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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR STRETCHING LEATHER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/006941
Kind Code:
A1
Abstract:
In a process for stretching leather, a piece of leather to be stretched is continuously gripped and clamped over its width during its transport through a processing section by individual opposite holding members moved in the transport direction. While the piece of leather is further transported, the distance between two holding members arranged side by side is increased at least until the desired final width of the piece of leather is reached, and then the completely stretched piece of leather is released. The clamping force between the holding members is adjustable and is preferably supplied by pneumatic means. A device for carrying out this process has un upper chain arrangement (14) and a lower chain arrangement (12) which extend together along a processing section (19), are urged against each other by elastic transport belts (13 and 15), and have at their surface holding members with leather gripping surfaces which when adjacent endless chains are (24 or 33) divergently guided stretch the piece of leather in the desired manner without requiring manual clamping. This design with transport belts allows a continuous and gentle processing operation to be obtained.

Inventors:
VILJANMAA ANTTI (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/002516
Publication Date:
March 31, 1994
Filing Date:
September 17, 1993
Export Citation:
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Assignee:
TARKKALUKKO KY (FI)
VILJANMAA ANTTI (DE)
International Classes:
C14B1/26; C14B1/40; (IPC1-7): C14B1/26; C14B1/40
Domestic Patent References:
WO1985003309A11985-08-01
Foreign References:
DE3527314A11987-02-05
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Verfahren zur dehnenden Bearbeitung von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß ein zu behandelndes Lederstück entlang einer Behand¬ lungsstrecke über seine Breite fortlaufend zwischen in Transportrichtung bewegten einzelnen sich gegenüberliegen¬ den Halteorganen bei der Transportbewegung erfaßt und ein¬ gespannt wird, und daß während der weiteren Transportbewegung der Abstand zwischen jeweils zwei seitlich benachbarten Halteorganen wenigstens bis zum Erreichen der gewünschten Endbreite des Lederstücks vergrößert und danach das fertig gedehnte Le¬ derstück freigegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft, mit der das Lederstück zwischen gegenüberliegenden Halteorganenen eingespannt wird, unter Berücksichtigung der Lederbeschaffenheit und der vorgesehenen Lederdehnung ein¬ gestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft pneumatisch aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane nach Art einer Kette miteinander gelenkig verbunden und wenigstens bei ihrer relativen seitlichen Abstandsvergrößerung gleichmäßig ge¬ führt werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lederstück zwischen den Halteorga¬ nen wellenförmig gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lederstück im Bereich der Behand¬ lungsstrecke zwischen einem oberseitigen und einem unter¬ seitigen elastischen Transportband angeordnet von den Hal¬ teorganen beaufschlagt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine angetriebene untere Ketten¬ anordnung (12) mit seitlich nebeneinander vorgesehenen und seitlich verschwenkbaren Halteorganen und durch eine diese beaufschlagende angetriebene komplementär ausgebildete obere Kettenanordnung (14), wobei jede Kette (24, 33) der oberen und unteren Kettenanordnung (14, 12) im Bereich der Behandlungsstrecke ( 19 ) zur seitlichen relativen Abstands¬ vergrößerung bezüglich der benachbarten Kette geführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kettenanordnung (12, 14) umlaufende Endlosketten (24, 33) aufweisen, die über Kettenräder (27, 29, 34, 36) einer Antriebswelle (28, 35) und einer Umlenkwelle (30, 37) ge¬ führt sind, wobei für jede Kettenanordnung (12, 14) ein umlaufendes elastisches Ledertransportband (13, 15) vor¬ gesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Endloskette (24, 33) im Bearbeitungsbereich (16) der Behandlungsstrecke (19) eine Führung mit einem UProfil (26) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die auf das Lederstück (54) über die gegenüberliegenden Halteorgane wirkende Haltekraft ein¬ stellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Endloskettenführungen (26) der unteren Kettenanordnung (12) pneumatisch zur Einstellung des Anpreßdrucks der Hal¬ teorgane beaufschlagbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß für die pneumatische Beaufschlagung der Endloskettenfüh¬ rungen (26) eine Druckluftschlauchanordnung (40) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für die untere Endloskettenführungen (26) entgegen der pneumatischen Beaufschlagungsrichtung vorgespannte Rückstellelemente (41) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Halteorgan eine wellige Leder¬ angriffsflache (53) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lederangriffsflachen (53) gegenüberliegender, das Le ι derstück (54) zwischen sich einspannender Halteorgane zu¬ einander komplementär gewellt sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lederangriffsflache (53) zwei quer zur Transportrich¬ tung verlaufende Sinuswellen aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lederangriffsfläche (53) eine Kunststoffschicht besitzt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der Endlosketten (24, 33) jeder Kettenanordnung (12, 14) einstellbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine jeweils an die Umlenkwelle (30, 37) angreifende Ketten spanneinrichtung (31, 38), welche vorzugsweise mit einer Druckfeder arbeitet.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsgeschwindigkeit der Ket¬ tenanordnungen (12, 14) synchron und einstellbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenanordnungen (12, 14) und die elastischen Ledertransportbänder (13, 15) mit ihren zuge¬ ordneten Umlenk und Antriebsrollen sowie jeweils zugeord¬ neter Antriebs/ und Steuereinrichtungen an einem Rahmen (11) befestigt sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das untere elastische Ledertransport¬ band (13) zur Bildung einer Auflagefläche (20) für das zu behandelnde Lederstück (54) vor der Behandlungsstrecke (19) verlängert ausgebildet ist.
Description:
VERFÄHREN UND VORRICHTUNG ZUR DEHNENDEN BEARBEITUNG VON LEDER

