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Title:
PROCESS FOR PREPARING N,N,N',N'-TETRA-(2-HYDROXYETHYL)ETHYLENEDIAMINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/038153
Kind Code:
A1
Abstract:
A process is disclosed for preparing N,N,N',N'-tetra-(2-hydroxyethyl)-ethylenediamine in a solvent. Ethylenediamine is selectively reacted with ethylene oxide in the absence of water in one or several saturated C�3?-C�9?-alcohols at a temperature from 120 to 220 �C, under a pressure from 2 to 60 bars, at a molar ratio from 1:4, producing a high yield. The reaction is preferably carried out in isopropanol, isomeric C�7?-C�9?-alcohol mixtures, C�8? or C�9? alcohol mixtures at a temperature from 140 to 180 �C.

Inventors:
IHRIG KLAUS (DE)
BERGFELD MANFRED (DE)
BLAUFELDER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/001008
Publication Date:
September 03, 1998
Filing Date:
February 21, 1998
Export Citation:
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Assignee:
AKZO NOBEL NV (NL)
IHRIG KLAUS (DE)
BERGFELD MANFRED (DE)
BLAUFELDER CHRISTIAN (DE)
International Classes:
C07C213/00; C07C213/04; C07C215/14; (IPC1-7): C07C213/00; C07C215/14
Foreign References:
DE1020347B1957-12-05
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 35, no. 1, 1941, Columbus, Ohio, US; abstract no. 5858, XP002064711
Attorney, Agent or Firm:
Fett, G�nter (Kasinostrasse 19-21, Wuppertal, DE)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von N,N,N',N'Tetra(2hydroxy ethyl)ethylendiamin durch Umsetzung von Ethylendiamin mit Ethylenoxid in einem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, da man Ethylendiamin mit Ethylenoxid in Abwesenheit von Wasser in einem oder mehreren gesättigten C3 CgAlko hol(en) bei einer Temperatur von 120 bis 220 C und einem Druck von 2 bis 60 bar in einem Molverhältnis von 1:4 umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da die Umsetzung in Isopropanol erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da die Umsetzung in isomeren C7CgAlkoholgemischen oder CgAlko holgemischen oder CgAlkoholgemischen erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, da die Umsetzung bei einer Tempe ratur von 140 bis 180 OC erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, da man das Ethylenoxid dem oder den vorgelegten C3CgAlkohol(en) und dem Ethylendiamin in einem Zeitraum von 5 bis 60 Minuten zudosiert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, da man das Ethylenoxid in einem Zeitraum von 15 bis 25 Minuten zu dosiert.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, da man die Menge an gesättigtem C3CgAlkohol so wählt, da die Konzentration des Endpro duktes nach der Umsetzung 5 bis 60% beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, da die Konzentration des Endproduktes nach der Umsetzung 20 bis 40% beträgt.
Description:
Verfahren zur Herstellung von N,N,N',N'-Tetra- (2-hydroxyethyl)ethylendiamin Beschreibung: Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N,N,N',N'-Tetra-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin (= THEEDA) durch Umsetzung von Ethylendiamin mit Ethylenoxid in einem Lösungs- mittel.

Es ist nach der DE-AS 1 020 347 bekannt, Alkylendiamine mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, z.B. Ethylendiamin, mit Propylenoxid in Anwesenheit von Wasser oder einem Alkohol als Umsetzungska- talysator bei einer Temperatur von 40 bis 200 OC, bevorzugt 40 bis 120 OC, in einem Molverhältnis von 1:4 umzusetzen. Die Re- aktion liefert nahezu quantitative Ausbeuten, und diese sind noch nicht einmal davon abhängig, ob mit einem Überschu an Propylenoxid gearbeitet wird oder nicht, da sich die tetraoxy- propylierten Alkylendiamine mit überschüssigem Propylenoxid un- ter den genannten Reaktionsbedingungen nicht mehr weiter umset- zen.

In der DE-AS 1 020 347 wird hervorgehoben, da im Gegensatz zum tetraoxypropylierten Ethylendiamin das von Sherlin und anderen nach Chemical Abstracts 35, 5858 (1941) hergestellte N,N,Nt,N'-Tetra-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin sich beim Erhit- zen zersetzt und nicht destilliert werden kann. Die Herstellung des Produktes, das jedoch mit mannigfaltigen Nebenprodukten be- haftet ist, erfolgt ebenda durch vierstündiges Stehen von Ethy- lendiamin und Ethylenoxid in wä riger Lösung und anschlie ende Beseitigung des Wassers mittels Vakuum. Die Reaktionsprodukte liegen in Form eines dicken Öls vor.

