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Title:
PROCESS FOR FILTRATION OF FLUIDS AND FILTER APPARATUS FOR PERFORMING THE PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/109847
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for filtration of fluids, especially of aqueous media, by means of a backflush filter apparatus consisting of a cylindrical housing, a cylindrical and perforated support body installed coaxially therein, a filter material, a support fabric, and a mobile backflush device present therein, said process enabling improved removal of fine and ultrafine particles, and of particles with greasy or compressible consistency, and allowing higher solid concentrations. The process according to the invention has the steps below. a) Formation of a filtercake in the perforation of the support body; b) deposition of the relatively fine particles or of the particles with greasy or compressible consistency on or in the filtercake; c) backflushing after attainment of the predefined filter loading or of the maximum permissible pressure differential, or when the filtrate volume flow goes below a minimum. A further aspect of the invention is a filter apparatus for performance of the process, characterized in that the filter material consists of a filter fabric with an air permeability of 700-1300 l/m2s at pressure differential 200 Pa.

Inventors:
STRASSER STEFAN (AT)
GROESSWANG ROMAN (AT)
KNEISSL JOHANNES (AT)
EISL GEORG (AT)
BRANDT KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/AT2011/000119
Publication Date:
September 15, 2011
Filing Date:
March 10, 2011
Export Citation:
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Assignee:
LENZING TECHNIK GMBH (AT)
STRASSER STEFAN (AT)
GROESSWANG ROMAN (AT)
KNEISSL JOHANNES (AT)
EISL GEORG (AT)
BRANDT KLAUS (AT)
International Classes:
B01D37/02; B01D29/68
Foreign References:
GB524385A1940-08-06
EP0347477A11989-12-27
US3574509A1971-04-13
DE3430523A11986-02-27
US20060043014A12006-03-02
US4415448A1983-11-15
EP0058656A11982-08-25
EP0056656A11982-07-28
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Claims:
Ansprüche:

1. Verfahren zur Filtration von Fluiden, insbesondere von wässrigen

Medien, mittels eines Rückspülfilterapparates bestehend aus einem zylindrischen Gehäuse, einem darin koaxial eingebauten zylindrischen und perforierten Stützkörper, einem Filtermaterial, einem Stützgewebe, sowie einer darin befindlichen beweglichen Rückspülvorrichtung, welches Verfahren nachstehende Schritte aufweist:

a) Aufbau eines Filterkuchens in der Perforation des Stützkörpers b) Abscheidung der feineren Partikel bzw. der Partikel mit schleimiger oder komprimierbarer Konsistenz am oder im Filterkuchen c) Rückspülen nach Erreichen der vorgegebenen Filterbeladung oder des maximal zulässigen Differenzdruckes oder beim Unterschreiten eines minimalen Filtratvolumenstromes.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Filtrat zu Beginn der Filtration im Kreislauf geführt wird, bis die notwendige Stützschicht aufgebaut ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterkuchen aus einem vor oder während der Filtration zugesetzten Filterhilfsmittel aufgebaut wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass als Filtermaterial ein Filtergewebe mit einer Luftdurchlässigkeit von 700 - 1300 l/m2s bei 200 Pa Differenzdruck eingesetzt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass aus dem Rejekt schwere Partikel mit einem Kornspektrum von 30 - 200 Mikrometer, mittels eines Dichte- Trennverfahrens, wie zum Beispiel eines Hydrozyklons, abgetrennt und wieder vor den Rückspülfilter zurückgeführt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem

Filtrationsverfahren gezielt schwere Partikel zudosiert werden, die mittels eines Dichte-Trennverfahrens aus dem Rejekt abgetrennt und wieder vor den Rückspülfilter zurückgeführt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die

schweren Partikel Feinsand, Metallpulver oder andere feinkörnige schwere Pulver mit einem Kornspektrum von 30 Mikrometer bis 200 Mikrometer und einer Dichte von 1 .500 kg/m3 bis 10.000 kg/m3, vorzugsweise von 2.000 kg/m3 bis 8.000 kg/m3 sind.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet dass nach Beendigung eines Filtrationszyklus das verbleibende Fluid aus dem Unfiltratraum, dem Filtratraum und dem Rejektraum mittels eines Gases verdrängt wird und anschließend der Feststoff mit selbigem Gas getrocknet und pneumatisch ausgetragen wird.