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur dehnenden Bearbeitung von Leder sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines derarti¬ gen Verfahrens.

Für die industrielle Verwertung von Leder ist es unter anderem erforderlich, das Leder weich zu machen und zu strecken. Bisher ist es üblich, die zu dehnenden Lederstücke in einem Spannrahmen mittels radial bewegbarer Spannzangen zu befestigen und diese Spannzangen auf ihrer Führung radial nach außen zu ziehen, bis das gewünschte Streckmaß erreicht ist. Eine derartige Behandlung ist nicht nur zeitaufwendig, sondern erfordert auch ein hohes Maß an Wissen und Geschick der Bedienungsperson bezüglich der Lederbehandlung. Hinzu kommt, daß der apparative Aufwand recht groß ist, insbesondere, wenn für das radiale Auswärtsbewegen der Spannzangen zusätzliche Betätigungselemente angesteuert werden müssen.

Es besteht daher ein Bedürfnis nach Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur dehnenden Bearbeitung von Leder, nach dem bzw. mit der auch ungeschultes Personal mit geringem Zeit¬ aufwand eine qualitativ hochwertige dehnende Bearbeitung von Leder vornehmen kann.

Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch das im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Verfahren sowie durch die im Patentanspruch 7 gekennzeichnete Vorrichtung erreicht. Bevorzugte Merkmale, die das Verfahren bzw. die Vorrichtung vorteilhaft weiterbilden, sind den jeweils nachgeordneten Patentansprüchen zu entnehmen.

Erfindungsgemäß sieht das Verfahren zur dehnenden Verarbeitung von Leder demgemäß vor, daß das einzuspannende Lederstück ent-

lang einer Behandlungsstrecke über seine Breite fortlaufend zwischen einzelnen sich gegenüberliegenden Halteorganen, die in Transportrichtung bewegt werden, bei der Transportbewegung er¬ faßt und eingespannt wird, und daß während der weiteren Trans¬ portbewegung der Abstand zwischen jeweils zwei seitlich benach¬ barten Halteorganen wenigstens bis zum Erreichen der gewünschten Endbreite des Lederstücks vergrößert und danach das fertig ge¬ dehnte Lederstück freigegeben wird.

