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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR OPERATING A ROLLER AND SUITABLE ROLLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/010660
Kind Code:
A1
Abstract:
In a "floating" roller (100) with a fixed crosshead (1) and a rotating hollow roller (2), semicylindrical longitudinal chambers (7, 8) are separated a divided off by longitudinal seals (5) and end cross-seals (9) in the space between the crosshead (1) and the hollow roller (2). At least the longitudinal chamber (7) on the roller nip (W) side can be filled with a compressed gas. The longitudinal seals (5) and the end cross-seals (9) are doubled and consist of closely juxtaposed pairs of sealing strips (20, 20) or (16, 16). Into the spaces (30, 30') between the sealing strips (20, 20) or (16, 16) can be introduced a sealing liquid which seals the longitudinal chambers (7, 8). Sealing liquid which has penetrated into the longitudinal chambers (7, 8) is continuously removed.

Inventors:
KUESTERS KARL-HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/DE1994/000929
Publication Date:
April 20, 1995
Filing Date:
August 13, 1994
Export Citation:
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Assignee:
KUESTERS EDUARD MASCHF (DE)
KUESTERS KARL HEINZ (DE)
International Classes:
B65H27/00; D21G1/00; D21G1/02; F16C13/00; B21B13/14; (IPC1-7): D21G1/02; F16C13/00
Foreign References:
DE3445890C11986-06-26
DE3625802A11988-02-04
GB2105000A1983-03-16
DE2744524B11978-11-30
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zum Betrieb einer Walze (100) mit einer den arbeitenden Walzenumfang bildenden umlaufenden Hohl¬ walze und einem diese der Länge nach durchgreifenden, ringsum Abstand zum Innenumfang (3) der Hohlwalze (2) belassenden undrehbaren Querhaupt (1), auf welches an den aus der Hohlwalze (2) hervorstehenden Enden äußere Kräfte aufbringbar sind, und mit in dem Zwischenraum (4) zwischen der Hohlwalze (2) und dem Querhaupt (1) gebildeten Längs¬ kammern (7,8), von denen mindestens die auf der Seite des Walzspalts (W) gelegene Längskammer (7) eine Zuleitung (18) für ein fluides Druckmedium aufweist, auf welchem sich die Hohlwalze (2) an dem Querhaupt (1) abstützt, und die durch eine am Querhaupt (1) angebrachte Dichtungsan¬ ordnung (5,9) abgeteilt sind, die an den einander in Längsrichtung gegenüberliegenden Enden der Längskammern (7,8) vorgesehene Endquerdichtungen (9) aus jeweils zwei einander parallelen Dichtleisten (16,16) sowie längs des Querhauptes (1) und der Hohlwalze (2) zu beiden Seiten der Wirkebene der Walze (100) sich erstreckende Längsdichtun¬ gen (5) aufweist, von denen jede zwei gleiche, einander parallele, in Umfangsrichtung eng benachbarte, zur Verbin¬ dungsebene (6) der beiderseitigen Längsdichtungen (5) spiegelbildlich angeordnete Dichtleisten (20,20) umfaßt, die mit einem Längsrand (11) in eine Langshinterschneidung (10) am Querhaupt (1) eingreifen, mit dem anderen Längs¬ rand (12) gegen den Innenumfang (3) der Hohlwalze (2) anliegen und von denen eine schräg gegen die druckwirksame Längskammer (7) gerichtet ist, wobei der Raum (30) zwi¬ schen den Dichtleisten (20,20) einer Längsdichtung (5) mit dem fluiden Druckmedium unter einem wählbaren Druck füll¬ bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskammern (7,8) mit Druckgas und die Räume (30,30') zwischen den Dichtleisten (20,20) einer Seite bzw. (16,16) jedes Endes mit einer als Sperrflüssigkeit wirkenden Druckflüssigkeit von einem den Druck des Druckgases übertreffenden Druck gefüllt und in die Längskammern (7,8) eingedrungene Sperr¬ flüssigkeit fortlaufend entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgas vor der Einleitung in die Längskammer (7) temperiert wird.
3. Walze (100) mit einer den arbeitenden Walzenumfang bildenden umlaufenden Hohlwalze und einem diese der Länge nach durchgreifenden, ringsum Abstand zum Innenumfang (3) der Hohlwalze (2) belassenden undrehbaren Querhaupt (1), auf welches an den aus der Hohlwalze (2) hervorstenden Enden äußere Kräfte aufbringbar sind, und mit in dem Zwi¬ schenraum (4) zwischen der Hohlwalze (2) und dem Querhaupt (1) gebildeten Längskammern (7,8), von denen mindestens die auf der Seite des Walzspalts (W) gelegene Längskammer (7) eine Zuleitung (18) für ein fluides Druckmedium auf¬ weist, auf welchem sich die Hohlwalze (2) an dem Querhaupt (1) abstützt, und die durch eine am Querhaupt (1) ange¬ brachte Dichtungsanordnung (5,16) abgeteilt sind, die an den einander in Längsrichtung gegenüberliegenden Enden der Längskammern (7,8) vorgesehene Endquerdichtungen (9) aus jeweils zwei einander parllelen Dichtleitsten (16,16) sowie längs des Querhauptes (1) und der Hohlwalze (2) zu beiden Seiten der Wirkebene der Walze (100) sich erstrek kende Längsdichtungen (5) aufweist, von denen jede zwei gleiche, einander parallele, in Umfangsrichtung eng be¬ nachbarte, zur Verbindungsebene (6) der beiderseitigen Längsdichtungen (5) spiegelbildlich angeordnete Dichtlei¬ sten (20,20) umfaßt, die mit einem Längsrand (11) in eine Langshinterschneidung (10) am Querhaupt (1) eingreifen, mit dem anderen Längsrand (12) gegen den Innenumfang (3) der Hohlwalze (2) anliegen und von denen eine schräg gegen die druckwirksame Längskammer (7) gerichtet ist, wobei der Raum (30) zwischen den Dichtleisten (20,20) einer Längs¬ dichtung (5) mit dem fluiden Druckmedium unter einem wähl¬ baren Druck füllbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß min¬ destens die auf der Seite des Walzspalts (w) gelegene Längskammer (7) an einer Druckgasquelle und die Räume (30,30') zwischen den Dichtleisten (20,20) einer Seite und (16,16) jedes Endes an eine Sperrflüssigkeitsquelle von einem den Druck in der Längskammer (7) übertreffenden Druck anschließbar sowie eine Einrichtung zur Entfernung in die Längskammern (7,8) eingedrungener Sperrflüssigkeit vorgesehen sind.
4. Walze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Entfernung der Sperrflüssigkeit aus den Längskammern (7,8) in diesen dicht vor den Längsdich¬ tungen (5), gegen die die Hohlwalze (2) anläuft, mündende Ableitkanäle (14,26,27,28,29) umfassen.
5. Walze nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich¬ net, daß ein Wärmetauscher vorgesehen ist, durch den das Druckgas vor der Einleitung in die Längskammer (7) hin durchleitbar ist.
Description:
Verfahren zum Betrieb einer Walze und entsprechende Walze

