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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR PROCESSING WASTE PAPER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/001405
Kind Code:
A1
Abstract:
Waste paper is decomposed in the presence of alkoxylation products obtained by reacting alkylene oxides with C�10-22? carboxylic acid derivatives and/or C�10-22? carboxylic acids, which contain carboxylic acids with at least one OH group in position 9, 10, 13 and/or 14, and the detached printing ink particles are removed from the pulp suspensions by flotation or washing.

Inventors:
DAUTE PETER (DE)
STOLL GERHARD (DE)
HORNFECK KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/001122
Publication Date:
February 07, 1991
Filing Date:
July 10, 1990
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
C07C67/26; D21C5/02; D21C; (IPC1-7): D21C5/02
Foreign References:
GB1347971A1974-02-27
EP0067333A11982-12-22
DE1517172A11969-12-18
Other References:
See also references of EP 0482045A1
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zur Altpapieraufbereitung, dadurch gekennzeichnet, daß bedruckte Altpapiere in Gegenwart von Alkoxylierungspro¬ dukten, erhältlich durch Umsetzung von Alkylenoxiden mit Cιo22~Cai"bonsäurederivaten und/oder Cιo22Carbonsäuren, die Carbonsäurereste mit wenigstens einer OHGruppe in Stellung 9, 10, 13 und/oder 14 enthalten, in an sich bekannter Weise aufgeschlagen werden und anschließend in an sich bekannter Weise die abgelösten Druckfarbenteilchen durch Flotation oder Waschen aus den PapierstoffSuspensionen entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß be¬ druckte Altpapiere in Gegenwart von 0,02 bis 2 Gew.%, vor¬ zugsweise von 0,1 bis 0,8 Gew.% Alkoxylierungsprodukten jeweils bezogen auf lufttrockenen Papierstoff aufgeschlagen werden.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 bis 2, da¬ durch gekennzeichnet, daß zum Aufschlagen bedruckter Altpa¬ piere solche Alkoxylierungsprodukte eingesetzt werden, die, bezogen auf nicht alkoxylierte Carbonsäurederivate und/oder nicht alkoxylierte Carbonsäuren, einen Alkylenoxidgehalt zwischen 2 und 400 Gew.%, vorzugsweise zwischen 40 und 200 Gew.% haben.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufschlagen bedruckter Alt¬ papiere ethoxylierte, propoxylierte und/oder butoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte und/oder propoxylierte 0H ERSATΣBLÄTT gruppenhaltige C2022"Cart>onsäurederivate und/oder Cιo22~Carbonsäuren eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufschlagen bedruckter Alt¬ papiere alkoxylierte OHgruppenhaltige Ci6_22~Carbonsäure derivate und/oder Ci6_22~Carbonsäuren eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufschlagen bedruckter Alt¬ papiere alkoxylierte OHgruppenhaltige Carbonsäurealkylester mit 1 bis 18 CAtomen im einwertigen Alkoholrest und/oder alkoxylierte Mono, Di und/oder Triglyceride, die OH gruppenhaltige Carbonsäurereste enthalten, eingesetzt werden.
7. Verwendung von Alkoxylierungsprodukten, erhältlich durch Um¬ setzung von Alkylenoxiden mit Cιo22~Carbonsäurederivaten und/oder die Carbonsäurereste mit we¬ nigstens einer OHGruppe in Stellung 9, 10, 13 und/oder 14 enthalten, zur Altpapieraufbereitung.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Alkoxylierungsprodukte mit Alkylenoxidgehalten zwischen 2 und 400 Gew.%, vorzugsweise zwischen 40 und 200 Gew.% jeweils bezogen auf nicht alkoxylierte Carbonsäurederivate und/oder nicht alkoxylierte Carbonsäuren verwendet werden.
9. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ethoxylierte, propoxylierte und/oder butoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte und/oder propoxylierte OHgruppenhaltige Cιo22Carbonsäurederivate und/oder verwendet werden. ERSATΣBLATT .
10. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß alkoxylierte OHgruppenhaltige Ci6_22Carbonsäurederivate und/oder Ci5_22Carbonsäuren ver¬ wendet werden.
11. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß alkoxylierte OHgruppenhaltige Carbonsäurealkylester mit 1 bis 18 CAtomen im einwertigem Alkoholrest und/oder alkoxylierte Mono, Di und/oder Tri¬ glyceride, die OHgruppenhaltige Carbonsäurereste enthalten, verwendet werden. ERSATZBLATT.
Description:
"Verfahren zur Altoapieraufbereitunq"

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Altpapieraufbereitung sowie die Verwendung von ATkoxylierungsprodukten bestimmter 0H- gruppenhaltiger Cιo-22~C ar konsäurederivate und/oder bestim mter OH-gruppenhaltiger zur Altpapieraufbereitung.

