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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR PRODUCING CAST AND SET PIECES OF JEWELLERY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/010686
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to produce pieces of jewellery with one or several set stones, a master pattern with settings for the stones is produced, a master mould is produced by moulding from the master pattern, a model is produced in the master mould with a castable or injection mouldable modelling mass that can be ejected by heating from the master mould, the stones are inserted into the model and set by deformation of the setting, a casting mould is produced by embedding the model in a fire-resistant moulding mass and by ejecting the modelling mass from the casting mould, metal is cast into the casting mould by a spin casting or vacuum moulding process and the piece of jewellery is removed from the mould once the metal has cooled down.

Inventors:
MUELLER MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP1992/002792
Publication Date:
June 10, 1993
Filing Date:
December 03, 1992
Export Citation:
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Assignee:
MUELLER MANFRED (DE)
International Classes:
A44C17/04; B22D25/02; (IPC1-7): A44C17/04; B22D25/02
Foreign References:
FR2366812A11978-05-05
FR2352511A11977-12-23
US4392289A1983-07-12
US4630346A1986-12-23
US3601178A1971-08-24
EP0229955A11987-07-29
Attorney, Agent or Firm:
Twelmeier, Ulrich (Pforzheim, DE)
Jendryssek-neumann, Ditmar (Pforzheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Schmuckstücken mit einer oder mehreren gefaßten Steinen durch Herstellen eines Urmodells mit Fassungen für die Steine, Herstellen einer Urform durch Abformen des Urmodells, Herstellen eines Modells aus einer gieß- oder spritzgieß- fähigen, durch Erhitzen austreibbaren Modelliermasse in der Urform, Herstellen einer Gießform durch Einbetten des Modells in eine feuerfeste Formmasse und Austreiben der Modellier¬ masse aus der Gießform, Gießen von Metall in die Gießform,"Entformen des Schmuckstücks nach Erstarren des Metalls,dadurch gekennzeichnet,dass die Urform durch Abformen des noch keine Steine ent¬ haltenden Urmodells gebildet wird, dass die Steine vielmehr erst in das mit der Urform herge- stellte Modell eingesetzt und durch Verformen der Fassungen gefaßt werden.
2. Verfahren zum Herstellen von Modellen aus einer gieß- oder spritzgießfähigen, durch Erhitzen austreibbarenModelliermasse,zum Zwecke der Verwendung in einem Verfahren zum Herstellen von Schmuckstücken mit einem oder mehreren gefaßten Steinen, in welchem durch Einbetten des Modells in eine feuerfeste Formmasse und anschließendes Austreiben der Modelliermasse eine Gießform gebildet, Metall in die Gießform gegossen und das jeweilige Schmuckstück nach Erstarren des Metalls ent¬ formt wird,durch Herstellen eines Urmodells mit Fassungen für die Steine und Herstellen einer Urform durch Abformen des Urmodells,dadurch gekennzeichnet, dass die Urform durch Abformen des noch keine Steine enthaltenden Urmodells gebildet wird, dass die Steine vielmehr erst in das mit der Urform hergestellte Modell eingesetzt und durch Verformen der Fassungen gefaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, dass die aus der Modelliermasse bestehendenFassungen nach dem Einsetzen der Steine plastisch verformt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fassungen thermisch verformt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein der Gestalt des oberen Endes der jeweiligenFassung angepaßtes Werkzeug erwärmt, auf die Fassung auf¬ gesetzt und diese in einem einzigen Schritt durch Andrücken des Werkzeuges verformt wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da¬ durch gekennzeichnet, dass die Fassungen nur stellen¬ weise verformt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Krappen- oder Körnerfassungen nur eine Teil¬ menge der Krappen bzw. Körner verformt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Fassung (2-9, 11) beim Einsetzen des Steins (7, 13) elastisch aufgeweitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Modelliermasse ein handelsübliches Wachs verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich¬ net, dass eine Auflage (6, 15) für den Stein (7, 13) erst nach dem Gießen des Modells in dieses eingeformt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (6, 15) in das Modell eingefräst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es angewendet wird auf Krappen¬ fassungen mit mindestens 2,5 mm langen Krappen (2 bis 5) .
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es angewendet wird auf Rund¬ fassungen (11) .
Description:
Verfahren zum Herstellen von gefaßten, gegossenen Schmuckstücken

