ben ist.

Zur Erzeugung einer relativ verwirbelungsarmen Luft¬ strömung ist die Düsenanordnung in einem sich quer zur Laufrichtung der Bahn erstreckenden Luftkanal angeordnet. Der Luftkanal umfaßt zwei beiderseits einer in seiner Längsrichtung und lotrecht zur Bahnebene stehenden Quer¬ ebene angeordnete Kanalwandungen, welche jeweils mit der Querebene den gleichen spitzen Winkel bilden. Die Düsenan¬ ordnung besteht aus einer Reihe von in den Kanalwänden vorgesehenen Ausströmöffnungen, die auf einander gegen¬ überliegenden Wandungen des Luftkanals derart angeordnet sind, daß die aus den Ausströmöffnungen der einen Kanal¬ wandung austretenden Luftströme diejenigen aus den Aus¬ strömöffnungen der anderen Kanalwand austretenden kreuzen. Durch den Bernoulli-Effekt der ausströmenden Luft entsteht zwar oberhalb des Luftkanals ein Bereich, in dem - ver¬ glichen mit der Umgebung - ein Unterdruck herrscht, durch den die Warenbahn nach Unterschreiten einer kritischen Entfernung in Richtung der Vorrichtung gezogen wird, gleichzeitig besteht durch die sich im Bereich der Luftka¬ näle kreuzenden Luftströmungen dicht oberhalb des Luftka¬ nals ein die Bahn abstützendes Luftpolster, so daß Berüh¬ rungen zwischen Bahn und Vorrichtung wirksam vermieden werden, ohne daß es dazu besonderer Maßnahmen bedarf.

Neben diesem erheblichen Vorteil gegenüber bisher bekannten Vorrichtungen haben Versuche gezeigt, daß durch die Ausgestaltung der Düsenanordnung als einzelne Aus¬ strömöffnungen der Wirkungsgrad der Vorrichtung - d.h. das Vermögen, die Bahn mit Hilfe der Vorrichtung in dem ge¬ wünschten Abstand zu stabilisieren - erhöht ist.

Auch sind einzelne Ausströmöffnungen auf einfache Weise - z.B. durch Stanzen - in die Kanalwandungen des Luftkanals einarbeitbar und ein mit solchen versehener Luftkanal ist mechanisch nur unwesentlich geschwächt. Durch die besondere Anordnung der Kanalwandungen wirkt der

Luftkanal der erfindungsgemäßen Vorrichtung stabilisierend auf deren der Bahn abgewandte Oberfläche, so daß auf Ver¬ stärkungsrippen, die den Herstellungsaufwand erheblich erhöhen würden, auch bei für breitere Warenbahnen vorgese¬ henen Vorrichtungen verzichtet werden kann.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung sind die Ausströmöffnungen lochförmig ausgebildet. Durch diese Maßnahme wird einerseits der Wirkungsgrad der Vor¬ richtung optimiert, andererseits kann durch die Wahl des Durchmessers der lochförmigen Austrittsöffnungen die Dicke des die Bahn abstützenden Luftpolsters und damit der Ab¬ stand zwischen der Bahn und der Oberseite der Vorrichtung den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden (Anspruch 5).

Der Durchmesser der Ausströmöffnungen beträgt gemäß Anspruch 6 vorzugsweise 5 mm bis 20 mm.

Bei einer besonders strömungsgünstigen Ausgestaltung der Vorrichtung sind die einander gegenüberliegenden Aus¬ strömöffnungen seitlich versetzt angeordnet und von kon¬ zentrischen Strömungsleiträndern umgeben (Ansprüche 7 und 8) . Durch diese Ausgestaltung wird eine besonders verwir- belungsarme Luftströmung erzielt, was sich positiv auf den Wirkungsgrad der Vorrichtung auswirkt.

Um zu verhindern, daß die dafür besonders gefährdeten Längsenden der Vorrichtung - in Bahnrichtung gesehen - von der laufenden Bahn berührt werden, ist es gemäß Anspruch 9 vorteilhaft, von der Düsenanordnung beabstandete, druck- luftbeaufschlagte Stützdüsen vorzusehen. Die Stützdüsen können auf einfache Weise dadurch ausgebildet sein, daß in Laufrichtung der Bahn gesehen am Anfang und am Ende der Wandung quer zur Bahn angeordnete, mit Druckluft beauf¬ schlagte Lochreihen in die Wandung eingearbeitet sind (Anspruch 10) .