Zur Herstellung von beispielsweise Zeitungdruck- und Hygienepa¬ pieren werden heute in großen Mengen Altpapiere eingesetzt. Für diese Papiersorten sind Helligkeit und Farbe Qualitätsmerkmale. Um diese zu erreichen, müssen die Druckfarben aus den bedruckten Alt¬ papieren entfernt werden. Üblicherweise geschieht dies mittels Deinking-Verfahren, die im wesentlichen in zwei Teilschritten ab¬ laufen:

1. Aufschlagen der Altpapiere, d. h. Zerfasern in Wasser bei gleichzeitigem Einwirken der für die Ablösung der Druckfarben¬ teilchen benötigten Chemikalien und

2. Ausscheidung der abgelösten Druckfarbenteilchen aus der Faser¬ stoffsuspension.

ERSATZBLATT

Der zweite Verfahrensschritt kann durch Auswaschen oder Flotation erfolgen (Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufla¬ ge, Band 17, Seiten 570 bis 571 (1979)). Bei der Flotation, bei der die unterschiedl che Benetzbarkeit von Druckfarben und Papier¬ fasern ausgenutzt wird, wird Luft durch die FaserstoffSuspensionen gedrückt oder gesaugt. Dabei verbinden sich kleine Luftbläschen mit den Druckfarbenteilchen und bilden an der Wasseroberfläche einen Schaum, der mit Stoffängern entfernt wird.

Üblicherweise wird das Deinken von Altpapieren bei alkalischen pH-Werten in Gegenwart von Alkalihydroxiden, Alkalisilikaten, oxi- dativ wirkenden Bleichmitteln und oberflächenaktiven Substanzen bei Temperaturen zwischen 30 und 50 °C durchgeführt. Als ober¬ flächenaktive Substanzen werden überwiegend Tenside anionischer und/oder nichtionischer Natur eingesetzt, beispielsweise Seifen, ethoxylierte Fettalkohole und/oder ethoxylierte Alkylphenole (Wochenblatt für Papierfabrikation 17, 646 bis 649 (1985)).

Die deutsche Offenlegungsfrist DE 3401444 betrifft ein Verfahren zum Deinken von Altpapier unter Verwendung einer Verbindung der allgemeinen Formel

RC00 (CH 2 CH 2 0)πi (A0)ή— '

in der R eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 7 bis 21 C-Atomen, R' ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-, Alkenyl- oder Acylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen, A0 C3H6O- oder C^gO-gruppen oder eine Mischung aus C2H4O-, C3H5O- und C4H8θ-gruppen, eine ganze Zahl von 1 bis 100 und n eine ganze Zahl von 1 bis 100 bedeuten.

Die Verwendung von ethoxylierten Rizinusölen zum Deinken von be¬ druckten Altpapieren ist beispielsweise aus JP 78/52705, referiert

• • •

ER S AT2BLATT

in Chem. Abstr. 89, 131445J (1978) und DE 21 48 590 bekannt. In dem japanischen Schutzrecht werden Mischungen aus Rizinusöl mit 10 bis 400 Prozent Ethylenoxid und ethoxylierte Nonylphenol be¬ schrieben, die sich zur Entfernung von Druckfarben aus bedruckten Altpapieren eignen. Das in der deutschen Patentschrift DE 21 48590 geschützte Verfahren betrifft organische Materialien, beispielsweise Papier, die mit Natriumchlorit in Gegenwart von organischen Verbindungen mit wenigstens einer Ethylenoxid-und/oder Propylenoxideinheit gebleicht werden. Als organische Verbindung mit wenigstens einer Alkylenoxideinheit eignet sich unter anderen ethoxyliertes Rizinusöl.