9. Filterapparat zur Durchführung des Verfahrens nach einem der

vorhergehenden Ansprüche, bestehend aus einem zylindrischen

Gehäuse, einem darin koaxial eingebauten zylindrischen und perforierten Stützkörper, einem Filtermaterial, einem Stützgewebe, sowie einer darin befindlichen beweglichen Rückspülvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermaterial aus einem Filtergewebe mit einer

Luftdurchlässigkeit von 700 - 1300 l/m2s bei 200 Pa Differenzdruck besteht.

10. Filterapparat zur Durchführung des Verfahrens nach einem der

Ansprüche 1 bis 8, bestehend aus einem zylindrischen Gehäuse, einem darin koaxial eingebauten zylindrischen und perforierten Stützkörper, einem Filtermaterial, einem Stützgewebe, sowie einer darin befindlichen befindlichen beweglichen Rückspülvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermaterial aus einem Feinstlochblech mit schlitzförmigen Öffnungen besteht.

11. Filterapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass sich der Filterkuchen in den Perforationen des Stützkörpers aufbauen kann, ohne die Rückspüleinrichtung dadurch zu behindern.

12. Filterapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass eine Abdichtung einen direkten Fluss von Unfiltrat in den Rejektraum verhindert.

13. Filterapparat nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass eine Spannvorrichtung zur gleichmäßigen

Aufspannung des Filtermaterials auf den Stützkörper vorgesehen ist.

Description:
Verfahren zur Filtration von Fluiden sowie Filterapparat zur Durchführung des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Filtration von Fluiden, insbesondere von wässrigen Medien, sowie einen Filterapparat zur Durchführung des Verfahrens.

Grundsätzlich gibt es vier Modellvorstellungen für den Vorgang der Filtration. Es wird dabei unterschieden zwischen Kuchen-, Verstopfungs-, Tiefen- und Querstromfiltration. Rückspülfilterapparate bedienen sich meist der

Verstopfungsfiltration, auch bezeichnet als Siebfiltration. Die

Verstopfungsfiltration beschreibt den Vorgang bei dem die Feststoffpartikel die Poren des Filtermediums verstopfen, anders als bei der Kuchenfiltration wo sich die Feststoffpartikel an der Oberfläche ablagern und einen Filterkuchen wachsender Dicke bilden.

Es gibt hier mehrere Bauarten von Rückspülfiltern, die dem heutigen Stand der Technik entsprechen aber für die Kuchenbildung und hohe Feststoffgehalte weniger geeignet sind. Das System Saugdüsen Rückspülfilter wie in Patent US 20060043014 beschrieben hat einen großen Abstand von der Saugdüse zum Filtergewebe, der zu Bypass-Strömen führt. Diese sogenannten Bypass Ströme fließen direkt vom Unfiltratraum in die Rückspül-Abzugsvorrichtung, und verursachen Rückspülflüssigkeitsverluste, die nicht an der Abreinigung des Filtergewebes beteiligt sind. Diese konstruktionsbedingte Eigenschaft ist aber notwendig um eventuell im Medium vorhandene große Partikel den Weg in die Saugdüse zu ermöglichen. Daraus resultiert, dass der Abstand zwischen

