WO1990008597A1 | 1990-08-09 | |||
WO2005118147A2 | 2005-12-15 |
US5377917A | 1995-01-03 | |||
DE19508785A1 | 1995-09-28 | |||
EP0909586A1 | 1999-04-21 | |||
US4852815A | 1989-08-01 |
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Ansprüche
1. Verfahren zur Behandlung von Abfall mit organischen Bestandteilen mit den Schritten:
Lösen organischer Bestandteile in einem Stofflöser (1; 1.1) und übergang organischer Bestandteile in eine Suspension (20), Stofftrennung (98, 104, 122; 300) zur Abtrennung von Fest- und Faserstoffen aus der Suspension (20), und
Fermentation des in der Stofftrennung von Feststoffen befreiten organisch hochbelasteten Umlaufwassers (132) in einer Gärstufe (138).
2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das organisch hochbelastete Umlaufwasser (132) in einem Zwischenspeicher (134) gespeichert wird, der als Hydrolysereaktor betrieben werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das organisch hochbelastete Umlaufwasser (132) als bei einer Hydrolyse aufbereitetes Umlaufwasser der Gärstufe (138) zugeführt wird.
4. Abfallbehandlungsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Stofflöser (1 ; 1.1), einer Stofftrennung (98, 104, 122; 300) und einer Gärstufe (138).
5. Abfallbehandlungsanlage nach Anspruch 4, wobei ein Zwischenspeicher (134) zum Speichern von einer einer Gärstufe (138) zuführbaren organisch hochbelasteten Flüssigkeit (132) als Hydrolysereaktor betreibbar ist.
6. Abfallbehandlungsanlage nach Anspruch 4 oder 5, mit einem Sacköffner (330) zum mechanischen Aufbereiten von in Säcken oder dergleichen angeliefertem Abfall.
7. Abfallbehandlungsanlage nach Anspruch 6, wobei der Sacköffner (330) eine Belade- oder Stopfschnecke (332) und eine dieser nachgeschalteten Reisschnecke (333) hat. - 23 -
8. Abfallbehandlungsanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7 mit einer Sieb- und Klassieranlage (350) für den angelieferten Abfall, wobei diese eine Aufreiss- und Sortierschnecke (351) mit Lochsieb (353) hat, der einer Förderspirale (352) zugeordnet ist, über die der Siebdurchgang zur weiteren Verarbeitung führbar ist.
9. Abfallbehandlungsanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8 mit einer einem Stofflöser (1.1) zugeordneten Zusatzvorrichtung (400) zum Abziehen von Schwimmstoffen, insbesondere Kunststoffen aus dem Stofflöser (1.1).
10. Abfallbehandlungsanlage nach Anspruch 9, wobei in einem Abzugsdom (288) des Stofflösers (1.1) ein erhöhter Flüssigkeitsspiegel (286) vorliegt, von dem die Schwimmstoffe abziehbar sind.
11. Abfallbehandlungsanlage nach Anspruch 10, wobei im Bereich des erhöhten Flüssigkeitsspiegels (286) ein überlauf vorgesehen ist, über den beim Schliessen eines Absperrorgans (401b) im Ablauf die Schwimmstoffe zu einer Fördereinrichtung (403) gelangen.
12. Abfallbehandlungsanlage nach Anspruch 11 , wobei die Fördereinrichtung eine Entwässerungsspirale oder -Schnecke (403) ist.
13. Abfallbehandlungsanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 12, mit einer einem Stofflöser (1.1) vorgeschaltetem Quetschvorrichtung (450) zum vermusen des Abfalls. |
Verfahren zur Behandlung von Abfall und Abfallbehandlungsanlage
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abfall mit organischen Bestandteilen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Abfallbehandlungsanlage zur Durchführung des Verfahrens.
Mit der Einführung der getrennten Sammlung von organischen Haushaltsabfällen in Europa hat die mechanisch biologische Aufbereitung (MBA) von Siedlungsabfällen zunehmende Bedeutung erlangt. Der Abbau der biogenen Masse erfolgt mikrobiell, wobei zwischen aeroben und anaeroben Mikroorganismen unterschieden werden kann. Die aerobe Umsetzung führt letztendlich zu den Endprodukten Kohlenstoffdioxid und Wasser und wird als Verrottung bezeichnet. Die anaerobe Umsetzung ist typisch für die Vergärung, als Endprodukte entstehen unter anderem Methan, Ammoniak und Schwefelwasserstoff.
Bekannte Verfahren sehen je nach Beschaffenheit der Abfallmischungen verschiedene zeitaufwendige Verfahrensschritte zur Abfallbehandlung auf. Ferner werden zur Durchführung der bekannten Verfahren teuere Abfallbehandlungsanlagen benötigt. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere nicht ablagerungsfähigen Abfall nach EU-Vorschriften.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Behandlung von Abfall mit organischen Bestandteilen zu schaffen, das eine schnelle und kostengünstige Aufbereitung des Abfalls erlaubt, sowie eine Abfallbehandlungsanlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch eine Abfallbehandlungsanlage mit den Merkmalen nach Anspruch 4.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Behandlung von Abfall mit organischen Bestandteilen wird der Abfall einem Stofflöser zum Lösen organischer Bestandteile zugeführt. Die gelösten organischen Bestandteile werden in einer Suspension aus dem Stofflöser ausgetragen, die zur Abtrennung von Fest- und Faserstoffen einer Stofftrennung unterzogen. Das
dabei anfallende von Feststoffen befreite organisch hochbelastete Umlaufwassers wird einer Gärstufe zur Gewinnung von Biogas einer Gärstufe zugeführt.
Zur gleichmäßigen Zuführung des Umlaufwassers zur Gärstufe kann das Umlaufwasser in einem Zwischenspeicher gespeichert werden.
