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Title:
PROCESS FOR PREPARING HYDRIDOCARBONYLTRIS(TRIPHENYLPHOSPHINE)RHODIUM(I)
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/005282
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a process for preparing hydridocarbonyltris(triphenylphosphine)rhodium(l), RhH(CO)(PPh3)3, also referred to hereinafter as "Rh-hydrido". An alcoholic suspension of triphenylphosphine is stirred with an Rh(III) chloride precursor at elevated temperature. The Rh(III) chloride precursor used may be rhodium(III) chloride hydrate RhCl3*xH2O or rhodium(III) chloride solution H3[RhCl6]*(H2O)n. After cooling, alcoholic alkali metal hydroxide solution is added, and the mixture is stirred for a few hours. Finally, sparging is effected with CO gas and the Rh-hydrido formed is removed. Rh-hydrido can be prepared by this process on the industrial scale in high yields and with very good quality.

Inventors:
DOPPIU ANGELINO (DE)
KARCH RALF (DE)
RIVAS-NASS ANDREAS (DE)
WOERNER EILEEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/065200
Publication Date:
January 14, 2016
Filing Date:
July 03, 2015
Export Citation:
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Assignee:
UMICORE AG & CO KG (DE)
International Classes:
C07F15/00
Domestic Patent References:
WO2005005448A12005-01-20
Foreign References:
EP0055487B11984-10-03
EP0083094B11985-01-09
US2644446A1953-07-07
Other References:
N AHMAD ET AL: "Hydrido Phosphine Complexes of Rhodium(1) 19. HYDRIDO PHOSPHINE COMPLEXES OF RHODIUM(1)", INORGANIC SYNTHESES, 1 January 1990 (1990-01-01), XP055211522, Retrieved from the Internet [retrieved on 20150907]
SAM J LA PLACA ET AL: "Crystal and Molecular Structure of Tristriphenylphosphine Rhodium Carbonyl Hydride", 1 January 1965 (1965-01-01), pages 511 - 519, XP055211463, Retrieved from the Internet [retrieved on 20150907]
D EVANS; JA OSBORN; G WILKINSON: "trans-Car-bonylchlorobis(triphenylphosphine)rhodium and related Complexes", INORG SYNTH, vol. 28, 1990, pages 79 - 80
N AHMAD; SD ROBINSON; MZ UTTLEY: "Transition-metal Complexes Containing Phosphorus Ligands. Part VII. New and Improved Syntheses for Some Triphenylphosphine Complexes of Rhodium, Iridium, Ruthenium, and Osmium", J CHEM SOC DALTON TRANS, vol. 1972, pages 843 - 847
N AHMAD; JJ LEVISON; SD ROBINSON; MF UTTLEY: "Hydrido Phosphine Complexes of Rhodium", INORGANIC SYNTH, vol. 28, 1990, pages 81 - 83
N AHMAD; SD ROBINSON; MZ UTTLEY: "Transition-meta Complexes Containing Phosphorus Ligands. Part VII. New and Improved Syntheses for Some Triphenylphosphine Complexes of Rhodium, Iridium, Ruthenium, and Osmium", J CHEM SOC DALTON TRANS, 1972, pages 843 - 847
N AHMAD; JJ LEVISON; SD ROBINSON; MF UTTLEY: "Hydrido Phosphine Complexes of Rhodium", INORGANIC SYNTHESES, vol. 28, 1990, pages 81 - 83
JJ LEVISON; SD ROBINSON: "Transition-meta Complexes containing Phosphorus Ligands. Part III. Convenient Syntheses of Some Triphenylphosphine Complexes of the Platinum Metals", J CHEM SOC A, 1970, pages 2947 - 2954
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JG LEIPOLDT; SS BASSON; LDC BOK; TLA GERBER: "The Crystal Structure of Acetylacetonatocarbonyltriphenylphosphanerhodium (I", INORG CHIM ACTA, vol. 26, 1978, pages L35 - L37
YS VARSHAVSKII; TG CHERKASOVA; IS PODKORYTOV; AA KORLYUKOV; VN KHRUSTALEV; AB NIKOL'SKII: "Rh(l) Carbonyl Carboxylato Complexes: Spectral and Structural Characteristics. Some Reactions of Coordinated Formate Group", RUSS J COORD CHEM, vol. 31, 2005, pages 121 - 131
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Claims:
Ansprüche

Einstufiges Verfahren zur Herstellung von RhH(CO)(PPh3)3 umfassend die Schritte a) Herstellen einer alkoholischen Suspension von Triphenylphosphin PP i3 in einem inertisierten Reaktionsgefäß,

b) Mischen der alkoholischen PP i3-Suspension mit einem Rh(lll)-chlorid-Precursor bei einer Temperatur von 30 bis 40 °C,

c) Rühren des Reaktionsgemischs aus PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid- Precursor bei erhöhter Temperatur,

- wobei unter Rückfluss gerührt wird, falls der Siedepunkt des Alkohols unter 85°C liegt, oder

- wobei bei einer Innentemperatur des Reaktionsgefäßes von 75°C bis 85°C gerührt wird, falls der Siedepunkt des Alkohols 85°C oder mehr beträgt, d) Abkühlen der Suspension aus Schritt c) auf 35-50°C, insbesondere 40-50°C, e) Zugabe einer alkoholischen Alkalihydroxidlösung

f) Rühren der Reaktionssuspension bei 35-50°C, insbesondere 40-50°C, g) Begasung mit CO-Gas,

h) Abtrennen und optional Waschen und Trocknen des Hydridocarbonyltris(triphe- nylphosphin)rhodium(l)-Komplexes, RhH(CO)(PPh3)3.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Rh(lll)-chlorid Precursor ausgewählt ist aus Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat RhC *xH20 und Rho- dium(lll)-chlorid-Lösung H3[RhCl6]*(H20)n, wässrigen und alkoholischen Lösungen von RhC *xH20 und H3[RhCl6]*(H20)n sowie Gemischen davon.

Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkohol zur Herstellung von alkoholischen Lösungen von RhC *xH20 und H3[RhCl6]*(H20)n sowie von Gemischen aus wässrigen und alkoholischen Lösungen von RhC *xH20 und H3[RhCl6]*(H20)n ausgewählt ist aus Methanol, Ethanol, n-Propanol und 2-Propanol sowie Gemischen dieser Alkohole.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Alkohol zur Herstellung der Lösungen von PP i3 und der Alkalihydroxidlösung ausgewählt ist aus Methanol, Ethanol, n-Propanol, 2-Propanol und Gemischen davon.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Alkalihydroxid Kaliumhydroxid ist.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Mischen von PPhß-Suspension und Rh(lll)-chlorid-Precursorlösung gemäß Schritt b) diskontinuierlich erfolgt, wobei die PPhß-Suspension vorgelegt und dann die Rh(lll)-chlorid- Precursorlösung zugegeben wird.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Begasung mit CO-Gas unter Normdruck erfolgt.

8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, wobei Schritt c), das Rühren des Reaktionsgemisches aus PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid- Precursor bei erhöhter Temperatur, für eine Zeit von 1 ,5 bis 3 Stunden durchgeführt wird.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, wobei Schritt f), das Rühren der Reaktionssuspension bei 40-50°C, für 1 ,5 bis 3 Stunden durchgeführt wird.

10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei Schritt g), die Begasung mit CO-Gas, für eine Dauer von 2 bis 16 Stunden durchgeführt wird.

1 1 . Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, wobei in Schritt h) das Endprodukt, RhH(CO)(PPh3)3, mit einem Alkohol, Wasser oder deren Kombination gewaschen wird.

12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Alkohol zur Herstellung der alkoholischen Suspension von Triphenylphosphin PP i3 ausgewählt ist aus Methanol, Ethanol, n-Propanol und 2-Propanol sowie Gemischen dieser Alkohole.

13. Hydridocarbonyl-tris(triphenylphosphin)rhodium(l), erhältlich nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einem Chlorgehalt von weniger als 500 ppm, insbesondere 200 ppm oder weniger, bezogen auf das Produkt.

