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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICES FOR GENTLY APPLYING HYPERTHERMIA TO HUMANS AND ANIMALS, ALSO IN ASSOCIATION WITH OTHER PHYSICAL PROCESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1988/004916
Kind Code:
A1
Abstract:
A process and devices for gently applying hyperthermia, also associated with other physical treatments. The person or animal to be treated is placed before and during therapy in a pressure chamber with a pressure higher than the atmospheric pressure and than the volatilaztion pressure (partial pressure) of the most volatile components agglomerated, dissolved and bound to the body and its metabolic paths at the highest temperature to which the person or the animal are exposed during the process and treatments. At the normal temperature of the body, the volume of already available gases can be reduced. The heat accumulation effect is improved by the high humidity of the air.

Inventors:
DALLINGA HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP1987/000829
Publication Date:
July 14, 1988
Filing Date:
December 31, 1987
Export Citation:
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Assignee:
DALLINGA HELMUT (DE)
International Classes:
A61F7/00; A61G10/02; A61N5/00; (IPC1-7): A61F7/00; A61G10/02
Foreign References:
FR2493699A11982-05-14
US4569836A1986-02-11
FR1465000A1967-01-06
GB907524A1962-10-03
DE1566654A11970-08-06
FR2508794A11983-01-07
US2810384A1957-10-22
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur schonenden Anwendung von Hyperthermie, auch in Kombination mit: Mikrowellentherapie und/oder Radiotherapie, Ultraschalltherapie Temperaturbestimmung , Chemotherapie, Diättherapie, Dialyse und andere Therapien, dadurch gekennzeichnet, daß der zu erwärmende Mensch (Lebewesen) vor und bei vorgenannten Therapien und Ver¬ fahren unter einen Überdruck gegenüber dem Atmosphä¬ rendruck gesetzt wird, der größer ist als der Verflüch¬ tigungsdruck (Partialdruck) der im Körper und seinen Stoffwechselwegen gebundenen, gelösten und agglomerier¬ ten, flüchtigsten Komponente, bei der höchsten Tempera¬ tur, welcher der Mensch (Lebewesen) während der Thera¬ pien und Verfahren ausgesetzt wird, darüber hinaus sol¬ len vorhandene Gase, welche bereits bei normaler Kör¬ pertemperatur im Körper vorhanden sind, (02 , N2 , C02 , toxische Stoffe usw.) bei Erhöhung der Körpertemperatur durch Überdruck daran gehindert werden, ihr Volumen zu vergrößern, gegebenenfalls soll sogar ihr Volumen durch Überdruck verringert werden .
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die unter Überdruck stehenden Räume, Fig. 1 , dergestalt klimatisiert sind, daß die Luftfeuchtigkeit von relativ 10 % bis gesattigt eingestellt (regelbar) werden kann. Verfahren nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsdruck größer ist als derjenige Partial druck, welcher der höchsten auftretenden Applikations¬ temperatur entspricht. Verfahren nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Applikationsraumen ein Ganzkörper oder Be¬ wegungsbad, Fig. 1.14, installiert ist mit regulier¬ barer Temperatur.
3. 5 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das GanzkorperBewegungsbad mit einer eigenen Heizein¬ richtung versehen ist. Verfahren nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet Fig. 1. 3, 10 u. 12, daß in den Applikationsraumen das technische Gerat installiert ist, welches unter Über¬ druck für die Applikation der in Anspruch 1 genannten Therapien und Verfahren erforderlich ist. Verfahren nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet daß die in 1 genannten Therapien und Verfahrn zwar un¬ ter Überdruck angewendet werden , jedoch ohne Hyper¬ thermie . 3?.
4. 8 Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationsräume mit einer Versorgungs und Ent¬ sorgungsschleuse, Fig. 1. 25, 26, versehen sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikationsdruck mittels einer Druckregeleinrichtung veränderbar ist .
6. Verfahren nach Anspruch 1 , 2 und 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß eine Raumluftumwälzung, Fig. 2. 27, 28, 29 u. 30, durch das Wasserbad geführt wird, um die Luft zu waschen, zu befeuchten und in der Temperatur zu ver¬ ändern.
7. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Therapiestation, Fig. 1 , mit einer Kompressions¬ und Dekompressionsschleuse 2 versehen ist.
8. Therapiezentrum nach Fig. 1 und Fig. 2 zur schonenden Anwendung der in Anspruch 1 genannten Therapien mit Einrichtungen zur Durchführung' dieser Therapien (in an sich bekannten Druckstationen) unter Nutzung der in Fig. 1 und 2 aufgeführten technischen Ausrüstungen, insbesondere in den Räumen 3. 4 , 10, 11 und 12.
Description:
A ~

Verfahren und Vorrichtungen zur schonenden Anwendung von Hyperthermie bei Menschen und Tieren, auch in Kombination mit anderen physikalischen Verfahren.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schonenden Anwen¬ dung von Hyperthermie unter überhöhtem Druck (nachstehend der Einfachheit halber allgemein auch kurz als Druckhyper¬ thermie bezeichnet) sowie einer Therapiestation zur Durch¬ führung dieses Verfahrens auch in Kombination mit anderen physikalischen Verfahren.

Wenn vor- oder nachstehend von einer schonenden Anwendung von Hyperthermie die Rede ist, so soll hierunter jeweils eine solche Hyperthermiebehandlung verstanden werden, bei welcher die vor der der Hyperthermiebehandlung vorhandenen gesunden Ausgangseigenschaften und damit die Qualität von gesunden Zellen und Gewebe möglichst nicht bzw. zumindest nicht beachtlich im Sinne einer Verschlechterung verändert wird .

Es hat sich gezeigt, daß organische gesunde Stoffe, wie Blut, Gewebe, Zellen, usw. , wenn sie über längere Zeit einer erhöhten Temperatur ausgesetzt werden von z.B. 41 °C, sich unter entsprechendem Überdruck diese thermoresistenter er¬ halten, daß sich also die Wärmetoleranz erhöht.

Wenn weiterhin vor- oder nachstehend von schonender Anwen¬ dung von Hyperthermie (Druckhyperthermie) die Rede ist, so soll hierunter im vorliegenden Zusammenhang sowohl die Ganz- körperhyperthermie unter überhöhtem Druck, als auch die lokale Hyperthermie unter überhöhtem Druck verstanden wer¬ den. So kann es auch sehr wirkungsvoll sein, wenn zunächst eine Ganzkörper-Druckhyperthermie bei c a . 41 °C erfolgt und

- -

mitlaufend die Anwendung einer lokalen Hyperthermie bei z.B. 44° C erfolgt, mit Kurzwellen, Mikrowellen oder sonstiger Wärmeapplikatio .

Nun hat sich gezeigt, daß zum Beispiel Tumoren bei Anwendung von Hyperthermie auf ionisierende Strahlen sensibler rea¬ gieren. Die Anwendung von Druckhyperthermie erhöht diese Wirkung noch ganz erheblich. Darum kann die gleichzeitige Anwendung von Druckhyperthermie und Strahlentherapie die Erfolgschancen deutlich vergrößern, bei gleichzeitiger Redu¬ zierung der Strahlungsdosis.

Neben dem gesteigerten Er olg gegenüber dem entarteten Ge¬ webe werden gesunde Zellen ganz wesentlich geschont . Durch die wesentlich höhere Wärme- und Strahlenleitfähigkeit von Geweben unter relativ hohem Druck (dieses gilt sowohl für gesundes als auch für krankes Gewebe) reduziert sich der Aufwand an Wärme- und Strahlenenergie.-

Die Eindringtiefe bei lokaler Druckhyperthermie und Strah¬ lentherapie vergrößert sich wesentlich und in einem zeitlich schnelleren Ablauf. Auch die Wärmeleitfähigkeit bei der Ganzkörper-Druckhyperthermie ist gleichermaßen verbessert. Und der Wärmetransport unter entsprechendem Überdruck er¬ folgt gleichmäßiger.

Neben dem Überdruck in den Applikationsräumen, Fig. 1 , wird eine hohe•Luftfeuchtigkeit (in der Regel gesättigt), eine Steuerung der Raumtemperatur und auch die Temperatursteue¬ rung des Ganzkörperbades den gewünschten Wärmestau im Körper bewirken bzw. wird im günstigsten Fall der Körper veranlaßt, den Sollwert der normalen Körpertemperatur zu erhöhen.

Die Anwendung von Hyperthermie war bis jetzt auf eine maxi¬ male Temperatur von ca. 41 ° C für die Ganzkörperhyperther ie

und ca. 43° C für die lokale Hyperthermie begrenzt, wobei die Anwendungszeiten auf 1 bis 2,5 Stunden begrenzt waren.

Die Anwendungszeiten bei Druckhyperthermie lassen sich ver¬ vielfachen bei gleicher oder auch höherer Temperatur. Wobei für die Ganzkorper-Druckhyperthermie Temperaturen von über 42* C möglich sein werden.

Durch die Anwendung von Druckhyperthe.rmie soll die Remission von Tumoren erreicht werden. Die in der Regel spontan ein¬ setzende Remission soll durch längere Therapiezeiten zur totalen Remission führen. Bei Tumoren, die sich bisher als resistent gegen Strahlentherapie erwiesen haben, soll durch die Druckhyperthermie, gegebenenfalls in Verbindung mit der Radiotherapie eine totale Remission von Tumoren erreicht werden. Wobei bei der Ganzkorper-Druckhyperthermie auch eine totale Remission von Metastasen erreicht werden soll.

