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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR PRODUCING PIGMENT PARTICLES OF DEFINED SHAPE AND SIZE,
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/012265
Kind Code:
A1
Abstract:
A process for producing pigment particles of defined shape and size is characterised in that a flat structure with holes of defined shape and size is treated with a polymerisable substance or mixtures of substances in such a way that the holes are filled, any solvents are removed, the substance or mixture of substances is polymerised and the thus formed pigment particles are removed from the holes. The shape and size of the thus produced pigments may be easily varied by selecting appropriate substrate parameters. They are suitable for the known uses of such substances, in particular in lacquers, paints and printing inks.

Inventors:
ETZBACH KARL-HEINZ (DE)
KELLER HARALD (DE)
LEYRER REINHOLD (DE)
FAUST TILLMANN (DE)
SCHUHMACHER PETER (DE)
SIEMENSMEYER KARL (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/004906
Publication Date:
March 26, 1998
Filing Date:
September 09, 1997
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
ETZBACH KARL HEINZ (DE)
KELLER HARALD (DE)
LEYRER REINHOLD (DE)
FAUST TILLMANN (DE)
SCHUHMACHER PETER (DE)
SIEMENSMEYER KARL (DE)
International Classes:
C08F2/00; C09B67/00; C09B67/02; C09B67/20; C09B69/10; C09K19/00; C09K19/38; (IPC1-7): C09B67/02; C09K19/00; C09K19/52
Domestic Patent References:
WO1997027251A11997-07-31
WO1996002597A21996-02-01
Foreign References:
US5364557A1994-11-15
EP0542669A11993-05-19
DE4418075A11995-11-30
DE3526102A11986-06-05
US5302654A1994-04-12
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 8123, Derwent World Patents Index; Class A17, AN 81-40847D, XP002051927
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Pigment eilchen definierter Große und Form, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Flachen¬ gebilde mit durchgehenden Offnungen definierter Form und Große mit einer polymerisierbaren Substanz oder Mischungen von Substanzen so behandelt, daß die Offnungen gefüllt wer¬ den, gegebenenfalls vorhandene Losungsmittel entfernt, die Substanz oder Substanzmischung polymerisiert und die dadurch gebildeten Pigmentteilchen aus den Offnungen isoliert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Flachengebilde Netze aus Kunststoff oder Metallen verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Netze aus Polyolefinen, Polyamiden, Polyestern, fluorierten Polyolefinen oder Metallen verwendet.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man für den Siebdruck geeignete Netze verwendet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als polymerisierbare Substanzen flussigkristalline Verbindun¬ gen oder Farbstoffe mit polymerisierbaren Gruppen oder lus¬ sigkristalline Verbindungen oder Farbstoffe in Kombination mit polymerisierbaren Bindemitteln verwendet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man cholesterisch flussigkristalline Verbindungen oder mit chiralen Verbindungen dotierte nematisch flussigkristalline Verbindungen verwendet .
7. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man photochemisch polymerisierbare Verbindungen verwendet.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flachengebilde vor der Behandlung mit den polymerisierba ren Substanzen mit einem Mittel behandelt, das eine leichte Isolierung der Pigmentteilchen aus den durchgehenden Offnun¬ gen ermöglicht.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Pigmentteilchen definierter Form und Große

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pigment¬ teilchen definierter Größe und Form, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Flachengebilde mit durchgehenden Öffnungen defi- nierter Form und Große mit einer polymerisierbaren Substanz oder Mischungen von Substanzen so behandelt, daß die Offnungen gefüllt werden, gegebenenfalls vorhandene Losungsmittel entfernt, die Substanz oder Substanzmischung polymerisiert und die dadurch gebildeten Pigmentteilchen aus den Offnungen isoliert.

Pigmente werden üblicherweise durch Fällungsreaktionen oder durch mechanisches Zerkleinern größerer Farbkorper hergestellt. Bei diesen Methoden der Pigmentherstellung entstehen Pigmentpartikel unterschiedlicher Form und Große.

