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Title:
PROCESS FOR WASHING POLYSACCHARIDE DERIVATIVES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/028523
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a novel process for removing and purifying polysaccharide derivatives, preferably cellulose ethers, from a suspension using a continuous filter device with a multitude of working zones with intermediate resuspension of the filtercake.

Inventors:
SPREHE MATTHIAS (DE)
KLOHR ERIK-ANDREAS (DE)
KOWOLLIK MARTIN (DE)
VIERECK WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/003402
Publication Date:
March 13, 2008
Filing Date:
April 18, 2007
Export Citation:
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Assignee:
WOLFF CELLULOSICS GMBH & CO KG (DE)
SPREHE MATTHIAS (DE)
KLOHR ERIK-ANDREAS (DE)
KOWOLLIK MARTIN (DE)
VIERECK WERNER (DE)
International Classes:
C08B11/193; C08B11/20
Domestic Patent References:
WO2002100512A12002-12-19
WO1998031710A11998-07-23
Foreign References:
EP0326939A21989-08-09
DE3044696A11982-06-24
EP0351629A21990-01-24
DE102004033328A12006-02-09
Attorney, Agent or Firm:
FELDHUES, Michael (Law and PatentsPatents and Licensing, Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Aufreinigung von Polysaccharidderivaten, wenigstens umfassend die Schritte (1) Zuführung einer wasser- und/oder alkoholenthaltenden Suspension eines Polysaccharidderivats in eine kontinuierlich arbeitende Filtervorrichtung mit mehreren Arbeitszonen und zumindest teilweise Abtrennung der Flüssigphase unter Ausbildung eines Filterkuchen, (2) Ausschleusung des in (1) erhaltenen Filterkuchens aus der kontinuierlich arbeitenden Filtervorrichtung, Re-Sus- pendierung des ausgeschleusten Filterkuchens mittels einer wasser- und/oder alkoholenthaltenden Waschlösung in einer Vorrichtung, (3) Rückführung der so erhaltenen Suspension in eine Arbeitszone der kontinuierlich arbeitenden Filtervorrichtung und wenigstens teilweise Abtrennung der Flüssigphase unter Ausbildung eines Filterkuchens und (4) Ausschleusung des gereinigten Polysaccharidderivats in Form eines gegebenenfalls wasser- und/oder alkoholfeuchten Filterkuchens aus der kontinuierlich arbeitenden Filtervorrichtung.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Re-Suspen- dierung in Schritt (2) ein Rührbehälter ist.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kontinuierlich arbeitende Filtervorrichtung mit mehreren Arbeitszonen ein Bandfϊlter, Scheibenfilter, Trommel- oder Drehfilter ist.

4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtervorrichtung ein Druckdrehfilter ist.

5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren wenigstens die folgenden Arbeitszonen umfasst:

Suspensionsaufgabe, Filterkuchenbildung

Einleitung von Wasserdampf

Abtrennung des Filterkuchens und Re-Suspendierung unter Zufuhr von Waschmedium in einem separaten Rührbehälter

Rückführung der Suspension " , Filterkuchenbildung

Zufuhr von Waschmedium

Einleitung von Wasserdampf

Produktabtrennung vom Filtermittel

■ Zufuhr von Spülwasser zur Filtermittelreinigung

6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filtergewebe mit einer Maschenweite von 60 bis 100 μm eingesetzt wird.

7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterbe- ladung, angegeben als filtriertes getrocknetes Fertigprodukt pro Filterfläche und Zeiteinheit,

150 bis 600 kg/m 2 h beträgt.

8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweilzeit des zu re-suspendierenden Filterkuchens in der zur Re-Suspendierung eingesetzten Vorrichtung 3 bis 15 min beträgt.

9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Polysaccharidderivate Alkylhydroxyalkylcellulosen sind, die als gereinigte Substanz Flockpunkte von 35 und 90 0 C gemessen an einer 1 Gew.-%-igen wässrige Lösung aufweisen.

10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Natriumchloridgehalte im gemahlenen und getrockneten Endprodukt weniger als 0,5 Gew.-% bezogen auf den Trockengehalt der Probe beträgt.