Bei einer Verfahrensvariante kann der Zwischenspeicher als ein Hydrolysereaktor betrieben werden, in dem das Umlaufwasser vor dem Eintritt in die Gärstufe einer Hydrolyse unterzogen wird.
Eine erfindungsgemäße Abfallbehandlungsanlage sieht einen Stofflöser, eine Stofftrennung und eine Gärstufe vor.
Vorzugsweise ist ein Zwischenspeicher zu Speicherung des in der Stofftrennung gewonnenen mit Organik hochbelasteten Umlaufwassers vorgesehen, der vorteilhafterweise als ein Hydrolysereaktor betrieben werden kann.
In dem Fall, in dem zumindest ein Teil des Abfalls in Säcken angeliefert wird, kann ein Sacköffner vorgesehen werden, der vorzugsweise mit einer Belade- und Stopfschnecke und einer dieser nachgeordneten Reissschnecke ausgeführt ist.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die mechanische Aufbereitung des angelieferten Abfalls über eine Sieb- und Klassieranlage, die herkömmliche, großvolumige Trommelsiebe ersetzen kann. Die erfindungsgemäße Sieb- und Klassieranlage hat eine erste, mit einem Lochsieb ausgeführte Förderschnecke oder Förderspirale. Der Siebdurchgang wird über eine nachgeschaltete Förderschnecke / -spirale zur nächsten Verarbeitungsstufe transportiert. Der Siebüberlauf wird von der erstgenannten Spirale weitergefördert und vorzugsweise mittels eines Ballistiksichters klassiert.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist einem Stofflöser eine Zusatzvorrichtung zugeordnet, über die Schwimmstoffe, insbesondere eine kunststoffhaltige Fraktion aus einem Dom des Stofflösers abgezogen wird. Bei einer besonders bevorzugten Lösung kann der Wasserspiegel im Dom erhöht werden, um die kunststoffhaltige Abfallfraktion über einen überlauf abzuziehen
und mittels einer geeigneten Fördereinrichtung weiter zu fördern und zu entwässern.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann dem Stofflöser eine Quetschvorrichtung vorgeschaltet werden, um den zu behandelnden Abfall zu vermusen, d.h. in einen breiartigen Zustand zu überführen, so dass die Suspendierung in dem nachfolgenden Stofflöser wesentlich schneller und gleichmäßiger erfolgt.
Sonstige vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Abfallbehandlungsanlage,
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Abfallbehandlungsanlage,
Figur 3 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abfallbehandlungsanlage,
Figur 4 ein Verfahrensschema eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abfallbehandlungsanlage,
Figuren 5 bis 7 Ansichten eines Sacköffners für die vorbeschriebenen Verfahren,
Figuren 8 bis 10 Ansichten einer Sieb- und Klassieranlage für die oben genannten Abfallbehandlungsanlagen,
Figuren 11 bis 13 eine Vorrichtung zum Abziehen von Schwimmstoffen aus einem Stofflöser und
Figuren 14 bis 16 eine Quetscheinrichtung zum Vermusen des Abfalls.
Es ist ausdrücklich erwähnt, dass in den folgenden Figurenbeschreibungen zu den Figuren 1 , 2 und 3 nur einige Material- bzw. Stoffströme sowie Anlagenteile beschrieben sind. D.h. es werden nicht sämtliche in den Figuren 1 , 2 und 3 dargestellte Materialströme erläutert. In diesem Zusammenhang wird auf die PCT-Anmeldung PCT/EP2005/005993 der Anmelderin verwiesen, die ausdrücklich einen Teil dieser Anmeldung darstellt. Zur Vermeidung von Irritationen werden in dieser Anmeldung und in der PCT-Anmeldung für die gleichen Anlagenteile, Materialströme, etc. die gleichen Bezugszeichen verwendet.
- A -
In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Abfallaufbehandlungsanlage zur Behandlung von organikreichen Abfällen gezeigt. Die nachfolgende Erläuterung der Figur 1 ist stark vereinfacht und zeigt lediglich wesentliche Materialströme auf. Zu weiterführenden Erläuterungen wird ausdrücklich auf die Figurenbeschreibung zu den Figuren 1 bis 11 , insbesondere Figur 9, der PCT-Anmeldung verwiesen.
Zu Beginn des Verfahrens wird der zu behandelnde Abfall 60 einer Siebanlage 62 zugeführt. Der dabei anfallende Siebdurchlauf 78 wird dann in einen Stofflöser 1 geleitet. Die im Stofflöser 1 anfallenden Stör-/Schwerstoffe 18 werden aus dem Stofflöser 1 über die Austrittsschleuse 16 abgezogen und einer Wascheinrichtung 80 zugeführt, in dem diese von anhaltenden organischen Bestandteilen in einer Reinigungszone 106 mittels zugeführten Betriebswassers 82 gereinigt werden.
Die über eine Austrittsschleuse 16 aus dem Stofflöser 1 abgezogene aufgeschlossenen Suspension 20 wird gemeinsam mit dem verschmutzten Betriebswasser 96 aus der Wascheinrichtung 80 einem Faserstoffabscheider 98 zugeführt. In diesem Faserstoffabscheider 98 werden Faser- und Schwimmstoffe 100 von organikhaltigem Wasser 102 abgetrennt. Die Faser- /Schwimmstoffe 100 werden in einer Feststoffsieb- und Waschanlage 104 durch Zugabe von Betriebswasser 82 gereinigt.
Die abgereinigten und über den Feststoffaustritt 110 der Waschanlage 104 abgezogenen Fest- und Faserstoffe 112 werden dann in einer Entwässerungspresse 114 entwässert und die entwässerten Feststoffe 116 einer thermischen Verwertung oder einer Nachrotte zur späteren Deponierung zugeführt.