Description:
Verfahren zur Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l)

Beschreibung Einleitung

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Hydridocarbonyl- tris(triphenylphosphin)rhodium(l), RhH(CO)(PPh3)3, nachfolgend auch als„Rh-Hydrido" bezeichnet. Dabei wird„Ph" im Folgenden als Abkürzung für die Phenylgruppe verwendet.

Das Verfahren zeichnet sich durch eine verbesserte, einstufige Verfahrensdurchführung aus, die auf etwaige Zwischenisolierungs- oder Zwischenreinigungsstufen verzichtet. Es handelt sich daher um eine sogenannte Eintopfsynthese. In der vorliegenden Anmeldung wird ein Verfahren, das gegebenenfalls mehrere Verfahrensschritte umfasst, jedoch in einem einzigen Behältnis ohne Zwischenisolierungsschritte durchgeführt wird, auch als„einstufig" bezeichnet, was im Sinne der oben beschriebenen Eintopfsynthese zu verstehen ist.

Das einstufige Verfahren ermöglicht die Herstellung von Rh-Hydrido in hohen Ausbeuten und sehr guter Qualität: Der Chloridgehalt des mit Hilfe des Verfahrens hergestellten Rh- Hydrido liegt unter 500 ppm (bezogen auf das Produkt); die Ausbeute beträgt über 99 %. Des Weiteren ist die Raumausbeute bei Herstellung von Rh-Hydrido nach dem hier vorgestellten Verfahren deutlich höher als bei Herstellung nach den im Stand der Technik bekannten Verfahren. Durch diese hohe Raumausbeute ist das Verfahren im industriellen Maßstab wirtschaftlich durchführbar. Unter Raumausbeute versteht man die pro Volumeneinheit in einem Reaktor gebildete Produktmenge.

Das hergestellte Rh-Hydrido ist besonders geeignet als Katalysator für die Homogenkatalyse, wie beispielsweise für Hydroformylierungsreaktionen. Stand der Technik

Im Stand der Technik sind einige ein- und mehrstufige Verfahren zur Herstellung von RhH(CO)(PPh3)3 gekannt. Die verschiedenen bekannten Synthesen sind nachfolgend schematisch dargestellt:

Rh(CO) 2 (acac) [Rh(CO) 2 (HCOO)] 2

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Die WO 2005/005448 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Chlorotris(triphe- nylphosphin)rhodium(l) (2) durch Umsetzung von Rh(lll)-chlorid-Lösung (1 a und 1 b) mit Triphenylphosphin. RhCI(PPh3)3 ist dem Fachmann unter dem Namen„Wilkinson-Kata- lysator" bekannt. Gemäß WO 2005/005448 A1 beeinflusst die Temperaturführung bei der Reaktion die Qualität des Produkts (2) direkt und reproduzierbar. Die Reaktionslösung muss langsam erhitzt werden, da sich sonst sehr kleine, kaum filtrierbare Kristalle des Wilkinson-Katalysators bilden. Das in der WO 2005/005448 A1 offenbarte Verfahren liefert Chlorotris(triphenylphosphin)rhodium(l) (2) in Form großer Kristalle.

Auf diese Weise gebildetes RhCI(PPh3)3 (2) ist für die Synthese von Hydridocar- bonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l) (4) über die Zwischenstufe 5 oder 3 nur bedingt geeignet: Die großen Kristalle sind schwer löslich, dass man keine vollständige Umsetzung zum Zwischenprodukt und zum Produkt erzielen kann. Man erhält dabei ein Gemisch aus Edukt (2), Zwischenprodukte (5 bzw. 3) und Produkt (4). Daher müssen stark verdünnte Lösungen von (2) eingesetzt werden. Die Raumausbeute des Produktes (4) ist gering.

Die Herstellung von Carbonylchlorobis(triphenylphosphin)rhodium(l) (5) aus Rho- dium(lll)-chlorid-Hydrat (1a) ist in D Evans, JA Osborn, G Wilkinson, rans-Car- bonylchlorobis(triphenylphosphine)rhodium and related Complexes", Inorg Synth 1990, 28, 79-80, offenbart. Eine ethanolische Lösung von RhCl3 * 3H20 (1a) wird dabei mit einem Überschuss an PPh 3 versetzt, anschließend wird schnell wässriger Formaldehyd zugegeben. Die Ausbeute (85%) und Raumausbeute (ca. 12 g/L) an RhCI(CO)(PPh 3 )2 (5) sind niedrig, und das Reaktionsprodukt ist sehr schlecht löslich.

Eine Eintopfreaktion zur Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)-rho- dium(l), RhH(CO)(PPh 3 ) 3 (4) aus Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat, RhCI 3 * 3H 2 0 (1 a) ist in N Ahmad, SD Robinson, MZ Uttley,„Transition-metal Complexes Containing Phosphorus Ligands. Part VII. New and Improved Syntheses for Some Triphenylphosphine Complexes of Rhodium, Iridium, Ruthenium, and Osmium", J Chem Soc Dalton Trans 1972, 843-847 und in N Ahmad, JJ Levison, SD Robinson, MF Uttley,„Hydrido Phosphine Complexes of Rhodium", Inorganic Synth 1990, 28, 81 -83, offenbart. Eine ethanolische Lösung von Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat, RhCI 3 * 3H20 wird mit einem großen molaren Überschuss von Triphenylphosphin, wässriger Formaldehydlösung und ethanolischer KOH versetzt und ergibt RhH(CO)(PPh 3 ) 3 . Als Zwischenstufe bildet sich RhCI(CO)(PPh 3 ) 3 (5). Nachteilig bei dieser Eintopfreaktion ist, dass sie für den industriellen Maßstab nicht geeignet ist: Die Konzentrationen der eingesetzten Substanzen müssen niedrig sein, da sonst keine vollständige Umsetzung der Zwischenstufe RhCI(CO)(PPh 3 ) 3 (5) erfolgt und das Produkt zu viel Cl enthält. Ein zu hoher Chlorgehalt wirkt sich nachteilig auf die katalytischen Eigenschaften des Endprodukts RhH(CO)(PPh 3 ) 3 (4) aus. Außerdem müssen die Reagenzien schnell hintereinander zugegeben werden, um die Bildung von Nebenprodukten zu vermeiden. Bei großindustri- ellen Produktionsanlagen ist eine derart schnelle Zugabe von Reagenzien jedoch nicht möglich, so dass dieses Verfahren für den industriellen Maßstab nicht geeignet ist. Hinzu kommt, dass die Raumausbeute niedrig ist (ca. 6 g/L), was das Verfahren unwirtschaft- lieh macht.

In N Ahmad, SD Robinson, MZ Uttley,„Transition-metal Complexes Containing Phosphorus Ligands. Part VII. New and Improved Syntheses for Some Triphenylphosphine Complexes of Rhodium, Iridium, Ruthenium, and Osmium", J Chem Soc Dalton Trans 1972, 843-847 und in N Ahmad, JJ Levison, SD Robinson, MF Uttley,„Hydrido Phos- phine Complexes of Rhodium", Inorganic Syntheses Vol. 28, 1990, 81 -83, ist des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung von Hydridotetrakis(triphenylphosphin)rho- dium(l) (3b) offenbart, bei dem Rhodium-chlorid-Hydrat, RhCI 3 * 3H 2 0 (1 a) mit Tri- phenylphosphin in ethanolischer KOH umgesetzt wird. Auch hier müssen die Komponenten schnell zugegeben werden, und die Raumausbeute ist niedrig (ca. 9 g/L), so dass dieses Verfahren für den industriellen Maßstab nicht geeignet ist.

In JJ Levison, SD Robinson,„Transition-metal Complexes containing Phosphorus Lig- ands. Part III. Convenient Syntheses of Some Triphenylphosphine Complexes of the Platinum Metals", J Chem Soc A 1970, 2947-2954 werden Verfahren zur Herstellung von Hydridotetrakis(triphenylphosphin)rhodium(l) (3b) sowie von Hydridocarbonyltris(tri- phenylphosphin)rhodium(l) (4) offenbart. Edukt ist in beiden Fällen Rhodium(lll)-chlorid- Hydrat, RhCI 3 * 3H 2 0 (1a). Die Umsetzung von RhCI 3 * 3H 2 0 mit PPh 3 und NaBH 4 in Ethanol führt zu RhH(PPh 3 ) 4 . Fügt man zu RhCI 3 * 3H 2 0 neben PPh 3 , NaBH 4 und Ethanol noch wässriges Formaldehyd hinzu, so erhält man RhH(CO)(PPh 3 ) 3 (4). Bei beiden Verfahren müssen die Reaktanden schnell zugegeben werden und die Raumausbeuten sind niedrig (ca. 6 g/L), weshalb sie für den industriellen Maßstab ungeeignet sind.

