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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR GLUING CUT SECTIONS OF MINERAL WOOL PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/033105
Kind Code:
A1
Abstract:
The process for gluing cut sections of mineral wool panel, especially lamellar mineral wool panel, on a backing using an adhesive mortar, involves first precoating the entire surface of the cut sections with a thin layer of adhesive mortar or aqueous plastic dispersion and, after setting, either applying adhesive mortar in beads or toric form and gluing to the backing or pressing the cut sections into an adhesive layer that was machine-sprayed onto the backing beforehand either in beads and/or in toric form or over the full surface.

Inventors:
BENZ THEOPHIL (DE)
RIEGER FRITZ (DE)
GOELZ WILHELM (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/002005
Publication Date:
December 07, 1995
Filing Date:
May 23, 1995
Export Citation:
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Assignee:
KOCH MARMORIT GMBH (DE)
BENZ THEOPHIL (DE)
RIEGER FRITZ (DE)
GOELZ WILHELM (DE)
International Classes:
E04B1/76; E04F13/08; E04F21/18; (IPC1-7): E04B1/76; E04F13/08
Foreign References:
DE3223246A11983-01-13
DE9200081U11992-02-27
DE4032769A11991-05-02
DE4110454A11992-10-01
DE3444815A11986-06-12
Other References:
WÜLFRATHER ZEMENT GMBH: "WÄRMEDÄMMFASSADE", DBZ DEUTSCHE BAUZEITSCHRIFT, vol. 340, no. 42/2, GÜTERSLOH, pages 136, XP000430289
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Verkleben der Schnittflächen von Mineralwol¬ leplatten, insbesondere von Mineralwollelamellenplatten auf einem Untergrund mit einem Klebemörtel, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Schnittflächen zunächst ganzflächig mit einer dünnen Schicht Klebemörtel oder wäßriger Kunststoff dispersion vorbeschichtet und nach dem Abbinden entweder mit punkt und/oder wulstförmig aufgetragenem Klebemörtel beaufschlagt und mit dem Untergrund verklebt werden oder in eine Kleberschicht eingedrückt werden, die zuvor ma¬ schinell punkt und/oder wulstförmig oder vollflächig auf den Untergrund gespritzt wurde. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittflächen vor dem Auftrag der dünnen Schicht des Klebemörtels staubfrei geblasen werden. Mineralwolleplatten, insbesondere Mineralwollelamellenplat¬ ten, deren Schnittflächen mit einer dünnen abgebundenen Schicht Klebemörtel oder wäßriger Kunststoffdispersion vorbeschichtet sind.
Description:
Verfahren zum Verkleben der Schnittflächen von Mineralwolleplatten

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren zum Verkleben der Schnittflächen von Mineralwolleplatten, insbeson¬ dere von Mineralwollelamellenplatten auf einem Untergrund mit einem Klebemörtel sowie zur Durchführung- des Verfahrens geei¬ gnete vorbehandelte Mineralwolleplatten.

Die DE-OS 40 32 769 beschreibt ein Wärmedämmsystem, vorzugsweise Mineralfaser-Dämmstoff mit Platten aus faserarmierten Dämmstoff, bei dem der überwiegende Teil der Armierungsfasern im wesentli¬ chen parallel zueinander verläuft. Als Kleber werden relativ kostspielige z.B. Zweikomponenten-PUR-Kleber oder Bitumenemul¬ sionskleber verwendet. Ein weiterer Nachteil ist hier die ganzflächige Verklebung, was erhöhten Material- und Zeitaufwand bedeutet .

Die DE-A-41 10 454 beschreibt ein Wärmedämmsystem, bei dem der Mineralfaser-Dämmstoff einseitig mit einer hydrophilierenden Lösung luftdurchlässig benetzt wird. Als hydrophilierende Lösung wird insbesondere Alkali-Wasserglas verwendet mit und ohne Füllstoffe. Es bleibt das Problem, auf diese Platten auf der Baustelle den eigentlichen Kleber aufzutragen. Die Hydrophilie- rung kann zu Ansammlungen von Wasser führen, wodurch die Wär¬ medämmung verschlechtert wird. Bei Hydrophilierung und Verkle¬ bung der Seitenkante können unerwünschte Wärmebrücken entstehen.