Es stellt eine Tatsache dar, da das Ethylenoxid gegenüber Ethylendiamin bezüglich der Bildung des tetraoxyethylierten Ethylendiamins unter weiten Reaktionsbedingungen eine gute Se- lektivität vermissen lä t, wie sie umgekehrt das Propylenoxid bei der Reaktion zum tetraoxypropylierten Ethylendiamin auf- weist. Figur 1 zeigt aus einer umfangreichen Forschungsarbeit, die zur vorliegenden Erfindung geführt hat, da z.B. unter den Bedingungen der DE-AS 1 020 347 neben THEEDA eine Anzahl von möglichen Nebenprodukten gebildet wird, die sich vom di-oxy- ethylierten Ethylendiamin (= Di-HEEDA) bis zum Ethylaminoetha- nol (= EAE) und Methyldiethanolamin (= MDEA) erstrecken. Figur 2 fa t in Form eines Diagramms die Reaktionswege zu den ent- sprechenden Nebenprodukten und dem gewünschten Produkt THEEDA zusammen.

Überraschenderweise kommt es nämlich bei der Einwirkung von Ethylenoxid (= EO) auf Ethylendiamin (= EDA) zu einer Ammoni- akabspaltung, die durch Reaktion mit EO die Bildung von Mo- noethanolamin (= MEA), Diethanolamin (= DEA) und Triethanolamin (= TEA) zur Folge hat. In Anwesenheit von Wasser fallen auch die Glykole Ethylenglykol, Diethylenglykol und Triethylenglykol als Nebenprodukte der EO-Umsetzung an.

Die Möglichkeit eines ökonomischen gro technischen Verfahrens zur Herstellung von N,N,N' ,N'-Tetra-(2-hydroxyethyl) -ethylen- diamin hängt nach Figur 2 davon ab, ob Reaktionsbedingungen existieren, die die Hauptreaktion von Ethylendiamin mit Ethy- lenoxid über Mono-HEEDA (= N-Mono-(2-hydroxyethyl)-ethylendia- min), Di-HEEDA (= N,N -Di-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin) oder N,N'-Di(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin und Tri-HEEDA (= N,N,N'- Tri- ( 2-hydroxyethyl ) -ethylendiamin) zu THEEDA enorm begünstigen (man beachte, da in Figur 2 in Zeile 1 die ersten drei genann- ten Verbindungen mit MONO, DI und TRI abgekürzt worden sind).

Dies bedeutet gleichzeitig, da die in Figur 2 aufgeführten möglichen Nebenreaktionen, die entweder über THEEDA oder auch über die Iso-Verbindungen iso-Di-HEEDA, iso-Tri-HEEDA (in Fi- gur 2 in Zeile 2 mit iso-Di und iso-TRI abgekürzt) und iso- THEEDA zu Penta-HEEDA und Hexa-HEEDA (in Figur 2 rechts mit PENTA und HEXA abgekürzt) führen, nahezu vermieden werden müssen.

Die vorliegende Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein ökonomisches technisches Verfahren zur Herstellung von N,N,N' ,N'-Tetra-( 2-hydroxyethyl) -ethylendiamin (= THEEDA) in einem Lösungsmittel bereitzustellen, in dem die Ausgangskompo- nenten Ethylenoxid und Ethylendiamin eine hohe Selektivität zur Bildung von THEEDA aufweisen und demzufolge die Anwesenheit von unterethoxylierten und überethoxylierten Tetra-HEEDA-Derivaten, wie Tri-HEEDA, Penta-HEEDA und Hexa-HEEDA, sowie die Anwesen- heit von Mono-, Di- und Triethanolamin, praktisch vermieden wird. Die geforderte hohe Selektivität ist deshalb von ent- scheidender Bedeutung, weil die genannten Nebenprodukte nicht oder nicht wirtschaftlich vom gewünschten Endprodukt abgetrennt werden können und somit die Produktqualität verschlechtern.

Es wurde nun gefunden, da man THEEDA in hoher Ausbeute und Se- lektivität dadurch erhalten kann, da man Ethylendiamin mit Ethylenoxid in Abwesenheit von Wasser in einem oder mehreren gesättigten C3-Cg- Alkohol(en) bei einer Temperatur von 120 bis 2200C und einem Druck von 2 bis 60 bar in einem Molverhältnis von 1:4 umsetzt.