Saugdüse und Filtergewebe gleich bis größer sein muss als der Durchmesser des größten Partikels. Würden diese Partikel nicht ausgetragen werden, erfolgt eine Aufkonzentrierung im Unfiltratraum, und schließlich ein Verblocken des Filters. Würde man nun eine Kuchenbildung an diesem System zulassen, so würde aufgrund des höheren Rückspülflüssigkeitsbedarfes mehr Spülflüssigkeit benötigt als Filtrat zur Verfügung steht. Dies führt zum Verblocken des Filters und die Funktion des Filters ist nicht mehr gegeben. Ein weiterer Rückspülfilterapparat ist der Kerzenrückspülfilter wie in Patent US 4415448 beschrieben. Die ungünstigste Lage eines Partikels im Filterelement vor der Rückspülung, liegt bei diesem Filtersystem an der

Abzugsvorrichtung gegenüberliegenden Seite des Filterelementes. Es legt während der Rückspülung die gesamte Länge der Filterkerze als Weg zurück, bevor es aus der Filterkerze austritt, und in die Abzugsvorrichtung für die Rückspülflüssigkeit eintreten kann. Erst dann kann die Abzugsvorrichtung zum nächsten Element rotieren.

Während der dafür notwendigen Zeit fließt Rückspülflüssigkeit durch die gesamte Filterkerze ab, also auch im Bereich des günstigsten Partikels, welches sich zu Beginn der Rückspülung am einströmenden Ende der

Filterkerze befindet.

Daraus resultieren bei einer kompletten Abreinigung der Filterkerzen große erforderliche Rückspülflüssigkeitsmengen um alle Partikel restlos zu entfernen. In der Praxis wird häufig nur ein Teil der Kerzen abgereinigt. Der Großteil bleibt verschmutzt. Somit wird bei derartigen Filtersystemen das Verhältnis von Rückspülflüssigkeit zu produziertem Filtrat bei größeren Feststoffmengen, wie sie bei der kuchenbildenden Filtration vorliegen so ungünstig, dass meist mehr Filtrat nötig wäre, als zur Verfügung steht. Die Funktion des Filters ist somit nicht mehr gegeben.

Im Filterapparat gemäß EP 0 058 656 A1 , Lenzing AG, wird die Abdichtung des Unfiltrat-Raumes (6) gegenüber dem Rejekt-Raum (4) mittels eines

angedrückten Gleitteiles (3) ausgeführt (Fig.1). Dadurch können Bypass Ströme unterbunden werden. Der gesamte Strom der Spülflüssigkeit geht bei der Rückspülung entgegen der Filtrationsrichtung durch das Filtermaterial (1 ) hindurch und hat somit Anteil an der Abreinigung des Filtermaterials.

Der längste Weg, den ein Partikel zurücklegen muss, bis es aus dem System ausgeschleust wird beträgt nur ca. 5mm, was der Wandstärke des perforierten Stützkörpers (2) entspricht. Anschließend befindet sich das Partikel bereits im Rejekt-Raum (4). Dadurch fällt deutlich weniger Rückspülmedium als bei vergleichbaren Systemen an. Dieses Filtersystem in der Ausführung

gem. EP 0 058 656 A1 , Lenzing AG ist zur Tiefenfiltration von viskosen Medien geeignet und wird vorzugsweise mit Vliesen aus Edelstahlfasern ausgerüstet und im Bereich der Filtration von Spinnlösungen eingesetzt.

Die beschriebene Ausführung ist nicht geeignet zur Filtration von

niedrigviskosen, wässrigen Medien bei Anwesenheit von schwer filtrierbaren Partikeln.

Ausgehend von einem, mit diesem Rückspülfilterapparat, bestehend im wesentlichen aus einem zylindrischen Gehäuse, einem darin koaxial eingebauten zylindrischen und perforierten Stützkörper, einem Filtermaterial, einem Stützgewebe, sowie einer darin befindlichen beweglichen

Rückspülvorrichtung, durchführbaren Filtrationsverfahren stellt sich die Erfindung die Aufgabe ein Verfahren zur Filtration von Fluiden, insbesondere von wässrigen Medien zur Verfügung zu stellen, welches Verfahren eine verbesserte Abtrennung von Fein- und Feinstpartikel, sowie von Partikeln mit schleimiger oder komprimierbarer Konsistenz ermöglicht und höhere

Feststoffkonzentrationen erlaubt.