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Walze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine entsprechende Walze.

Eine derartige Walze ist aus der DE-PS 34 45 890 bekannt. Die bekannte Walze ist für den Betrieb mit Hy- drauliköl bestimmt, d.h. es sind die beiden Längskammern mit Hydrauliköl gefüllt, wobei die auf der Seite des Walz¬ spalts gelegene Längskammer den höheren Druck aufweist.

Ein bekannter Nachteil nicht nur dieser sondern auch anderer Durchbiegungsausgleichswalzen besteht darin, daß sie bei hohen Geschwindigkeiten einen hohen inneren Ver¬ brauch an Antriebsleistung zeigen. Gemeint sind hiermit Anteile der Antriebsleistung, die nicht in die Verformung des Produkts gehen, sondern die die Walze selbst ver¬ braucht und die auch entstünden, wenn die Walze ohne Pro¬ dukt umliefe.

Bei den sogenannten schwimmenden Walzen, wozu auch die gattungsgemäße Walze gehört, ist der Leistungsverlust

durch die Reibung an den Längs- und Endquerdichtungen vergleichsweise gering. Der Hauptanteil liegt in den Ver¬ lusten durch innere Flüssigkeitsreibung, die durch die Umlenkung des am Innenumfang der Hohlwalze mitgeführten Ölfilms an den Längsdichtungen zustande kommt. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten machen diese auf der Flüs¬ sigkeitsreibung beruhenden Verluste den weitaus größten Teil des Leistungsbedarfs aus.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze der gattungsgemäßen Art so zu betrieben bzw. auszugestal¬ ten, daß die inneren Leistungsverluste verringert sind.