11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das so erhaltene aufgereinigte Polysaccharidderivat im Anschluss gegebenenfalls parallel zur oder im Anschluss an eine Trocknung gemahlen wird.

Description:

Verfahren zur Wäsche von Polysaccharidderivaten

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Abtrennung und Reinigung von Polysaccharidderivaten, bevorzugt Celluloseethem aus einer Suspension unter Einsatz einer kontinuierlichen Filtereinrichtung mit einer Mehrzahl von Arbeitzonen bei zwischenzeitlicher Resuspendierung des Filterkuchens.

Zu den technisch bedeutenden Polysaccharidderivaten gehören die Celluloseether, wie Natrium- Carboxymethylcellulosen, Hydroxyethylcellulosen, Alkyllcellulosen, Alkylhydroxyethylcellulosen oder Alkylhydroxypropylcellulosen. Ihre Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen werden unter anderem in Ullmann's Encyclopedia of Industry Chemistry, 5th Edition (1986), Volume A5, Page 461-488, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim und Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage (1987), Band E20, Makromolekulare Stoffe, Teilband 3, Seite 2048-2076, Georg Thieme Verlag Stuttgart beschrieben.

Celluloseether sind quellbar oder kolloidal löslich, sie erhöhen die Viskosität des Lösungsmittels und stellen über ihre Lösungsstruktur ein bestimmtes Theologisches Profil ein. Die drei wesentlichen Eigenschaften von Celluloseethem, das Löseverhalten, die resultierende Lösungsstruktur und die Fähigkeit zur Bindung von Lösungsmittel durch den Celluloseether hängen von molekularen Kenngrößen, wie der Art, Anzahl und Verteilung der Substituenten und der Molmassenverteilung ab.

Für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche werden Celluloseether mit unterschiedlichen Substitutionsgraden hergestellt. Die Alkylsubstitution wird in der Celluloseether-Chemie allgemein durch den DS beschrieben. Der DS ist die mittlere Anzahl an substituierten OH-Gruppen pro Anhydroglucoseeinheit. Die Methylsubstitution wird beispielsweise als DS (M) angegeben. üblicherweise wird die Hydroxyalkylsubstitution durch den MS beschrieben. Der MS ist die mittlere Anzahl von Molen des Veretherungsreagenz, die pro Mol Anhydroglucoseeinheit etherartig gebunden sind. Die Veretherung mit dem Veretherungsreagenz Ethylenoxid wird beispielsweise als MS (HE), die Veretherung mit dem Veretherungsreagenz Propylenoxid als MS (HP) angegeben.

Die Löslichkeit in Wasser nimmt bei Celluloseethem mit hydrophoben Substituenten wie z. B. Alkylgruppen mit steigender Temperatur ab. Ein in kalter wässriger Lösung aufgelöster

Celluloseether mit hydrophoben Substituenten kann durch Erwärmen der Lösung ausgeflockt werden. Der Vorgang ist reversibel, bei Abkühlung der Lösung geht der Celluloseether wieder in

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Lösung. Der Flockpunkt ist abhängig vom Substituenten, vom Substitutionsgrad sowie vom Elektrolytgehalt und kann gewöhnlich zwischen 20 0 C und 100 0 C variiert werden. Als Beispiel seien hier Methylhydroxyalkylcellulosen aufgeführt, bei denen sich durch Variation des Methyl- und/oder des Alkylanteils der Flockpunkt nahezu beliebig einstellen lässt. Mit zunehmender Methylsubstitution sinkt im allgemeinen der Flockpunkt, mit steigender Hydroxyethylierung wird der Flockpunkt gemeinhin zu höheren Temperaturen verschoben und mit steigendem Elektrolytgehalt (z. B. Natriumchlorid) wird generell eine Absenkung des Flockpunktes verursacht.

Als Nebenprodukte bei der Celluloseetherherstellung fallen Salze, wie Natriumchlorid, Natrium- glykolat oder Natriumacetat an sowie eine Vielzahl organischer Nebenprodukte, wie Alkohole (Methanol, Ethanol u. a.), Ether (Dimethylether u. a.), Glykole (EthylenTPropylenglykol u. a.), Glykolether (Ethylen-/Propylenglykol-monomethylether u. a.), die die anwendungstechnischen Eigenschaften des Celluloseethers negativ beeinflussen können und daher abgetrennt werden müssen. In Abhängigkeit vom Einsatzgebiet werden dabei zum Teil sehr hohe Anforderungen an die Reinheit der Celluloseether gestellt, so dass die Produktwäsche einen wichtigen Verfahrens- schritt darstellt.