Das erfindungsgemäße Verfahren weist nachstehende Schritte auf:

a) Aufbau eines Filterkuchens in der Perforation des Stützkörpers, b) Abscheidung der feineren Partikel bzw. der Partikel mit schleimiger oder komprimierbarer Konsistenz am oder im Filterkuchen, c) Rückspülen nach Erreichen der vorgegebenen Filterbeladung oder des maximal zulässigen Differenzdruckes oder beim Unterschreiten eines minimalen Filtratvolumenstromes.

Eine weitere Aufgabe ist es einen Filterapparat zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung zu stellen.

Der erfindungsgemäße Filterapparat bestehend aus einem zylindrischen Gehäuse, einem darin koaxial eingebauten zylindrischen und perforierten Stützkörper, einem Filtermaterial, einem Stützgewebe, sowie einer darin befindlichen beweglichen Rückspülvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, däss das Filtermaterial aus einem Filtergewebe mit einer Luftdurchlässigkeit von 700 - 1300 l/m 2 s bei 200 Pa Differenzdruck besteht. Diese Filtermaterialien erlauben sehr hohe Filtratströme bei sehr geringem Widerstand und sehr raschen Aufbau eines Filterkuchens. Das Filtermaterial ist zwischen dem perforierten Stützkörper und dem

Stützgewebe eingespannt, wobei das Filtermaterial vollflächig auf dem perforierten Stützkörper aufliegt und mittels einer Spannvorrichtung (nicht dargestellt) auf dem Stützkörper aufgespannt ist. Ein weiteres geeignetes Filtermaterial ist in den Fig. 5a und 5b dargestellt. Es besteht aus einem Feinstlochblech (32) mit schlitzförmigen Öffnungen (33), wobei die Öffnungen wie in der Querschnittsansicht (Fig. 5b) zum Filtratraum erweitert und abgerundet sind. Die Schlitzbreite beträgt 5 - 80 Mikrometer, vorzugsweise 10 - 20 Mikrometer. Die freie Filterfläche beträgt 5 - 20 %, vorzugsweise 5 - 10 %, bezogen auf die Gesamtfläche des Filtermaterials. Die Filtrationsrichtung ist in Fig. 5b durch einen Pfeil angedeutet. Ein derartiges Filtermaterial erlaubt ebenfalls einen sehr raschen Aufbau eines Filterkuchens und führt zu einer verbesserten Rückspülbarkeit. Der Filterkuchen befindet sich - nach dessen Aufbau - in den Perforationen des Stützkörpers und behindert dadurch die Rückspüleinrichtung nicht.

Eine Abdichtung durch den angedrückten Gleitteil verhindert einen direkten Fluss von Unfiltrat in den Rejektraum.

Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beschreibung und der Figuren 1 bis 4 näher dargelegt.

Fig. 1 zeigt den Aufbau der wesentlichen Filterbestandteile im Querschnitt. Ein Filtermaterial (1) liegt zwischen einem perforierten Stützkörper (2) und einem Stützgewebe (nicht dargestellt). Der linke Teil der Fig. 1 zeigt den in den Perforierungen (8) aufgebauten Filterkuchen (7). Die Filtration erfolgt vom Unfiltratraum (6) in Richtung Filtratraum (5), angedeutet durch Pfeile. Im rechten Teil der Fig. 1 ist die Rückspülung angedeutet. Die

Rückspülvorrichtung (3) + (4) wird in Richtung des waagrechten Pfeiles geführt.