Das in der Entwässerungspresse 114 anfallende, gelöste Organik enthaltende Wasser 118 wird anschließend mit dem aus der Wascheinrichtung 104 abströmenden mit Organik befrachteten Waschwasser 120 verschmischt. Dieser Stoffstrom enthält einen Anteil an Feinsand, der in einem Sandwäscher 122 abgetrennt wird. Dem Stoffstrom wird auch das organikhaltige Wasser 102 aus dem Faserstoffabscheider 98 zugeführt. In dem Sandwäscher wird der Feinsandanteil 124 von anhaftenden organischen Bestandteilen gereinigt. Der vorgereinigte Feinsand 124 wird dann einer Feinsandwascheinrichtung 128 zugeführt. Der gereinigte Feinsand 130 kann dann einer stofflichen Verwertung im Tief- und Straßenbau zugeführt werden.
Das nach der Sandwäsche vorliegende organisch hochbelastete Umlaufwasser 132 wird dann in einem Zwischenspeicher 134 zwischengespeichert und mittels einer Pumpe 136 einem Fermenter 138 zugeführt.
Je nach Prozessführung wird der organische Bestandteil des dem Fermenter 138 zugeführten Wassers durch Methanisierung in Biogas (Methangas) 144 umgesetzt.
Das nach der Fermentationsstufe vorliegende, von Organik entfrachtete Abwasser 146 wird dann mit dem ggf. vorhandenen Umlaufwasser 132 zum sogenannten Mischwasser 158 vermischt und im Wärmetauscher 140 auf Prozesstemperatur gebracht. Im Kreislauf nicht benötigtes überschusswasser 147 wird einer Abwasserreinigungsanlage 148 zugeführt und das gereinigte Abwasser 150 abgeschlagen und in die Kanalisation geleitet. Ein Teilstrom des gereinigten Abwassers 150 wird als Betriebswasser 82 zu den Wascheinrichtungen 80, 104, 128 sowie zum Sandwäscher 122 geführt.
Das Mischwasser 158 kann zumindest als Teilstrom einer Nassrotte bzw. Nassoxidation 164 unterzogen werden, nach der ein oxidiert.es und entsticktes Stoffgemisch 23 ausgetragen wird, das in einer Trennanlage 168 von Feststoffen befreit wird. Das dabei entstehende nahezu feststofffreie Abwasser 170 wird dann der Abwasserreinigungsanlage 148 zugeführt. Der entstehende Rohkompost 212 wird entsorgt.
Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Abfallbehandlungsanlage. Die nachfolgende Erläuterung der Figur 2 ist stark vereinfacht und zeigt lediglich wesentliche Materialströme auf. Zu weiterführenden Erläuterungen wird ausdrücklich auf die Figurenbeschreibungen zu den Figuren 12 bis 24, insbesondere Figur 19, der vorgenannten PCT- Anmeldung verwiesen.
Zu Beginn der Abfallaufbereitung wird der aufzubereitende Abfall 60 zunächst einer Siebanlage 62 zugeführt. Der dabei anfallende organikreiche Siebdurchlauf 78 wird dem Stofflösers 1 bzw. 1.1 zugeführt.
Die im Stofflöser 1 , 1.1 enthaltenen Stör-/Schwerstoffe 18 werden über die Austrittsschleuse 16 aus dem Stofflösebehälter 6 abgezogen und einer
Wascheinrichtung 80 zugeführt, in dem die Stör-/Schwerstoffe 18 anhaftenden organischen Bestandteilen in einer Reinigungszone 106 mittels zugeführten Betriebswassers 82 gereinigt werden. Die so gereinigten Stör-/Schwerstoffe 84 können dann einem Eisenmetallabscheider 86 sowie einem Nichteisenmetallabscheider 88 zugeführt werden, so dass der Stoffstrom der Stör-/Schwerstoffe 84 in einen eisenhaltigen Anteil 90 und einen Nichteisenmetallanteil 92 und sonstige Stoffe 94 aufgeteilt wird.
Die über die Austrittsschleuse 16 aus dem Stofflöser 1 , 1.1 abgezogene aufgeschlossene Suspension 20 wird einer Stofftrennanlage 300 zur Abtrennung der mit Organik hochbelasteten Flüssigkeit 132 von den im Wesentlichen organikfreien Feststoffen 116 der Suspension 21 zugeführt. Quasi als Nebenprodukt fällt bei dieser Stofftrennung 300 gereinigter Feinsand 130 an, der dem Prozess entnommen werden kann.
Die entwässerten Feststoffe 116 werden nach dem Durchlaufen einer Trocknung 311 einer Kompaktieranlage 312 zur Herstellung eines Brennstoffes zur thermisch/stofflichen Verwertung in einer Vergasungs- oder Verbrennungsanlage 317 zugeführt.
Die mit Organik hochbelastete Flüssigkeit 132 wird in einem Zwischenspeicher 134 gespeichert und je nach Bedarf zur Biogasgewinnung einem Fermenter 138 zugeführt.
In dem Fermenter 138 wird unter Einwirkung von Methanbakterien aus dem organisch hochbelasteten Umlaufwassser 132 Biogas 144 gewonnen. Dabei fällt entmachtetes Abwasser 146 an, das als entmachtetes Faulwasser 159 einer Nassoxidation 164, 164.1 zugeführt werden kann.
Das bei der Nassoxidation 164, 164.1 anfallende oxidierte Stoffgemisch 23 wird einer Trennanlage 168 zur Gewinnung von feststofffreien Abwasser 170 zugeführt, welches einer Abwasserreinigungsanlage 148 und/oder als Verdünnungswasser 4 für den Stofflöser 1 , 1.1 verwendet wird. Die in der Trennanlage 148 abgetrennten Feststoffe werden als Rohkompost 212 verwendet. Das gereinigte Abwasser 150 der Abwasserreinigungsanlage 148 wird der Kanalisation und/oder als Betriebswasser 82 der Wascheinrichtung 80 und/oder der Stofftrennanlage 300 zugeführt.