In diesem Zusammenhang ist die Abhängigkeit des Flockpunktes vom Substituenten, vom Substitutionsgrad und vom Elektrolytgehalt für die industrielle Herstellung von Celluloseethem von großer Bedeutung, da hierdurch die Reinigung von Nebenprodukten und Salzen mittels heißem Wasser anstelle von Wasser-Alkohol-Mischungen ermöglicht wird. Zudem hat der Substitutionsgrad und der Elektrolytgehalt der Celluloseether Einfluss auf die benötigten Temperaturen der Heißwassersuspension. üblicherweise liegen die Temperaturen der Heißwassersuspension und der Waschflüssigkeiten zwischen 80 0 C und 120 0 C.

üblicherweise wird dieser Reinigungsprozess technisch durch die Herstellung einer Suspension des Rohcelluloseethers in heißem Wasser oder organischem Lösungsmittel und anschließender Trennung der Suspension in Feststoff und Flüssigphase durchgeführt. Durch erneutes Beaufschlagen mit Waschflüssigkeit, Dampf, Luft oder mechanischem Druck lässt sich eine bestimmte Reinheit des Endproduktes mit einer entsprechenden Feuchte herstellen. Technisch wird die Abtrennung und Reinigung der Celluloseether im Allgemeinen mit Tellerseparatoren (EP-A 0632056), Hydrozyklonen (WO 95/25127), Bandfiltern (DE-A 3044696), Kerzenfiltern (EP-A 0305898), Druckpressfiltern (DE-A 4112849), Druckdrehfiltern (EP-A 0326939) oder Zentrifugen, wie Vollmantelzentrifugen (EP-A 0052337) oder Stülpfilterzentrifugen (EP-A 0305899), durchgeführt, wobei auch Nachwaschschritte in den Trennapparaten selbst möglich sind. üblicherweise wird ein Teil der Suspensions-, Wasch- oder Spülflüssigkeit in den Herstellungsprozess zurückgeführt, um Produktverluste zu minimieren und den Wasserverbrauch zu reduzieren.

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Nachteile dieser Technologien sind die eingeschränkte Einsetzbarkeit zur stabilen und effektiven Reinigung von Celluloseethern. Aufgrund von Produktablagerungen, Verklebungen, Verstopfungen und der Notwendigkeit von im Verhältnis zum Separationsvorgang langen Reinigungsintervallen werden ein stabiler Betrieb, die Anlagenverfügbarkeit und der Wirkungsgrad der Separationsaggregate maßgeblich beeinträchtigt. Dieses betrifft insbesondere die Reinigung von Produkten, die plastische oder kompressible Verhaltensweisen aufweisen und somit zur Vergelung oder Verdichtung neigen.

Zudem können aufgrund der temperaturabhängigen Löslichkeit der Produkte, der begrenzten Trenneffektivität der Separationsaggregate und auftretender Produktablagerungen zum Teil erheb- liehe Produktverluste auftreten, die nur unter großem Aufwand und Einsatz zusätzlicher Trennaggregate minimiert werden können (EP-A 0632056, DE-A 4134662, EP-A 0545426).

Die Verwendung der üblichen Technologien zur Erzielung eines erhöhten Reinheitsgrades bei der Herstellung von Produkten für spezielle Anwendungen, wie z. B. im Pharma- und Foodbereich, ist nur mit einem sehr großen operativen Einsatz unter Einsatz erheblicher Waschwassermengen möglich.