In den alteren deutschen Patentanmeldungen 19532419.6 und 19602795.0 werden Verfahren zur Herstellung von Pigmenten mit cholesterisch-flussigkristalliner Ordnungsstruktur durch Druck¬ verfahren beschrieben. Nach diesem Verfahren ist es möglich, Pig- mentpartikel einheitlicher Form zu erhalten.

Für die Herstellung hochwertiger Pigmen lacke, besonders für solche, deren Farbeindruck auf Interferenzeffekten beruht, ist es vorteilhaft, Pigmentpartikel definierter einheitlicher Form und Größe zu verwenden. Um jedoch bei Druckverfahren eine geeignete Dicke zu erhalten, ist eine aufwendige Technik notwendig.

Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Pigmentpartikeln definierter Form und Größe zu finden, bei denen die Dicke leicht variiert werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dazu geeignet.

Als Flächengebilde mit durchgehenden Offnungen kommen vorzugs¬ weise flexible Strukturen wie Gewebe und insbesondere Netze in Betracht. Die Flachengebilde können beispielsweise aus natürli¬ chen oder synthetischen Fäden oder Metalldrähten gebildet sein, im einzelnen seien als Materialien z.B. Polyolefine, Polyamide, Polyester oder fluorierte Polyolefine und Drahte aus insbesondere Edelstahl genannt.

Insbesondere eignen sich z.B. die für den Siebdruck geeigneten Netze.

Die Maschenweite bestimmt naturlich die Geometrie der her¬ zustellenden Pigmentteilchen, die Größe dieser Teilchen liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 15 bis 200 μ Kantenlänge, vor¬ zugsweise 20 bis 100 μm.

Die Behandlung der Flachengebilde mit den polymerisierbaren Substanzen kann beispielsweise durch Tauchen, Aufrakeln oder Tränken und Abquetschen geschehen. Man kann auch die polymeri- sierbare Mischung auf einen Trager, z.B. eine kontinuierlich umlaufende glatte Tragerfolie auftragen und dann auf eine auch kontinuierlich umlaufende netzförmige Folie übertragen. Dabei werden die Hohlräume des Netzes mit der polymerisierbaren Mischung gefüllt. Es kann dabei zweckmäßig sein, die Flächen¬ gebilde vor dieser Behandlung mit Mitteln zu versehen, die eine leichte Trennbarkeit der Pigmen eilchen vom Substrat ermögli¬ chen. Solche Mittel sind z.B. Polyvinylpyrrolidone, Vinylpyrroli- doneinheiten enthaltende Copolymere, Silikone, oberflächenaktive Substanzen, langkettige Fettsauren oder deren Ester oder Fluor- tenside. Die Wahl der Flachengebilde bestimmt auch die zweckmäßi- gen Trennmittel, die für das spezielle Substrat am besten geeig¬ net sind. Die polymerisierbaren Substanzen können z.B. als wäßrige Dispersion oder Losung aufgebracht werden.

Gunstig sind leicht entfernbare Losungsmittel, z.B. also Tetra- hydrofuran, Dioxan, Butyrolacton, Ester wie Essigsäure-methyl- -ethyl- oder -butylester, Ketone wie Cyclohexanon, Aceton, Methylethylketon oder Diethylketon oder Kohlenwasserstoffe wie Toluol. Auch halogenierte Alkane wie Methylenchlorid, Ethylen- chlorid, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff sind geeignet.

Die Entfernung der Losungsmittel kann durch Abdampfen bei Raum¬ oder erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, erfolgen. Die Temperaturen müssen dabei so gewählt werden, daß keine unerwünschte thermische Polymerisation eintritt.

Substanzen, die in Pigmentteilchen verwandelt werden können, sind insbesondere Farbstoffe und flüssigkristalline Verbindungen mit polymerisierbaren Gruppen, die bei der Polymerisation in Pigmente übergehen. Es ist aber auch möglich, Farbstoffe oder flussig- kristalline Verbindungen in Kombination mit polymerisierbaren Bindemitteln zu verwenden; bei der Polymerisation werden die Farbstoffe oder lussigkristallinen Verbindungen dann in die polymere Matrix eingelagert.