Die Funktionsweise der Kuchenbildung am erfindungsgemäßen Filter lässt sich anhand von Fig. 1 folgendermaßen darstellen. Zu Beginn wird das mit Feststoff beladene Unfiltrat, vom Unfiltrat-Raum (6) durch das Filtermaterial (1) in den Filtratraum (5) gedrückt. Die groben Partikel lagern sich auf dem Filtermaterial (1) ab und bilden für die feineren Partikel eine Stützschicht. Mit Hilfe dieser Stützschicht können nun auch Partikel, die eine Korngröße weit unterhalb der Porengröße des Filtermaterials haben, abgetrennt werden. Es baut sich ein Filterkuchen (7) mit wachsender Dicke in den Bohrungen (8) auf bis der maximalzulässige Differenzdruck zwischen Unfiltrat - Raum (6) und Filtrat - Raum (5) erreicht oder ein minimaler Filtratvolumenstrom unterschritten wird. Nach abgeschlossenem Kuchenaufbau kann nun dieser sehr einfach und in wenigen Sekunden mit der Rückspülvorrichtung rückgespült und so die

Filterfläche gereinigt werden. Eine Rückspülvorrichtung ist zum Beispiel aus der EP 0 056 656 (Lenzing AG) bekannt.

Fig. 2 zeigt ein Verfahrensfließbild zur Kreislaufführung.

Sind im Unfiltrat nur wenige grobe Partikel enthalten, so baut sich die wirksame Stützschicht für das Abfiltrieren der feinen Partikel langsam auf, ein

Durchschlag der feinen Partikel erfolgt zu Beginn, das sogenannte Erstfiltrat oder auch Trübstoß genannt. Damit aber eine Filtratqualität mit einer konstant niedrigen Feststoffkonzentration erreicht werden kann, wird nun so lange im Kreislauf filtriert, bis die notwendige Stützschicht aufgebaut und sauberes Filtrat produziert werden kann. Eine notwendige Stützschicht ist dann gegeben, wenn keine feinen Partikel durch das Filtermaterial durchschlagen.

Für diesen Vorgang wird mit dem Unfiltrat aus der Unfiltratleitung (9) nun einer oder mehrere Filterapparate (11 , 11', 1 ") versorgt. Bedingt das Verfahren mehrere Filterapparate so werden diese über eine Verteilerleitung (10) versorgt.

Das zu Beginn noch trübe Filtrat wird beim Einsatz eines einzigen

Filterapparates direkt über die Rücklaufleitung (13) zurück vor die Pumpe (14) geleitet (Zirkulation). Beim Einsatz mehrerer Filterapparate geht das noch trübe Filtrat in eine Sammelleitung (12) und dann denn gleichen Weg über die Rücklaufleitung (13) zurück vor die Pumpe (14). Ist nun die gewünschte

Filtratqualität durch die aufgebaute Stützschicht erreicht, so wird die

Rücklaufleitung des jeweiligen Filters, geschlossen und die Filtratleitung (15) freigegeben.

Lässt sich der Feststoff im Unfiltrat aufgrund schleimiger oder komprimierbarer Konsistenz nur schlecht oder gar nicht mit dem eingesetzten Filtermaterial filtrieren, und würde dieser dadurch innerhalb kürzester Zeit zu einer

Verblockung des Filtermaterials führen, so kann man Filterhilfsmittel zudosieren und so die Filtrationseigenschaften beeinflussen.

Fig.3 zeigt ein Verfahrensfließbild zur Verfahrensführung unter Zudosierung von Filterhilfsmitteln.

Dazu wird ein Filterhilfsmittel - Slurry in einem Slurrybehälter (16) angerichtet.

Hergestellt wird der Slurry durch Mischen von Filtrat und Filterhilfsmittel (17).

Das Filterhilfsmittel liegt meist pulverförmig vor und muss dadurch in das Filtrat eingerührt werden. Für die Filtration am Filterapparat wird der Slurry mithilfe einer zwangsfördernden Pumpe (18) vor die Unfiltratpumpe (19) im Zulauf zum

Filter (20) aufgegeben. Die Dosierung von Filterhilfsmittel - Slurry erfolgt direkt nach Ende der Rückspülung im Filter. Durch die hohen

Strömungsgeschwindigkeiten im Filter baut sich die Stützschicht sehr schnell auf. Die nachströmenden Feststoffe aus dem Unfiltrat können nun durch die

Stützschicht zurückgehalten werden, legen sich auf der Stützschicht ab und bauen einen Filterkuchen auf.