Aus DE 10 2004 033 328 ist ein Verfahren zur Feststoffreinigung unter Einsatz eines Druckdrehfilters in Kombination mit einer Re-Suspendierung bekannt, jedoch wird in diesem Zusammenhang lediglich auf die gute Waschleistung nicht jedoch auf Vorzüge wie reduzierte Feststoffablagerung und/oder Produktvergelung hingewiesen, wie sie im Bereich der Polysaccharidherstellung und Verarbeitung auftreten und deren Vermeidung gerade hier von Bedeutung ist.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass sich die aus DE 10 2004 033 328 bekannte Verfahrensweise trotz erheblicher mechanischer und Druck-/Temperatur-Belastung der Feststoffpartikel während der Behandlung wirksam und effizient bei der Reinigung von Polysaccharid- derivaten einsetzen lässt.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Aufreinigung von Polysaccharidderivaten, wenigstens umfassend die Schritte (1) Zuführung einer wasser- und/oder alkoholenthaltenden Suspension eines Polysaccharidderivats in eine kontinuierlich arbeitende Filtervorrichtung mit mehreren Arbeitszonen und zumindest teilweise Abtrennung der Flüssigphase unter Ausbildung eines Filterkuchen, (2) Ausschleusung des in (1) erhaltenen Filterkuchens aus der kontinuierlich arbei- tenden Filtervorrichtung, Re-Suspendierung des ausgeschleusten Filterkuchens mittels einer wasser- und/oder alkoholenthaltenden Waschlösung in einer Vorrichtung, (3) Rückführung der so erhaltenen Suspension in eine Arbeitszone der kontinuierlich arbeitenden Filtervorrichtung und wenigstens teilweise Abtrennung der Flüssigphase unter Ausbildung eines Filterkuchens und (4) Ausschleusung

des gereinigten Polysaccharidderivats in Form eines gegebenenfalls wasser- und/oder alkoholfeuchten Filterkuchens aus der kontinuierlich arbeitenden Filtervorrichtung.

Nach Schritt (2) und vor Schritt (4) können in weiteren Arbeitszonen der kontinuierlich arbeitenden Filtervorrichtung weitere Behandlungsschritte erfolgen, wie eine zusätzliche Reinigung des Filter- kuchens durch direkte Zufuhr von Waschflüssigkeit und/oder eine Beaufschlagung von Dampf, Luft oder Stickstoff zur Verdrängung von Restflüssigkeiten bzw. zur Trocknung des Filterkuchens.

Als Vorrichtung zur Re-Suspendierung des ausgeschleusten Filterkuchens in Schritt (2) wird ein Durchmischungsaggregat eingesetzt, bevorzugt ausgeführt als Rührbehälter, Schlaufenreaktor, Umwälzbehälter oder Strömungsrohr, besonders bevorzugt ausgeführt als Rührbehälter.

Als kontinuierlich arbeitende Filtervorrichtung mit mehreren Arbeitszonen kommen Bandfilter, Scheibenfϊlter, Trommel- oder Drehfilter in Frage. Bevorzugt werden so genannte Druckdrehfϊlter eingesetzt, wie sie beispielsweise in WO 02/100512 beschrieben sind. Ein Druckdrehfilter ist ein kontinuierlich arbeitendes Filter in druckdichter Ausführung. Es besteht im wesentlichen aus einer metallischen Filtertrommel, die sich mit stufenlos regelbarer Drehzahl dreht, einem zugehörigen Steuerkopf und einem metallischen, druckfesten Gehäuse. Der Ringraum zwischen Filtertrommel und Gehäuse wird seitlich durch Stopfbuchsen oder andere Dichtungssysteme abgedichtet. Radial ist das Gehäuse durch Zonentrennmittel, die pneumatisch an die Trommel angepresst werden, in druckdichte Kammern unterteilt. Die Trommeloberfläche besteht aus einzelnen Filterzellen, die über Ablaufrohre mit dem Steuerkopf verbunden sind. Eine detaillierte Beschreibung kann WO 02/100512 Al entnommen werden. Die zu filtrierende Suspension wird unter konstantem Vordruck stetig der Trennzone des Druckdrehfilters zugeführt, wobei sich in den Filterzellen der rotierenden Trommel ein Filterkuchen aufbaut, der anschließend in die nachfolgenden Kammern zur Nachbehandlung, z.B. Wäsche und/oder Behandlung mit Wasserdampf, gelangt. Die Abnahme des Filterkuchens erfolgt in einer drucklosen Zone des Filters entweder durch einen selbsttätig agierenden, einstellbaren, mechanischen Schaber oder/ und über einen gezielten Rückblasstoß typischerweise mittels Druckluft, Stickstoff oder Wasserdampf. Eine genaue Beschreibung der Zonentrennmittel findet sich z.B. in WO 02/100512 Al .