Bei Verwendung ethoxylierter Rizinusöle muß jedoch in Kauf genom¬ men werden, daß die auf dem Markt erhältlichen Mengen an Rizinusöl und damit auch an ethoxylierten Rizinusölen starken Schwankungen unterworfen sind. Mißernten in den Hauptanbaugebieten Brasilien und Indien führen in mehr oder weniger großen Abständen zu einer Verknappung des Ausgangsmaterials Rizinusöl. Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem Ersatz für ethoxylierte Rizinusöle, die, in Verfahren zur Altpapieraufbereitung eingesetzt, zumindest zu ebenso guten Deinkingergebnissen führen wie das zu ersetzende Produkt. Vor allem sollte das Austauschprodukt von einer breite¬ ren, weniger krisenanfälligen Rohstoffbasis aus zugänglich sowie ökologisch und toxikologisch unbedenklich sein.

Es wurde nun gefunden, daß sich bestimmte OH-gruppenhaltige Carbonsäurederivate und/oder OH-gruppenhaltige Carbonsäuren, die mit Alkylenoxiden alkoxyliert sind, als Ersatz für ethoxylierte Rizinusöle in Verfahren zur Altpapieraufbereitung in hervorragen¬ der Weise eignen.

ERSATZBLATT

Erfindungsgegenstand ist dementsprechend ein Verfahren zur Altpa¬ pieraufbereitung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß be¬ druckte Altpapiere in Gegenwart von Alkoxylierungsprodukten, er¬ hältlich durch Umsetzung von Alkylenoxiden mit Cιo-22~Carbonsäu- rederivaten und/oder Cιo-22~Carbonsäuren, die Carbonsäurereste mit wenigstens einer OH-Gruppe in Stellung 9, 10, 13 und/oder 14 ent¬ halten, in an sich bekannter Weise aufgeschlagen werden und an¬ schließend in an sich bekannter Weise die abgelösten Druckfarben¬ teilchen durch Flotation und/oder Waschen aus Papierstoffsuspen- sionen entfernt werden.

Ferner ist die Verwendung von Alkoxylierungsprodukten erhältlich durch Umsetzung von Alkylenoxiden mit Cιo-22~Carbonsäurederivaten und/oder Cιo-22"C ar bonsäuren, die Carbonsäurereste mit wenigstens einer OH-Gruppe in Stellung 9, 10, 13 und/oder 14 enthalten, zur Altpapieraufbereitung Gegenstand der Erfindung.

Die erfindungsgemäß einzusetzenden Alkoxylierungsprodukte können nach gängigen organischen Synthesemethoden hergestellt werden. Als Ausgangsmaterialien für alkoxylierte OH-gruppenhaltige ClO-22"Carbonsäuren eignen sich alle OH-gruppenfreien, ungesättigten Cχo_22~Carbonsäuren natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stellung, beispielsweise 9c-Dodecensäure, 9c-Tetradecensäure, 9c-Hexadecensäure, 9c-0ctadecensäure, 9t-0ctadecensäure,

9c, 12c-0ctadecadiensäure, 9c, 12c, 15c-0ctadecatriensäure, 9c-Eicosensäure und/oder 13c-Docosensäure und/oder Mischungen mit wenigstens einem hohen Gehalt solcher ungesättigten Carbonsäuren. Als Edukte werden vorzugsweise Ci6_22 _ Carbonsäuren mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stellung oder Carbonsäuregemische mit wenigstens einem hohen Gehalt an

ERSATZBLÄTT

Ci6_22-Carbonsäuren, die wenigstens eine oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stellung enthalten, eingesetzt.

Als Edukte für alkoxylierte OH-gruppenhaltige Cιo-22~Carbonsäure- derivate eignen sich alle OH-gruppenfreien, ungesättigten, natür¬ lich vorkommenden und/oder synthetisch herstellbaren Cιo-22"^ ar " bonsäurederivate, die Carboπsäurereste mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stellung enthalten. Bei¬ spiele für ungesättigte Carbonsäurereste mit 10 bis 22 C-Atomen sind die bereits oben genannten Carbonsäuren. Ungesättigte Carbon¬ säurederivate, die Cι§>22" ( ' ar ' 3onsäureres'te mιt wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stel ung enthalten, werden bevorzugt. Als ungesättigte Cιo-22"C a rbonsäurederivate eignen sich beispielsweise ungesättigte Cιo-22"C rb onsäureester, ungesättigte Cιo-22~Carbonsäureamide, ungesättigte Cιo_22-Carbon- säuremono-und/oder -di-Cι_4-alkylamide und/oder ungesättigte und/oder -di-Cι_4-alkanolamide. Vorzugs¬ weise werden ungesättigte Cιo-22 _ C a 'bonsäurealkylester mit 1 bis 18 C-Atomen im einwertigen Alkoholrest und/oder Mono-, Di-und/oder Triglyceride, die Cιo-22-C ar, b°nsäurereste mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stellung enthalten, eingesetzt.

