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WO2009132670A1 | 2009-11-05 | |||
WO2007076163A2 | 2007-07-05 | |||
WO2009080287A2 | 2009-07-02 | |||
WO2009132670A1 | 2009-11-05 |
US20090199460A1 | 2009-08-13 | |||
DE102006044467B4 | 2008-07-17 | |||
DE102010011606A1 | 2011-09-22 |
INMOK LEE: "The Role of Sterol Glucosides on Filter Plugging", BIODIESEL MAGZINE, April 2007 (2007-04-01)
Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Fettsäurealkylester zur Verwendung als Biodiesel aus pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten durch Umesterung der in den Fetten oder Ölen enthaltenen Triglyceride mit Methanol oder Ethanol in Gegenwart eines alkalischen Katalysators zu Roh-Fettsäurealkylester, anschließender Wäsche des Roh-Fettsäurealkylesters mit Wasser zur Entfernung wasserlöslicher Verunreinigungen wie Seifen, Glycerinreste und Salze, anschließender Trocknung durch Erwärmen bei atmosphärischem Druck oder Unterdruck zur Ausdampfung des Wasseranteils und daran anschließender Entfernung gelöster Sterylglycoside durch Adsorption, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorption in Gegenwart mindestens eines Adsorbens auf Tonmineralbasis durchgeführt wird und die Regenerierung des mit Sterylglycosiden beladenen Adsorbens oder der Adsorbentien im Wesentlichen durch Behandlung mit einem Fettsäurealkylester-Alkohol-Gemisch erfolgt. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Adsorbens Bentonit, bevorzugt Calciumbentonit, verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem in dem Fettsäurealkylester-Alkohol-Gemisch verwendeten Alkohol um Methanol oder Ethanol handelt. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fettsäurealkylester-Alkohol-Gemisch das Gewichtsanteilsverhältnis von Fettsäurealkylester zu Methanol zwischen 19:1 und 1 :1 , bevorzugt zwischen 9:1 und 4:1 liegt. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Anschluss an die Regenerierung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche eine weitere Behandlung des Adsorbens oder der Adsorbentien mit einem inerten Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Kohlendioxid oder Mischungen davon, erfolgt. 6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorption in mindestens zwei parallel geschalteten Adsorptionskolonnen durchgeführt wird, wobei zeitgleich in mindestens einer Adsorptionskolonne die Adsorption und in mindestens einer weiteren Adsorptionskolonne die Regenerierung durchgeführt wird. 7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorption der Sterylglycoside bei einer zwischen 60 und 150°C liegenden Betriebstemperatur erfolgt. 8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Regenerierung des Adsorbens oder der Adsorbentien bei einer Betriebstemperatur von 40 bis 60°C erfolgt. 9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Regenerierung des Adsorbens oder der Adsorbentien verwendete und mit Sterylglycosiden beladene Fettsäurealkylester-Methanol-Gemisch aufgearbeitet wird, indem in einem ersten Schritt der Methanol-Anteil durch Destillation vom Fettsäurealkylesteranteil abgetrennt wird, wobei die Sterylglycoside im Esteranteil verbleiben, und in einem zweiten Schritt durch Einmischen einer starken Säure in den Fettsäurealkylester oder durch in Kontakt bringen des Fettsäurealkylesters mit einem sauer wirkenden lonentauscher die Sterylglycoside in ihren Steryl- und ihren Zuckeranteil gespalten werden. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der aufgearbeitete Fettsäurealkylester in die Wäsche des Roh-Fettsäurealkylesters geleitet wird. |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäurealkylester zur Verwendung als Biodiesel aus pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten durch Umesterung der in den Fetten oder Ölen enthaltenen Triglyceride mit Methanol oder Ethanol in Gegenwart eines alkalischen Katalysators zu Roh- Fettsäurealkylester, anschließender Wäsche des Roh-Fettsäurealkylesters mit Wasser zur Entfernung wasserlöslicher Verunreinigungen wie Seifen,
Glycerinreste und Salze, anschließender Trocknung durch Erwärmen bei atmosphärischem Druck oder Unterdruck zur Ausdampfung des Wasseranteils und daran anschließender Entfernung gelöster Sterylglycoside durch Adsorption.
Verfahren zur Herstellung von Biodiesel durch Umesterung von pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten sind, z.B. aus DE 10 2006 044467 B4, bekannt.
Weiterhin ist, zum Beispiel aus dem Fachartikel„The Role of Sterol Glucosides on Filter Plugging", Inmok Lee u.a., Biodiesel Magzine, April 2007, bekannt, dass bei der Umesterung von natürlichen Fetten oder Ölen mit Alkylalkohol, die in den Fetten oder Ölen natürlicherweise vorhandenen Sterylglycoside ihre Löslichkeit sowohl im Öl bzw. Fett, als auch im, durch die Umesterung gewonnenen, Fettsäurealkylester, größtenteils verlieren, sodass sie als feine Schwebeteilchen ausfallen und beim Einsatz des Fettsäurealkylesters als Biodiesel, zu
Verstopfungen der Dieselfilter und Ablagerungen im Motor führen.