Neben der Beseitigung von Krebsgeschwülsten und Metastasen wird sich die gesamte Stoffwechsellage , insbesondere im Blutkreislauf, in den Zellen und in den Organen und ablei¬ tenden Harnwegen verbessern. Die Pumpleistung des Herzens in kg/h wird erhöht. Die Trennfähigkeit der Zellen und z.B. Nieren wird deutlich verbessert, so daß in Einzelfällen die Dialyse durch die problemlosere Ganzkorper-Druckhyperthermie ersetzt werden kann.

Wie bereits ausgeführt wurde, ist die vorliegende Erfindung in besonderem Maße für die therapeutische Behandlung von Krebserkrankungen, Durchblutungsstörungen, Stoffwechseler¬ krankungen (Versorgung und Entsorgung) bei Mensch und Tier geeignet .

Das Ansteigen der Körpertemperatur bei konstantem atmosphä¬ rischen Druck bringt immer eine Vergrößerung der Gasmenge und des Gasvolumens im gesamten Körper wie im Blutkreislauf,

- -

Zellen, Gewebe, Organen usw. Dieses trifft zu bei der Volu¬ menvergrößerung von vorhandenen Gasen, in den vorgenannten Bereichen, als auch für Inhaltsstoffe, deren Partialdrücke bei Ansteigen der Temperatur eine Zustandsänderung von flüssig oder fest in gasförmig bewirken. Insbesondere auch toxische Stoffe können dadurch aus Zellen, Gewebe oder den ableitenden Harnwegen nicht ausreichend abgeführt werden .

Durch das Ansteigen des Gasvolumens im Blutkreislauf wird immer die Pumpleistung des Herzens verringert. Außerdem kön¬ nen Gasblockaden die Blutverteilung in kleinste Gefäße, Zellen oder Organe verhindern bzw. stark reduzieren. Dadurch kommt es zu FehlVersorgungen und Fehlentsorgungen im gesam¬ ten Körpersystem. Die Nieren und ableitenden Harnwege sind in ihrer Leistung reduziert, im Extremfall werden sie ver¬ sagen.

Wenn zum Beispiel eine Körperzelle durch Ansteigen der Kör¬ pertemperatur oder durch Fehlernährung, sowohl quantitativ als auch qualitativ, mehr gasförmige Stoffe (z.B. durch che¬ mische Prozesse wie Spalten und Gären) erzeugt als durch die Zellmembranen in gleicher Zeit ausgetauscht werden können , kommt es zu einer Vergiftung bzw. zu thermodynamischen Ver¬ änderungen, die eine Zelle oder Gewebe durch Überdruck zer¬ stören bzw. kommt es zu Entartungen. Das gleiche kann, wie bei Tieren nachgewiesen, auch durch Viren entstehen.

Das Wirksamwerden des genetischen Abwehrprogramms in den Zellen wird durch die überschüssige Gasmenge in den Zellen blockiert. Früher oder später muß es zur Zerstörung oder Entartung der Zelle kommen. Darum ist auch eine Schonkost, die im gesamten Stoffwechsel weniger Gasbildung (insbeson¬ dere weniger toxische Gase ) erzeugt, erfolgreich für be¬ drängte Körperzellen bzw. für den gesamten Körper. Kranke Zellen können dadurch gesunden. Für völlig entartete Gewebe dürfte diese Maßnahme zu spät kommen. Auch mehrere kleine Mahlzeiten werden aus den vorgenannten Gründen den gesamten

Stoffwechsel begünstigen, weil für den Stoffaustausch mehr Zeit bleibt als bei wenigen großen Mahlzeiten, die eine Stoßbelastung erzeugen, dem das gesamte StoffWechselsystem nicht gewachsen ist . Vergleichbar mit einem gleichmäßig fließenden Verkehr in einer Innenstadt und chaotischen Zu¬ ständen in der rush hour .

Ein Abfallen des atmosphärischen Drucks hat ähnliche Aus¬ wirkungen wie ein Ansteigen der Körpertemperatur. Und ab einem bestimmten Druckabfall tritt der Tod ein durch zu große Zustandsänderungen im gesamten Körpersystem.

Beim Menschen tritt bei einer mehrstündigen Körpertemperatur von ca. 42° C der Tod ein. Bereits bei Körpertemperaturen ab ca. 40" C wird der gesamte Organismus bzw. werden Stoff- Wechselsysteme geschädigt.

Um die Wärmetoleranz des Menschen zu vergrößern, sowohl in seiner Ganzheit als auch lokal, wäre es von Vorteil, die Grenzwerte von ca. 40° C für Schädigungen und ca. 42" C für das Eintreten des Todes erhöhen zu können.

Nun hat sich gezeigt, daß die vorher beschriebenen gesetz¬ mäßigen Vergrößerungen von Gasvolumen bei ansteigender Temperatur und Zustandsänderungen von anderen z.T. toxischen Stoffen und sonstige thermodynamische Volumenveränderungen sowie Volumenveränderungen durch chemische Prozesse wie Spaltung, Garung etc. durch Überdruck reduziert und/oder ganz abgestellt werden können.

Durch Überdruck laßt sich die Warmetoleranz des Menschen und organischer Stoffe verbessern bzw. bisherige Grenzwerte lassen sich nach oben verlagern. Dabei können neben dem Überdruck k nstliche Umweltverhaltnisse wie die Atemluft (chemische Zusammensetzung, Feuchtigkeit) und Temperatur so eingestellt werden, daß sich der Sollwert der Körpertempe¬ ratur selbsttätig höher einstellt.

- * -

In den Anlagen 1 und 2 ist der derzeitige Stand der Krebs¬ medizin wiedergegeben. In der Anlage 1 im wesentlichen der derzeitige Stand der Schulmedizin und in der Anlage 2 der derzeitige Stand unkonventioneller Methoden in der Krebs¬ therapie. Wobei insbesondere der Stand ermittelt wurde, der durch vorliegende Erfindung ersetzt oder verbessert werden kann .

Die Schulmedizin hat sich im Bereich der Hyperthermie im wesentlichen auf weitere Forschungen in der lokalen Hyper¬ thermie eingerichtet, ausgehend von der Annahme, daß im Bereich der Ganzkörperhyperthermie Temperaturen wesentlich über 40" C für die erforderlichen ZeitIntervalle nicht möglich sind (siehe Anlage 1.1) . Jedoch wird auch hier eine Kombination mit der Strahlentherapie befürwortet.

In der Anlage 1.2 wir-d auf eine deutliche StoffwechselVer¬ änderung nach einer Hyperthermiebehandlung hingewiesen . Bei der Druckhyperthermie werden diese Veränderungen im posi¬ tiven Sinne steuerbar.

Verschiedene Autoren, Anlage 1.2, beschreiben ein Durch¬ blutungsverhalten bei lokaler Hyperthermie, wie es bei gesundem Gewebe, insbesondere bei der Ganzkörperhyperther¬ mie, auf Grund von thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten, nicht sein kann.

Bei der bisherigen Anwendung von Hyperthermie treten u.a. Kreislaufstörungen ein und mit steigender Temperatur steigt die Anzahl absterbender gesunder und kranker Zellen. Wobei sich Tumorzellen als hitzeempfindlicher als gesunde Zellen erwiese .

Die zytotoxische Wirkung einer Überwärmung von Geweben ist schon lange bekannt (siehe Anlage 1.3) . In der gleichen Anlage wird darauf hingewiesen, daß vor einer effektiven klinischen Anwendung der Hyperthermie noch manche Fragen

-r - geklärt werden müssen. Dazu gehören beispielsweise der Mechanismus der Zellabtötung durch Überwärmung, die Opti¬ mierung der Behandlungsdauer und Temperatur, usw. Das we¬ sentliche Problem aller Krebstherapien liegt darin, daß die naturwissenschaftlich begründete, sogenannte Schulmedizin eine allgemeine und sichere Methode zur Behandlung einer fortgeschrittenen Krebserkrankung bisher noch nicht gefunden hat. Auch die weiter in Anlage 2 aufgeführten Vorstellungen über die Krebsgenese (durch die Vertreter unkonventioneller Therapien) und mehr oder weniger erfolgreicher Therapien leiden unter der nicht möglichen Reproduzierbarkeit in breiter Anwendung.

Wird heute auch nach Aussagen der Fachleute Krebs in ca. 40% aller Fälle geheilt, so ist doch der Erwartungsdruck sehr hoch, noch bessere Ergebnisse zu erreichen, bzw. den Krebs insgesamt heilbar zu machen.

Ich habe mir die Aufgabe gestellt, die bisherige Applikation von Wärme gegen Tumoren und andere Erkrankungen so zu ver¬ bessern, daß ein erheblich höherer Prozentsatz an totaler Remission möglich wird bzw. eine Heilung aller Krebser¬ krankungen in jedem Stadium erreicht wird.

Darum habe ich zunächst versucht, den Mechanismus der Zell¬ abtötung durch Überwärmung zu erklären .