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren mit den im Ober¬ begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

In der DE-38 24 574 AI ist ein Wachsausschmelz-Gießverfahren zum Herstellen von Schmuckstücken beschrieben. Nach diesem

Verfahren wird zunächst ein Urmodell des Schmuckstücks herge¬ stellt. Dann wird durch Abformen des Urmodells eine Urform hergestellt. Das Abformen kann dadurch geschehen, dass man in einen Behälter, in welchem das Urmodell angeordnet ist, eine Formmasse, beispielsweise ein Zweikomponenten-Silikon-Kaut¬ schuk-Gemisch, eingießt, die Formmasse aushärten läßt, den so gebildeten Körper dann in zwei Hälften aufschneidet und das Urmodell entnimmt. Es ist auch möglich, das Urmodell zwi¬ schen zwei Blöcke aus thermoplastischem Material zu legen und diese unter Druck zu erwärmen bis sie sich plastisch ver-

formen und dem Urmodell anschmiegen, wodurch in den beiden Blöcken ein naturgetreuer Abdruck des Urmodells entsteht (DE-35 46 188 AI) . Die auf diese Weise gebildeten zweiteili¬ gen Urformen werden auch, weil sie üblicherweise aus elasto- merem Material bestehen, Gummiformen genannt. In eine solche Urform wird nun durch Gießen oder Spritzgießen eine Modellier¬ masse, insbesondere ein Wachs, eingefüllt. Nach dem Abkühlen der Modelliermasse wird die Urform geöffnet und das Modell entnommen. Mehrere Modelle werden üblicherweise zu einem Modellbaum zusammengefügt und dieser dann in eine feuerfeste Formmasse eingebettet. Die Formmasse wird hier dann als "feuerfest" verstanden, wenn sie der Einwirkung eines schmelz¬ flüssigen Metalls, aus welchem das Schmuckstück hergestellt wird, ohne Formänderung standhält. Nach dem Einbetten des Modellbaums in die feuerfeste Formmasse wird die Modellier¬ masse, aus welcher der Modellbaum besteht, durch Erhitzen ausgetrieben; ist die Modelliermasse ein Wachs oder ein niedrig schmelzendes Metall, wird sie ausgeschmolzen (Wachs¬ ausschmelzverfahren) ; ist die Modelliermasse ein Kunststoff, so wird sie ausgebrannt. In die so hergestellte Gießform wird dann das schmelzflüssige Metall eingegossen, aus wel¬ chem die Schmückstücke bestehen sollen. Damit das Metall bis in die letzten Winkel und Verästelungen der Gießform vordringt, läßt man sie beim Gießen rotieren (Schleuderguß) oder unterstützt das Gießen durch Anwendung von Unterdr ck (Vakuumguß) . Nach dem Erstarren und Abkühlen wird der aus den Schmuckstücken bestehende Baum entformt und werden die Schmuckstücke voneinander getrennt.

Es ist auch bereits bekannt, zum Herstellen von Schmuck¬ stücken mit einem oder mehreren gefaßten Steinen diese mit einzugießen. Zu diesem Zweck wird ein Urmodell des Schmuck¬ stückes hergestellt, in welchem die Steine gefaßt sind, und dieses Urmodell abgeformt, um die Urform zu bilden. Eine solche Urform, welche eine Negativform des Schmuckstückes ist, enthält demgemäss Ausnehmungen für die Steine. In die¬ se Ausnehmungen der Urform werden die Steine für das Schmuck¬ stück eingesetzt, danach wird die Form mit der Modelliermasse ausgegossen oder ausgespritzt und das auf diese Weise gebil¬ dete Modell des Schmuckstückes in der oben beschriebenen Art und Weise weiterverarbeitet. Es ist allerdings schwierig, die Steine lagerichtig in die Urform einzusetzen und so zu fixieren, dass sie nach dem Eingießen oder Einspritzen der Modelliermasse genau die Lage haben, die sie auch im späteren Schmuckstück haben sollen. Es kommt vielmehr immer wieder vor, dass die Lage der Steine durch das Umgießen bzw. Um- spritzen geändert wird und dass das Ausmaß des Umspritzens von Modell zu Modell variiert, mitverursacht durch Abwei- chungen der Gestalt der Steine untereinander.