Die DE-OS 34 44 815 beschreibt einen Gebäudewand- und -decken- aufbau, der für Außenfassaden vorgesehen ist und dessen für seine Herstellung auf der Baustelle erforderliche Arbeitsaufwand sowie dessen Materialaufwand geringer sein sollen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Aufbauten als Fertigteile auf der Baustelle angeliefert werden, die nur noch durch Anstreicher bearbeitet werden müssen.

Mineralwolleplatten, insbesondere Mineralwollelamellenplatten weisen Schnittflächen auf, bei denen die Fasern überwiegend senkrecht zur Oberfläche angeordnet sind. Durch diese Anordnung der Fasern zur Oberfläche erfolgt beim Transport und bei der Bearbeitung auf der Baustelle ein ständiger Abrieb von feinsten Faserbruchstücken, welche eine gute Verbindung von Kleber und Oberfläche verhindern.

Während Mineralwolleplatten mit liegenden Fasern oder Poly¬ styrolplatten meistens maschinell punktförmig und/oder wulstför¬ mig mit Klebemörtel beaufschlagt und dann mit dem Untergrund verklebt werden, ist es bisher notwendig, die Mineralwollelamel¬ lenplatten folgendermaßen zu verarbeiten:

Im ersten Arbeitsschritt wird auf der Baustelle der Klebemörtel entweder von Hand oder maschinell auf die Schnittfläche der Lamellenplatte aufgebracht. In einem zweiten Schritt muß dann der Mörtel mittels einer Zahnkelle in die Plattenoberfläche eingearbeitet werden. In einer dritten Stufe werden die so vorbehandelten Platten dann im Verband fugenversetzt auf die Wand aufgebracht. In der vierten und letzten Stufe wird der Oberputz aufgebracht, nachdem vorher noch armiert worden ist.

Insbesondere die Arbeitsschritte 1 und 2 sind sehr zeitaufwendig und können nur sehr schlecht auf dem Baugerüst durchgeführt wer¬ den. Beim Einarbeiten und Abziehen des Klebemörtels fällt stets

ein Überschuß an Mörtel an, der nach Möglichkeit in einem Gefäß aufgefangen werden sollte. Dies ist insbesondere auf einem Bau¬ gerüst so umständlich, daß diese Beschichtung vorzugsweise eben¬ erdig erfolgt. Dies bedeutet aber, daß die frisch beschichtete Platte von Hand auf das Gerüst transportiert werden muß, wobei sie möglichst waagerecht zu halten ist, damit der Mörtel nicht wieder herunterfällt.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, das Verfahren zum Verkleben der Schnittflächen von Mineralwolleplatten, insbeson¬ dere von Mineralwollelamellenplatten auf einem Untergrund mit einem Klebemörtel zu vereinfachen und zu verbessern, wobei nach Möglichkeit die von anderen Platten her übliche manuelle oder maschinelle punkt- und/oder wulstförmige Auftragung des Klebe¬ mörtels zur Anwendung kommen soll.

Diese Aufgabe kann überraschend einfach dadurch gelöst werden, daß die Schnittflächen zunächst ganzflächig mit einer dünnen Schicht Klebemörtel oder wäßriger Kunststoffdispersion vorbe¬ schichtet und nach dem Abbinden entweder mit punkt- und/oder wulstförmig aufgetragenem Klebemörtel beaufschlagt und mit dem Untergrund verklebt werden oder in eine Kleberschicht einge¬ drückt werden, die zuvor maschinell punkt- und/oder wulstförmig oder vollflächig auf den Untergrund gespritzt wurde.

Die Vorbeschichtung kann dabei bereits werksseitig erfolgen, so daß an der Baustelle bereits die vorbeschichteten Mineralwol- leplatuen vorliegen, die dann entweder in der an sich bekannten Weise punkt- und/oder wulstförmig mit Klebemörtel beaufschlagt und mit dem Untergrund verklebt werden oder in eine Kleber¬ schicht eingedrückt werden, die zuvor maschinell punkt- oder wulstförmig oder vollflächig auf den Untergrund gespritzt wurde.