In den genannten Temperaturbereichen fallen nach meiner Meinung Wärmedenaturierungen (z.B. bei Eiweiß) nicht an. Denn Vögel haben eine Körpertemperatur von 40 bis 43° C und unterscheiden sich vom Säuger insbesondere durch das Fehlen der Blase. Der Harn wird über den Kot mit abgeführt. Die Bebrütung von Vogeleiern (ca. 3-4 Wochen) erfolgt mit eben der Körpertemperatur von 40 bis 43 c C. Viele Kulturen für die Nahrungsmittelherstellung werden bei Temperaturen um 40 bis 45° C gezüchtet. Temperaturen von 40 bis 45° C begün¬ stigen und entwickeln Leben.

Der Mensch jedoch (Säuger) ist bisher bei langfristiger Körpertemperatur im vorgenannten Bereich nicht lebensfähig. Von mir durchgeführte Versuche mit organischen Stoffen haben gezeigt, daß im wesentlichen die Zellen und Gewebe bei Erwärmung durch thermodynamische Veränderungen zerstört wurden. Das heißt, wenn in Zellen bereits ein erhöhter Anteil von Gas vorhanden ist, durch z.B. chemische Sub¬ stanzen, Ernährungsfehler, Viren, Gärung usw., die nicht ausreichend durch die Zellmembranen abgeführt werden konnten, kommt es zu einem Überdruck in den Zellen. Dieser wird bei Erwärmung den kritischen Punkt überschreiten und zur Schädigung oder Abtötung der Zelle führen .

Bei zu hoher Gasbildung in den Zellen und Geweben oder Stoffwechselwegen wird die Versorgung und Entsorgung des gesamten Stoffwechsels behindert. Es kommt zu Gasblockaden, besonders auch in den Kapillaren, in den Organen und ab¬ leitenden Harnwegen. Die Stoffwechselwege können überdehnt werden und die Fließgeschwindigke ' it von Blut reduziert.

Toxische Stoffe bleiben länger im Körper und verhalten sich teilweise vagabundierend. Bei diesen sich hochschaukelnden Effekten treten die von der Wärme indirekt ausgehenden zeilschädigenden Wirkungen auf .

Wenn auch die gesunde Zelle um ein von ca. 4 β C wärme- resistenter ist als die kranke Zelle, so werden doch ab einer bestimmten Temperatur die Tumoren von stärkerer Gas¬ bildung im kranken Gewebe, durch schlechtere Wärme- bzw. Strahlenleitfähigkeit geschützt, insbesondere wenn man sich der Tumormitte nähern will.

Hieraus erklärt sich die höhere Wärmetoleranz besonders der gesunden Zellen unter überhöhtem Druck gegenüber dem Atmo¬ sphärendruck. Durch die bessere Wärmeleitfähigkeit unter Druck werden die gesunden Zellen weniger belastet. Denn das Gasvolumen im gesamten Körper wird durch gesteuerten Über-

druck steuerbar im Sinne von Verringerung. Die feinsten Kapillaren werden besser durchblutet und das Herz bringt eine deutlich höhere Pumpleistung, und die Fließfähigkeit des Blutes wird bei gleichzeitiger Wärmeapplikation sehr viel günstiger.

Die Erfindung: "Anwendung von Druckhyperthermie" macht den gesamten gesunden Körper wärmetoleranter und begünstigt die Anwendung von Hyperthermie wegen der Steigerung der Wärme¬ leitf higkeit, Strahlenleitfähigkeit, Eindringtiefe, Er¬ höhung der Durchblutung und Herzleistung und besserer Trenn¬ fähigkeit von toxischen Stoffen in Zellen und Organen. Gasblockaden werden aufgehoben. Dadurch erhöhte Wärme- und Strahlensensibilität bei krankem Gewebe.

Die vorgenannten Vorgänge lösen die bisherigen Probleme in der Hyperthermie und verbessern den Erfolg anderer physika- lischer Therapien.

Nun lehrt die vorliegende Erfindung im Rahmen ihres Basis¬ gedankens aber nicht etwa (nur), daß der durch Hyperthermie zu behandelnde Mensch oder das Tier überhaupt unter einen Druck gesetzt werden sollen (der größer ist als der Atmo¬ sphärendruck der Umgebung) , sondern daß der Überdruck größer ist (Anspruch 1 ) als der Verflüchtigungsdruck der im Körper gelösten und agglomerierten, flüchtigsten Komponente, bei der höchsten Temperatur, welcher der Mensch (Lebewesen) während der Therapie ausgesetzt wird; darüber hinaus sollen vorhandene Gase, welche bereits bei normaler Körpertempera¬ tur im Körper vorhanden sind, bei Erhöhung der Körpertempe¬ ratur durch Überdruck daran gehindert werden, ihr Volumen zu vergrößern, gegebenenfalls soll sogar ihr Volumen durch Überdruck verringert werden. Außerdem ist die Anwendung von Druckhyperthermie in Verbindung mit anderen physikalischen Therapien in die Erfindung einbezogen.

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Durch die Erfindung werden die bei Anwendung von Hyperther¬ mie auftretenden thermodynamischen, problematischen Effekte gelöst.

Die Vorteile sind:

Es entstehen in den Stof wechselwegen, Zellen, Gewebe usw. keine unkontrollierten Gasbildungen (Gasblockaden) . Der StoffWechselaustausch wird erhöht.

Die Trennfähigkeit der Organe und Zellen wird verbessert. Die Herzleistung gesteigert und eine bessere Durchblutung von Gewebe und kleinsten Blutgefäßen wie Kapillaren er¬ reicht.

Die Entwicklung von Krebs wird verhindert bzw. Tumoren werden durch Reaktivierung von Abwehrorganismen zerstört . Wo weitere Therapien erforderlich sind, werden diese durch die Druckhyperthermie in ihrer Wirkungsweise erheblich verbessert .

Die Anwendung von lokaler Hyperthermie und Ganzkörperhyper- thermie kann bei höheren wirkungsvolleren Temperaturen erfolgen, ohne daß irreversible Nebenwirkungen den Therapie¬ erfolg schmälern.

Die Zeitintervalle bei der Hyperthermie können von kurz¬ fristig ca. 1 Stunde in mittelfristig einige Tage oder sogar langfristig erweitert werden .

Durch hohe bzw. gesättigte Luftfeuchte in den Applikations¬ räumen und durch ein Bewegungsbad ist es möglich, Transpira¬ tion der Körper zu vermeiden. Dadurch wird die gewünschte Körpertemperatur genau eingehalten und der oder die Patien¬ ten werden weniger oder gar nicht durch Feuchtigkeits- und Salz- bzw. MineralstoffVerluste geschwächt.

Die Anwendung von sonstigen physikalischen Verfahren kann ohne Änderung der Umgebungsverhältnisse durchgeführt und so oft wiederholt werden, bis eine Heilung eingetreten ist.

In den Applikationsräumen kann die Druckbeaufschlagung, die Beheizung und die Klimatisierung grundsätzlich auf beliebige Art und Weise erfolgen, also beispielsweise durch Luftkom¬ pressoren oder Druckluftflaschen, Warmwasserheizkörper oder elektrische Beheizung, Luftbefeuchter oder Feuchtigkeits¬ zerstäuber .

Die Konstruktionsmerkmale der Applikationsräume bzw. des Therapiezentrums können wie im wesentlichen in der Raumfahrt bei Druckkammern und im U-Bootsbau bekannt, verwendet wer¬ den. Dieses gilt auch für Versorgungs- und Entsorgungssy¬ steme aus diesem Bereich.

Die Ansteuerung und Regulierung der Therapiesysteme ist entsprechend des Erfindungsgedankens vorzunehmen, z.B. in den Therapieräumen Luftdruck ca. 4 bar, Luftfeuchte 90% und eine Räumtemperatur_ ^ _die einer Körperteni pr-ariir on z.B. 41° C gerecht wird . Diese Werte können jedoch von Fall zu Fall nach oben oder unten eingestellt werden, sowohl insgesamt gleichmäßig als auch einzeln nach oben oder unten unter¬ schiedlich.

Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 - den schematischen Grundriß eines

Therapiezentrums zur Behandlung von Menschen und Tieren durch Druckhyper¬ thermie auch in Verbindung mit anderen physikalischen Verfahren. Fig. 2 - einen Schnitt durch den

Applikationsraum 3 im Therapiezentrum.

Das Therapiezentrum wird durch die Druckklappe 20 begangen. Durch den Kompressions- und Dekompressionsraum 2 ist der Therapieraum 3 durch die Druckklappe 19 unabhängig von Anfang und Ende der Therapiezeit zu begehen. Raum 3 ist „der

- 11. -

Hauptaufenthaltsraum für die Ganzkörperhyperthermie mit

Bewegungsabteilung, Ruhezone und Bewegungsbad.

Raum 4 beinhaltet eine diätische Küche mit einer Schleuse für ständige Versorgung mit frischen Nahrungsmitteln und

Getränken .

In den Räumen 5, 6, 7 befinden sich sanitäre Einrichtungen.

Raum 9 ist der Anweπdungsraum für lokale Hyperthermie durch

Kurz- und Mittelwellenapplikatoren.

In Raum 11 erfolgt die labormäßige Überwachung der Patienten unter Therapiebedingungen.

In Raum 10 kann eine zusätzliche Radiotherapie mit Anlage 22 vorgenommen werden.

Röntgenaufnahmen durch Anlage 21 lassen die Beobachtung, z.

B. der Entwicklung von Tumoren unter Therapiebedingungen zu.

Fig . 2 zeigt einen Schnitt durch den Therapieraum 3 und zeigt mit den Teilen 27, 28, 29 und 30 eine spezielle Luft¬ wäsche, die gleichzeitig die Lufttemperatur, Luftfeuchte oder die Temperatur des Bewegungsbades beeinflussen kann.