Diese Aufgabe wird in ihren verfahrensmäßigen Aspekt durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst. Durch die Verwendung eines gasförmigen Druckmittels in den Längskammern ist die innere Reibung bei der Umlenkung der am Innenumfang der Hohlwalze mitgeführten Druckmittel¬ schicht und der dadurch erzeugten Turbulenz wesentlich geringer. Das gasförmige Druckmedium stellt jedoch höhere Anforderungen an die Abdichtung der Längskammern, denen durch die Füllung der Räume zwischen den Längsdichtungen und Endquerdichtungen mit einer Sperrflüssigkeit nachge¬ kommen wird. Damit das Druckgas nicht in diese Räume ein¬ dringen kann, ist der Druck der Sperrflüssigkeit höher als der Druck des Druckgases, d.h. insbesondere höher als der Druck in der druckwirksamen Längskammer auf der Seite des Walzspalts. Durch diese Situation wird ein kleiner Anteil der Sperrflüssigkeit ständig unter den Längs- und Endquer¬ dichtungen hindurch am Innenumfang der Hohlwalze in die Längskammern übertreten, was im Laufe der Zeit zu einer Füllung der Längskammern mit Sperrflüssigkeit führen wür¬ de. Da dieser Fall nicht eintreten darf, wird die einge¬ drungene Sperrflüssigkeit fortlaufend entfernt, so daß die reine Gasfüllung der Längskammern aufrechterhalten wird.

Die Verwendung von Druckgas als Druckmittel ist an durchbiegungssteuerbaren Walzen für sich genommen bekannt. Ein Beispiel dieser Art geht aus der DE-PS 36 25 802 her¬ vor, die eine umlaufende Hohlwalze mit undrehbarem Quer-

haupt zum Gegenstand hat, bei der der gesamte Zwischenraum zwischen Querhaupt und Innenumfang der Hohlwalze rundum, d.h. ohne Längsdichtungen mit einem Druckgas füllbar ist und an einzelnen Stellen durch radiale Druckstempel Zonen ausgespart werden können, in denen der Gasdruck nicht herrscht. Auf diese Weise kommt überhaupt erst eine ein¬ seitige Kraftwirkung zustande. Da hierbei aber keine Längsdichtungen vorhanden sind, die unterschiedliche Drüc¬ ke aufweisende Längskammern voneinander abdichten, ist auch das Dichtungsproblem nicht bzw. nicht im vergleich¬ baren Ausmaß gegeben.

Ein anderes Beispiel für eine luftgestützte Walze ist Gegenstand der DE-OS 41 03 799, die eine stempelgestützte durchbiegungssteuerbare Walze als Andrückwalze an einem Folienwickler zum Gegenstand hat. Einzelheiten der Aus¬ bildung der Luftabstützung sind nicht geschildert.

Es kann sich gemäß Anspruch 2 empfehlen, daß der druckwirksamen Längskammer zugeleitete Druckgas zu tempe¬ rieren, d.h. aufzuheizen oder insbesondere zu kühlen. Letzteres kommt in Betracht, wenn mit sehr hohen Geschwin¬ digkeiten gefahren werden soll. Dabei heizt sich auch ein Druckgas trotz der gegenüber einer Druckflüssigkeit sehr viel geringeren inneren Reibung auf, was die gewünschte Behandlungstermperatur verschieben kann.

Die Ansprüche 3 und 5 geben den apparativen Aspekt der Erfindung wieder.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.

Fig. 1 zeigt Querschnitte durch die erfindungsgemäße Walze, und zwar in der rechten Hälfte im Innern der Walze (in Längsrichtung derselben gesehen), in der linken Hälfte im Endbereich, so daß der mit dem Querhaupt verbundene umdrehbare Träger für die Endquerdichtungen sichtbar ist;

Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Teilansicht aus der rechten Hälfte der Fig. 1.