Da bei der üblichen punkt- und/oder wulstförmigen Auftragung von Klebemörtel meistens nur eine ca. 50%-ige Beschichtung ausreicht, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Mörtel- verbrauch stark reduziert . Der Verbrauch für die vorangegangene dünne Schicht mit Klebemörtel oder wäßriger Kunststoffdispersion ist deutlich geringer als die für die ganzflächige Verklebung notwendige Mörtelmenge bei der bisher angewandten Methode.

Weiterhin entfällt das Auffangen, Wiederverwerten oder Entsorgen von überschüssigem, abgezogenem Mörtel, so daß dies zu einer weiteren Materialersparnis führt.

Insbesondere wenn die dünne Schicht Klebemörtel oder wäßrige Kunststoffdispersion werksseitig aufgetragen wird, kann dies sehr rationell maschinell erfolgen, so daß weitere Lohn- und Arbeitskosten eingespart werden können.

Bei der weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah¬ rens werden die vorbeschichteten Mineralwollelamellenplatten mit dem Untergrund dadurch verklebt, daß der Untergrund ma¬ schinell punkt- und/oder wulstförmig oder vollflächig mit Klebemörtel beschichtet wird. Dieses maschinelle Aufbringen des Klebemörtels geschieht vorzugsweise mittels üblicher Spritz¬ pistolen in Verbindung mit Durchlaufmischern oder Verputzma¬ schinen, die nach dem Misch-Förderprinzip arbeiten. In die so teil- oder vollflächig aufgetragene Klebemörtelschicht werden die vorbeschichteten Mineralwollelamellenplatten eingedrückt.

Die solcherart durchgeführte Verklebung der Mineralwollela¬ mellenplatten kann zeitsparend von zwei Personen vorgenommen werden. Eine erste Person spritzt den Klebemörtel punkt- und/ oder wulstförmig oder flächenhaft auf, während die zweite Person die vorbeschichteten Platten in diese Klebemörtelschicht ein¬ drückt. Hierbei entsteht eine dauerhafte, vollflächige Verbin¬ dung zwischen der Platte und dem Untergrund.

Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß größere zusammenhängende Flächen am Stück maschinell mit Klebemörtel beaufschlagt werden können, was eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber dem Klebe- verfahren darstellt, bei dem die Platten einzeln beschichtet und verklebt werden müssen. Gleichzeitig wird durch dieses Verfahren eine teil- oder vollflächige Verklebung der Lamellen¬ platten gewährleistet.

Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, Unebenheiten des Untergrundes leichter und besser auszugleichen als bei der bisher ausgeübten vollflächigen Verklebung, zumal dabei beim Andrücken Mörtel seitlich ausgedrückt wird und damit in die Plattenfugenebene gelangt. Dort macht sich dieser Mörtel als Wärmebrücke störend bemerkbar.

Insbesondere bei einer werksseitigen Vorbehandlung der Schnitt¬ flächen mit der dünnen Schicht Klebemörtel oder wäßriger Kunst¬ stoffdispersion können auch andere Qualitäten von Klebemörtel zur Anwendung kommen als die bisher verwendeten, relativ kost¬ spieligen Spezialmischungen. Insbesondere können niedrigervis- kose, gut benetzende und rasch abbindende Mörtelmischungen zur Anwendung kommen. Dies vereinfacht und beschleunigt das Auftra¬ gen und Abbinden der dünnen Mörtelschicht, so daß auch Zwischen¬ lagerzeiten bis zum Abbinden verkürzt oder ganz vermieden werden können. Weiterhin können wäßrige Kunststoffdispersionen verwen¬ det werden, wie Polyvinylacetat. Geeignet sind vor allem auch handelsübliche Dispersionen für Grundierungen als Voranstriche ihnen wie außen, insbesondere alle alkalibeständigen organischen Kleber und Kleberemulsionen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Schnittflächen vor dem Auftrag der dünnen Schicht des Klebemörtels oder wäßriger Kunststoffdispersion staubfrei geblasen, da dies zu einer besseren Benetzung und

