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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR TREATING POLLUTED LIQUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/004003
Kind Code:
A1
Abstract:
A process and device are disclosed for treating polluted liquids, in particular sewage water containing toxic materials. Gas bubbles are electrolytically generated in the liquid and the particles of toxic substances that adhere thereto and that consequently collect at the surface of the liquid are skimmed off. The device has a container (2) for the liquid and an electrolytic installation (38) with an anode/cathode arrangement (54) through which the liquid flows. The electrolytic installation (38) is arranged within the container (2) so that the liquid that flows into the container through an inlet (18) flows vertically upwards, i.e. in the buoyancy direction of the gas bubbles, through the electrolytic installation (38). A particularly high treatment efficiency is thus obtained.

Inventors:
KONRADT KAI (DE)
Application Number:
PCT/EP1991/001539
Publication Date:
March 04, 1993
Filing Date:
August 14, 1991
Export Citation:
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Assignee:
IWATECH KONRADT GMBH (DE)
International Classes:
C02F1/465; C02F1/66; C02F9/00; C02F11/121; (IPC1-7): C02F1/465; C02F9/00
Foreign References:
EP0469582A11992-02-05
DE9108712U11991-12-05
DE2627964A11978-01-05
FR2382941A11978-10-06
CH519444A1972-02-29
EP0402737A21990-12-19
FR2292670A11976-06-25
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Claims:
HAnsprüche
1. Verfahren zum Aufbereiten von verunreinigten Flüssig¬ keiten, insbesondere von Schadstoffe, wie Schwer¬ metalle, Öle, Fette, Kohlenwasserstoffe und derglei¬ chen, enthaltendem Abwasser, wobei durch eine Elektrolysebehandlung in der Flüssig¬ keit Gasbläschen erzeugt und an diesen anhaftende und sich dadurch an der Flüssigkeitsoberfläche sammelnde SchadstoffTeilchen abgeschöpft werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Flüssigkeit für die Dauer der Elektrolysebehandlung in eine kontinuierliche, vertikal von unten nach oben verlaufende Strömung versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Flüssigkeit nach der Elektrolysebehandlung für eine Flotationsphase in eine kontinuierliche, horizontale Strömung versetzt wird, wodurch die aufsteigenden SchadstoffTeilchen, eine Schwimmschicht bildend, in horizontaler Richtung mitgenommen und nachfolgend ab¬ geschöpft werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Strömungsgeschwindigkeit in der vertikalen Strömung der Flüssigkeit derart gering vorgegeben wird, daß während der Elektrolysebehandlung eine im wesentlichen homoge¬ ne, verwirbelungsfreie Strömung vorhanden ist. A3 .
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Strömungsgeschwindigkeit in der horizontalen Strömung der Flüssigkeit derart gering vorgegeben wird, daß während der Flotationsphase eine zumindest in einem Grenzbereich zwischen der Flüssigkeit und der Schad¬ stoffSchwimmschicht im wesentlichen homogene, verwir belungsfreie Strömung vorhanden ist und die Verweil¬ dauer der Flüssigkeit in der Flotationsphase vorzugs¬ weise mindestens 0,5 h beträgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die SchadstoffSchwimmschicht im Anschluß an die Flota¬ tionsphase im wesentlichen verwirbelungsfrei abge¬ schöpft, dann insbesondere drucklos entwässert sowie anschließend entsorgt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Flüssigkeit vor der Elektrolysebehandlung einer insbe¬ sondere chemischen Behandlung zum Ausfällen von Schad¬ stoffen unterzogen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Flüssigkeit vor der Elektrolysebehandlung zunächst durch Zugabe einer Säure, insbesondere Schwefelsäure, einer pHWertAbsenkung und anschließend durch Zugabe einer Lauge, insbesondere Natronlauge, einer pHWert Anhebung unterzogen wird. lO .
8. Verfahren nach Anspruch 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der pHWert auf ca. 3 abgesenkt und wieder auf ca. 7 ange¬ hoben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Flüssigkeit während der Säure und LaugenZugabe je¬ weils insbesondere durch Luftzuführung verwirbelt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die beim Entwässern erhaltene Flüssigkeit erneut der Elek¬ trolysebehandlung oder auch der vorausgehenden chemi¬ schen Behandlung zugeführt wird.
11. Vorrichtung zum Aufbereiten von verunreinigten Flüs¬ sigkeiten, insbesondere zur Durchführung des Verfah¬ rens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Behälter für die Flüssigkeit sowie einer von der Flüssigkeit durchströmten Elektrolyseeinrichtung mit einer Anoden/KathodenAnordnung, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Elektrolyseeinrichtung (38) derart innerhalb des Behäl¬ ters (2) angeordnet ist, daß die durch eine ZulaufÖff¬ nung (18) einströmende Flüssigkeit die Elektrolyseein¬ richtung (38) vertikal von unten nach oben durchströmt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Behälter (2) eine langgestreckte, wannenartige Form aufweist, wobei die ZulaufÖffnung (18) und die Elektro¬ lyseeinrichtung (38) an einem Ende des wannenartigen V Behälters (2) und am anderen Ende eine Abschöpfein richtung (44) für eine sich abscheidende Schadstoff Schwimmschicht (46) sowie ein Überlauf (48) für die aufbereitete Flüssigkeit angeordnet sind, so daß die kontinuierlich über die ZulaufÖffnung (18) zugeführte und aus der Elektrolyseeinrichtung (38) ausströmende Flüssigkeit horizontal in Richtung der Abschöpfein¬ richtung (44) und des Überlaufs (48) strömt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Elektrolyseeinrichtung (38) aus mindestens einer lös¬ bar in dem Behälter (2) gehalterten Elektrolyseeinheit (38a, b) besteht, die eine gehäuseartige Halterung (52) für die Anoden/KathodenAnordnung (54) aufweist, wobei die Elektrolyseeinheit (38a,b) in ihrem unteren Bereich eine mit der BehälterZulaufÖffnung (18) verbundene Eintrittsöffnung (70) für die Flüssigkeit aufweist und in ihrem oberen Bereich zum Austritt der Flüssigkeit vorzugsweise vollständig offen ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Anoden/KathodenAnordnung (54) aus einer plattenför migen, in einer vertikalen Ebene liegenden, insbeson¬ dere aus Stahl bestehenden Kathode (62) und einer von einer Vielzahl von zueinander parallel sowie in verti¬ kalen, zu der Kathode (62) senkrechten Ebenen liegen¬ den, insbesondere aus Aluminium bestehenden Platten (68) gebildeten Anode (66) besteht, wobei die Ein¬ trittsöffnung (70) schlitzförmig ausgebildet und im zwischen der Kathode (62) und der Anode (66) liegenden Bereich angeordnet ist. n .
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß beid seitig der vorzugsweise aus zwei einzelnen, an einer vertikalen Haltewandung (60) gehalterten Platten (64) bestehenden Kathode (62) jeweils eine Anode (66) ange¬ ordnet ist, wobei die Elektrolyseeinheit (38a, b) zwei parallele, schlitzförmige Eintrittsöffnungen (70) auf¬ weist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Anode (66) zum Verstellen des Elektrodenabstandes rela¬ tiv zu der Kathode ( 62) verstellbar in der Halterung (52) gehaltert ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 16, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Abschöpfeinrichtung (44) mindestens einen oberhalb des Behälters (2) quer zur BehälterLängserstreckung ange¬ ordneten und vertikal in die Schwimmschicht (46) sowie vorzugsweise geringfügig in die darunter angeordnete Flüssigkeit eintauchenden Abstreifer (80) aufweist, der insbesondere motorisch in Richtung einer dem Flüssig¬ keitsÜberlauf (48) vorgeordneten Ablaufrinne (82) für die Schwimmschicht (46) beweglich geführt ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Behälter (2) einen Boden (4) und zwei Seitenwände (6, 8) aufweist, wobei sich zwischen den Seitenwänden (6, 8) im Bereich zwischen der Elektrolyseeinrichtung (38) und der Ablaufrinne (82) jeweils vom Boden (4) und von II der Oberkante der Seitenwände (6,8) beabstandete Quer¬ wände (92) erstrecken, und wobei der Boden (4) vor¬ zugsweise in mehrere, in unterschiedlichen Richtungen ein Gefälle zur Horizontalen aufweisende Abschnitte un¬ terteilt ist und der Behälter (2) jeweils an den tief¬ sten Stellen des Bodens (4) Ablaufventile (94) auf¬ weist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 18, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß dem Behälter (2) bzw. der Elektrolyseeinrichtung (38) eine Einrichtung (96) zum chemischen Ausfällen von Schad¬ stoffen vorgeordnet ist, die zwei Teilbehälter (22, 24) aufweist, wobei der erste Teilbehälter (22) einen Zu¬ lauf (26) für die aufzubereitende Flüssigkeit aufweist und mit dem zweiten Teilbehälter (24) über einen Über¬ lauf (28) verbunden ist, wobei der zweite Teilbehälter (24) in seinem unteren Bereich eine vorzugsweise unmit¬ telbar in die ZulaufÖffnung (18) des Behälters (2) übergehende AblaufÖffnung aufweist, und wobei der erste Teilbehälter (22) einen SäureZulauf (34) und der zwei¬ te Teilbehälter (24) einen LaugeZulauf (36) besitzen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine pHWert Reguliereinrichtung (98), die in Abhängigkeit von Ist¬ werten der pHWerte der in den beiden Teilbehältern (22, 24) enthaltenen Flüssigkeit den SäureZulauf (34) und/oder den LaugeZulauf (36) zum Einstellen von vor¬ bestimmten pHSollwerten reguliert.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß je In ¬ der Teilbehälter (22, 24) eine insbesondere als Schlauch oder Rohrlüfter (32) ausgebildete Mischein¬ richtung aufweist.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 21, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine pHWert Endkontrolleinrichtung ( 100) , die bei Abweichungen des Istwertes des pHWertes der aufbereiteten Flüssigkeit von einem vorbestimmten pHSollwert oder einem Soll¬ wertbereich eine Alarmmeldung auslöst und/oder die Vor¬ richtung abschaltet.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 22, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine Entwässe¬ rungsvorrichtung ( 102) zur Aufnahme der abgeschöpften Schadstoffe (46) , bestehend aus einem Filterbehälter (104), dessen Boden (106) und Wandungen (108) aus einem Filtermaterial (110) bestehen.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß in¬ nerhalb des Filterbehälters (104) mehrere röhr oder schachtartige, Wandungen aus Filtermaterial (110) auf¬ weisende Filtereinsätze (112) in vertikaler Anordnung auf dem Boden (106) stehend angeordnet sind, wobei der horizontale Abstand der Filtereinsätze (112) voneinan¬ der sowie von den Wandungen (108) des Filterbehälters (104) maximal ca. 50 bis 60 cm beträgt.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten von verunreinigten Flüssigkeiten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von verunreinigten Flüssigkeiten, insbesondere von Schadstoffe, wie Schwermetalle, Öle, Fette, Kohlenwasserstoffe und der¬ gleichen, enthaltendem Abwasser, wobei durch eine Elektro¬ lysebehandlung in der Flüssigkeit Gasbläschen erzeugt und an diesen anhaftende und sich dadurch an der Flüssigkeitsober¬ fläche sammelnde Schadstoff-Teilchen abgeschöpft werden.