Bei dem erfindungsgemaßen Herstellungsverfahren geht man von po¬ lymerisierbaren Einzelverbindungen oder einer polymerisierbaren Mischung aus. Diese Ausgangsstoffe können z.B. organische oder

anorganische Farbstoffe sein. Entweder sind diese Farbstoffe selbst polymerisierbar, beispielsweise durch polymerisierbare Seitenketten an den Chromophoren, oder die Farbstoffe werden mit einem polymerisierbaren Bindemittel vermischt, so daß sie in ein polymeres Netzwerk eingeschlossen werden. Die Wahl des Farb¬ stoffes hangt dabei von der spateren Verwendung des Pigmentes ab. Prinzipiell sind alle Farbstoffe in dem erfindungsgemäßen Verfah¬ ren einsetzbar. Vorteilhaft ist der Einsatz von Farbstoffen, die entweder unlöslich sind oder die kovalent in das polymere Netz- werk eingebaut werden können.

Geeignete Farbstoffe werden im folgenden naher beschrieben.

Geeignete Azofarbstoffe sind insbesondere Mono- oder Disazofarb- Stoffe, z.B. solche mit einer Diazokomponente, die sich von einem Anilin oder von einem funfgliedrigen aromatischen heterocycli- schen Amm ableitet, das ein bis drei Heteroatome, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, im heterocyclischen Ring aufweist und durch einen Benzol-, Thiophen-, Pyridm- oder Pyπmidinring anelliert sein kann.

Wichtige Mono- oder Disazofarbstoffe sind beispielsweise solche, deren Diazokomponente sich z.B. von einem Anilin oder von einem heterocyclischen Amm aus der Pyrrol-, Furan-, Thiophen-, Pyrazol-, I idazol-, Oxazol-, Isoxazol-, Thiazol-, Isothiazol-, Triazol-, Oxadiazol-, Thiadiazol-, Benzofuran-, Benzthiophen-, Benzimidazol-, Benzoxazol-, Benzthiazol-, Benzisothiazol-, Pyri- dothiophen-, Pyrimidothiophen-, Thienothiophen- oder Thienothia- zolreihe ableitet.

Besonders zu nennen sind solche Diazokomponenten, die von einem Anilin oder von einem heterocyclischen Amin aus der Pyrrol-, Thiophen-, Pyrazol-, Thiazol-, Isothiazol-, Triazol-, Thiadiazol-, Benzthiophen-, Benzthiazol-, Benzisothiazol-, Pyridothiophen-, Pyrimidothiophen-, Thienothiophen- oder Thieno- thiazolreihe stammen.

Von Bedeutung sind weiterhin Azofarbstoffe mit einer Kupplungs¬ komponente aus der Anilin-, Aminonaphthalin-, Aminothiazol-, Dia mopyridin- oder Hydroxypyridonreihe.

Die Monoazofarbstoffe sind an sich bekannt und in großer Zahl beschrieben, z.B. in K. Venkataraman "The Chemistry of Synthetic Dyes", Vol. VI, Academic Press, New York, London, 1972, oder in der EP-A-201 896.

Ferner sind Anthrachmon-, Cumarin- , Methin- und Azamethin- sowie Chinophthalonfarbstoffe vorteilhaft zu verwenden.

Geeignete Anthrachmonfarbstoffe sind z.B. in D.R. Waring, G. Hailas "The Chemistry and Application of Dyes", Seiten 107 bis 118, Plenum Press, New York, London, 1990, beschrieben.

Geeignete Cumarinfarbstoffe sind z.B. in Ulimanns Encyklopadie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 17, Seite 469, beschne- ben.

Geeignete Methin- oder Azameth farbstoffe sind z.B. in der US-A-5 079 365 sowie WO-A-9219684 beschrieben.