Beispiele für ungesättigte Cιo_22~C ar ' Dθnsaure ~Cl-18~ a l' < ylester, die in an sich bekannter Weise durch Veresterung der entsprechen¬ den ungesättigten Carbonsäuren oder durch Umesterung der entspre¬ chenden Mono-, Di- und/oder Triglyceride mit Cι_i8-Alkylalkoholen, beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanal, Butanol, Isobutanol, 2-Ethylhexanol, Decanol und/oder Stearylalkohol, zugänglich sind, sind Palmitoleinsäuremethylester, Ölsäure ethylester, Ölsäure- ethylester, Ölsäureisobutylester, Ölsäure-2-ethylhexylester und/oder Ölsäuredecylester und/oder Cιo-22"C a r»bonsäure-Cι_i8- a' l-

ERSATZBLATT

kylestergemische mit wenigstens einem hohen Gehalt an solchen Cιo-22"C ar bonsäure-Cι_i8-alkylestern, die in den Carbonsäureresten wenigstens eine oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stel- lung haben, wie Palmölmethylester, Sojaölmethylester, Rübδl ethyl- ester und/oder Talgfettsäureethylester. Als Mono-, Di-und/oder Triglyceride, die OH-gruppenfreie ungesättigte reste mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stelluπg enthalten, eignen sich insbesondere Fette und/oder Öle natürlichen Ursprungs, deren Carbonsäuregehalt sich überwiegend aus ungesättigten Cιo-22~C ar bonsäuren mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Ste lung, vor¬ zugsweise überwiegend aus ungesättigten Ci6_22-Carbonsäuren mit wenigstens einer oder zwei Doppelbindungen in 9- und/oder 13-Stel- lung zusammensetzt, wie Olivenöl, Leinöl, Sonnenblumenöl, Saflor- öl, Sojaöl, Erdnußöl, Baumwollsaatöl, erucasäurereiches und/oder erucasäurearmes Rüböl, Palmöl, Schmalz und/oder Talg.

Die ungesättigten Cιo-22~C rbonsäurederivate und/oder ungesät¬ tigten Cιo_22~0arbonsäuren werden beispielsweise nach dem in DE- PS 857 364 beschriebenen Verfahren durch Umsetzung mit Peres¬ sigsäure in Anwesenheit saurer Katalysatoren oder mit in situ aus Ameisensäure und Wasserstoffperoxid gebildeter Perameisensäure epoxidiert. Die Jodzahlen der erhaltenen Epoxidierungsprodukte liegen unterhalb 20, vorzugsweise unterhalb 15.

Anschließend werden die Oxiranringe der epoxidierten Carbonsäure¬ derivate und/oder Carbonsäuren durch Umsetzung mit Wasserstoff oder protischen Verbindungen, wie Wasser, gerad- und/oder verzweigtkettigen Cι_i8-Alkyl- und/oder C2-i8-Alkenylalkoholen oder gerad- und/oder verzweigtkettigen, gesättigten und/oder ungesättigten Cι_22-Carbonsäuren, unter Ausbildung von Hy- droxygruppen aufgespalten. Die Bedingungen der Aufspaltung werden

ERSA7ZBLÄTT

so gewählt, daß die vorhandenen Säurederivat- und Säuregruppie¬ rungen intakt bleiben.

Die Hydrierung von epoxidierten Carbonsäurederivaten und/oder epoxidierten Carbonsäuren kann beispielsweise analog dem in DE- OS 2021 530 beschriebenen Verfahren in Gegenwart von Katalysa¬ toren auf Basis von Schwer etallen der VIII. Gruppe des Perioden¬ systems bei Temperaturen zwischen 100 und 250 °C unter Wasser¬ stoffdrücken zwischen 10^ und 5 10^ Pa durchgeführt werden.