Ferner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens, mit einem Behälter für die Flüssigkeit sowie einer von der Flüssigkeit durchströmten Elektrolyseeinrichtung mit einer Anoden-/Kathoden-Anordnung.

Aus der DE-OS 2552486 sind ein Verfahren und eine Vorrich¬ tung der gattungsgemäßen Art bekannt, womit vor allem Öl enthaltendes Wasser gereinigt werden soll. Dabei wird die zu reinigende Flüssigkeit strömend zwischen mit verhältnis¬ mäßig geringem Abstand oberhalb des Flüssigkeitsspiegels, von dem die Schmutzflocken abgeschöpft werden, angeordnete Elektroden geleitet. Dies bedeutet, daß hier die zu reini¬ gende Flüssigkeit "frei" zwischen Anode und Kathode einer

außerhalb eines Auffangbehälters und der hierin aufgefange¬ nen Flüssigkeit angeordneten Elektrolyseeinrichtung strömt, und zwar in horizontaler Richtung oder vertikal von oben nach unten. Nachfolgend tropfen dann Wasser und an Gas¬ bläschen haftende Schadstoff-Flocken von der Kathode nach unten in den Auffangbehälter, wobei die Flocken auf der Flüssigkeitsoberfläche bleiben sollen, damit sie z.B. mit¬ tels einer Pumpe abgepumpt werden können. Dabei ist aber von Nachteil, daß durch das Heruntertropfen des Wassers und der Schadstoffe sicherlich eine erneute Vermischung und Verwirbelung erfolgt, so daß insgesamt gesehen nur eine unzureichende Trennung der Schadstoffe von der Flüssigkeit erreicht wird. Bei der bevorzugten Anwendung zum Reinigen von ölhaltigem Abwasser kann das so aufbereitete Wasser da¬ her wohl nicht unmittelbar in einen Abwasserkanal eingelei¬ tet werden. Zudem fallen heute - beispielsweise im Bereich von Kfz-Schrottplätzen und in sonstigen Industrieanlagen - in zunehmendem Maße auch solche Abwässer an, die nicht nur Öle und Fette, sondern auch bestimmte Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe, insbesondere PAK (polyzyklische, aroma¬ tische Kohlenwasserstoffe) und PCB (polychlorierte Biphe- nyle), enthalten, die zumindest im Verdacht stehen, krebs¬ erregende Wirkungen zu besitzen. Bei derartigem Abwasser müssen bestimmte Grenzwerte eingehalten werden, um das gereinigte Wasser unmittelbar in die "normale" Abwasser- Kanalisation einleiten zu dürfen. Dies ist bislang nur sehr schwer und allenfalls mit sehr hohem Aufwand erreichbar.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun¬ de, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art zu entwickeln, mit dem auf einfache und wirtschaftliche Weise eine besonders wirkungsvolle und effektive Aufbereitung von verunreinigten Flüssigkeiten möglich ist. Ferner soll auch eine Vorrich-

tung zum Durchführen des Verfahrens geschaffen werden, die sich durch einfachen Aufbau sowie günstige Herstellungs- und Betriebskosten auszeichnen soll.

Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 11 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin¬ dung sind in den hiervon abhängigen Unteransprüchen enthal¬ ten.

Demnach wird erfindungsgemäß die Flüssigkeit für die Dauer der Elektrolysebehandlung in eine kontinuierliche, vertikal von unten nach oben verlaufende Strömung versetzt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem es sich um ein soge¬ nanntes "Elektro-Flotationsverfahren" handelt, wird demnach die Elektrolysebehandlung durchgeführt, während die Flüs¬ sigkeit in Auftriebsrichtung der elektrolytisch erzeugten Gasbläschen und der sich an diesen anlagernden Schadstoff- Teilchen (Flocken oder "Flotat" ) strömt, so daß die Schad¬ stoffe einerseits von dem Auftrieb der Gasbläschen, ande¬ rerseits aber auch von der Strömung der Flüssigkeit nach oben mitgenommen werden. Dies bedeutet, daß der durch die Gasbläschen erzeugte Auftrieb der Schadstoff-Teilchen vor¬ teilhafterweise durch die Flüssigkeitsströmung unterstützt wird. Die Strömung in Auftriebsrichtung ist dabei erfin¬ dungsgemäß derart langsam und praktisch homogen, daß Ver- wirbelungen vermieden werden. Dadurch wird eine sehr gute und effektive Trennung der Schadstoffe von der Flüssigkeit erreicht, indem sich diese praktisch zu 100% an der Flüs¬ sigkeitsoberfläche ansammeln können. Dabei hat sich zudem gezeigt, daß die in Auftriebsrichtung durchgeführte Elek¬ trolysebehandlung auch zu einer Vergrößerung der Schad¬ stoff-Teilchen führen kann, was die Bildung einer abschöpf¬ baren Schadstoff-Schwimmschicht begünstigt. Das erfindungs-

gemäße Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Effektivität aus.