Geeignete Chinophthalonfarbstoffe sind z.B. in der EP-83 553 beschrieben.

Unter Polymerisation ist jede Art von Aufbaureak ion von Poly¬ meren zu verstehen, also Additionspolymerisationen als Ketten- reaktionen, Additionspolymerisationen als Stufenreaktionen sowie Kondensationspolymerisationen.

Neben den Farbstoffen oder Interferenzfarbmitteln kann die poly¬ merisierbare Mischung verschiedene in der Lack- oder Druckfarben- technik übliche Zusätze wie polymerisierbare Bindemittel, Reak- tiwerdunner, Dispergierhilfsmittel, polymere Bindemittel, Füll¬ stoffe, Verdünnungsmittel sowie Polymerisationsinitiatoren enthalten.

Besonders geeignete Zusätze sind polymere Bindemittel und/oder monomere Verbindungen, die durch Polymerisation in ein polymeres Bindemittel überfuhrt werden können. Als solche Mittel eignen sich z.B. in organischen Losungsmitteln losliche Polyester, Celluloseester, Polyurethane, Silikone sowie polyether- oder polyestermodifizierte Silikone. Besonders bevorzugt werden Celluloseester wie Celluloseacetobutyrat eingesetzt.

Besonders geeignet sind als polymerisierbare Substanzen solche, die reaktive vernetzungsfahige Gruppen wie Acryl-, Methacryl-, α-Chloracryl-, Vinyl-, Vinylether- , Epoxid-, Cyanat-, Isocyanat- oder Isothiocyanatgruppen enthalten. Auch monomere Mittel eignen sich als Bindemittel, besonders die in der Lackherstellung bekannten sogenannten Reaktivverdunner, wie beispielsweise Hexan- dioldiacrylat oder Bisphenol-A-diacryla . Schon geringe Mengen solcher Substanzen - meist schon 0,1 bis 1 Gew.-% - bewirken eine betrachtliche Verbesserung der Fließviskositat . Gleichzeitig

haben diese Mittel einen großen Einfluß auf die mechanischen Ei¬ genschaften der geharteten Pigmentpartikel.

Weiterhin können die polymerisierbaren Mischungen Polymen- sationsinitiatoren enthalten, die entweder thermisch oder photo¬ chemisch zerfallen und so die Härtung bewirken. Dabei sind unter den thermischen Polymerisatlonsinitiatoren solche bevorzugt, die zwischen 20 und 180°C, besonders bevorzugt zwischen 50 und 80°C zerfallen und die Polymerisation initiieren. Zur photochemischen Härtung sind im Prinzip alle Photoinitiatoren verwendbar. Insbe¬ sondere kommen auch Gemische verschiedener Initiatoren zum Ein¬ satz, um die Durchhartung zu verbessern. Als gut geeignete Photoinitiatoren kommen z.B. Benzophenon und dessen Derivate, wie Alkylbenzophenone, halogenmethylier e Benzophenone oder 4,4' -Bis (dimethylamino) -benzophenon sowie Benzoin und Benzom- ether wie Ethyl-benzoinether, Benzilketale wie Benzildimethyl- ketal, Acetophenondeπvate, wie Hydroxy-2-methyl-l-phenyl- propan-1-on und Hydroxycyclohexylphenylketon zum Einsatz. Ganz besonders gut geeignet sind Acylphosph oxide wie 2, 4, 6-Trιmethylbenzoyldιphenylphosphmoxιd. Unter den photoche¬ misch aktivierbaren Polymerisationsinitiatoren werden bevorzugt solche eingesetzt, die keine vergilbende Wirkung zeigen.

Besonders bevorzugte Polymerisationsinitiatoren sind auch Boral- kylVerbindungen sowie Peroxide wie Dibenzoylperoxid und Di-tert.- butyl-peroxid.

Die Photoinitiatoren, die j e nach Verwendungszweck der erfindungsgemaßen Pigmente vorteilhaft in Mengen zwischen 0,01 und 15 Gew.-%, bezogen auf die polymerisierbaren Komponen¬ ten, eingesetzt werden, können als einzelne Substanzen oder, wegen vorteilhafter synergistischer Effekte, auch in Kombination miteinander verwendet werden.