In Figur 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abfallbehandlungsanlage dargestellt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Abfallbehandlungsanlagen nach den Figuren 1 und 2 verwiesen und es werden lediglich einige Unterschiede zwischen den Abfallbehandlungsanlagen nach den Figuren 1 und 2 und der Abfallbehandlungsanlage nach Figur 3 erläutert.
Der wesentliche Unterschied zu den vorbeschriebenen Abfallbehandlungsanlagen nach den Figuren 1 und 2 besteht darin, dass der Zwischenspeicher 134 zur Speicherung des mit Organik hochbelasteten Umlaufwassers 132 nach der Stofftrennung 98, als Hydrolsyseaktor 162 betrieben werden kann, so dass das Umlaufwasser 132 in dem Zwischenspeicher 134 einer Hydrolyse unterzogen werden kann und dann als aufbereitetes Umlaufwasser der Gärstufe 138 zugeführt wird. Die Hydrolyse 162 erfolgt vorzugsweise ungesteuert. Ein möglicher Aufbau und eine mögliche Betriebsweise des als Zwischenspeicher 134 ausgeführten Hydrolysereaktors ist in den Figur 15, 16, 17 und 20 der vorgenannten PCT-Anmeldung gezeigt, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.
Ein weiterer Unterschied zu den vorbeschriebenen Abfallbehandlungsanlagen nach den Figuren 1 und 2 besteht darin, dass anstelle eines Stofflösers zwei Stofflöser 1 , 1.1 in Reihe hintereinander geschaltet sind. Hier wird ausdrücklich auf die Figurenbeschreibungen zu den Figuren 12, 13 und 14 der vorgenannten PCT-Anmeldung verwiesen.
Ein anderer Unterschied zu den vorbeschriebenen Abfallbehandlungsanlagen nach den Figuren 1 und 2 besteht darin, dass beispielhaft drei Reaktoren zur Durchführung der Nassrotte 164, 164.1 nach der Fermentation 138 dargestellt sind. Hier wird ausdrücklich auf die Figurenbeschreibungen zu den Figuren 15, 16, 18 und 21 der vorgenannten PCT-Anmeldung verwiesen.
Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand des Verfahrensschemas gemäß Figur 4 erläutert. Dieses Verfahrensschehma entspricht hinsichtlich der Grundstruktur demjenigen aus Figur 3, so dass hier nur die wesentlichen Verfahrensschritte erläutert werden. Der angelieferte Abfall 60 wird in einen Flachbunker zwischengespeichert und mittels beispielsweise eines Radladers 321 oder eines Greiferbaggers 322 verteilt und zur nächsten Verfahrensstufe transportiert. Dabei werden große
Störstoffe 323 abgetrennt und mittels Handsortierung in unterschiedliche Fraktionen aufgeteilt, die dann in entsprechenden Containern, beispielsweise für Metall, Glas, PVC, Textilien, Schuhe, Holz, Kunststoff / PET etc. aufgenommen werden.
Die im Abfall enthaltenen Säcke werden mittels eines Sacköffners 330 geöffnet und zerkleinert werden. Dieser Sacköffner 330 wird im Folgenden anhand der Figuren 5 bis 7 näher erläutert. Dabei werden die zerkleinerten/zerrissenen Abfallbestandteile mittels eines Ballistik- Windsichters 68 weiter aufgeteilt, wobei Schwer-/Störstoffe 70 der vorgenannten Handsortierung 324 und der entsprechenden Zuordnung zugeführt werden. Der verbleibende, von Schwer-/und Störstoffen 70 befreite Restmüll 71 wird dann einer Sieb- und Klassieranlage 350 zugeführt, die im Folgenden anhand der Figuren 8 bis 10 erläutert wird. über diese als Spiralsiebanlage ausgeführte Sieb- und Klassieranlage 350 wird die Abfallfraktion weiter aufgeteilt, wobei durch eine weitere ballistische Klassierung Schwergut der vorgenannten Handsortierung 324 zugeordnet wird. Der Siebdurchlauf 2 wird einem Stofflöser 1.1 zugeführt. Der Siebüberlauf, beispielsweise größere Kunststoffteile, Kartonagen, etc. wird einem Schredder 503 zugeführt und in zerkleinerter Form 504 in einen Trockner 311 eingetragen.
Im Stofflöser 1 wird der Siebdurchgang 2 suspendiert und gelöst, wobei Stör- und Schwerstoffe 18 über die Austrittsschleuse 14, 16 abgezogen werden. Dem Stofflöser 1.1 ist eine Zusatzvorrichtung 400 zur Schwimmstoff- insbesondere Kunststoffabscheidung zugeordnet. Diese auf dem Flotationsprinzip wirkende Zusatzeinrichtung wird im Folgenden anhand der Figuren 11 bis 13 erläutert.
Die abgezogenen Schwimmstoffe werden mittels der Zusatzeinrichtung 400 entwässert und über den entstehenden Entwässerungsdruck 407 zum vorgenannten Schredder 503 gefördert und von da in den Trockner 311 eingetragen. Das Trockengut wird aus dem Trockner 311 abgezogen und über geeignete Verfahren, beispielsweise über elektronische Detektion in unterschiedliche Fraktionen (Papier, Karton; Mischplastik; PVC; PET, Inertglas 94, Eisenmetalle 90 und Nichteisenmetalle 91) aufgetrennt. Diese elektronische Stofftrennanlage für die getrockneten Wertstoffe ist in Figur 4 mit den Bezugszeichen 311.1 bezeichnet.