Die Umsetzungen epoxidierter Carbonsäurederivate und/oder epoxidierter Carbonsäuren mit protischen Verbindungen kann gemäß den in M. S. Malinovskii "Epoxides and their Derivatives", Sivon Press 1965 beschriebenen Verfahren bei Temperaturen zwischen 50 und 200 °C und Drücken zwischen 10^ und 10^ Pa durchgeführt wer¬ den. Die Aufspaltung der Oxiranringe mit gerad- und/oder ver¬ zweigtkettigen Cι_i8~Alkyl- und/oder C2_i8-Alkenylalkoholen, vor¬ zugsweise mit gerad- und/oder verzweigtkettigen Cι_6-Alkylalko- holen wird vorzugsweise in Gegenwart saurer Katalysatoren, wie Schwefelsäure und/oder p-Toluolsulfonsäure durchgeführt.

Die durch Aufspaltung der Oxiranringe erhältlichen Carbon¬ säurederivate und Carbonsäuren, die Carbonsäurereste mit wenig¬ stens einer OH-Gruppe in 9-, 10-, 13- und/oder 14-Stellung ent¬ halten, werden anschließend nach bekannten großtechnischen Ver¬ fahren mit vorzugsweise Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid, besonders bevorzugt mit Ethylenoxid und/oder Propy¬ lenoxid, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, bei¬ spielsweise Kaliumhydroxid und/oder Natrium ethylat bei Temperaturen zwischen 110 und 200 °C, vorzugsweise zwischen 140 und 175 °C und bei Drücken zwischen 10^ und 2 • 10^ Pa, vorzugs¬ weise zwischen 3 • 10^ und 5 • 10^ Pa alkoxyliert (siehe bei-

ERSATZBLATT

spielsweise in "Chemische Technologie", Band 7, Seiten 131 bis 132, Carl-Hanser-Verlag, München/Wien (1986)). Der Alkylenoxidge- halt der alkoxylierenden OH-gruppenhaltigen Carbonsäurederivate und/oder Carbonsäuren liegt zwischen 2 und 400 Gew.-%, vorzugs¬ weise zwischen 40 und 200 Gew.- , jeweils bezogen auf die nicht- alkoxylierten Verbindungen.

Die erfindungsgemäß einzusetzenden Alkoxyl erungsprodukte, er¬ hältlich aus und /oder säuren, die Carbonsäurereste mit wenigstens einer OH-Gruppe in Stellung 9, 10, 13 und/oder 14 enthalten, werden Papierstoff- Suspensionen vorzugsweise in Mengen von 0,02 bis 2 Gew.-%, be¬ sonders bevorzugt von 0,1 bis 0,8 Gew.-%, jeweils bezogen auf lufttrockenen Papierstoff zugesetzt. Lufttrockener Papierstoff bedeutet, daß sich im Papierstoff ein Gleichgewichtszustand an innerer Feuchte eingestellt hat. Dieser Gleichgewichtszustand hängt von der Temperatur und von der relativen Feuchte der Luft ab.

In vielen Fällen kann das Deinking-Ergebnis, d. h. die Entfernung von Druckfarben aus bedruckten Altpapieren gesteigert werden, wenn die erfindungsgemäß einzusetzenden Alkoxylierungsprodukte in Kom¬ bination mit beispielsweise Cιo-22~ F'e'fc'tsäuren ι wi e 01inor R 4010, 01inor R 4020 und/oder 01inor R DG40 (Hersteller aller Produkte: Hen¬ kel KGaA), ethoxylierten Alkylalkohole mit 6 bis 22 C-Atomen, ethoxylierten Alkylphenolen, Polymeren, wie Polyacryla iden und/oder Polydimethylamionethylmethacrylsäure, und/oder Copoly- meren, beschrieben beispielsweise in DE 3839479, eingesetzt werden. Die Gesamtmenge dieser fakultativen Bestandteile liegt zwischen 0,1 und 1 Gew.-%, bezogen auf lufttrockenen Pa¬ pierstoff.

ERSATZBLATT

In Gegenwart von erfindungsgemäßen Alkoxylierungsprodukten lassen sich wasserverdünnbare und/oder lösungsmittelhaltige, vorzugsweise wasserverdünnbare Druckfarben, beispielsweise Zeitungsrotations- farben, Buchdruckfarben, Offsetdruckfarben, Illustrationstief¬ druckfarben, Flexodruckfarben, Laserdruckfarben und/oder Ver¬ packungstiefdruckfarben aus bedruckten Altpapieren, beispielsweise Zeitungen, Illustrierten, Computerpapieren, Zeitschriften, Bro¬ schüren, Formularen, Telefonbüchern und/oder Katalogen entfernen. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren deinkten Altpapiere zeichnen sich durch sehr hohe Weißgrade aus.

