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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR MANUFACTURING COMPOSITE COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/015708
Kind Code:
A1
Abstract:
A process for manufacturing composite components is described in which a prefabricated core (1), together with reinforcing fibres (3) laid along its surface, is taken through an aperture (15) in an elastic diaphragm (14). It is thereby possible economically to mass-produce composite components (1, 2) with differing cross-sections along their length.

Inventors:
DIERL RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/DE1990/000333
Publication Date:
December 27, 1990
Filing Date:
May 10, 1990
Export Citation:
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Assignee:
MAN TECHNOLOGIE GMBH (DE)
International Classes:
A61F2/28; B29C70/06; A61F2/30; A61F2/32; B29C70/52; B29C70/86; B29D99/00; A61F2/36; B29K105/08; (IPC1-7): B29C67/14
Domestic Patent References:
WO1987004916A11987-08-27
Foreign References:
FR2620375A11989-03-17
EP0017010A21980-10-15
US2571717A1951-10-16
US4445957A1984-05-01
LU55263A11968-03-28
FR2222199A11974-10-18
US3530212A1970-09-22
Other References:
See also references of EP 0428650A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Verbundbauteilen, bei dem ein vorgefertigter Kern gemeinsam mit längs seiner Oberfläche geführten Verstärkungsfasern durch eine Form geführt wird, wobei die Verstärkungsfasern an die Oberfläche des Kernes angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Verbundbauteilen (1, 2) mit unregelmäßigem Querschnitt der vorgefertigte Kern (1) mit den Verstärkungsfasern (3) durch eine Leit¬ öffnung (15) einer als elastische Membran (14) ausge¬ bildete Form durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) mit Matrixmaterial imprägnierten Verstärkungsfasern (3) durch die Membran (14) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß ein bei Raumtemperatur erstarrendes Matrixmaterial verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundbauteil (1, 2) anschließend in einer Heißpressvorrichtung (18) nach¬ behandelt wird, wobei das Verbundbauteil in seine End¬ form gebracht und gleichzeitig das Matrixmaterial der Verstärkungsfasern (3) und gegebenenfalls auch jene des Kernes (1) ausgehärtet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Anwendung zur Herstellung von KnochenersatzImplantaten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekeennzeichnet, daß das Verfahren zur Herstellung eines Schaftes (1, 2) für ein HüftgelenkImplantat verwendet wird.
Description:
Beschreibung

Verfahren zur Herstellung von Verbundbauteilen

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Verbundbauteilen/ bei dem ein vorgefertigter Kern gemeinsam mit längs seiner Oberfläche geführten Verstärkungsfasern durch eine Form geführt wird, wobei die Verstärkungsfasern an die Oberfläche des Kernes angelegt werden.

Derartige Verfahren sind zur Herstellung von Verbundprofilen bekannt, die einen leichten Stützkern und einen faserver¬ stärkten Mantel aufweisen, wobei die Fasern in Längsrichtung der Profile gerichtet sind.

Aus der DE 34 13 601 AI ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem der vorgefertigte Stützkern gemeinsam mit längs seiner Oberfläche geführten Verstärkungssträngen in einen Formkanal eingeführt wird, wobei vor oder nach dem Formkanal die Fasern mit Kunstharz getränkt werden und anschließend eine Aushärtung im kontinuierlichen Durchlauf¬ betrieb im Formkanal erfolgt, wobei das Kunstharz mit der Oberfläche des Stützkernes verbunden wird. Dieses ist ein kostengünstiges Herstellungsverfahren von länglichen Ver¬ bundprofilen mit längs der Oberfläche orientierten Fasern.

Bei länglichen Bauteilen mit sich veränderndem Querschnitt läßt sich das bekannte Verfahren jedoch nicht anwenden, zu¬ mal der Formkanal für einen spezifischen Querschnitt konzi¬ piert ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß damit auch Bauteile mit sich veränderndem Querschnitt herstellbar sind.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die elastische Membran bildet eine dehnbare und kontrahier¬ bare Form, die sich automatisch an den jeweiligen Quer¬ schnitt des Bauteiles anpaßt. Damit ist ein Verfahren ge¬ schaffen, mit dem unter Anwendung von gerätetechnisch sehr einfachen Ausführungen Verbundbauteile unregelmäßiger Geome¬ trie mit einer ümmantelung aus längsgerichteten Fasern hergestellt werden können.

Dieses Verfahren eignet sich außerdem wegen des kontinuier¬ lich möglichen Verfahrensablaufes bestens für eine Serien¬ fertigung von stabförmigen, unregelmäßigen Bauteilen.