Die Walze 100 umfaßt ein feststehendes Querhaupt 1, um welches eine Hohlwalze 2 umläuft. Das Querhaupt 1 be-

last zum Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 ringsum einen Zwi¬ schenraum 4, so daß sich das Querhaupt beim Auftreten einer Belastung im Walzspalt innerhalb der Hohlwalze 2 durchbiegen kann, ohne an deren Innenumfang anzustoßen.

Die durch den Liniendruck im Walzspalt bedingten Kräfte werden von der Hohlwalze 2 über ein Druckgas auf das Querhaupt 1 übertragen, welches sich unter der Wirkung dieser Kräfte durchbiegt und auf diese Weise die das Gleichgewicht herbeiführenden Gegenkräfte erzeugt. In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Gegen¬ walze 15 und der Walzspalt W oben gelegen, so daß sich das Querhaupt 1 nach unten durchbiegen wird. Aus diesem Grunde ist das Querhaupt 1 an seiner Unterseite 1' etwas abge¬ plattet, um Platz für diese Durchbiegung zu schaffen, wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist. Das Druckgas befindet sich in einer in dem Zwischenraum 4 gebildeten halbzylinder- schalenförmigen Längskammer 7, die durch den Zwischenraum

4 in Achsrichtung begrenzende Endquerdichtungen 9 auf einem mit dem Querhaupt 1 verbundenen Endquerdichtungs- träger 17 sowie durch auf beiden Seiten des Querhauptes 1 angeordnete Längsdichtungen abgeteilt ist, von denen die in der Zeichnung dargestellte Längsdichtung der in Fig. 1 rechten Seite als Ganzes mit 5 bezeichnet ist. Eine ent¬ sprechende Längsdichtung befindet sich auf der gemäß Fig. 1 linken Seite des Querhauptes 1. Die beiden Längsdichtun¬ gen 5 liegen in dem Ausführungsbeispiel in einer Verbin¬ dungsebene 6, die eine zur Wirkebene der Walze, d.h. der Verbindungsebene der Achsen der Walze 100 und der Gegen¬ walze 15, senkrechte Meridianebene ist.

Durch die Endquerdichtungen 9 und die Längsdichtungen

5 entstehen in dem Ausführungsbeispiel zwei Längskammern 7 und 8, von denen in dem Ausführungsbeispiel die Längskam¬ mer 7 über die Zuleitung 18 mit Druckgas füllbar ist, während die Längskammer 8 keine eigene DruckgasZuleitung hat.

Die jeweilige Längsdichtung 5 und Endquerdichtung 9 bestehen jeweils aus zwei einzelnen Dichtungselementen

20,20 bzw. 16,16. Die Längsdichtung 5 ist zu der Verbin¬ dungsebene 6 symmetrisch ausgebildet. Nahe der Verbin¬ dungsebene 6 sind zu deren beiden Seiten mit geringem Abstand von dieser in die Umfangsfläche des Querhauptes 1 Längsausnehmungen 23 gestuft rechteckigen Querschnitts ausgefräst, deren Mittelebene leicht gegen die Verbin¬ dungsebene 6 geneigt ist und mit dieser einen Winkel von etwa 5° bildet. In dem breiteren äußeren Teil der Längs¬ ausnehmungen 23 sind Stützleisten 24 im wesentlichen rechteckigen Querschnitts angeordnet, die durch nicht runde um Querachsen drehbare Klemmstücke 25 gegen die der Verwendungsebene 6 zugewandte Flanke der Längsausnehmung 23 gepreßt und auf diese Weise festgeklemmt werden. An der der Verbindungsebene 6 abgelegen äußeren Ecke des Quer¬ schnitts besitzen die Stützleisten 24 einen Ansatz mit einer gegen die Verbindungsebene 6 hin offenen Hinter- schneidung 10, in die jeweils eines der beiden die Längs¬ dichtung 5 bildenden Dichtungselemente in Gestalt der Dichtleisten 20 mit einem ihrer Längsränder 11 von der Verbindungsebene 6 herf eingreift. Die Dichtleisten 20 besitzen etwa L-förmigen Querschnitt, und der Längsrand 11 ist am freien Ende des längeren Schenkels des "L" gebil¬ det. Von dem anderen, der Verbindungsebene 6 benachbarten Ende des längeren Schenkels des "L" lädt der kürzere Schenkel des "L" fast radial gegen den Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 aus. Der dort anliegende andere Längsrand 12 der Dichtleisten 20 ist am freien Ende des kürzeren Schen¬ kels des "L" gebildet. Der kürzere Schenkekl ist abge¬ schrägt, so daß der Längsrand 12 eine Rakelkante bildet. Die Dichtleisten 20 sind zur Verbindungsebene 6 symme¬ trisch angeordnet und werden durch zwei Federstreifen 13 federnd in ihrer Lage und in Anlage an dem Innenumfang 3 gehalten, die "unter" der Stützleiste 24 eingeklemmt sind und frei im wesentlichen radial nach außen vorkragen und mit ihren freien Rand an der Außenseite des kürzeren Schenkel des "L" anliegen.