Für kationische Polymerisationen werden bevorzugt Initiatoren eingesetzt, welche geladene Strukturen aufweisen. Insbesondere kommen Substanzen zum Einsatz, welche, z.T. in Kombination mit Acylphosphmoxi en eingesetzt werden, z.B:

sowie Derivate dieser Verbindungen.

Gewunschtenfalls können den polymerisierbaren Mischungen auch Stabilisatoren gegen UV- und Wettereinflusse zugesetzt werden. Hierfür eignen sich z.B. Derivate des 2 , 4-Dιhydroxybenzophenons, Derivate des 2-Cyan-3 , 3-dιphenylacrylates, Derivate des 2,2'-, 4, 4 ' -Tetrahydroxybenzophenons, Derivate des Ortho-Hydroxy- phenylbenztriazols, Salicylsaureeεter, Ortohydroxyphenyl-S-tri- azme oder sterisch gehinderte Amme. Diese Stoffe können allein oder vorzugsweise in Form von Gemischen eingesetzt werden.

Als Füllstoffe kommen z.B. Rutil, Anatas, Kreide, Talkum und Bariumsulfat in Betracht.

Dispergierhilfsmittel haben einen positiven Einfluß auf die Fließviskositat der polymerisierbaren Mischung und auf die Misch- barkeit der einzelnen Mischungskomponenten. Als Dispergierhilfs- mittel können alle handelsüblichen Mittel eingesetzt werden.

Besonders geeignete Dispergierhilfsmittel sind solche, die auf einer Bernstemsaureimid- , -ester- oder -anhydridstruktur basieren, wie sie in der alteren deutschen Pa en anmeldung 19532419.6 beschrieben sind.

Als polymerisierbare Verbindungen kommen insbesondere auch Inter¬ ferenzfarbmittel in Betracht. Da an die Form solcher Interferenz- pigmente besonders hohe Ansprüche gestellt werden, ist das erfin- dungsgemaße Verfahren zur Herstellung solcher Pigmente besonders geeignet .

Besonders interessante Interferenzfarbmittel sind cholesteπsche, flussigkristalline Zusammensetzungen.

Cholesterisch-flussigkristallme Phasen können entweder durch chirale flussigkristall e Verbindungen aufgebaut werden oder durch achirale flussigkristallme Verbindungen, die mit geeig- neten chiralen Dotierstoffen versetzt werden.

Die im erfindungsgemaßen Herstellverfahren eingesetzten choleste- risch-flussigkristallinen Zusammensetzungen enthalten bevorzugt folgende Komponenten:

a) mindestens ein chirales flussigkπstallines polymerisierbares Monomeres oder

b) mindestens ein achirales flussigkristallines polymeπsier- bares Monomers und eine chirale Verbindung.

Besonders geeignet sind dabei jeweils solche Komponenten, die ber reaktive Gruppen in ein polymeres Netzwerk überfuhrt oder eingebaut werden können.

Als unter a) genannte chirale flussigkristallme polymerisierbare Monomere eignen sich besonders solche der allgemeinen Formel I

Z 1 Y 1 A 1 Y 2 M 1 Y } - X n

wobei die Variablen die folgende Bedeutung haben:

Z 1 eine polymerisierbare Gruppe oder ein Rest, der eine polymerisierbare Gruppe tragt,

Y^Y Y 1 chemische Bindungen, Sauerstoff, Schwefel,

> , ' CO— (R) oder —N(R) CO ,

A 1 ein Spacer,

M 1 eine mesogene Gruppe,

X ein n-wertiger chiraler Rest,

R Wasserstoff oder Cj-Cj-Alkyl,

n 1 bis 6

wobei die Reste Z 1 , Y 1 , Y 2 , Y 3 , A 1 und M 1 , gleich oder verschieden sein können.