Die im Stofflöser 1.1 erzeugte Suspension 20/20.1 (von Kunststoffen befreit) enthält einen hohen Anteil an organischen Materialien. Die über die Schleuse 14, 16 abgezogenen Störstoffe 18 werden über geeignete Auftrennverfahren in Eisen- und Nichteisenmetalle und sonstige Stoffe 90, 92, 94 aufgeteilt und gelagert. Die organische Bestandteile 453 enthaltende Suspension 20.1 wird dann einer Quetschvorrichtung 450 zugeführt, in der die Organikbestandteile vermust, d. h., in einen breiigen Zustand übergeführt werden. Diese Quetschvorrichtung 450 wird anhand der Figuren 14 bis 16 erläutert.
Diese Zerkleinerung und Vermusung kann durch Zuführen von gereinigtem Abwasser 150 beschleunigt werden. Die breiartige Masse 458 (Mus) wird dann einem zweiten Stofflöser 1.1 zugeführt und dort weiter gelöst. Die über eine Schleuse 14, 16 abgeführten Stör-/Schwerstoffe werden beispielsweise in der dem ersten Stofflöser 1.1 zugeordneten Trennanlage in die Fraktionen 90, 94, 92 aufgeteilt. Die nach dem zweiten Stofflöser 1.1 vorliegende Suspension 20 wird dann einer Stofftrennanlage 300 zugeführt, wie sie in der eingangs genannten PCT-Patentanmeldung beschrieben ist. Hinsichtlich der Details dieser Stofftrennanlage 300 kann daher auf Figur 22 der PCT-Patentanmeldung verwiesen werden. Die Trennanlage 300 enthält einen Faserstoffabscheider sowie einen Sandwäscher. Des Weiteren werden in der Trennanlage anfallende Feststoffe 116 entwässert und dem nach dem Schredder 503 vorliegenden Stoffstrom hinzugefügt. Der gereinigte Feinsand 130 wird abgezogen und feinste Faserstoffe aus dem verbleibenden, organisch hoch belasteten Wasser mittels einer Feinsiebanlage 98.1 abgetrennt. Das nach der Trennanlage von Sand, Faserstoffen etc. befreite Umlaufwasser wird dann in einen Zwischenspeicher (Puffer) 134 geleitet, der gemäß den eingangs beschriebenen Ausführungsbeispielen auch als Hydrolysereaktor 162 betrieben werden kann. In dem Zwischenspeicher 134 aufgenommenes organisch hochbeladenes Wasser 132 kann dann über eine Pumpe abgezogen und der Biogasanlage 138 zugeführt werden, wobei das entstehende Biogas 144 energetisch verwertet wird. So kann es beispielsweise als Heizmedium für den beschriebenen Prozess verwendet werden.
Das in der Biogasanlage 138 anfallende entfrachtete Abwasser 164 kann dann nach einer Erwärmung in einem Wärmetauscher 140 (durch das Heizmedium 142 beheizt) dem ersten Stofflöser 1.1 zugeführt werden. Prinzipiell kann das entfrachtete Abwasser auch einem Reaktor 174 zur Nassoxidation (Nassrotte) 164 zugeführt werden. In diesem Reaktor 174 wird die nicht anaerob
abbaubare Organik veratmet und der Stickstoff als Ammoniak ausgetrieben. In der Nassrotte 164 wird somit das Umlaufwasser 132 entstickt und eine Aufkonzentrierung von Ammonium verhindert, welche die Biologie im Fermenter 138 stört und die Gasproduktion und Abbauleistung hemmt. Weitere Einzelheiten zur Nassoxidation finden sich in der genannten PCT-Anmeldung.
Das von Ammonium befreite Umlaufwasser kann an einer Abwasserreinigungsanlage 148 mit einer Mikrofiltration und einer Umkehrosmose zugeführt werden. Dieser Abwasserreinigungsanlage 148 kann auch ein Teil des im Zwischenspeicher 134 aufgenommenen beladenen Abwassers zugeführt werden, wobei dieser Abwasserstrom durch Hydrolysierung im Zwischenspeicher / Hydrolysereaktor 162 aufgeschlossen wird. Das nach der Abwasserreinigung (Mikrofiltration, Umkehrosmose, etc.) vorliegende Betriebswasser 150 kann dann wieder als Umlaufwasser dem Prozess zugeführt werden, wobei es beispielsweise den Schwerstoffen 18 nach dem ersten Stofflöser 1.1 , der Quetschvorrichtung 450 oder der Trennanlage 300 zugeführt werden kann. Eventuell anfallendes überschusswasser 147 wird abgezogen und beispielsweise in die Kanalisation eingeleitet. Das bei der Trocknung im Trockner 311 anfallende Brüdenkondensat 311.2 wird der Abwasserreinigungsanlage 148, vorzugsweise zwischen der Mikrofiltration und der Umkehrosmose zugeführt.
Wie desweiteren Figur 4 entnehmbar ist, kann das bei der Schwer-/ Störstofftrennung nach dem Stofflöser 1.1 anfallende, organisch hoch beladene Abwasser gemeinsam mit dem nach der Sandwäsche anfallenden Abwasser im Zwischenspeicher 134 gespeichert und dann in der vorbeschriebenen Weise aufbereitet werden.
Nach der Nassoxidation 164 oder an sonstiger Stelle anfallende Feststoffe können noch einer Entwässerungseinrichtung 168 zugeführt werden, wobei die entwässerten Feststoffe 116 im Trockner 311 getrocknet werden. Der anfallende Presssaft 210 kann beispielsweise der Trennanlage 300 zugeführt werden. Wie in Figur 4 des Weiteren angedeutet ist die Abfallaufbereitungsanlage mit einer Abluftbehandlung ausgeführt, wobei diese beispielsweise einen sauren Luftwäscher 172 und eine weitere Reinigungsstufe 240 aufweisen kann.