Bedruckte Altpapiere werden bei einer Stoffdichte beispielsweise zwischen 1 und 5 Gew.-% in einem Stofflöser in wäßriger Lösung, die typischerweise 0 bis 1,5 Gew.-% 100%iges Wasserstoffperoxid, 0 bis 2,5 Gew.-% 99gew.-%ige NaOH, 0 bis 4,0 Gew.-% Natron¬ wasserglas, Feststoffgehalt 35 Gew.-% (37 bis 40 °Be), 0,02 bis 2 Gew.-% erfindungsgemäße alkoxylierte OH-gruppenhaltige Carbonsäurederivate und/oder Carbonsäuren und 0 bis 1 Gew.-% der oben genannten fakultativen Bestandteile - alle Gewichtsprozent¬ angaben beziehen sich auf lufttrockenes Altpapier - enthält, bei Temperaturen zwischen 20 und 60 °C zerkleinert. Nach einer Ver- weilzeit zwischen 60 und 120 Minuten bei Temperaturen zwischen 20 und 60 °C werden die Papierstoffsuspensionen in Wasser eingerührt oder mit Wasser versetzt, so daß 0,6 bis 1,6 gew.-%ige Papier¬ stoffsuspensionen erhalten werden. Anschließend werden die abge¬ lösten Druckfarbenteilchen in an sich bekannter Weise durch Aus¬ waschen oder durch Flotation aus den Papierstoffsuspensionen aus¬ geschieden (Ull anns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auf¬ lage, Band 17, Seiten 570 bis 571 (1979)). Vorzugsweise wird in an sich bekannter Weise, beispielsweise in einer Denver-Flotations¬ zelle flotiert.

ERSATZBLATT

B e i s p i e l e

1. Herstellung von ethoxylierte OH-qruppenhaltiqem So.iaöl aus hydriertem So.iaölepoxid (So.iaöl - EQ I)

In einem Autoklaven wurden 20 kg epoxidiertes Sojaöl (ungefähre Fettsäurezusammensetzung: 8 Gew.-% Palmitinsäure, 4 Gew.-% Stea¬ rinsäure, 28 Gew.-% Ölsäure, 53 Gew.-% Linolsäure und 6 Gew.-% Linolensäure; Epoxidgehalt = 6,78 Gew.-%; Jodzahl= 5; Säurezahl= 0,4) und 0,2 kg eines Nickelkatalysators (Trägermaterial: Kiesel¬ gur) vorgelegt, die im Reaktor vorhandene Luft durch Stickstoff¬ spülung verdrängt und bei 150 bis 170 °C mit einem Wasserstoff¬ druck von 2 . 10^ Pa bis zum Ende der Wasserstoffaufnahme (ca. 6 Stunden) hydriert. Nach Abkühlen und Abtrennen des Katalysators wurden 20 kg farbloses hydriertes Sojaölepoxid mit einer OH-Zahl (0HZ) von 165,8, einer Verseifungszahl (VZ) von 181,4, einer Jod¬ zahl (JZ) von 8,3 und einer Säurezahl (SZ) von 1 erhalten.

650 g des hydrierten Sojaölepoxids wurden mit 5,0 g einer 30 gew.-%igen Lösung von Kaliumhydroxid in Methanol versetzt und in einem Autoklaven auf 100 °C erhitzt. Bei dieser Temperatur wurden die vorhandenen Methanolspuren durch fünfmaliges Evakuieren und Belüften mit Stickstoff entfernt. Nach Erhöhung der Reaktionstem¬ peratur auf 150 °C wurden insgesamt 308 g Ethylenoxid portions¬ weise zudosiert, so daß der Druck im Reaktor einen Wert von 5 . 10^ Pa nicht überstieg. Nach Beendigung der Reaktion wurde auf etwa 90 °C abgekühlt und zur Abtrennung noch vorhandener Ethylen- oxidspuren ca. 15 Minuten evakuiert. Es wurde eine klare gelbe Flüssigkeit mit einer 0HZ von 124,5 erhalten.