In KC Dewhirst, W Keim, CA Reilly,„The Preparation and Nuclear Magnetic Resonance Spectra of Hydridophosphine Complexes of Ruthenium and Rhodium", Inorg Chem 1968, 7, 546-551 ist die mehrstufige Synthese von RhH(CO)(PPh 3 ) 3 (4) beschrieben. In der ersten Stufe wird der Wilkinson-Katalysator (2) zu einem Hydrido(triphenylphos- phin)rhodium (3a) oder (3b) umgesetzt. In der zweiten Stufe wird daraus der Carbonyl- komplex RhH(CO)(PPh 3 ) 3 hergestellt. Die Reaktion von RhCI(PPh 3 ) 3 (2) mit Aluminium- triisopropyl in Diethylether und n-Hexan ergibt RhH(PPh 3 ) 3 (3a). Setzt man dieses Re- aktionsprodukt (3a) mit PPh 3 in Toluol um, so erhält man RhH(PPh 3 ) 4 (3b). Die Reaktion von RhCI(PPh 3 ) 3 (2) mit PPh 3 und Hydrazin in einem Benzol-Ethanol-Gemisch führt ebenfalls zu RhH(PPh 3 ) 4 (3b). Anschließendes Umsetzen von (3a) mit Kohlenmonoxid in Ethanol oder von (3b) mit Kohlenmonoxid in Benzol führt zu RhH(CO)(PPh 3 ) 3 (4). Nachteilig bei den von Dewhirst et al. beschriebenen Verfahren ist, dass es kein Eintopf- verfahren ist. Die extrem luftempfindliche Zwischenprodukte RhH(PPh 3 ) 3-4 (3a) bzw. (3b) müssen isoliert werden. Zudem kommen hochentzündliche bzw. sehr giftige Lösungsmittel oder Reagenzien wie Diethylether, Toluol, Benzol, Aluminiumtriisopropyl und Hydrazin zum Einsatz. Die Produktausbeute ist recht niedrig (ca. 50%). Die EP 0 055 487 B1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Halocarbonylbis(tri- organophosphor)-Rh-Verbindung, bei der es sich beispielsweise um RhCI(CO)(PPh3)2 (5) handeln kann. Dabei wird eine Lösung bestehend aus a) einem Rhodiumkomplexkonzentrat, b) einer Quelle für Halogenidionen, c) CO-Gas oder einer CO-Quelle und d) freiem Triorganophosphorliganden, beispielsweise PPhß, umgesetzt. Bei dem Rhodiumkomplexkonzentrat handelt es sich um ein verbrauchtes, Rhodium enthaltendes Hydro- formylierungs-Reaktionsmediums. Vor Durchführung des Verfahrens muss das Hydro- formylierungs-Reaktionsmedium aufkonzentriert werden. Optional kann die erhaltene Halocarbonylbis(triorganophosphor)-Rh-Verbindung anschließend in einem Eintopfver- fahren mit einem Metallhydrid und einem Triorganophosphorliganden umgesetzt werden. Bei dem Metallhydrid handelt es sich vorteilhaft um ein Borhydrid und bei dem Triorganophosphorliganden um PPhß. Nach Umsetzung mit Metallhydrid und Triorgano- phosphorligand erhält man eine Hydridocarbonyltris(triorganophosphor)-Rh(l)-Verbin- dung, beispielsweise RhH(CO)(PPh 3 ) 3 (4).

Die EP 0 083 094 B1 beschreibt ein einstufiges Verfahren zur Herstellung einer Hydrido- carbonyl-tris(triorganophosphor)-Rh-Verbindung, bei der es sich beispielsweise um RhCI(CO)(PPh3)3 (5) handeln kann. Dabei wird eine Lösung bestehend aus a) einem Rhodiumkomplexkonzentrat, b) Wasserstoffgas oder einer Wasserstoffquelle in Form eines Alkali- und/oder Erdalkalihydroxids, c) einem Alkohol mit 1 bis 10 Kohlenstoffato- men, d) CO-Gas oder einer CO-Quelle und e) freiem Triorganophosphorliganden, beispielsweise PPhß, umgesetzt. Bei dem Rhodiumkomplexkonzentrat handelt es sich um ein verbrauchtes, Rhodium enthaltendes Hydroformylierungs-Reaktionsmediums. Vor Durchführung des Verfahrens muss das Hydroformylierungs-Reaktionsmedium aufkonzentriert werden. Das Produkt in den Beispielen wird als grün-gelbe Suspension be- schrieben, was auf ein stark verunreinigtes Produkt hinweist. Weiter von Nachteil sind die mäßigen bis schlechten Ausbeuten von 13% bis 75%, bezogen auf das Edelmetall.

US 2644446 beschreibt ein Verfahren, in welchem Rhodium in einem flüssigen Reaktionsmedium mit einem Alkalimetallhydroxid oder Alkalimetallalkoholat, einem Reduktionsmittel wie Wasserstoff oder Kohlenmonoxid und einem Alkohol in Gegenwart eines Liganden gemischt und bei 0°C bis 150°C zur Reaktion gebracht wird.

Die Schmelzpunkte der Reaktionsprodukte, die stark vom tatsächlichen Schmelzpunkt des RhCI(CO)(PPh3)3 abweichen, weisen auf ein stark verunreinigtes Produkt hin und es müssen im Vergleich zu den Edukten große Mengen an Lösemitteln verwendet werden. Eine besondere Reihenfolge der Zugabe oder ein besonderes Temperaturprofil für die Reaktion ist nicht beschrieben.

Sowohl bei EP 0 055 487 B1 , US 2644446 als auch bei EP 0 083 094 B1 sind die Raum- ausbeuten vergleichsweise niedrig.

Die Herstellung von Acetylacetonato-dicarbonyl-rhodium(l) (6) aus Rhodiumchlorid- trihydrat (1 a) wurde in JG Leipoldt, SS Basson, LDC Bok, TLA Gerber, „The Crystal Structure of Acetylacetonatocarbonyltriphenylphosphanerhodium (I)", Inorg Chim Acta 1978, 26, L35-L37, beschrieben. Im ersten Schritt wurde dabei eine Lösung von [Rh2Cl2(CO)4] hergestellt, indem eine Lösung von Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat, RhCl3 * 3H20 in Dimethylformamid zum Rückfluss erhitzt wurde. Im zweiten Schritt wurde Acetylaceton zugegeben, wodurch sich Rh(CO)2(acac) (6) bildete. Dabei steht„acac" für die Acetylacetonatogruppe.

In YS Varshavskii, TG Cherkasova, IS Podkorytov, AA Korlyukov, VN Khrustalev and AB Nikol'skii: ,,Rh(l) Carbonyl Carboxylato Complexes: Spectral and Structural Charac- teristics. Some Reactions of Coordinated Formate Group", Russ J Coord Chem 2005, 31 , 121 -131 ist die Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l) (4) aus Dicarbonyl(acetylacetonato)rhodium (I) (6) offenbart. Im ersten Schritt wird Rh(CO)2(acac) (6) in Diethylether mit wasserfreier Ameisensäure zu [Rh(CO)2(HCOO)]2 (7) umgesetzt. Im zweiten separaten Schritt wird der Formatkomplex (7) mit Triphenylp- hosphin PPh 3 im Verhältnis 1 :10 (mol/mol) in 2-Propanol zu RhH(CO)(PPh 3 )3 (4) umgesetzt. Diese Synthese ist für großtechnische Anwendungen schlecht geeignet, da im ersten Schritt der hochentzündliche Diethylether eingesetzt wird und im zweiten Schritt ein großer Überschuss an PP i3 benötigt wird. Zudem handelt es sich um eine aufwän- dige Mehrstufensynthese.

Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphos- phin)rhodium(l) weisen zahlreiche Nachteile auf: Einige Verfahren sind mehrstufig und erfordern die aufwändige Isolierung von Zwischenprodukten. Andere Verfahren sind zwar einstufig, aber wegen der erforderlichen schnellen Zugabe der Reaktanden nicht im industriellen Maßstab einsetzbar, da in großtechnischen Anlagen die Geschwindigkeit, mit der Substanzen zugegeben können, begrenzt ist. Allen bekannten Verfahren ist gemein, dass die Raumausbeute, d.h. die Masse an Produkt pro Volumeneinheit des Lösungsmittels, relativ niedrig ist, so dass große Mengen an Lösungsmitteln eingesetzt und wieder entfernt werden müssen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Nachteile des Standes der Technik bei der Herstellung von RhHCO(PPh3)3 zu überwinden und ein Verfahren bereitzustellen, das sowohl einstufig verläuft als auch in industriellem Maßstab mit signifikant ver- besserter Raumausbeute durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein einstufiges Verfahren zur Herstellung von RhH(CO)(PPh 3 )3 umfassend die Schritte

a) Herstellen einer alkoholischen Suspension von Triphenylphosphin PP i3 in einem inertisierten Reaktionsgefäß,

b) Mischen der alkoholischen PP i3-Suspension mit einem Rh(lll)-chlorid-Precursor bei einer Temperatur von 30 bis 40 °C,

c) Rühren des Reaktionsgemisch aus PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid- Precursor bei erhöhter Temperatur, in einer Ausführungsform bei 1 ,5 bis 3 Stunden, - wobei unter Rückfluss gerührt wird, falls der Siedepunkt des Alkohols unter 85°C liegt, oder

- wobei bei einer Innentemperatur des Reaktionsgefäßes von 75°C bis 85°C gerührt wird, falls der Siedepunkt des Alkohols 85°C oder mehr beträgt,

d) Abkühlen der Suspension aus Schritt c) auf 35-50°C, insbesondere 40-50°C, e) Zugabe einer alkoholischen Alkalihydroxidlösung

f) Rühren der Reaktionssuspension bei 35-50°C, insbesondere 40-50°C, wobei eine Zeitdauer von für 1 ,5 bis 3 Stunden meist ausreichend ist,

g) Begasung mit CO-Gas, meist für eine Zeit von 2 bis 16 Stunden,

h) Abtrennen und gegebenenfalls Waschen und Trocknen des Hydridocar- bonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l)-Komplexes.

Die Lösung der Aufgabe umfasst die Bereitstellung eines einstufigen Verfahrens zur Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l). Aufgrund der eingesetzten Chemikalien, der Verfahrensführung, der hohen Produktqualität und der erzielbaren hohen Ausbeuten sowie Raumausbeute ist das Verfahren umweltfreundlich und wirtschaftlich.

Ein einstufiges Verfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst die Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l) ohne jegliche Isolierung von Zwi- schenprodukten. Die vorliegende Erfindung beschreibt daher ein Verfahren, in dem das Zielprodukt ohne kosten- und zeitintensive Zwischenisolierungen oder Zwischenreinigungen in situ in einem einzigen Reaktor aus den Ausgangsstoffen hergestellt wird. Diese in situ-Herstellung in einem einzigen Reaktor ohne Zwischenisolierungen oder Zwischenreinigungen wird nachfolgend als„Eintopfsynthese" bezeichnet.

Das Verfahren ermöglicht eine einfache Isolierung des Hydridocarbonyltris(triphenylp- hosphin)rhodium(l), da gezielt Verfahrensbedingungen gewählt werden, in denen die Zielverbindung direkt aus dem Reaktionsgemisch ausfällt. Das Verfahren umfasst also die Bildung einer Suspension, welche die abtrennbare Verbindung als Niederschlag enthält. Somit ist keine zeit- und kostenaufwändige Isolierung beispielsweise durch Abtren- nung, Aufkonzentrieren oder durch andere Prozesse erforderlich.

Das Verfahren zur Herstellung von Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l) ist nachfolgend erläutert, wobei die Erfindung alle nachfolgend aufgeführten Ausführungsformen einzeln und in Kombination miteinander umfasst.

In Schritt a) des hier beschriebenen Verfahrens wird eine alkoholische Suspension von Triphenylphosphin PP i3 hergestellt. Für die Herstellung der Suspension werden primäre und sekundäre Alkohole mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen verwendet. Dabei kann es sich um einen oder mehrere primäre Alkohole, einen oder mehrere sekundäre Alkohole oder Gemische aus mindestens einem primären und mindestens einem sekundären Alkohol handeln.

Der Alkohol ist dabei ausgewählt aus Methanol, Ethanol, n-Propanol, 2-Propanol, n-Bu- tanol, 2-Methyl-1 -propanol (Isobutanol), 2-Butanol, 1 -Pentanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, 2-Methyl-1 -butanol, 3-Methyl-1 -butanol, 3-Methyl-2-butanol, 2,2-Dimethyl-1 -propanol und Gemischen dieser Alkohole. Nachfolgend werden die zur Herstellung der Suspension von Triphenylphosphin verwendeten Alkohole als„der Alkohol" bezeichnet. Dabei kann„der Alkohol" für einen einzigen Alkohol oder für ein Gemisch mehrerer Alkohole stehen. In einer spezifischen Ausführungsform ist der Alkohol ausgewählt aus Methanol, Ethanol, n-Propanol und 2-Propanol und Gemischen aus mindestens zweien dieser Alkohole. Gut geeignet ist Ethanol.

Das Reaktionsgefäß wird vor dem Befüllen mit Alkohol inertisiert. Unter„Inertisieren" wird dabei das Verdrängen des im Gefäß befindlichen Sauerstoffs mit einem Inertgas wie beispielsweise Argon oder Stickstoff verstanden. Vorteilhaft enthält das Gemisch aus PPh 3 und Alkohol 100 bis 250 g PPh 3 pro Liter Alkohol, insbesondere 150 bis 220 g PPh 3 pro Liter.

Der Alkohol wird im inertisierten Reaktionsgefäß vorgelegt, dann wird PPhß zugegeben und das Alkohol-PPh3-Gemisch erhitzt. Liegt der Siedepunkt des Alkohols unter 85°C, so wird bis zu dessen Siedepunkt erhitzt. Bei Alkoholen, deren Siedepunkt größer oder gleich 85°C beträgt, wird auf eine Innentemperatur des Reaktionsgefäßes von 75°C bis 85°C erhitzt. Die Siedepunkte der oben genannten Alkohole sind dem Fachmann bekannt.

Nach Erreichen dieser Temperatur wird für 15 bis 60 min, vorteilhaft für 30 min, am Rückfluss gerührt, falls bis zuvor bis zum Siedepunkt des Alkohols erhitzt wurde. Falls der Siedepunkt des verwendeten Alkohols höher als 85°C liegt, wird nach Erreichen einer Innentemperatur des Reaktionsgefäßes von 75 bis 85°C für 15 bis 60 min, vorteilhaft für 30 min, bei dieser Temperatur gerührt. In Abhängigkeit von den eingesetzten Menge PPhß pro Liter Alkohol und von der Art des Alkohols löst sich PPhß ganz oder überwiegend im Alkohol. Anschließend wird die Reaktionsmischung auf eine Innentemperatur Tinnen von 30°C bis 40°C, vorteilhaft auf 35°C, abgekühlt. Dabei können Teile des PPh 3 als feines Pulver wieder ausfallen. Nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung auf 30°C bis 40°C erhält man eine PP i3-Suspension.

Eine Dispersion bezeichnet im Einklang mit dem Lehrbuchwissen eine Mischung von mindestens zwei nicht miteinander mischbaren Phasen, wobei eine der wenigstens zwei Phasen flüssig ist. In Abhängigkeit vom Aggregatzustand der zweiten bzw. weiteren Phase werden Dispersionen in Aerosole, Emulsionen und Suspensionen unterteilt, wobei die zweite oder weitere Phase bei Aerosolen gasförmig, bei Emulsionen flüssig und bei Suspensionen fest ist. Im Verfahren erhält man nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung auf 30 bis 40°C eine PP i3-Suspension.