- i* -

BEZUGSZEICHENLISTE

Grundriß und Schnitt - Therapiestation 1 Kompressions- und Dekompressionsraum 2 Raum für Ganzkörperthermie 3 Küche und Eßraum 4 Waschraum 5 Toilette 6 Duschraum 7 Stellraum 8 Flur 9 Raum für Strahlentherapie u. Röntgenaufnahmen 10 Labor 11 Raum für lokale Hyperthermie 12 Sitzecke 13 Tauchbad 14 Sitzbank im Tauchbad 15 Treppchen - Tauchbad 16 2 Duschen 17 Liege 18 Einstieg Therapieräume 19 Einstieg Kompressions- u. Dekompressionsraum 20 Röntgenanlage 21 Strahlen-Applikator 22 Kurzwellengerät für lokale Hyperthermie 23 Mikrowellengerät für lokale Hyperthermie 24 Schleuse für Nahrungsmittel 25 Schleuse für Labor - Warenaustausch 26 Luft-Ansaugstutzen 27 Luftdruckpumpe 28 Rückschlagventil 29 Luftverteilrohr im Tauchbad 30 Kaum tür Versorgungs- und tnrsorgungs- J 1 aggregate und ^uoenör

Anlage 1 - Seite 1

Lokale Hyperthermie gegen Krebs in der Schulmedizin Derzeitiger Stand

1. Es ist bekannt, daß Tumorzellen eine erhöhte Sensibilität gegenüber einer erhöhten Körpertemperatur besitzen. Bei erhöhten Körpertemperaturen, ab ca. 40" C, kommt es zu Tumorrückbildungen.

Diese Beobachtungen wurden nach künstlich induziertem Fieber gemacht. Eine absolute Remission von Tumoren wurde bei einer Gewebetemperatur ab 43" C erreicht. Da die Temperatur von 43° C für die Ganzkörperhyper- ther ie bisher nicht anwendbar ist, konzentrierte sich die Hyperthermie auf lokale Bereiche, wobei man in Kauf nehmen mußte, daß auch im Umfeld des erkrankten Gewebes gesundes Gewebe geschädigt wurde.

Mit dieser.Methode wurden gute Erfolge erzielt. Sie ist allerdings begrenzt durch eine Tiefenwirkung von 3-6 cm. Die Hyperthermie bewirkt außerdem eine größere Strahlen¬ sensibilität von Tumoren. Die Kombination der Hyper- thermietherapie mit der Strahlentherapie soll die Er¬ folgsquote steigern.

Bei dieser Kombination werden jedoch verstärkte Chromo¬ somenschäden durch die Hyperthermie verursacht, wobei die genauen Wirkungsmechanismen trotz klinischer und experimenteller Untersuchungen weitgehend unklar sind ' (jedoch durch diese Patentanmeldung weiter aufgeklärt werden) .

Durch die Kombination dieser Therapien ist es bei Erst¬ anwendung der Hyperthermie möglich, daß mehr hypoto¬ xische Zellen auftreten wegen Veränderung der Durch¬ blutung.

Anlage 1 - Seite 2

2. "Thermotoleranz nach Hyperthermie"

"Werden Säugerzellen über längere Zeit bei einer Tempe¬ ratur von etwa 42° C inkubiert, so nimmt die Hyperther- miewirkung offensichtlich nach einigen Stunden, in Bezug auf die Zelltötung, ab. Dieses drückt sich in der Über¬ lebenskurve dadurch aus, daß diese Kurve flacher wird. Die Zellen werden offensichtlich thermoresistenter. Man bezeichnet dieses Phänomen als Thermotoleranz. Die Thermotoleranz kann über mehrere Tage hinweg an¬ halten.

Im Zusammenhang mit der klinischen Anwendung einer Hyperthermiebehandlung, die fraktioniert erfolgen muß, kann ein derartiges Phänomen erhebliche Bedeutung ha¬ ben. "

"Die Untersuchungen zeigen deutlich, daß nach einer Hyperthermiebehandlung der zelluläre Stoffwechsel erheb¬ lich verändert wird. Diese Wirkungen sollten auch einen starken Einfluß auf die Zellabtötung haben." (Streffer, v. Beuningen, Mirtsch)

"Eine Vielzahl von Autoren beschreibt eine stetige Verminderung der Tumordurchblutung während einer lokalen Hyperthermieapplikation, wobei übereinstimmend das Ausmaß der Flußminderung von der Gewebetemperatur und der Expositionsdauer abhängig ist."

"Wärmedosen, die in Tumoren üblicherweise einen Abfall der Durchblutung verursachen, haben in Normalgewebe in der Umgebung der Tumoren einen deutlichen Anstieg der Durchblutung zur Folge. Eine Einschränkung der Durch¬ blutung während einer Hyperthermie tritt in Normalgeweben erst bei wesentlich höheren Gewebetemperaturen (zumeist

Anlage 1 - Seite 3 erst oberhalb 45" C) als in Tumoren auf (ab etwa 41 β C) (P.Vaupel, F .Kallinowski, M.Kluge)

Die vorgenannte Aussage von Vaupel, Kallinowski und Kluge kann nur für den Bereich der lokalen Hyperthermie relevant sein.

Bei der Ganzkörperhyperther ie treten thermodynamische Gesetzmäßigkeiten auf, die ein völlig anderes Durch¬ blutungsverhalten, zumindest beim gesunden Gewebe, ver¬ ursachen.

"Die Strahlenresistenz einiger Tumore ist für die Radiotherapie ein zentrales Problem."

"Ein neuer Weg ist die Anwendung von Strahlung in Kombi¬ nation mit Wärme als Radiosensitizer, um die Strahlen¬ resistenz zu überwinden. Zwei Methoden stehen sich gegen¬ über. Zum einen die lokale Hyperthermie und zum andern die Ganzkörperhyperthermie, die nur bei systematischer Tumordissimiπation eingesetzt wird. Mit der lokalen Hochfrequenzhyperthermie erfolgt die Überwärmung von Tumoren im Gegensatz zum umgebenden Normalgewebe, woraus der therapeutische Gewinn resultiert. Temperatursteige¬ rungen von 40" C bis 41,5" C gelten als strahlensensi- bilisierend, während Temperaturen über 43° C zytotoxisch wirken . "

"Bei in vivo- und vitro- Versuchen zeigte sich ein zyto- toxischer bzw. strahlensensibilisierender Effekt der Hyperthermie in Kombination mit der Radiotherapie. Deshalb waren erste klinische Anwendungen der Hyperther¬ mie in Kombination mit Radio- und Chemotherapie ange¬ zeigt, welche vielversprechend verliefen."

Anlage 1 - Seite 4

"Therapienebenwirkungen" u.a. Kreislaufstörungen (leicht, mäßig, ausgeprägt) während und nach der Hyperthermie"

(.M . Herbst, R. Sauer)

"Tumorzellen haben sich als hitzeempfindlicher als ge¬ sunde Zellen erwiesen. Wärmesensibilisierte Zellen rea¬ gieren außerdem auf Strahlen- oder Chemotherapie empfindlicher, so daß die den Patienten belastende Dosis gesenkt werden kann." (E.G. Lierke, H. Schlemm)

"Mikrowellenhyperthermie zur Krebstherapie" "Ein Vorteil von speziellen Frequenzen oder Frequenz¬ gemischen bezüglich der Selektivität der Hyperthermie¬ behandlung kann nur in Zusammenhang mit der dielektri¬ schen Schichtung des bestrahlten Objektes und dem Auf¬ treten von stehenden Wellen (hot spots) gesehen werden. Dabei spielen im wesentlichen die Grenzflächen Fett- Muskel und Knochen-Muskel eine Rolle, da dort der DK- Sprung groß ist. Daneben sind bisweilen thermodynamische Effekte von Wichtigkeit."

"Die Dauer einer Hyperthermiesitzung liegt typisch in der Größenordnung einer Stunde. Die Behandlungstempera¬ tur beträgt dabei zwischen 42° C und 45° C. Bei konstan¬ ter Uberlebensrate von Tumorzellen kann man Behandlungs¬ dauer gegen Behandlungstemperatur eintauschen." (R. Knöchel)

Vorgenannte Angaben beziehen sich auf lokale Hyper¬ thermie .

Anlage 1 - Seite 5

"Die zytotoxische Wirkung einer Überwärmung von Geweben ist schon lange bekannt. Werden Säugetierzellen bei Temperaturen über 40" C inkubiert, so geht die Uberle¬ bensrate der Zellen mit steigender Temperatur zurück. Dieser Effekt wird durch die kombinierte Anwendung mit ionisierenden Strahlen ganz erheblich verstärkt." (Streffer)

"Vor einer effektiven klinischen Anwendung der Hyper¬ thermie müssen noch manche Fragen geklärt werden. Zu ihnen gehören beispielsweise der Mechanismus der Zell- abtötung durch Überwärmung, die Optimierung der Behand¬ lungstemperatur und -dauer oder die wirksame Folge von Erhitzungs- und ' Bestrahlungsperioden . Bei beiden Behandlungsmodalitäten, d.h. Hyperthermie allein oder kombiniert mit Radiotherapie, ist die Zell- abtötungsrate außerordentlich stark abhängig von der Temperatur. Eine exakte Kontrolle des erhitzten Bereiches und der erzielten Temperaturerhöhung sind zur Zeit ver¬ mutlich die am stärksten beschränkenden Faktoren bei der Bewertung der Hyperthermie.