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren wenigstens die folgenden 8 Arbeitszonen:

1. Arbeitszone: Suspensionsaufgabe, Filterkuchenbildung

2. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf

3. Arbeitszone: Abtrennung des Filterkuchens und Re-Suspendierung unter Zufuhr von Waschmedium in einem separaten Rührbehälter

4. Arbeitszone: Rückführung der Suspension, Filterkuchenbildung

5. Arbeitszone: Zufuhr von Waschmedium

6. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf

7. Arbeitszone: Produktabtrennung vom Filtermittel

8. Arbeitszone: Zufuhr von Spülwasser zur Filtermittelreinigung

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Anzahl und Reihenfolge der Arbeitszonen nicht notwendigerweise wie aufgeführt sein müssen. Es können im erfϊndungsgemäßen Verfahren zusätzliche Arbeitszonen vor- und nachgeschaltet sein, zwischen den einzelnen Arbeitszonen weitere Arbeitszonen mit unterschiedlichen Aufgaben angeordnet sein sowie einzelne aufgeführte Arbeitszonen eliminiert werden. Zudem kann alternativ oder zusätzlich zur Waschmedium- oder Spülwasserzugabe Wasserdampf und/oder Druckluft eingesetzt werden.

Bei der Wäsche und Separation von Polysaccharidderivaten mittels Druckdrehfiltern sind die Filtermaterialien nach dem Stand der Technik als ein- oder mehrlagige Sieb- oder Filtergewebe in Metall oder Kunststoff oder als Sintermetall ausgeführt. Zum Einsatz kommen im vorgenannten Verfahren Siebgewebe mit einer Maschenweite von 50 bis 200 μm, besonders bevorzugt 60 bis 100 μm.

Die Filterbeladung, angegeben als filtriertes getrocknetes Fertigprodukt pro Filterfläche und Zeiteinheit, liegt im vorgenannten Verfahren bei 100 bis 800 kg/m 2 h, besonders bevorzugt 150 bis 600 kg/m 2 h.

Die Umlaufgeschwindigkeit des im vorgenannten Verfahrens eingesetzten Druckdrehfilters liegt üblicherweise bei 0,3 bis 2,5 U/min, bevorzugt 0,35 bis 1,8 U/min.

Die Verweilzeit des zu re-suspendierenden Filterkuchens in der zur Re-Suspendierung eingesetzten Vorrichtung wird im vorgenannten Verfahren auf 1 min bis 30 min, bevorzugt 3 min bis 15 min eingestellt.

Der Filterkuchen wird nach dem Stand der Technik vorzugsweise mit Heißwasser und Wasserdampf behandelt. Im vorgenannten Verfahren wird in den oben aufgeführten Arbeitszonen 2 und 6 Wasserdampf mit Drücken von 0,1 bar(ü) bis 6,0 bar(ü), bevorzugt 0,3 bar(ü) bis 4,5 bar(ü) und besonders bevorzugt 0,5 bar(ü) bis 3,0 bar(ü) eingesetzt.

Die Temperaturen der Heißwassersuspension und der Waschflüssigkeiten beim erfindungs- gemäßen Verfahren bei 35°C bis 12O 0 C, bevorzugt bei 60 0 C bis 110 °C, besonders bevorzugt bei 80 0 C bis 99 0 C.

In Arbeitszone 3 werden im vorgenannten Verfahren spezifische Waschwassermengen, angegeben als Wassermenge pro Menge filtriertes, getrocknetes Endprodukt, von 1 ,5 l/kg bis 35 l/kg, bevorzugt von 2 l/kg bis 15 l/kg eingesetzt.

In Arbeitszone 5 werden im vorgenannten Verfahren spezifische Waschwassermengen, angegeben als Wassermenge pro Menge filtriertes, getrocknetes Endprodukt, von 0 l/kg bis 20 l/kg, bevorzugt von 1 l/kg bis 10 l/kg eingesetzt.