In Schritt b) des Verfahrens wird die alkoholische PPhß-Suspension mit einem Rh(lll)- chlorid-Precursor gemischt. Der Rh(lll)-chlorid-Precursor ist ausgewählt aus Rho- dium(lll)-chlorid-Hydrat RhCI 3 * xH 2 0 und Rhodium(lll)-chlorid-Lösung H 3 [RhCl6]*(H 2 0)n, wässrigen und alkoholischen Lösungen von RhC^xH O und H3[RhCl6] * (H20) n sowie Gemischen davon. Dabei wird der Begriff„Alkohol" gemäß der für die PPh3-Suspension genannten Definition verwendet. Der Begriff „wässrige und alkoholische Lösungen von RhCl3 * xH20 und H3[RhCl6] * (H20) n sowie Gemische davon" umfasst dabei Folgendes: a) wässrige Lösungen, die eine oder beide der Substanzen RhC^xF O und H 3 [RhCl6]*(H 2 0)n umfassen,

b) alkoholische Lösungen, die eine oder beide der Substanzen RhC^xF O und H 3 [RhCl6]*(H 2 0)n umfassen,

c) Lösungen, die Wasser und Alkohol und eine oder beide der Substanzen RhC^xF O und H 3 [RhCl6]*(H 2 0)n umfassen.

In einer spezifischen Ausführungsform wird eine Lösung wie unter b) definiert eingesetzt.

In einer weiteren spezifischen Ausführungsform wird eine Lösung wie unter c) definiert eingesetzt.

Handelt es sich um Alkohol umfassende Lösungen gemäß b) oder c), so kann ein einzi- ger Alkohol oder ein Gemisch aus mindestens zwei Alkoholen vorliegen. In einer weiteren Ausführungsform wird der Alkohol ausgewählt aus Methanol, Ethanol, n-Propanol und 2-Propanol und Gemischen davon. Gut geeignet ist Ethanol.

Dem Fachmann ist bekannt, dass es sich bei Rh(lll)-chlorid-Hydrat und Rh(lll)-chlorid- Lösung nicht um definierte Verbindungen mit exakter stöchiometrischer Zusammenset- zung handelt. Die Formeln RhC^xF O und H3[RhCl6] * (H20) n stellen somit idealisierte Zusammensetzungen dar. Je nach Halogenid- und Wassergehalt der Verbindungen ändern sich die vorliegenden Komplexverbindungen. Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat und dessen kommerziell erhältliche wässrige Lösung liegen normalerweise als gemischte Chloro-/Aquo-Komplexe vor, weshalb der Wassergehalt in der idealisierten Formel mit „XH2O" angegeben wird. Bedingt durch den Herstellungsprozesses von Rhodium(lll)- chlorid-hydrat und Rhodium(lll)-chlorid-Lösung sind mehr oder weniger Aquo- beziehungsweise Chloridliganden an den Rhodium(lll)-Komplex gebunden. Dies hängt bei der Herstellung eines Feststoffs von Rh(lll)-chlorid-hydrat vom Grad des Eindampfens und bei Herstellung einer Lösung von Säuregehalt (HCl) und Konzentration eben dieser Lö- sung ab.

Die einzusetzenden Rh(lll)-chlorid-Precursoren Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat RhC * xH20 und Rhodium(lll)-chlorid-Lösung H3[RhCl6] * (H20) n sind kommerziell erhältlich. Generell sind für das Verfahren alle Rhodium(lll)-chlorid-Hydrate und -Lösungen einsetzbar, und zwar unabhängig von ihrem jeweiligen Wasser- bzw. Chloridgehalt (Rh/Cl-Verhältnis), sofern diese Rhodiumchloridhydrate vollständig in Alkohol, Wasser oder Gemischen davon löslich sind.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird der Rh(lll)-chlorid-Precursor ausgewählt aus einem Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat mit einem Rhodiumgehalt von maximal 40% und Rho- dium(lll)-chlorid-Lösungen mit einem Rhodium-Gehalt von ca. 20% und einem Chlor/Rhodium-Verhältnis von 4:1 bis 6:1 .

In einer weiteren spezifischen Ausführungsform handelt es sich bei dem Rh(lll)-chlorid- Precursor um RhCl3 * 3H20. Diese Verbindung wird nachfolgend auch als„Rhodium(lll)- chlorid-Hydrat" bezeichnet.

In einer weiteren spezifischen Ausführungsform handelt es sich bei dem Rh(lll)- chlorid- Precursor um H3[RhCl6] * n(H20), das nachfolgend als„Rhodium(lll)-chlorid-Lösung" bezeichnet wird. Typischerweise werden wasserhaltige Rhodium(lll)-chlorid-Lösungen mit einem Rhodiumgehalt < 30 Gew.-% verwendet, wie sie handelsüblich sind und beispiels- weise durch Lösen von Rhodiummetall in Gegenwart von konzentrierter Salzsäure und Chlorgas hergestellt werden. Geeignete Rhodium(lll)-chlorid-Lösungen können aber auch aus Prozessströmen des Edelmetallrecyclings oder der industriellen Edelmetallchemie abgezweigt werden. Darüber hinaus hat die Verwendung einer Rhodium(lll)- chlorid-Lösung gegenüber dem üblicherweise verwendeten festen Rhodium(lll)-chlorid- Hydrat den Vorteil einer kostengünstigeren und schnelleren Verarbeitung, da ein vorgelagertes Eindampfen, Isolieren zu Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat und Analysieren zur Bestimmung der Ausgangsmenge entfällt.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt das Mischen der alkoholischen PP i3-Suspension mit einem Rh(lll)-Precursor gemäß Schritt b) des Verfahrens, ohne dass der Rh(lll)-Precursor zuvor mit einem Lösungsmittel gemischt wird. Die einzusetzenden Rh(lll)-Precusoren mit den idealisierten Zusammensetzungen RhCl3 * xH20 und H3[RhCl6] * (H20) n weisen zwar selbst bereits einen gewissen Wassergehalt auf, doch in der hier genannten Ausführungsform wird diesem Wasser kein weiteres Lösungsmittel hinzugefügt, bevor das Mischen mit der PP i3-Suspension erfolgt. In einer weiteren Ausführungsform wird der Rh(lll)-Precursor in ein Lösungsmittel eingebracht, bevor er gemäß Schritt b) des Verfahrens mit der PP i3-Suspension gemischt wird. Bei dem Lösungsmittel handelt es sich um Wasser, einen Alkohol oder Gemische davon gemäß obiger Definition. Handelt es sich bei dem Rh(lll)-Precursor um Rho- dium(lll)chlorid-Lösung, so wird der Precursor in einer spezifischen Ausführungsform mit einem Alkohol gemischt.

Vorteilhaft hat die fertige Rh(lll)-Precursor-Lösung einen Rhodiumgehalt von 10 - 30 Gew.-%, oder 15-20 Gew.-% wobei sich diese Angabe auf das reine Rhodium bezieht. In der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „reines Rhodium" ausschließlich auf Rhodium bzw. Rhodiumionen in einer Verbindung, wobei andere an der Verbindung beteiligte Elemente nicht berücksichtigt werden.

Das Mischen von PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid-Precursor erfolgt über einen Zeit- räum von 0,5 bis 3 Stunden, insbesondere von 0,5 bis 1 Stunde.

Dabei werden PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid-Precursor im Verhältnis 4:1 bis 10:1 (mol/mol), oder4:1 bis 6:1 , bezogen auf die Stoffmengen von PP i3 und reinem Rhodium, miteinander gemischt. Das Mischen kann dabei kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Unter kontinuierlichem Mischen wird dabei verstanden, dass PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid-Precursor gleichzeitig über einen Zeitraum von 1 - 3 Stunden in ein Mischungsgefäß eingeleitet werden. Unter diskontinuierlichem Mischen wird verstanden, dass zuerst die eine Mischungskomponente vollständig vorgelegt wird und danach die Zugabe der anderen Mischungskomponente erfolgt.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die PP i3-Suspension vorgelegt und danach der Rh(lll)-chlorid-Precursor zugegeben.

Bei allen oben aufgeführten kontinuierlichen und diskontinuierlichen Mischungsprozessen erfolgt das Mischen in einem inertisierten Reaktor.