Die Dichtleisten 20 weisen ebenso wie die Stützleiste

24 über ihre Länge verteilte durchgehende Querbohrungen 14 bzw. 26 auf, die in einen hinter den Stützleisten 24 durch den engeren Teil 27 der Längsausnehmungen 23 gebildeten, über die Länge der Längsdichtungen 5 durchgehenden Ölab- führraum münden, der jeweils in Verbindung mit einem oder mehreren über die Länge verteilten, in Querrichtung ver¬ laufenden Ableitkanälen 28 steht, die wiederum in eine Längsbohrung 29 des Querhauptes 1 führen, durch die Sperr¬ flüssigkeit nach außen abgeführt werden kann.

Der Abstand der räkelnden Längskanten 12 der Dicht¬ leisten 20 von der Verbindungsebene 6 beträgt in der Pra¬ xis etwa 5 bis 20 mm.

Es ist zwischen den Dichtleisten 20 ein Raum 30 ge¬ bildet, in den zwischen den Längsausnehmungen 23 verlau¬ fende Radialbohrungen 31 münden, die von einer Längsboh¬ rung 32 aus mit Sperrflüssigkeit versorgt werden.

Die Dichtleisten 20 bestehen aus einer geeigneten Bronzelegierung, die mit dem Stahl des Innenumfangs 3 der Hohlwalze 2 eine günstige Gleitpaarung bildet.

Die Endquerdichtungen 9 sind in entsprechender Weise aus je zwei einander parallelen, Querabstand aufweisenden Dichtleisten 16 gebildet, die hier allerdings einen Recht¬ eckquerschnitt aufweisen, in Achsrichtung in Rechtecknuten in dem Endquerdichtungsträger 17 eingreifen und gegen eine mit der Hohlwalze 2 umlaufende, nicht dargestellte Ring¬ scheibe dichtend anliegen. Zwischen den Dichtleisten 16 ist ein mit Sperrflüssigkeit füllbarer Raum 30' gebildet.

In dem Ausführungsbeispiel sindd Endquerdichtungen 9 nur für die obere Längskammer 7 vorgesehen, die auf der Seite der Gegenwalze 15 angeordnet ist und über die Zulei¬ tung 18 mit Druckgas versorgt wird. Es ist aber auch mög¬ lich, Endquerdichtungen für die untere Längskammer 8 vor¬ zusehen, z.B. wenn die Walze 100 wahlweise gemäß Fig. 1 nach oben oder unten arbeiten soll.

Soll die Walze einen gemäß Fig. 1 nach oben wirkenden Liniendruck in dem Walzspalt zwischen der Walze 100 und der Gegenwalze 15 erzeugen, so wird der Längskammer 7

durch die Zuleitung 18 Druckgas unter einem entsprechenden Druck zugeführt. Der Druck wirkt gegen den Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 in deren oberer Hälfte und ergibt eine gegen den Walzspalt W gerichtete Linienkraft in demselben. Das Druckgas "stützt" sich andererseits gegen die Obersei¬ te des Querhaupts 1 ab, welches sich unter diesen Kräften in der bereits beschriebenen Weise nach unten durchbiegt. Der in der Längskammer 7 herrschende pneumatische Druck wirkt auf die in Fig. 1 und 2 gezeigte Dichtleiste 20 allenfalls so, daß diese vom Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 abgehoben wird. Auch wenn durch die Bohrungen 14 in dem längeren Schenkel des "L" Druckgas auch auf die Rückseite der oberen Dichtleiste 20 gelangt und somit ein gewisser Druckausgleich stattfindet, ist jedenfalls wegen der An¬ lage des Federstreifens 30 an der Unterseite des kürzeren Schenkels des "L" eine gewisse Abdichtung gegeben und dadurch die Wirkfläche des in der Längskammer 7 herrschen¬ den Drucks auf der Oberseite der oberen Dichtleiste 20 größer als auf der Unterseite. Es sei bemerkt, daß sich die Federstreifen 13 ebenso wie die Dichtleisten 20 über die gesamte Länge der Längskammern 7,8 ohne Unterbrechung erstrecken.