Die anfangs eingesetzte Heißwassersuspension mit dem aus der Reaktion entstandenen verunreinigten Rohcelluloseether besitzt im vorgenannten Verfahren eine Feststoffkonzentration von 2 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 18 Gew.-%.

In einer bevorzugten Verfahrensweise werden die Filtrate und Spülwässer zur Herstellung der ursprünglichen Suspension oder zur Produktwäsche in die Waschzonen zurückgeführt. Bevorzugt ist die Rückführung der Waschfiltrate aus den Zonen mit Waschwasser- und Wasserdampfzufuhr zur Herstellung der Ausgangssuspension und die Rückführung der Spülwässer zur Produktwäsche in Arbeitszone 3.

Die nach dem vorgenannten Verfahren gereinigten Polysaccharidderivate sind bevorzugt Celluloseether und besonders bevorzugt Alkylhydroxyalkylcellulosen. Die Flockpunkte der nach dem vorgenannten Verfahren hergestellten Alkylhydroxyalkylcellulosen sind abhängig vom Substituenten, vom Substitutionsgrad sowie vom Elektrolytgehalt und liegen für eine 1 Gew.-%-ige wässrige Lösung mit dem gereinigten Fertigprodukt zwischen 20 0 C und 100 0 C, besonders bevorzugt zwischen 35 0 C und 90 0 C.

Die zu erzielenden Natriumchloridgehalte der hergestellten Alkylhydroxyalkylcellulosen werden auf den Trockengehalt des Produkts bezogen und liegen bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens unterhalb von 3,0 Gew.-%, bevorzugt unterhalb von 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb von 0,1 Gew.-%.

Nach Produktaustrag aus der kontinuierlichen Filtervorrichtung kann das gereinigte Polysaccharid- derivat nach den an sich üblichen Methoden gegebenenfalls parallel zur oder im Anschluss an eine Trocknung gemahlen werden. Das erhaltene Endprodukt oder Polysaccharidderivat im Rahmen der vorliegenden Erfindung besitzt nach der Mahlung und Trocknung einen Gehalt an Restfeuchte in Form von Wasser und/oder Alkoholen von weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt weniger als 4 Gew.-%.

Beispiele:

Alle Prozentangaben sind, sofern nicht abweichend vermerkt als Gewichtsprozent zu verstehen.

Vergleichsbeispiel 1; (ohne externe Re-Suspendierung)

Methylhydroxypropylcellulose (HPMC) mit einem DS (M) von 1,44, einem MS (HP) von 0,26 und einem Flockpunkt einer 1 Gew.-%-igen wässrigen Lösung des gereinigten Produktes von 70 0 C wurde mit 90 0 C heißem Wasser zu einer Suspension mit einem Feststoffgehalt von 7,5 % vermischt. Die Suspension wurde einem vorgeheizten Druckdrehfilter mit einer Filterfläche von 0,12 m 2 , einem Filtergewebe mit 80 μm Maschenweite und einer Umlaufgeschwindigkeit von 0,75 U/min mit nachfolgender Arbeitsschrittreihenfolge zugeführt. Die resultierende Filterbe- ladung, angegeben als filtriertes getrocknetes Fertigprodukt pro Filterfläche und Zeiteinheit, betrug 123 kg/m 2 h.

o 1. Arbeitszone: Suspensionsaufgabe mit 190 l/h, Filterkuchenbildung

o 2. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 1 ,5 bar überdruck

o 3. Arbeitszone: Waschwasserzufuhr (95 0 C) von 300 l/h

o 4. Arbeitszone: Waschwasserzufuhr (95 0 C) von 150 l/h

o 5. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 0,6 bar überdruck

o 6. Arbeitszone: Produktabtrennung vom Filtermittel

o 7. Arbeitszone: Zufuhr von Spülwasser (95 0 C) zur Filtermittelreinigung

Der Cellether ließ sich nicht stabil mit dem Druckdrehfilter über einen längeren technisch rele- vanten Zeitraum hinweg abtrennen und durch Dampf- und Waschwasserzufuhr reinigen. Bereits nach kurzer Laufzeit kleiner 5 Minuten waren die Filterkammern ungleichmäßig befüllt, die Durchsätze schwankten stark und das Filtergewebe war verstopft, so dass die Separation unterbrochen werden musste und ein Reinigungsintervall ohne Suspensionszugabe erforderlich war. Auch nach der Reinigung des Filtergewebes war das Filtergewebe bei Suspensionszugabe nach kurzer Zeit erneut verstopft. Die resultierende Methylhydroxypropylcellulose wies aufgrund der instabilen Fahrweise eine stark schwankende Qualität und eine nicht gegebene Reproduzierbarkeit auf.