Das vorbeschriebene Anlagenkonzept kann praktisch zur Verarbeitung jedweden Abfalls verwendet werden. Prinzipiell können auch Inkontinenzprodukte verarbeitet werden oder zumindest das erfindungsgemäße
Verfahren mit Verfahren zur Verarbeitung von Inkontinenzprodukten kombiniert werden. Es können auch in einer Wertstofftonne anfallende Wertstoffe wie Papier, Karton, PET, Glas verarbeitet werden. Derartige Wertstofftonnen werden beispielsweise in Frankreich, England, USA, Kanada, Italien etc. eingesetzt. Das mit dem Abfallaufbereitungsverfahren abgetrennte PVC kann in einer zentralen Recyclinganlage verwertet werden. Die gemäß den vorbeschriebenen Schritten aussortierten Mischkunststoffe können beispielsweise zu Dieselkraftstoff, Inertmaterialien, incl. Glas kann beispielsweise zu Split weiterverarbeitet werden. Somit kann die Anlage mit Ausnahme von Textilien, Schuhen etc., die etwa 9 % des gesamten Inputs ausmachen, im Wesentlichen Outputfrei gefahren werden.
Der Anmelder behält sich vor, auf die neuen mechanischen Aufbereitungstechniken gemäß dem Sacköffner 330, der Sieb- und Klassieranlage 350, der Zusatzvorrichtung 400 für den Stofflöser 1.1 und der Quetschvorrichtung 450 eigene unabhängige Ansprüche zu richten und diese in Teilanmeldungen weiter zu verfolgen.
Die Figuren 5 bis 7 zeigen einen neuartigen Sacköffner 330 welcher über den Greiferbagger 322 mit grobvorsortiertem Restmüll 326 über den Aufgabetrichter 331 beschickt wird.
Je nach Durchsatzleistung der Anlage variieren die Druchmesser d und die Längen L1 und L2.
Z. B. für eine Durchsatzleistung von 10 bis 15 Mg/h (entspricht ca. 20 bis 30 m 3 /h) würde der Durchmesser d ca. 700 mm und die Längen L1 und L2 ca je 6.0 m betragen.
Die Belade- und Stopfschnecke 332 verfügt über eine Drehzahlregulierung, damit im Normalbetrieb die Schnecke 332 um ca. 30 bis 40 % weniger schnell dreht als die Reissschnecke 333 welche auch mit einer Drehzahlregulierung ausgerüstet ist.
Die von der Belade- und Stopfschnecke 332 bereits angerissenen Säcke und Gebinde mit Müllbestandteilen 334 werden durch die größere Steigung S1 (entspricht ca. d/2 in die Reissschnecke 333 mit der kleineren Steigung S2 entspricht ca. d/3), hineingedrückt und dabei aufgerissen. Kleinere Pack- und Papiersäcke mit einem Inhalt von 1 bis 3 Litern können dabei teilweise unversehrt druchschlüpfen.
Langteile wie z. B. Skier und Holz mit einem Durchmesser bis zu 100 mm werden zerbrochen. Bei größeren Teilen, vor allem Stahl, wie Kurbelwellen etc. blockiert die Maschine und reversiert zwei Mal bevor ein Alarm anhebt. Danach muss der Deckel 336 geöffnet werden und die Störstelle von Hand oder mit einem bereitgestellten Greif- oder Schneidwerkzeug entfernt werden (z. B. eine Hydraulikschere, welche auch bei Feuerwehreinsätzen verwendet wird).
Mit dem nachgeschalteten Ballistiksichter 68 welcher hier als Schrottlaufband 68.1 dargestellt ist, werden durch die regelbare Geschwindigkeit des Bandes 68.1 mit ca. 1 ,5 bis 3,5 m 1 pro Sekunde die Schwerteile 70 weitergeschossen als die Leichtteile 71 , welche zusätzlich durch den abfallenden Luftstrom 68.2 aus dem Gebläse 62.3 nach unten 71.1 geleitet werden und als "leichte" Müllfraktion 71 in den Förderer 68.4 geleitet werden. Mit dem Förderer 68.3 werden die Schwerstoffe 70 zur Handsortierung 324 gefördert.
Die Figuren 8 bis 10 zeigen eine neuartige Sieb- und Klassierungsanlage 350, welche die großen verschleißträchtigen Trommelsiebanlagen ersetzt.
Die Grundfunktion besteht aus zwei übereinander angeordneten Spiralen (Schnecken) 351 und 352 wobei die oben liegende Spirale 351 über ein Lochsieb 353 verfügt, durch welche über die Scherkräfte der Spirale 351 Kleinteile mit hohem Organikanteil 354 sowie Kleinbeutel 355 öffnet und deren Inhalt entsprechend der gewählten Siebgröße 353 der untenliegenden Spirale zuführt.
Die großflächigen Kunststofffolienteile 356 sowie Hartteile 357, welche nicht durch die Siebe 353 fallen, werden in den Abwurfschacht 359 ausgetragen. Das herabfallende Material 358, welches aus Leicht- und Schwerstoffen besteht, wird durch einen Windsichter 360 klassiert. Durch den Luftstrom 361 werden die Leichtteile wie Papier, Kartonagen und Kunststoffteile 362 in den Schacht 363 geblasen.
Die untenliegende Spirale 352 fördert den sogenannten organikreichen Siebunterlauf 354 in den Stofflöser I 1.1.
Das obere Sieb ist zur Wartung und evtl. Entfernung von Störstoffen mit einer aufklappbaren Abdeckvorrichtung 364 versehen. Die untenliegende
Fördereinrichtung 352 kann durch eine Abklappvorrichtung 365 (wie hier dargestellt) oder durch andere mechanische Vorrichtungen für die Wartung zugänglich gemacht werden.