Bevorzugte Reste Z 1 sind:

— N=C= 0 — N=C= S, — 0— C≡N,

— COOH, —OH oder — NH 7 ,

wobei die Reste R gleich oder verschieden sein können und Wasser¬ stoff oder C ! -C 4 -Alkyl wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl oder tert.-Butyl bedeuten. Von den reaktiven polymerisierbaren Gruppen können die Cyanate spontan zu Cyanuraten trimeπsieren und sind daher bevorzugt zu nennen. Die anderen genannten Gruppen benotigen zur Polymerisa ion weitere Verbindungen mit komplementären reaktiven Gruppen. So können bei- spielsweise Isocyanate mit Alkoholen zu Urethanen und mit Ammen zu Harnstoffderivaten polymerisieren. Analoges gilt für Thurane und Aziridme. Carboxylgruppen können zu Polyestern und Poly¬ amiden kondensiert werden. Die Malemimidogruppe eignet sich besonders zur radikalischen Copolymensation mit olefinischen Verbindungen wie Styrol. Die komplementären reaktiven Gruppen können dabei entweder einer zweiten erfindungsgemaßen Ver¬ bindung vorhanden sein, die mit der ersteren gemischt wird, oder sie können durch HilfsVerbindungen, die 2 oder mehr dieser kom¬ plementären Gruppen enthalten, in das polymere Netzwerk eingebaut werden.

Y : -Y 3 haben die eingangs genannte Bedeutung, wobei unter einer chemischen Bindung eine kovalente Einfachbindung zu verstehen

Besonders bevorzugte Gruppierungen z i -Y 1 sind Acrylat und Meth- acryla .

Als Spacer A 1 kommen alle für diesen Zweck bekannten Gruppen in Betracht. Die Spacer enthalten in der Regel 2 bis 30, vorzugs¬ weise 2 bis 12 C-Atome und bestehen aus linearen aliphatischen Gruppen. Sie können in der Kette z.B. durch 0, S, NH oder NCH 3 unterbrochen sein, wobei diese Gruppen nicht benachbart sein dürfen. Als Substituenten für die Spacerkette kommen dabei noch Fluor, Chlor, Brom, Cyan, Methyl oder Ethyl m Betracht.

Repräsentative Spacer sind beispielsweise:

-(CH ? ) p -, - (CH CH 2 0) m CH CH2-, -CH 2 CH2SCH 2 CH 2 - , -CH 2 CH NHCH 2 CH 2 - ,

-CH 2 CH 2 -

wobei p 1 bis 12 sind.

Die mesogene Gruppe M 1 hat vorzugsweise die Struktur

wobei Y ö e Bruckenglied ausgewählt aus den Definitionen von Y 1 , s eine Zahl von 1 bis 3 und T gleiche oder verschiedene zwei- wertige isocycloaliphatische, heterocycloaliphatische, isoaroma¬ tische oder heteroaromatische Reste bedeuten.

Die Reste T können auch durch Fluor, Chlor, Brom, Cyan, Hydroxy oder Nitro substituierte Ringsysteme sein. Bevorzugte Reste T sind:

Besonders bevorzugt sind die folgenden mesogenen Gruppen M 1

Von den chiralen Resten X der Verbindungen der allgemeinen Formel I sind u.a. aufgrund der Verfügbarkeit insbesondere solche bevorzugt, die sich von Zuckern, Binaphthyl- oder Biphenyl- derivaten sowie optisch aktiven Glykolen, Dialkoholen oder Amino¬ säuren ableiten. Bei den Zuckern sind insbesondere Pentosen und Hexosen und davon abgeleitete Derivate zu nennen.

Beispiele für Reste X sind die folgenden Strukturen, wobei die endstandigen Striche jeweils die freien Valenzen bedeuten.

Besonders bevorzugt sind

?

Weiterhin sind auch chirale Gruppen geeignet, die folgende Strukturen aufweisen:

Weitere Beispiele sind in der deutschen Anmeldung P 43 42 280.2 aufgeführt .