Im Gegensatz zu der oben besprochenen Oxypropylierung von Ethy- lendiamin, wo die Anwesenheit von Wasser sogar erwünscht ist, wäre bei der entsprechenden Oxyethylierung die Verwendung von Wasser als Lösungsmittel mit nicht hinzunehmenden Ausbeutever- lusten verbunden. Wasser führt zur Hydrolye des Endproduktes THEEDA, und es entsteht insbesondere als Nebenprodukt Trietha- nolamin in unerwünschter Menge. Wie zudem das Vergleichsbei- spiel 3 zeigt, wird mit Wasser als Lösungsmittel bei einer Re- aktionstemperatzur von 140 OC nur eine THEEDA-Ausbeute von 63% erhalten. Auch die Verwendung von niederen Alkoholen als orga- nische Lösungsmittel, wie Methanol und Ethanol, verhindert die erforderliche hohe Selektivität, wie die Vergleichsbeispiele 4 und 5 zeigen. Der gleiche Sachverhalt ist bei der Verwendung von höheren Alkoholen ab C10 festzustellen (vgl. Vergleichsbei- spiel 6).

Die erfindungsgemä verwendeten organischen Lösungsmittel stel- len gesättigte C3 bis Cg-Alkohole dar. Beispielhaft seien dafür genannt: n-Propanol, Isopropylalkohol, n-Butanol, Isobutanol, tert.-Butylalkohol, 1-Pentanol, 2-Methyl-1-butanol, 3-Methyl-1- butanol, 2 ,2-Dimethyl-1-propanol, 1-Hexanol, 2-Methyl-1-penta- nol, 2-Ethyl-1-butanol, 4-Methyl-2-pentanol, 1-Heptanol, 3-Me- thyl-1-hexanol, 2-Methyl-2-hexanol, 1-Octanol, 2-Octanol, 2- Ethyl-l-hexanol, 3,3-, 3,5- und 4,5-Dimethyl-l-hexanol, 3-und 5-Methyl-1-heptanol, 1-Nonanol, 2,6-Dimethyl-4'-heptanol, 3,5,5- Trimethyl-1-hexanol und Cyclohexanol. Als niederer isomerfreier Alkohol wird der Einsatz von Isopropylalkohol besonders bevor- zugt.

Höhere Alkohole, und zwar ab den C10-Alkoholen, verhindern ebenso eine hohe Selektivität, wie die oben schon erwähnten po- lareren niederen Alkohole oder sehr polare oder unpolare Lö- sungsmittel schlechthin, beispielsweise Cyclohexan und Diethy- lether. Grundsätzlich ist es möglich, zur Herstellung von THEEDA auch Gemische der gesättigten C3 bis Cg-Alkohole einzu- setzen. Diese Gemische können im Prinzip beliebige Stoffe und prozentuale Zusammensetzungen aus der Gesamtmenge der gesättig- ten C3-Cg-Alkohole enthalten. Im Sinne der Erfindung gelten da- her die entsprechenden Alkoholgemische als ein Lösungsmittel.

Die Verwendung von Alkoholgemischen ist aufgrund der bestehen- den Isomerieverhältnisse besonders vorteilhaft bei einem Ein- satz von höheren Alkoholen. Schon ab den Cs-Alkoholen wird es auch aus ökonomischen Gründen bevorzugt, anstelle der isomeren- freien Cs-Einzelalkohole Isomerengemische der Amylalkohole ein- zusetzen, wie sie beispielsweise bei der Oxosynthese anfallen.

Die Oxo-Alkohole bestehen ausschlie lich aus primären Alkoho- len. Das nach der Hydroformylierung und Hydrierung von n-Buten erhaltene Alkoholgemisch enthält etwa zwei Drittel 1-Pentanol und ein Drittel 2-Methyl-l-butanol neben geringen Mengen 3-Me- thyl-1-butanol.Es ist unter der Bezeichnung "Amylalkohol" oder auch "primärer Amylalkohol" käuflich.