Der ökonomische Einsatz der erfindungsgemäßen Vor¬ richtung ist dann möglich, wenn diese nicht stetig in Betrieb ist, sondern lediglich im Bedarfsfall, d.h. bei tatsächlich flatternder Bahn, zum Einsatz gelangt. Dazu

ist es von Vorteil, gemäß Anspruch 11 eine Einrichtung zur Messung der Auslenkung der Bahn aus ihrer Normallage der Düsenanordnung vorzuschalten. Vorteilhafterweise ist diese Einrichtung mit einer Anordnung zur Steuerung des Drucks, unter welchem die Düsenanordnung mit Luft beaufschlagt wird, verbunden (Anspruch 12), so daß die Düsenanordnung nur im Bedarfsfall mit Druckluft beaufschlagt wird und dementsprechend auch nur im Bedarfsfall ein Energiever¬ brauch stattfindet.

Um zu vermeiden, daß die Bahn beim Einsetzen eines Flatterns die noch nicht aktivierte erfindungsgemäße Vor¬ richtung berührt, ist gemäß Anspruch 13 eine Anordnung zur Verlagerung der Düsenanordnung in der zur Bahnoberfläche senkrechten Richtung vorgesehen, welche von der Einrich¬ tung zur Messung der Auslenkung der Bahn angesteuert wird. Dabei erfolgt die Ansteuerung vorteilhafterweise derart, daß bei einem detektierten Flattern der Bahn zunächst die Düsenanordnung mit Luft beaufschlagt wird, um dann in Richtung der Bahn gerade soweit verlagert zu werden, daß die Bahn mit der aus der Vorrichtung austretenden Luft¬ strömung in die gewünschte Wechselwirkung tritt.

Es kann, abhängig von Eigenschaften der Bahn wie Beschaffenheit oder Breite, zur Stabilisierung der Bahn ausreichen, gemäß Anspruch 14 die Erstreckung des Gehäuses quer zur Bahn lediglich über einen in den Randbereichen der Bahn liegenden Teil der Bahnbreite auszudehnen. Durch eine derartige Ausgestaltung läßt sich der Energiebedarf der erfindungsgemäßen Vorrichtung erheblich reduzieren.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch illustriert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels;

Fig. 2 die Druckkammer desselben Ausführungsbeispiels in einer Ansicht von vorn (Ansicht A in Fig. 1);

Fig. 3 einen Schnitt durch einen Luftkanal gemäß der Linie III-III in Fig. 2 in einer perspektivischen Darstel¬ lung sowie

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer an sich bekannten, jedoch mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stabilisierung der Bahn ausgerüsteten Beleimungspresse zur einseitigen Beleimung einer Papierbahn.

Wenn im folgenden von "oben" bzw. "unten" die Rede ist, so ist die in Fig. 1 dargestellte aufrechte Be¬ triebsstellung der Vorrichtung gemeint. Angaben wie "vorn", "hinten", "links" und "rechts" beziehen sich auf eine Ansicht der der Bahn zugewandten Seite der Vorrich¬ tung, entsprechend Ansicht A in Fig. 1.

Die in der Zeichnung als Ganzes mit 100 bezeichnete Vorrichtung umfaßt eine Halterung 1, welche an ihrem unte¬ ren Ende in einer fest zum Beispiel auf dem Boden montier¬ ten Aufnahme 2 ruht. Die Aufnahme 2 ist derart ausgestal¬ tet, daß eine Verlagerung der Halterung 1 in Richtung der Normalen der Bahn B, wie durch den Pfeil V in Fig. 1 ange¬ deutet, möglich ist.

Die Halterung 1 trägt an ihrem oberen Ende ein rundum geschlossenes Gehäuse 3, dessen Innenvolumen eine Druck¬ kammer 4 bildet. Das etwa quaderförmige Gehäuse 3, welches sich mit einer Längsseite über einen wesentlichen Teil der Breite der Bahn B erstreckt, umfaßt einen an seiner der Bahn abgewandten Rückseite 5 angeordneten Anschlußstutzen 6, welcher dem Anschluß eines - in der Zeichnung nicht dargestellten - mit Druckluft beaufschlagten Schlauches dient. Die Oberseite 7 und die Unterseite 8 des Gehäuses 3 sind nahe der der Bahn zugewandten Fläche 9 mit zwei zu¬ einander und zur Fläche 9 parallelen, nach innen gerichte¬ ten, stufenartigen Gehäuseabsätzen 10,10' versehen. Von den Gehäuseabsätzen 10,10' erstreckt sich zur Bahn hin ein sich in Bahnrichtung trichterförmig erweiternder Gehäuse¬ fortsatz 11, dessen Abschluß die der Bahn zugewandte Flä¬ che 9 bildet.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, umfaßt die der Bahn zu¬ gewandte Fläche 9 des Gehäuses 3 zwei ebene, quer zur Bahn und zueinander parallel verlaufende Wandungen 12,12', die - in Laufrichtung der Bahn gesehen - am Anfang und am Ende

quer verlaufende Lochreihen 13,13' umfassen, welche mit der Druckkammer 4 kommunizieren und Abstützdüsen für die Bahn B bilden.