Vorteilhaft ist bei diesem Verfahren nicht mehr das einzelne Einspannen von Lederstücken in Spannrahmen nötig. Vielmehr ist es nun möglich, zu behandelnde Lederstücke nacheinander wie in einer Fertigungslinie zu bearbeiten, wobei in günstiger Weise nicht nur eine randseitige Erfassung des Lederstücks, sondern eine gleichmäßig sich über seine Breite erstreckende Beaufschla¬ gung vorgesehen ist, die bei der fortlaufenden Bewegung des transportierten Leders zu einer gleichmäßigen sukzessiven Le¬ derdehnung führt.

Bevorzugt wird die Kraft, mit der das Leder zwischen gegenüber¬ liegenden Halteorganen eingespannt wird, unter Berücksichtigung der Lederbeschaffenheit und der vorgesehenen Lederdehnung ein¬ gestellt, insbesondere pneumatisch aufgebracht. Nach einer be¬ vorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Hal¬ teorgane nach Art einer Kette gelenkig verbunden und wenigstens bei ihrer relativen seitlichen Abstandsvergrößerung gleichmäßig geführt. Hierdurch wird eine besonders einfache, wirkungsvolle und schonende gleichmäßige Lederdehnung erreicht.

Bevorzugt wird das Leder zwischen den Halteorganen dabei wel¬ lenförmig gehalten, um einerseits die haltende Oberfläche vor¬ teilhaft zu vergrößern und andererseits ein geringfügiges Glei¬ ten des Leders beim Strecken zu ermöglichen.

Für die vorgesehene Lederbearbeitung ist es zudem günstig, wenn

das Leder im Bereich der Behandlungsstrecke in Anordnung zwi¬ schen einem oberseitigen und einem unterseitigen elastischen Transportband von den Halteorganen beaufschlagt wird, weil dann einerseits vorteilhaft eine Führung für das Lederstück selbst und andererseits eine Schutzfunktion für die Lederoberfläche realisiert wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur dehnenden Bearbeitung von Leder ist durch eine angetriebene untere Kettenanordnung mit seitlich nebeneinander vorgesehenen und seitlich verschwenkbaren Halteorganen und durch eine diese beaufschlagende angetriebene komplementär ausgebildete obere Kettenanordnung gebildet, wobei jede Kette der oberen und unteren Kettenanordnung im Bereich der Behandlungsstrecke zur seitlichen relativen Abstandsvergrößerung bezüglich der benachbarten Kette geführt ist. Hierdurch wird in günstiger Weise eine wirkungsvolle Verknüpfung zwischen dem Einspannen des Lederstücks, dessen Transport und dessen gleich¬ mäßige schonende Dehnung erreicht.

Die beiden, das Lederstück beaufschlagende Kettenanordnungen können derart angetrieben sein, daß sie sich gemeinsam mit dem Lederstück über die Transportstrecke hinbewegen und anschließend nach Freigabe des Lederstücks wieder in eine Ausgangsstellung zum Erfassen desselben an den Beginn der Transportstrecke zu¬ rückbewegen.

Besonders günstig ist im Hinblick auf eine industrielle Leder¬ bearbeitung, wenn jede Kettenanordnung umlaufende Endlosketten aufweist, die über Kettenräder einer Antriebswelle und einer Um¬ lenkwelle geführt sind, wobei zusätzlich für jede Kettenanord¬ nung ein umlaufendes elastisches Ledertransportband vorgesehen ist, das im Bereich der Behandlung des Lederstücks auf der Be¬ handlungsstrecke das Lederstück von unten und oben nach Art einer Schutzschicht abdeckt und mit diesem gemeinsam die Deh- nungsbewegung vollzieht.

Vorteilhaft kann dabei vorgesehen sein, daß das untere elasti¬ sche endlose Transportband zur Bildung einer Aufladeflache für das zu behandelnde Leder vor der Behandlungsstrecke verlängert ausgebildet ist. Hierdurch können fortlaufend nach Art einer Fließbandbearbeitung zu behandelnde Lederstücke nacheinander auf das untere elastische Transportband aufgelegt, schonend ge¬ streckt und anschließend freigegeben werden. Durch das Vorsehen von umlaufenden Endlosketten und umlaufenden endlosen Leertrans¬ portbändern können zu behandelnde Lederstücke unmittelbar nach¬ einander bearbeitet werden, ohne daß die jeweiligen Kettenanord¬ nung wieder in einer Ausgangslage zurückbewegt werden müßten.