Je nach Durchsatz und Abscheideleistung wird der Spiraldurchmesser d gewählt. Die Länge L1 entspricht je nach der gewünschten Aufenthalts- und Durchlaufzeit zwischen 15 bis 20 mal dem Durchmesser d. Das sieblose Endstück L2 beträgt ca. 4 mal den Durchmesser d.
Die Siebteilung gemäß der Figur 10 richtet sich nach dem Wassergehalt, Organikanteil und dem flächigen Kunststoffanteil im zugeführten Restmüll (). Die hier dargestellte Teilung entspricht einer Müllsammlung in Plastiksäcken mit einem Trockensubstanzanteil von 50%.
Gewählt wurde für:
- a = 90 mm
- b = 40 mm
- c = 60 mm
Je nach Müllzusammensetzung können sich diese Abmessungen (a bis c) um ca. ± 30% ändern.
Die Figuren 11 bis 13 zeigen den Stofflöser 1.1 mit einer Zusatzvorrichtung 400 im Abzugdom 288.
Durch den abgesenkten Wasserspiegel 286.1 des Stofflösers 1.1 sammeln sich die schwimmenden Kunststoffanteile durch die Flotation 156 / 18a im Dom 288 des Stofflösebehälters 6. Bei geöffnetem Schieber 401a fließt die Suspension als von Störstoffen 18 befreites Gemisch 20 weiter zur Anlage 450. Um die Kunststofffraktion 402 gezielt zu erfassen und abzuziehen, geschieht dies durch die Vorrichtung 400. Die Flotation 36/150 wird gedrosselt und das Rührwerk 272 abgestellt sowie der Schieber 401b geschlossen, dadurch wird der Flüssigkeitspegel von 286.1 um die eingestellte Höhe h2 auf den überlaufpool 286 angehoben. Nun läuft das Substratwasser 20 zusammen mit den Kunststoffen 402 über in die Entwässerungsspirale 403, unter welcher ein Sieb- und Entwässerungskorb 404 angebracht ist, welcher mit einer Spaltbreite von 0,2 bis 1 ,5 mm das mitgerissene Wasser ablaufen lässt. Mit der Spirale 405 werden die Kunststoffe zur etwas langsamer laufenden Hochförderspirale 406 gedrückt. Durch den Druck 407 werden die Kunststoffe zusätzlich entwässert.
Die von den schwimmenden Kunststoffen 402 weitestgehend befreite Suspension 20 wird über den überlauf 408 zur Einrichtung 450 geleitet.
Je nach Müllzusammensetzung und deren Kunststoffanteile wird dieser Vorgang (welcher ca. 10 Minuten dauert) mindestens einmal pro Stunde durchgeführt.
Die Figuren 14 bis 16 zeigen eine Quetschvorrichtung 450 für die organischen Bestandteile aus der von Kunststoffen 402 und Störstoffen/Mineralien 18 befreiten Suspension 20.
Zuerst wird in einer Trommelsiebanlage 451 bei einer Siebspaltweite zwischen 0,5 bis 5,0mmm die Suspension 20 getrennt in wässrige, gelöste Organik 452 und feste oder fasrige Stoffe 453 wie Obst, Gemüse, Essensreste und andere organische Abfälle, welche sich im Resthausmüll befinden.
Die beiden gegeneinander rotierenden Walzen 454, 455 ziehen die Abfälle 453 über den Trichter 456 ein und zermahlen oder zerquetschen die Abfälle ähnlich wie Apfelmus. Das Mus 457 wird mit dem überlaufwasser 452 gemischt und verlässt die Vorrichtung über Ablauf 458 in Richtung Stofflöser Il 1.1.
Die in Radialrichtung nicht bewegbare Walze 454 wird über ein Regelgetriebe 454.1 angetrieben und hat eine höhere Drehzahl als die auspendelnde Gegenwalze 455. Durch diese Einrichtung wird der Einzug- und Quetscheffekt nachhaltig verbessert. Die Gegenwalze 455 verfügt ebenfalls über einen drehzahlgeregelten Antrieb 455.1.
Der Abstand S zwischen den beiden Walzen 454, 455 ist auf ca. 1 mm eingestellt.
Falls widererwarten Feststoffteile eingezogen werden (z. B. Steine im Gemüse oder Kartoffeln) verfügt die Walze 455 über eine Anpress- und Anlenkvorrichtung 459, hier dargestellt durch eine pneumatische Einrichtung mit Kolben 459 und Kompressor 460. Die Auslenkung 461 ist begrenzt auf max. 50mm, bei einer überschreitung wird die Anlage abgestellt uned der Störstoff entfernt. Die Figur 12 zeigt eine Riffelung 462 auf den Walzenoberflächen, welche vorteilhaft, wie dargestellt (siehe Figur 15), im 45° Winkel zur Laufachse verlaufen.
Die Breite b und die Tiefe t der Riffelung 462 liegt etwa zwischen 6 bis 10mm. Der Abstand a beträgt ca. 100mm.
Die vorbeschriebenen mechanischen Einrichtungen gemäß den Figuren 5 bis 16 können auch bei den Verfahren gemäß den Figuren 1 bis 3 eingesetzt werden.