ERSATZBLATT

2. Herstellung von ethoxyliertem und propoxyliertem, OH-qruppen- haltigem So.iaöl aus hydriertem So.iaölepoxid (So.iaöl - EO/PO I)

371 g des gemäß Beispiel 1 hydrierten Sojaölepoxids wurden mit 6,2 g einer 30 gew.-%igen Lösung von Kaliumhydroxid in Methanol ver¬ setzt und unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen zuerst mit 440 g Ethylenoxid und anschließend im gleichen Reaktor mit 232 g Propylenoxid umgesetzt. Nach Entfernung der Propylenoxidspuren im Vakuum und Neutralisation des Katalysators mit 3,3 g Milchsäure wurde eine goldgelbe Flüssigkeit mit einer OHZ von 72,1 erhalten.

3. Herstellung von ethoxyliertem OH-qruppenhaltiqem Leinöl aus hydriertem Leinölepoxid (Leinöl - E0 I)

Gemäß Beispiel 1 wurden 1 200 g epoxidiertes Leinöl (ungefähre Fettsäurezusammensetzung: 5 Gew.-% Palmitinsäure, 4 Gew.-% Stea¬ rinsäure, 22 Gew.-% Ölsäure, 17 Gew.-% Linolsäure und 52 Gew.-% Linolensäure; Epoxidgehalt: 8,9 Gew.-%; Jodzahl= 10; Säurezahl= 0,7) und 15 g eines Nickelkatalysators (Trägermaterial: Kieselgur) in einem Autoklaven vorgelegt, die im Reaktor vorhandene Luft durch Stickstoffspülung verdrängt und bei 150 bis 170 °C mit einem Wasserstoffdruck von 2 . 10^ Pa bis zum Ende der Wasserstoffauf¬ nähme hydriert. Nach Abkühlen und Abtrennen des Katalysators wurde farbloses hydriertes Leinölepoxid mit einer OHZ von 202,6, einer VZ von 178,2, einer JZ von 16,9 und einer SZ von 0,7 erhalten.

650 g des hydrierten Leinölepoxids wurden gemäß Beispiel 1 mit 308 g Ethylenoxid umgesetzt. Es wurde eine gelbe Flüssigkeit mit einer OHZ von 152 erhalten.

ERSATZBLATT

4. Herstellung von ethoxyliertem OH-qruppenhaltiqem So.iaöl aus mit Methanol umgesetztem So.iaölepoxid (So.iaöl - E0 II)

2360 g (10 Mol) epoxidiertes Sojaöl (Kenndaten analog Beispiel 1) wurden unter intensiver Kühlung zu der unter Rückfluß siedenden Lösung von 9 g (0,9 g/Mol Epoxid) konzentrierter Schwefelsäure in 960 g (30 Mol) Methanol getropft. Nach beendeter Epoxidzugabe und Abreaktion des Epoxids wurde das Reaktionsgemisch mit Diethyl- ethanolamin neutralisiert und überschüssiges Methanol im Vakuum entfernt. Es wurde eine klargelbe Flüssigkeit mit einer OHZ von 165, einer VZ von 163, einer JZ von 19,4 und einer SZ von 1,6 er¬ halten.

510 g des Ringöffnungsproduktes von Sojaölepoxid mit Methanol wurden mit 7,5 g einer 30 gew.-%igen methanolisehen Natriummethylatlösung versetzt und unter den in Beispiel 1 ange¬ gebenen Bedingungen bei 175 °C mit 551 g Ethylenoxid umgesetzt. Nach Entfernen der Ethylenoxidspuren im Vakuum wurde eine rot¬ braune Flüssigkeit mit einer OHZ von 110,6 erhalten.

5. Herstellung von ethoxyliertem und propoxyliertem OH-qruppen- haltiqem So.iaöl aus mit Methanol umgesetztem So.iaölepoxid (So¬ .iaöl - E0/P0 II)

510 g des Ringöffnungsproduktes von Sojaölepoxid mit Methanol aus Beispiel 4 wurden mit 7,5 g einer 30 gew.-%igen methanolisehen Natriummethylatlösung versetzt und unter den in Beispielen 1 und 2 angegebenen Bedingungen zuerst mit 551 g Ethylenoxid und an¬ schließend im gleichen Reaktor mit 290 g Propylenoxid umgesetzt. Nach Entfernen der Propylenoxidspuren im Vakuum wurde eine braun¬ gelbe, fast klare Flüssigkeit mit einer OHZ von 94,9 erhalten.