Für die Führung jeder Endloskette im Bereich der Behandlungs strecke ist vorzugsweise ein U-Profil vorgesehen, das sich in hervorragender Weise zur Aufnahme seitlicher Kräfte eignet.

Für die dehnende Bearbeitung jedes Lederstücks ist es weiterhin günstig, wenn die auf das Lederstück über die gegenüberliegenden Halteorgane wirkende Haltekraft einstellbar ist. Hierdurch las¬ sen sich vorteilhaft die Einspannverhältnisse den jeweiligen Lederbeschaffenheiten, insbesondere den Lederstärken und dem gewünschten Dehnungsmaß anpassen, wobei auch die Möglichkeit gegeben ist, die Haltekräfte bearbeitungsabhängig zu ändern, d. h. die Haltekräfte als Funktion der Ausgangslederdicke, der sich bei der gleitenden Dehnung zwischen den Halteorganen ver¬ ringernden Dicke sowie dem erforderlichen Dehnungsmaß, der Be- handlungszeit und anderer relevanter Bearbeitungsgrößen einzu¬ stellen.

Vorzugsweise ist für die pneumatische Beaufschlagung der End- loskettenführung hierzu eine Druckluftschlauchanordnung, vor¬ zugsweise für die untere Kettenanordnung, vorgesehen, während die obere Endloskettenführungen starr an einem Rahmen befestigt sind. Für die unteren Endloskettenführungen sind dabei entgegen der pneumatischen Beaufschlagungsrichtung vorgespannte Rück-

stellelemente vorgesehen, die einerseits zur vertikalen Führung der Endloskettenführungen dienen und andererseits für deren Absenkbewegung bei nicht beaufschlagtem Druckluftschlauchanord- nungen sorgen.

Für die dehnende Bearbeitung der Lederstücke ist es günstig, wenn jedes Halteorgan eine wellige Lederangriffsflache aufweist, wobei die Lederangriffsflachen gegenüberliegender, das Leder¬ stück zwischen sich einspannender Halteorgane zueinander kom¬ plementär gewellt sind, wobei insbesondere jede Lederangriffs¬ fläche zwei quer zur Transportrichtung verlaufende Sinuswellen aufweist und bevorzugt eine KunststoffSchicht besitzt oder aus Kunststoff besteht. Durch diese Ausgestaltungen wird vorteilhaft eine beschädigungsfreie und dem Dehnungsverhalten von Lederstük- ken gerechtwerdende und im Vergleich zu glatten Anlageflächen größere Beaufschlagungsflache verwirklicht.

Für die vorgesehene Wirkungsweise der Vorrichtung, insbesondere für die gleichmäßige dehnende Bearbeitung von Lederstücken ist es weiterhin günstig, wenn die Spannung der Endlosketten jeder Kettenanordnung einstellbar ist, insbesondere, wenn eine jeweils an die Umlenkwelle angreifende Kettenspanneinrichtung vorgesehen ist, welche vorzugsweise mit einer Druckfeder arbeitet. Auch die Antriebsgeschwindigkeit der sich synchron bewegenden Kettenan¬ ordnungen ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung einstellbar, um die Bearbeitung den jeweiligen Lederarten und Lederstärken sowie Lederzuständen anpassen zu können.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zur Gewährleistung einer reproduzierbaren dehnenden Bearbeitung nach Art einer Fertigungslinie vorgesehen, daß die Kettenanord¬ nungen und die elastischen Ledertransportbänder mit ihren zu¬ geordneten Umlenk- und Antriebsrollen an einem Rahmen befestigt ist, der vorzugsweise auch die jeweils zugeordneten Antriebs¬ und Steuereinrichtungen aufnehmen kann.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beige¬ fügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer erfindungs¬ gemäßen Vorrichtung;

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Vorrichtung im Bereich der Behandlungsstrecke, wobei zur Vereinfa¬ chung das obere und untere elastische Transportband weggelassen ist;

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Endloskettenführungen der unteren Kettenanordnung im Bereich der Behandlungs¬ strecke;

Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2; und

Fig. 5 einen Schnitt entlang der Schnittlinie V-V in Fig. 2.

In Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht eines Ausfüh- rungsbeispiels einer Vorrichtung 10 zur Durchführung einer deh¬ nenden Bearbeitung von Leder dargestellt. Die Vorrichtung 10 besitzt einen schematisch angedeuteten Rahmen 11 mit einem Sok- kelabschnitt und vertikalen Halte- und Lagerabschnitten. An dem Rahmen 11 sind eine untere Kettenanordnung 12, ein unteres ela¬ stisches umlaufendes Ledertransportband 13, eine obere Ketten¬ anordnung 14, ein oberes umlaufendes elastische Ledertransport- band 15 sowie nicht dargestellte Antriebs- und Steuereinrich¬ tungen angebracht. Die untere Kettenanordnung 12 ist innerhalb des unteren elastischen Transportbandes 13, und die obere Ket¬ tenanordnung 14 ist innerhalb des oberen elastischen Transport¬ bandes 15 angeordnet. Das untere elastische Transportband 13 besitzt eine Antriebsrolle 17 und Umlenkrollen 18 und liegt in einem Bearbeitungsbereich 16, einer Behandlungsstrecke 19 für

die dehnende Bearbeitung eines Lederstücks auf den Endlosketten der unteren Kettenanordnung 12 auf. Hierzu ist die Anordnung der Antriebsrolle 17 und der oberen Umlenkrolle 18 so getroffen, daß diese unterhalb des Bearbeitungsbereiches 16 das Ledertransport¬ band 13 aufnehmen. Da die in Fig. 1 linken Umlenkrollen 18 etwa um die Größe der Behandlungsstecke 19 vor deren Beginn liegen, ergibt sich eine geringfügig nach unten geneigte Auflagefläche 20, die durch das untere elastische Ledertransportband 13 zur Aufnahme von nicht dargestellten Lederstücken gebildet ist.

Das obere elastische Transportband 15 umgibt die obere Kettenan¬ ordnung 14 und ist über eine Antriebsrolle 21 und Umlenkrollen 22 so geführt, daß es im Bereich der Behandlungsstrecke 19 an nebeneinander liegenden Endlosketten 33 der oberen Kettenanord¬ nung 14 anliegt, wobei durch die Anordnung der Antriebsrolle 21 und der unteren Umlenkrolle 22 (in Fig. 1 links) mit leichtem Versatz nach oben erreicht wird, daß das obere elastische Trans¬ portband 15 sich an die obere Kettenanordnung 14 ebenso wie das untere elastische Transportband 13 seinerseits an der unteren Kettenanordnung 12 über den Bearbeitungsbereich 16 hinaus an¬ liegt.

Die untere Kettenanordnung 12 besteht aus zahlreichen nebenein¬ ander angeordneten seitlich bewegbaren Endlosketten 24, die Kettenglieder mit nach außen weisenden Halteorganen 25 aufwei¬ sen, vgl. Fig. 4 bzw. 5. Bei dem dargestellten Ausführungsbei- spiel sind insgesamt 34 Endlosketten 24 vorgesehen, wobei jede Endloskette im Bereich der Behandlungsstrecke 19 ein U-Profil 26 zur Führung aufweist, vgl. Fig. 3. Die untere Kettenanordnung 12 besitzt für jede Endloskette 24 ein Antriebskettenrad 27, wobei alle Antriebskettenräder auf einer gemeinsamen Antriebswelle 28 befestigt sind. Die Antriebskettenräder 27 sind nahe dem hinte¬ ren Ende der Behandlungsstrecke 19 an dem Rahmen 11 gelagert. Vorgesehen sind weiterhin Umlenkkettenräder 29 vor dem Beginn der Behandlungsstrecke 19, die auf einer gemeinsamen Umlenkwelle

30 befestigt sind. An die Umlenkwelle 30 greift eine Ketten- spanneinrichtung 31 an, welche mit einer Druckfeder arbeitet und sich an einem Abschnitt des Rahmens 11 abstützt.