R kann neben Wasserstoff Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl bedeuten.

n ist bevorzugt 2.

Von den unter b) genannten achiralen flussigkristallinen poly¬ merisierbaren Monomeren eignen sich für die cholesterisch- flüssigkristalline Zusammensetzung besonders solche der all¬ gemeinen Formel II

z2 γ4 A 2 γ5 M 2 γ6 A y Z 3 I I

in der die Variablen die folgende Bedeutung haben:

Z 2 , z- ~ polymerisierbare Gruppen oder Reste, die eine poly¬ merisierbare Gruppe enthalten

Y 4 ,Y 5 ,Y 6 ,Y' chemische Bindungen, Sauerstoff, Schwefel,

—co—o—,—o—co— ,—o—co—0 , CO—N(R)— oder N(R)—CO ,

Dabei gelten für die polymerisierbaren Gruppen, die Brucken- glieder Y 4 bis Y 7 - die Spacer und die mesogene Gruppe die gleichen Bevorzugungen wie für die entsprechenden Variablen der allge¬ meinen Formel I.

Neben einem achiralen flussigkristallinen Monomeren enthalt die unter b) genannte cholesterisch-flussigkristallme Zusammen¬ setzung eine chirale Verbindung.

Bevorzugte chirale Verbindungen sind solche der Formel Ia

Z l γ l Al γ , M a γ Ia

in der Z 1 , Y 1 , Y 2 , Y 3 , A 1 , X und n die obengenannten Bedeutung haben und M a em zweiwertiger Rest ist, der mindestens e hetero- oder isocyclisches Ringsystem enthalt.

Der Molekulteil M a ähnelt dabei den beschriebenen mesogenen Gruppen, da auf diese Weise eine besonders gute Kompatibilität mit der flussigkristallinen Verbindung erreicht wird. M a muß jedoch nicht eigentlich mesogen sein, da die Verbindung Ia lediglich durch ihre chirale Struktur eine entsprechende Ver- drillung der flussigkristallinen Phase bewirken soll. Bevorzugte Ringsysteme, die in M d enthalten sind, sind die oben erwähnten Strukturen T.

Die Polymerisation zur Herstellung der Pigmentteilchen wird vor- zugsweise photochemisch vorgenommen. Die Belichtungsquelle hangt dabei von der Art der polymerisierbaren Gruppen sowie des mögli¬ cherweise verwendeten Photoinitiators ab. Geeignet sind alle in der Kunststofftechnik verwendbare Belichtungsarten.

Außer durch Belichtung kann die Polymerisation der polymerisier¬ baren Mischling auch durch Elektronenstrahlen oder, je nach poly¬ merisierbaren Gruppen, auch thermisch herbeigeführt werden.

Zur Isolierung der Pigmentteilchen nach der Polymerisation eignen sich verschiedene Verfahren, beispielsweise kann man die Netze rein mechanisch über eine scharfe Kante ziehen, wobei die Pigmentteilchen aus den Offnungen herausfallen. Man kann daneben

auch Druckluft, Wasser oder Ultraschall zur Trennung von Pigment- teilchen und Substrat verwenden.

Die nach dem erfindungsgemaßen Verfahren hergestellten Pigment- partikel können verschiedene Formen und Großen aufweisen. Beson¬ ders für Pigmente, deren Farbeindruck auf Interferenzeffekten be¬ ruht, ist eine plättchenförmige Struktur vorteilhaft. Bei diesen Pigmenten ist der Farbeindruck vom Betrachtungswinkel abhängig. Die plättchenformige Struktur ermöglicht eine gleichförmige Anordnung der Pigmentpartikel in der Farbschicht, wodurch eine gleichartige Reflexion vieler Pigmentpartikel und damit ein homo¬ gener Farbeindruck entsteht.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemaßen Verfahrens liegt in der Möglichkeit, Pigmentplattchen identischer Form und Große her¬ zustellen. Durch die identische Form zeigen die erfindungsgemaßen Pigmente, besonders die Interferenzpigmente, eine besondere Brillanz des Farbeindrucks.