Es ist vorteilhaft, wenn die Flüssigkeit nach der Elektro¬ lysebehandlung für eine Flotationsphase in eine kontinuier¬ liche, horizontale Strömung versetzt wird. Während dieser Flotationsphase ist die Strömungsgeschwindigkeit der Flüs¬ sigkeit ebenfalls derart gering, daß eine im wesentlichen homogene, verwirbelungsfreie Strömung vorhanden ist. Die jeweilige Strömungsgeschwindigkeit sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Richtung kann dabei sehr ein¬ fach durch Einstellen der Zulaufmenge der Flüssigkeit in Anpassung an die jeweils vorhandenen Strömungsquerschnitte verändert werden. Die Flotationsphase dauert vorteilhaf¬ terweise derart lang, daß praktisch alle Schadstoff-Teil¬ chen sich oben an der Flüssigkeitsoberfläche ansammeln können. Dies ist nach etwa einer halben Stunde der Fall. Durch die horizontale Strömung werden die Schadstoffe bzw. die von diesen gebildete Schwimmschicht zudem horizontal mitgenommen und so zu einer Abschöpfeinrichtung bewegt, wo sie sehr vorsichtig und verwirbelungsfrei abgeschöpft, d.h. mit einem sehr langsam in horizontaler Richtung bewegten Abstreifer von der Flüssigkeitsoberflache "abgestreift" werden.

Der so erhaltene Schadstoff-Schlamm wird nachfolgend insbe¬ sondere drucklos entwässert, d.h. in einen Filterbehälter eingefüllt, so daß das noch enthaltene Wasser nach unten austropfen kann. Die drucklose Entwässerung ist gegenüber einer Druckentwässerung von Vorteil, weil hierdurch jegli¬ che Schadstoffe, wie insbesondere Öle, zurückgehalten wer¬ den. Durch die Entwässerung entsteht eine stichfeste Masse (sogenannter "Schlammkuchen"), die nach einer weiteren Trocknungszeit fast vollständig austrocknet und dann einer

geeigneten Entsorgung, insbesondere einer Sondermüll-Ver¬ brennung, zugeführt werden kann. Das gereinigte Wasser kann vorteilhafterweise unmittelbar in die übliche Abwasser- Kanalisation eingeleitet, aber - wegen der guten Reinigung - durchaus sogar auch wieder verwendet werden, so bei¬ spielsweise zu Reinigungs- und/oder Kühlzwecken, z.B. zur Straßenreinigung, Toilettenspülung und dergleichen. Demge¬ genüber wird das aus dem Schadstoff-Schlamm abgetropfte Wasser vorzugsweise erneut der Elektrolysebehandlung zuge¬ führt.

In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfin¬ dung wird die zu reinigende Flüssigkeit vor der Elektroly¬ sebehandlung einer insbesondere chemischen Behandlung zum Ausfällen von Schadstoffen unterzogen. Hierzu wird die Flüssigkeit zunächst durch Zugabe einer Säure einer pH- Wert-Absenkung und anschließend durch Zugabe einer Lauge einer pH-Wert-Anhebung unterzogen oder umgekehrt. Insbe¬ sondere wird der pH-Wert auf ca. 3 abgesenkt und dann wie¬ der auf ca. 7 (neutral) angehoben. Diese chemische Behand¬ lung führt zu einer Emulsionsspaltung, d.h. zum "Aufbrechen" der Flüssigkeit, wodurch insbesondere Schwermetalle, vor¬ teilhafterweise aber auch PCB und PAK, ausgefällt werden. Die hierdurch entstehenden Teilchen können nachfolgend sehr effektiv durch die erfindungsgemäße Elektrolysebehandlung abgeschieden werden. Es hat sich gezeigt, daß gerade durch die Kombination der erfindungsgemäßen Elektrolysebehandlung mit der vorausgehenden chemischen Behandlung eine derart effektive Reinigung erreicht werden kann, daß die gereinig¬ te Flüssigkeit hinsichtlich der noch vorhandenen Restschad¬ stoffe, und zwar insbesondere der PAK- und PCB-Anteile, weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte bleibt. Im Falle die¬ ser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dann

zweckmäßigerweise das durch die Entwässerung erhaltene Was¬ ser nicht nur der Elektrolysebehandlung, sondern auch der vorausgehenden chemischen Behandlung erneut zugeführt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Elektrolyseeinrichtung derart innerhalb des Flüs¬ sigkeits-Behälters angeordnet ist, daß die durch eine Zu¬ lauföffnung einströmende Flüssigkeit die Elektrolyseein¬ richtung vertikal von unten nach oben durchströmt. Der Behälter weist eine langgestreckte, wannenartige Form auf, wobei die Zulauföffnung und die Elektrolyseeinrichtung an einer Schmalseite des wannenartigen Behälters und an der gegenüberliegenden Seite eine Abschöpfeinrichtung für eine sich abscheidende Schadstoff-Schwimmschicht sowie ein Über¬ lauf für die aufbereitete Flüssigkeit angeordnet sind. Die Elektrolyseeinrichtung befindet sich vollständig unterhalb des Niveaus der Oberfläche der in dem Behälter enthaltenen Flüssigkeit. Hierdurch strömt die kontinuierlich über die Zulauföffnung zugeführte Flüssigkeit zunächst vertikal durch die Elektrolyseeinrichtung, tritt dann aus dieser aus und strömt horizontal in Richtung des Überlaufs, wodurch die abgeschiedenen Schadstoffe als Schicht zu der Abschöpf¬ einrichtung mitgenommen werden.

Vorzugsweise ist dem Behälter eine Einrichtung zum chemi¬ schen Ausfällen von Schadstoffen unmittelbar vorgeordnet, die aus zwei Teilbehältern besteht, wobei der erste Teilbe¬ hälter einen Zulauf für die aufzubereitende Flüssigkeit auf¬ weist und mit dem zweiten Teilbehälter über einen Über-lauf verbunden ist, und wobei der zweite Teilbehälter in seinem unteren Bereich eine vorzugsweise unmittelbar in die Zulauf¬ öffnung des Behälters und damit in die Elektrolyseeinrich¬ tung übergehende AblaufÖffnung aufweist. Der erste Teilbe-

hälter ist mit einem Säure-Zulauf und der zweite Teilbehäl¬ ter mit einem Lauge-Zulauf ausgestattet. Diese Zuläufe be¬ sitzen Ventile, die von einer Reguliereinrichtung betätigt werden, um in Abhängigkeit von über Sensoren erfaßten Ist¬ werten der pH-Werte der in den beiden Teilbehältern enthal¬ tenen Flüssigkeit den Säure- und/oder Lauge-Zulauf zum Ein¬ stellen von vorbestimmten pH-Sollwerten zu regulieren.

Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei¬ spiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung soll im folgen¬ den die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrich¬ tung,

Fig. 2 eine Draufsicht in Pfeilrichtung II gemäß Fig. 1,

Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt längs der Linie III- III in Fig. 2,

Fig. 4 eine Perspektivansicht einer bevorzugten Ausfüh¬ rungsform einer Entwässerungsvorrichtung,

Fig. 5 einen vertikalen Querschnitt durch eine erfindungs- gemäße Elektrolyseeinrichtung längs der Linie V-V in Fig. 2 und

Fig. 6 eine Seitenansicht der Elektrolyseeinrichtung in Pfeilrichtung VI gemäß Fig. 5.

In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. gleich wirkende Teile und Komponenten stets mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.

Wie den Fig. 1, 2 und 3 zu entnehmen ist, besteht eine er¬ findungsgemäße Vorrichtung zum Aufbereiten (Reinigen) ins¬ besondere von Schadstoffe enthaltendem Abwasser aus einem wannenartigen, langgestreckten Behälter 2 mit einem Boden 4, zwei Längs-Seitenwänden 6 und 8 sowie zwei Stirnwänden 10 und 12. Der Behälter 2 besteht vorzugsweise aus einem faserverstärkten Kunststoff (z.B. GFK) und ist daher chemi¬ kalienbeständig (säurefest) und korrosionsfrei. Die Wände 6 bis 12 besitzen vorzugsweise Versteifungsrippen 14.

In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform ist in der Nähe der einen Stirnwand 10 innerhalb des Behälters 2 eine vertikale Tauchwand 16 parallel zur Stirnwand 10 ange¬ ordnet, deren untere Kante eine Öffnung 18 bildend oberhalb des Bodens 4 endet (siehe insbesondere Fig. 3). Weiterhin ist etwa im mittigen Bereich zwischen der Stirnwand 10 und der Tauchwand 16 eine zu diesen parallele Zwischenwand 20 angeordnet. Durch diese Ausgestaltung ist zwischen der Stirnwand 10 und der Zwischenwand 20 ein erster Teilbehäl¬ ter 22 gebildet und zwischen der Zwischenwand 20 und der Tauchwand 16 ein zweiter Teilbehälter 24. In den ersten Teilbehälter 22 mündet ein Zulauf 26 für die aufzubereiten¬ de, verunreinigte Flüssigkeit. Die beiden Teilbehälter 22, 24 sind miteinander durch einen Überlauf 28 verbunden, der durch die gegenüber der Oberkante der Wände 6 bis 12 sowie der Oberkante der Tauchwand 16 tiefer angeordnete Oberkante der Zwischenwand 20 gebildet sein kann. Die Öffnung 18 bil¬ det gleichzeitig einen Auslaß des zweiten Teilbehälters 24 und eine ZulaufÖffnung für den eigentlichen Behälter-Innen¬ raum 30. Innerhalb jedes Teilbehälters 22, 24 ist eine ins¬ besondere als Schlauch- oder Rohrlüfter 32 ausgebildete Mischeinrichtung angeordnet. Dies ist im Vergleich zu mecha¬ nischen, beispielsweise elektromotorisch angetriebenen

Mischeinrichtungen insofern von Vorteil, als hierdurch sehr große Schadstoff-Flocken erhalten bleiben (die ansonsten durch mechanische Rührwerke zerstört würden), denn je größer die Flocken sind, desto besser werden diese nachfolgend ab¬ geschieden. Außerdem kann mit den Schlauch- oder Rohrlüftern 32 sehr viel leichter ein Ex-Schutz gewährleistet werden. In den ersten Teilbehälter 22 mündet zudem ein Säure-Zulauf 34 und in den zweiten Teilbehälter 24 ein Lauge-Zulauf 36. Der Zweck dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird im fol¬ genden noch näher erläutert werden.

Erfindungsgemäß ist nun innerhalb des Behälters 2 bzw. des Innenraums 30 eine Elektrolyseeinrichtung 38 derart ange¬ ordnet, daß diese von der in Pfeilrichtung 40 (siehe Fig. 3) durch die ZulaufÖffnung 18 einströmenden Flüssigkeit vertikal von unten nach oben, d.h. in Pfeilrichtung 42, durchströmt wird. Zudem ist diese Elektrolyseeinrichtung 38 vorteilhafterweise einschließlich aller erforderlichen Anschlüsse vollständig unterhalb des Niveaus der in dem Behälter 2 befindlichen Flüssigkeit angeordnet, wodurch ein besonders guter Ex-Schutz erreicht wird, indem durch Ent¬ ladungen hervorgerufene Funkenbildungen vermieden werden.

Im Bereich der gegenüberliegenden Stirnwand 12 ist einer¬ seits eine Abschöpfeinrichtung 44 für eine sich auf der Flüssigkeitsoberfläche abscheidende Schadstoff-Schwimm¬ schicht 46 angeordnet sowie andererseits ein Überlauf 48 für die aufbereitete Flüssigkeit gebildet. Hierdurch strömt die kontinuierlich über die ZulaufÖffnung 18 zugeführte und aus der Elektrolyseeinrichtung 38 ausströmende Flüssigkeit nachfolgend horizontal in Richtung der Abschöpfeinrichtung 44 und des Überlaufs 48, d.h. in Richtung der in Fig. 3 eingezeichneten Pfeile 50.