Die Endlosketten 24 der unteren Kettenanordnung 12 bewegen sich bei ihrem Umlauf von dem Umlenkkettenrad 29 zu dem Antriebsket¬ tenrad 27 über den Bearbeitungsbereich 16 und laufen unterhalb der Behandlungsstrecke 19 von den Antriebskettenrädern 27 zurück zu den Umlenkkettenrädern 29. Die Umlenkkettenräder 29 sind unmittelbar nebeneinander auf der Umlenkwelle 30 angeordnet, während die Antriebskettenräder 27 jeweils mit identischem Zwi¬ schenraum zwischen zwei benachbarten Kettenrädern auf der An¬ triebswelle 28 angeordnet sind. Die Endlosketten 24 laufen nach Beginn des Bearbeitungsbereichs 16 in U-Profilen, vgl. Fig. 3, bis sie im Bereich des Endes der Behandlungsstrecke 19 ihren größtmöglichen gegenteiligen Abschnitt voneinander erreicht haben. Auf dem Rückweg von den Antriebskettenrädern 27 zu den Umlenkkettenrädern 29 ist nur eine flächige Führung an einem Rahmenprofil 32 ohne U-Profil vorgesehen. Selbstverständlich können hier alternativ auch ebenfalls U-Profile 26 vorgesehen sein, die die Endlosketten 24 wieder zusammenführen.

Die obere Kettenanordnung 14 besitzt ebenfalls eine Reihe von Endlosketten 33, die in gleicher Weise wie die Endlosketten 24 geführt sind, und zwar über Antriebskettenräder 34, die beab¬ standet auf einer Antriebswelle 35 befestigt sind, und Umlenk¬ kettenräder 36, die eng nebeneinanderliegend auf einer Umlenk¬ welle 37 angeordnet sind. An die Umlenkwelle 37 greift eine Kettenspanneinrichtung 38 an, die mit einer Druckfeder arbeitet und die an einem Abschnitt des Rahmens 11 befestigt ist. Die Endlosketten 33 für die obere Kettenanordnung gleiten auf ihrer Bewegung entgegen der vorgesehenen Transportbewegung auf einem flächigen Rahmenprofil 32' des Rahmens 11, welches alternativ auch mit den Endlosketten 33 zusammenführenden U-Profilen ver¬ sehen sein kann. In Transportrichtung T werden die Endlosketten

33 von den Umlenkkettenrädern 36 unter einem spitzen Winkel zur Transportrichtung zu der Behandlungsstrecke 19 mittels eines rahmenfesten Führungsblechs 39 befördert, wo sie dann in U-Pro¬ file (wie 26) hineinlaufen und bei dem weiteren Bewegen aufgrund der Führung in den U-Profilen weiter voneinander beabstandet werden. Die Anordnung der U-Profile entspricht der der U-Profile 26 auf ihrem Führungsblech 23 in gegenüberliegender Orientie¬ rung.

Die U-Profile 26 sind auf dem Führungsblech 23 in einer be¬ stimmten Konfiguration bezüglich der Transportrichtung T ange¬ ordnet. Fig. 3 zeigt einen Mittelbereich C, von dem aus die einzelnen U-Profile fächerförmig mit zunehmendem Winkel bezüg¬ lich der Transportrichtung nach außen verlagert sind, während in den seitlich sich daran anschließenden Abschnitten D die U-Pro¬ file nur noch parallel zueinander verlaufen. Allen U-Profilen 26 gemeinsam ist, daß sie nach Erreichen ihrer maximalen Entfernung von der Symmentrielängsachse E-E noch ein Stück parallel zu dieser und zueinander verlaufen.