Ebenso wird es bevorzugt, C7-Cg-Alkoholgemische als Lösungsmit- tel einzusetzen. Diese sind Gemische der C-Zahlen 7 und 8 oder 7 bis 9, die aus geradkettigen Olefinschnitten über die Oxosyn- these hergestellt werden. Sie sind unter den Namen Oxanol 78 (Ruhrchemie) und Alphanol 79 (ICI, Shell) erhältlich. Oxanol 78 besteht etwa zu 70-75% aus C7-Alkoholen und zu 30-25% aus C8- Alkoholen. Der Anteil an geradkettigen Alkoholen beträgt etwa 60-65%, während die restlichen 35-40% aus vorwiegend methylver- zweigten Alkoholen bestehen. Alphanol 79 stellt ein Alkoholge- misch mit etwa 45% C7-, 43% C8- und 12% Cg-Alkoholen dar.

Isomere Cg-Alkoholgemische, die bei der Hydroformylierung rei- ner Heptene oder geeigneter Heptenfraktionen, welche man mei- stens durch Mischdimerisation von Buten und Propen gewinnt, er- halten werden, und isomere Cg-Alkoholgemische, die man durch Dimerisierung oder Mischdimerisierung von Buten und Isobuten und anschlie ende Hydroformylierung der Cg-Olefine herstellt, stellen im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls bevor- zugte Lösungsmittelgemische dar. Die Reinheit dieser Alkoholge- mische sollte stets > 99% betragen.

Ein weiteres wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung stellt der für eine hohe Selektivität erforderliche Temperatur- und Druckbereich von 120 bis 220 C und 2 bis 60 bar dar. Es hat sich gezeigt, da die bei der Oxypropylierung von Ethylendiamin bevorzugten niederen Temperaturen von z.B. 70 bis 100 OC (vgl.

Beispiele der DE-AS 1 020 347) bei der Oxyethylierung von Ethy- lendiamin zu niedrigen Ausbeuten und hohen Mengen an Tri-, Penta- und Hexa-HEEDA führen. Dies zeigen die Vergleichsbei- spiele 1 und 2. Im Rahmen der Erfindung wird ein Temperaturbe- reich von 140 bis 180"C bevorzugt.

Das Molverhältnis von Ethylendiamin zu Ethylenoxid von 1:4 mu im Gegensatz zur Oxypropylierung von Ethylendiamin bei der Oxy- ethylierung von Ethylendiamin sehr genau eingehalten werden.

Während bei der Oxypropylierung von Ethylendiamin ein Überschu an Propylenoxid sogar unschädlich ist und nicht zur Bildung von unerwünschten höheren Oligomeren führt, zeigen die Vergleichs- beispiele 7 und 8 bei der Oxyethylierung von Ethylendiamin ge- nau das gegenteilige Bild. Schon ein 5%Der Ethylenoxid-Über- schu lä t die Ausbeute an THEEDA durch Bildung entsprechender Mengen an Penta-HEEDA und TEA auf 92,2% sinken. Bei einem 5%igen Ethylenoxid-Unterschu sinkt die Ausbeute an THEEDA durch Bildung vermehrter Mengen an Tri-HEEDA auf 90,5%.

Im allgemeinen werden der oder die C3-Cg-Alkohol(e) und das Ethylendiamin in dem Reaktionsbehälter vorgelegt, der Reakti- onsraum mit Stickstoff gespült und auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt, woraufhin dann das Ethylenoxid zudosiert wird. Die Dosierzeit des Ethylenoxids kann in einem weiten Rahmen vari- iert werden. Im allgemeinen beträgt diese 5 bis 60 Minuten, wo- bei eine Ethylenoxid-Dosierzeit von 15 bis 25 Minuten in der Regel bevorzugt wird.

Auch die Menge an C3-Cg-Alkohol(en) kann in weiten Grenzen va- riiert werden. Sehr hohe Mengen an C3-Cg-Alkohol(en) führen zwar zu noch höheren Selektivitäten, aber auch zu gro en Appa- ratevolumina, was den Proze verteuert. Sehr niedrige Mengen an C3-Cg-Alkohol(en) lassen die Selektivität wieder etwas absinken und können Probleme bei der Wärmeabfuhr ergeben, so da gegebe- nenfalls teure Kühlvorrichtungen bzw. Apparatekonstruktionen erforderlich werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Menge an C3-Cg-Alkohol(en) so zu wählen, da die THEEDA-Konzen- tration nach der Umsetzung 5 bis 60%, bevorzugt 20 bis 40 % be- trägt.