Aus der FR-PS 1,599,866 ist es bereits bekannt, Schmucksteine in ein Wachsmodell einzubetten, solche Wachsmodelle zu einem Wachsmodellbaum zusammenzubauen und nach einem Wachsausschmelz- verfahren zu gegossen Schmuckstücken weiterzuverarbeiten. Da¬ bei werden die Schmucksteine jedoch nicht in eine besondere Fassung am Wachsmodell eingesetzt, sondern in ein fassungs¬ los hergestelltes Wachsmodell eingesteckt. Dementsprechend hat auch das gegossene Schmuckstück keine besondere Fassung für die Steine.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so zu verbessern, dass man auf möglichst einfache Art und Weise exakt positionierte Steine im Schmuckstück erhält.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den in den Ansprüchen 1 oder 2 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Beim erfindungsgemässen Verfahren wird wie beim bekannten Ver¬ fahren von dem herzustellenden Schmuckstück zunächst ein Ur¬ modell hergestellt. Dieses Urmodell hat eine oder mehrere Fassungen entsprechend der Anzahl der vorgesehenen Schmuck- steine, doch werden die Schmucksteine nicht in das Urmodell eingesetzt. Bei einer Krappenfassung z.B. werden die Krappen, die die Schmucksteine fassen sollen, nicht einwärts gebogen, sondern sie behalten ihre ursprüngliche Ausrichtung, die sie vor dem Einsetzen von Schmucksteinen haben. Es wird dann von dem Urmodell, in welches noch kein Schmuckstein eingesetzt ist, eine Negativform als Urform hergestellt und in dieser Urform ein Modell des Schmuckstücks gegossen. Dabei dient als Modellier¬ masse vorzugsweise Wachs, doch können auch andere gießbare oder einspritzbare Modelliermassen verwendet werden, die sich durch Abkühlen verfestigen lassen, wie z.B. niedrigschmelzende Me¬ talle, oder die sich durch Vernetzung verfestigen lassen wie z.B. Polyesterharze, Epoxidharze, Polyurethane und dergleichen Kunststoffe. Die Modelliermassen müssen sich allerdings durch Erhitzen verflüssigen oder zersetzen (pyrolisieren) und da- durch austreiben lassen.

Das so hergestellte Modell wird nun mit Schmucksteinen bestückt, indem diese in die dafür vorgesehenen Fassungen eingesetzt wer¬ den. Da es sich bei dem Modell um eine Positivform des Schmuck- Stücks handelt, können die Steine wie bei einem Originalschmuck¬ stück von der völlig freiliegenden Oberseite des Schmuckstückes her in die Fassungen eingesetzt werden, müssen aber nicht wie bei dem bekannten Wachsausschmelzverfahren mühsam in schwer