Die durch Hyperthermie erzielte Temperaturerhöhung wird zur Zeit noch durch die Einführung von Meßsonden in den Körper erfaßt.

Bei dieser Methode ist zwangsläufig die Belastung des Patienten sehr hoch. Zudem können durch die Einführung der Sonden Metastasen verursacht werden." "Metabolische Änderungen als Folge einer Hyperthermie und/oder einer Radiotherapie können sich ebenfalls als Anzeiger für den Erfolg der jeweiligen Behandlung eignen. (B. Knüttel, H.P. Juretschke)

Die vorgenannten Zitate und Autoren sind aus dem 1 86 im Deutschen Ärzte-Verlag Köln erschienenen Buch "Lokale Hyperthermie" von Streffer/Herbst/Schwabe

Anlage 2 - Seite 1 ^

Unkonventionelle Methoden in der Krebstherapie Derzeitiger Stand

Neuerdings wird wieder lebhaft die Diskussion um die rich¬ tige Krebsbehandlung zwischen Schul- und Außenseitermedizin geführt .

1. Vorwort

"So absurd einem in der naturwissenschaftlichen Denkweise geschulten Wissenschaftler mancher Hintergrund der vorge¬ stellten Methoden erscheinen mag, so wenig darf man jedoch davon ausgehen, daß dieser ausschließlich konfusen Vorstel¬ lungen einzelner entspringt. Der Gegensatz logisch ratio¬ naler und empirisch mystischer Schau des Krebsproblems geht viel weiter. Er kennzeichnt nicht nur die Krebsmedizin, er findet sich auch in den Hoffnungen, Vorstellungen und An¬ sprüchen der meisten Krebskranken, er fand soga'r seinen Niederschlag in der Arzneimittelgesetzgebung Deutschlands." (I. Oepen , G.A. Nagel)

2. Einleitung

"Keine Krankheit löst in der Bevölkerung so viel Schrecken und Unsicherheit aus wie der Krebs. Der Grund dafür mag darin zu suchen sein , daß die naturwissenschaftlich begrün¬ dete, sogenannte Schulmedizin eine allgemeine und sichere Methode zur Behandlung einer fortgeschrittenen Krebserkran¬ kung trotz aller Erfolge bei der Behandlung der Frühstadien bisher noch nicht hat finden können. Für einige maligne Erkrankungen, wie zum Beispiel die akuten lymphatischen Leukämien des Kindesalters, das Hodgkin-Ly phom und die Hodenkarzinome sind zwar schon deutliche Therapieerfolge und hohe Heilungsraten zu verzeichnen, ein Patentrezept der Tumorbehandlung wird es aber wohl auch in absehbarer Zeit noch nicht geben können."

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3. Vorstellungen über die Krebsgenese

"Diese Theorie, nach der unspezifische Reize Krebs auslösen ( 'Reiztheorie' ) wurde vor allem von Virchow vertreten. Heute wird die Entstehung der meisten Krebsarten auf spezifische krebserregende Faktoren, wie chemische Substanzen, pysika- lische Noxen, z.B. Strahlen, und Viren zurückgeführt, die entweder die Desoxyribonukleinsäure (DNS) einer Zelle schä¬ digen oder im Falle der Viren zusätzliche genetische In¬ formationen in die Zelle einschleusen."

"Die auf diese Weise geschädigte Zelle wird jedoch nur dann zur Krebszelle, wenn es nicht gelingt, den Schaden an der DNS durch Reparaturmechanismen zu beheben, was sehr häufig eintritt, und wenn die Noxe nicht so toxisch war, daß sie zum Zelltod führte. Darüber hinaus wirken noch Promotoren als Kokarzinogene bei der Realisierung der karzinogenen Potenz, besonders der chemischen Karzinogene mit. Vorläufer dieses Konzeptes gehen auf die Mutationstheorie von Bauer (zit. n. Rotter) zurück. Außer exogenen Noxen macht man auch endogene Faktoren, wie die genetische Determination, das Alter, immunologische Mangelzustände und körpereigene chemi¬ sche Substanzen für die Krebsentstehung mit verantwortlich (Upton) . Eine ganz junge Forschungsrichtung der Onkologie weist auf sogenannte Onkogene als Ursache der karzinogenen Entartung hin (Bishop 1982, Weinberg 1984) ."

4. Endogene Karzinogene

"Zu den endogenen Faktoren, die an der Krebsentstehung mitwirken, gehören körpereigene Substanzen, die genetische Determination, das Alter und immunologische Defektzustände, wobei letztere miteinander verknüpft sein können." "Auch Bestandteile natürlicher Stoffwechselwege im mensch¬ lichen Organismus wirken bei der Krebsgenese mit."

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5. Promotoren

"Bei der Realisierung insbesondere der chemischen Karzino¬ gene wirken außerdem noch sogenannte Promotoren oder Ko- karzinogene mit, welche nicht die DNS schädigen und auch nicht mutagen wirken, sondern biochemische Funktionen der Zelle beeinträchtigen und auf diese Weise die Manifestation der durch die chemischen Noxen initiierten Entartung för¬ dern."

"Initiation und Promotion müssen dabei in bestimmter Reihen¬ folge aufeinandertreffen. Der initiierte kanzerogene DNS- Schaden muß vor Einwirkung der Promotoren erfolgen und die promovierenden Faktoren sollten chronisch sein und sich permanent oder in kleinen zeitlichen Abständen wiederholen, damit der Zelle keine Zeit zur 'Erholung' bleibt. (Upton ) "

6. Onkogene Viren

"Im Tierversuch ist der Zusammenhang zwischen Viren und Krebs zweifelsfrei experimentell abgesichert. Beim Menschen ist der gleiche Zusammenhang dagegen noch weitgehend offen und nur in Einzelbeispielen möglicherweise belegt, da sich aus ethischen Gründen Experimente am Menschen verbieten. Die Viren schädigen dabei nicht die bereits vorhandenen zelleigenen Informationen, wie dies bei den krebserregenden chemischen Substanzen und den energiereichen Strahlen ge¬ schieht, sondern führen zusätzliche genetische Informationen ein, wodurch ebenfalls wachstumsregulierende Vorgänge der Zelle gestört und eine Entartung ausgelöst werden können." "Es gibt Hinweise dafür, daß auch beim Menschen einige Krebsarten auf eine virale Genese zurückzuführen sind."

7. Zur Bedeutung des Begriffs "Abwehrschwäche" "Nicht nur die Früherkennungsmaßnah en zugrundliegende Vorstellung eines beim Krebskranken veränderten Körper¬ milieus (Tumormilieu) hat bei den Paramedizinern weitrei-

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chende Bedeutung für die Tumorgenese und -therapie erlangt, sondern ebenso die Theorie von einer die Geschwulstbildung in gleichem Maße begünstigenden Schwächung der körpereigenen Abwehr .

Dabei umfaßt der Begriff der Abwehrschwäche hier nicht nur, wie schon von der schulmedizinischen Definition (Immunologi¬ sche Mangelzustände) bekannt, eine Störung der lymphozyten- vermittelten tumorgerichteten Abwehrvorgänge, sondern schließt darüber hinaus, der ganzheitlichen Betrachtungs¬ weise entsprechend, eine allgemeine Beeinträchtigung und Resistenzschädigung des Körpers ein, die ebenso wie das Tumormilieu durch eine große Anzahl verschiedener Noxen hervorgerufen sein können.

Als eine Gemeinsamkeit dieser beiden abwehrschwächenden Teilmechanismen, der lymphozytär und der allgemein bedingten Abwehrschwäche, führen die Paramediziner den Ort der zu ihrer Schwächung führenden Schädigung an, der in erster Linie im Mesenchym lokalisiert sein soll . "

8. Die lymphozytär bedingte Abwehrschwäche

"Was die lymphozytenvermittelten Abwehrreaktionen betrifft, so schreibt Isseis (1980) als Repräsentant der ganzheits¬ medizinischen Auffassung dem Mesenchym die Hauptaufgabe bei der Erzeugung unspezifischer, wie auch spezifischer, krebs¬ hemmender Abwehrstoffe zu, wobei letztere in Form von Anti¬ körpern ausschließlich in lymphatischen Geweben produziert würden. An der Ausbildung der tumorspezifischen Immunkompe¬ tenz der Lymphozyten soll seiner Meinung nach außerdem der Thy us mit seinen Hormonen beteiligt sein, woraus ersicht¬ lich wird, daß die Paramediziner ihre Vorstellungen über die lymphozytäre Krebsabwehr teilweise an die schulmedizinische Theorie der Tumorimmunologie anlehnen."