Der NaCl-Gehalt und die Feuchtigkeit im Produkt variierten stark. Die NaCl-Gehalte von Einzelproben des gemahlenen und getrockneten Endproduktes lagen zum Teil deutlich über

3 Gew.-% bezogen auf den Trockengehalt der Proben, der Gehalt an Restfeuchte in Form von Wasser erreichte nach der Produktwäsche Werte über 70 %.

Beispiel 2: (mit externer Re-Suspendierung)

Methylhydroxypropylcellulose (HPMC) mit einem DS (M) von 1,44, einem MS (HP) von 0,26 und einem Flockpunkt einer 1 Gew.-%-igen wässrigen Lösung des gereinigten Produktes von 68 0 C wurde mit 90 0 C heißem Wasser zu einer Suspension mit einem Feststoffgehalt von 8 % vermischt. Die Suspension wurde einem vorgeheizten Druckdrehfilter mit einer Filterfläche von 0,12 m 2 , einem Filtergewebe mit 80 μm Maschenweite und einer Umlaufgeschwindigkeit von 0,75 U/min mit nachfolgender Arbeitsschrittreihenfolge zugeführt. Die resultierende Filterbeladung, angegeben als filtriertes getrocknetes Fertigprodukt pro Filterfläche und Zeiteinheit, betrug 158 kg/m 2 h.

o 1. Arbeitszone: Suspensionsaufgabe mit 240 l/h, Filterkuchenbildung

o 2. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 1,5 bar überdruck

o 3. Arbeitszone: Abtrennung des Filterkuchens und Resuspendierung unter Waschwasserzufuhr (95 0 C) von 300 l/h mit einer Verweilzeit von 5 min in einem separaten Rührbehälter

o 4. Arbeitszone: Rückführung der Suspension, Filterkuchenbildung

o 5. Arbeitszone: Waschwasserzufuhr (95 °C) von 150 l/h

o 6. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 0,6 bar überdruck

o 7. Arbeitszone: Produktabtrennung vom Filtermittel

o 8. Arbeitszone: Zufuhr von Spülwasser (95 0 C) zur Filtermittelreinigung

Der Cellether ließ sich stabil mit dem Druckdrehfilter abtrennen und durch Dampf- und Waschwasserzufuhr reinigen. Die Filterkammern waren gleichmäßig befüllt und es kam zu keiner Verstopfung des Filtergewebes. Das Filtergewebe war auch nach einer längeren Betriebszeit von mehr als 45 Minuten nicht durch Produktreste belegt. Die resultierende Methylhydroxypropylcellulose weist nach der Produktwäsche einen gleich bleibenden Gehalt an Restfeuchte von 36,5 Gew.-% in Form von Wasser auf, im gemahlenen und getrockneten Endprodukt liegt ein Salzgehalt von 0,01 Gew.-% bezogen auf den Trockengehalt der Probe vor.

Beispiel 3: (mit externer Re-Suspendierung)

Methylhydroxypropylcellulose (HPMC) mit einem DS (M) von 1,94, einem MS (HP) von 0,15 und einem Flockpunkt einer 1 Gew.-%-igen wässrigen Lösung des gereinigten Produktes von 57 0 C wurde mit 90 0 C heißem Wasser zu einer Suspension mit einem Feststoffgehalt von 7 % vermischt. Die Suspension wurde einem vorgeheizten Druckdrehfilter mit einer Filterfläche von 0,12 m 2 , einem Filtergewebe mit 80 μm Maschenweite und einer Umlaufgeschwindigkeit von 0,55 U/min mit nachfolgender Arbeitsschrittreihenfolge zugeführt. Die resultierende Filterbeladung, angegeben als filtriertes getrocknetes Fertigprodukt pro Filterfläche und Zeiteinheit, betrug 211 kg/m 2 h.