Zwischen den beiden Wandungen 12,12' ist ein quer zu Bahn verlaufender und zu dieser offener Luftkanal 14 vor¬ gesehen, welcher in das Gehäuse 3 eingelassen ist. Der Luftkanal umfaßt beiderseits einer in seiner Längsrichtung und lotrecht zur Bahnebene E stehenden Querebene Q ange¬ ordnete Kanalwandungen 15,15', die jeweils mit der Quer¬ ebene Q den gleichen spitzen Winkel ß bilden (vgl. Fig. 3). In den Kanalwandungen 15,15' sind Ausströmöffnungen 16,16' in einer regelmäßigen Reihenanordnung eingearbei¬ tet, welche dem Luftaustritt aus der Druckkammer 4 dienen. Die Ausströmöffnungen 16,16' sind von in den Luftkanal 14 hineingewölbten Strömungsleiträndern 17,17' umgeben, die der Verringerung der Wirbelbildung beim Ausströmen der Luft dienen. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Aus- führungsbeispiel sind die einander gegenüberliegenden Ausströmöffnungen 16,16' seitlich versetzt angeordnet, wodurch die austretenden Luftströme nicht direkt aufein¬ andertreffen, wodurch ebenfalls eine verringerte Wirbel¬ bildung erzielbar ist.

Im folgenden soll die Wirkungsweise der Vorrichtung erläutert werden. Zur Stabilisierung der Bahn B wird über den Flansch 6 dem als Druckkammer 4 wirkenden Gehäuse 3 gemäß dem Doppelpfeil S in Fig. 1 zum Beispiel mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Gebläses Druck¬ luft zugeführt. Auf der der Bahn zugewandten Seite des Gehäuses 3 strömt ein Teil der zugeführten Luft durch die als Stützdüsen wirkenden Lochreihen 13,13', wodurch zuver¬ lässig vermieden wird, daß die Bahn B die Kanten der Wan¬ dungen 12,12' bei einem Einschwingvorgang berührt. Der restliche Teil der zugeführten Luft strömt durch die Aus¬ strömöffnungen 16,16' in den Luftkanal 14 und folgt, her¬ vorgerufen durch den sogenannten Coanda-Effekt, im wesent¬ lichen den Kanalwandungen 15,15' und weiter außen den Wandungen 12,12', wie durch die Doppelpfeile S in Fig. 3

verdeutlicht. Wie bereits erläutert, herrscht dabei durch die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit der Luft ein im Ver¬ gleich zu der in der Umgebung in Ruhe befindlichen Luft nach der Gleichung von Bernoulli ein geringerer Druck, wo¬ durch die Bahn sich im wesentlichen entlang der Fläche 9 ausrichtet.

In Fig. 4 ist schematisch eine an sich bekannte Leim¬ presse zum einseitigen Leimauftrag dargestellt, welche mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattet ist. Bei einer derartigen Leimpresse wird die Bahn um einen Trok- kenzylinder 20 geführt und passiert eine nachgeschaltete Leitwalze 21, bevor sie den beidseitig der Bahn angeord¬ neten Leimpressenwalzen 22,22' zugeführt wird. In Lauf¬ richtung der Bahn B gesehen vor den Leimpressenwalzen 22,22' ist auf einer Bahnseite eine Leimauftragsvorrich¬ tung 23 vorgesehen. Die auf die Bahn B aufgebrachte Leim¬ schicht wird von der Leimpresswalze 22' vergleichmäßigt, wobei überschüssiger Leim von einer die Leimpresswalze 22' umgebende Leimauffangwanne 24 aufgenommen wird. In Lauf¬ richtung der Bahn B gesehen hinter den Leimpresswalzen 22,22' ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Bahn¬ stabilisierung vorgesehen, welche auf die unbeschichtete Seite der Bahn B wirkt und im Bedarfsfall ein Flattern der Bahn verhindert. Die Bahn wird anschließend durch eine Breithaltevorrichtung 25 geführt, welche eine Faltenbil¬ dung der Bahn B, die zu einer Verklebung von Bahnteilen und damit zu ihrer Zerstörung führen würde, verhindert. Über eine nachgeschaltete Leitwalze 26 wird die Bahn B schließlich einem Trockenzylinder 27 zugeführt, an dem der Trockenvorgang der beschichteten Bahnseite stattfindet.