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9. Die allgemeinen Ursachen der Abwehrschwäche "Weiter entfernt von den schul edizinischeri Vorstellungen sind jedoch die Theorien von einer ebenfalls im Mesenchym wurzelnden , die Krebsentstehung begünstigenden allgemeinen Abwehr- bzw. Resistenzschädigung, welche wohl am deutlich¬ sten in der Mesenchymtheorie von Fromme zum Ausdruck kommen . Danach soll die Karzinomentstehung nämlich nicht allein durch eine epitheliale Zellmutation im Sinne Bauers (zit. n. Rotter) erklärt werden können, sondern sei außerdem mitbe¬ dingt durch eine mesenchymale Vorkrankheit, wodurch die vom Mesenchym zu leistende Aufgabe der Ordnungserhaltung im Organismus gestört und der Körper damit zur Bildung einer ungeordnet wuchernden Geschwulst prädisponiert werde (Vogel) . Daß als eigentliche Ursachen für die Geschwulst¬ bildung dem lokalen zell- oder organgebundenen Geschehen übergeordnete Störungen verantwortlich gemacht werden, läßt sich in einem noch viel stärkeren Ausmaß in der anthroposo- phischen Auffassung über die Krebsentstehung wiederfinden, die 1920 von Steiner begründet wurde und seitdem viele Anhänger gefunden hat. Hiernach sollen nämlich nicht nur innerhalb des Körpers gelegene Regulationsstörungen für das Tumorwachstum verantwortlich sein, sondern außerdem extra- korporale Einflüsse eine Rolle spielen, welche als soge¬ nannte 'kosmische Kräfte' für ein geordnetes und begrenztes Wachstum sorgen oder als sogenannte 'Erdenkräfte ' eine zügellose und ungeordnete Wucherung induzieren sollen."

10. Die erbliche Veranlagung

"Was man sich aus der Sicht der unkonventionellen Arzte unter einer krebsbegünstigenden Veranlagung vorzustellen hat, wird am besten daran deutlich, daß sich nach deren Auffassung (Isseis 1980) die Menschen grundsatzlich in zwei verschiedene Typen, den A- und den B-Typ einstellen lassen sollen, wobei sich die Zuordnung des Individuums zum jewei¬ ligen Typ nach seiner anlagebedingten vegetativen Reaktions-

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l ä ge richte. Der B-Typ weise demnach eine viel stärkere Tonisierung seines sympathischen Systems auf, was sich nach ganzheitlicher Auffassung in dem Vorhandensein eines lei¬ stungsfähigen Bindegewebes und der daraus resultierenden Fähigkeit zu heftigen, hochfieberhaften Abwehrreaktionen äußere, wodurch die Auseinandersetzung des Körpers mit dem Krankheits- bzw. Krebsgeschehen erheblich erleichtert werde. Demgegenüber soll beim A-Typ eine vagotone, hemmend wirkende Stimmungslage überwiegen, welche in einer extremen Binde- gewebsschwäche und einer folglich geringer ausgebildeten Abwehrbereitschaft zum Ausdruck komme, die ihrerseits eine größere Krankheits- und also auch Krebsanfälligkeit zur Folge habe."

11. Das infektiöse Herdgeschehen

"Auch für die vom infektiösen Herdgeschehen ausgehende kanzerogene Wirkung wird eine Mitbeteiligung der Abwehr- kräfte diskutiert, insofern als die Infektionsherde nach der Ansicht unkonventioneller Ärzte (Isseis 1980) . ein dauer¬ haftes Reservoir für Keime und Toxine darstellen sollen. Durch deren permanente Ausschwemmung in den Blutkreislauf würden die Abwehrkräfte des Organismus ständig beansprucht , so daß diese zur Abwendung einer malignen Entartung schlie߬ lich nicht mehr ausreichten. Als besonders krebsbegünsti¬ gende Herde werden dabei entzündlich veränderte Tonsillen und kariöse Zähne angesehen. Die sogenannte 'Herdsanierun ' ist daher heute bei fast jeder alternativen Tumorbehandlung zu einem festen Bestandteil geworden."

12. Die Resttoxikosen

"Auf demselben Pathomechanismus wie beim infektiösen Herd¬ geschehen beruhend, nur weniger lokal begrenzt, wird von unkonventionellen Ärzten eine kanzerogene Wirkung soge¬ nannter Resttoxikosen angenommen."

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"Hierbei sollen postinfektiös im Körper verbliebene Erreger zur einer dauerhaften Sensibilisierung und Beanspruchung der Abwehrkräfte führen, wodurch diese dann für eine effektive Tumorabwehr nicht mehr ausreichten und der Entstehung einer Geschwulst auf diese Weise Vorschub geleistet würde. (Isseis 1980) ."

13. Exogene Faktoren

"Zu den exogenen, die Krebsentstehung maßgeblich fördernden Faktoren rechnen die unkonventionellen Ärzte in teilweiser Übereinstimmung mit dem schulmedizinischen Konzept der Tumorgenese hauptsächlich chemische, physikalische, see¬ lische sowie nahrungsbedingte Einflüsse. Abweichungen zu dem schulmedizinischen Konzept bestehen jedoch insofern, als der kanzerogen wirkende Pathomechanismus dieser Noxen weniger in der direkten Induktion einer maligne entarteten Zelle, sondern in der Schaffung eines indirekt krebsbegünstigenden Milieus gesehen wird."

14. Nahrungsbedingte Einflüsse

"Auf welche Weise nach der Auffassung unkonventioneller Ärzte die Ernährung einen Einfluß auf die Krebsgenese aus¬ üben soll, wird am besten daran deutlich, daß z.B. Isseis (1980) und Windstosser (1976) die Hauptaufgabe der Nahrungs¬ aufnahme darin sehen, dem Organismus die für die Regenera¬ tion und Funktion seiner Zellen notwendigen Stoffe zuzu¬ führen. Als unter diesem Gesichtspunkt besonders wichtig wird dabei der Verzehr von Rohkost angesehen, da diese aufgrund ihrer unverfälschten Darreichung neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen in einem besonders großen Ausmaß sogenannte Lebendfaktoren enthalte, wodurch sie nach Windstossers Auffassung mit einer permanenten Frischzell¬ therapie zu vergleichen sei. Abschließend sei nochmals betont, daß der nach unkonventioneller Meinung kanzerogene

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Effekt all dieser Faktoren nicht in der primären Induktion einer malignen Entartung einzelner Zellen gesehen wird, sondern daß dieser vielmehr sekundär über die Initiierung eines geschädigten und damit krebsbegünstigend wirkenden Körpermilieus ausgelöst worden sein soll, woraus sich zwangsläufig die Konsequenz einer gegenüber der Schulmedizin völlig andersartigen Anschauung bezüglich der Therapiemög¬ lichkeiten ergibt."

15. Krebstherapie aus der Sicht der unkonventionellen Ärzte "Auf die Tumorbehandlung bezogen definiert er in Überein¬ stimmung mit Isseis (1980) und Windstosser (1977) eine defensive Therapiemethode als Stärkung der körpereigenen Abwehr sowie in biochemischer Hinsicht als eine Normalisie¬ rung des tumorös entarteten Zellstoffwechsels, wobei aus¬ drücklich darauf hingewiesen wird, daß beide Therapieziele unter Anwendung nichttoxischer . Substanzen zu erreichen sei. 1

16. Physikalische Verfahren Hyperthermie

"Als eine weitere, u.a. auch zur Immunstimulation einge¬ setzte Maßnahme, die sogar ohne tumorspezifische Antikörper oder abwehrinduzierende fremdeiweißhaltige Bakterientoxine ablaufen kann, wird dem Krebspatienten die sogenannte "Fie¬ berbehandlung" angeboten. Bei dieser Therapiemethode wird die einer Fieberreaktion vergleichbare Temperaturerhöhung des Körpers rein physikalisch durch passive Wärmezufuhr erreicht, wodurch sich dieses Verfahren gegenüber der durch Pyrogene , wie z.B. BCG oder Corynebakterium parvu ausge¬ lösten Fieberreaktion in Form einer besseren Steuerbarkeit auszeichnen soll. Andererseits läßt sich mit dieser rein passiven Wärmezufuhr auch der im Vergleich zu einer echten Fieberreaktion grundsätzliche Unterschied erklären: Während nämlich bei der Hyperthermiebehandlung der Körper bei er-

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wärmt wird, ist im Fieber die Temperaturregelung zwar auch noch intakt, aber auf einem erhöhten Sollwert eingestellt. (Dietzel)

Ausgangspunkt für die Wärme- und Fieberbehandlung maligner Tumoren war die Beobachtung, daß ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Tumorleiden und durchgemachten Infekti¬ onskrankheiten zu bestehen schien. Bei Menschen, die viele Infektionskrankheiten überstanden hatten, sollten seltener maligne Tumoren manifest werden als bei Patienten ohne fieberhafte Vorgeschichte (Dietzel, Zabel). Außerdem tauchen, so Dietzel, in der Literatur immer wieder Hinweise auf, daß maligne Tumoren, besonders Hämoblastosen , in direktem zeit¬ lichen Zusammenhang mit interkurrenten hochfieberhaften Erkrankungen Spontanremissionen erfahren könnten. Dabei werden mit der Wärmebehandlung von Tumoren grundsätz¬ lich zwei Intentionen verfolgt: 1. Die Absicht, die körpereigene Abwehr gegenüber Tumor- zellen anzuregen .Dazu werden von den meisten Untersuchern mäßige Temperaturerhöhungen des Gesamtkörpers (39-40° C) als ausreichend angesehen (indirekter Wärmeeffekt) .

2. Das Ziel, die Tumorzellen direkt durch Wärme zu hemmen oder zu zerstören. Hierzu sind höhere Temperaturen er¬ forderlich (direkter Wärmeeffekt, Dietzel) .