Wenn also die obere Längskammer 7 die "druckwirksame" Längskammer ist, ist die gemäß den Fig. 1 und 2 untere Dichtleiste 20 die "aktive" Dichtleiste. Es muß dafür gesorgt werden, daß sie um so fester mit dem Längsrand 12 an den Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 angedrückt wird, je höher der Druck in der Längskammer 7 wird. Hierzu wird in dem Raum 30 zwischen den Dichtleisten 20 durch die Sperr¬ flüssigkeit ein Druck erzeugt, der mit dem Druck in der Längskammer 7 ansteigt und in jedem Fall größer als der Druck in der Längskammer 7 ist. Bei der gezeigten Anord¬ nung läßt dieser Druck der Sperrflüssigkeit die untere Dichtleiste 20 um ihren Längsrand 11 in der Hinterschnei- dung 10 im Uhrzeigersinn kippen und drückt dadurch die untere Dichtleiste 20 entsprechend fest gegen den Innen¬ umfang 3 der umlaufenden Hohlwalze 2 an, wodurch die

Dichtkraft stets dem Druck in der Längskammer 7 angepaßt wird. Der Druck der Sperrflüssigkeit in dem Raum 30 kommt auch der oberen Dichtleiste 20 zugute, die dadurch eine Vorabdichtung leistet. Die Sperrflüssigkeit in dem Raum 30 wird durch die Radialbohrungen 31 und die Längsbohrung 32 geliefert. Die Sperrflüssigkeit in dem Raum hat wegen ihrer gegenüber dem Druckgas viel größeren Viskosität eine entsprechend größere Dichtwirkung an den Dichtleisten 20 zur Folge, so daß die gezeigte Anordnung auch bei erhöhten Drücken des Druckgases in der Längskammer 7 noch funktio¬ niert, ohne daß zuviel Leckverluste an Druckgas auftreten.

Wegen der Haftung der Sperrflüssigkeit am Innenumfang 3 der an den Räumen 30 vorbeilaufenden Hohlwalze 2 und gefördert durch den erhöhten Druck der Sperrflüssigkeit wird ständig ein gewisser Anteil der Sperrflüssigkeit unter den Dichtleisten 20 hindurch in die Längskammern 7,8 ausgeschleppt. Dies würde normalerweise dazu führen, daß sich die Längskammern 7,8 nach einiger Betriebsdauer mit Öl füllen, wodurch die bereits erwähnten hohen Verluste an Antriebsleistung durch die innere Reibung der Flüssigkeit aufträten. Um dies zu verhindern, sind in den Dichtleisten 20 und den Stützleisten 24 die Querbohrungen 14 bzw. 26 vorgesehen, die in die Ableitkanäle 28 führen. Es bildet sich beim Umlauf der Hohlwalze 2, nämlich an derjenigen Dichtleiste 20, gegen die der Innenumfang 3 der Hohlwalze 2 anläuft, durch die sich dort ansammelnde, von dem Innen¬ umfang 3 abgerakelte Sperrflüssigkeit ein Flüssigkeitsstau mit einem gewissen Innendruck, der dazu führt, daß die in die Längskammern 7,8 gelangte und von den Dichtleisten 20 abgerakelte Sperrflüssigkeit ständig durch die Ableitkanä¬ le 28 hinausgetrieben wird, so daß sich die Längskammern 7,8 nicht füllen können.

Das durch die Zuleitung 18 herangeführte Druckgas kann vor dem Eintritt in dieselbe durch einen Wärmetau¬ scher geleitet und dort temperiert werden. Dies kommt insbesondere in Betracht, wenn die Walze 100 mit hohen Geschwindigkeiten betrieben wird und der Erwärmung des

Druckgases durch seine innere Reibung entgegengewirkt werden muß.