Nach dem Mischen von PP i3-Suspension und Rh(lll)-chlorid-Precursor wird das entstandene Reaktionsgemisch gemäß Schritt c) des Verfahrens für 1 ,5 bis 3 Stunden, oder für 2 Stunden, am Rückfluss gerührt. Anschließend wird gemäß Schritt d) auf 35°C bis 50°C oder 40°C bis 50°C, insbesondere auf 45°C, abgekühlt. Dabei gilt wie bei Schritt a), dass bei einem Siedepunkt des Alkohols unter 85°C bis zu dessen Siedepunkt erhitzt und anschließend unter Rückfluss gerührt wird. Bei Alkoholen, deren Siedepunkte höher als 85°C liegen, wird auf eine Innentemperatur des Reaktionsgefäßes von 75°C bis 85°C erhitzt. Die Siedepunkte der oben genannten Alkohole sind dem Fachmann bekannt. Nach Erreichen des Siedetemperatur bzw. der Innentemperatur von 75°C bis 85°C wird für die angegebene Zeit bei dieser Temperatur gerührt. Nach Durchführung von Schritt d) wird bei dieser Temperatur von 35°C bis 50°C anschließend gemäß Schritt e) eine alkoholische Alkalihydroxidlösung zugegeben. Dies kann über über einen Zeitraum von 0,5-3 Stunden, insbesondere 1 Stunde erfolgen. Geeignete Alkohole sind Methanol, Ethanol und 2-Propanol sowie Gemische davon, insbe- sondere Ethanol. Geeignete Alkalihydroxide sind NaOH und KOH, vorteilhaft ist KOH. Besonders vorteilhaft handelt es sich bei der alkoholischen Alkalihydroxidlösung um ethanolische Kalilauge, da die Löslichkeit von KOH in Ethanol hoch ist. Die Konzentration des Alkalihydroxids in der alkoholischen Lösung beträgt vorteilhaft 3,8 bis 6 mol/L, oder 4 bis 5 mol/L.

Vorteilhaft werden 7 bis 12 Äquivalente Alkalihydroxid pro Äquivalent an reinem Rhodium zugegeben. Dem Fachmann ist aufgrund seines Fachwissen ersichtlich, dass die erforderliche Menge an Alkalihydroxid vom Säuregehalt des Rhodium(lll)-chlorid- Precursors abhängt: Je höher der Gehalt, desto mehr Alkalihydroxid ist erforderlich.

Nach beendeter Zugabe der alkoholischen Alkalihydroxidlösung wird die Reaktionsmi- schung gemäß Schritt f) bei 35°C bis 50°C nachgerührt. Dies kann über einen Zeitraum von für 1 ,5 bis 3 Stunden erfolgen.

Für die Herstellung der alkoholischen PP i3-Suspension und der alkoholischen Alkalihydroxidlösung können dieselben oder unterschiedliche Alkohole verwendet werden. Es hat sich bewährt, wenn für die Herstellung beider alkoholischen Lösungen derselbe Alkohol verwendet wird. Wird der Rh(lll)-chlorid-Precursor vor Zugabe zur PP i3-Suspension in einem Alkohol gelöst, so wird auch hierfür vorteilhaft derselbe Alkohol verwendet wie für die Herstellung der PP i3-Suspension und der alkoholischen Alkalihydroxidlösung.

Danach wird die Suspension mit Kohlenmonoxid begast. Die CO-Begasung kann bei Normaldruck oder unter Druck erfolgen. Im Falle einer Begasung unter Druck empfiehlt sich ein Druck von etwa 1 bar. Die Begasungszeit beträgt 2 bis 16 Stunden. Dem Fachmann ist aufgrund seines Fachwissen ersichtlich, dass die erforderliche Begasungszeit vom gewählten Druck abhängt: Je höher der Druck, desto kürzer ist die erforderliche Begasungszeit. Wird unter Normaldruck begast, so sind CO-Begasungszeiten von 8 bis 16 Stunden vorteilhaft. Bei Begasung bei einem Druck von etwa 1 bar ist eine Bega- sungszeit von 2 bis 4 Stunden ausreichend. Im Falle einer CO-Begasung unter Druck wird anschließend eine Druckentlastung durchgeführt. Nach beendeter CO-Begasung wird das Reaktionsgefäß mit einem Inertgas CO-frei gespült. Geeignete Inertgase sind beispielsweise Argon und Stickstoff. Anschließend wird das Reaktionsprodukt RhH(CO)(PPh3)3 abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Das Abtrennen erfolgt zweckmäßig durch Filtration, insbesondere Absaugen bei vermindertem Druck. Vorteilhaft wird in inerter Atmosphäre abgesaugt.

Vorteilhaft wird das Produkt anschließend mit einem Alkohol gewaschen, insbesondere mit Methanol, Ethanol, 2-Propanol oder einem Gemisch davon. Insbesondere wird für das Waschen derjenige Alkohol verwendet, der auch für das Herstellen der Lösungen von PPhß und alkoholische Alkalihydroxid-Lösung verwendet wurde. Wurde für das Her- stellen der zwei genannten Lösungen mehr als ein Alkohol verwendet, beispielsweise Ethanol für PPhß und Methanol für das Alkalihydroxid, so ist es vorteilhaft, für das Waschen des Endproduktes Ethanol oder Methanol zu verwenden, aber keinen weiteren Alkohol wie beispielsweise 2-Propanol.

Zuletzt wird das Reaktionsprodukt RhH(CO)(PPh3)3 mit vollentsalztem Wasser (VE- Wasser) chloridfrei gewaschen.

Es kann also das Endprodukt, RhH(CO)(PPh3)3, mit einem Alkohol, Wasser oder deren Kombination gewaschen werden. Anschließend wird das Produkt getrocknet.

Mit Hilfe des Verfahrens kann Hydridocarbonyltris(triphenylphosphin)rhodium(l) in einem einstufigen Prozess mit hoher Raumausbeute hergestellt werden. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren ist das neue Verfahren für die Herstellung von RhH(CO)(PPh3)3 im industriellen Maßstab geeignet, da keine schwerlöslichen Zwischenprodukte entstehen und die Zugabe der Substanzen langsam erfolgen kann, was eine Voraussetzung für eine Herstellung in großtechnischen Reaktionsbehältern ist.

Ausführungsbeispiele

Ausführungsbeispiel 1 : Herstellung von Carbonylhydridotris(triphenylphos- phin)rhodium(l) aus Rh-chlorid-Lösung in 10 L-Maßstab

Idealisierte Reaktionsgleichungen:

H 3 [RhCl6] * (H 2 0)n + 4 PPh 3 -> RhCI(PPh 3 ) 3 + 5 HCl + OPPh 3

RhCI(PPh 3 ) 3 + KOH + CH 3 CH 2 OH + PPh 3 -> RhH(PPh 3 ) 4 + KCl + CH 3 CHO + H 2 0

RhH(PPh 3 ) 4 + CO -> RhH(CO)(PPh 3 ) 3 + PPh 3

Ein 10 L - Doppelmantelreaktor mit 2-Ebenen-Rührer, Rückflusskühler und einem Gas- einlass wird mit Schutzgas inertisiert. Bei einer Rührerdrehzahl von 150U/min werden 6 L Ethanol unter Rühren vorgelegt. Anschließend werden 1 ,2 kg (4,575 mol) Triphe- nylphosphin (mind. 99,5%, Hersteller: BASF) in den Reaktor überführt. Das PPh 3 -Ge- binde wird mit 50 ml Ethanol in den Reaktor ausgespült. Der Rührer wird auf 260 U/min eingestellt, das Kühlwasser aufgedreht und der Reaktor zum Rückfluss aufgeheizt. Die Mischung wird für 30 Minuten am Rückfluss gerührt. PPh 3 löst sich vollständig auf. Es erfolgt das Abkühlen der Lösung auf Tinnen: 35°C, wobei das PPh 3 zum Teil als feines Pulver wieder ausfallen kann. Danach werden 105 g Rhodium (1 ,02 mol) in Form von ca. 525 g wässriger Rhodium(lll)-chlorid-Lösung, (Umicore-Produkt-Nr. 68.2565.2720; Rh-Gehalt ca. 20 Gew.-%) zugegeben. Das Gebinde der Rhodium-chlorid-Lösung wird mit 100 ml Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die Reaktionsmischung wird erneut zum Rückfluss (Tinnen: 76-78°C) erhitzt und für 2 Stunden am Rückfluss gehalten. Es entsteht eine rote Suspension mit feinem Niederschlag.