Die Einbringung eines Matrixmaterials kann je nach Anwen¬ dungsfall durch Imprägnieren der Verstärkungsfasern oder durch Aufbringen des Matrixmaterials auf den vorgefertigten Kern erfolgen.

Als Matrixmaterial wird vorzugsweise ein Harz verwendet, das bei Raumtemperatur erstarrt. Damit wird insbesondere bei Bauteilen mit komplizierten Formen verhindert, daß die Fasern verrutschen oder sich vom Kern abheben.

Die Aushärtung erfolgt vorzugsweise durch eine im Anschluß an die Membran angebrachte Heizvorrichtung. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, den mit Längsfasern um¬ mantelten Kern in eine getrennte Heizvorrichtung zu bringen.

In manchen Fällen wird es zweckmäßig sein, das Verbundbau¬ teil in einer Heißpressvorrichtung nachzubehandeln, wobei das Verbundbauteil in seine Endform gebracht wird, während gleichzeitig das Matrixmaterial aushärtet.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Knochenersatz-Implantaten, insbesondere zur Herstellung von schaftförmigen Implantatteilen, wie z. B. für Gelenkimplantate.

Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1A Vorrichtungsteile, die in einem ersten Abschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dessen Durch¬ führung verwendet werden,

Fig. IB Vorrichtungsteile, die in einem weiteren Abschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dessen Durch¬ führung verwendet werden,

Fig. IC einen Längsschnitt durch einen mit dem erfindungs¬ gemäßen Verfahren herstellbaren stabförmigen Ver¬ bundkörper nach dessen Ablängung vom Faserstrang,

Fig. ID ein Beispiel für eine Nachbehandlung des in Fig. IC gezeigten Verbundbauteiles und

Fig. 2 und 3 je ein bei der Durchführung des Verfahrens verwendetes Vorrichtungsteil.

Das erfindungegemäße Verfahren ist nachfolgend in Verbin¬ dung mit der Herstellung eines Schaftes einer Hüftgelenk- Endoprothese erläutert. Ein solcher Schaft fällt ebenso wie andere Knochenersatz-Implantate oder Bauteile aus ande¬ ren Anwendungsgebieten unter den Oberbegriff Verbundbauteil mit variierendem Querschnitt. Ein solches Bauteil kann, in Längsrichtung gesehen, gerade oder gekrümmt sein.

Bei der erfindungsgemäßen Herstellung eines solchen Bau¬ teiles wird ein vorgefertigter Kern 1 mit einer ümmante¬ lung 2 versehen, die aus Verstärkungsfasern 3 besteht, die der Länge nach um den Kern 1 verteilt werden. Die Zahl und der Querschnitt der einzelnen Verstärkungsfasern 3 richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall und den zu beherr¬ schenden Beanspruchungen des Bauteiles.

Der Kern 1 kann im Prinzip aus irgendeinem Material herge¬ stellt sein. Auch dessen Ausgestaltung richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall.

Bei einem Kern aus einem aushärtbaren Material wird der vorgefertigte Kern 1 in der Regel in ausgehärteter Form dem Prozeß der ümmantelung mit den Verstärkungsfasern 3 unter¬ zogen. Bei Bedarf ist es aber möglich, einen nicht ganz

ausgehärteten Kern 1 zu verwenden, z. B. dann, wenn die Endkontur des Verbundbauteiles nachträglich durch Wärme/ Druck-Behandlung eingebracht werden soll. Dieses trägt gleichzeitig zur besseren Klebeverbindung Kern-Fasern bei.

Der Kern hat nach seiner Fertigungstellung eine Form, die der Kontur nach weitgehend jener der späteren Endform des Verbundbauteiles entspricht, jedoch mit um die Dicke der ümmantelung 2 reduzierten Außen- und Querschnittsabmessungen.

Die Verstärkungsfasern 3 sind in einem Magazin 60 in End¬ losform auf Rollen aufgewickelt. Gemäß Fig. 1A ist den Verstärkungsfasern 3 eine Matrixmaterial enthaltende Tränk¬ vorrichtung 8 zugeordnet, durch die die Fasern 3 geführt werden. Zusammen mit den Fasern 3 wird der Kern 1, wie in Fig. IB näher gezeigt, durch die Öffnung 15 einer elasti¬ schen Membran 14 geführt, derart, daß die Fasern 3 in Längs¬ richtung des Bauteiles 1 auf dessen Oberfläche aufgelegt werden. Nach dem Durchziehen eines ersten Kernes 1 durch die Membran 14 wird, ohne die Fasern abzulängen, ein weite¬ rer Kern 1 eingeführt.