Haftung des Klebemörtels auf dem mineralischen Untergrund führt . Werksseitig ist dies auch leicht durchführbar, während auf der Baustelle derartige zusätzliche Maßnahmen schwerer durchzuführen sind, insbesondere wenn arbeitsplatzhygienische Gesichtspunkte berücksichtigt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist prinzipiell anwendbar bei allen Mineralwolleplatten, insbesondere Mineralwollelamellen¬ platten, die herstellungsbedingt eine senkrechte Anordnung der Fasern zur Oberfläche aufweisen und deren Oberflächen sowohl durch die Hydrophobierung der Mineralwolle als auch durch die Staubreste auf der Oberfläche keine gute Verbindung mit Klebe¬ mörtel eingehen. Selbstverständlich kann das Verfahren aber auch zur Anwendung kommen bei anderen Oberflächen, die durch Schnei¬ den von faserigem Material entstehen und daher ähnliche Schwie¬ rigkeiten beim Verkleben bereiten wie die Mineralwollelamel¬ lenplatten.

Insbesondere bei einer werksseitigen Vorbehandlung der Schnitt¬ flächen mit der dünnen Schicht Klebemörtel oder wäßriger Kunst¬ stoffdispersion ist es möglich und durchaus sinnvoll, eide Seiten der Mineralwolleplatten zu beschichten. Dies hat den Vorteil, daß auf der Baustelle nicht darauf geachtet werden muß, daß die richtige Seite verklebt wird. Weiterhin kann beidseitig vorbehandeltes Material leicht auch auf der Außenseite mit weiterem Material verklebt werden.

Da die vorbeschichteten Mineralwolleplatten in größeren Mengen vorgefertigt, transportiert und separat gehandelt werden können, sind auch diese Mineralwolleplatten, deren Schnittflächen mit einer dünnen abgebundenen Schicht Klebemörtel oder wäßriger Kunststoffdispersion vorbeschichtet sind, Gegenstand der Erfin¬ dung.

Das erfindungsgemäße Verfahren und die dabei als Zwischenprodukt anfallenden vorbeschichteten Mineralwolleplatten sind in dem nachfolgenden Beispiel näher erläutert .

B e i s p i e l

Zum Einsatz gekommen ist eine Lamellenplatte RP-PL, WD nach DIN 18165, AI nach DIN 4102 T.l und WLG 0,45 nach DIN 4108. Die Abreißfestigkeit > 100 kN/m J wurde gemessen nach DIN 18165. Die Abmessungen der Platte betrugen 1200 x 200 mm. Die Plattendicke betrug 100 mm. Es kamen auch andere handelsübliche Dicken von 20 bis 240 mm zum Einsatz. Mindestens eine der Schnittflächen mit senkrecht zur Oberfläche ausgerichteten Fasern wurde mit einer 2 bis 4 mm dicken Schicht eines handelsüblichen Klebemör¬ tels (MF 700 der Anmelderin) beschichtet. Nach dem Abbinden dieser dünnen Schicht wurde diese Fläche punkt- und/oder wulst¬ förmig mit weiterem Klebemörtel (MF 700) beaufschlagt und dann mit dem Untergrund verklebt. Die Haftfestigkeit dieser Platten auf dem Untergrund war besser und gleichmäßiger als bei einer herkömmlich verklebten Mineralwollelamellenplatte, auf die in üblicher Weise zunächst Klebemörtel aufgetragen und dann von Hand mit einer Zahnkelle der Mörtel in die Oberflächenstruktur eingearbeitet wurde. Als Klebemörtel können auch verschiedene andere Qualitäten zur Anwendung kommen. Der Klebemörtel MF 700 erfüllt aber auch die Anforderungen des Brandschutzes.

Ähnlich gute Ergebnisse wurden erzielt bei Verwendung von wäßriger Kunststoffdispersion auf Basis von Polyvinylacetat (neturasit ® isoliergrund, Vertrieb durch die Anmelderin) .

Die Klebeeigenschaften wurden noch verbessert, nachdem vor dem Auftragen der dünnen Mörtelschicht die Schnittfläche mit Pre߬ luft staubfrei geblasen worden war.

Je nach Art des verwendeten Klebers schließt sich eine Trocken¬ oder Zwischenlagerzeit bis zum Abbinden des Klebers an. Nach erfolgter Aushärtung der Beschichtung wird die Lamellenplatte versandfähig gelagert.

Die oben beschriebenen Vorgänge sich auch fließbandmäßig durch¬ führbar.