zugängliche Ausnehmungen einer Negativform (Urform) einge¬ fügt werden. Das Einfügen der Steine in die Fassungen des Modells aus der Modelliermasse (insbesondere Wachsmodell) kann z.B. mittels eines schlanken Saugapplikators geschehen, mit dessen Hilfe man den jeweiligen Stein ansaugt, aufnimmt, in die Fassung einsetzt und dann darin durch Abschalten der Saugluft beläßt. Der Stein muss danach in der Fassung nur noch fixiert werden. Soweit das Modell aus einem niedrig¬ schmelzenden Metall besteht, kann das Fixieren wie bei einem Originalschmuckstück erfolgen, im Falle einer Krappenfassung dadurch, dass die Krappen einwärts gebogen werden und dadurch den jeweiligen Schmuckstein in der Fassung festhalten. Ist die Modelliermasse hingegen - wie bevorzugt - ein Wachs oder ein Kunststoff, dann geschieht das Fixieren der Steine in ihren Fassungen vorzugsweise dadurch, dass diese durch Wärme¬ einwirkung erweicht und plastisch verformt werden, und zwar am besten dadurch, dass ein der Gestalt des oberen Endes der Fassung angepaßtes Werkzeug erwärmt, auf die Fassung aufge¬ setzt und diese durch Andrücken des Werkzeugs gegen den Stein in einem einzigen Schritt verformt wird. Dies geht nicht nur bei Krappen- oder Körnerfassungen, welche die Steine stellen¬ weise fingerartig umgreifen, sondern auch bei Rahmenfassungen, die den Stein auf seinem gesamten Umfang umfassen. Bei einer Rahmenfassung würde man als Werkzeug zum plastischen Verformen der Fassung zweckmässigerweise ein Werkzeug mit einer rahmen- förmigen Auflagefläche an seiner Spitze verwenden, welche man auf den Rand der Rahmenfassung aufsetzt und dann gegen die umlaufende Steinkante drückt. Bei einer Krappen- oder Körner-

fassung hingegen verwendet man zweckmässigerweise ein Werk¬ zeug, welches der Lage der Krappen bzw. Körner entsprechende Vorsprünge hat, mit denen das erwärmte Werkzeug auf die Krappen bzw. Vorsprünge aufgesetzt wird, wodurch diese er- weichen, fließen und die benachbarten Steinkanten umgreifen, wozu eine kurze Berührung mit dem Werkzeug reicht. Dabei hat es sich gezeigt, dass keineswegs alle Krappen oder Körner ver¬ formt werden müssen, um die Schmucksteine zu fixieren, denn eine durch Wärmeeinwirkung verformte Krappe hat einen innigeren Kontakt zur Steinkante als eine metallische, in herkömmlicher Weise gegen die Steinkante gedrückte Krappe. Es wird deshalb bevorzugt, dass bei Krappen- oder Körnerfassungen nur eine Teilmenge der Krappen bzw. Körner verformt wird, die übrigen hingegen unverformt stehen bleiben. Auf diese Weise bleibt trotz der Verformung einzelner Krappen wegen der nach wie vor unverformten Krappen der gewohnte Eindruck einer üblichen Krappenfassung erhalten. Bei einer Krappenfassung mit vier Krappen je Stein werden vorzugsweise nur zwei einander gegen¬ überliegende Krappen verformt, bei einer Fassung mit sechs Krappen werden vorzugsweise drei Krappen verformt.

Anstatt die Fassung nach dem Einsetzen des Steins plastisch zu verformen, kann man sie auch beim Einsetzen des Steins elastisch aufweiten, um den Stein federnd zu fassen. Uber- raschenderweise hat es sich gezeigt, dass das sogar möglich ist, wenn man als Modelliermasse für die in der Urform her¬ zustellenden Modelle ein handelsübliches Wachs verwendet. Bei einer Krappenfassung kann man Steine allein durch

elastisches Aufweiten der Fassung im Wachsmodell fixieren, wenn die Krappen mindestens 2,5 bis 3 mm lang sind. Bei dieser Mindestlänge kann man sie trotz der geringen Elasti¬ zität des Wachses weit genug elastisch abbiegen, um einen Stein in die Fassung einführen zu können. Wegen der er¬ forderlichen Mindestlänge der Krappen eignet sich diese besonders vorteilhafte Variante der Erfindung für das Fassen größerer Steine. Das Einsetzen eines Steins in eine Wachsmodellfassung unter elastischem Aufweiten der Fassung ist aber nicht nur bei Krappenfassungen möglich, sondern auch bei Rahmenfassungen, insbesondere bei Rundfassungen, welche einen Schmuckstein vollständig längs einer umlaufen¬ den Kante des Schmucksteins umfassen.