Verfahren zur Entfernung der Sterylglycoside aus dem durch Umesterung entstandenen Fettsäurealkylester mittels Adsorption, sind ebenfalls bekannt. In WO 2009/132670 wird ein Verfahren zur Reinigung von Biodiesel vorgestellt, bei dem ein eine Smektit-Kieselgel-Mischphase enthaltendes Adsorbens speziell zur Entfernung von Sterylglycosiden verwendet wird. In den in dieser Schrift beschriebenen Beispielen wird als Vergleichsmaterial Calciumbentonit als Adsorbens herangezogen. Die Versuche wurden durchgeführt, indem das Adsorbens, bei Raumtemperatur, in den zu reinigenden Fettsäurealkylester eingerührt und anschließend abgefiltert wurde. Dabei wurde eine deutlich geringere Adsorptionsfähigkeit bezüglich Sterylglycosiden des Calciumbentonits gegenüber einer Smektit-Kieselgel-Mischphase gemessen.
Zur Regenerierung der Adsorptionssäule werden in dieser Schrift, WO
2009/132670, Gemische aus Alkanen oder chlorierten Kohlenwasserstoffen vorgeschlagen und die Verwendung eines Gemischs aus Chloroform und
Methanol im Versuch beschrieben. Besonders bei den chlorierten
Kohlenwasserstoffen und bei Chloroform handelt es sich um Stoffe mit einem hohen Gefahrenpotential für Gesundheit und Umwelt.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Biodiesel zu entwickeln, bei dem die Entfernung der Sterolglycoside durch die Verwendung kostengünstiger Adsorbentien, wie z.B. Bleicherden erfolgt, das aber ohne diese gefährlichen Hilfsmittel zur Regenerierung der Adsorbentien auskommt.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, dass die Adsorption in Gegenwart mindestens eines Adsorbens auf Tonmineralbasis durchgeführt wird und die Regenerierung des mit Sterylglycosiden beladenen Adsorbens oder der Adsorbentien im Wesentlichen durch Behandlung mit einem Fettsäurealkylester- Alkohol-Gemisch erfolgt. Eigene Versuche haben gezeigt, dass Calciumbentonit, wenn es nicht, wie in WO 2009/132670 beschrieben, in den Fettsäurealkylester eingerührt wird, sondern als Granulatbett in einer Adsorptionskolonne verwendet wird, durchaus ein geeignetes Adsorptionsmittel zur Entfernung von Sterylglycosiden darstellt.
Daher besteht eine vorteilhafte Variante der Erfindung darin, als Adsorbens Bentonit, bevorzugt Calciumbentonit, zu verwenden.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, als Alkohol in dem zur Regenerierung verwendeten Gemisch Methanol oder Ethanol, je nach dem, mit welchem Alkohol die Umesterung durchgeführt wurde, zu verwenden und dabei ein Gewichtsanteilsverhältnis von Fettsäurealkylester zu Methanol zwischen 19:1 und 1:1 , bevorzugt zwischen 9:1 und 4:1 einzustellen.
Um nach der Regenerierung Methanolreste aus dem Adsorbens zu entfernen, ist es vorteilhaft, dieses mit einem inerten Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Kohlendioxid oder Mischungen davon, zu spülen.
Es ist vorteilhaft, die Reinigung des erzeugten Fettsäurealkylesters durch Adsorption kontinuierlich durchzuführen und dazu mindestens zwei Adsorptionskolonnen parallel zu schalten, sodass zeitgleich in mindestens einer Adsorptionskolonne die Adsorption und in mindestens einer weiteren Adsorptionskolonne die Regenerierung durchgeführt werden kann.
Als vorteilhaft für die Adsorption der Sterylglycoside haben sich Betriebstemperaturen im Bereich zwischen 60 und 150°C und für die Regenerierung des Adsorbens oder der Adsorbentien im Bereich von 40 bis 60°C erwiesen.
Um den im zur Regenerierung verwendeten Fettsäurealkylester-Methanol- Gemisch enthaltenen Fettsäurealkylester zurückzugewinnen, ist ein Verfahren vorteilhaft, bei dem in einem ersten Schritt der Methanol-Anteil durch Destillation vom Fettsäurealkylesteranteil abgetrennt wird, wobei die Sterylglycoside im Esteranteil verbleiben, und in einem zweiten Schritt, gemäß der deutschen Patentanmeldung 102010011606.8, durch Einmischen einer starken Säure in den Fettsäurealkylester oder durch in Kontakt bringen des Fettsäurealkylesters mit einem sauer wirkenden lonentauscher die Sterylglycoside in ihren Steryl- und ihren Zuckeranteil gespalten werden und daran anschließend der aufgearbeitete Fettsäurealkylester in die Wäsche des Roh-Fettsäurealkylesters geleitet wird, wobei der Zuckeranteil in die Waschwasserphase übergeht.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Anwendungsbeispiels und der Zeichung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlichen Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Im folgenden Beispiel 1, in Verbindung mit der Zeichnung Fig. 1 , wird der Teil des erfindungsgemäße Verfahrens erläutert, der mit der Adsorption der
Sterylglycoside an Calciumbentonit und mit der anschließenden Desorption befasst ist.