Aus ökonomischer und ökologischer Hinsicht ist es sinnvoll das Filterhilfsmittel, soweit möglich, zurückzugewinnen.

Geeignete Filterhilfsmittel sind Feinsand, Metallpulver und andere feinkörnige schwere Pulver mit einem Kornspektrum von 30 Mikrometer bis 200 Mikrometer und einer Dichte von 1.500 kg/m 3 bis 10.000 kg/m 3 , vorzugsweise von 2.000 kg/m 3 bis 8.000 kg/m 3 , die zugesetzt werden müssen, bzw. bereits im Unfiltrat natürlich vorhanden sind, beispielsweise in sandhältigen Flusswässern.

Fig. 4 zeigt ein Verfahrensfließbild zur Verfahrensführung mit

Filterhilfsmittelrückgewinnung.

Zur Rückgewinnung wird die zyklisch anfallende Rückspülflüssigkeit (Rejekt) aus dem erfindungsgemäßen Filterapparat über die Rejektleitung (28) in einen Sammelbehälter (23) eingeleitet. Das vorliegende Rejekt besteht aus zu filtrierendes Medium, abzufiltrierender Feststoff und Filterhilfsmittel. Vom

Sammelbehälter wird dann das Rejekt mittels Pumpe (24) auf einen

Trennapparat (25) aufgegeben und die abzufiltrierenden Feststoffe vom

Filterhilfsmittel durch Dichtetrennung abgetrennt. Der abzufiltrierende Feststoff wird im Oberlauf (29) und das Filterhilfsmittel als aufkonzentrierter Slurry im Unterlauf (30) abgezogen. Die Abtrennung kann durch die Zentrifugalkraft wie beispielsweise in einem Hydrozyklon unterstützt werden. Anschließend wird das zurückgewonnene Filterhilfsmittel im Slurry - Sammelbehälter (26) gespeichert. Je nach Bedarf wird dann das Filterhilfsmittel mittels Pumpe (27) vor der Filterpumpe (21) aufgegeben.

Bei der Verfahrensführung mit zugesetztem Filterhilfsmittel wird dieses zu Beginn des Filtrationsverfahrens in die Filterhilfsmittelrückgewinnung

eingebracht, z.B. in den Sammelbehälter (23). Im Verlauf der Filtration werden Verluste an Filterhilfsmittel ebenso durch Zusatz der entsprechenden Menge ausgeglichen.

Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Filterapparates ist dieses Verfahren deshalb besonders effektiv, weil aufgrund der niedrigen Regenerationszeit von wenigen Sekunden und aufgrund der geringen Dicke der Grundanschwemmung von nur einigen zehntel Millimeter der Verbrauch an Filterhilfsmittel sehr gering ist, und mit sehr hohen Filtrationsgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann. Als Filtrationsgeschwindigkeit wird der Volumenstrom pro Filterfläche

bezeichnet. Bei den oben genannten Filtersystemen gemäß Stand der Technik müssen Grundanschwemmschichten zumindest eine Dicke von einigen Millimeter aufweisen, um sicher zu stellen, dass überall eine gleichmäßige Schicht vorhanden ist. Die Regeneration dieser Systeme dauert hier zumeist mehrere Minuten.

Als Rückspülung im Sinne der Erfindung ist auch der Austrag des Feststoffes mittels Gasen anzusehen. In einer weiteren Ausführung der Erfindung wird nach Beendigung eines

Filtrationszyklus das verbleibende Fluid aus dem Unfiltratraum, dem Filtratraum und dem Rejektraum mittels Prozessgas verdrängt und anschließend der Feststoff mit selbigem Gas getrocknet und pneumatisch ausgetragen.