Um einen Schmuckstein allein durch Federkraft in einer

Wachsmodellfassung fixieren zu können, sollte man in der Fassung eine Auflage für die zu fassende Kante des Steins haben. Eine solche Auflage wird zweckmässigerweise erst nach dem Giesen des Wachsmodells in dieses eingeformt, insbesondere durch Einfräsen von Kerben in die Krappen einer Krappenfassung oder durch Einfräsen einer umlaufen¬ den Rille im Falle einer Rahmenfassung, wobei das Ein¬ fräsen angesichts der weichen Modelliermasse einfach ist und sehr rasch geht.

Das Einsetzen und Fixieren der Steine in dem Modell sind so leicht, dass es auch von ungelernten Arbeitskräften nach kurzer Einweisung beherrscht wird. Das erfindungsgemässe Ver¬ fahren eignet sich deshalb besonders für die industrielle Massenfertigung von Schmuckstücken. Bereits in der Erpro¬ bungsphase des erfindungsgemässen Verfahrens hat sich ge-

zeigt, dass die Kosten für das Fassen von Schmucksteinen drastisch gesenkt werden können: Verglichen mit der her¬ kömmlichen Technik, die Steine in die fertig gegossene Ringschiene einzusetzen, lassen sich die Kosten des Fassens auf 1/10 senken; verglichen mit dem herkömmlichen Wachsaus¬ schmelzverfahren, bei welchem die Steine bereits in das Wachs¬ modell eingegossen werden, lassen sich die Kosten immerhin noch auf ein 1/4 senken.

Die Weiterverarbeitung des erfindungsgemäss hergestellten

Modells geschieht so, wie es beim Schleudergießen oder Vakuum¬ gießen- von Schmuckstücken an sich bekannt ist. Zur Verdeut¬ lichung dienen die nachstehend wiedergegebenen Beispiele.

1. Beispiel:

Von einem Schmuckstück, z.B. einem Ring, welcher mehrere Schmuck¬ steine aufweisen soll, wird in an sich bekannter Weise ein Ur¬ modell aus Metall gemacht. Das Urmodell hat Krappenfassungen für die Steine, die Steine werden jedoch nicht eingesetzt. Das Ur¬ modell wird zwischen zwei Blöcke aus thermoplastischem Silikon- Eiastomer gelegt, die nachfolgend erhitzt und gegeneinander ge¬ drückt werden. Dadurch wird das Silikon-Elastomer plastisch ver¬ formt und schmiegt sich dem Urmodell an, wodurch in den beiden Blöcken ein naturgetreuer Abdruck des Urmodells entsteht. Die beiden- auf diese Weise umgeformten Blöcke bilden die beiden Teile einer Urform, in welche anschließend ein Wachs eingespritzt wird. Nach dem Erkalten des Wachses wird die Urform geöffnet und das Wachsmodell des Schmuckstücks entnommen. In die im Wachsmodell ausgebildeten Fassungen aus beispielsweise je vier Krappen wer¬ den anschließend mittels eines Saugapplikators die vorgesehenen

Steine eingesetzt und fixiert, indem man ein gabelförmiges Werkzeug, dessen zwei Zinken elektrisch beheizt sind und den Abstand von zwei einander gegenüberliegenden Krappen haben, auf zwei einander gegenüberliegende Krappen der je- weiligen Fassung aufsetzt und kurz leicht andrückt, wodurch die Krappen erweichen und gestaucht werden und die ihnen je¬ weils benachbarte Steinkante umgreifen. Aus einer Anzahl von so hergestellten Wachsmodellen wird dann in an sich bekannter Weise ein Wachsmodellbaum gebildet, in eine Küvette einge- setzt und diese mit einem feinen Gips, z.B. mit Alabaster, ausgegossen. Nach dem Abbinden des Gipses wird die Küvette erhitzt und dadurch das Wachs ausgeschmolzen; in der Kü¬ vette bleibt der Gipsabguss des Wachsmodellbaums zurück. Die Küvette wird auf eine Temperatur von ungefähr 750° C er- hitzt, in eine Schleudergussmaschine eingesetzt und eine ge¬ schmolzene 14-karätige Goldlegierung eingegossen, die man in der rotierenden Küvette erstarren läßt. Nach dem Abkühlen der Küvette auf etwa 40° C wird der Gips zerschlagen und dadurch der gegossene Baum freigelegt. Die Schmuckstücke werden nunmehr vom Baum abgeschnitten, gereinigt und ggfs. poliert.