Die Methoden, die zur Realisierung dieser Therapieziele angewandt werden ,lassen sich in zwei verschiedene Kategorien, in die Ganzkörperhyperthermie und in die lokale Wärmeappli¬ kation unterteilen, die im folgenden besprochen werden sollen . "

17. Die Ganzkörperhyperthermie

"Eine Indikation für die Ganzkörperhyperthermie soll ins¬ besondere die Behandlung disseminierter fortgeschrittener Tumorerkrankungen bieten, die auf Chemo- und Radiotherapie nicht ansprechen (Hahn) . Technische Verfahren zur Erwärmung

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des ganzen Körpers sind z.B. das Wasserbad, die Inhalation feuchter Heißluft, die Infrarot- und Hochfrequenzbestrahlung in Überwärmunσskammern die Wärmedecke mit Heißwasserzir¬ kulation und das Perfusionsverfahren über einen arterio- venösen Shunt mit extrakorporaler Erwärmung des Blutes. Die Temperaturen, die hierbei nach allgemeiner Empfehlung anzu¬ wenden sind, sollen maximal 42° C betragen, da eine höhere Erhitzung das Ausmaß der schädlichen Begleiterscheinungen rapide steigert. Eine zum Zeitpunkt des Temperaturmaximus zusätzliche applizierte Dosis von Chemotherapeutika soll besonders bei Verwendung von alkylierenden Substanzen den kanzerotoxischen Effekt potenzieren. Dies konnte in zahl¬ reichen Tierversuchen belegt werden (Hahn) . Wie die Thermo- che otherapie für die Krebsbehandlung des Menschen zu be¬ werten ist, sollen folgende Ausführungen zeigen:

Her an und Mitarbeiter haben elf Patienten mit fortgeschrit¬ tenen Tumorerkrankungen, die unter einer Chemotherapie keine Besserung zeigten, mit Ganzkörperhyperthermie kombiniert mit Chemotherapie behandelt. Unter den Tumorpatienten befanden sich drei mit Heianomen, drei mit Kolonkarzinomen, zwei mit Ewingsarko en, ein Patient mit einem Fibrosarkom sowie einer mit einem ly phoblastischen Ly phom und einer mit einer akuten lymphoblastischen Leukämie. Die Erwärmung der Pati¬ enten erfolgte in sechs Fällen durch Wärmedecken mit Hei߬ wasserzirkulation und in fünf Fällen durch eine extrakor- porale Bluterwärmung. Insgesamt wurden bei den elf Patienten 30 Wärmeanwendungen durchgeführt, wobei drei Patienten vier Behandlungen, vier Patienten drei und zwei Patienten zwei Behandlungen erhielten. Zwei Patienten konnten lediglich einmal überwärmt werden. Die Temperaturen, die während der Behandlung erreicht wurden, lagen zwischen 41 ,8 ' °C bis 42,4°C wobei in der Hälfte der Behandlungen auf 42°C aufgeheizt wurde. Die Dauer der Behandlung betrug meist über 2 1/2 Stunden und- wurde in Allgemeinanästhesie unter endrotra- chialer Intubation und Beatmung mit 60% N 2 0 2 und 40% Sauer¬ stoff vorgenommen. Alle Patienten erhielten zunächst Infu-

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sionen von 5%iger Dextrose und halbnormaler Kochsalzlösung abwechselnd mit Ringerlösung, so daß sie eine Urinproduktion von 20 ml/15 Minuten erreichten. Später reduzierten die Untersucher die kristalloide Flüssigkeit auf etwa die Hälfte und substituierten statt dessen Kolloidlösungen vor der Therapie, womit die Gefahr der erhöhten Kapillarpermeabili¬ tät sowie das daraus resultierende Auftreten von Anasarka und Lungenödem vermindert werden konnte. Zum Zeitpunkt des Temperaturmaximums bekamen sieben Patienten 60 mg/m 2 Methyl- GAG, ein anderes alkylierendes Zytostatikum . Das Ergebnis dieser Studie fiel günstig aus. Bei sechs von zehn Patienten, deren Resultatet zu verwerten waren, konnte man eine partielle Remission beobachten, was definitions¬ gemäß bedeutet, daß alle vorhandenen Neoplasien sich auf die Hälfte ihres Volumens verkleinerten. Diese partielle Re¬ mission hielt im Mittel jedoch nur neun Wochen an. Eine komplette Remission, d.h. ein völliges Verschwinden der Malignome konnte in keinem Fall festgestellt werden. Bei einem 25-jährigen Patienten mit lymphoblastischen Lvmphom und diffuser Knochenmarksinfiltration, Panzytopenie und zirkulierenden Blasten normalisierte sich das Knochenmark nach der Thermochemotherapie mit Cisplatin und einer Maxi¬ maltemperatur von 42,4°C vollständig. Die intrazerebrale Metastasierung konnte damit jedoch nicht verhindert werden, so daß der Patient bald darauf verstarb. Unter der Therapie verstarben zwei weitere Patienten, wobei in beiden Fällen ein schockähnliches Syndrom mit dissemenierter Koagulopathie, Lungenödem und schwerer Hypoxie den Tod verursachte. Dabei fiel auf, daß in einem Fall die tödliche Behandlung nur 25 Minuten mit einer Maximaltemperatur von 42 β C gedauert hatte. An unerwünschten Begleiterscheinungen traten daneben ein Blutdruckabfall, generalisierte Ödeme einschließlich Lungen¬ ödeme, eine vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme, Ver¬ änderungen des weißen Blutbildes (Leukozytose in sieben und Leukopenie in drei Fällen) , neurologische Erscheinungen wie generalisierte Anfälle, Halluzinationen und eine ausgeprägte Muskelschwäche bei vielen Patienten auf.

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Diejenigen, die mit der Wärmedecke aufgeheizt worden waren, erlitten außerdem Hautverbrennungen. Das Auftreten von generalisierten Ödemen und Lungenödemen könnte nach der Meinung der TJntersucher durch Veränderung der Infusions¬ therapie vermindert werden .

Trotz ihres positiven Untersuchungsergebnisses beurteilen Herman und dessen Mitarbeiter wie.auch andere Autoren (Dietzel) die Eingliederung der Thermochemotherapie in die heute praktizierte Krebsbehandlung zurückhaltend. Für die Zukunft möge sich die Thermochemotherapie zwar zu einem Bestandteil der Krebstherapie entwickeln, gegenwärtig seien jedoch genauere Untersuchungen über eine geeignetere Patien¬ tenauswahl, verfeinerte technische Methoden und eine bessere Kombination von Chemotherapeutika mit Hyperthermie notwen¬ dig, bevor die Überwärmung als Standardbehandlung von Ma¬ lignomen eingesetzt werden könne."

18. Die lokale Hyperthermiebehandlung

"Als die zur Zeit in den Medien am meisten diskutierte Methode soll hier die regionäre hypertherme Perfusion, auch unter dem Namen Thermodialyse bekannt, genannt werden. Ghussen und Mitarbeiter haben diese Behandlungsmethode bei 87 Melanompatienten vom Typ des 'superficial spreading' , des nodulären und des akrolentiginösen Melanoms durchgeführt , wobei 85% der Patienten bei der Aufnahme in die Klinik bereits regionäre Lymphknotenmetastasen aufwiesen. Nach Freilegung der versorgenden Gefäße wurde das venöse Blut der tumortragenden Extremität extrakorporal in einem Perfusionsaggregat erwärmt, oxygeniert und danach dem Pati¬ enten zurückinfundiert. Um einen Abtransport des erwärmten Blutes zum Rumpf zu vermeiden, hatte man vorher die Haupt¬ gefäße nach proximal abgeklemmt und Kollateralgefäße durch Es archsche Binden gestaut. Die auf diese Weise intramus¬ kulär im Patienten erreichte Temperatur betrug 42 β C. Ghussen und Mitarbeiter behandelten ihre Patienten eine

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Stunde lang mit einer derartigen hyperther en Perfusion, wobei sie zusätzlich das Zytostatiku Melphalan (1 mg/kg an der oberen und 1 ,5 mg/kg . an der unteren Extremität) verab¬ reichten und anschließend die regionären Lymphknoten chirur¬ gisch entfernten .Am Ende des Beobachtungszeitraumes, der sich vom Dezember 1978 bis zum Februar 1981 erstreckte, wiesen 79 Patienten Tumorfreiheit auf. Sieben Patienten entwickelten trotz der Behandlung Metastasen, und ein Pati¬ ent verstarb postoperativ.

Die unter der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Neben¬ wirkungen beschränkten sich auf Fieber bis 37,5°C, auf milde Erythe e, geringe Schmerzen und Ödeme. Der Einwand anderer Autoren, daß unter einer Hyperthermie von 42 °C schwere Hämolysen, Nierenversagen und Muskelnekrosen auftreten würden, konnte von Ghussen und dessen Mitarbeitern nicht bestätigt werden. Sie, wie auch Dietzel, vertreten die Ansicht, daß eine Zerstörung maligner Zellen erst ab einer Temperatur von 42 °C gewährleistet werde, da eine milde Überwärmung von 39 bis 40,5°C sogar das Wachstum von Tumor¬ zellen anrege. Massive systematische Nebenwirkungen könnten durch eine Verfeinerung der technischen Durchführung ver¬ mieden werden.