Die erfindungsgemaßen Pigmente eignen sich als farbgebende Be¬ standteile von Uberzugsmitteln wie Druckfarben, Dispersionsfarben und Lacken. Solche Uberzugsmittel, können weitere übliche Zusatz¬ stoffe enthalten. Geeignete Zusatzstoffe sind z.B. in der älteren deutschen Patentanmeldung 19532419.6 genannt, auf die hier aus- drucklich Bezug genommen wird. Besonders eignen sich Lacke mit den erfindungsgemaßen Pigmenten zum Lackieren von Gebrauchsgegen¬ ständen, insbesondere von Fahrzeugen wie Autos, Motorrader usw.

In den folgenden Beispielen beziehen sich Angaben über Teile und Prozente, sofern nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.

Mischung A

R: C 2 H 4 , C 4 H8, CgHi 2 } statistische Verteilung

Verbindung B

Verbindung C

Beispiel 1

Ein Siebdrucknetz der Fa. Estal {Estal MONO 40T) wird mit einer 5 isotropen Losung von

53 , 8 g der Mischung A,

3,4 g der Verbindung B,

0,5 g Celluloseacetobutyrat,

10 40,0 g Butylacetat und

2,0 g der Verbindung C

gefüllt. Das Losungsmittel Butylacetat wird abgedampft und der in dem Sieb verbleibende flussigkristallme Film mit einer UV Labor-

15 lampe (220 V, 320 Watt) unter Stickstoffatmosphare 2 Minuten belichtet. Anschließend wird der gehartete Film aus dem Sieb¬ druckgewebe herausgebrochen. Die mikroskopische Untersuchung der resultierenden Teilchen ergab eine gleichmaßige quadratische Form der Teilchen mit einer Kantenlange von 160 μm. Die Teilchen zeig-

20 ten eine gleichmaßig grüne Farbe im polarisierten Auflicht.

Beispiel 2

Ein Siebdrucknetz der Fa. Estal (Estal MONO 51T) wird mit einer 25 isotropen Losung bestehend aus

53 ,8 g der Mischung A,

3,4 g der Verbindung B,

0,5 g Celluloseacetobutyrat,

30 40,0 g Butylacetat und

2,3 g der Verbindung C

gefüllt. Das Losungsmittel Butylacetat wird abgedampft und der in dem Sieb verbleibende flüssigkristalline Film mit einer UV-Labor-

35 lampe (220 V, 320 Watt) unter Stickstoffatmosphare 2 Minuten belichtet. Anschließend wird der gehartete Film aus dem Sieb¬ druckgewebe herausgebrochen. Die mikroskopische Untersuchung der resultierenden Teilchen ergab eine gleichmäßige quadratische Form der Teilchen mit einer Kantenlange von 120 μm. Die Dicke der Teil-

40 chen betrug 40 μm. Die Teilchen zeigten eine gleichmäßig grüne Farbe im polarisierten Auflicht.

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Beispiel 3

E Siebdrucknetz der Fa. Estal (Estal MONO X 55TX) wird mit einer isotropen Losung bestehend aus

53 ,8 g der Mischung A, 3,4 g der Verbindung C, 0,5 g Celluloseacetobutyrat, 40,0 g Butylacetat und 2,3 g der Verbindung c

gefüllt. Das Losungsmittel Butylacetat wird abgedampft und der in dem Sieb verbleibende Flussigkristall e Film mit einer UV-Labor¬ lampe (220 V, 320 Watt) unter Stickstoffatmosphare 2 Minuten belichtet. Anschließend wird der gehartete Film aus dem Sieb- druckgewebe herausgebrochen. Die mikroskopische Untersuchung der resultierenden Teilchen ergab eine gleichmäßige quadratische Form der Teilchen mit einer Kantenlange von 120 μm. Die Dicke der Teil¬ chen betrug 40 μm. Die Teilchen zeigten eine gleichmäßig grüne Farbe im polarisierten Auflicht.