Das im 1. Beispiel beschriebene Verfahren eignet sich be¬ sonders für Schmuckstücke mit kleinen Schmucksteinen, für deren Fassung man mit kurzen Krappen auskommt, die nicht mehr als 2,5 oder 3 mm lang sind. Für das Fassen von größeren Schmucksteinen gibt es in vorteilhafter Weiter¬ bildung der Erfindung besonders einfache Verfahren, die

anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert werden, in denen

Figur 1 als 2. Beispiel einen Querschnitt durch ein Wachs¬ modell einer Ringschiene mit einer aus vier Krappen oder Stotzen bestehenden Fassung,

Figur 2 eine Draufsicht auf das Wachsmodell aus Figur 1 mit gefaßtem Schmuckstein und

Figur 3 als 3. Beispiel einen Querschnitt durch ein Wachε- modell einer Ringschiene mit einer Rahmenfassung zeigt.

Das in Figur 1 dargestellte Wachsmodell einer Ringschiene 1 hat eine Fassung aus vier Krappen oder Stotzen 2 bis 5, die 3 mm lang sind. Als Auflage für einen größeren zu fassenden Stein, z.B. einen Rosenquarz im Emerald-Schliff, haben die Krappen 2 bis 5 in der Nähe ihrer oberen Enden jeweils eine Kerbe 6, welche in die Krappen 2 bis 5 des Wachsmodells ein¬ gefräst oder schon im Urmodell angelegt sein können, über¬ raschenderweise haben die Krappen 2 bis 5 genügend Elastizi¬ tät, tun den Schmuckstein 7 federnd in die Kerben 6 einzurasten. Dazu kann man den Schmuckstein 7 mit seiner zu fassenden Kante zunächst in zwei benachbarte Kerben z.B. der Krappen 2 und 5 einfügen und dann seine gegenüberliegende Kante in die Kerben der beiden anderen Krappen 3 und 4 eindrücken. Ein auf diese Weise in die Krappen 2 bis 5 eingerasteter

Schmuckstein 7 muss nicht zusätzlich durch thermisches Ver- formen der Krappen fixiert werden, vielmehr kann das Wachs- modeil 1 mit dem lediglich eingerasteten Schmuckstein 7 zum

Wachsmodellbaum weiterverarbeitet werden. Im übrigen kann wie im ersten Beispiel verfahren werden.

Das in Figur 3 dargestellte Wachsmodell einer Ringschiene 11 hat eine als Ausnehmung in der Ringschiene vorgesehene Rahmenfassung 12, insbesondere eine Rundfassung für einen rund geschliffenen Stein 13. Zum Aufnehmen der am Umfang des Steins vorgesehenen Kante 14 hat die Fassung 12 eine ringförmig verlaufende Rille 15. Diese Fassung 12 kann weitgehend im Urmodell vorgebildet und dann im Wachsmodell, insbesondere durch Einfräsen der Rille 15 in das Wachs o- dell, fertiggestellt werden. Der Stein 13 läßt sich über¬ raschenderweise durch Eindrücken in die Fassung einrasten und ist dann durch die Federwirkung der in das Wachs modellierten Fassung fixiert; dazu ist es weder nötig, die Rundfassung 12 in Segmente aufzutrennen noch ist es nötig, die Rundfassung nach dem Einsetzen des Steins 13 thermisch zu verformen, um den Stein zu fixieren. Im übrigen kann in diesem dritten Beispiel wie im ersten Bei- spiel verfahren werden.

Das zweite und dritte Beispiel sind besonders einfach und preisgünstig in der Herstellung und haben den weiteren Vorteil, dass die Fassungen im fertigen Schmuckstück äußerlich genauso aussehen wie Fassungen, in welche Steine erst nach dem Schleudergießen oder Vakuumgießen eingesetzt werden.