ERSAT

6. Herstellung von ethoxyliertem OH-qruppenhaltiqem So.iaöl aus mit Carbonsäuren umgesetztem So.iaölepoxid (So.iaöl - EO III)

In einem Rührkessel wurden 126 kg (805 Mol) einer Mischung gesät¬ tigter Fettsäuren (60 Gew.-% Octansäure, 35 Gew.- Decansäure, 3 Gew.-% Dodecansäure und 2 Gew.-% Hexansäure; SZ = 361,9, JZ <1) und 180 kg (766 Mol) epoxidiertes Sojaöl (Kenndaten wie in Bei¬ spiel 1 angegeben) vorgelegt und unter Rühren auf 170 °C erwärmt. Nachdem das Reaktionsgemisch keine Epoxidgruppen mehr enthielt (ca. 4 Stunden) wurde im Vakuum bis etwa 190 °C destilliert. Es wurde eine dunkelgelbe Flüssigkeit mit einer OHZ von 84,6, einer VZ von 239 und einer SZ von 2,4 erhalten.

423 g des Umsetzungsproduktes von Sojaölepoxid mit Carbonsäuren wurden mit 6,9 g einer 30 gew.-%igen Lösung von Kaliumhydroxid in Methanol versetzt und analog Beispiel 1 bei 140 °C mit 660 g Ethylenoxid umgesetzt. Nach Entfernen der Ethylenoxidspuren im Vakuum und Neutralisation mit Milchsäure wurde eine dunkelgelbe Flüssigkeit mit einer OHZ von 54,7 erhalten.

Anwendunqsbeispiel

100 g lutro (= 90 g atro bei 10 % Feuchte) bedrucktes Altpapier (lutro = lufttrocken, atro = absolut trocken) aus 50 Gew.-% Illu¬ strierten und 50 Gew.-% Tageszeitungen wurden bei 3 Gew.-% Stoff- dichte im Laborpulper mit einer wäßrigen Lösung, enthaltend

2 Gew.-% Natronwasserglas, 37 bis 40 °Be (35 gew.-%ig)

1 Gew.-% Natriumhydroxid (99 gew.-%ig)

0,7 Gew.-% Wasserstoffperoxid (100 gew.-%ig)

0,15 oder 0,4 Gew.-% erfindungsgemäße alkoxylierte

OH-gruppenhaltige

• • •

ERSATZBLATT

Verbindungen

bei 45 °C mittels Dispergierscheibe (3 500 Umdrehungen/Minute) 15 Minuten aufgeschlagen und nach 105 Minuten bei 45 °C auf 1 Gew.-% verdünnt, indem die Papierstoffsuspensionen in Wasser eingerührt wurden. Anschließend wurden die Papierstoffsuspensionen bei 45 °C in einer Denver-Flotationszelle bei 1 000 Umdrehungen/Minute in¬ nerhalb von 12 Minuten flotiert.

Die Deinking-Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Die Deinkbarkeitsmaßzahl (DEM) wurde aus den Reflexionsfaktoren R457 n (Weißgrad) der bedruckten (BS), deinkten (DS) und unbedruckten (US) Papierstoffe nach folgender Formel errechnet:

Weißgrad (DS) - Weißgrad (BS)

DEM(%) = x 100

Weißgrad (US) - Weißgrad (BS)

(0 % bedeutet keine Druckfarbenentfernung, 100 % bedeutet quan¬ titative Druckfarbenentfernung).

ERSATZBLATT

T a b e l l e 1

eingesetztes Alkoxy- eingesetzte Menge R457 R457 R 457 DEM (%) lierungsprodukt an Alkylierungs- (BS) (DS) (US) produkt in g pro 100 g lutro be¬ drucktem Altpapier

Sojaöl - EO I 0,4 39,7 56,2 61,4 76,0

Leinöl - EO I 0,4 35,2 54,1 60,2 75,6

Sojaöl - EO/PO I 0,15 40,2 57,1 61,7 78,6

Sojaöl - EO II 0,15 40,2 56,4 61,7 75,3

Sojaöl - EO/PO II 0,15 40,2 57,1 61,7 78,6

Sojaöl - EO III 0,15 40,2 57,6 61,7 80,9

ERSATZBLATT