Aufgrund der relativ hohen Reaktionszeiten, wie sie für Ethoxy- lierungsreaktionen typisch sind, eignet sich das erfindungsge- mä e Verfahren auch hervorragend zur kontinuierlichen Proze - führung in einem Strömungsrohrreaktor oder in einer Kaskade von Rührkesselreaktoren. Das effiziente Reaktionssystem macht es möglich, da hierbei nur ein geringes Reaktorvolumen benötigt wird, um den vollständigen Umsatz des Ethylendiamins zu Tetra- HEEDA herbeizuführen. Vor allem bei hohen Produktkonzentrati- onen eignet sich eine Kaskade von Rührkesselreaktoren besonders gut, um einerseits effektiv die entstehende Reaktionswärme ab- zuführen und um andererseits durch die intensive Vormischung die lokalen Konzentrationen an Ethylenoxid zu minimieren.

Nach der Abtrennung der jeweils angewandten gesättigten C3-Cg- Alkohole, beispielsweise durch Vakuumdestillation, fällt das nach dem erfindungsgemä en Verfahren hergestellte THEEDA in ei- ner solchen Qualität an, da es im Unterschied zum Stand der Technik ohne Zersetzung destillativ gereinigt werden kann (Beispiel 18). Das erfindungsgemä e Verfahren ermöglicht es, gro technisch ein interessantes Zwischenprodukt bereitzustel- len, das aufgrund seiner symmetrischen Struktur und seiner re- aktionsfähigen primären Hydroxylgruppen insbesondere zur Her- stellung von Hydroxyethylesterquats (Weichmacher), zur Herstel- lung von crosslinking agents und als Modifizierungskomponente bei der Herstellung von Polymeren, wie Polyestern und Polyure- thanen, eingesetzt werden kann.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher er- läutert.

Beispiel 1 In einen 35-Liter Edelstahlreaktor mit Rührer und Doppelmantel (Thermostatkühlung/-beheizung) werden 0,326 kg Ethylendiamin (5,42 Mol) und 13,55 Liter Isopropanol gegeben. Der Reaktions- raum wird mit Stickstoff gespült und anschlie end auf 140 OC aufgeheizt. Beim Erreichen der Reaktionstemperatur werden in- nerhalb von 47 Minuten 0,956 kg Ethylenoxid (21,68 Mol) zudo- siert. Nach Beendigung der Ethylenoxid-Dosierung wird die Tem- peratur noch 120 Minuten beibehalten und anschlie end der Ver- such beendet. Nach dem Abkühlen wird das Lösungsmittel durch Verdampfung im Vakuum vom Reaktionsprodukt abgetrennt. Bei vollständigem Umsatz betrug die Ausbeute an THEEDA 96,3%.

Beispiel 2 In einen 35-Liter Edelstahlreaktor mit Rührer und Doppelmantel (Thermostatkühlung/-beheizung) werden 13,55 Liter Isopropanol gegeben. Der Reaktionsraum wird mit Stickstoff gespült und an- schlie end auf 140 C aufgeheizt. Beim Erreichen der Reakti- onstemperatur werden innerhalb von 1 Minute 0,326 kg Ethylen- diamin (5,42 Mol) und anschlie end innerhalb von 57 Minuten 0,956 kg Ethylenoxid (21,68 Mol) zudosiert. Nach Beendigung der Ethylenoxid-Dosierung wird die Temperatur noch 120 Minuten bei- behalten und anschlie end der Versuch beendet. Nach dem Abküh- len wird das Lösungsmittel durch Verdampfung im Vakuum vom Re- aktionsprodukt abgetrennt. Bei vollständigem Umsatz betrug die Ausbeute 96,2%.

Beispiel 3 In einen 1-Liter Büchi-Edelstahlreaktor mit Rührer und Doppel- mantel (Thermostatkühlung/-beheizung) werden 12,02 g Ethylen- diamin (0,2 Mol) und 700 ml Isopropanol gegeben. Der Reaktions- raum wird mit Stickstoff gespült und anschlie end auf 140 OC aufgeheizt. Beim Erreichen der Reaktionstemperatur werden in- nerhalb von 25 Minuten 35,24 g Ethylenoxid (0,8 Mol) zudosiert.

Nach Beendigung der Ethylenoxid-Dosierung wird die Temperatur noch 120 Minuten beibehalten und anschlie end der Versuch been- det. Nach dem Abkühlen wird das Lösungsmittel durch Verdampfung im Vakuum vom Reaktionsprodukt abgetrennt. Bei vollständigem Umsatz betrug die Ausbeute an THEEDA 97,0%.