o 1. Arbeitszone: Suspensionsaufgabe mit 345 l/h, Filterkuchenbildung

o 2. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 1,3 bar überdruck

o 3. Arbeitszone: Abtrennung des Filterkuchens und Resuspendierung unter Waschwasserzufuhr (95 0 C) von 155 l/h mit einer Verweilzeit von 8 min in einem separaten Rührbehälter

o 4. Arbeitszone: Rückführung der Suspension, Filterkuchenbildung

o 5. Arbeitszone: Waschwasserzufuhr (95 0 C) von 75 l/h

o 6. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 0,6 bar überdruck

o 7. Arbeitszone: Produktabtrennung vom Filtermittel

o 8. Arbeitszone: Zufuhr von Spülwasser (95 0 C) zur Filtermittelreinigung

Der Cellether ließ sich stabil mit dem Druckdrehfilter abtrennen und durch Dampf- und Waschwasserzufuhr reinigen. Die Filterkammern waren gleichmäßig befüllt und es kam zu keiner Verstopfung des Filtergewebes. Das Filtergewebe war auch nach einer längeren Betriebszeit von mehr als 45 Minuten nicht durch Produktreste belegt. Die resultierende Methylhydroxypropylcellulose weist nach der Produktwäsche einen gleich bleibenden Gehalt an Restfeuchte von 34,1 % in Form von Wasser auf, im gemahlenen und getrockneten Endprodukt liegt ein Salzgehalt von 0,03 Gew.-% bezogen auf den Trockengehalt der Probe vor.

Beispiel 4: (mit externer Re-Suspendierung)

Methylhydroxyethylcellulose (HEMC) mit einem DS (M) von 1,59, einem MS (HE) von 0,32 und einem Flockpunkt einer 1 Gew.-%-igen wässrigen Lösung des gereinigten Produktes von 75 0 C wurde mit 90 0 C heißem Wasser zu einer Suspension mit einem Feststoffgehalt von 8 % vermischt. Die Suspension wurde einem vorgeheizten Druckdrehfilter mit einer Filterfläche von 0,12 m 2 , einem Filtergewebe mit 80 μm Maschenweite und einer Umlaufgeschwindigkeit von 1,2 U/min mit nachfolgender Arbeitsschrittreihenfolge zugeführt. Die resultierende Filterbeladung, angegeben als filtriertes getrocknetes Fertigprodukt pro Filterfläche und Zeiteinheit, betrug 243 kg/m 2 h.

o 1. Arbeitszone: Suspensionsaufgabe mit 370 l/h, Filterkuchenbildung

o 2. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 1 ,4 bar überdruck

o 3. Arbeitszone: Abtrennung des Filterkuchens und Resuspendierung unter Waschwasserzufuhr (95 0 C) von 300 l/h mit einer Verweilzeit von 5,5 min in einem separaten Rührbehälter

o 4. Arbeitszone: Rückführung der Suspension, Filterkuchenbildung

o 5. Arbeitszone: Einleitung von Wasserdampf mit 0,8 bar überdruck

o 6. Arbeitszone: Produktabtrennung vom Filtermittel

o 7. Arbeitszone: Zufuhr von Spülwasser (95 0 C) zur Filtermittelreinigung

Der Cellether ließ sich stabil mit dem Druckdrehfilter abtrennen und durch Dampf- und Waschwasserzufuhr reinigen. Die Filterkammem waren gleichmäßig befullt und es kam zu keiner Verstopfung des Filtergewebes. Das Filtergewebe war auch nach einer längeren Betriebszeit von mehr als 45 Minuten nicht durch Produktreste belegt. Die resultierende Methylhydroxyethylcellulose weist nach der Produktwäsche einen gleich bleibenden Gehalt an Restfeuchte von 46 % in Form von Wasser auf, im gemahlenen und getrockneten Endprodukt liegt ein Salzgehalt von 0,31 Gew.-% bezogen auf den Trockengehalt der Probe vor.