Dieser Vorgang kann für eine Serienfertigung mechanisiert werden, indem, wie Fig. 1A gezeigt, die vorgefertigten Kerne in einem Magazin 4 bevorratet werden, woraus sie z. B. mittels eines automatisch angetriebenen Greifers 6 eines Roboters 5 zur ümmantelungsvorrichtung geführt werden.

Der ümmantelungsvorgang als solcher erfolgt mit einem geratetechnisch sehr einfachen Aufwand, bei dem, je nach Notwendigkeit, zusätzliche Einrichtungen, wie Heiz- 11 und Kühleinrichtungen 16 ohne weiteres angebracht werden können.

In Fig. IB ist vor Eintritt durch die Membran 14 eine Heiz¬ vorrichtung 11 vorgesehen, mit der das Matrixmaterial der Verstärkungsfaser 3 bis zur Zähflüssigkeit erwärmt werden kann. Falls notwendig, werden auf der inneren Seite der Faserführungen Abschirmungen 12 vorgesehen, um Wärmestrah¬ lungen zum Kern 1 zu vermeiden. Die Membran 14 wird in einer einfachen Form mittels eines gestellfesten Ringes 13 ge¬ halten. In Vorschubrichtung der Fasern 3 nach der Membran 14 ist eine Kühlvorrichtung 16 gezeigt.

Die Verstärkungsfasern 3 werden grundsätzlich während des ümmantelns des Kernes 1 alle gleichzeitig und einzeln mit einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit von ihren Rollen aus dem Magazin 7 abgezogen und gegebenenfalls durch eine Tränkvorrichtung 8 geführt. Die Fasern sind dabei verteilt um den Kern 1 geführt. Dazu ist ein in Fig. 1 näher gezeig¬ ter Ring 9 mit entsprechend der Zahl der Fadenaugen 10 vorgesehen, die in regelmäßigen Abständen auf dem Ring 9 verteilt sind. Durch ein Fadenauge 10 können ein oder auch mehrere Fasern gleichzeitig geführt werden.

Die Membran 14 bildet beim Aufweiten eine trichterförmige Leitδffnung 15 und legt sich gleichmäßig an den Verstär¬ kungsfasern 3 an, wobei überschüssiges Matrixmaterial abge¬ strichen und die Oberfläche der so entstandenen Randschicht

geglättet wird, sofern die Verstärkungsfasern 3 vor deren Durchführung durch die Membran 14 mit Matrixmaterial imprä¬ gniert sind. Für die Matrix wird in der Regel ein der je¬ weiligen Anwendung entsprechendes Material verwendet. Um ein Verrutschen oder Abheben der Fasern am bzw. vom Kern weitest- gehend zu verhindern, wird ein Heizsystem vorgeschlagen, das bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur weich bis flüssig wird, bei Raumtemperatur bereits erstarrt. Damit lassen sich die Fasern kurz nach Austritt aus der Membran ausreichend am Kern fest verbinden, so daß die Faserposi¬ tion am Kern erhalten bleibt.

In Fig. IC ist ein fertiggestelltes Verbundbauteil 1, 2 gezeigt. Sofern erforderlich, kann ein derartiges, aus der ümmantelungsvorrichtung gezogenes Bauteil einer Nachbe¬ handlung unterzogen werden.

Fig. ID zeigt eine Nachbehandlung in einer Heißpressvor¬ richtung 18, in der das fertige Bauteil 1, 2 unter Wärme- und Druckbeaufschlagung in seine äußere Endform gebracht und gleichzeitig das Matrixmaterial der Ümmantelung 2, gegebenenfalls auch jenes des Kernes 1, ausgehärtet wird.

Fig. 3 zeigt schließlich eine Draufsicht auf die Membran 14, die im gestellfesten Ring 13 gehalten ist und eine Öffnung 15 zur Durchführung des zu ummantelnden Bauteiles hat.

Die ümmantelung eines vorgefertigten Kernes 1 kann auch nur teilweise erfolgen, indem nicht durch alle Faden¬ augen 10 Verstärkungsfasern 3 geführt werden. So können z. B. die Fadenaugen 10 einer Hälfte des Ringes 9 belegt

werden. Es ist andererseits auch möglich, die Fadenaugen jeweils mit unterschiedlicher Zahl von Fasern zu bestücken, damit kann vom Querschnitt des fertigen Bauteiles ausgehend, eine unterschiedliche Dicke der ümmantelung 2 erreicht wer¬ den.