Wie sich insbesondere den Fig. 2, 5 und 6 entnehmen läßt, besteht die Elektrolyseeinrichtung 38 im bevorzugten Aus- führungsbeispiel der Erfindung aus zwei lösbar in dem Be¬ hälter 2 gehalterten Elektrolyseeinheiten 38a, 38b, die nebeneinander zwischen den Seitenwänden 6 und 8 angeordnet sind und dabei an der Tauchwand 16 anliegen (siehe Fig. 3). Gemäß Fig. 5 und 6 weist jede Elektrolyseeinheit 38a, b eine gehäuseartige Halterung 52 für eine Anoden-/Kathoden-Anord¬ nung 54 auf. Die Halterung 52 besitzt einen horizontalen, im in den Behälter 2 eingesetzten Zustand (Fig. 3) etwa auf dem Niveau der unteren Kante der Tauchwand 16 liegenden Boden 56 und zwei sich von diesem vertikal erstreckende, zueinander parallele, gegenüberliegende Stirnwandungen 58, die mit ihren der Tauchwand 16 zugekehrten Kanten an dieser anlie¬ gen, so daß die Halterung 52 in dieser vertikalen Richtung durch die Tauchwand 16 im wesentlichen verschlossen ist. Zwischen den Stirnwandungen 58 erstreckt sich mittig eine vertikale Zwischenwandung 60. Diese Zwischenwandung 60 bildet eine Haltewandung für eine Kathode 62, die im bevor¬ zugten Ausführungsbeispiel aus zwei einzelnen, auf beiden Seiten der Haltewandung 60 gehalterten Platten 64 insbeson¬ dere aus Edelstahl besteht. Auf beiden Seiten dieser Kathode 62 ist jeweils eine Anode 66 angeordnet, wobei jede Anode 66 von einer Vielzahl von zueinander parallel sowie in vertika¬ len, zu der Kathode 62 senkrechten Ebenen liegenden, insbe¬ sondere aus Aluminium bestehenden Platten 68 gebildet ist. Im Bereich zwischen der Kathode 62 und den Anoden 66 besitzt der Boden 56 der Halterung 52 jeweils eine schlitzförmige Eintrittsöffnung 70 für die Flüssigkeit, und in ihrem oberen Bereich ist die Halterung 52 zum Austritt der Flüssigkeit vorzugsweise vollständig offen ausgebildet. Auf der der Tauchwand 16 gegenüberliegenden Seite kann innerhalb des Behälters 2 eine weitere Wandung 71 (Fig. 3) angeordnet

sein, die sich parallel zur Tauchwand 16 vom Behälter-Boden 4 bis zum oberen Abschluß der Elektrolyseeinrichtung 38 erstreckt, so daß auch in dieser vertikalen Richtung die Halterung 52 geschlossen und daher nur nach oben hin sowie unten über die Eintrittsöffnungen 70 des Bodens 56 offen ist. Die Halterung 52 ist derart in dem Behälter 2 ange¬ ordnet, daß die ZulaufÖffnung 18 in die Eintrittsöffnungen 70 übergeht.

Zweckmäßigerweise sind die Anoden 66 zum Verstellen des Elektrodenabstandes relativ zu der Kathode 62 verstellbar in der Halterung 52 gehaltert. Hierzu sind die Platten 68 jeder Anode 66 im oberen und unteren Bereich ihrer der Kathode 62 abgekehrten Kanten über Verbindungsstangen 72 miteinander verbunden. An diesen Verbindungsstangen 72 sind Gewindestangen 74 befestigt, die in Einstellmuttern 76 ein¬ greifen, die ihrerseits in im Querschnitt U-förmigen Halte¬ profilen 78 geführt sind. Diese Halteprofile 78 erstrecken sich parallel zu der Zwischenwandung 60 zwischen den Stirn¬ wandungen 58 der Halterung 52. Die Verstellung des Elektro¬ denabstandes kann manuell oder aber motorisch mittels eines nicht dargestellten Antriebsmotors erfolgen.

Die Halterung 52 besteht zweckmäßigerweise aus einem faser¬ verstärkten Kunststoff, und auch die die Anoden 66 bzw. de¬ ren Platten 68 verstellbar halternden Teile 72,74,76 und 78 bestehen aus einem Isolierwerkstoff, insbesondere aus PVC.

Wie weiterhin insbesondere in Fig. 3 zu erkennen ist, weist die Abschöpfeinrichtung 44 mindestens einen oberhalb des Behälters 2 quer zur Behälter-LängserStreckung angeordneten und vertikal in die Schwimmschicht 46 sowie vorzugsweise geringfügig in die darunter angeordnete Flüssigkeit eintau-

chenden Abstreifer 80 auf, der insbesondere motorisch in Richtung einer dem Flüssigkeits-Überlauf 48 vorgeordneten Ablaufrinne 82 für die Schwimmschicht 46 beweglich geführt ist. In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei derartige Abstreifer 80 an umlaufenden Antriebselementen 84, z.B. Ketten, befestigt, die derart in Richtung der in Fig. 3 eingezeichneten Pfeile 86 umlaufen, daß sich die Abstreifer 80 in ihrer unteren,in die Schwimm¬ schicht 46 eintauchenden Lage in Pfeilrichtung 88 in Rich¬ tung der Ablaufrinne 82 bewegen. Die Schwimmschicht 46 ge¬ langt hierdurch über eine von einer Tauchwand 90 gebildeten Überlaufkante in die Ablaufrinne 82.