Beispiel 4 Beispiel 3 wurde mit zwei Ausnahmen wiederholt. Die Ethylen- oxid-Dosierzeit betrug nunmehr 20 Minuten, während die Reakti- onszeit nach der Ethylenoxid-Dosierung auf 240 Minuten verlän- gert wurde. Es wurde hierbei eine THEEDA-Ausbeute von 97,6% er- halten.

Beispiel 5 In einen 1-Liter Büchi-Edelstahlreaktor, ausgerüstet mit Rührer und Doppelmantel (Thermostatkühlung/-beheizung) werden 12,02 g Ethylendiamin (0,2 Mol) und 500 ml Isopropanol gegeben. Der Re- aktionsraum wird wiederum mit Stickstoff gespült und anschlies- o send auf 160 C aufgeheizt. Beim Erreichen der Reaktionstempera- tur werden innerhalb von 25 Minuten 35,24 g Ethylenoxid (0,8 Mol) zudosiert. Danach wird die Temperatur noch 120 Minu- ten beinehalten und anschlie end der Versuch beendet. Nach dem Abkühlen wird das Lösungsmittel wiederum durch Verdampfung im Vakuum vom Reaktionsprodukt abgetrennt. Bei vollständigem Um- satz betrug die Ausbeute an THEEDA 97,9%.

Beispiel 6 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle von Isopropanol diesmal n-Propanol als Lösungsmittel eingesetzt wurde. Die Ausbeute an THEEDA betrug 95,9%.

Beispiel 7 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle von Isopropanol Cyclohexanol eingesetzt wurde. Die Aus- beute an THEEDA betrug 96,3%.

Beispiel 8 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle von Isopropanol tert.-Butanol als Lösungsmittel einge- setzt wurde. Die Ausbeute an THEEDA betrug 96,9%.

Beispiel 9 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle von Isopropanol n-Butanol als Lösungsmittel eingesetzt wurde. Die Ausbeute an THEEDA betrug 96,4%.

Beispiel 10 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle von Isopropanol Isobutanol als Lösungsmittel verwendet wurde. Die Ausbeute an THEEDA betrug 95,6%.

Beispiel 11 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle von 500 ml Isopropanol nunmehr nur 200 ml Isopropanol verwendet wurden. Die Ausbeute an THEEDA betrug 95,9%.

Beispiel 12 Beispiel 5 wurde mit zwei Abänderungen wiederholt. Die Ethylen- oxid-Dosierzeit wurde von 25 Minuten auf 5 Minuten erheblich gekürzt und die Reaktionszeit nach der Zudosierung des Ethylen- oxids wurde ebenfalls von 120 Minuten auf 60 Minuten beträcht- lich reduziert. Die Ausbeute an THEEDA betrug 97,0%.

Beispiel 13 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da an Stelle einer Ethylenoxid-Dosierzeit von 25 Minuten dieselbige nunmehr auf 63 Minuten verlängert wurde. Die THEEDA-Ausbeute betrug 96,8%.

Beispiel 14 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da als Reaktionstemperatur an Stelle von 160 c nunmehr die von 180 OC gewählt wurde.Die Ausbeute an THEEDA betrug 96,7%.

Beispiel 15 Beispiel 5 wurde mit der einzigen Abänderung wiederholt, da als Reaktionstemperatur an Stelle von 160 OC nunmehr die von 120 OC gewählt wurde. Die Ausbeute an THEEDA betrug 94,8%.

Beispiel 16 Beispiel 5 wurde mit 2 Abänderungen wiederholt. An Stelle von Isopropanol wurde die gleiche g-Menge 2-Ethyl-1-hexanol als or- ganisches Lösungsmittel verwendet, und die Ethylenoxid-Dosier- zeit betrug 20 Minuten. Es wurde eine Ausbeute an THEEDA von 97% erhalten.

Beispiel 17 Beispiel 5 wurde mit drei Abänderungen wiederholt. An Stelle von Isopropanol wurde die gleiche g-Menge l-Nonanol verwendet.

Die Ethylenoxid-Dosierzeit betrug 15 Minuten und die Reaktions- zeit nach der Zudosierung des Ethylenoxids 60 Minuten. Es wurde eine Ausbeute an THEEDA von 96% erhalten.