Die Reaktionssuspension wird nach Ablauf der 2 Stunden auf Tinnen: 45°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur wird eine ethanolische Kalilauge-Lösung (10,3 Äq, 10,5 mol Kaliumhydroxid-Plätzchen entsprechend 591 g reines KOH in 2,2 L Ethanol gelöst) innerhalb 0,5 Stunden mittels Tropftrichter mit Gasausgleich zudosiert. Das KOH-EtOH-Gebinde und der Tropftrichter werden mit 0,5 L Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die nun gelbe Suspension wird für 2 Stunden bei Tinnen: 45°C gerührt. Danach wird CO-Gas bei Normaldruck über die Reaktionsmischung geleitet. Die Begasung wird für 8 bis 16 Stunden fortgeführt. Währenddessen wird der Reaktor auf Tinnen: 20°C abgekühlt.

Nach der Umsetzung wird die CO-Begasung unterbrochen und der Reaktor mit Argon oder Stickstoff CO-frei gespült. Die gelbe Suspension wird inert auf D4-Glasfilternut- schen abgelassen und trockengesaugt. Es folgt eine Suspensionswäsche mit 0,5 L Ethanol. Nach dem Absaugen des Ethanols unter vermindertem Druck wird der Filterkuchen mit Wasser (vollentsalzt, VE) chloridfrei gewaschen. Der Feststoff wird anschließend im Vakuumtrockenschrank bei 40°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.

Man erhält ca. 927 g gelben, kristallinen Feststoff mit ca. 1 1 ,2% Rhodium. Dies entspricht einer metallbasierten Ausbeute von -99% und einer Raumausbeute von ca. 104 g/L.

Die Identität des Produktes RhH(CO)(PPh 3 ) 3 wird mittels 1 H- und 31 P-NMR- Spektroskopie in Toluol sowie durch ein IR-Spektrum ermittelt. Die Reinheit wird mittels CHN-Elementaranalyse und quantitativer 31 P-NMR-Analyse bestimmt. Die Bestimmung des Rhodium- und des Phosphorgehaltes erfolgt per ICP-OES. Der Gesamtchlorgehalt liegt bei unter 200 ppm (Chloranalyzer).

Ausführungsbeispiel 2: Herstellung von Carbonylhydridotris(triphenylphos- phin)rhodium(l) aus Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat

Idealisierte Reaktionsgleichungen:

RhCI 3 * xH 2 0 + 4 PPh 3 -> RhCI(PPh 3 ) 3 + 2 HCl + OPPh 3

RhCI(PPh 3 ) 3 + KOH + CH 3 CH 2 OH + PPh 3 -> RhH(PPh 3 ) 4 + KCl + CH 3 CHO + H 2 0 RhH(PPh 3 ) 4 + CO -> RhH(CO)(PPh 3 ) 3 + PPh 3

Ein 10 L - Doppelmantelreaktor mit 2-Ebenen-Rührer, Rückflusskühler und einem Gas- einlass wird mit Schutzgas inertisiert. Bei einer Rührerdrehzahl von 150U/min werden 6 L Ethanol unter Rühren vorgelegt. Anschließend werden 936 g (3,57 mol) Triphenylp- hosphin (mind. 99,5%, Hersteller: BASF) in den Reaktor überführt. Das PPh 3 -Gebinde wird mit 50 ml Ethanol in den Reaktor ausgespült. Der Rührer wird auf 260 U/min eingestellt, das Kühlwasser aufgedreht und der Reaktor zum Rückfluss aufgeheizt. Die Mi- schung wird für 30 Minuten am Rückfluss gerührt. PP i3 löst sich vollständig auf. Es erfolgt das Abkühlen der Lösung auf Tinnen: 35°C, wobei das PPhß zum Teil als feines Pulver wieder ausfallen kann. Danach werden 85 g Rhodium (0,83 mol) in Form von ca. 224 g Rhodium(lll)-chlorid-Hydrat (Umicore-Produkt-Nr. 68.2562.1 138; Rh-Gehalt ca. 38 Gew.-%) zugegeben. Das Gebinde der Rhodium-chlorid-Lösung wird mit 50 ml Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die Reaktionsmischung wird erneut zum Rückfluss (Tinnen: 76-78°C) erhitzt und für 2 Stunden am Rückfluss gehalten. Es entsteht eine rote Suspension mit feinem Niederschlag. Die Reaktionssuspension wird nach Ablauf der 2 Stunden auf Tinnen: 45°C abgekühlt und bei dieser Temperatur wird eine ethanolische Kali- lauge-Lösung (8,3 Äq, 6,9 mol) Kaliumhydroxid-Plätzchen entsprechend 386 g reines KOH in 1 ,4 L Ethanol gelöst) langsam innerhalb 0,5 Stunden mittels Tropftrichter mit Gasausgleich zudosiert. Das KOH-EtOH-Gebinde und der Tropftrichter werden mit 1 ,4 L Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die nun gelbe Suspension wird für 2 Stunden bei Tinnen: 45°C gerührt. Danach wird CO-Gas bei Normaldruck über die Reaktionsmischung geleitet. Die Begasung wird für 8 bis 16 Stunden fortgeführt. Währenddessen wird der Reaktor auf Tinnen: 20°C abgekühlt. Die Umsetzung mit CO kann auch unter Druck in einem Druckreaktor erfolgen. Hier empfiehlt sich ca. 1 bar (dauerhaft - es muss also nachgeregelt werden) für ca. 2-4h. Danach wird, nach einer Druckentlastung, ebenfalls wie folgt vorgegangen. Nach der Umsetzung wird die CO-Begasung unterbrochen und der Reaktor mit Argon oder Stickstoff CO-frei gespült. Die gelbe Suspension wird inert auf D4-Glasfilternutschen abgelassen und trockengesaugt. Es folgt eine Suspensionswäsche mit 0,5 L Ethanol. Nach dem Absaugen des Ethanols unter vermindertem Druck wird der Filterkuchen mit Wasser (vollentsalzt, VE) chlorid-frei gewaschen. Der Feststoff wird anschließend im Vakuumtrockenschrank bei 40°C bis zur Gewichtskonstanz ge- trocknet.

Man erhält ca. 754 g gelben, kristallinen Feststoff mit ca. 1 1 ,2% Rhodium. Dies entspricht einer metallbasierten Ausbeute von -99% und einer Raumausbeute von ca. 85 g/L.

Die Identität des Produktes RhH(CO)(PPh 3 ) 3 wird mittels 1 H- und 31 P-NMR- Spektroskopie in Toluol sowie durch ein IR-Spektrum ermittelt. Die Reinheit wird mittels CHN-Elementaranalyse und quantitativer 31 P-NMR-Analyse bestimmt. Die Bestimmung des Rhodium- und des Phosphorgehaltes erfolgt per ICP-OES. Der Gesamtchlorgehalt liegt bei unter 150 ppm (Chloranalyzer). Ausführungsbeispiel 3: Herstellung von Carbonylhydridotris(triphenylphos- phin)rhodium(l) aus Rh-chlorid-Lösung in 1 L-Maßstab in Isopropanol (2-Propa- nol) Idealisierte Reaktionsgleichungen:

H 3 [RhCl6] * (H 2 0)n + 4 PPh 3 -> RhCI(PPh 3 ) 3 + 5 HCl + OPPh 3

RhCI(PPh 3 ) 3 + KOH + C 3 H 7 OH + PPh 3 -> RhH(PPh 3 ) 4 + KCl + C 3 H 6 0 + H 2 0 RhH(PPh 3 ) 4 + CO -> RhH(CO)(PPh 3 ) 3 + PPh 3