Weiterhin ist der Fig. 3 zu entnehmen, daß sich im Bereich zwischen der Elektrolyseeinrichtung 38 und der Ablaufrinne 82 bzw. der Tauchwand 90 zwischen den Seitenwänden 6, 8 meh¬ rere Querwände 92 erstrecken, die jeweils zueinander sowie zu den Stirnwänden 10, 12 parallel angeordnet sind und mit ihren oberen und unteren Kanten jeweils von der Oberkante der Seitenwände 6, 8 sowie vom Boden 4 beabstandet sind. Diese Querwände 92 dienen zur Beruhigung der innerhalb des Behälters 2 strömenden Flüssigkeit, was die Flotation, d.h. das Abscheiden der Schadstoffe, begünstigt, sowie zur mecha¬ nischen Versteifung des Behälters 2. Es ist ferner zweckmä¬ ßig, wenn der Boden 4 in mehrere Abschnitte unterteilt ist, die jeweils in unterschiedlichen Richtungen ein Gefälle zur Horizontalen aufweisen. Dabei weist der Behälter 2 jeweils an den tiefsten Stellen des Bodens 4 Ablaufventile 94 auf (Fig. 1 und 2). Diese Ausgestaltung erleichtert eine voll¬ ständige Entleerung des Behälters 2, falls diese z.B. zu Reinigungszwecken erforderlich sein sollte.

Die oben bereits beschriebenen, der Elektrolyseeinrichtung

38 insbesondere unmittelbar vorgeordneten Teilbehälter 22 und 24 sind Bestandteil einer Einrichtung 96 zum chemischen Ausfällen von Schadstoffen. Zu dieser Einrichtung 96 gehört des weiteren auch eine pH-Wert-Reguliereinrichtung 98, die erfindungsgemäß in Abhängigkeit von Istwerten der pH-Werte der in den beiden Teilbehältern 22, 24 enthaltenen Flüssig¬ keit den Säure-Zulauf 34 und/oder den Lauge-Zulauf 36 durch entsprechende, nicht dargestellte Ventile zum Einstellen von vorbestimmten pH-Sollwerten reguliert. Zum Erfassen der pH- Istwerte ist jeder Teilbehälter 22, 24 mit einem entspre¬ chenden Fühler bzw. Sensor ausgestattet. Die Erfassung der Ist-Werte sowie die Wirkbetätigung der Ventile der Zuläufe 34, 36 sind in Fig. 3 durch gestrichelte Linien angedeutet.

Weiterhin ist erfindungsgemäß eine pH-Wert-Endkontrollein¬ richtung 100 vorgesehen,die bei Abweichungen des Ist-Wertes des pH-Wertes der aufbereiteten, über den Überlauf 48 ablau¬ fenden Flüssigkeit von einem vorbestimmten pH-Sollwertbe¬ reich, insbesondere 6 bis 9, oder bei Abweichungen von einem bestimmten Sollwert, insbesondere dem Neutralwert 7, eine Alarmmeldung auslöst und/oder die gesamte Vorrichtung ab¬ schaltet.

Über die Ablaufrinne 82 gelangen die als Schlamm abgeschöpf¬ ten Schadstoffe (Schwimmschicht 46) in eine Entwässerungs- vorrichtung 102, wie sie in Fig. 4 in einer besonders vor¬ teilhaften Ausführungsform dargestellt ist. Diese Entwässe¬ rungsvorrichtung 102 besteht aus einem Filterbehälter 104, dessen Boden 106 und Wandungen 108 aus einem Filtermaterial 110 (in Fig. 4 durch Schraffierungen angedeutet), insbeson¬ dere einem Filtergewebe, bestehen. Zweckmäßigerweise ist eine in Fig. 4 nicht erkennbare Trag- bzw. Rahmenkonstruk¬ tion mit dem Filtermaterial 110 bezogen. Besonders vorteil-

haft ist es, wenn innerhalb des Filterbehälters 104 mehrere röhr- oder schachtartige Filtereinsätze 112 in vertikaler Anordnung auf dem Boden 106 stehend angeordnet sind. Dabei sind die Wandungen dieser Filtereinsätze 112 ebenfalls aus dem Filtermaterial 110 gebildet. Der horizontale Abstand A der Filtereinsätze 112 voneinander sowie von den Wandungen 108 des Filterbehälters 104 beträgt dabei maximal 50 bis 60 cm. Dies ist insofern von Vorteil, als der abgeschöpfte Schadstoff-Schlamm einen sogenannten "Entwässerungsradius" von nur ca. 30 cm besitzt. Dies bedeutet, daß Wasser aus dem Schlamm nur über eine Entfernung von etwa 30 cm nach außen gelangen kann. Durch die Filtereinsätze 112 wird da¬ her vorteilhafterweise erreicht, daß der Schlamm auch in großen Mengen von bis zu mehreren, z.B. 1 bis 2 Kubikmetern vollständig entwässert sowie belüftet werden kann. Zur Ent¬ leerung ist es vorteilhaft, den Filterbehälter 104 über eine Schwenklagerung 114 derart schwenkbeweglich an einer Halte¬ rung zu befestigen, daß der Behälter 104 auf einfache Weise ausgekippt werden kann.

Im folgenden soll nun noch kurz die Funktion der erfindungs¬ gemäßen Vorrichtung bzw. der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert werden.