Bei der Durchführung des Beispiels wurden folgende Mess- und
Analysenmethoden angewandt:
- Bestimmung von Fettsäuremethylester, DIN EN 14103
- Bestimmung von Sterylglycosiden, Sterole, DIN EN 14105
- Bestimmung von Methanol, DIN EN 14110
Für den Adsorptions- und den Desorptionsversuch wurde ein 80 cm langer Doppelmantelglaszylinder mit einem inneren Durchmesser von 5 cm verwendet. In Fig. 1 ist der Aufbau der Adsoptionskolonne dargestellt. Der Doppelmantel, mit dem die Kolonne zur Beheizung ausgestattet war, ist in Fig. 1 nicht dargestellt. Der zu reinigende Biodiesel tritt über die Leitung (2) von unten in die Kolonne ein. Die Kolonne ist aus folgenden Schichten aufgebaut:
- (3) eine 5 cm starke Schicht aus Glaskugeln, der Durchmesser der Kugeln beträgt 10 mm
- (4) eine 12 cm starke Schicht aus Glaskugeln, der Durchmesser der
Kugeln beträgt 4 mm
- (5) eine 2 cm starke Schicht aus Glaswolle
- (6) eine 37 cm starke Schicht aus Calciumbentonit-Pulver, Schüttdichte 630 g/l, Korngrößenverteilung (Trockensiebanalyse): > 1,0 mm: 5,0 % max., > 0,2 mm: 5,0 %
- (7) eine 2 cm starke Schicht aus Glaswolle
- (8) eine 7 cm starke Schicht aus Glaskugeln, der Durchmesser der Kugeln beträgt 4 mm
Über Leitung (9) trat der Biodiesel aus der Kolonne aus.
Bei dem Biodiesel handelte es sich um aus Palmöl durch Umesterung mit
Methanol erzeugten Fettsäuremethylester, der in einer Waschkolonne mit
Wasser gewaschen und anschließend bei 110°C auf einen Wassergehalt von
107 ppm getrocknet worden war und dessen Sterylglycosidgehalt 116 ppm betrug.
Die Biodiesel Norm EN 14214 begrenzt die zulässige Gesamtverschmutzung des Biodiesels auf 24 ppm. Da sonstige Verschmutzungen, wie Seifen und Salze, durch die vorausgegangene Wasserwäsche aus dem Roh-Biodiesel weitgehend entfernt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei den nach der Wasserwäsche noch vorhandenen Verunreinigungen im Wesentlichen um Sterylglycoside handelt, sodass der zulässige Gehalt von 24 ppm weitgehend von diesen ausgenutzt werden kann.
Im ersten Adsorptionsschritt wurde der Biodiesel, bei einer Betriebstemperatur von 80°C, mit 0,7 l/h durch die Kolonne gefahren. Der Sterylglycosidgehalt im Biodiesel nach Verlassen der Kolonne betrug in den ersten drei Betriebsstunden 19 ppm und in der 4. bis 19. Betriebsstunde 9 ppm. Nach der 19. Betriebsstunde stieg der Sterylglycosidgehalt an, wodurch ersichtlich war, dass die
Aufnahmefähigkeit der Adsorptionskolonne erschöpft war.
Im ersten Desorptionsschritt wurde die Kolonne anschließend, bei einer
Betriebstemperatur von 60°C mit einem Gemisch aus Fettsäuremethylester und Methanol, mit einem gewichtsmäßigen Mischungsverhältnis von 4:1 , 2 Stunden lang mit einem Strom von 0,3 l/h, in der gleichen Richtung wie im
Adsorptionsschritt, durchfahren. Anschließend wurde die Kolonne 2 Stunden lang, bei einer Betriebstemperatur von 80°C mit einem Stickstoffstrom von 0,3 l/h gespült, um Methanolreste zu entfernen.
Im zweiten Adorptionsschritt wurde der Biodiesel, bei einer Betriebstemperatur von 50°C, mit 0,7 l/h durch die Kolonne gefahren. Der Sterylglycosidgehalt im Biodiesel nach Verlassen der Kolonne betrug von der 1. bis zur 19.
Betriebsstunde gleichbleibend 21 ppm.
Danach stieg der Sterylglycosidgehalt wiederum an, sodass ein erneuter Desorptionsschritt erforderlich wurde.
Dieser Zyklus aus Adsorption und Desorption konnte bis zu zwanzigmal wiederholt werden, wobei allerdings die Beladbarkeit des Adsorbens mit der Zeit abnahm, sodass mit zunehmender Zyklenzahl die Aufnahmefähigkeit des Adsorbens schon nach weniger als 19 Betriebsstunden erschöpft war.