Das Führungsblech 39 und das Führungsblech 23 sind am Beginn der Behandlungsstrecke in einem spitzen Winkel nach innen gerichtet. Hierdurch bildet sich zwischen den oberen und unteren Endlosket¬ ten 33 bzw. 24 ein spitzwinkliger Einführungsbereich A. In glei¬ cher Weise sind in Transportrichtung die hinteren Enden des Führungsblechs 39 und des Führungsblechs 23 nach oben bzw. unten gebogen, um einen spitzwinkligen Auslaßbereich B für die gedehn¬ ten Lederstücke zu bilden.

Im Gegensatz zu dem Führungsblech 39 für die oberen Endlosketten 33 der oberen Kettenanordnung 14 ist das Führungsblech 23 für die Endlosketten 24 der unteren Kettenanordnung 12 nicht starr am Rahmen 11 befestigt, sondern zu den gegenüberliegenden End¬ losketten 33 geführt bewegbar. Hierzu ist eine Druckluft- schlauchanordnung 40 vorgesehen, die sich am Rahmen 11 abstützt

und mit mehreren aufblähbaren Schlauchabschnitten das Führungs¬ blech 23 unterseitig beaufschlagt. Durch Einstellung des pneu¬ matischen Druckes in der Druckluftschlauchanordnung 40 (ent¬ sprechende Einstelleinrichtungen und zugeordnete Steuereinrich¬ tungen sind zur Vereinfachung weggelassen), kann die auf die Endlosketten 33 wirkende Haltekraft und damit der auf die zu behandelnde Lederstücke wirkende Anpreßdruck zwischen den Hal¬ teorganen 25 der Endlosketten 24 und 33 eingestellt werden. Zur lagegenauen Führung des Führungsblechs 23 bei seiner Bewegung in Richtung auf das gegenüberliegende Führungsblech 39 sind zwei Rückstellelemente 41 vorgesehen, vgl. Fig. 4, die an dem Füh¬ rungsblech 23 angelenkt sind und die mittels einer Druckfeder das Führungsblech 23 an den zugehörigen Rahmenabschnitt entgegen der Beaufschlagungsrichtung durch die Druckluftschlauchanordnung 40 ziehen. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise schnell eine Verstellung des Führungsblechs 23 relativ zu dem Führungsblech 39 und damit gleichzeitig eine schnelle Anpreßdruckverstellung erreicht werden.

Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Anlage und Füh- rungsverhältnisse im Bereich der Behandlungsstrecke 19. Erkenn¬ bar sind hier besonders deutlich die steifen Abschnitte des Rahmens 11 sowie der Auslaßbereich B, wobei zur Vereinfachung die unteren und oberen elastischen Transportbänder 13 bzw. 15 weggelassen sind. Erkennbar sind weiterhin die als Führungs¬ schienen fungierenden U-Profile 26 auf dem Führungsblech 23, die sich im Querschnitt auch aus den Ausschnittsdarstellungen gemäß Fig. 4 und Fig. 5 ergeben.

Der in Fig. 4 gezeigte Schnitt zeigt Einzelheiten des Rück- stellelements 41, das aus einer zylindrischen rahmenfesten Füh- rungshülse 42 besteht, in der eine Stange 43 verschiebbar gela¬ gert ist, die an ihrem oberen Ende an einem Schwenkgelenk 44 angelenkt ist, das seinerseits an dem Führungsblech 23 befestigt ist. Das untere Ende der Führungsstange 43 ragt aus der Führung

42 hervor und wird durch eine Druckfeder 45 nach unten gedrückt, um die Rückstellfunktion des Rückstellelements 41 zu erreichen.

Erkennbar ist in Fig. 4 ferner der Querschnitt der U-Profile 26, in denen die Endlosketten 24 bzw. 33 laufen, das obere Führungs¬ blech 39, an dem die oberen U-Profile 26 befestigt sind, sowie ein Rahmenwinkel 46, an dem das Führungsblech 39 bei 47 über einen Ansatz 48 befestigt ist.