Die zu reinigende, mit Schadstoffen belastete Flüssigkeit, insbesondere Abwasser aus Industrieanlagen oder von Schrott¬ plätzen, wird in einem nicht dargestellten Sammelbecken an¬ gesammelt und von hier mittels einer ebenfalls nicht darge¬ stellten Pumpe über den Zulauf 26 in den ersten Teilbehälter 22 der Einrichtung 96 zur chemischen Behandlung befördert. Hier wird durch Zugabe insbesondere von Schwefelsäure über den Säure-Zulauf 34 der pH-Wert des Abwassers auf etwa 3 abgesenkt. Innerhalb des ersten Teilbehälters wird dabei

die Flüssigkeit mit der Säure durch den Schlauch- oder Rohr¬ lüfter 32 intensiv verwirbelt. Die Flüssigkeit gelangt dann über den Überlauf 28 in den zweiten Teilbehälter, in dem der pH-Wert durch Zugabe insbesondere von Natronlauge über den Lauge-Zulauf 36 wieder insbesondere auf 7 (neutral) angeho¬ ben wird. Die pH-Wert-Regelung erfolgt über die Regulier¬ einrichtung 98, die entsprechende Dosierventile für den Säure- und Lauge-Zulauf ansteuert. Bei der sich an die pH- Wert-Absenkung anschließenden pH-Wert-Erhöhung kann ein ge¬ gebenenfalls auftretendes Überschreiten des neutralen pH- Wertes "7" vorteilhafterweise durch erneutes, dosiertes Zu¬ führen einer entsprechenden Menge von Säure wieder ausgegli¬ chen werden, so daß der Wert "7" auch tatsächlich erreicht wird.

Nach dieser chemischen Vorbehandlung, durch die Schadstof¬ fe, und zwar insbesondere Schwermetalle und - überraschen¬ derweise - auch PAK und PCB, als Teilchen (Flocken) ausge¬ fällt werden, strömt das Abwasser durch die Öffnung 18 in die Elektrolyseeinrichtung 38 und in dieser in Richtung der Pfeile 42 vertikal von unten nach oben. Hierdurch werden auf elektrolytischem Wege Gasbläschen erzeugt, an denen sich die Schadstoff-Teilchen anlagern und so nach oben transpor¬ tiert werden. Die Schadstoff-Teilchen sind in Fig. 3 durch Punkte angedeutet. Es bildet sich auf diese Weise an der Flüssigkeitsoberfläche die abschöpfbare Schwimmschicht 46.

Nachdem die Flüssigkeit oben aus der Elektrolyseeinrichtung 38 ausgetreten ist, strömt sie nachfolgend in horizontaler Richtung weiter durch den Behälter 2 in Richtung des Über¬ laufs 48, d.h. in Pfeilrichtung 50, wodurch die schwimmen¬ den Schadstoff-Teilchen mitgenommen werden. Auch während dieser Strömung bewegen sich noch Schadstoff-Teilchen ver-

tikal nach oben, so daß in diesem Bereich eine Flotations- phase stattfindet, die vorzugsweise mindestens eine halbe Stunde dauert. Diese Flotationsphase ist abgeschlossen, wenn die Schwimmschicht 46 in den Bereich der Abschöpfeinrichtung 44 gelangt. Hier wird die Schwimmschicht 46 (Flotatschlamm) mit dem kontinuierlich umlaufenden Abstreifer 80 in die Ab¬ laufrinne 82 von der Flüssigkeitsoberfläche abgestreift bzw. abgeschöpft. Das so gereinigte Abwasser gelangt unter der Tauchwand 90 hindurch und über den Überlauf 48 in einen Ab¬ wasserkanal oder zu einer Wiederverwendung. Im Bereich des Überlaufs 48 erfolgt noch eine pH-Wert-Endkontrolle über die Einrichtung 100, die den jeweiligen pH-Istwert erfaßt und bei Abweichungen von einem Sollwert, insbesondere dem Neu¬ tralwert 7, oder von einem Sollwertbereich, insbesondere 6 bis 9, eine Alaππmeldung auslöst und/oder die gesamte Vor¬ richtung abschaltet. Hierdurch wird verhindert, daß ein Ab¬ wasser mit einem falschen pH-Wert in die Kanalisation oder zur Wiederverwendung gelangt.

Der abgeschöpfte Schadstoffschlamm wird nachfolgend in die Entwässerungsvorrichtung 102 (siehe Fig. 4) eingefüllt. Hier wird durch das Filtermaterial 110 hindurch eine weitgehende Entwässerung des Schlammes erreicht. Je nach Dauer der Lage¬ rung kann eine nahezu vollständige Austrocknung erreicht werden. Es entsteht hierdurch eine Trockensubstanz, die auf¬ grund ihrer Schwermetall- und Kohlenwasserstoff-Anteile zweckmäßigerweise in einer Sondermüll-Verbrennungsanlage verbrannt wird. Das aus dem Filterbehälter 104 bzw. der Ent¬ wässerungsvorrichtung 102 abgetropfte Wasser wird vorzugs¬ weise erneut dem ersten Teilbehälter 22 zugeführt.

Durch die Erfindung wird eine außerordentlich effektive Auf¬ bereitung (Reinigung) von Flüssigkeiten, insbesondere von

Abwasser, erreicht, wobei es erstmalig gelungen ist, auch PCB- und PAK-Anteile wirksam abzuscheiden. Aufgrund der Entwässerung des Schadstoffschlammes beträgt die einer Son¬ dermüll-Entsorgung (Verbrennung) zuzuführende Schadstoff- Menge vorteilhafterweise nur noch etwa 2°/ 00 ( 2 pro mille) der ursprünglich angefallenen Flüssigkeit, so daß die für die Sondermüll-Entsorgung aufzuwendenden Kosten sich eben¬ falls erheblich senken lassen.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschrie¬ bene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.