Offenbart ist ein Verfahren zur Behandlung von nicht ablagerungsfähigem Abfall mit organischen Bestandteilen bei dem nach einem Lösen organischer Bestandteile in einem Stofflöser eine Stofftrennung einer in dem Stofflöser gewonnenen Suspension durchgeführt wird, die dann als mit Organik hochbelastetes Umlaufwasser einer Fermentation zugeführt werden kann, sowie eine Abfallbehandlungsanlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bezuqszeichenliste
1 Stofflöser
1.1 Stofflöser
2 Inputmaterial
4 Verdünnungswasser
6 Stofflösebehälter
8 Mischung
10 Eintrittsschleuse
12 Boden
14 Ausschleuseöffnung
16 Austrittsschleuse
18 Stör-/Schwerstoff
20 aufgeschlossene Suspension
20.1 Suspension ohne Kunststoffe
21 aufbereitete Suspension (Hydrolyse)
22 Kopf
23 oxidiertes Stoffgemisch (Nassrotte)
23a oxidiertes Stoffgemisch (Nassrotte)
23b oxidiertes Stoffgemisch (Nassrotte)
24 Gasstrompumpe
26 Innenrohr
27 Düsenplatte
28 Gaseinpressdüse
30 Druckluftleitung
32 Steuerventil
34 Windkessel
36 Druckluftverdichter
38 Saugleitung
40 Transportluft
42 Gasabzugsraum
44 Prallplatte
46 Doppelmantel
47 Isolation
48 nach oben gerichtete Suspensionsströmung
50 Druckluftblase
52 Druckluft
54 Pegel
56 Ringraum
58 Leitblech
60 Abfall
62 Siebanlage
64 Siebüberlauf
66 Umschalteinrichtung- und/oder Dosiereinrichtung
68 Sichtungsanlage (Ballistik- und Windsichter)
68.1 Beschleunigungsband
68.2 Luftstrom
68.3 Förderer
68.4 Förderer
70 Schwer-/Störstoffe
71 Restmüll ohne Schwerstoffe
72 Leichtstoffe
74 Mischanlage
76 Suspension
78 Siebdurchlauf
80 Wascheinrichtung
82 Betriebswasser
84 gereinigte Schwerstoffe
86 Eisenmetallabscheider
88 Nichteisenmetallabscheider
90 Eisenmetallanteil
92 Nichteisenmetallanteil
94 sonstige Stoffe
96 verschmutztes Betriebswasser
98 Faserstoffabscheider
98.1 Feinsiebanlage
100 Faser-/Schwimmstoffe
102 organikhaltiges Wasser
104 Feststoffsieb- und Waschanlage
106 Reinigungszone
108 Umlaufwasser
110 Feststoffaustritt
112 abgereinigter Fest-/Faserstoff
114 Entwässerungspresse
116 entwässerte Feststoffe
118 Wasser mit gelöster Organik
120 Waschwasser
121 Mischwasser
122 Sandwäscher
123 Sandaustrag
124 vorgereinigter Feinsand
126 Rührwerk
128 Feinsandwascheinrichtung
130 gereinigter Feinsand
132 organisch hochbelastetes Umlaufwasser
133 Suspensionsgemisch
134 Zwischenspeicher
136 Pumpe
138 Fermenter
140 Wärmetauscher
142 Heizmedium
144 Biogas
146 entfrachtetes Abwasser
147 überschusswasser
148 Abwasserreinigungsanlage
148.1 Mikrofiltration
148.2 Umkehrosmose
148.3 Salze in Trockner
150 gereinigtes Abwasser
152 Schieber
154 Bypassleitung
156 Einpressleitung
158 Mischwasser
159 Faulwasser
160 Störstoffe
162 Hydrolyse bzw. Versauern ngsstufe
164 Nassrott
166 Ringraum
168 Trennanlage
170 feststofffreies Abwasser
172 saurer Luftwäscher
174 Reaktor zur Nassrotte
176 Rührer
286 Mischungsspiegel (oben)
286.1 Mischungsspiegel (unten)
311 Trockung
311.1 Elektronische Stofftrennanlage zu trockenen Wertstoffe
311.2 Brüdenkondensat aus Trockner (mit Ammoniak)
320 Flachbunker
321 Radlader
322 Greiferbagger
323 große Störstoffe
324 Handsortierung und Zuordnung
325 Zuordnung in die entsprechenden Container
326 Vorsortierung Restmüll
330 Sacköffner
331 Beladetrichter
332 Belade- und Stopfschnecke
333 Reissspirale
334 Aufgerissene Müllsäcke
336 Service-Deckel
350 Spiralsiebanlage
351 Aufreiss- und Sortierspirale für Siebüberlauf
352 Förderspirale für Siebdurchlauf
353 Lochsieb
354 Siebdurchlauf-Material
355 Beutelaufreisser
356 Beutel- und Sackfolien
357 Materialien größer als Sieblochung
358 Siebüberlauf
359 Schwergut zur Handsortierung
360 Windsichter
361 Gebläseluftstrom
362 abgeblasenes Leichtgut
363 Leichtgutkanal zur Handsortierung
364 Kontroll- und Servicedeckel zu Siebüberlauf
365 mechanische Vorrichtung zur öffnung des Siebunterlaufs
400 Stofflöser 1.1 mit zusätzlicher Kunststoffabscheidung
401a Substratschieber geöffnet
401b Substratschieber geschlossen
402 aufschwimmendes Plastik
403 Plastikeintrag in Spirale
404 Entwässerungssieb
405 Förder- und Entwässerungsspirale
406 Hochförderspirale
407 Entwässerungsdruck
450 Quetschvorrichung
451 Siebanlage
452 Flüssigkeitsauslass und Walzensprühanlage
453 Organische Materialien
454 feststehende Quetschwalze
454.1 Antrieb
455 lose Quetschwalze
455.1 Antrieb
456 Einfülltrichter
457 vermuste Organik
458 Auslass vermischtes Mus mit Wasser
459 Anpressvorrichtung
460 Drucklufterzeugung
500 Handsortieranlagen für Leicht- und Schwerstoffe
501 PVC-Container
502 Plastik-PET-Container
503 Schredder für Kunststoffe
504 Eintrag in Trockner
Next Patent: REPAIR FILM AND USE THEREOF