Insgesamt beurteilen die Autoren die Chance, daß die lokale Thermochemotherapie zu einem Bestandteil der zukünftigen Krebsbehandlung werden könnte, günstig. Zum jetzigen Zeit¬ punkt sei die Beobachtungsdauer jedoch noch zu kurz, um ein abschließendes Urteil über den Nutzen dieses Verfahrens zu fällen . "

19. Die Krebs-Mehrschritt-Therapie nach v. Ardenne (KMT) "Auch bei der Krebs-Mehrschritt-Therapie (KMT) der Arbeits¬ gruppe um v. Ardenne, die seit 1964 von diesem entwickelt wurde, nimmt die Hyperthermie eine zentrale Stellung ein. Dabei wird von v. Ardenne der Hyperthermie außer einer direkten tumorzellabtötenden Wirkung sogar noch ein 'Rück-

koppelungseffekt mit Verstärkungswirkung ' zugeschrieben , also eine Art Lawineneffekt bezüglich der Zellschädigung, der - erst einmal ins Rollen gekommen - die Tumorzellen mit Hilfe zusätzlicher Attacken in den Zelltod reiße (Dietzel). Der grundlegende Sinn der KMT besteht nach v. Ardenne, so Dietzel, in der multiplikativen 'Verkoppelung ' karzino- statischer, karzinolytischer und karzinozid wirkender Attacken, wobei es nach v. Ardenne (1981) darauf ankommt, geringste Unterschiede zwischen Karzinomzellen und normalen Zellen durch geeignete Maßnahmen, wie in diesem Fall durch eine Optimierte selektive Übersäuerung', zu verstärken und auf diese Weise einen auf das Tumorgewebe bezogenen 'hoch¬ selektiven' Angriff zu ermöglichen. Als die " in dieser Hinsicht wirksamsten Attacken, die nach v. Ardenne (1970) so ausgewählt worden seien, daß ihre therapeutischen Wirkungen konvergieren, ihre toxischen Wirkungen jedoch divergieren, werden genannt:

1. Eine extreme Steigerung der natürlichen Tumorübersäuerung durch zeitweilige Vervielfachung der Glukosekonzentra¬ tionsverhältnisse im Krebsgewebe, wobei dieser Therapie¬ schritt eine selektive Erhöhung des krebszellspezifischen Gärungsstoffwechsels im Sinne Warburgs darstellen soll. Die hiermit u.U. bis zum Fünffachen gegenüber der Norm erhöhten Blutglukosekonzentrationen seien, so v. Ardenne (1981) , 'klinisch risikofrei beherrschbar'.

2. Die gleichzeitige Erzeugung einer Hyperthermietemperatur von etwa 42"C in den Krebsgeweben, wobei diese Tempera¬ turerhöhung in zwei Stufen mit dem sogenannten CMT-Se- lektothermverfahren erreicht werden soll. Hauptmerkmal dieses Verfahrens sei eine Rasterbewegung des Applika¬ tionssystems, die sowohl eine parallel zur Körperober¬ fläche homogene Energiezufuhr, als auch 'überraschender¬ weise' (v. rdenne 198-1 ) in der dazu senkrechten Richtung, also in Richtung Körperinneres, gewährleiste. Nach diesem Prinzip wird auf der ersten Stufe mit dem Rasterfeld

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'Körperrumpf' die Ganzkörpertemperatur auf ca. 40 , 5 "C er¬ höht und auf der zweiten Stufe mit einem auf den jeweili¬ gen krebsverdächtigen Körperabschnitt eingestellten Rasterfeld die lokale Temperatur auf 42 β C aufgestockt, um so eine auf den Tumor direkt abzielende Überwärmung zu erreichen .

3. Die Einleitung des durch die Schritte 1+2 induzierten zelleigenen Zytolysemechanismus der Krebszellen durch eine 'auslösende Attacke' bzw. Attackenkombination in Form einer schwachen lokalen, nach v. Ardenne (1970) die Norraalgewebe kaum schädigenden Strah ' lenapplikation mit einer Dosis von 1000 rd oder bei schlechter bis mittlerer Blutversorgung in Form einer Cyclophosphamid-Verabrei- chung mit oder ohne zusätzliche Vitamin-A-Gaben zur weiteren Lysosomenlabilisierung sowie bei guter Blutver¬ sorgung in Form einer immunologischen Attacke durch die Maßnahme einer unspezifisch abwehrsteigernden BCG-I pfung oder durch eine chemische Stimulierung der Immunabwehr.

4. Stimulierung und Verstärkung natürlicher oder künstlicher Immunomechanismen durch Maßnahmen der Sauerstoff-Mehr¬ schritt-Therapie, die an späterer Stelle noch ausführlich besprochen werden sollen.

Auf weitere Aspekte der Hyperthermiebehandlung von Tumoren wurde im vorigen Kapitel bereits ausführlich eingegangen. Was den nach v. Ardenne (1981 , 1979) krebszellspezifischen und das Tumorgewebe selektionierenden Gärungsstoffwechsel angeht , so wurde bereits an früherer Stelle darauf hinge¬ wiesen, daß Schneider in seinen Untersuchungen keine den Gärungsstoffwechsel betreffenden signifikanten Unterschiede zwischen maligne entarteten und Normalzellen feststellen konnte .

Auch Dietzel halt die These vom obligaten Gärungsstoff¬ wechsel des Krebsgewebes für umstritten und fragwürdig. Ferner bezweifelt er, daß sich bei der Komination mehrerer

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Faktoren wie bei der KMT nur die erwünschten Effekte sum¬ mieren sollen. Weiter gibt er zu bedenken, daß bei einer derartigen Kombination nicht nur Addition und Pctenzierung , sondern durchaus auch substraktive Auswirkungen möglich seien. Das von v. Ardenne ständig abgeänderte Konzept seiner KMT mit der laufenden Einführung neuer Zusatzfaktoren sowie die damit verbundene Polypragmasie forderten geradezu zum Widerspruch heraus . "

20. Kochsche Molekulartherapie mit Karbonylgruppen in homöopathischen Verdünnungen

"Die Molekulartherapie nach Koch zielt im krassen Gegensatz zur ganzheitlichen Behandlungsweise auf eine Beeinflussung des molekularen Geschehens ab. Dabe ' i geht man davon aus, daß die Krebsentstehung auf eine Blockade von Karbonylgruppen (C=0) zurückzuführen sei. Diese Karbonylgruppen sollen vor allem für den Atmungsstoffwechsel der Zellen von großer Bedeutung sein, d.a sie die Elektronenabgabe und -aufnähme regeln würden. Zu erkennen sei dies u.a. auch daran, daß man eine derartige karbonylhaltige Struktur in der Form des Ubichinons in der Atmungskette aller aeroben Zellen finden könne.

Eine Blockade dieser Karbonylgruppen, ausgelöst durch exo¬ gene und auch endogene Schadstoffe, wie z.B. Stoffwechsel- trümmer, Medikamente, Hormone, bakterielle und virale Toxine, soll über eine Beeinträchtigung der Atmung eine Schädigung des Stoffwechsels zur Folge haben und damit eine kanzeröse Entartung begünstigen.

Das Ziel der Kochschen Molekulartherapie sei daher, durch ein Überangebot an Karbonylgruppen sowie durch eine gleich¬ zeitige Vermeidung der oben genannten Toxme deren Blockade aufzuheben, um damit die Atmung und den Stoffwechsel zu normalisieren, um auf diese Weise ein Krebsgeschwulst zu verhindern .

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21. Die sogenannte stoffwechselaktive krebsfeindliche Vollwertkost

"Bei dieser insbesondere von den 'Ganzheitsmedizinern '

(Isseis, Zabel, Windstosser) propagierten Kostform handelt es sich vorwiegend um eine laktovegetabile Diät, deren

Programm im Prinzip folgende Maßnahmen umfaßt (Jungi 1982) :

- Vermeidung jeder Überernährung, mehrere kleine Mahlzeiten,

- Zufuhr hochwertiger 'nicht denaturierter' Kohlenhydrate mit vielen Ballaststoffen, u.a. Rohkost, unter Verzicht auf Zucker und ausgemahlene Getreide,

-restriktive Zufuhr von Eiweißen, vorwiegend pflanzlicher Herkunft; weitgehender Verzicht auf Fleisch,

- Vermeidung tierischer und anderer 'unnatürlicher', in erster Linie gesättigter Fette; Ersatz durch kaltgepreßte Öle und Fette.

Obwohl Jungi (1982) diese Ernährungsweise grundsätzlich für gesund hält und im Rahmen einer allgemeinen Schonkost oder Diabetesdiät durchaus empfehlen würde, zweifelt er jedoch daran, daß man mit dieser Kost die 'Abwehrkräfte erhöhen, den tumorbegrenzten Abwehrwall des weichen Bindegewebes stärken, die Ausleitung von Zer-fallserscheinungen begünsti¬ gen und auf eine Verbesserung der Sauerstoffatmung in den Geschwulstzellen hinwirken könne' , wie dies in der 'An¬ leitung zu einer stoffwechselaktiven Kost' von Anemüller und Ries (zit. nach Jungi 1982) angegeben sei." "Daß die Hypothesen der Diät-Verfechter eher zweifelhaft erscheinen, wird nach Jungis Meinung (1982) noch dadurch unterstützt, daß die theoretischen Grundlagen der meisten dieser Diäten auf dem von Warburg aufgestellten Prinzip der krebszellspezifischen Gärung basieren, das nach dem aktuel¬ len Stand der Wissenschaft , wie in der vorliegenden Arbeit bereits an verschiedenen Stellen dargelegt, als unhaltbar angesehen werden muß."