Ein 1 L - Doppelmantelreaktor mit 2-Ebenen-Rührer, Rückflusskühler und einem Gas- einlass wird mit Schutzgas inertisiert. Bei einer Rührerdrehzahl von 150U/min werden 650 mL Isopropanol unter Rühren vorgelegt. Anschließend werden 107 g (0,4 mol) Triphenylphosphin (mind. 99,5%, Hersteller: BASF) in den Reaktor überführt. Das PPh 3 - Gebinde wird mit 5 ml Isopropanol in den Reaktor ausgespült. Der Rührer wird auf 260 U/min eingestellt, das Kühlwasser aufgedreht und der Reaktor zum Rückfluss aufgeheizt. Die Mischung wird für 30 Minuten am Rückfluss gerührt. PPh 3 löst sich vollständig auf. Es erfolgt das Abkühlen der Lösung auf Tinnen: 35°C, wobei das PPh 3 zum Teil als feines Pulver wieder ausfällt. Danach werden 9,25 g Rhodium (0,090 mol) in Form von ca. 47 g wässriger Rhodium(lll)-chlorid-Lösung, (Umicore-Produkt-Nr. 68.2565.2720; Rh-Gehalt ca. 20 Gew.-%) zugegeben. Das Gebinde der Rhodium-chlorid-Lösung wird mit 10 ml Isopropanol in den Reaktor ausgespült. Die Reaktionsmischung wird erneut zum Rückfluss (Tinnen: 78,5°C) erhitzt und für 2 Stunden am Rückfluss gehalten. Es entsteht eine rote Suspension mit feinem Niederschlag.

Die Reaktionssuspension wird nach Ablauf der 2 Stunden auf Tinnen: 45°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur wird eine ethanolische Kalilauge-Lösung (10,3 Äq, 1 ,05 mol Kaliumhydroxid-Plätzchen entsprechend 52 g reines KOH in 230 mL Ethanol gelöst) innerhalb 0,5 Stunden mittels Tropftrichter mit Gasausgleich zudosiert. Das KOH-EtOH-Gebinde und der Tropftrichter werden mit 50 mL Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die nun gelbe Suspension wird für 2 Stunden bei Tinnen: 45°C gerührt. Danach wird CO-Gas bei Normaldruck über die Reaktionsmischung geleitet. Die Begasung wird für 8 bis 16 Stunden fortgeführt. Währenddessen wird der Reaktor auf Tinnen: 20°C abgekühlt. Nach der Umsetzung wird die CO-Begasung unterbrochen und der Reaktor mit Argon oder Stickstoff CO-frei gespült. Die gelbe Suspension wird inert auf D4-Glasfilternut- schen abgelassen und trockengesaugt. Es folgt eine Suspensionswäsche mit 50 mL Ethanol. Nach dem Absaugen des Ethanols unter vermindertem Druck wird der Filterku- chen mit Wasser (vollentsalzt, VE) chloridfrei gewaschen. Der Feststoff wird anschließend im Vakuumtrockenschrank bei 40°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.

Man erhält ca. 80 g gelben, kristallinen Feststoff mit ca. 1 1 ,2% Rhodium. Dies entspricht einer metallbasierten Ausbeute von -97% und einer Raum-Ausbeute von ca. 80 g/L.

Die Identität des Produktes RhH(CO)(PPh 3 ) 3 wird mittels 1 H- und 31 P-NMR- Spektroskopie in Toluol sowie durch ein IR-Spektrum ermittelt. Die Reinheit wird mittels CHN-Elementaranalyse und quantitativer 31 P-NMR-Analyse bestimmt. Die Bestimmung des Rhodium- und des Phosphorgehaltes erfolgt per ICP-OES. Der Gesamtchlorgehalt liegt bei unter 200 ppm (Chloranalyzer).

Ausführungsbeispiel 4: Herstellung von Carbonylhydridotris(triphenylphos- phin)rhodium(l) aus Rh-chlorid-Lösung in 1 L-Maßstab mit Begasung unter Druck

Idealisierte Reaktionsgleichungen: H 3 [RhCl6] * (H 2 0)n + 4 PPh 3 -> RhCI(PPh 3 ) 3 + 5 HCl + OPPh 3

RhCI(PPh 3 ) 3 + KOH + CH 3 CH 2 OH + PPh 3 -> RhH(PPh 3 ) 4 + KCl + CH 3 CHO + H 2 0 RhH(PPh 3 ) 4 + CO -> RhH(CO)(PPh 3 ) 3 + PPh 3

Ein 1 L - Doppelmanteldruckreaktor mit 2-Ebenen-Rührer, Rückflusskühler und einem Gaseinlass wird mit Schutzgas inertisiert. Bei einer Rührerdrehzahl von 150U/min werden 600 mL Ethanol unter Rühren vorgelegt. Anschließend werden 120 g (0,4575 mol) Triphenylphosphin (mind. 99,5%, Hersteller: BASF) in den Reaktor überführt. Das PPh 3 - Gebinde wird mit 5 ml Ethanol in den Reaktor ausgespült. Der Rührer wird auf 260 U/min eingestellt, das Kühlwasser aufgedreht und der Reaktor zum Rückfluss aufgeheizt. Die Mischung wird für 30 Minuten am Rückfluss gerührt. PPh 3 löst sich vollständig auf. Es erfolgt das Abkühlen der Lösung auf Tinnen: 35°C, wobei das PPh 3 zum Teil als feines Pulver wieder ausfallen kann. Danach werden 10,5 g Rhodium (0,102 mol) in Form von ca. 52,5 g wässriger Rhodium(lll)-chlorid-Lösung, (Umicore-Produkt-Nr. 68.2565.2720; Rh-Gehalt ca. 20 Gew.-%) zugegeben. Das Gebinde der Rhodium-chlorid-Lösung wird mit 10 ml Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die Reaktionsmischung wird erneut zum Rückfluss (Tinnen: 76-78°C) erhitzt und für 2 Stunden am Rückfluss gehalten. Es entsteht eine rote Suspension mit feinem Niederschlag.

Die Reaktionssuspension wird nach Ablauf der 2 Stunden auf Tinnen: 45°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur wird eine ethanolische Kalilauge-Lösung (10,3 Äq, 1 ,05 mol Kaliumhydroxid-Plätzchen entsprechend 59,1 g reines KOH in 220 ml_ Ethanol gelöst) innerhalb 0,5 Stunden mittels Tropftrichter mit Gasausgleich zudosiert. Das KOH-EtOH-Gebinde und der Tropftrichter werden mit 50 ml_ Ethanol in den Reaktor ausgespült. Die nun gelbe Suspension wird für 2 Stunden bei Tinnen: 45°C gerührt. Danach wird CO-Gas mit 1 bar Überdruck auf die Reaktion aufgedrückt. Der Druck wird durch Nachregeln von CO-Gas für 2-4 h bei 1 bar gehalten. Nach abgeschlossener Begasung (spätestens nach 4h) wird der Reaktor auf Tinnen: 20°C abgekühlt. Die CO-Zufuhr wird unterbrochen und der Reaktor entlastet. Im Anschluss wird der Reaktor mit Argon oder Stickstoff CO-frei gespült. Die gelbe Suspension wird inert auf D4-Glasfilternutschen abgelassen und trockengesaugt. Es folgt eine Suspensionswäsche mit 50 ml_ Ethanol. Nach dem Absaugen des Ethanols unter vermindertem Druck wird der Filterkuchen mit Wasser (vollentsalzt, VE) chloridfrei gewaschen. Der Feststoff wird anschließend im Vakuumtrockenschrank bei 40°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.

Man erhält ca. 92,7 g gelben, kristallinen Feststoff mit ca. 1 1 ,2% Rhodium. Dies entspricht einer metallbasierten Ausbeute von -99% und einer Raum-Ausbeute von ca. 104 g/L.

Die Identität des Produktes RhH(CO)(PPh 3 ) 3 wird mittels 1 H- und 31 P-NMR- Spektroskopie in Toluol sowie durch ein IR-Spektrum ermittelt. Die Reinheit wird mittels CHN-Elementaranalyse und quantitativer 31 P-NMR-Analyse bestimmt. Die Bestimmung des Rhodium- und des Phosphorgehaltes erfolgt per ICP-OES. Der Gesamtchlorgehalt liegt bei unter 200 ppm (Chloranalyzer).