Die Endlosketten 24 und 36 weisen einzelne Kettenglieder 49 und 50 auf, die über einen vertikalen Bolzen 51 seitlich ver- schwenkbar und über nicht dargestellte horizontale Zapfen, die in zugeordnete Langlöcher eingreifen, um eine horizontale Achse selbst mit dem relativ verschwenkten Zustand nach Art eines Kardangelenks verbunden.

An den nach außen weisenden Seiten der Endlosketten 24 bzw. 33, die in den Fig. 4 und 5 zueinander weisen, ist an jedem Ketten¬ gelenk ein Halteorgan 25 mit einer welligen Lederangriffsfläche 53 gebildet, wobei jede Lederangriffsflache zwei quer zur Trans¬ portrichtung T verlaufende Sinuswellen aufweisen und eine Kunst¬ stoffSchicht besitzt oder aus Kunststoff besteht. Die Wellen gegenüberliegender Lederangriffsflachen 53 sind komplementär zueinander gewellt. Hierdurch ergibt sich ein geschwungener Spalt zwischen gegenüberliegenden Halteorganen 25, in dem gemäß Fig. 5 ein zu bearbeitendes Lederstück 54 gehalten werden kann, das auf seiner Oberseite mit dem oberen elastischen Transport¬ band 15 und an seiner unteren Seite mit dem unteren elastischen Transportband 13 in flächiger Anlageberührung ist und dadurch oberflächengeschützt ist. Die sinusförmige Halteflächengestal- tung ermöglicht bei einem Dehnen des Lederstücks 54 ein beschä- digungsfreies Gleiten desselben, wobei die sandwichähnliche Aufnahme des Lederstücks 54 zwischen den elastischen Transport¬ bändern 15 und 13 zu einem schonenden Strecken des Leders bei¬ trägt.

Alternativ zu der Darstellung gemäß Fig. 5 werden die U-Profile 26 auf einem durchgehenden Führungsblech 23 größerer Stärke befestigt, um eine gleichmäßige Beaufschlagung durch die Druck¬ luftschlauchanordnung 40 und gleichzeitig auch eine paralle vertikale Beweglichkeit aller U-Profile 26 zu erzielen.

Für die Durchführung des Verfahrens wird ein Lederstück 54 auf die Auflagefläche 20 einzeln aufgelegt und dann durch das untere elastische Transportband 13 in den aufgespreizten Einführbereich A zwischen der unteren Kettenanordnung 12 und der oberen Ketten¬ anordnung 14 in Anlage zu dem oberen elastischen Transportband 15 gebracht. Die elastischen Transportbänder und die Kettenan¬ ordnungen bewegen sich mit derselben Transportgeschwindigkeit. Am Ende des Einführbereichs A wird das Lederstück 54 über seine gesamte Breite von den Halteflächen 53 der Halteorgane 25 von oben und unten bei der Transportbewegung erfaßt und zwischen diesen fortlaufend eingespannt. Während der weiteren Transport¬ bewegung läuft nun das vordere Ende des Lederstücks 54 weiter in den Bearbeitungsbereich 16 der Behandlungsstrecke 19 unter der einspannenden Wirkung der Beaufschlagung durch die sich paarwei¬ se gegenüberliegenden Halteorgane 25 an den Endlosketten 24 bzw. 33 ein. Diese Endlosketten bewegen sich dann aufgrund der Füh¬ rung durch die U-Profile 26 allmählich nach außen, wobei über die gesamte Breite des Lederstücks 54 eine annähernd gleichmäßi¬ ge Dehnung erzielt wird. Sobald das Ende des Bearbeitungsbe- reichs 6 erreicht ist, enden die U-Profile 26 und die einzelnen Glieder der Endlosketten befinden sich in ihrer größten relati¬ ven seitlichen Entfernung zueinander, wobei dieser Zustand bei¬ behalten wird, bis das seitlich gedehnte Lederstück den Ausla߬ bereich B passiert hat. Gegebenenfalls kann eine erneute Dehnbe¬ handlung in einer um 90° gedrehten Richtung an dem Lederstück erfolgen.