Beispiel 18 15 g des Reaktionsproduktes aus Beispiel 5, das als Nebenpro- dukt u.a. 0,5 Gew.% Triethanolamin enthielt, wurde innerhalb von 150 Minuten einer fraktionierten Destillation in einem Kugelrohr-Destillationsapparat unterzogen. Die Temperaturen wurden von 215 OC bis auf 250 OC erhöht bei einem konstanten Druck von 0,01 torr. Nach Beendigung der Destillation konnte das Triethanolamin nahezu vollständig vom höhersiedenden THEEDA abgetrennt werden. Eine Zersetzung des THEEDA fand dabei nicht statt.

Vergleichsbeispiel 1 Beispiel 5 wurde mit einer Abänderung wiederholt. An Stelle von 160 OC wurde als Reaktionstemperatur 80 OC gewählt. Die Aus- beute an THEEDA betrug 70,6%, und es wurden als Nebenprodukte insbesondere relativ hohe Mengen an Tri-, Penta- und Hexa-HEEDA erhalten.

Vergleichsbeispiel 2 Beispiel 5 wurde mit einer Abänderung wiederholt. An Stelle von O O 160 C wurde als Reaktionstemperatur 100 c gewählt. Die Ausbeute an THEEDA betrug 87,8%, und es wurden als Nebenprodukte insbe- sondere relativ hohe Mengen an Tri-, Penta- und Hexa-HEEDA erhalten.

Vergleichsbeispiel 3 Beispiel 5 wurde mit zwei Abänderungen wiederholt. An Stelle von 500 ml Isopropanol wurden 500 ml Wasser als Lösungsmittel verwendet und als Reaktionstemperatur wurde die von Beispiel 1, nämlich 140 "C gewählt. Die THEEDA-Ausbeute betrug 63 %.

Vergleichsbeispiel 4 Beispiel 5 wurde mit zwei Abänderungen wiederholt. An Stelle von 500 ml Isopropanol wurden 500 ml Methanol als Lösungsmittel verwendet und als Reaktionstemperatur wurde die von Beispiel 1, nämlich 140 OC gewählt. Die Ausbeute an THEEDA betrug 79,2 %.

Vergleichsbeispiel 5 Beispiel 5 wurde mit zwei Abänderungen wiederholt. An Stelle von 500 ml Isopropanol wurden 500 ml Ethanol als Lösungsmittel verwendet und als Reaktionstemperatur wurde die von Beispiel 1, nämlich 140 OC gewählt. Die THEEDA-Ausbeute betrug 79,2 %.

Vergleichsbeispiel 6 Beispiel 5 wurde mit drei Abänderungen wiederholt. An Stelle von Isopropanol wurde die gleiche g-Menge l-Decanol verwendet.

Die Ethylenoxid-Dosierzeit betrug 15 Minuten und die Reaktions- zeit nach der Zudosierung des Ethylenoxids 60 Minuten. Es wurde eine Ausbeute an THEEDA von nur 90% erhalten, und es lie en sich im Produkt deutlich erhöhte Mengen an TEA und höheren Oli- gomeren, wie Hexa-HEEDA, nachweisen.

Vergleichsbeispiel 7 Beispiel 5 wurde mit einer Abänderung wiederholt. An Stelle von 35,24 g bzw. 0,8 Molen Ethylenoxid wurden nunmehr 37,0 g bzw.

0,84 Mole Ethylenoxid, d.h. ein 5%Der Ethylenoxid-Überschu eingesetzt.Die Ausbeute an THEEDA betrug 92,2%, und es wurden als Nebenprodukte insbesondere relativ hohe Mengen an Penta- HEEDA und TEA (Triethanolamin) erhalten.

Vergleichsbeispiel 8 Beispiel 5 wurde mit einer Abänderung wiederholt. An Stelle von 35,24 g bzw. 0,8 Molen Ethylenoxid wurden nunmehr 33,56 g bzw.

0,76 Mole Ethylenoxid, d.h. ein 5%Der Ethylenoxid-Unterschu eingesetzt. Die Ausbeute an THEEDA betrug 90,5 %, und es wurde als Nebenprodukt insbesondere eine relativ hohe Menge an Tri- HEEDA erhalten.

Vergleichsbeispiel 9 Beispiel 5 wurde mit einer Abänderung wiederholt. Die Abände- rung bestand darin, da überhaupt kein Lösungsmittel verwendet wurde.Die Ausbeute an THEEDA betrug 89,4 %, und es wurden als Nebenprodukte insbesondere relativ hohe Mengen an Penta-HEEDA und Hexa-HEEDA erhalten.